„ ...Iris-Scanner von Eyelock: Schau mir in die Augen, Myris!...“

„ ...Iris-Scanner von Eyelock:
Schau mir in die Augen, Myris!...“
lite.magazin.de
Lise-Meitner-Str. 9 · 50259 Pulheim · Germany · www.myris-eyelock.de
07 | 2015
Lise-Meitner-Str. 9 · 50259 Pulheim · Germany · www.myris-eyelock.de
Iris-Scanner von Eyelock: Schau mir in
die Augen, Myris!
Es gibt so einige Szenarien, in denen das Auge dem
Menschen ungeliebte Arbeit abnehmen kann. Geübte
Handwerker beispielsweise messen nicht unbedingt
alles erst einmal mühevoll aus, sondern sägen oder
schneiden auch mal etwas per Augenmaß zurecht.
Und der Kreisliga-Torhüter wirft sich auf dem Hartplatz
auch nicht jedem Schuss hinterher, sondern ruft lässig
abwinkend „Auge!“, wenn mal wieder ein strammer
Schuss knapp am Pfosten vorbeistreicht. Und nun nimmt
einem das Auge auch noch das nervige Eintippen von
Passwörtern ab, wenn man am PC sitzt. Der Iris-Scanner
Myris von Eyelock übernimmt die Passworteingabe –
der Nutzer muss dafür nur kurz in einen kleinen Spiegel
schauen.
Was ist Myris?
Myris ist ein handlicher Iris-Scanner, der per USB-Kabel
an den PC angeschlossen wird. Von der Größe her
erinnert er stark an einen Schminkspiegel für unterwegs.
Wann immer man sonst ein Passwort eintippen würde,
hält man sich nun einfach Myris vors Gesicht und
innerhalb weniger Sekunden erfasst das kleine Gerät die
Iris des Nutzers. Die ist bekanntlich immer einzigartig
und gilt als das sicherste biometrische Merkmal zur
Identifizierung einer Person. Ist die Authentifizierung
erfolgreich, werden automatisch die benötigten
Zugangsdaten gesendet und der Login ohne weiteres
Zutun erledigt. Ob es sich dabei um die Anmeldung am
PC selbst, den Abruf von Mails oder das Anmelden beim
Online-Banking handelt – Myris sucht automatisch die
passenden Zugangsdaten aus seiner lokalen Datenbank.
Damit sorgt das kleine Helferlein dafür, dass man sich
nicht mehr sämtliche Passwörter für die mittlerweile
recht hohe Zahl an Online-Konten merken muss.
Schließlich werden diese durch möglichst sichere
Kombinationen immer komplizierter – und obendrein
sollte man ja für jedes Konto ein eigenes Passwort
haben. Wer dann regelmäßig bei Facebook aktiv ist,
in diversen Online-Shops einkauft und sich regelmäßig
bei Amazon oder eBay umschaut, bevor er per OnlineBanking Rechnungen begleicht, kommt mit all den
Kennwörtern schon mal durcheinander. Besonders
schwer sind dann die Zugangsdaten zu merken, die man
nicht täglich nutzt – zum Beispiel für den Kundenbereich
des Strom- oder Telefonanbieters. Anstatt nun alle paar
Monate aufs Neue ewig lange in Ordnern und Papieren
zu blättern, um die Zugangsdaten herauszukramen,
genügt nun ein kurzer Blick in Myris und schon ist man
eingeloggt.
Futuristische Technologie in passender Optik
Was bislang den meisten Menschen eher aus ScienceFiction-Filmen bekannt sein dürfte, wird mit Myris also
alltägliche Realität. Auch optisch wird der futuristische
Eindruck unterstützt, der kreisrunde Scanner ist auf der
Rückseite mit einer robusten Schale in Türkis versehen.
Das rund 380 Gramm schwere und maximal drei
Zentimeter dicke Gerät liegt mit seinem Durchmesser
von 7,5 Zentimetern gut in der Hand. Die vorwiegend
in Schwarz gehaltene Front samt Scanner verfügt
über drei schräge Flächen, die den Fingerspitzen beim
Festhalten Platz bieten. Das Prinzip ist gut durchdacht,
denn diese Flächen sind im Gegensatz zur restlichen
Front nicht mit einer Glasscheibe bedeckt, sondern mit
mattem Kunststoff versehen. So sind dort nicht sofort
Fingerabdrücke zu finden – auf der Glasfläche und dem
zentralen Spiegel ist das allerdings anders, hier muss
man ab und zu mal drüberwischen.
Der Spiegel wird von einem LED-Ring eingefasst, der
je nach Zustand in Weiß, Blau, Grün oder Rot leuchtet.
Durch die dunkle Scheibe lässt sich ein schemenhafter
Blick ins Innere des Scanners werfen, wo im Aktivzustand
zwei rote Lämpchen im schnellen Wechsel blinken – das
gibt Myris einen gewissen „Roboter-Look“ und lässt
das kleine Helferlein sogar ein wenig lebendig wirken.
Das USB-Kabel zum Anschluss an den PC ist fest mit
dem Iris-Scanner verbunden und misst fast exakt 1,40
Meter. Somit ist genug Bewegungsfreiheit für den
Alltagseinsatz garantiert.
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Und wie sicher ist das Ganze?
Natürlich wird sich der Ein oder Andere ob der
Berichterstattung über NSA und Co nun reflexartig
fragen, ob die Passwörter und Online-Banking-Pin nun
sofort samt Scan der Iris an sämtliche Geheimdienste
dieser Welt übertragen werden. Wir haben das natürlich
nicht überprüfen können und müssen uns daher auf die
Aussage des Herstellers verlassen, dass die persönlichen
Daten nur in der Myris selbst gespeichert und nicht in eine
Cloud oder ähnliches übertragen werden. Somit können
die Daten auch nicht über das Internet abgefangen
werden. Und wer das System irgendwann einmal nicht
mehr nutzen möchte, kann sämtliche Informationen
auch per Zurücksetzung auf den Werkszustand löschen.
Verwendet wird übrigens die Verschlüsselungstechnik
AES-256, die als höchstmögliche und meistgenutzte
Variante gilt.
Leichte Installation auch für Laien
Die Installation von Myris ist auch für Laien einfach
durchzuführen. Zunächst einmal muss der Iris-Scanner
nur per USB an den PC angeschlossen werden. Da
ist das größte Problem, das Kabel richtig herum
einzustecken – kleiner Tipp: die weißen Löcher gehören
nach unten. Kurz nach dem Anstecken werden auch
schon die nötigen Treiber installiert und es öffnet
sich ein Fenster mit dem Installationsprogramm für
die Eyelock-Software. Die kann per Doppelklick auf
„Setup“ installiert werden. Im Zuge dessen können auch
gleich die in den installierten Browsern gespeicherten
Passwörter auf Myris übertragen werden (das ist
allerdings auch nachträglich möglich). Entgegen der in
der Anleitung aufgelisteten Browser lässt sich übrigens
neben dem Internet Explorer, Google Chrome und Safari
zum Beispiel auch der Mozilla Firefox mit Eyelock nutzen.
Die nächste Frage wird sein, wie fälschungssicher Myris
ist – schließlich könne man ja auch einfach ein Foto des
entsprechenden Nutzers vor den Scanner halten. Das
funktioniert allerdings nicht, es muss eine lebendige
Person vor dem Scanner sitzen. Weder das Scannen
eines Fotos noch eines Videos hat im Test funktioniert.
Die Chance, dass ein Unbefugter das System austricksen
kann, liegt daher laut Hersteller bei 1 zu 2,25 Billionen.
Fingerabdruckscanner sind da im Vergleich mit einer
Wahrscheinlichkeit von 1 zu 50.000 deutlich anfälliger.
Ist der Installationsvorgang abgeschlossen, verbindet
sich Myris automatisch neu mit dem PC, das USBKabel muss nicht abgezogen werden. Nach erneuter
Verbindung ist Myris auch nicht mehr als externes
Laufwerk aufzurufen. Nun lässt sich der erste der
maximal fünf Nutzer registrieren, der auch automatisch
als Hauptnutzer gespeichert wird (bei mehreren
Nutzern pro PC müssen diese natürlich stets ihr eigenes
Myris-Konto auswählen). Mehr als der Name und
eine E-Mail-Adresse sind übrigens gar nicht nötig zur
Registrierung. Anschließend kommt die Scan-Funktion
von Myris zum ersten Mal zum Einsatz. Der Ring in der
Mitte des Scanners leuchtet zunächst weiß. Myris sollte
in etwa 25 Zentimetern Entfernung in Augenhöhe vor
das Gesicht gehalten werden, sodass man sich selbst
im kleinen Spiegel innerhalb des LED-Rings sehen kann.
Sobald Myris die Iris erkannt hat, wechselt die Farbe
des Ringes zu Blau. Nun muss der Iris-Scanner langsam
in Richtung des eigenen Gesichts geführt und wieder
entfernt wieder – immer mit Blickkontakt zum Spiegel
in der Mitte von Myris. Sobald die Iris gescannt und
ein persönliches Profil erstellt wurde, leuchtet der Ring
in Grün. Insgesamt ist der Vorgang innerhalb weniger
Sekunden erledigt, die gesamte Installation nimmt
circa zehn Minuten in Anspruch. Ein wichtiger Hinweis
für Personen mit Brille: Die sollte beim ersten Scan
abgenommen werden. Für die spätere Authentifizierung
ist das allerdings nicht nötig.
Generell gilt die Iris als eins der individuellsten Merkmale
des Menschen. Ein Vorteil für einen Iris-Scanner ist
unter anderem auch die Tatsache, dass sich die Iris
im Laufe des Lebens nicht verändert. Selbst nach
einer Augenoperation bleibt dieses Merkmal gleich.
Um diesen Vorteil zu nutzen, werden beim Scan mit
Myris bis zu 240 Messpunkten pro Pupille angelegt. Die
Messergebnisse werden verschlüsselt und sicher direkt
in Myris gespeichert.
Insofern sind Sorgen um die Sicherheit der eigenen
Konten hinsichtlich des Prinzips von Myris unbegründet.
Allerdings sollte man sich natürlich stets im Klaren
darüber sein, dass die manuelle Eingabe von
Passwörtern natürlich weiterhin möglich ist (zieht
man das USB-Kabel ab, muss man sich ja auch noch
irgendwie einloggen können). Wer also sein Passwort
anderen Personen mitteilt, ermöglicht diesen natürlich
trotzdem den Zugang zu den eigenen Konten.
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Ein letztes Mal das Passwort eingeben
Ist die Eyelock-Software startklar, kann sie ab sofort
anstelle der manuellen Passworteingabe genutzt
werden. Das gilt zum Beispiel für Programme
wie den E-Mail-Client Outlook oder sogar für die
Anmeldung am Computer selbst – wer also Windows
benutzt, wählt in der Eyelock-Software das grüne
Feld „OS“ (das steht für Operating System, also das
Betriebssystem) und klickt auf das Windows-Symbol.
Die Nutzer von iOS oder Linux finden natürlich auch die
entsprechenden Schaltflächen für ihre Bedürfnisse. Ist
ein Betriebssystem ausgewählt, muss nur das eigene
Benutzerkonto ausgewählt und das entsprechende
Passwort ausgewählt werden (idealerweise sollte man
Kennwörter mit mindestens acht Stellen und eine
Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie
Symbolen und Zahlen verwenden). Falls man aus
Versehen das falsche Konto erwischt und das Passwort
demnach nicht korrekt ist, weist das Programm direkt
darauf hin. Stimmt alles, werden die Daten gespeichert
und beim nächsten Hochfahren des PCs taucht statt
der üblichen Eingabemaske direkt das Eyelock-Logo
auf. Nun ist nicht mehr zu tun, als Myris zur Hand
zu nehmen und wie bei der Einrichtung das Auge zu
scannen. Der grün leuchtende Ring signalisiert eine
erfolgreiche Anmeldung und schon gewährt der PC
Zugang zum Desktop.
Damit die Anmeldung per Myris auch auf Websites
funktioniert, benötigen die Browser eine entsprechende
Erweiterung. Im Test mit dem Firefox war diese
schnell installiert und ab sofort steht Eyelock bei jeder
Passwortabfrage zur Verfügung. Selbstverständlich
lassen sich die gewünschten Seiten auch per Software
aufrufen, deutlich einfacher geht es aber, wenn man
dies direkt im Browser tut. Der Hinweis von Eyelock
zum Hinzufügen der entsprechenden Website erscheint
dann ohnehin automatisch – allerdings natürlich auch
auf Websites, auf denen man noch gar kein Konto
registriert hat. Das kann dann unter Umständen auch
ein wenig nervig sein, da mittlerweile eine ganze Menge
Websites ein Login-Formular anbieten.
Wie auch immer: Wer Myris nutzt, wird zumindest bei
einigen Seiten ein Konto besitzen. Und damit Myris
weiß, welches Passwort wo zum Einsatz kommt, muss
der gewohnte Anmeldevorgang auf jeder Website noch
ein letztes Mal durchgeführt werden.
Wer sich also zum Beispiel zukünftig per Myris in
sein Facebook-Konto einloggen möchte, ruft die
entsprechende Website auf und meldet sich dort wie
gewohnt an. Ab sofort sind die Zugangsdaten in Myris
gespeichert und das Einloggen kann in Zukunft per IrisScan erfolgen.
Spätestens dann macht sich Myris übrigens tatsächlich
als Erleichterung bemerkbar. Der Scanvorgang dauert
nicht länger als die manuelle Eingabe des Passworts
und insbesondere Nutzer mit niedriger Tippfrequenz
werden das zu schätzen wissen. Auch für diejenigen, die
über zahlreiche Konten und verschiedene Passwörter
verfügen, stellt Myris eine enorme Vereinfachung da –
das Erinnern an das jeweils relevante Passwort entfällt,
der Blick in Myris reicht. Nur wer seine Passwörter
ohnehin direkt im Browser speichert, wird vermutlich
auf Myris verzichten können.
Fazit
Die einfache Installation und das reibungslos
funktionierende Prinzip von Myris machen den IrisScanner zu einem sehr interessanten Helfer im Alltag. Die
sehr gute Verarbeitung und das durchdachte Konzept
sind zu Recht preisgekrönt. Speziell die Möglichkeit,
ein Gerät mit bis zu fünf Personen zu benutzen, ist
ein gutes Argument und lässt den auf den ersten
Blick leider recht hohen Preis von 299 Euro für Myris
schon wesentlich angemessener erscheinen. Fraglich
bleibt natürlich, ob der Normalverbraucher ein solches
Sicherheitsschloss wie Myris überhaupt benötigt – wer
keine Lust auf ständige Passworteingabe hat oder sich
wie die Hauptfigur eines Agententhrillers fühlen will,
kommt definitiv nicht drum herum!