Uwe Jun ist seit 2005 Professor für Politikwissenschaft (Politisches System der Bundesrepublik Deutschland) an der Universität Trier. Er hat sich mit Repräsentationslücken der Volksparteien, mit Protestwählern, den Piraten und mit Populismus beschäftigt. Er denkt über die Bedeutung der Medien für eine funktionierende Demokratie nach und hat stets einen besonderen Blick auf Rheinland-Pfalz. Dieter Sadowski studierte Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der Univer sität Bonn. Von 1981 bis 2011 war er Uni versitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre und von 1988 bis 2011 auch Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft IAAEG. Er hat sich mit Gewerkschaften und der Integration Behinderter in den Arbeitsmarkt beschäftigt. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Vereins Lokale Agenda Trier e.V. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 4. Juni 2015 per Post, Fax, E-Mail oder telefonisch bei der Friedrich-Ebert-Stiftung Regionalbüro Mainz Rheinland-Pfalz / Saarland Große Bleiche 18-20 55116 Mainz Tel.: 06131 96067 – 0 Fax: 06131 96067 – 66 E-Mail: [email protected] www.fes.de/mainz www.facebook.com/fesmainz Laufen der Politik die Wähler_innen weg? Wahlenthaltung – eine Herausforderung für unsere Demokratie 9. Juni 2015, 18.00 Uhr vhs Trier oder direkt im Internet unter www.fes.de/mainz/veranstaltungen.php Bei Anmeldungen per E-Mail bitten wir Sie, Ihre Postanschrift hinzuzufügen. Ihre Ansprechpartnerin: Stephanie Hepper Tel.: 06131 96067 - 12 [email protected] Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte an uns. Veranstaltungsort: vhs Domfreihof 1b 54290 Trier www.vhs-trier.de © Fotos: Fotolia www.la21-trier.de Laufen der Politik die Wähler_innen weg? Wahlenthaltung – eine Herausforderung für unsere Demokratie Programm Nur 30 bis 33% der wahlberechtigen Bürger_innen haben 2014 bei den beiden Wahlen für das Amt des Oberbürgermeisters in Trier überhaupt ihre Stimme abgegeben – was in Trier geschehen ist, steht für viele andere Städte und Gemeinden in Deutschland. Gerade im kommunalen Bereich, aber auch bei den Europawahlen, ist die Wahlbeteiligung auf ein besorgniserregendes Niveau gesunken. Wenn dieser Trend sich weiter fortsetzen sollte, wäre damit die Frage verbunden, welche Legitimationsgrundlage Wahlergebnisse in Zukunft überhaupt noch hätten. Mehrheitlich sind sich die Akteure aus der Politik, aber auch aus anderen Bereichen der Gesellschaft einig, dass die Tendenz zu zunehmender Wahlenthaltung auf allen Ebenen eine ernsthafte Gefährdung unserer gesamten Demokratie darstellt. Als Ursache solcher Politikverdrossenheit wird vielfach vermutet, dass viele Menschen sich durch die Politik nicht ausreichend wahrgenommen und repräsentiert sehen. „Warum also dann zur Wahl gehen?“, so die Schlussfolgerung vieler Bürger_innen. Die politischen Parteien, aber auch die Akteure der Zivilgesellschaft nehmen das Problem sehr ernst. Es gibt Überlegungen, neue demokratische Beteiligungsformen einzuführen – „Mehr Demokratie zu wagen!“. Gleichzeitig gibt es Stimmen – so auch bei den letzten Bundestagswahlen – die explizit zum Wahlboykott aufrufen, da Wählen im derzeit bestehenden politischen System ohnehin keinen Sinn mache. Welche Substanz und inhaltliche Begründung stehen hinter solchen Aussagen? 18.00 Uhr Wenn wir umgekehrt mehr Wahlbeteiligung erreichen wollen, was müsste in der Politik und in unserem demokra tischen System geschehen: neue Kommunikationsformen, mehr Transparenz, verbesserte Beteiligungsmöglichkeiten, mehr direkte Demokratie – oder gar eine Wahlpflicht wie etwa in Luxemburg? Diese Fragen wollen wir mit prominenten Ansprechpartner_innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren. Die Lokale Agenda 21 Trier e.V., die vhs und das FES- Regionalbüro Mainz laden Sie ganz herzlich zu der Veranstaltung ein. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Unsere Podiumsgäste Begrüßung Dr. Martin Gräfe Friedrich-Ebert-Stiftung Podiumsgäste Prof. Dr. Jan W. van Deth Universität Mannheim Prof. Dr. Oscar W. Gabriel Claudia Janssen quartiersbezogene Sozialarbeit Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg eG Prof. Dr. Uwe Jun Universität Trier Moderation Prof. Dr. Dieter Sadowski Lokale Agenda 21 Trier e.V. ca. 20.00 Uhr Ausklang der Veranstaltung bei einem kleinen Imbiss / Umtrunk Eine Kooperationsveranstaltung der Lokalen Agenda 21 Trier e.V., der Volkshochschule Trier und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Jan W. van Deth studierte Politikwissen schaften an der Universität von Amsterdam. Nach einer Professur in Nijmegen wechselte er nach Mannheim, wo er seit 1995 Lehrstuhlinhaber für Politikwissenschaft und International Vergleichende Sozialforschung ist. Er hat jüngst eine Studie der lokalen Demokratie in Mannheim vorgelegt, in der er auch fragt, ob partizipierende Bürger bessere Demokraten seien. Andere Arbeiten gelten Jugendlichen in der Politik, der Bedeutung von sozialen Medien wie Twitter und dem Wertewandel für die politische Kultur. Oscar W. Gabriel, der in Daun geboren wurde, war von 1992 bis 2012 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Stuttgart. Er hat über Strukturprobleme lokaler Parteiensysteme, Opposition in Großstadtpar lamenten, Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sowie Bürgerdialoge für Infrastrukturprojekte gearbeitet. Seine Arbeiten zu politischem Vertrauen und politischer Partizipation sind zuletzt in den Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin „Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerbeteiligung“ eingeflossen. Claudia Janssen ist Diplom-Sozialarbeiterin und seit 16 Jahren in ihrem Beruf tätig. Vor ihrer jetzigen Tätigkeit hat sie in der Jugendhilfe und in der Jugend- und Straffälligen hilfe gearbeitet. Seit 2008 ist sie bei der Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg eG (WOGEBE) in der quartiersbezogenen Sozialarbeit tätig. Dabei integriert sie Elemente klassischer Gemeinwesenarbeit ebenso wie sie sich im Rahmen der vernetzten Einzelfallhilfe der spezifischen Belange Einzelner und der Familien annimmt. Sie wird über ihre praktischen Erfahrungen mit der sozialen und politischen Teilhabe der Bürger_innen ihres Quartiers berichten.
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