Programmheft zum Konzert und Vorschau - sinfonia

grafik: wortgestalt.ch
Expedition
eins
Wir danken.
Die sinfonia.baden dankt den Gönnern, den Passivmitgliedern
und den Inserenten, sowie den untenstehenden
Institutionen, Gemeinden und Firmen für die Unterstützung:
Ortsbürgergemeinde Baden
Einwohnergemeinde Baden
Gemeinden der Region Baden: Ennetbaden, Wettingen,
Ehrendingen, Fislisbach, Obersiggenthal, Untersiggenthal
So 15. Nov. 2015
17.00 Uhr
Trafohalle Baden
Violoncello Michael Luginbühl
sinfonia.baden
Leitung Felicitas Gadient
Verenahof AG
Henry Purcell Ouvertüre aus «the Indian Queen»
Edward Elgar Cellokonzert in e-Moll
Arthur Sullivan Sinfonie in E-Dur, die «Irische»
Raiffeisenbank Lägern-Baregg
sinfonia.baden
EXPEDITION durch die Zeiten von
Barock bis Spätromantik, durch
Europa zu den Küsten Englands.
Die sinfonia.baden macht
sich im neuen Konzertzyklus auf
zu drei Entdeckungsreisen mit
jungen Solisten und unbekannten
Sinfonien.
Seit rund einem Jahr sind wir
unter neuem Namen unterwegs
und musizieren für Sie. Voller
Freude und Unternehmergeist
erschliessen wir neue Routen.
Mit Michael Luginbühl,Violoncello,
ist uns ein Fund geglückt. Der
Funken der Begeisterung soll auch
auf Sie überspringen. Entdecken
Sie mit uns das unbekannte
Terrain!
Celestino Padeste, Präsident der sinfonia.baden
1
Programm
Henry Purcell 1659 – 1695
Trompeten-Ouvertüre zum dritten Akt
der Oper «The Indian Queen»
Edward Elgar 1857 – 1934
Konzert für Violoncello und Orchester
Adagio – Moderato
Lento – Allegro molto
Adagio
Allegro – Moderato – Allegro, ma non troppo
Arthur Sullivan 1842 – 1900
Sinfonie in E-Dur, die «Irische»
Andante – Allegro, ma non troppo vivace
Andante espressivo
Allegretto – Moderato
Allegro vivace e con brio
Einfach etwas anders
Einfach etwas anders
bruggerstrasse 37f
Ch-5400 baden
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2
sinfonia.persönlich Apéro
Zur Einstimmung auf das anschliessende Konzert ermöglichte die
Raiffeisenbank Lägern-Baregg bereits zweimal die Durchführung
des sinfonia.persönlich Apéros. In einem ungezwungenen Rahmen
bietet ‚sinfonia.persönlich‘ die Gelegenheit, die Solisten und
ihre Instrumente kennen zu lernen, oder Interessantes über die
Komponisten, das Zeitgeschehen und die Entstehung der gespielten Werke zu erfahren.
3
«Musik von der Insel»
«Land ohne Musik»: diese oberflächliche Einschätzung zirkulierte in
verschiedenen Musikgeschichten, wenn von England die Rede war.
Zwischen Purcell (1659-1695) und Elgar (1857-1934) sind tatsächlich
keine über die Insel hinaus bekannten Komponisten überliefert, was
aber nicht heisst, dass England nicht doch ein reges Musikleben
kannte.
Die gut 150 Jahre dauernde Lücke wird vor allem belebt durch
Komponisten vom Kontinent, die sich oft mehrere Jahre in England
aufhielten oder das Land besuchten, denken wir an Händel, Haydn
und Mozart. Im 19. Jahrhundert war es dann vor allem der Einfluss
von Felix Mendelssohn.
Das Konzert beginnt mit einer typisch barocken Ouvertüre und
schliesst mit spätromantischen Werken; zwei ganz verschiedene
Welten begegnen sich also: hier hochgetürmte Perücken, viel Puder
und gestelzte Tanzschritte des Barock, da die melancholischen
Schwärmereien und der Weltschmerz der späten Romantik.
Henry Purcell (1659-1695), Trompeten-Ouvertüre aus
«The Indian Queen»
Henry Purcell machte schnell Karriere. Als Sohn eines Mitglieds
der Hofkapelle und Schüler des königlichen Organisten John
Blow rückte Purcell in frühen Jugendjahren vom Chorknaben
zum Violinkomponisten für die königliche Kapelle auf, dann zum
Organisten an der Westminster Abbey und schliesslich hatte er
de facto das Amt des Hofkomponisten inne. Als solcher erhielt
er neben Bitten zu Kirchenmusiken viele «offizielle» Aufträge zu
verschiedensten hohen Anlässen; gleichzeitig erwarb er sich einen
bedeutenden Ruf als Bühnenkomponist. In rascher Folge entstanden in den Jahren 1689 bis 1695 sechs Opernkompositionen, alle
mit einem mythologischen oder historischen Hintergrund. So auch
die Musik zur Oper «The Indian Queen», die 1695 entstand. Robert
Howard und John Dryden, die Librettisten, behandeln einen weit hergeholten Stoff, der von einem Konflikt an den Königshöfen von Peru
und Mexiko unmittelbar vor der Eroberung durch die Spanier handelt.
4
Edward Elgar (1857-1934), Konzert für Violoncello und Orchester
in e-Moll, op. 85.
In eine völlig andere Stimmung versetzt uns das Cellokonzert von
Elgar. Als Sohn eines Musikalienhändlers und Organisten war er
früh mit der Musik vertraut. Weitgehend autodidaktisch bildete
er sich auf dem Klavier, der Geige und dem Fagott aus. Kleinere
Kompositionen entstanden. Den Durchbruch zur allgemeinen
Anerkennung gelang ihm erst in der zweiten Lebenshälfte mit den
Uraufführungen der «Enigma Variations» (1899) und dem Oratorium
«The Dream of Gerontius» (1900). Danach wurde er mit Ehrungen,
Ehrendoktorwürden und schliesslich dem Adelstitel überhäuft, er
wurde zu dem englischen Komponisten.
Das in den Jahren 1918/19 entstandene Cellokonzert ist, der seelischen und körperlichen Verfassung des Komponisten entsprechend, eher traurig und herbstlich gestimmt. Die Schatten des
Ersten Weltkrieges lasteten auf ihm. 1917 schrieb er «Alles Gute &
Schöne & Reine & Frische & Liebliche ist fern von hier – und kehrt
nie wieder».
Das Cellokonzert ist Elgars letzte Komposition von Bedeutung. Das
viersätzige Werk ist geprägt von einer sparsamen Orchestrierung
und von einer Transparenz, von der vor allem das Soloinstrument
profitiert. Nach einer missglückten Uraufführung (das Konzert
wurde zu wenig geprobt) wurde es vor allem von Pablo Casals gefördert und in seiner Bedeutung erkannt.
Arthur Sullivan (1842-1900), Sinfonie in E-Dur, die «Irische».
Arthur Sullivan, Schüler der Royal Academy of Music und des
Leipziger Konservatoriums, wirkte in London zunächst als Organist
und Dirigent, wurde 1866 Kompositionslehrer an der Royal Academy
of Music und war von 1876-1881 Direktor der National Training
School for Music.
Viele seiner zahlreichen Kompositionen aus allen Bereichen
sind heute weitgehend vergessen. Grosse Erfolge brachten ihm
eigentlich nur die in Zusammenarbeit mit dem Humoristen William
Schwenk Gilbert geschriebenen Operetten, von denen vor allem
«Mikado» (1885) sehr bekannt ist. 1866 entstand seine Sinfonie in
E-Dur, genannt «Irish Symphony».
1863 entstanden die ersten Skizzen zu diesem Werk. Überliefert ist
ein Text Sullivans: er kehrte von einem Ferienaufenthalt in Irland
zurück und wurde «auf der Heimfahrt durch Wind und Regen in
einem offenen Reisewagen durchgeschüttelt». Damals sei ihm der
5
Foto: Susanne Venditti
Felicitas Gadient, künstlerische Leitung
sinfonia.baden mit musikalischem Elan.
ganze erste Satz durch den Kopf gegangen. Er verzichtete dann
allerdings aus Respekt vor der «Schottischen Sinfonie» von Felix
Mendelssohn darauf, seiner Sinfonie den Titel «Irische» zu geben,
diesen erhielt sie erst nach seinem Tod. Einflüsse von Mendelssohn
sind erkennbar, trotzdem ist diese viersätzige Sinfonie ein eigenständiges Werk Sullivans.
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Felicitas Gadient entstammt einer musikalischen Familie
aus Gossau SG. Sie studierte Gesang und Chorleitung an der
Musikhochschule Luzern und danach Orchesterdirigieren an der
Musikhochschule Zürich. Sie erhielt den Förderpreis der KieferHablitzel-Stiftung und nahm an internationalen Dirigierkursen
teil, u.a. mit Colin Davis in Dresden und Peter Gülke in Salzburg.
Nach ihrer Teilnahme an der ersten Orpheum Conductors‘ Master
Class in Zürich wurde sie am Schlusskonzert mit dem Zürcher
Kammerorchester von Alexander Pereira entdeckt und in der Folge
von ihm unterstützt. Unter anderem wurden ihr weitere Studien an
der Royal Academy of Music in London ermöglicht. Im Dezember
2007 wurde ihre musikalische Tätigkeit durch eine schwere autoimmune Krankheit abrupt unterbrochen. 2009 begann ihre langsame
Rückkehr ins Berufsleben. Im Dezember 2009 hat sie die Leitung
der Orchestergesellschaft Baden, die sie seit 2001 innehatte,
wieder übernommen.
Aktuell dirigiert Felicitas Gadient erfolgreich den Kammerchor Wil
und die sinfonia.baden. Im November 2015 wird sie von der Stadt
Wil mit einem Anerkennungspreis für ihr musikalisches Wirken
ausgezeichnet.
7
Michael Michitaro Luginbühl, Violoncello
Michael Michitaro Luginbühl wurde am 27. 12. 1988 in Baden geboren. Seinen ersten Cellounterricht erhielt er von seinem Mentor
Christoph Mohr, Cellist in der Oper Zürich, und später während
vieler Jahre von Nadia Kula. An der Musikakademie Basel bereitete
er sich bei Kaspar Zwicky auf das Cellostudium vor und wurde im
Jahr 2008 in die Klasse von Professor Marek Jerie an der Musikhochschule Luzern aufgenommen.
2010 gewann er einen international begehrten Studienplatz an der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er seither in
der Konzertfachklasse bei Professor Wolfgang Aichinger studiert.
Er absolvierte seine ersten beiden Diplome an der Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien mit Bestnote und studiert
derzeit im letzten Studienabschnitt für den Magister Konzertfach.
Er ist Gewinner einer Reihe von Preisen an nationalen und internationalen Cello-und Kammermusik-Wettbewerben, unter anderem
am 16. internationalen Wettbewerb Pietro Argento in Italien, am 42.
internationalen Prof. Dichler Wettbewerb in Wien, sowie in
den Jahren 2002, 2004, 2006 und 2007 beim Schweizerischen
Musikwettbewerb für Jugendliche.
Meisterkurse führten ihn zu Miklos Perenyi, Leslie Parnas, Gerhard
Darmstadt, sowie an die Akademie der Bregenzer Festpiele zu
Walter Schulz, das Allegro Vivo Festival Austria zu Robert Nagy
und an die Mendelssohn Summer School in Hamburg zu Niklas
Schmidt. Ebenso wichtige Impulse erhielt er im Privatunterricht
von seinen Förderern Robert Nagy und Peter Somodari, den
Solocellisten der Wiener Philharmoniker.
Im Jahr 2012 wurde er für die Konzertreise nach Deutschland und
eine CD-Produktion des Barockensembles der Wiener Symphoniker
engagiert.
8
«Schon als
kleiner
Junge
überzeugte
Michael
durch seine
Musikalität.»
Nadia Kula, Cellistin
sinfonia.baden und
Cellolehrerin
Michael Luginbühl
Violoncello
Neben seinem Cellostudium in Wien wurde er als Mitglied im
Ensemble Atout Wien verpflichtet, welches zahlreiche Preise
gewann, u.a. den Ignaz Pleyel Preis 2012 und den Josef Windisch
Kammermusik Preis. Atout wurde als Ensemble für den jährlichen Hollywood Music Workshop in Baden bei Wien engagiert, wo es mit Musikern und weltbekannten Komponisten
des Hollywood Symphony Orchestras zusammenarbeitet. Eine
rege Konzerttätigkeit in Wien (u.a. Wiener Musikverein, ORF
Radiokulturhaus, Arnold Schönberg Center Wien) und in internationalen Tourneen zeichnet dieses Ensemble aus.
Im Jahr 2012 gründete er zusammen mit seinem Studienfreund
Dragos Dimitriu (Klavier) das Duo Nobile. Konzerte führten das Duo
nach Italien, wo sie 2013 mit einem Preis ausgezeichnet wurden, in
die Schweiz und im Jahr 2014 nach Rumänien, wo das Duo zusammen mit dem rumänischen Geiger und Studierenden der Menuhin
Academy Schweiz, Andrei Stanciu das Tripelkonzert von Beethoven
mit der Filarmonica Botosani unter der Leitung von Gheorge Victor
Dumanescu aufführte. Im Frühjahr 2015 konzertierte das Duo
erfolgerich in einer ausgedehnten Konzertreise in Japan und wird
im Sommer 2016 seine erste CD veröffentlichen.
9
Infos
Ausblick
Expedition zwei
Freitag, 11. März 2016
20.00 Uhr, Stadtkirche Baden
Attraktives Netzwerk für junge Musikschüler
«Jugendliche finden Gefallen am Musizieren und an der klassischen Musik». Dieses Ziel des aargauischen Bildungswesens
hat die sinfonia.baden gerne aufgenommen und freut sich über
die neu initiierte Zusammenarbeit mit den Musikschulen Baden
und Wettingen. Das Orchester ermöglicht Musikschülerinnen und
Musikschülern Einsicht in die Probenarbeit mit Elea Nick, dem
15-jährigen Schweizer Geigentalent. Im Juni 2016 findet zudem
im Kurtheater Baden ein erstes Konzert in Zusammenarbeit mit
Schülern aus dem Begabtenförderprogramm des Kantons Aargau
statt.
Geschenk der sinfonia.baden-Paten zur Taufe
Christine Egerszegi-Obrist, Ständerätin und erfolgreiche
Umsetzerin der Musikinitiative «Jugend und Musik» und Daniel
Schaerer, Cellist, schenkten der sinfonia.baden «Zeit an der
Garderobe» als Taufgeschenk: Im Juni 2015 durften die Gäste
im Kurtheater ihre Garderobennummern selber wählen, und eine
herzliche Begrüssung der Taufpaten war inklusive.
Elea Nick, die Schweizer
Geigenhoffnung interpretiert
Felix Mendelssohns Konzert
für Violine und Orchester in
e-Moll op. 64. Ab 2012 besuchte
sie als jüngste Studentin der
Hochschule der Künste in Zürich
(ZHdK) den Unterricht bei Zakhar
Bron. Seit Oktober 2015 studiert
sie am Mozarteum in Salzburg bei
Pierre Amoyal im Pre-College.
Elea Nick, Violine
Expedition drei
Freitag, 10. Juni 2016
20.00 Uhr, Kurtheater Baden
Gefördert im Begabtenförderungsprogramm des Kantons
Aargau: Andrea und Christina
Staudenmann sowie Simon
Popp teilen sich den Solopart in
Mozarts Klavierkonzert Nr. 9.
sinfonia.paten Christine Egerszegi und Daniel Schaerer
10
Andrea und Christina Staudenmann sowie Simon Popp
11
Mitwirkende
Musikalische Leitung
Felicitas Gadient
Solist
Michael Luginbühl, Violoncello
Violine 1
Regula Schärli, Konzertmeisterin
Gabriela Barman
Sabine Gysi*
Franziska Flütsch
Monika Kappeler
Tamara Martellini
Sonja Marti
Maja Padiyath
Violine 2
Sylvie Chopard*
Pascale Cuny*
Anna Fischer
Patrick Ruckli
Ursula Senn
Imke Schnieder
Sonja Studerus
Sarina Schönenberger
Ruth Vock
Viola
Claudia Sigrist
Walter Blum
Linda Hoffmann
Celestino Padeste
Anita Walther
Violoncello
Nadia Kula
Kurt Düsel
Judith Fisler
Frank Jehle
Esther Reimann
Theresa Scheld
12
Kontrabass
Rebecca Hunziker
Lukas Jenny
Prosper Philipp
Timofey Matveev*
Flöte
Lotti Prechtl
Christine Klauser
Oboe
Marianne Hangartner
Patrik Hunziker
Klarinette
Lorraine Hostettler
Franz Schatzmann
Fagott
Roberto Giumbini*
Judith Wörle
Horn
Jürg von Rotz*
Thomas Hofer
Florian Hunziker*
Niklaus Marti
Trompete
Helena Hautle*
Stefan Grüninger*
Posaune
Roger Dietiker*
Gabriele Perlini*
Christian Plaschy*
Timpani
Pascal Destraz*
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Ich spiele mit.
Die sinfonia.baden bietet jungen sowie erfahrenen Laienmusikern
eine inspirierende Orchesterumgebung unter der professionellen
Leitung von Felicitas Gadient. Rund ein Drittel der Musikerinnen und
Musiker ist unter 30 Jahre alt.
Wir freuen uns auf einen Schnupperbesuch von begeisterten
Musikerinnen und Musikern mit soliden Grundkenntnissen.
Kontakt für weitere Informationen:
Regula Schärli: [email protected]
Ich werde Gönner.
sinfonia.baden-Gönner werden und profitieren:
Programminformationen, Einladung zum Sinfonia-persönlich-Apéro
und Ticketvergünstigung bei Wahl eines Abonnementes.
Weitere Informationen: www.sinfonia-baden.ch