Erfahrungsbericht Studiengang: MMM Austauschjahr/Semester: FSS 2015 Gastuniversität: EGADE Business School, Tecnológico de Monterrey Stadt: Monterrey Land: Mexiko Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. 1. Vorbereitung und Ankunft Da ich meinen Platz an der EGADE über ein Austauschprogramm bekommen habe, hielt sich der organisatorische Aufwand vor dem Auslandsemester in Grenzen. Lediglich eine Bewerbung bei « Study in Mexico » und dadurch bei der Gasthochschule war notwendig, was jedoch reine Formsache ist. Ein kleines Problem stellte die Kurswahl vorab dar, da ich vorab keinen aktuellen Kurskatalog zugesandt bekam und lediglich durch Kontakt zu einer ehemaligen Austauschstudenting eine Übersicht der Kurse aus dem Vorjahr hatte (jedoch ohne genaue Beschreibung bzw. Syllabus, womit ich keine Ansprechpartner an Lehrstühlen bezüglich Anrechnung ansprechen konnte). Da ich für meine Rückkehr aus dem Ausland zwecks Reiseplänen noch keinen Termin fixieren wollte, entschied ich mich einen one-way Flug nach Cancun (mit Condor, ca. 440 €) zu buchen und von dort mit einer mexikanischen Billigairline (Volaris, ca. 80€) nach Monterrey weiterzufliegen, was alles problemlos funktionierte. Problemlos auch deshalb, weil das Semester an der EGADE eigentlich ein Trimester ist und man deshalb unterhalb der 180-Tage Grenze bleibt, wofür man dann ein Visum beantragen müsste. 2. Unterkunft Vorab hatte ich mich bei einer ehemaligen Austauschstudentin bezüglich Unterkunft informiert. Diese hatte mir dazu geraten, in einem Wohnheim nahe des Hauptcampus der Tecnológico de Monterrey zu wohnen, da hier alle Bachelor- und viele Masteraustauschstudenten und auch viele Mexikaner wohnen. Das Wohnheim lag zwar ca. 6 km von der EGADE entfernt, was aber kein Problem war, da man täglich mit anderen Masterstudenten im Taxi (Kosten ca. 2,50 € für ALLE Insassen) innerhalb von10 min am EGADE-Campus war. Es gibt auch die Möglichkeit, nahe an der EGADE zu wohnen, allerdings ist man dann ziemlich eingeschränkt was Sozialkontakt im Alltag angeht und auch die Gegend um die EGADE gilt al seine der teuersten in Monterrey. Da es über das Internet jedoch sehr schwierig ist, eine Unterkunft zu bekommen, ist es möglich, sich mit der Studentenorganisation « ISE » in Verbindung zu setzen. Diese kümmert sich nicht nur um die Unterbringung im Wohnheim für dich, bei Bedarf wirst du sogar vom Flughafen abgeholt und in deine Wohnung gebracht (für weitere Infos zu « ISE » s. Freizeit). Das Zimmer im Wohnheim in einer 3er-WG war sehr groß, mit Bett, Schrank, Schreibtisch und Klimaanlage (damit wird im Winter geheizt !) und eigenem Bad ausgestattet. Des weiteren standen Küche, Wohnzimmer mit Couch und TV und Waschmaschine und Trockner sowie ein kleiner Balkon zur Verfügung, alles in allem für ca. 250 € kalt (wobei Nebenkosten nur mit ca. 10 bis 20 € monatlich ins Gewicht fallen). 3. Studium an der Gasthochschule Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass einigermaßen gute Spanischkenntnisse ein großer Vorteil beim Besuch EGADE sind, da das Kursprogramm überwiegend auf Spanisch ist. Es werden natürlich auch Kurse auf Englisch angeboten, allerdings ist man in der Kurswahl dann ziemlich eingeschränkt und es kann sein, dass man in seiner Vertiefung keinen Kurs belegen kann. Da die EGADE eine Business School ist, die auch viele MBA Programme anbietet, findet der Großteil der Vorlesungen abends von 18 bis 21.30 Uhr statt. Vereinzelt finden auch Intensivkurse des Masters of International Business zweimal die Woche morgens statt, wodurch der Kurs bereits nach knapp 2 Monaten endet. Die Kursgestaltung unterscheidet sich zum Mannheimer Modell : Hier ist oft aktive Mitarbeit gefordert, es wird viel in Gruppen gearbeitet und neben normal Assignments als Hausaufgabe versteht sich das Lesen von Papers und Bearbeiten von Case Studies von selbst. Der Aufwand unter dem Semester ist also deutlich höher als in Mannheim, zumal in jedem Fach auch Midterms anstehen. Das Niveau variiert ein wenig von Kurs zu Kurs (steht und fällt mit dem Professor), insgesamt ist das Niveau aber doch ganz anständig, in den Finance Kursen gar ebenbürtig. Wenn der Kurs auf spanisch ist, kommt natürlich noch die sprachliche Herausforderung hinzu, jedoch ermöglichen die Professoren auf Nachfrage anfangs auch Antworten auf englisch und stehen für jegliche Bedenken immer zur Verfügung. Auch hier sind die Finance Kurse aufgrundder Zahlenlast positiv zu erwähnen, da einem hier der Einstieg ins Spanische leichter fällt. Der EGADE Campus selbst ist nicht allzu groß, ragt jedoch durch seine Architektur heraus. In der Cafeteria ist es möglich, von morgens bis abends Getränke und Essen zu bekommen, zur Mittagszeit empfiehlt sich das Mittagsmenü für umgerechnet ca. 4,50 € (große Auswahl, sehr reichhaltig mit Suppe, Salat, Hauptgang, Nachtisch und Getränk). Für sportliche Aktivitäten muss jedoch der Hauptcampus der Tecnológico de Monterrey benutzt werden, wo allerdings keine Wünsche offenbleiben was die Vielfalt an Sportarten betrifft. 4. Alltag und Freizeit Vorab möchte ich sagen, dass Monterrey nicht der typischen Vorstellung einer Stadt oder Metropole Europas gleicht. Es ist relativ schwierig ohne Auto von A nach B zu gelangen (Taxis schaffen hier Abhilfe, immer verfügbar und günstig), und auch das Zentrum ist nicht wie angenommen das Herz der Stadt. Das Leben spielt sich hauptsächlich im Wohnheim (sehr große Anlage, direkt daneben ein weiteres Wohnheim), auf dem Hauptcampus und natürlich im Ausgehviertel ab. Nichtsdestotrotz gibt es alles, was das Studentenherz begehrt : allerlei Freizeitangebote in der Umgebung (vor allem was Outdoorfans angeht : Berge, Wälder) und ganz nach mexikanischem Stil ein großes Angebot an kulinarischen Stätten, sowohl für Speis als auch für Trank. Da Monterrey doch nicht allzuweit von der amerikanischen Grenze entfernt liegt, spürt man den amerikanischen Einfluss hier doch schon sehr, was sich in Malls, großen Supermärkten, Foodplaces und einem großen Angebot an Konsumtempeln verdeutlicht. Da Fußball ähnlich wie in Deutschland hier großgeschrieben wird, hat die Stadt gleich zwei Vereine in der ersten Liga (einer davon spielt im Stadion direkt am Campus). Ebenfalls nahegelegen ist ein riesiger Park (« parque fundidora », ehemaliger Industriepark), der zum Entspannen einlädt und auch viele Konzerte und Festivals hostet. Die Lebenshaltungskosten sind ähnlich wie in Mannheim. Was beim Essen im Restaurant eingespart wird muss beim Einkauf von Lebensmitteln leicht mehr ausgegeben werden. Wer jedoch das « wahre » Mexiko mit all seinem Charme, seiner Kultur und seiner Gastfreundlichkeit kennenlernen möchte, sollte die freie Zeit nutzen und Monterrey als Basiscamp seiner Reiselust sehen. Da Monterrey wichtigste Industriestadt Mexikos ist, fliegen Billigairlines (Volaris, Vivaaerobus, Interjet) beinahe jede andere Stadt des Landes regelmäßig zu günstigen Preisen an (besonders zu empfehlen sind hier natürlich Mexico City, Oaxaca, San Cristobal, Guadalajara, Guanajuato und Mérida). Es gibt in Mexiko mangels Bahnnetz auch ein sehr gut ausgebautes Fernbusnetz, welches sich jedoch für längere Reisen zwischen Ausflugszielen, nicht jedoch für kurze Wochenendtrips empfiehlt. Eine andere Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen, bietet oben erwähnte Organisation « ISE ». Neben diversen Parties und Tagesausflügen werden hier auch Städtetrips oder Festivalausflüge angeboten. Da das Ganze außerhalb der Uni privat organisiert wird, kommen hier natürlich Kosten und eventuell Konflikte mit Vorlesungen auf dich zu, weswegen ich empfehle, bedacht unter den Angeboten zu wählen (Kennenlerntrips und Xilitla sind sehr zu empfehlen, andere Ausflüge sind privat günstiger und effizienter gestaltbar). 5. Fazit Lasst euch nicht davon abschrecken, dass Monterrey nicht die Bilderbuch Stadt wie San Francisco oder Madrid ist. Monterrey bietet alles, was das Studentenherz zu bieten hat (perfekte Mischung aus Anspruch auf fachlicher Seite und Party), und schließlich machen vor allem LAND und LEUTE deinen Aufenthalt aus. Deshalb empfehle ich jedem, genug Zeit einzuplanen, um ganz Mexiko (auch wenn das aufgrund der Größe fast unmöglich ist) zu bereisen: Eine solche Vielfalt, egal ob Menschen, Kultur, Essen oder Natur habe ich zuvor nicht gesehen, es besteht absolute Gefahr sich in das Land zu verlieben, und alles beginnt im beschaulichen Monterrey. An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: Kursbezeichnung FZ-5012 Kurs Fusiones e acquisiciones Credits 6 Anerkennung an der Universität Mannheim Äquivalenzkurs Bemerkungen Zeitintensiv, da viele Case Studies und Präsentationen, Kurssprache: spanisch FZ-5001 Mercados y valuación de derivados 6 Äquivalenzkurs financieros FZ-4001 Introducción a las finanzas corporativas Sehr anspruchsvoll, sehr guter Professor, Kurssprache: spanisch 7,5 Steht noch aus Viel Gruppenarbeit, 3 Cases, nicht zu advanced, Kurssprache: spanisch DS-4002 Leadership for Sustainable Development 7,5 MAN – Int. Course Sehr zeitintensiv, da viele Papers zu lesen sind, absolut interessant aufgrund passioniertem Professor, Kurssprache: englisch - Spanischkurs - - Kleine Gruppe da wenige Austauschstudenten, Niveau unter Teilnehmern variiert stark SWS = Semesterwochenstunde
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