Klassische Homöopathie

Klassische Homöopathie – die Königsdisziplin von Andreas G. Lammert
Die klassische Homöopathie wurde vom deutschen Arzt und Apotheker Dr. Samuel
Hahnemann im 18. Jahrhundert systematisch entwickelt. Das homöopathische Prinzip ist
aber bereits seit der Antike bekannt. So wussten schon Hippokrates und Paracelsus vom
Ähnlichkeitsgesetz. Die Homöopathie basiert auf einem Naturgesetz, wie die Gravitation
oder Elektrizität. Die Bezeichnung „klassische Homöopathie“ ist die zeitgenössische
Bezeichnung und steht für die Art der homöopathischen Heilkunst, die sich streng an die von
Samuel Hahnemann erarbeiteten Regeln hält. Nur diese Vorgehensweise, die sich auch an
die Naturgesetze hält, ist erfolgreich.
Leider erlebt man immer wieder, dass die Möglichkeiten der Homöopathie unterschätzt
werden. Vielen ist die Sichtweise der Homöopathie fremd, obwohl heute jedem der Begriff
bekannt ist. Doch sind die Vorstellungen über diese hervorragende Heilkunst sehr weit von
dem entfernt, was Homöopathie wirklich bedeutet.
Nicht alles, was als Homöopathie bezeichnet wird, ist auch Homöopathie
Homöopathie ist kein übergeordneter Sammelbegriff für alternative Heilweisen.
Homöopathie bedeutet wörtlich „ähnliches Leiden“. Samuel Hahnemann hat mit der
Entdeckung dieses Heilprinzips den Grundsatz „similia similibus currentur“ formuliert, was
soviel bedeutet wie: „Ähnliches möge durch ähnliches geheilt werden.“ Damit grenzt sich die
klassische Homöopathie deutlich von der Allopathie (Schulmedizin und Naturheilkunde), die
beide nach dem Gegensatzprinzip wirken, ab und ist nur bedingt mit ihnen kompatibel.
Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapie mit klar definierten Gesetzen und dient der
Behandlung akuter und chronischer Leiden. In der klassischen Homöopathie werden nicht
einfach die Symptome der Krankheit behandelt, sondern sie zeigen uns die tieferliegende
Störung im Organismus an. Werden die Symptome mit allopathischen Methoden
unterdrückt, helfen sie uns nicht mehr das heilende Arzneimittel zu finden. Durch die
Unterdrückung wird aber auch die tieferliegende Ursache der Krankheit verschlimmert.
Es werden also nicht nur die oberflächlichen Symptome der Krankheit isoliert betrachtet,
sondern der Mensch als Einheit aus Körper, Seele und Geist. Das umfasst neben den
körperlichen Leiden auch das Denken und Fühlen des Patienten. Ein wesentlicher Faktor bei
der Auswahl des Heilmittels, ist der momentane Gemütszustand während der Krankheit. Die
Gesamtheit der Symptome ist der verlässliche Wegweiser zur Mittelfindung.
Aus diesem Grunde gibt es in der Homöopathie auch keine Diagnosen oder Indikationen im
Sinne der Allopathie, sondern ein Krankheitsbild, welches einem Arzneibild ähnlich ist; das
Similimum.
Dies ist auch das passende Heilmittel.
Oft werden Patienten so genannte „homöopathische Mittel“ verordnet. Doch ist damit noch
nicht garantiert, dass das Mittel auch nach dem Ähnlichkeitsgesetz ausgesucht wurde. Erst
durch die Verschreibung nach diesem Ähnlichkeitsgesetz wird eine Arznei zu einem
homöopathischen (= ähnlichen) Mittel für seine Krankheit. Nur wenn das bestehende
Symptomenbild der Krankheit dem Arzneibild auch ähnlich ist, kann eine heilende Wirkung
erwartet werden.
Arzneimittelprüfungen
Die Grundlage der homöopathischen Behandlung bilden die Arzneimittelprüfungen. Von
gesunden Probanden werden Arzneimittel in höheren Dosierungen eingenommen und alle
Symptome, die sich durch die Einnahme gebildet haben, notiert. Diese Symptome werden in
Arzneimittellehren gesammelt und geben uns die Symptombilder wieder, mit denen wir die
Krankheitssymptome der Patienten vergleichen. Grundsätzlich kann jeder Mensch eine
Arzneimittelprüfung erleben. Wenn Sie eine Arznei oder andere Wirkstoffe dauerhaft
einnehmen, können durch diese auch Symptome produziert werden.
Die Arzneimittel werden aus Pflanzen, Tieren, Tierprodukten, Metallen, Mineralien usw.
hergestellt. Bei der Zubereitung nehmen die Giftwirkung der Ausgangssubstanzen bei jeder
Potenzstufe ab und die Heilenergie zu. Je höher die Potenz ist, desto kräftiger ist ein Mittel
(Potenz = Kraft). Wichtig ist bei der Herstellung eines Arzneimittels nicht unbedingt die
Verdünnungsstufe, sondern der jeweils zwischengeschaltete Verschüttelungsprozeß! Das
Verdünnen von Ausgangssubstanzen ist wichtig, weil einige der verwendeten Substanzen
giftig sind. Auch in der Schulmedizin werden giftige Stoffe verdünnt! Schließlich wollen wir
niemanden umbringen. Das homöopathische Prinzip ist aber nicht von der Verdünnung
abhängig, sondern vom Ähnlichkeitsprinzip! Demnach muss das Arzneimittel dem
Krankheitsbild ähnlich sein. Hier ist die Verdünnungsstufe zweitrangig. Bei sehr schweren
Krankheiten oder alten Menschen werden, wegen der sanfteren Wirkung, so genannte
Tiefpotenzen verwendet. Der Verschüttelungsprozeß ist ein rein physikalischer Vorgang, bei
dem die Moleküle der Arznei und die des Trägerstoffes intensiv beschleunigt und
abgebremst werden. Dabei wird die, in der Arznei enthaltene, Energie frei gesetzt und auf
den Trägerstoff übertragen. Je häufiger dieser Schritt wiederholt wird, umso energiereicher
wird die Trägersubstanz.
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Potenzierung
Weltweit gibt es Forscher, die sich mit dem Phänomen der Homöopathie genauer
beschäftigen. Während der Japaner Masaru Emoto die Kristallbildung von gefrorenem
Wasser nach verschiedensten Beeinflussungen erforscht und diese in seinen Büchern über
„Wasserkristalle“ eindrucksvoll beschreibt, untersuchte der Schweizer Chemiker Prof. Dr.
Louis Rey im Jahr 2003 dieses Phänomen über die Thermolumineszenz. Dabei wird die
charakteristische Lichtabstrahlung verschiedener Flüssigkeiten in gefrorenem
Aggregatszustand aufgezeigt und stellte fest, dass auch bei starken Verdünnungen, die keine
Moleküle des Stoffes mehr enthielten, die charakteristische Lichtabstrahlung erhalten bleibt.
Zu vergleichbaren Testergebnissen kam einige Jahre später auch der Molekularbiologe Prof.
Roeland van Wijk. Es existiert somit eine Art „Gedächtnis“ des Wassers. So kann man
nachweisen welche Stoffe in ihm einmal aufgelöst wurden.
Nach der intensiven Verreibung des Ausgangsstoffs über drei Potenzen wird die Substanz in
Wasser gelöst. Diese Flüssigkeit wird weiter bis zur geforderten Potenzstufe verarbeitet. Das
bedeutet, die Information der Ausgangssubstanz wird bei der Verarbeitung durch das
Wasser ständig weitergegeben. Mit der Verschüttelung werden die Moleküle des Wassers
intensiv beschleunigt und abgebremst, sodass sich die Information auf die anderen
Wassermoleküle überträgt.
Heilung ist nicht gleich Heilung!
Der Begriff der Heilung wird in der Homöopathie deutlich weiter gefasst. Samuel
Hahnemann stellte bei seinen Behandlungen fest, dass seine Mittel nur bis zu einem
bestimmten Grad die Beschwerden seiner Patienten heilten. So suchte er nach Antworten,
warum dies so sei. Ihm fiel dabei auf, dass die Patienten in früheren Jahren
Hauterkrankungen hatten, die durch allopathische Maßnahmen unter-drückt wurden und so
eine chronische Krankheit verursachten. Diese chronischen Krankheiten schwächen die
Regulationskräfte des Organismus dauerhaft. Je stärker sich diese Krankheiten ausbreiten,
desto schwieriger wird die Regulation aller Körperfunktionen. Es werden weniger wichtige
Prozesse vernachlässigt. Das Organ, welches am ehesten vernachlässigt werden kann, ohne
den Organismus allzu sehr zu beeinträchtigen, ist die Haut. Hahnemann differenzierte drei
charakteristische Hauterkrankungen. Zum einen, einen stark juckenden Hautausschlag, der
sich hartnäckig immer weiter ausbreitete, als zweites eine Hauterkrankung, die Warzen und
andere Wucherungen hervorbrachte und drittens eine geschwürige, zerstörerische
Hautaffektion. Diese drei Charaktere zeigen sich auch in der Symptomatik akuter und
chronischer Krankheiten. Will man den Patienten gänzlich heilen, müssen die chronischen
Krankheiten komplett ausgemerzt werden. Weil die Unterdrückung von Hautausschlägen
meistens am Anfang einer Krankenbiographie steht und die Heilung in der Homöopathie
immer von innen nach außen verläuft, gilt das Wiedererscheinen einer Hauterkrankung als
Erfolg.
Der Forscher Hahnemann war seiner Zeit weit voraus
Samuel Hahnemann glaubte damals schon, dass kleinste Tierchen, die mit dem bloßen Auge
nicht sichtbar wären, für die Cholera verantwortlich sein könnten. Er war der erste
Mediziner, der beim Ausbruch von Infektionskrankheiten, die Erkrankten von den Gesunden
isolierte, um so eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Er sorgte dafür, dass seine
Patienten diätetisch ernährt wurden und wusste um die günstige Wirkung von frischer Luft
bei der Genesung. So lebten zu der damaligen Zeit viele, meist ärmere Menschen, in
feuchten, dunklen und schlecht belüfteten Kellerwohnungen mit wenig Licht. Weiterhin
schuf er den Begriff „Miasma“ für die Erkenntnis, dass Krankheiten sowohl durch Vererbung
als auch durch Umwelteinflüsse entstehen können. Mit den heutigen Möglichkeiten der
Wissenschaft, werden seine Überlegungen nur noch bestätigt, ihm aber nicht zugebilligt.
Denn: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“
Die Wirksamkeit wird ständig durch Untersuchungen bestätigt
M. Goosens u.a. untersuchten die Wirksamkeit der Homöopathie an 46 Patienten, die unter
einer saisonale Rhinitis litten. Nach der vierwöchigen homöopathischen Behandlung waren
35 von ihnen teils gänzlich geheilt oder es kam zu einer Besserung der Gesamtsymptomatik.
Das bedeutet einen Therapieerfolg bei insgesamt 77% der Patienten.
L. Launso und Kollegen untersuchten das Befinden bei Allergien. Hier wurden 88 Patienten
untersucht. Eine Gruppe wurde homöopathisch behandelt, die andere konventionell.
Während 57 % der Patienten aus der Homöopathiegruppe eine Verbesserung des Befindens
angaben, wurde in der konventionell behandelten Gruppe nur bei 24 % eine
Befindensverbesserung festgestellt.
Eine etwas größere Studie untersuchte Allergieerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen.
Die Teilnehmer teilten sich in vier Gruppen auf, zwei Gruppen mit Kindern und zwei mit
Erwachsenen. Die Gruppen unterschieden sich durch den Ort des Auftretens der Allergie. So
umfasste die erste Gruppe 18 Kinder bei denen die oberen Luftwege und die Augen
betroffen waren. In dieser Gruppe konnte bei allen Kindern die Allergie soweit gebessert
werden, dass noch 6 von ihnen mit deutlich reduzierter Medikation leben mussten. Dies
bedeutet einen Therapieerfolg von 100 %.
Bei der zweiten Gruppe betraf die Allergie die Bronchien und die Lunge. Von den 22 Kindern
wurde die Allergie bei 20 Kindern so deutlich gebessert. Nur bei 2 Kindern blieb die
Symptomatik unverändert. Therapieerfolg: 91 %. Im Übrigen erhielten fast alle Kinder vor
der Studie Corticosteroide.
Auch bei den Erwachsenengruppen wurde nach dem Ort der Allergie unterschieden. Hier
gab es in der Gruppe, in der die Symptomatik in den oberen Luftwegen auftrat, eine
Verbesserung bei 99% der 70 Patienten, während es bei den 20 Erwachsenen mit der
Problematik in den Bronchien und Lungen zur Besserung bei 85 % der Teilnehmer kam.
Im Kosten-Nutzen-Vergleich liegt die Homöopathie weit vorne
Es gibt auch Untersuchungen zum Kosten-Nutzen-Verhältnis. So wurde anhand von
Atemwegserkrankungen von einer Forschergruppe um E. Rossi untersucht, wie sich die
Kosten zwischen homöopathischer und konventioneller Behandlung verhalten. Dabei wurde
deutlich, dass bei schulmedizinischer Therapie die Kosten bei der Behandlung des Asthmas
bronchiale im ersten Jahr um 12,3 % und im zweiten Jahr um sogar 45,2 % anstiegen. Bei
einer individuellen Behandlung mit klassischer Homöopathie verringerten sich die
Behandlungskosten hingegen um satte 71,1 %!
Nicht ganz so deutlich, aber trotz allem, stiegen auch die Kosten bei der allopathischen
Behandlung der rezidivierenden Bronchitis im ersten Jahr um 8,6 % und im 2. Jahr um 7,8 %,
während bei einer homöopathischen Behandlung eine Kostensenkung um 35,8 % im ersten
und um 43,6 % im zweiten Jahr zu verzeichnen war.
Im direkten Vergleich ließen sich die Behandlungskosten bei Atemwegserkrankungen mit
homöopathischer Therapie gegenüber der konventionellen Behandlung im ersten Jahr um
46,3 % und im zweiten Jahr um 47,5 % senken. Auch bei homöopathischer Behandlung
während einer fortgesetzten schulmedizinischen Therapie ließen sich die Kosten noch
deutlich um 42,4 % bzw. um 49,8 % senken.
Diese Zahlen zeigen, dass die Homöopathie eine preisgünstige, aber auch nachhaltige
Heilmethode ist. Es ist absolut unverständlich in der momentanen Situation unseres
Gesundheitswesens auf diese hervorragende Therapie zu verzichten.