Sieg und Niederlage und jede Menge Stimmung Das Remscheider

Sieg und Niederlage und jede Menge Stimmung Das Remscheider TV JUDOTEAM hatte sich viel vorgenommen am ersten Kampftag der Landesliga. Auf und neben der Matte. Vieles gelang, alles jedoch nicht. Rein sportlich ging es direkt packend zur Sache. In der ersten der zwei Begegnungen hieß der Gegner TSV Viktoria Mülheim. Junior Degen (bis 73 kg) machte den Auftakt für die Remscheider und siegte bereits nach sechs Sekunden vorzeitig durch Ippon (höchste Wertung). Corrado Gradante (über 100 kg) baute im folgenden Kampf die RTV‐Führung aus. Auch er siegte vorzeitig. Und so stand es bereits nach wenigen Minuten 2:0 für die RTV‐Athleten. Die kampfstarken Mülheimer steckten allerdings nicht auf und konnten ausgleichen. Michael Schmidt (bis 90 kg) und Neuzugang Bas Koffijberg (bis 66 kg) diktierten zwar lange Zeit das Kampfgeschehen, hatten aber im entscheidenden Moment das Nachsehen. Das RTV‐JUDOTEAM hatte allerdings auch darauf die passende Antwort. Marcus Müller (bis 81 kg) siegte spektakulär durch einen Hüftwurf, und auch Sebastian Franzen brachte seinen hoch eingeschätzten Gegner bereits nach wenigen Sekunden entscheidend zu Fall. Durch diese beiden Siege zog der RTV uneinholbar auf 4:2 davon. Im letzten Kampf des Tages ging im Leichtgewicht (bis 60 kg) Kaweh Scheida an den Start. Er erkämpfte sich schnell einige Wertungen und brachte den Kampf souverän über die Zeit. Somit hieß am Ende 5:2 für Remscheid. In der zweiten Begegnung gab es das mit Spannung erwartete Derby gegen den Verbandsligaabsteiger aus Wuppertal. Die Remscheider erwischten auch hier einen Start nach Maß. Nachdem Junior Degen (bis 73 kg) wieder einmal souverän siegte, ging im zweiten Duell (über 100 kg) Sebastian Franzen für den RTV auf die Matte. Franzen zeigte auch in seinem zweiten Kampf beeindruckendes Judo und siegte vorzeitig. „Für mich der Kämpfer des Tages“ lobte Trainer Torsten Kortwig seinen Schützling später. Michael Schmidt (bis 90 kg) musste sich zwar seinem Kontrahenten beugen, aber Neuzugang Bas Koffijberg stellte den 2‐Punkte‐
Vorsprung wieder her (3:1). Somit hatten die Remscheider drei „Matchbälle“, um auch die zweite Begegnung des Tages für sich zu entscheiden. Keinen davon konnten sie jedoch „verwandeln“. Philip Mähler (bis 81 kg) unterlag ebenso wie Corrado Gradante (bis 100 kg). Beim Stand von 3:3 lag es an Kaweh Scheida (bis 60 kg), den entscheidenden vierten Punkt zu holen. Zwar geriet Scheida schnell in Rückstand, jedoch erhielt sein Gegner bereits in den ersten drei Minuten drei Strafpunkte wegen „abgebeugten Kämpfens“. Ein vierter Strafpunkt hätte die Disqualifikation des Wuppertalers und den Sieg für die Remscheider gebracht. Jedoch mochte der Kampfrichter in den verbleibenden zwei Minuten, trotz unveränderten Kampfstils, keine weitere Strafe aussprechen. Das stieß auf großes Unverständnis in der Halle und lies die Emotionen der etwa 200 Zuschauer hoch kochen. Trainer Torsten Kortwig war sichtlich enttäuscht: „ Auch wenn ich mich normalerweise nicht zu Kampfrichterentscheidungen äußere, aber heute sind wir absolut verschaukelt worden. So etwas habe ich in meiner langen Laufbahn noch nie erlebt. Das haben alle in der Halle gesehen, nur einer nicht, und der war entscheidend“. Vorausblickend auf den kommen Kampftag war sein Fazit: „Mit Sieg und Niederlage ist noch weiter alles drin. Allerdings haben wir am kommenden Kampftag (am 20. September, ebenfalls in Remscheid) zwei ganz harte Nüsse zu knacken.“ Der MSV Duisburg und Topfavorit JC 71 Düsseldorf sind dann Gegner in der Halle 1 des RTV. Rahmenprogramm: „Mit gut 200 Zuschauern waren es fünfmal so viel wie sonst. Damit sind wir unserem Ziel, Liga‐Judo in Remscheid attraktiver zu machen, schon wieder etwas näher gekommen“ so Teammanager Cedric Pick, der das Event zusammen mit TV‐Kommissar Bernie Kuhnt moderierte. Der Duisburger war sehr angetan vom Engagement der Remscheider und spendete noch vor Ort seine komplette Gage der Judoabteilung. „Ich bin hier, weil ich es absolut unterstütze, was hier mit viel Herzblut auf die Beine gestellt wurde. Das ist für mich Ehrensache“. Auch die Cheerleader der „Goldfire“ Düsseldorf wussten zu gefallen. Dennoch sah Teammanager Cedric Pick, der das Ganze organisierte, noch Luft nach oben. „Wenn man eine solche Veranstaltung zum ersten Mal in der Größenordnung auf die Beine stellt, ist das immer wie eine Standortbestimmung. Hinter her weiß man nicht nur was gut lief, sondern vor allem auch was man noch verbessern kann“. Am besten schon bis zum nächsten Kampftag am 20. September in gleicher Halle. Wenn dann das JUDOTEAM auf Duisburg und Düsseldorf trifft ist auch Stefan Bockelmann (RTL „unter uns“) mit am Mikrofon, der mit Bernie Kuhnt vor allem eines gemeinsam hat. Die große Sympathie für Engagement und Herzblut – und somit für das RTV JUDOTEAM. Cedric Pick