Digitalisierung der Arbeit: Kompetenzen für die Jobs von morgen

FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
Digitalisierung der Arbeit:
Kompetenzen für die Jobs
von morgen und unsere
Anforderungen an politische
Gestaltung
Antje Utecht
IG Metall Vorstand
Funktionsbereich
Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik
Forschungskoordination und Wissenschaft
Gliederung
FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
I.
Ausgangsanalyse
a. Arbeit verändert sich und der Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
b. Die Unternehmen tun nicht genug für die Weiterbildung
c. Der Fachkräftebedarf erfordert größere Anstrengungen der
Unternehmen
II. Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen
d. Entwicklung der Industriegesellschaft
e. Digitalisierung der Arbeitswelt
III. Handlungsfolgerungen der IG Metall
f.
Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert Berufsbildung 4.0
g. Unsere 15 Qualitätsmaßstäbe für berufliches Lernen
h. Wirtschaftspolitische Forderungen - Industrie 4.0
i.
Bildungspolitik - Herausforderungen und unsere politischen
Forderungen
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Gliederung
FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
I.
Ausgangsanalyse
a. Arbeit verändert sich und der Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
b. Die Unternehmen tun nicht genug für die Weiterbildung
c. Der Fachkräftebedarf erfordert größere Anstrengungen der
Unternehmen
II. Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen
d. Entwicklung der Industriegesellschaft
e. Digitalisierung der Arbeitswelt
III. Handlungsfolgerungen der IG Metall
f.
Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert Berufsbildung 4.0
g. Unsere 15 Qualitätsmaßstäbe für berufliches Lernen
h. Wirtschaftspolitische Forderungen - Industrie 4.0
i.
Bildungspolitik - Herausforderungen und unsere politischen
Forderungen
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
FB Betriebs- und
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Qualifizierung ist Zukunftsaufgabe
• Die Sicherung der Fachkräftebasis ist eine große
Herausforderung der nächsten Jahre
• Arbeitsmarkt- und Teilhabechancen sollten für alle
zugänglich sein
• Qualifizierung spielt eine wichtige Rolle für Wirtschaft
und Arbeitsmarkt
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
FB Betriebs- und
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Die Qualifikationsanforderungen verschieben sich und
die Zahl der Arbeitsplätze für ungelernte Tätigkeiten
nimmt ab
• Mehr Beschäftigte mit Fach- und
Hochschulabschlüssen werden benötigt
• Arbeitsplätze mit geringen Qualifizierungen nehmen ab
• Weiterbildungsangebot muss bei Arbeitsplätzen mit
geringer Qualifizierung verstärkt werden
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
FB Betriebs- und
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Vorstand
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
FB Betriebs- und
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Es besteht großer Bedarf an Kompetenzaufbau
Unternehmen sehen großen Bedarf an Qualifikations- und
Kompetenzaufbau in folgenden Bereichen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bereitschaft zum lebenslangen Lernen
interdisziplinäres Denken und Handeln
höhere IT-Kompetenz
Fähigkeit zum Austausch mit vernetzten Maschinen
stärkere Beteiligung an Problemlösungsprozessen und
höheres Systemwissen
Arbeiten in komplexen Kommunikationszusammenhängen
Kommunikationskompetenzen
eigenverantwortliches Handeln
soziale Kompetenzen
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
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Der Bedarf geht über betriebliche und
arbeitsplatznahe Weiterbildung hinaus
• Hoher Bedarf an überbetrieblicher Weiterbildung, da die
betriebliche Weiterbildung alleine nicht ausreicht
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
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Tätigkeitsprofile veralten
• Viele aktuelle Berufsprofile werden in Zukunft aufgrund
der sich ändernden Anforderungen an
Arbeitsmarktfähigkeit verlieren
• Ausweitung der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
ist deshalb dringend erforderlich
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Zu wenig Geld pro Beschäftigtem
• Im Verarbeitenden Gewerbe betrugen die Ausgaben für
Weiterbildung nur 1,6 % des gesamten
Arbeitnehmerentgelts – das ist zu wenig!
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Insgesamt zu wenig Geld für Weiterbildung
• Die gesamten Aufwendungen für Aus- und
Weiterbildung der Unternehmen betragen ca. 8
Milliarden Euro pro Jahr – 4 Milliarden für die ErstAusbildung, 4 Milliarden für die Weiterbildung.
• Der Anteil sinkt seit Jahren, anstatt – dem Bedarf
angepasst – zu steigen!
• Personalzusatzkosten, die auch die Weiterbildung
umfassen, sanken in den letzten 10 Jahren von 5,60
Euro auf nur 3,80 Euro pro 100 Euro Bruttoentgelt.
.
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Insgesamt zu wenig Geld für Weiterbildung, einige
Zahlenvergleiche:
• Im Vergleich zum Umsatz der M+E Industrie machen
die 8 Milliarden gerade mal 0,8% aus. Von 1.000.- Euro
Umsatz fließen gerade mal 4 Euro in die Weiterbildung.
• 33 Milliarden werden in Sachanlagen investiert, im
Vergleich zu nur 8 Milliarden in Aus- und Weiterbildung.
• Eine Verdopplung der Ausgaben in Weiterbildung würde
weniger als ein Zehntel der Bruttorendite der M+E
Industrie ausmachen.
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Weiterbildung scheitert am Zeitmangel
• Das größte Hindernis der Weiterbildung ist der Faktor
Zeit.
• In einschlägigen Studien werden die Kosten erst als
zweiter Grund angegeben.
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Zu wenige Unternehmen bieten Weiterbildung an
• Weiterbildungsangebote kommen nur etwa 47% der
Beschäftigten zugute – weniger als der Hälfte.
• Nur 50% aller Betriebe bieten überhaupt
Weiterbildungsmöglichkeiten an.
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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An- und Ungelernte bekommen zu wenig Weiterbildung
• Weiterbildungsangebote können nur von 17% der An- und
Ungelernten genutzt werden.
• Weiterbildung kommt hauptsächlich Fachkräften mit
Berufsabschluss (31%) und Fachkräften mit
Hochschulabschluss (42%) zugute.
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II. Die Unternehmen tun nicht genug
für die Weiterbildung
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Ältere Beschäftigte müssen stärker gefördert werden
• Nur in 10% der Betriebe werden überhaupt Ältere in
Weiterbildungsaktivitäten eingebunden.
• Nur 1% der Betriebe bieten spezielle
Weiterbildungsangebote für ältere Beschäftigte an.
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Der Fachkräftebedarf erfordert
größere Anstrengungen
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Weiterbildung zur Fachkräftesicherung ist notwendig
• Im Verarbeitenden Gewerbe wurden 2015 19% der
offenen Stellen nicht besetzt. Hierfür gaben 53% der
Betriebe fehlende Qualifizierung an.
• Nicht einmal die Hälfte der Betriebe messen der gezielten
Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein, um den
Fachkräftebedarf zu sichern.
• Weiterbildung ist flächendeckend notwendig, um dem
Arbeitsplatzabbau und Fachkräftemangel entgegen zu
wirken.
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Gliederung
FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
I.
Ausgangsanalyse
a. Arbeit verändert sich und der Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
b. Die Unternehmen tun nicht genug für die Weiterbildung
c. Der Fachkräftebedarf erfordert größere Anstrengungen der
Unternehmen
II. Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen
d. Entwicklung der Industriegesellschaft
e. Digitalisierung der Arbeitswelt
III. Handlungsfolgerungen der IG Metall
f.
Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert Berufsbildung 4.0
g. Unsere 15 Qualitätsmaßstäbe für berufliches Lernen
h. Wirtschaftspolitische Forderungen - Industrie 4.0
i.
Bildungspolitik - Herausforderungen und unsere politischen
Forderungen
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Entwicklung der Industriegesellschaft
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Digitalisierung der Arbeitswelt / Arbeiten 4.0
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I. Arbeit verändert sich und der
Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
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Zunehmende Automatisierung erzeugt
Weiterbildungsbedarf
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Arbeitsorganisation wird sich ändern
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Digitalisierung der Arbeitswelt – Arbeitsorganisation wird sich
ändern
Digitalisierung: veränderte Prozesse
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Die fortschreitende Digitalisierung ist von existenzieller
Bedeutung
• heute verfügbare Technologien, die im Begriff sind, die
Werkshallen und Büros unserer Betriebe zu verändern:
 Zugriff auf riesige Datenmengen, realtime und
ortsunabhängig
 Ausbau der Sensortechnik
 Cyber-physikalische Systeme
 Leichtbauroboter
 Intelligenz in Produkt und Material
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Digitalisierung: veränderte
Produktionsbedingungen
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Die Digitalisierung von Produkten und Prozessen hat
weitgehende Folgen für die Arbeit
• einerseits handelt ist es eine klassische
Rationalisierungstechnologie
• aber zugleich entstehen neue Tätigkeitsprofile und
Qualifikationsanforderungen
• noch ist unentschieden, ob Digitalisierung zu einer
Zunahme von restriktiver, unqualifizierter Tätigkeit oder zu
Tätigkeiten mit höheren Qualifikationsanforderungen,
mehr Handlungsspielraum und Verantwortung führen wird
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Digitalisierung: Arbeit verändert sich,
der Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
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Arbeitsplätze und Tätigkeitsprofile fallen weg
• Über 50% der Arbeitsplätze in Deutschland geltend
aufgrund von Automatisierungsprozessen als gefährdet
• „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ sind die
„Hauptverursacher“ der Rationalisierung von
Arbeitsplätzen
• Aktuelle Debatte: können technologische Entwicklungen
zum Aufbau von Beschäftigung führen?
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Unsere Überzeugung:
Beruflichkeit hat Zukunft
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Berufsbildung 4.0
Berufsbildung 3.0
Berufsbildung 2.0
Berufsbildung 1.0
Traditionelle Beruflichkeit
Lebensberuf
Spezialisierte Beruflichkeit
Spezialisierung in
Fachrichtungen, gemeinsame
Grundbildung
Prozessorientierte
Beruflichkeit
Selbständiges verantwortliches
Handeln in Prozessen
Erweiterte Beruflichkeit
Erfahrungs- und
Wissenschaftsorientierung
in der digitalisierten
Arbeitswelt
Gliederung
FB Betriebs- und
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I.
Ausgangsanalyse
a. Arbeit verändert sich und der Bedarf an Fachkräften und
Qualifizierung steigt
b. Die Unternehmen tun nicht genug für die Weiterbildung
c. Der Fachkräftebedarf erfordert größere Anstrengungen der
Unternehmen
II. Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen
d. Entwicklung der Industriegesellschaft
e. Digitalisierung der Arbeitswelt
III. Handlungsfolgerungen der IG Metall
f.
Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert Berufsbildung 4.0
g. Unsere 15 Qualitätsmaßstäbe für berufliches Lernen
h. Wirtschaftspolitische Forderungen - Industrie 4.0
i.
Bildungspolitik - Herausforderungen und unsere politischen
Forderungen
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert
Berufsbildung 4.0…
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Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0 erfordert
Berufsbildung 4.0…
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Unsere Forderung:
Erweiterte moderne Beruflichkeit
als Bildungskonzept
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15 Qualitätsmaßstäbe: Berufliches Lernen …
orientiert sich an Arbeits- und Geschäftsprozessen
erfordert eine fachlich breite Qualifikation
geschieht durch die Bewältigung von (berufstypischen) Aufgaben
vermittelt Wissen, Handlungsfähigkeit und ermöglicht praktische Erfahrung
ist Bildung
ist soziales Lernen
ist entdeckendes und forschendes Lernen
zielt auf die Reflexion und Gestaltung von Arbeit
fördert und entwickelt Identität
umfasst die Reflexion und Gestaltung von Lern- und Berufswegen
bereitet auf die Berufsrolle vor
hat unterschiedliche Lernorte
verknüpft Erfahrungs- und Wissenschaftsorientierung
zielt auf ein besonderes Theorie- Praxis-Verhältnis
schließt niemanden aus
Wirtschaftspolitische Forderungen Industrie 4.0
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Bisherige Wirtschaftspolitik unzureichend für die
Anforderungen der vierten industriellen Revolution:
• Wir benötigen eine neue Verständigung über die Arbeit der
Zukunft für eine innovative Gestaltung der Industrieberufe
und auch der Dienstleistungsberufe.
• Wir brauchen ein neues Leitbild für Wirtschaft und
Sozialstaat.
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Wirtschaftspolitische Forderungen –
Wettbewerb um Innovation und Qualität
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Ziele der IG Metall und Vorschläge zur nächsten
Bundestagswahl im Jahr 2017
1. Bekenntnis zur Regulierung und zur Begrenzung der
Marktkräfte. Wettbewerb um Innovation und Qualität –
aber nicht auf Kosten von Umwelt, Klima und
Arbeitsbedingungen
2. neues Normalarbeitsverhältnis: sicheres, gerechtes und
selbstbestimmtes Arbeitsleben
3. neue Verzahnung der Handlungsebenen im Sozialstaat
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Bildungspolitik - Herausforderung
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Branchenpolitik
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Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können,
muss unser Bildungssystem mit der Dynamik der
technologischen Veränderung Schritt halten
• in der Vergangenheit fanden große technologische
Umbrüche über den Generationenwechsel ihren Weg in
die Fabrik
• diese Zeitspannen werden uns nicht mehr zur Verfügung
stehen
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Bildungspolitik – unsere politischen
Forderungen
FB Betriebs- und
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• Verbesserung der Rahmenbedingungen für Weiterbildung
und berufliche Nachqualifizierung ist notwendig
• Weiterbildungsgesetz schaffen: z.B. Bildungsberatung,
Freistellungsansprüche, finanzielle Absicherung,
Qualitätsstandards für Bildungsangebote
• Konzept „duale Nachqualifizierung“ entwickeln:
 Arbeitseinsatz orientiert an Ausbildungsordnungen zeitlich und
inhaltlich planen
 Bildungsdienstleister als dualer Partner für theoretische Inhalte
 3-4 Tage lernen in der Arbeit, 1-2 Tage lernen beim
Bildungsdienstleister
 Externenprüfung nach § 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Bildungspolitik - Berufsausbildung
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Eine breite, fachlich fundierte Berufsausbildung ist auch
zukünftig notwendig.
• Sie ist die Ausgangsbasis für eine erfolgreiche berufliche
Entwicklung
• Das Duale System ist ein Erfolgsmodell und seine
Entwicklung ist von Bedeutung
• Berufe modernisieren: machen wir fortlaufend / sind gut
aufgestellt
• Anforderung in naher Zukunft: Ergebnisse betrieblicher
Projekte zur Digitalisierung bezüglich Neuordnungsbedarf
bewerten
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Bildungspolitik – Fortbildung I
FB Betriebs- und
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Die berufliche Fortbildung ist die eine Schwachstelle der
beruflichen Bildung
• Sie ist ausschließlich reaktiv ausgerichtet: fortgebildet wird
dann, wenn neue Technik und Abläufe es erzwingen.
• Sie ist höchst selektiv: nur wer gut qualifiziert ist, wird in
der Regel gefördert.
• Unsere Forderung: fachliche und berufliche Entwicklung,
das lebenslange Lernen ist nur möglich, wenn es mit
Arbeitsorganisation und Personalentwicklung verknüpft
wird.
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Bildungspolitik – Fortbildung II
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Berufliche Entwicklung ist ein grundlegendes
Arbeitnehmerrecht
• unser Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit (Mai 2015) öffnet die
Tür zur Fortbildung
• die „Sphären“ von Arbeit und Lernen müssen stärker
miteinander verzahnt werden: aus Arbeitsplätzen müssen
„Lernplätze“ werden
• Herausforderung ist die Qualifizierung von
Geringqualifizierten (Un- und Angelernte): Ziel sind
berufsqualifizierende Abschlüsse, welche die beruflichen
Perspektiven verbessern
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Bildungspolitik – Weiterentwicklung
beruflicher Fortbildung
FB Betriebs- und
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Berufliche Fortbildung weiterentwickeln (berufliche
Aufstiegsfortbildung nach BBiG § 53)
• Fach- und Führungskarrieren mit Abschlüssen hinterlegen
• Gleichwertigkeit beruflicher Aus- und Fortbildung und
akademische Bildung, bedeutet vergleichbare
verantwortliche Aufgaben und Positionen im Betrieb
erhalten und entsprechend vergütet bekommen
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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Zusammenfassung
FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
•
Was tun wir als Gewerkschaft für mehr und bessere Weiterbildung?
 Einmischen in gesellschaftliche Diskussionen, eigene Analysen erarbeiten und
Forderungen ableiten
•
Wie stärkt das potentiell auch die Unternehmen, die Weiterbildung anbieten?
 Es braucht einen Wettbewerb um Innovation und Qualität aber nicht auf Kosten
von Umwelt, Klima und Arbeitsbedingungen.
•
Was geben wir den Bildungs- und Weiterbildungsunternehmen mit auf den Weg?
 Qualitätsmaßstäbe für Weiterbildung zum Thema machen, Wettbewerb um die
niedrigsten Preise beenden
•
Was sind unsere Empfehlungen für die Gestaltung der Digitalisierung und unsere
bildungspolitischen Forderungen?
 unser Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit (Mai 2015) öffnet die Tür zur Fortbildung –
Umsetzungskonzepte werden gebraucht
 betriebliche Modellprojekte zur Digitalisierung durchführen und ihre
Auswirkungen auf Weiterbildung untersuchen
 Konzept „dualer Nachqualifizierung“ entwickeln und erproben
 Weiterbildungsgesetz forcieren: Bildungsberatung, Freistellungsansprüche,
finanzielle Absicherung, Qualitätsstandards für Bildungsangebote
VB 01 / FB Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik / Forschungskoordination und Wissenschaft
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FB Betriebs- und
Branchenpolitik
Vorstand
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Antje Utecht
IG Metall Vorstand
Funktionsbereich
Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik
Forschungskoordination und Wissenschaft
[email protected]
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit !