Wirksamkeit von Formica rufa und Eigenblut-Injektionen bei ankylosierender Spondylitis Dr. Peter Schirmer, Prof. Dr. W. H. Jäckel, Argentalklinik, Isny-Neutrauchburg Förderzeitraum: 04/91 - 03/00, Fördersumme: 7.900 € Hintergrund Eigenbluttherapie wird als unspezifische Reiztherapie angesehen und bei verschiedensten Erkrankungen, z.B. bei Herpes Zoster oder chronischer Urtikaria, erfolgreich eingesetzt. Zugleich werden etwa 25% aller Rheumakranken homöopathisch behandelt, wobei Formica rufa als eine übliche Standardarznei zu bezeichnen ist. In der Literatur wird außerdem verschiedentlich über positive Erfahrungen mit Eigenblut und Formica rufa bei entzündlich-rheumatischen Krankheiten berichtet. Fragestellung In der vorliegenden Studie sollte erstmals in einem kontrollierten Design die Frage beantwortet werden, ob eine Kombinationsbehandlung von Formica rufa D6 und Eigenblut-Injektionen bei Spondylitis ankylans (Morbus Bechterew) wirksamer ist als eine Placebobehandlung. Patienten und Methoden In einem randomisierten, doppelblinden Design wurden 104 Männer mit einer seit mindestens 6 Monate andauernden ankylosierenden Spondylitis und täglichen Schmerzen in die Studie eingeschlossen. Sie wurden über 4 Wochen entweder zweimal wöchentlich mit 1 Ampulle Formica rufa D6 und 1 ml Eigenblut intramuskular oder 1,5 ml NaCl behandelt. Alle Patienten erhielten eine balneophysikalische Basisbehandlung. Der Gesundheitszustand der Patienten wurde mit den MOPO-Skalen erfasst. Zusätzlich wurden numerische Analogskalen zum Schmerz, der Morgensteifigkeit und der subjektiven Gesamtbeurteilung sowie Arzteinschätzungen zur Beweglichkeit und Atemexkursion dokumentiert. Ergebnisse Verum- und Kontrollgruppe waren zu Behandlungsbeginn in Alter und Schwere der Erkrankung vergleichbar. In verschiedenen Varianzanalysen mit Messwiederholungen konnte für keine der erfassten Zielparameter ein signifikanter Gruppenunterschied zu einem oder mehreren Zeitpunkten gefunden werden. Schlussfolgerungen In der Studienpopulation ist die Verumbehandlung einem Placebo nicht überlegen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Patienten alle während einer stationären RehaMaßnahme getestet wurden; daher könnte die Studienpopulation hin zu einer schwerer erkrankten und älteren Population selektiert sein. Publikationen Schirmer KP, Jäckel W. Zur Wirksamkeit von Eigenblut und Formica rufa D6 Spondylitis ankylosans (M. Bechterew). In: Albrecht H, eds. 10 Jahre Karl und Veronica Carstens-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (1982-1992); Essen: Eigenverlag; 1992: 105-109. Seite 1 von 2 © Karl und Veronica Carstens-Stiftung Schirmer KP, Fritz M, Jäckel WH. Wirksamkeit von Formica rufa und Eigenblut-Injektionen bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis – Eine doppelblinde, randomisierte Studie. Z Rheumatol 2000. 59(5): 321-329.. Schirmer KP, Fritz M, Jäckel WH. Wirksamkeit von Formica rufa und Eigenblut-Injektionen bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis – Eine doppelblinde, randomisierte Studie. In: Albrecht H, Frühwald M, eds. Jahrbuch der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Band 7 (2000). Essen: KVC; 2001: 149-164. Jäckel WH, Schirmer P. Wirksamkeit von Formica rufa und Eigenblut bei Patienten mit Spondylitis ankylosans (M. Bechterew). In: Albrecht H, Frühwald M, eds. Jahrbuch der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Band 2 (1995). Essen: KVC; 1996: 48-53. Seite 2 von 2 © Karl und Veronica Carstens-Stiftung
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