Virtuelle Zusammenarbeit etablieren

Hans Gärtner, Martin Hillebrand, Wolfgang Isermann | Virtuelle Zusammenarbeit etablieren
| Erfahrung
Virtuelle Zusammenarbeit
etablieren
Ein Werkstattbericht aus dem Unternehmen Sennheiser
Hans Gärtner, Martin Hillebrand und Wolfgang Isermann
— Ergänzende Materialien —
Training in virtueller Zusammenarbeit:
Wie funktioniert das?
Voraussetzungen für erfolgreiches virtuelles Arbeiten sind:
• Die Auswahl der richtigen Tools für die konkrete Zusammenarbeitssituation
• Die Beherrschung der Tools durch die Teammitglieder/
Teilnehmer
• Die Einstellung auf den virtuellen Arbeitsprozess, der sich
von der Präsenz-Zusammenarbeit unterscheidet.
Damit sind auch die Grundelemente des Basistrainings für
Teams und Arbeitsgruppen benannt. Die Auswahl der Tools er­
­folgt über die Festlegung der für die Zusammenarbeit notwen­
di­gen Funktionalitäten. Wann und wie trifft sich das gesamte
Team, um Themen zu besprechen? Ist ein gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten erforderlicher Bestandteil der Zu­sam­
­menarbeit? Wie viel inneren Zusammenhalt und emotionale
Nähe der Teammitglieder erfordert die Projekt- oder Team­
arbeit?
Diese Fragen klären wir anhand eines Schaubilds (Abbildung 1), das die Funktionalitäten aufzeigt. Wir nennen es das
virtuelle Büro. Aus den ausgewählten Funktionalitäten bestimmt sich im zweiten Schritt (Abbildung 2) die Toolauswahl
für die virtuelle Zusammenarbeit, z. B. Webkonferenzsystem,
Forum, Blog, Wiki, Chatroom. Ein Abgleich mit den Tool-Möglichkeiten der jeweiligen Organisation erfolgt mit der IT-Abteilung.
Abbildung 1
Das virtuelle Büro: Bestandteile der virtuellen
Zusammenarbeit in einem Team
Dokumentenbearbeitung
Informelle
Gespräche
Meetings
Kalender
Zentrale
Informationsstelle
Zentrales
Dokumentenarchiv
OrganisationsEntwicklung Nr. 3 |2014 Online-Exklusiv: Ergänzende Materialien zum Artikel im Heft
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Abbildung 2
Das virtuelle Büro: Die benötigten Funktionalitäten bestimmen dann die Tool-Zusammenstellung
Zentrale Dateiablage und Archiv
Meetingraum; Webconference
Kalender: Wann ist was?
Gemeinsames Schreiben
von Dokumenten
Kaffeeecke: Informeller Kontakt
Schwarzes Brett: News für alle
Tasklisten und Arbeitsübersicht
Eine Basiskompetenz im Umgang mit der virtuellen Arbeits­
umgebung ist erforderlich, damit alle Teilnehmenden sich in
ihrer Arbeitssituation wohl fühlen. Ein wesentlicher Stolperstein ist, wenn technische Schwierigkeiten immer wieder zu
Unterbrechungen des Arbeitsflusses führen und das Team
kaum zum inhaltlichen Arbeiten kommt.
«Persönliche Nähe ist ein wesentliches
Element erfolgreichen virtuellen Arbeitens.»
Virtuelle Zusammenarbeit wird vor allem in der Form von
(synchronen) Meetings erlebt: Telefon-, Video- und Webkonferenzen. Daher ist ein wesentlicher Trainingsbestandteil die
Moderation der virtuellen Zusammenkünfte. Ein virtuelles Mee­
ting braucht einen anderen Zeitplan und Aufbau sowie andere
Moderationstechniken als ein Projektmeeting, zu dem alle in
einem physischen Raum zusammenkommen.
Im zweiten Schritt wenden wir uns dann dem weiteren virtuellen Arbeitsprozess zu, der das asynchrone Arbeiten, also die
Zusammenarbeit zwischen den Meetings, beinhaltet: Teilen
von Dokumenten, Kommentare und Diskussionen, Kleingrup­
pendialoge.
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Ein wichtiges didaktisches Element ist das eigene ausprobieren: Diese Lernweisheit gilt für virtuelles Arbeiten umso mehr,
da die Arbeitsumgebung ungewohnt ist. Wir lassen in den
Trainings die Teilnehmenden selbst eine Präsentation oder einen 30-minütigen Miniworkshop nach den erlernten di­dak­
tischen Hinweisen erarbeiten und ausprobieren. Grenzen und
Potenziale der virtuellen Arbeitsformen werden damit sehr
schnell erlebbar. Ein weiteres wichtiges Element sind «Trainingsbuddies»: Zwei Teilnehmende erledigen zwischen den
Trainingseinheiten kleinere Aufgaben. Die Zweierbeziehung
ist in der Distanz technisch-logistisch leichter zu organisieren
als eine große Arbeitsgruppe, und es entsteht erfahrungsgemäß schnell persönliche Nähe, die ein wesentliches Element
erfolgreichen virtuellen Arbeitens ist.
Ein typisches Beispiel für ein Basistraining
Ein Basistraining besteht aus vier jeweils dreistündigen virtuel­
len Arbeitseinheiten in 14-tätigem Abstand auf einer Webkonferenz Plattform: Die notwendigen Tools für das Training sind
die Audio- und Videofunktion mit Chat, ein virtuelles Whiteboard und die Möglichkeit, Bildschirminhalte zu teilen. Zwischen den virtuellen Trainingseinheiten erfolgen Einzel­arbeit
und die Arbeit mit dem Trainingsbuddy. Vor dem ersten Trai-
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Abbildung 3
Trainingsbausteine
Die Bestandteile eines Trainings zu Virtueller
Teamarbeit
1
2
Technisches Das virtuelle Büro
Check-in
3
Virtuelle
Präsentation
Vertrautmachen
mit der virtuellen
Arbeitsumgebung
und den Abläufen
Die richtige Auswahl
der Tools und Plattformen für
die virtuelle
Zusammenarbeit
Gestaltungselemente
4
Meeting-
Moderation
5
Der virtuelle
Arbeitsprozess
6
Das virtuelle
Team
Gestaltung von
Webmeetings
Asynchrones
Arbeiten
Umgang mit
Zeitzonen
Rollen im Meeting
Arbeiten in
Communities
Nähe und
Vertrauen
Gelegenheit zum
Üben
ningstermin vereinbaren wir mit allen Teilnehmenden Termine
zum technischen Check-in, um sicherzustellen, dass alle den
Zugang zu der Trainingssoftware haben und über Basiskenntnisse in der Anwendung der Meetingsoftware ver­fügen.
Kulturelemente, die virtuelle Zusammenarbeit
beeinflussen
Gibt es Unternehmenskulturen, die sich fördernd auf die Bereitschaft und Umsetzung virtueller Zusammenarbeit auswirken bzw. können wir hinderliche Kulturelemente identifizieren? Sind Technologieunternehmen «virtualitätsaffiner» als an­
dere Organisationen? Diese Frage wird oft gestellt.
Unserer Erfahrung nach spielen individuelle Glaubenssätze
und persönliche Arbeitsvorlieben bei den handelnden Per­so­
nen eine große Rolle. Kommuniziere ich lieber schriftlich oder
mündlich? Wie viel Nähe brauche ich, um mit anderen Menschen vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und mich ihnen
ge­genüber zu öffnen? Diese Faktoren sind wichtiger als Schub­
ladenkategorien wie alt/jung und müssen in der Gestaltungspraxis der virtuellen Zusammenarbeit besprochen werden. Und
es müssen teambezogene Regeln dafür gefunden werden.
Betrachtet man den technischen Aspekt der virtuellen Zusammenarbeit, gilt, dass technische Berufsgruppen einen schnel-
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leren Zugang haben, sich leichter in den unterschiedlichen
Toolumgebungen zurecht finden als andere, wobei auch hier
Ausnahmen die Regel bestätigen; in beide Richtungen. Und
die Anmerkung eines Mitarbeiters eines Technologieunterneh­
mens: «Ich bin in erster Linie Controller und nicht Mitarbeiter
eines Unternehmens mit einem bestimmten Produkt» spiegelt unsere Erfahrung wieder, dass eher die Berufsgruppe als
die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisa­
tion oder
Branche eine Rolle spielt.
«Individuelle Glaubenssätze und per­sön­liche Arbeitsvorlieben bei den handelnden Personen spielen eine große Rolle...
Diese Faktoren müssen in der Gestaltungspraxis der virtuellen Zusammenarbeit
besprochen werden.»
Ein wesentlicher beeinflussender Faktor scheint das Verhalten
des Top-Managements zu sein. Nutzt das Top-Management
virtuelle Instrumente und Plattformen – z. B. regelmä­ßige online Treffen einer verteilten Geschäftsleitung – dann setzt sich
das im Unternehmen insgesamt schneller durch, als wenn die
oberste Führung dies nicht tut. Hier wiederum scheint die
Generationenfrage eine Rolle zu spielen. Eine insgesamt «junge Geschäftsleitung» ist eher Vorreiter als ältere Manager, die
«schon immer» anders gearbeitet haben.
Was den Kommunikationsaspekt der virtuellen Zusammen­
arbeit angeht, spielen kulturelle Faktoren eine große Rolle. In
virtuellen Teams kommen meist mehrere Komplexitätsfaktoren auf einmal vor: Teammitglieder kommen aus unterschiedlichen verteilten Organisationskontexten, unterschiedlichen
Länderkulturen und sie arbeiten oft zeitversetzt zusammen.
Relevant für die virtuelle Zusammenarbeit ist der Unterschied
im Gebrauch von schriftlicher und mündlicher Kommunika­
tion, sowie in der Gestaltung von Realzeit-Meetings (z. B. Telefon-, Video- und Webkonferenzen) und asynchronen Kommu­
nikationsformen wie der Gebrauch von E-Mails, Foren und
Wiki-Plattformen. In jedem multikulturellen Team sollten daher insbesondere die Gestaltungsformen dieser Kommunikationskanäle besprochen und Verabredungen getroffen werden. Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten in den je­weiligen
Kommunikationsformen wohlfühlen. Sonst werden sie nicht
genutzt und der Kommunikationskanal bleibt dünn und ungenutzt.
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Die Einführung virtueller Zusammenarbeit — aus der Sicht der IT
Gespräch mit Klaus Höling, Director IT and Group CIO der Sennheiser electronic GmbH & Co. KG
Herr Höling, wie beschreiben Sie den Weg in das Thema virtuelle Zusammenarbeit bei Sennheiser?
Höling: Ich sehe mehrere Phasen, die man unterscheiden kann und die sich
eher organisch als strategisch entwickelt haben.
20004/2005: Die Einführung von Virtual Collaboration Tools
Es ging mit einer konkreten Projektarbeit los: Einem Roll-out. Durch die globale Anwendung unseres ERP Systems in einer immer größer und internationaler werdenden Organisation konnten wir nicht mehr jedes Update so ausrollen, wie wir das früher gemacht haben: Zentrales Projektteam und dann
die Truppen zur Einführung und Schulung in jedes Tochterunternehmen auf
der ganzen Welt schicken. Da suchten wir nach anderen Wegen, die kostensparender sind. So kamen wir zur Virtualität.
Um es klar zu sagen: Es ging uns nicht um die Theorie, wir wollten nicht
«Virtual Collaboration» einführen, sondern es ging um ein konkretes Problem
und seine Lösung.
Wie ging das konkret?
Höling: Es gab E-Mails, Telcos. Wir haben ein Webkonferenz System (Sametime) und den Lotus Teamraum, später Quickr, zur Dateiablage zur Verfügung
gestellt. So haben wir das gemacht. Ich würde sagen, das lief und wurde genutzt, aber mehr schlecht als recht.
2006/2007: Die Ergänzung durch Videosysteme: Wir stellten in dieser
Form der Kommunikation fest, die wir zwar schon lange geübt haben — insbesondere Telcos und E-Mails — dass da etwas Entscheidendes fehlte: die Zwischentöne, die Gesten. Kurzum, der Kommunikationskanal war für die gewünschte Tiefe der Zusammenarbeit zu dünn. Es fehlte vor allem die visuelle
Komponente. Daher führten wir Videosysteme ein, damals noch die Großsysteme. Aus Kostengründen konnten wir jedoch nur die großen Lokationen damit ausstatten. Aber man konnte sich wenigstens mal sehen.
Letztlich war auch hier das Kostenargument entscheidend. Wenn man die
Entwicklung des Reisebudgets bei zunehmender Internationalisierung der
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Organisation hochrechnet, betrachteten wir die Investitionen in technische
Systeme als unter dem Strich kostengünstiger. Letztlich kann man das nicht
genau nachrechnen oder Ersparnisse genau nachweisen. Das Reisekostenbudget ist ja von vielen Faktoren abhängig. Aber ich bin überzeugt, dass wir
ohne die Systeme ein noch höheres Budget gebraucht hätten.
2007/2008: Einführung von Social Software: Ich denke, dass man mit den
genannten Systemen und Werkzeugen die — nennen wir sie mal traditionelle
— Zusammenarbeit, etwa in Projekten, ganz gut bewerkstelligen kann: Man
trifft sich auf den Systemen, stimmt sich ab und dann geht jeder wieder in
seinen Bereich.
Inzwischen hat sich die Zusammenarbeitssituation aber grundlegend verändert. Es gibt nicht mehr nur Projektteams, sondern dauerhaft verteilte Arbeitseinheiten und Abteilungen. Und es gibt adhoc Aufgaben, wo man schnell
und flexibel zusammenarbeiten muss. Die Zusammenarbeit ist nicht mehr
nur top-down ausgelöst, sondern auch bottom-up und quer vernetzt. Das ist
ein radikaler Wechsel, der dann in der Konsequenz auch andere Werkzeuge
benötigt. Damit sind wir bei «Social Software» angelangt.
Ein weiterer wesentlicher Punkt in diesem Zusammenhang ist auch, dass
die negativen Aspekte des E-Mail-Gebrauchs immer deutlicher werden: Informationsflut, Überlastungseindruck bei den Mitarbeitern. Die wesentliche
neue Anforderung ist also die Vernetzung der Mitarbeiter bottom-up. Wer hat
welche Informationen, wer hat welche Kompetenz in der weltweiten Organisation, wie komme ich an diese Information ran, wie kann ich diese Kompetenz nutzen?
Das Hauptinstrument dafür war und ist Lotus Connections?
Höling: Genau. Ich habe mir die frühen Versionen seinerzeit angesehen. Die
waren bei weitem nicht so komfortabel wie heute, aber das Grundkonzept
hatte mich überzeugt.
2010: Einstieg in eine systematischere Begleitung einzelner Teams und
Projekte: Zusammen mit externer Beratung haben wir dann in einigen Berei-
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chen systematischer die konkrete Einführung der Zusammenarbeitsprozesse
begonnen: Training und community building, die systematische Unterscheidung zwischen synchronem und asynchronem Arbeiten, die Bedeutung von
Moderation in der Nutzung der Tools und Plattformen.
Und dann haben Sie einen Collaboration Officer eingestellt?
Höling: Ja. Bei der Fülle der Themen, die ja nicht ausschließlich mit IT und
Toolumgebung im engeren Sinne zu tun haben, ist es wichtig, eine Person zu
haben, die die Fäden verknüpft. Wie finde ich Informationen, wie speichert
man sie, wie teilt man die Informationen mit anderen? Ein komplexes Feld.
Der verantwortliche Kollege spricht mit den Teams, berät sie und bildet den
Link zur IT. Ich bin übrigens der Auffassung, dass es mehrere Rollen sind, die
einfach zusammenarbeiten müssen. Ohne HR z. B. geht es nicht. Ich betrachte
die IT schon als den Treiber. Wenn die IT etwas einführt, wird immer schnell
eine «C Position» ausgerufen: Chief Knowledge Officer, Chief Collaboration
Officer u. ä. Davon halte ich nichts. Wie jedes große Thema im Unternehmen
ist Virtual Collaboration selbst ein Zusammenarbeitsthema.
Wie erreicht man größere Effekte für die Umsetzung im Unternehmen?
Höling: Ich persönlich glaube, dass man das bottom-up machen muss und
sehr praktisch, über zeigen und Nutzen stiften. Wenn ich seinerzeit im Management Board ein Großprogramm gefordert hätte, dann wäre das nicht
durchgegangen. So machen wir das hier auch nicht. Das muss zum Unternehmen passen. Andere mögen einen Top-down Prozess mit großem Aufwand
machen. Das kommt mir sehr deutsch vor. Ich bin da skeptisch und glaube,
dass da letztlich Geld versenkt wird. Wir gingen über Piloten und dann in die
Verbreitung.
| Erfahrung
Höling: Eigentlich sind wir immer noch am Anfang. Einiges ist erreicht, aber
das Ganze braucht Zeit. Bei einem Teil der Mitarbeiter – Prozentsätze kann ich
da nicht nennen — hat sich diese Art der Arbeit völlig etabliert. Da geht es
jetzt um Optimierung. Und bei anderen? Nun ja. Man hat auch nur begrenzte
Zeit zur Verfügung, alle haben 1000 Dinge auf dem Schirm. Ich will das erklären: Ein Problem ist, dass es gelingen muss, die Werkzeuge in die normalen
Arbeitsprozesse zu integrieren. Die Mitarbeitenden dürfen nicht dauernd darüber nachdenken müssen «Jetzt bin ich in einer Community und so…». Das
ist das eine. Außerdem haben wir folgendes Problem zu lösen: Alles, was wir
den Mitarbeitenden an Werkzeugen anbieten, kommt ihnen erst einmal als
zusätzlicher Aufwand vor. «E-Mails, Telcos, Webcos haben wir schon, jetzt sollen wir auch noch Social Software nutzen. Wann kommt endlich die Arbeitsersparnis?» So ähnlich klingt das, wenn ich mich umhöre. Es kommt immer nur
etwas hinzu, was man lernen und was man benutzen sollte. Das zu vermitteln,
ist nicht einfach. Ideal ist der Zustand erst dann, wenn die Mitarbeitenden
sich nicht mehr mit den Tools und dem Lernen beschäftigen müssen, gar
nicht mehr an die Arbeitsumgebung denken müssen, sondern «nur ihre Arbeit» machen können.
Können Sie uns bitte noch einen Ausblick geben? Was steht jetzt an?
Höling: Ich sehe das Thema Virtual Collaboration in dem größeren Kontext
der Zukunft der Arbeit. Die Arbeitsplätze verändern sich. Wir sind mit dem
Vertrieb im Gespräch, wie sich deren Arbeitsweise verändert. Wir bauen gerade ein Gebäude auf der grünen Wiese, in dem ganz neue Konzepte von Projektbüros und Projektarbeitsplätzen realisiert werden. Da kommen viele Aspekte zusammen. Die Projektarbeit, die Kommunikation mit Kunden, die Architektur, die Büroumgebung, das virtuelle Arbeiten. Wir sind Teil eines
größeren Projektes.
Wie weit sind Sie bisher gekommen und wo liegen die wesentlichen Herausforderungen in der weiteren Umsetzung einer Virtual Collaboration
Strategie?
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