Aus der Presse Fürther Nachrichten vom 05. März 2016 Raiffeisen-Volksbank plant Fusion Fürther Kreditinstitut will mit VR-Bank Uffenheim-Neustadt die Existenz absichern VON WOLFGANG HÄNDEL FÜRTH/NEUSTADT — Aus zwei mach eins: Die Fürther Raiffeisen-Volksbank bahnt die Fusion mit der VR-Bank Uffenheim-Neustadt an. Man wolle sich dadurch zukunftsund krisensicher aufstellen, heißt es. Mit detaillierten Informationen hält sich Thomas Gimperlein, Vorstandssprecher der Fürther Raiba, auf Nachfrage noch merklich zurück. Denn zunächst müssen die Mitglieder der genossenschaftlichen Kreditinstitute in Versammlungen informiert werden und den Plänen zustimmen. Die letzte Zusammenkunft ist für den kommenden Dienstag angesetzt, am Donnerstag dann wollen die Vorstände der Fusionskandidaten in einer Pressekonferenz Rede und Antwort stehen. Aus den beiden Hauptmotiven immerhin macht Gimperlein im Gespräch mit den FN vorab kein Hehl: Zum einen gehe es um „die langfristige Existenzsicherung“, die vor dem Hintergrund des dauerhaft niedrigen Zinsniveaus für die Banken immer schwieriger werde. Zum anderen erreiche man dank des Zusammenschlusses eine deutlich verbesserte wirtschaftliche Basis und „mehr Kreditspielraum“. Dies sei vor allem für die Konkurrenzfähigkeit im Firmenkundengeschäft ein entscheidender Faktor. Positiver Effekt Nutznießer in dieser Hinsicht werden die Fürther Banker sein, deren Bilanzsumme bei 368 Millionen Euro liegt und die 9500 Mitglieder haben. Die künftigen Partner hingegen kommen auf 880 Millionen bei 21600 Mitgliedern. Positiver Effekt für die VR-Bank Uffenheim-Neustadt, die 2001 ebenfalls aus einer Fusion entstanden ist: Sie sichert sich den Zugang zur Kundschaft im Ballungsraum – angesichts des Bevölkerungsschwunds im ländlichen Bereich ein vorausschauendes Manöver. Keine Auswirkungen wird die Fusion auf den Personalstand haben. Die 70 Beschäftigten aus Fürth und 180 aus Uffenheim-Neustadt bekommen lediglich denselben Arbeitgeber. Rechtlicher Sitz der neuen Bank wird Neustadt sein, er selbst, so Gimperlein, werde aber „die überwiegende Zeit“ weiter in seinem Büro am Fürther Kohlenmarkt verbringen. Zum neuen Namen der Bank will sich Gimperlein noch nicht äußern, die Entscheidungsfindung darüber läuft noch – und sie sei „spannend“, deutet er an. Man darf folgern: Die Frage, ob Fürth, Neustadt, Uffenheim, alles oder am Ende gar nichts davon draufsteht, dürfte nicht ganz einfach zu beantworten sein. Kurios: Thomas Gimperlein wird die Bank künftig unter anderem zusammen mit seinem (eineiigen) Zwillingsbruder Klaus führen, der einer der beiden Chefs in Neustadt ist. Die deutsche Bankenaufsicht in Berlin habe „keinerlei Einwände“ gegen die familiären Bande gehabt, sagt Thomas Gimperlein, und sie „problemlos genehmigt“. Er selbst sieht nur Vorteile: „Wir wissen, wie wir miteinander arbeiten.“ Und die Verwechslungsgefahr? Gimperlein muss selbst schmunzeln: Ja, die sei nicht von der Hand zu weisen.
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