Liechtensteiner Volksblatt AG Mittwoch - 23. März 2016 | 15:05 Allianz Risk Transfer plant Sitzverlegung nach Liechtenstein ZÜRICH/SCHAAN - Die Allianz Risk Transfer AG (ART) plant vorbehaltlich der Zustimmung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA), ihren Firmensitz bis Ende 2016 aus der Schweiz nach Liechtenstein zu verlegen. Ein neuer Firmensitz in Schaan werde den Marktzugang der ART in den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verbessern sowie die Organisationsstruktur und die regulatorischen Rahmenbedingungen für das Unternehmen in Europa vereinfachen, teilte das Unternehmen mit. Die Allianz Risk Transfer AG (ART) ist das Kompetenzcenter für alternativen Risikotransfer innerhalb der Allianz Gruppe. (Foto: ZVG) Innerhalb der Allianz Gruppe ist ART eigenen Angaben zufolge der weltweit tätige Spezialist für alternativen Risikotransfer für Unternehmen und bietet über seine Einheit Allianz Global Corporate & Specialty Switzerland auch klassische Industrie- und Spezialversicherungslösungen im Schweizer Markt an. Die Unternehmensgruppe, die Standorte in Amsterdam, Bermuda, Dubai, London, New York und Zürich unterhält, beschäftigt weltweit rund 150 Mitarbeiter und hat 2014 ein Prämienvolumen von 311 Millionen Franken erwirtschaftet. Der FMA Liechtenstein unterstellt Derzeit ist die ART in der Schweiz als Versicherungsgesellschaft mit einem Hauptsitz in Zürich registriert. Zudem unterhält das Unternehmen eine eigenständige Tochtergesellschaft in den Niederlanden, um Zugang zu den Märkten des EWR zu erhalten. Nach der geplanten Sitzverlegung plant die ART AG, ihre Organisationsstruktur in Europa zu straffen, indem sie die holländische Tochtergesellschaft über eine grenzüberschreitende Fusion in die dann in Liechtenstein domizilierte ART konsolidiert. Während der kleine Standort in Amsterdam nach der Fusion aufgelöst werde, bleibe das Zürcher Büro unverändert bestehen und führe seine Versicherungsgeschäfte als neue Niederlassung der ART nahtlos fort. Fortan können alle Versicherungsgeschäfte in den EWR durch die ART aus Liechtenstein heraus getätigt werden. Die ART wird nach der Sitzverlegung nur noch einer Aufsichtsbehörde in Europa unterstellt sein, nämlich der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA Liechtenstein). Schatzmann: "Wir können uns effizienter aufstellen" „Mit unserer holländischen Tochtergesellschaft ist eine komplexe Unternehmensstruktur entstanden, die zusätzliche Kosten und doppelte gesellschafts- und aufsichtsrechtliche Anforderungen an zwei Versicherungsaufsichtsbehörden in Europa erfordert hat“, wird Thomas Schatzmann, CFO und Geschäftsleitungsmitglied der ART zitiert. „Mit einem neuen Hauptsitz in Liechtenstein können wir uns innerhalb der Solvency-II-Bestimmungen deutlich effizienter aufstellen. Zudem profitieren wir von Wachstumschancen durch leichteren Zugang zu europäischen Märkten.“ Für den Standort Liechtenstein sprechen aus Sicht der ART auch die geografische Nähe zu wichtigen Allianz Standorten in Zürich und München sowie Deutsch und Englisch als dominierende Geschäftssprachen. Hasler: Reputation Liechtensteins wird positiv wahrgenommen Regierungschef Adrian Hasler: "Ich freue mich über die geplante Ansiedlung der Allianz Risk Transfer AG in Liechtenstein. Liechtenstein erhält dadurch einen weiteren starken globalen Player, der die bewährten Standortvorteile schätzt: Die attraktiven Rahmenbedingungen für Finanzdienstleister, den direkten Marktzugang in den EWR sowie die Stabilität und Rechtssicherheit des Standorts. Das Vertrauen der Allianz Risk Transfer AG in den Standort Liechtenstein ist auch deshalb erfreulich, da es bestätigt, dass die Reputation von Liechtenstein auch in professionellen Kreisen positiv wahrgenommen wird."
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