Freitag, 20. März 2015 / Nr. 66 Kanton/Zuger Gemeinden Neue Zuger Zeitung 25 «Kein einfaches Pflaster für Kultur» ZUG Ende Monat ist Schluss mit der vorübergehenden Nut zung der alten Päcklipost. Fa bian Schmid zieht mit seiner «Hebe Bühni» zweierlei Bilanz. konkretes Kulturkonzept gibt. «Das wäre zum Beispiel nur schon für eine optimale Nutzung von Steuergeldern sehr hilfreich», sagt er. Ausserdem müssten sich in seinen Augen sowohl die Stadt als auch der ganze Kanton fragen: Was genau ist Zug? Was hat Zug für eine Identität? Schmid selbst fragt: «Wann hat sich Zug das letzte Mal konkret positioniert und ist dazu gestanden – ohne Wenn und Aber?» In Schmids Augen seit der Entscheidung zu tiefen Steuern nicht mehr. «Und diese Entscheidung war für den armen Kanton rückblickend – wirtschaftlich gesehen – genial!» Eine kla- ANDREAS FAESSLER [email protected] Ein kurzes, aber dafür umso aussergewöhnlicheres Kapitel in der Zuger Kulturszene geht zu Ende. Im Rahmen einer Zwischennutzung hob Fabian Schmid im Juli 2014 in der alten Päcklipost die «Hebe Bühni» aus der Taufe. War sein Kulturlokal Aige Esdewebe längst Geschichte, ergab sich die «Hebe Bühni» als für Schmid überraschendes Folgeprojekt. Philipp Andermatt, Besitzer des Grundstücks, auf dem die alte Päcklipost steht, hatte dies der Post abgekauft. Bis mindestens Ende Dezember 2014 stellte er es Fabian Schmid mit eventueller Verlängerungsmöglichkeit zur Verfügung. Und diese trat denn auch ein bis Ende März 2015. Bald werden der Postanbau und das Nachbargebäude abgebrochen, um einer neuen Überbauung Platz zu machen. «Es hat sich schnell ein treues Stammpublikum etabliert.» FA B I A N S C H M I D Die Herzbilanz stimmt Fabian Schmid schaut auf dieses relativ kurze, aber dafür umso ereignisreichere Übergangsprojekt zurück, das wie zu einem neuen Wohnzimmer des alten Aige-Publikums wurde. «Die ‹Hebe Bühni› war für mich eine super Erfahrung. Es war wider Erwarten, dass dies überhaupt möglich geworden ist», sagt er im Rückblick und spricht dabei auch dankend das Wohlwollen des Eigentümers an. «Ich konnte hier wirken, ohne auf jegliche Kulturförderung angewiesen zu sein.» Gewinn bringend war die «Hebe Bühni» nicht, aber das war nie Schmids Absicht. «Die Herzbilanz sollte stimmen und stimmt. Und einzig das zählt.» Gedränge wie auch gähnende Leere hat die «Hebe Bühni» erlebt. So gab es Ortspartei mit neuer Präsidentin BAAR red. Nachdem das Präsidium der Ortsgruppe der Grünliberalen Baar einige Zeit verwaist war, hat die Ortspartei nun eine neue Präsidentin. Wie die GLP Kanton Zug mitteilt, ist Bernadette Hölzel (Bild) von den Mitgliedern der GLP Baar einstimmig zur Präsidentin gewählt worden. Bernadette Hölzel ist Unternehmerin und wohnt seit 13 Jahren in der Gemeinde. Sie ist Vorstandsmitglied der kantonalen GLP und vertritt die Partei auch als Delegierte bei den nationalen Delegiertenversammlungen der Grünliberalen Schweiz. ANZEIGE WOHNGEFÜHL BRAUCHT WOHLGEFÜHL. <wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NzIzMQcA86ZDWA8AAAA=</wm> <wm>10CFXKIQ6EQBBE0RP1pKronslsS4IjCILHEDT3Vyw4xDc_b54zCt7GadmmNQm629BUvSUjSkdNiYVQQqwC44fuLjV-uCkgwfeHGGSsO7r5YP8XZLmO8wbWi1kvcQAAAA==</wm> Muralto Instore AG Rämistrasse 17 . 8001 Zürich www.muraltoag.ch Das Projekt «Hebe Bühni» geht zu Ende. Es war nicht leicht, doch für Initiant Fabian Schmid dennoch erfüllend. Bild Maria Schmid ungewohnte Veranstaltungen, bei denen die meisten Sitzreihen leer blieben. «Berechenbare Events wiederum, wie beispielsweise die regelmässigen Musikspektakel, waren super besucht», so Schmid. «Da hat sich schnell ein treues Stammpublikum etabliert. Dar- unter auch viele Expats.» Ebenfalls dankerfüllt wendet sich Fabian Schmid an die tatkräftige Unterstützung lokaler Klein(st)unternehmer und einige der vielen Zuger Kulturinstitutionen, die ihm für die «Hebe Bühni» Material zur Verfügung gestellt haben. Verbindliche, gelebte Position fehlt Wenn auch die Herzbilanz für Fabian Schmid stimmt, so stellt er nach fast zehn Jahren lokaler Kulturarbeit fest, dass Zug kein einfaches Pflaster für Kulturschaffende ist. Allem voran bedauert er, dass es in Zug noch kein re Vision und deren gelebte Positionierung habe Auswirkungen auf alle Bereiche, ob Wirtschaft, Soziales, Tourismus und auch Kultur, und müsse ganzheitlich betrachtet werden, ist er überzeugt. Es ist nicht so, dass er der Stadt und dem Kanton jegliche Persönlichkeit abspricht, im Gegenteil, «aber es gibt noch viele Druckstellen. Man kann in Zug mit Eigeninitiative enorm viel bewegen, nur fehlen flankierende Massnahmen.» Aus ihm spricht eine gewisse Ernüchterung. Was wird sein? Fabian Schmid weiss es zum jetzigen Zeitpunkt nicht. «Am 1. April, nachdem die ‹Hebe Bühni› die Tore geschlossen hat, mache ich mein Köfferchen zu. Und dann schenke ich ‹gwundrig› dem Moment mein Lachen ...» HINWEIS Am Dienstag, 31. März, dem letzten Tag der «Hebe Bühni», gibt es ein Abschiedsfest mit Musik von Julian von Flüe, Roberto Bossard und den Jodlerinnen Natalie Huber und Flavia Vasella. In Steinhausen geht es in die elfte Saison ZUGER TROPHY Das Sunne grundSchulhaus ist während vier Wochen Start und Ziel für Läufer. MountainBiker werden anderswo gefordert. mo. «Die Zuger Trophy besticht durch das einfache und klare Konzept. Eine perfekte Idee, smart geplant und umgesetzt», schreibt der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss in einem Editorial. Der sportliche Regierungsrat – er ist oft zwischen Zug und Steinhausen mit dem Velo unterwegs – muss für einmal nicht weit fahren, wenn er zur Abwechslung mal einen Lauf absolvieren will. Erster Startort der 11. Zuger Trophy ist ab morgen Samstag Steinhausen. Heute stellt Reto Benz, der bei der Zuger Trophy die Fäden zieht, den Automaten beim Schulhaus Sunnegrund auf, mit dessen Hilfe auf einer Stempelkarte Start- und Endzeit festgehalten werden können. Für jeden Geschmack etwas Den Läufern, Walkern und Nordic Walkern stehen drei Strecken zur Verfügung. Wer sich nur kurz bewegen will, kann auf den 2,8 Kilometer langen Rundkurs gehen (50 Meter Höhendifferenz). Wer über mehr Ausdauer verfügt, ist mit der Mitteldistanz gut bedient (8,4 Kilometer, 130 Meter Höhendifferenz). Und für Sportler, die für die ZugerbergClassic oder einen Triathlon im Sommer trainieren, eignet sich der grosse Rundkurs, der über weite Strecken im Wald oder am Waldrand verläuft. Bis im Oktober gastiert die Zuger Trophy an sechs Startorten. Gewechselt wird dabei im Monatsrhythmus. Für Steinhausen bedeutet dies, dass der Stempelautomat bis am 19. April beim Schulhaus Sunnegrund platziert bleibt. Dann wird er nach Baar (20. April bis 17. Mai) gezügelt. Weitere Startpunkte liegen im Ennetsee (18. Mai bis 14. Juni), in Menzingen (15. Juni bis 12. Juli), in Zug (8. August bis 6. September) und im Ägerital (7. September bis 2. Oktober). Reto Benz hat für 2015 ein klares Ziel formuliert: «Wir wollen wiederum die Zahlen des Vorjahres erreichen.» Und dies ist eine hohe Richtschnur, wie Benz feststellt. 2014 zählten er und seine Crew 10 000 registrierte Zeiten. Gesamthaft absolvierten die Sportler dabei eine Strecke von 54 000 Kilometern. Bikerstrecken bewähren sich Ein Faktor für den Rekord ist sicher, dass seit 2014 bei der Zuger Trophy auch die Mountainbiker angesprochen werden. Sie können dabei jetzt erstmals – wie die Läufer – von sechs verschiedenen Standorten aus starten. Und gleich der erste Test hat es in sich. Er führt von Auw auf den Horben. Das heisst: Wer auf den Freiämter Berg will, muss auf einer Distanz von 4,8 Kilometern über 330 Höhenmeter überwinden. Besonders anforderungsreich sind zwei steile Rampen. Auch die zweite Etappe geht in die Beine. Sie führt ab dem 20. April von Root aufs Michaelskreuz. Die Höhendifferenz beträgt hier 340 Meter. Und das auf einer Wegstrecke von 3,7 Kilometern. HINWEIS Alles Wissenswerte über die Zuger Trophy finden Sie auf www.zuger-trophy.ch Helen Grau zeigt die Schutzbrillen, die sie heute auf dem Bundesplatz zur Verfügung stellt. Bild Werner Schelbert Brille für die Finsternis ZUG Wer keine Schutzbrille ergattern konnte, um das Himmelsspektakel zu beobachten, muss nicht verzagen. Es gibt Leihobjekte. kk. Heute um 9.26 Uhr beginnt in Zug die partielle Sonnenfinsternis. Und sie ist wohl dank des Wetters gut sichtbar. Um 10.34 Uhr wird die Sonne fast zu 70 Prozent vom Mond verdeckt sein, und um 11.46 Uhr ist der Spuk vorbei. Keinesfalls darf die Verfinsterung unseres Zentralgestirns ohne Schutzbrille beobachtet werden, denn sonst drohen ernsthafte und irreparable Schäden an der Netzhaut. «Wir haben bis gestern 5000 Schutzbrillen für das heu- tige Spektakel verkauft», sagt Helen Grau vom gleichnamigen Optikgeschäft am Bundesplatz. Leider seien keine Brillen mehr lieferbar, und Hunderte Kaufwillige hätten abgewiesen werden müssen. «Darum haben wir heute ab 9.15 Uhr auf dem Bundesplatz einen Stand hergerichtet», fügt Grau an. «Wir haben dort etwa 20 Brillen, die wir zur Verfügung stellen und mit denen die Besucher die Sonnenfinsternis beobachten können.» Enttäuschte Kunden Auch anderswo sind keine Brillen zu ergattern, wie die Recherche zeigt. «Wir hatten bis gestern weder Brillen noch Anfragen», verrät Sheila Suter von der Visilab Zug AG in der Neustadt-Passage. «Doch gestern hatten wir alle fünf Minuten eine Anfrage und Dutzende Leute im Laden, die wir aber allesamt enttäuschen mussten.»
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