Media Release - Credit Suisse

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Medienmitteilung
Credit Suisse – Naht das Ende der Globalisierung? Aktuellen
Forschungsergebnissen zufolge könnte sich ein Wandel weg von der
Globalisierung hin zu einer multipolaren Welt vollziehen
Die Zukunft der Globalisierung: das makroökonomische Topthema des
kommenden Jahrzehnts
Zürich, 24. September 2015. Das Credit Suisse Research Institute veröffentlichte heute den
Bericht «The End of Globalization or a More Multipolar World» (Das Ende der Globalisierung
oder eine verstärkt multipolare Welt), in dem drei Szenarien präsentiert werden: «erfolgreiche
Fortsetzung der Globalisierung», «Entwicklung einer multipolaren Welt auf wirtschaftlicher,
politischer und gesellschaftlicher Ebene» und, wesentlich dramatischer, «das Ende der
Globalisierung». Neuesten Forschungsergebnissen zufolge könnte sich ein Wandel weg von
der Globalisierung hin zu einer multipolaren Welt vollziehen.
Michael O’Sullivan, Chief Investment Officer für Grossbritannien und die Region EEMEA im Private
Banking & Wealth Management der Credit Suisse, erklärt: «Die Globalisierung war in den
vergangenen 20 Jahren die stärkste wirtschaftliche Kraft. Im Zuge dieser Entwicklung bildeten sich
Weltstädte heraus, kleinere Staaten verzeichneten Erfolge, und der Wohlstand in den
Schwellenländern nahm zu. Die Fortsetzung dieser Entwicklung ist jedoch keine
Selbstverständlichkeit. Die Frage, in welche Richtung der Trend gehen wird, gehört zu den
wichtigsten makroökonomischen Themen der nächsten zehn Jahre.»
Den Bericht des Credit Suisse Research Institute mit dem Titel «The End of Globalization or a More
Multipolar World» erhalten Sie über folgenden Link.
Einige wichtige Aspekte des Berichts «The End of Globalization or a More Multipolar World»
Dieser Bericht verfolgt das Ziel, die Globalisierung mit all ihren Facetten zu messen und quantitativ zu
bestimmen sowie darüber hinaus «Multipolarität» zu quantifizieren.
Globalisierungsuhr
Die Credit Suisse hat anhand vieler Indikatoren und Daten, die dem Bericht zugrunde liegen, eine
«Globalisierungsuhr» entwickelt, die die Entwicklung von Globalisierung und Multipolarität im
Vergleich zu ihrem jeweiligen langfristigen Durchschnitt darstellt. Die untenstehende Grafik
veranschaulicht, dass die Globalisierung zu Beginn der 1990er-Jahre von den USA und den
europäischen Ländern dominiert wurde, gefolgt von einer Phase der geringeren Globalisierung und
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einer schwach ausgeprägten Multipolarität von 2000 bis 2005. Wichtige Faktoren dieser
Entwicklung waren das Wachstum im Bereich der Informationstechnologie und die Konsolidierung
der militärischen Macht in wichtigen Industriestaaten während der Kriege im Irak und in Afghanistan.
Inzwischen ist die Welt in das erste Viertel dieser Uhr vorgerückt – eine ideale Position. Sie wird
gleichzeitig globalisierter und multipolarer, und diese Entwicklung wird durch die Konjunkturschwäche
der Industrieländer und den Aufstieg der Schwellenländer noch verstärkt.
Die Zukunft der Globalisierung – drei Szenarien
In diesem Bericht werden drei Szenarien präsentiert: «erfolgreiche Fortsetzung der Globalisierung»,
«Entwicklung einer multipolaren Welt auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene»
und, wesentlich dramatischer, «das Ende der Globalisierung».
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Szenario 1: Fortsetzung der Globalisierung:
Im ersten Szenario schreitet die Globalisierung weiter voran. Das bedeutet, dass der US-Dollar seine
Stellung als Erster unter Gleichen in der Welt der Devisen behauptet. Im Allgemeinen dominieren
westliche Grosskonzerne die globale Unternehmenslandschaft und internationale Gesetze und
Einrichtungen sind weiterhin «westlich» geprägt. Betrachtet man das Szenario aus der
volkswirtschaftlichen Perspektive, so herrscht eine hohe makroökonomische Volatilität, der Handel
wächst und wird nur geringfügig durch protektionistische Massnahmen belastet und die
Internetwirtschaft expandiert länderübergreifend. Auf gesellschaftspolitischer Ebene ist die
Herausbildung von «offeneren Gesellschaften» aufgrund eines höheren Entwicklungsstands eine
wichtige Entwicklung.
Szenario 2: Eine multipolare Welt:
Dieses zweite Szenario geht von dem Aufstieg Asiens und einer Stabilisierung der Eurozone aus,
sodass die Weltwirtschaft – grob skizziert – auf drei Säulen ruht: Nord- und Südamerika, Europa und
Asien (mit China an der Spitze). Im Einzelnen rechnen wir mit der Entwicklung neuer internationaler
Einrichtungen, die gegenüber Institutionen wie der Weltbank stärker an Bedeutung gewinnen, dem
Aufstieg einer «gelenkten Demokratie» und einer stärker regional basierten Rechtsstaatlichkeit. Auch
die Migration findet eher regional und vom Land in die Stadt als über Landesgrenzen hinweg statt,
regionale Finanzzentren bilden sich heraus, und der Banken- und Finanzsektor erlebt einen Wandel.
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Auf Unternehmensebene findet ein deutlicher Wandel statt: Im Zuge des Aufstiegs führender
Unternehmen auf regionaler Ebene werden globale Grosskonzerne in diesem Szenario vielfach
verdrängt. Darüber hinaus rechnen wir mit ungleichmässigen Verbesserungen in puncto
Entwicklungsstand. Die Folge: Mehr Stabilität und Wohlstand für die lokale Wirtschaft vor dem
Hintergrund einer Fortsetzung des Konsumtrends in den Schwellenländern. In Europa stoppt die EU
ihren Expansionskurs. Nachdem die Umstrukturierung von Banken und Unternehmen eine
Verschlankung der Wirtschaft mit sich bringt, erlebt die EU einen Aufschwung.
Szenario 3: Das Ende der Globalisierung:
Unser drittes Szenario ist pessimistischer, es besteht jedoch eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass
es tatsächlich eintreten wird. Es erinnert an den Zusammenbruch der Globalisierung 1913 und den
darauffolgenden Ersten Weltkrieg. Obwohl die Welt in den letzten Jahren von der globalen
Finanzkrise und Terroranschlägen betroffen war, haben diese Entwicklungen die internationale
Zusammenarbeit eher gestärkt als geschwächt. Dennoch ist die Globalisierung nach wie vor mit
Risiken verbunden, die wir in diesem Bericht in Form einer Risiko-Scorecard präsentieren.
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Zu den Trends und Entwicklungen, auf die wir achten, gehören ein verlangsamtes
Wirtschaftswachstum und ein rückläufiger Handel, verbunden mit dem zusätzlichen Risiko eines
makroökonomischen Schocks (durch Verschuldung, Ungleichheit und Immigration), ein verstärkter
Protektionismus, ein geopolitischer/militärischer Konflikt zwischen den «Grossmächten»,
Währungskriege, Klimakatastrophe(n), der Aufstieg breiter politischer
Antiglobalisierungsbewegungen und Protestbewegungen gegen internationale Konzerne oder eine
Abkehr von Demokratisierungstendenzen.
Wohin entwickelt sich die Globalisierung?
In Bezug auf das globale BIP ist eine Verlagerung nach Osten zu beobachten. So werden
beispielsweise Delhi, Schanghai, Mumbai und Peking künftig zu den Top 50 der Städte gehören.
Globalisierungsindex der Credit Suisse
Der Globalisierungsindex der Credit Suisse berücksichtigt ökonomische, soziale und technologische
Faktoren. An der Spitze des Index stehen die europäischen Länder, während die Globalisierung in
den afrikanischen Staaten in der Regel am wenigsten fortgeschritten ist. Einige kleine Länder, die als
Handels- oder Finanzplatz fungieren, beispielsweise Luxemburg, weisen im Verhältnis zu ihrem BIP
ausgesprochen hohe Finanz- und Handelsströme aus. Damit gelten sie unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten als stark globalisiert.
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Globalisierungstrends
Am stärksten multipolar geprägt ist die Welt im Hinblick auf Handelsströme und Wirtschaftstätigkeit.
Der Handel findet zunehmend auf regionaler Ebene statt, auch wenn sich die Hinweise auf mögliche
neue Handelsbarrieren verdichten.
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Finanztechnisch ist die Welt stark globalisiert und weniger multipolar. Die USA bilden weiterhin das
Zentrum der Finanzwelt, wenn man berücksichtigt, welchen Einfluss die US-Märkte auf andere
Länder haben und welche Rolle der Dollar im Vergleich zum Euro oder dem Renminbi spielt.
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Unsere Analyse der Investitionen von Unternehmen und des Ertragswachstums hat ergeben, dass
die Globalisierung in Bezug auf Konsum- und Marketingtrends intakt bleibt. Grenzübergreifende
Unternehmensinvestitionen scheinen hingegen rückläufig zu sein. Neben dem Aufstieg der
Unternehmen aus den Schwellenländern – im Hinblick auf Umsatz und Investitionen – deuten diese
Ergebnisse unserer Ansicht nach auf eine stärker multipolar geprägte Welt hin, in der Unternehmen
weiterhin grenzübergreifend handeln, bei grenzüberschreitenden Investitionen jedoch zurückhaltender
agieren.
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Im Hinblick auf die Governance scheint die Dynamik, die im Zuge der Globalisierung eine
Ausbreitung der Demokratie begünstigte, ihre Grenze erreicht zu haben. Weniger demokratische
Regierungen geniessen den Ruf, für wirtschaftlichen Erfolg zu sorgen, und neue regionale
Einrichtungen übernehmen die Tätigkeitsbereiche globaler Einrichtungen. Neue Einrichtungen – wie
Staatsfonds und Finanzräte – gehören diesbezüglich zu den auffälligeren Beispielen.
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Risiko-Scorecard zum Ende der Globalisierung
Unsere «Scorecard zum Ende der Globalisierung» berücksichtigt eine Vielzahl von Variablen – ein
verlangsamtes Wirtschaftswachstum und einen rückläufigen Handel, verbunden mit dem zusätzlichen
Risiko eines makroökonomischen Schocks (durch Verschuldung, Ungleichheit und Immigration),
einen verstärkten Handelsprotektionismus, ungleiche Vermögensverteilung oder eine Abkehr von
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Demokratisierungstendenzen. Unser Ziel ist eine Einschätzung der aktuellen Belastungen für
wichtige Länder/Regionen, die mit diesen Variablen verbunden sind.
Kontakt
Credit Suisse AG Media Relations, +41 844 33 88 44, [email protected]
Credit Suisse AG
Die Credit Suisse AG ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister und gehört zur Unternehmensgruppe der Credit Suisse
(nachfolgend «die Credit Suisse»). Als integrierte Bank kann die Credit Suisse ihren Kunden ihre Expertise aus Private Banking,
Investment Banking und Asset Management aus einer Hand anbieten. Die Credit Suisse bietet Unternehmen, institutionellen
Kunden und vermögenden Privatkunden weltweit sowie Retailkunden in der Schweiz fachspezifische Beratung, umfassende
Lösungen und innovative Produkte. Die Credit Suisse mit Hauptsitz in Zürich ist in über 50 Ländern tätig und beschäftigt etwa 46
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600 Mitarbeitende. Die Namenaktien (CSGN) der Credit Suisse Group AG, der Muttergesellschaft der Credit Suisse, sind in der
Schweiz sowie, in Form von American Depositary Shares (CS), in New York kotiert. Weitere Informationen über die Credit Suisse
finden Sie unter www.credit-suisse.com.
Disclaimer
Das vorliegende Dokument wurde von der Credit Suisse erstellt. Die darin geäusserten Meinungen sind diejenigen der Credit
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zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ein Bezug auf die Performance der Vergangenheit ist nicht als Hinweis auf die
Zukunft zu verstehen. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen und Analysen wurden aus Quellen
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