Standpunkt - Mai 2015

Christlich-politische Monatszeitung
Offizielles Organ der EidgenössischDemokratischen Union EDU
35. Jahrgang | Nr. 5 | Mai 2015 | www.edu-schweiz.ch
Auflage: 24 500
EDU – EINE
AUSLÄNDERFEINDLICHE PARTEI?
EDU für echte
Flüchtlinge!
Ein mir bekanntes Ehepaar sagte mir
kürzlich, die EDU sei eine ausländerfeindliche und rassistische Partei, deren
Haltung mit dem christlichen Glauben
nicht vereinbar sei.
Da war ich schon sehr erstaunt, wie jemand zu so einer Meinung
kommt, politisiere ich doch mit voller Überzeugung und gerade
wegen meines Glaubens an Jesus Christus und der auf der Bibel
basierenden Massstäbe der EDU in dieser Partei. Auch setzt sich
die EDU für Flüchtlinge ein, insbesondere für verfolgte Christen
in aller Welt.
Was jedoch die EDU von anderen Parteien unterscheidet,
welche die Türen für alle weit offen halten wollen, ohne zu
prüfen, weshalb diese Flüchtlinge hierher kommen und wie sie
sich in unserem Land verhalten, ist die Tatsache, dass die EDU
klar befürwortet, dass Kriminelle, die sich nicht an unsere Gesetze
halten, zurückgeschafft werden. Diese Flüchtlinge missbrauchen
ihren privilegierten Status aufs Äusserste. Damit werden Ressourcen vernichtet, welche echten Flüchtlingen, die froh über eine
Aufnahme sind und sich absolut korrekt verhalten, nicht mehr
zur Verfügung stehen.
Unsere Partei setzt sich für eine gerechte Flüchtlingspolitik ein
und nicht für eine, die allen, und somit auch Kriminellen, offen
steht. Die Schweiz soll v. a. den Schutzbedürftigsten, also Kindern,
Frauen und alten Menschen, Aufnahme und Schutz gewähren.
Zudem unterstützt die EDU die Arbeit der christlichen Hilfswerke vor Ort, welche darauf bedacht sind, dass Menschen in ihrer
Heimat oder zumindest in ihrem Kulturkreis Unterstützung und
Hilfe geboten werden kann (siehe Artikel auf S. 14).
KRAFT IM WAHLKAMPF
Gott schenkt
Freude!
Kaum einer käme auf die Idee, in einem
Gefängnis nach Freude zu suchen. Aber
genau da schrieb Paulus den wunderbaren
Brief an die Philipper, dessen Hauptthema
die Freude ist.
Der Apostel Paulus sass im Gefängnis; wie konnte er sich da bloss
freuen? Nun, er freute sich nicht über die Umstände, nahm aber
seine Freude in Christus mit ins Gefängnis; sie zählte zu seinem
ständigen Begleiter. Geführt durch den Heiligen Geist macht
uns Paulus klar, dass die Freude eines Christen nicht von seinen
Umständen abhängt. Im Philipperbrief offenbart sich auch Gottes Wesen: Gott ist vorhersehend – 1,12; Gott ist herrlich – 2,11;
Gott ist barmherzig – 2,27.
Die Freude am Herrn ist unsere Kraft! Das gilt auch ganz praktisch
im politischen Geschehen. Diese Freude hat ihre Wurzeln in der
festen täglichen Beziehung mit dem Herrn.
Für die anstehenden Wahlen wünsche ich allen Beteiligten die
volle Freude im Herrn, damit Umstände und Situationen in einem
göttlichen Licht gesehen werden können. So wird Natürliches
übernatürlich durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus.
Stefanie Menth Muogbo,
Mitglied Geschäftsleitung EDU Schweiz
Daniel Engler,
Mitglied Geschäftsleitung EDU Schweiz
Bild: Eveline Rytz
«Alles vermag ich durch IHN, der mir Kraft gibt.»
(Phil 4,13)
EDU SCHWEIZ
MITGLIEDERVERSAMMLUNG VOM 11. APRIL 2015 IN OLTEN
Jahr 2014 war geprägt von Einheit!
Nach der intensiven Delegiertenversammlung vom
Vormittag konnte Präsident
Hans Moser am Nachmittag
81 Mitglieder zur Mitgliederversammlung begrüssen.
Die Erfahrungen aus Erfolg aber auch
Misserfolg führten im vergangenen Jahr
zu grosser Einheit in der EDU. Grund
zum Danken gibt auch die gute Jahresrechnung 2014, welche von Kassier
Roland Haldimann vorgestellt wurde.
Ein besonderer Dank geht dabei auch
an Cornelia Burgherr, welche im Hintergrund wiederum treu den operativen Teil
der EDU-Finanzen bewältigte.
Im Jahresbericht des Präsidenten kam
zum Ausdruck, dass wir aus Gnade un-
seres Erlösers in dieser politischen Arbeit
stehen und als Botschafter an Christi
statt eine Botschaft an unsere Gesellschaft haben.
Unter Traktandum 6 wurde die Geschäftsleitung gemäss ihres Kompromissvorschlags in der heutigen Zusammensetzung um weitere zwei Jahre gewählt. Dies weil einerseits keine weiteren
Wahlvorschläge vorlagen und andererseits so der Wahlturnus von 4 Jahren
nicht mehr mit den nationalen Wahlen
zusammenfällt. Man gab der Hoffnung
Ausdruck, dass sich in den kommenden
zwei Jahren Leute für ein Amt in der
Geschäftsleitung der EDU Schweiz finden lassen.
Mit der Anstellung von Samuel Kullmann, Politologe 50 % und Marco Giglio
40 % Aufbauarbeit UDF Romandie/60 %
Geschäftsleiter EDU Kanton Bern, ist bereits eine massive Verjüngung eingeleitet
worden. Während Samuel Kullmann die
Kernthemen der EDU vorstellte, konnte der erst 22-jährige Marco Giglio bei
seiner Vorstellung über eine Teilnahme
von 15 Kantonen bei den Nationalratswahlen berichten.
Hans Egli, Landwirt und seit 8 Jahren
EDU-Kantonsrat im Kanton Zürich,
berichtete zum Schluss über die aufwendige Aufbauarbeit der EDU und seinen
persönlichen Wahlkampf für die Zürcher Kantonsratswahlen.
Zwischen den beiden Machtpolen toleranter westlicher Zeitgeist und totalitäre
Ideologie des Islam will sich die EDU weiterhin für christliche Werte einsetzen.
Eveline Rytz
SCHULUNGSTAG VOM 18. APRIL 2015 IN OLTEN
Mein Wahlkampf – der Weg zum
Nationalratssitz?
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Der Saal war voll, die
Kandidaten interessiert, der
Referent Dr. Louis Perron
in seinem Element.
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Mit der Grundsatzfrage, ob ein aktiver
Wahlkampf reine Geldverschwendung
oder doch der Weg zum Erfolg sei, holte
der Politologe die Kandidaten und Kandidatinnen aus den rund 15 Kantonen
gleich mitten ins Geschehen. Er liess sie
hinter die psychologische Kulisse eines
Wahlkampfes blicken, um daraus Tipps
und Tricks zum Erfolg mit nach Hause
zu nehmen.
Dr. Louis Perron zeigte in seinem frischen
und dynamischen Vortrag auf, dass «der
beste Wahlkampf nicht wie so einer aussieht». Es gehe darum, sich den Wählerinnen und Wählern vertraut zu machen,
nicht durch Massenversände von Flyern
oder das Aufstellen von Plakaten, sondern
vielmehr die aktuellen Themen emotional zu verkaufen und der Wählerschaft
zu übermitteln, dass sie sich im Positiven
gedrängt fühlt, wählen zu gehen. Ein
Wahlkampf ist im Grunde genommen
wie ein Schachspiel, welches auf Strategie
und deren Umsetzung basiert. Selbst erfolgversprechende Strategien sind durch
Mängel wie Faulheit, Egoismus und fehlender Disziplin zum Scheitern verurteilt.
schen Parlament weitere Christen Einsitz
nehmen können.
Marco Giglio, Geschäftsleiter
EDU Kanton Bern
Wähler mobilisieren!
Das wichtigste ist jedoch die Tatsache,
dass die eigene Wählerschaft sowohl bei
den Nationalratswahlen 2007 / 2011 als
auch bei den verschiedenen Kantonsratswahlen (Grossratswahlen) nicht oder zu
wenig wählen gegangen ist. Hätten alle
jene die EDU gewählt, welche grundsätzlich für die EDU sind, hätte unsere Partei
sowohl in Bern als auch in Zürich den
Sitz halten oder sich gar noch steigern
können.
Fazit: Nur gemeinsam können wir stark
sein und siegen, damit im Eidgenössi-
Bild: Harold Salzmann
Die EDU – eine Partei auch für
junge Leute!
EDU SCHWEIZ
Bild: hs
NOCH 5 MONATE BIS ZU DEN NATIONALRATSWAHLEN …
Für das Leben!
In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns eingehend mit
unserem zweiten Kernthema: Für das Leben!
Die EDU erachtet das menschliche Leben als extrem kostbar, deshalb hat das
politische Engagement für den Schutz des
Lebens für sie höchste Priorität. Wie ist der
Wert von etwas bemessbar? Er ergibt sich
daraus, was ein Käufer zu zahlen bereit ist.
Die Bibel lehrt uns, dass Jesus Christus für
die Rettung jedes Menschen mit seinem
Leben bezahlt hat, einen höheren Wert
kann man einem Menschen gar nicht
zumessen!
In diesem Bewusstsein setzt sich unsere
Partei konsequent für das menschliche
Leben ein und fördert, was dem Leben
dient. Jedes menschliche Leben ist kostbar
und soll von der Zeugung bis zum natürlichen Tod geschützt werden. Vergangene
und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen stehen dem immer mehr entgegen,
und der Lebensschutz wird zunehmend
ausgehöhlt.
Bild: iStock.com
Abtreibung, Sterbehilfe, PID
Die deutlichste und grausamste Missachtung des Lebensschutzes zeigt sich in der
straffreien Abtreibungspraxis.
Immer mehr, vorwiegend ältere Menschen, möchten sich die Option offenhalten, ihrem Leben kurz und schmerzlos
selber ein Ende setzen zu können. Als Arzt
engagiert sich Dr. med. Daniel Beutler
seit Jahren gegen Abtreibung und aktive
Sterbehilfe. Seinen Artikel dazu finden Sie
auf den Seiten 6 – 7.
Die drohende Legalisierung der Präimplantationsdiagnostik (PID) öffnet der
Selektion zwischen lebenswertem und
lebensunwertem Leben Tür und Tor.
Weshalb wir die kommende Abstimmung
vom 14. Juni dazu unbedingt gewinnen
müssen, erfahren Sie in meinem Artikel
auf Seite 5 (siehe auch unser Interview auf
den Seiten 8 – 10).
Danke, dass Sie am 18. Oktober Kandidatinnen und Kandidaten Ihre Stimme
geben, die sich voll und ganz für das Leben
einsetzen.
Samuel Kullmann
EINE FRAGE AN KEVIN AMMANN
«Lange Zeit war ich der Meinung, dass
ich nicht für die Politik gemacht bin, bin
ich doch eher ein hartes Stück Holz. Ich
habe meine Prinzipien und folge diesen.
Darüber hatte ich einige Diskussionen
mit Kantonsrat Hans Trachsel, Präsident
der EDU Thurgau. Er versuchte mir auch
die Vorteile meines Charakterzugs aufzuzeigen.
Als mich dann die EDU offiziell für eine
Kandidatur anfragte, setzte ich mich
intensiv damit auseinander und prüfte
vor Gott und zusammen mit meiner
Frau, ob das richtig ist für mich. Kann
ich die Werte der EDU vertreten? Wird
in dieser Partei so politisiert, wie ich es
für gut befinde? Mit diesen und weiteren Fragen setzte ich mich auseinander
und wog Pro und Kontra ab. Dabei stellte
ich fest, dass ich hinter der Politik der
Bild: zvg
EDU stehen kann. In diesem Prozess des
Prüfens führte ich viele verschiedene Gespräche, in welchen sich einiges klärte. So
wurde mir auch bewusst, dass ich als Offizier gelernt hatte, Befehle zu befolgen.
In diesem Zusammenhang lernte ich jedoch auch, dass ich durch mein Handeln
das Erreichen eines Ziels massgeblich
beeinflussen kann. Je länger je mehr
wird mir klar, dass wir Christen aufstehen müssen, denn es reicht nicht mehr,
dass wir einfach in unseren Gemeinden
beten, was zwar ein absolutes Muss ist,
wir müssen auch handeln. Jemand sagte
mir einmal, jedes Volk habe diejenige
Regierung, die ihm gebührt. Ich glaube, wir haben eine Regierung verdient,
welche die Werte, auf welchen unser
wunderbares Land aufgebaut ist, verteidigt. So Gott will, bin ich bereit, mich
dafür einzusetzen.»
Kevin Ammann, 29-jährig, seit Mai 2012
mit der besten Frau der Welt verheiratet,
Ausbildung zum Automatiker, z. Z. in Ausbildung zum Techniker HF Elektrotechnik,
wohnhaft in Amriswil TG
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Warum kandidieren Sie bei den Nationalratswahlen
für die EDU?
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EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNG
Volksinitiative Millionen-Erbschaften
besteuern für unsere AHV (Erbschaftssteuerreform): NEIN
Bild: zvg
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Diese Vorlage will eine
durch den Bund erhobene
Erbschafts- und Schenkungssteuer einführen,
welche von den Kantonen
veranlagt und eingezogen
würde.
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Zwei Drittel des Ertrages würde dem
Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) zugeführt,
ein Drittel verbliebe bei den Kantonen,
dies bei einem Steuersatz von 20 %.
Nicht besteuert würden Geldgeschenke von höchstens 20 000 CHF pro Jahr
und beschenkter Person, sowie ein einmaliger Freibetrag von 2 Mio. CHF auf
der Summe des Nachlasses und aller
steuerpflichtigen Schenkungen.
Der Initiativtext der Erbschaftssteuerreform suggeriert, dass nur wenige
Personen von dieser Initiative betroffen wären, aber viele davon profitieren
könnten. Die soziale Gerechtigkeit, welche die Initiative vermittelt, darf als
Etikettenschwindel bezeichnet werden.
Nach Pro- und Kontrareferaten und
anschliessender Diskussion haben die
Delegierten der EDU diese Erbschaftsund Schenkungssteuerinitiative klar
verworfen, auch wenn möglicherweise
keiner der Anwesenden davon betroffen
wäre.
Konsequenzen für Familien,
KMUs und Staat
Die politische Diskussion wie Ehe und
Familie in Zukunft definiert werden
sollen, ist bedenklich und weit entfernt
von Gottes Schöpfungsplan. Bei der Erbschaftssteuer- Initiative würde die Familienstruktur vorweg abgeschafft, damit
diese Hürde schon mal wegfällt. Dies aus
einem einzigen (finanziellen) Grund,
der AHV etwas Geld zufliessen zu lassen.
Dass Nachlässe, welche hauptsächlich
aus Güter- und Immobilienwerten bestehen, überschuldet oder verkauft werden
müssten, um die Erbschaftssteuer bezahlen zu können, beachten die Initianten
nicht. Ebenso wenig die neu geschaffenen
Probleme bei der Aufteilung des Familienbesitzes.
Jeder Franken, der in Form von Steuern
und Abgaben aus einem Unternehmen
abgezweigt wird, muss zuerst erarbeitet
werden. Nur gesunde Unternehmen können Mitarbeiter beschäftigen, Lehrlinge
ausbilden und AHV-Beiträge bezahlen.
Mit der neuen Steuer würde möglicherweise einmalig etwas Geld in die AHV
fliessen, dafür geht man das Risiko ein,
dass die Quelle versiegt, wenn der Betrieb
die finanzielle Last nicht tragen kann.
Unsere KMU-Betriebe kämpfen in einem
immer härter geführten Wettbewerb ums
Überleben. Sie noch mit einer Erbschaftssteuer zu belasten, ist brandgefährlich.
Obwohl den Kantonen ein Drittel der
Steuer als Zustupf in Aussicht gestellt wird,
ist der Optimismus nicht nachvollziehbar, stehen doch dem horrenden bürokratischen Zusatzaufwand keine Mehreinnahmen gegenüber.
Bei Annahme der Initiative würden vermögende Personen geradezu nachlässig
handeln, wenn sie keinen Finanz- und
Vermögensberater aufsuchen, um diese
Erbschaftssteuer grossräumig zu umschiffen. Auch bei den Juristen dürfte das neue
Gesetz zur Erbschaftssteuer einen Geldsegen auslösen, denn die Nachlassplanung
und die Erbteilungen werden bei den betroffenen Familien kaum ohne Rechtsbeihilfe zu klären sein. Den Interessen der
Rechts- und Finanzberaterbranche läuft
eine Ablehnung der Initiative folglich
zuwider, gleichwohl ist sie abzulehnen.
EDU-Kantonsrat
Daniel Wittwer, Sitterdorf
Dipl. Financial Consultant NDS FH
Eidgenössische Abstimmung vom 14. Juni 2015:
Vier Vorlagen
Die beiden Vorlagen Erbschaftssteuerreform und Präimplantationsdiagnostik erläutern wir wegen ihrer Wichtigkeit bereits in dieser Ausgabe (auf den
Seiten 4 und 5).
Die zwei anderen Vorlagen Stipendieninitiative und Totalrevision des
Ausbildungsbeitragsgesetzes sowie
das Bundesgesetz über Radio und
Fernsehen werden wir in unserer JuniNummer vorstellen.
Auch für diese beiden Vorlagen hat die
Delegiertenversammlung der EDU die
Nein-Parole beschlossen.
VOM 14. JUNI 2015
Präimplantationsdiagnostik. Änderung
der Bundesverfassung und des
Fortpflanzungsmedizingesetzes: NEIN
Am 14. Juni stimmen wir
über eine Verfassungsänderung ab, welche die Grundlage für die Legalisierung
der Präimplantationsdiagnostik (PID, siehe Kasten)
schafft.
Einstimmigkeit
Die EDU hat sich an ihrer Delegiertenversammlung vom 11. April einstimmig gegen diese Vorlage entschieden. Besonders
die folgenden Argumente sprechen eine
klare Sprache gegen die PID:
- Die PID führt zu einer Selektion und
damit wird eine Wertung vorgenommen,
sie führt daher zu einer klaren Abwertung von behinderten Menschen. Wer
heute zu einem behinderten Kind Ja sagt,
muss sich immer mehr rechtfertigen.
Wann werden Krankenkassen aufhören
für Menschen zu zahlen, die eigentlich
hätten aussortiert werden können?
- Die PID leistet keinen Beitrag zu medizinischem Fortschritt. Anstatt nach
neuen Therapien zu forschen, werden die
potenziellen Patienten bereits im Vorfeld
eliminiert.
- Die PID führt zu einem riesigen
Überschuss an nicht gebrauchten Embryonen, welche gemäss neuem Gesetz
konserviert und von der Forschung verbraucht werden dürfen.
Samuel Kullmann
Bild: zvg
- Die PID kann kein gesundes Kind garantieren. 97 % der Behinderungen entstehen während der Schwangerschaft und
während oder nach der Geburt. Die PID
selbst ist für einen Embryo ein riskanter Eingriff. Gemäss aktuellem Stand
der Wissenschaft ist eine künstliche
Befruchtung mit PID weniger erfolgversprechend als ohne PID!
- Die PID ist auch für die Mutter eine
grosse Belastung. Für die Entwicklung
von maximal 12 Embryonen werden
ca. 20 Eizellen benötigt. Um diese zu erhalten, müssen Frauen hormonell stark
stimuliert werden, was zu Komplikationen führen kann.
- Das revidierte FMedG ist viel extremer als ursprünglich vom Bundesrat
vorgeschlagen. Statt ca. 150 Paaren mit
einer erblichen Vorbelastung soll die
PID allen 6000 Paaren zur Verfügung
stehen, die eine künstliche Befruchtung
wollen. Dadurch werden innert kurzer Zeit Hunderttausende überzählige
Embryonen entwickelt.
Der Mensch erhebt sich über
alles
Letztendlich ist die PID ein weiterer
Ausdruck des menschlichen Machbarkeitswahns, dem das vermeintlich
«Schwache» und «Unvollkommene»
zum Opfer fallen werden. Während wir
Menschen dazu tendieren, das Schwache
auszusortieren und gering zu schätzen,
hat Gott gerade das erwählt, was in den
Was ist PID?
Präimplantationsdiagnostik (PID) ist
die genetische Untersuchung eines
durch künstliche Befruchtung entstandenen Embryos vor der Einpflanzung in
die Gebärmutter. Dabei werden jedem
Embryo 1 – 2 Zellen entnommen und
im Labor nach gewissen Eigenschaften
untersucht. So kann festgestellt werden, ob der Embryo eine Erbkrankheit
oder eine Fehlbildung aufweist. Nur die
«gesunden» Embryonen werden der
Mutter anschliessend eingepflanzt
oder als Reserve eingefroren - die «fehlerhaften» werden vernichtet.
Das Zitat
«Das Wesen des Guten ist:
Leben erhalten, Leben fördern,
Leben auf seinen höchsten Wert
bringen. Das Wesen des Bösen
ist: Leben vernichten, Leben
schädigen, Leben in seiner
Entwicklung hemmen. Das
Grundprinzip der Ethik ist also
Ehrfurcht vor dem Leben.»
Albert Schweitzer geb. 14.01.1875
im elsässischen Kaysersberg,
gest. 04.09.1965 in Lambaréné,
Gabun, deutsch-französischer
Arzt, evangelischer Theologe und
Philosoph.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Falls diese Verfassungsänderung angenommen wird, tritt das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) in
Kraft. Dieses Gesetz würde die PID legalisieren und allen Paaren zugänglich machen, die sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden. Mittels PID könnten
alle Embryonen aussortiert werden, bei denen nach der genetischen Untersuchung
eine Erbkrankheit oder z. B. Trisomie 21
(Down-Syndrom) festgestellt werden. Embryonen mit diesen Eigenschaften würden
einer Selektion zum Opfer fallen, einer Selektion, die zwischen lebenswertem und
lebensunwertem Leben unterscheidet. Für
eine erfolgreiche Schwangerschaft werden
am Ende bis zu 40 Embryos verbraucht.
Augen der Menschen schwach ist (vgl.
1. Korinther 1,27f).
Es handelt sich um eine der wichtigsten
Abstimmungen der letzten Jahre. Obwohl
die Verfassungsänderung im Parlament
klar angenommen wurde (auch drei
Viertel der SVP-Nationalräte haben dafür
gestimmt!), hat sich ein breites Komitee
aus Parlamentariern der EDU, EVP, CVP,
SVP, BDP und SP formiert, welches bereits
die Verfassungsänderung bekämpfen und
damit das neue, eugenische Fortpflanzungsmedizingesetz verhindern will.
5
RECHT AUF LEBEN: DER ZEITGEIST TICKT – ANLIEGEN DES
LEBENSRECHTS HABEN GENERELL EINEN SCHWEREN STAND
Eine ethische Betrachtung
am Lebensanfang und -ende
Zwei von der EDU unterstützte Initiativen waren
chancenlos. Die Vorlage
«Abtreibungsfinanzierung
ist Privatsache» wurde
vom Schweizer Stimmvolk
klar verworfen, und noch
wuchtiger fiel das Resultat
im Kanton Zürich für die
beiden Initiativen «Nein zum
Sterbetourismus», sowie
«Stopp der Suizidhilfe» aus.
Was bedeutet es für uns als
politische Partei, ein Feld
zu beackern, dessen Ertrag
von vornherein defizitär ist?
Leider erwies sich das ungute Gefühl bei
meinem seit über dreissig Jahren kettenrauchenden Patienten als richtig – die
Schmerzen im Schulterbereich gingen auf
einen bösartigen Lungentumor zurück.
Darüber hinaus wurden im Rahmen der
Abklärungen Ableger in der Leber und in
den Knochen gefunden, so dass die Krebserkrankung definitionsgemäss bereits
ein unheilbares Stadium erreicht hatte.
Er habe sich vorsorglich bei «EXIT» angemeldet. Eine palliative Chemotherapie
lehnte er klar ab, willigte dann aber nach
der Beratung durch den Onkologen trotzdem ein – mit der Option auszusteigen
und «den Abgang zu machen», falls es zu
beschwerlich würde …
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Karriereplanung prioritär
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Vergeblich suchte ich bei der ungefähr
Dreissigjährigen, bereits zweifachen
Mutter nach Zeichen von Verzweiflung
oder Hoffnungslosigkeit. Nein – reines
Kalkül auf dem Boden einer rigorosen
Karriereplanung führte zum Schluss,
dass das werdende Kind in ihrem Bauch
abgetrieben werden müsse. Nach mehrjähriger Mutterpause wollte sie wieder in
ihren Beruf einsteigen. Ausserdem fehlte
es an einem zusätzlichen Kinderzimmer
im neu erbauten Einfamilienhaus und
die damals exorbitant hohen Hypothekarzinsen drückten schwer. Ich war zu
dieser Zeit noch Student und somit nicht
Bild: iStock.com
befugt, diese Frau in ein Gespräch über die
Tragweite einer Abtreibung zu verwickeln.
Etwas später erfuhr ich, dass die Frau ihre
Stelle wieder habe aufgeben müssen. Ein
«Burnout» habe sie eingeholt, hiess es …
Wertes oder unwertes Leben
Zwei vollkommen unterschiedliche
Situationen, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, dass Menschen über
Wert und Unwert von Leben entscheiden.
Ungeachtet der ethischen Abgründe, die
sich hier unweigerlich öffnen, ist die moralische Berechtigung solche Entscheidungen autonom zu treffen, in der Bevölkerung scheinbar unanfechtbar. Die oben
erwähnten Abstimmungsresultate lassen
daran kaum Zweifel. Jeder politische Vorstoss, der gegründet auf das Lebensrecht
die Autonomie des Menschen beschneiden könnte, hat an der Urne keine Chance.
Es ist sogar so, dass wer sich heute öffentlich als «Abtreibungsgegner» engagiert, je
nach beruflicher und gesellschaftlicher
Position mit Sanktionen rechnen muss.
Der Tatbestand der Diskussionsverweigerung zu diesem Thema gilt hingegen als
«politisch korrekt».
Autonomie und
Menschenwürde
Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Darf man diese einzig und allein
auf die Gottesferne der postmodernen
Gesellschaft reduzieren? Sicher gibt uns
die Bibel Hinweise auf die gesellschaftspo-
litische Entwicklung im Zuge der Endzeit.
Da ist die Rede von erkaltender Liebe, von
egozentrischen Menschen und drohenden Kriegen. Die Abtreibungsfrage lässt
sich anhand der Bibel leichter klären, als
die Frage nach der Sterbe- oder Suizidbeihilfe. Zumindest zur Zeit des Alten Bundes
starben die Menschen «alt und lebenssatt»
– heute eine eher seltene Erscheinung.
Heute überwiegen Todesfälle aufgrund
von Kreislauf- und Krebserkrankungen,
sowie durch zunehmende Erkrankungen
aus dem Formenkreis der Demenz. Dort
entstehen am meisten Ängste hinsichtlich des Verlusts von Autonomie und
Menschenwürde.
Hilfe im und nicht zum Sterben
In letzter Zeit entstand der Eindruck, die
etablierte Medizin müsse den von den
Sterbehilfeorganisationen besetzten Begriff der Menschenwürde wieder zurückerobern. Hier ist die Palliativmedizin gefordert. So soll sie ein Hauptargument gegen,
aber nicht eine Alternative zur Sterbehilfe
sein. Als relativ junge medizinische Disziplin ringt sie an den deutschsprachigen
Universitäten noch immer um ihren Platz.
Das dürfte u. a. auf den interdisziplinären
Ansatz zurückzuführen sein, ein bemerkenswertes Phänomen in einer Medizin,
die sich zunehmend in Spezialitäten aufsplittert. Die Besonderheit der Palliativmedizin liegt ausserdem darin, dass wie in
keiner anderen medizinischen Sparte die
elementarsten menschlichen Bedürfnisse
einer unmittelbar auf die Gegenwart be-
Ein politischer Auftrag
Insbesondere auf nationaler Ebene besteht
ein grosser Nachholbedarf, um die Palliativmedizin auf die gesundheitspolitische
Agenda zu setzen und dafür zu sorgen,
dass der Begriff «Palliative Care» in absehbarer Zeit ebenso bekannt ist wie «EXIT»
und «Dignitas». Auch wenn die beste Palliativmedizin nicht restlos alle Schmerzen, Ängste und das Würdeempfinden
beeinträchtigende Zustände beseitigen
kann, muss das Vertrauen in sie wachsen.
Zumindest ist bewiesen, dass eine gute Palliativmedizin kostengünstiger ist als eine
medizinische Betreuung, der das Konzept
einer ganzheitlichen, interdisziplinären
Betreuung am Lebensende fehlt. Trotz
intensiver Forschung nehmen Krebserkrankungen zu und die Behandlungsmöglichkeiten sind immer noch relativ
bescheiden. Auch die Früherkennung von
Krebsleiden hat nicht den erhofften Erfolg
gebracht. Umso mehr müsste in eine gute
und wissenschaftlich fundierte Palliativpflege investiert werden – für die mächtige
und marktbestimmende Pharmaindustrie
leider immer noch ein Stiefkind.
Selbstbestimmung über alles
Jede Argumentation, die sich kritisch mit
der Suizidbeihilfe befasst und dabei nicht
explizit nach christlich, lebensrechtlichen Massstäben argumentiert, scheint
im Schatten eines unumstösslichen
(weltlichen) Selbstbestimmungsrechts zu
stehen. Dieser absolute Anspruch zeigt,
wie wenig dem Autonomiebegehren des
modernen Menschen entgegengehalten
werden kann. Ausgerechnet am Lebensende scheint die Selbstbestimmung zum
Prüfstein der Menschenwürde zu werden,
und dies nach einem Leben, das von der
Geburt an stets zu einem gewissen Teil
fremdbestimmt ist. Ist die Fremdbestimmung für die Würde des Menschen nicht
ebenso grundlegend wie die Selbstbestimmung? Ist nicht das ganze Leben im Grunde ein Ringen darum, wie der Mensch
trotz teilweiser Fremdbestimmung über
sich selbst in Freiheit verfügen kann?
Selbstbestimmung als
Geschenk Gottes?
Wir alle wurden mit einem freien Willen geboren. Dementsprechend ist es uns
auch freigestellt, ob wir diese Freiheit
(aus)leben wollen oder ob wir eine Autorität über unserem Leben akzeptieren.
Handelt es sich dabei um einen grenzenlos
liebenden Schöpfer, der uns mit seinem
Sohn Jesus Christus alles schenkt, fügen
wir uns dem göttlichen Lebensplan, weil
wir wissen, dass er uns zum Besten dient,
und nicht weil wir müssen! Weltlich betrachtet, wird Selbstwert immer mehr zur
kaufbaren Einheit und Selbstbestimmung
zum Marktprinzip einer Multioptionsgesellschaft. Eine ethische Betrachtung,
die den religiösen Aspekt, insbesondere
die Heiligkeit des Lebens mit einer allen
Menschen inhärenten, nicht antastbaren
Würde, ausklammert, kann nie ganzheitlich sein.
Kranke als Last?
Muss ich mich in Zukunft rechtfertigen,
wenn ich als Kranker trotz hoher Kosten noch weiterleben möchte? In den
Niederlanden, wo das liberalste Sterbehilfegesetz Europas praktiziert wird, nehmen sich jährlich über 4000 Schwerkranke das Leben! Darüber hinaus werden aber
Alte und Kranke auch ohne ihren ausdrücklichen Wunsch getötet. Es existiert
sogar ein dokumentierter Fall, in welchem
Bettenmangel(!) ausschlaggebend war
für ein Euthanasieverfahren! Ein solcher
Werteverlust hat zur Folge, dass Kranken und Schwachen die Menschenwürde
abgesprochen wird. Dies wiederum ist
ein Gradmesser für die Beliebigkeit einer
Gesellschaft, die Leiden nicht mehr
durchträgt, sondern ausmerzt. Diese
Betrachtung lässt sich ausweiten auf die
aktuelle Diskussion um die Präimplantationsdiagnostik (PID), welche in einem
separaten Artikel (siehe Seite 5) abgehandelt wird.
Angebot und Nachfrage …
Angesichts dessen, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung für die Möglichkeit
des assistierten Suizids ausspricht, stellt
sich die Frage, welche Ängste für diese
Menschen ausschlaggebend sind. Wie
viele würden sich trotz guter Palliativmedizin, differenzierter Information
und ausgeschöpften unterstützenden
Massnahmen trotzdem für den Todestrunk entscheiden? Angesichts bisheriger
Erfahrungen hält nur ein Bruchteil der
ursprünglich Suizidwilligen am Weg der
Selbsttötung fest. Haben diese wenigen
Menschen das Recht, in unserem Land
eine Todeskultur aufrechtzuerhalten, die
weltweit ihresgleichen sucht? Der Staat
als Komplize der Hoffnungslosigkeit, wo
Menschen sich das Leben nehmen – um
nicht sterben zu müssen?
Recht auf Suizid…
Vor einiger Zeit hat das Bundesgericht
einen Paradigmenwechsel vollzogen. Aus der bisherigen «Freiheit» zum
Suizid wurde ein «Recht» auf Suizid – und
dies auch für psychisch Kranke. Wer darf
sich denn nun bei der Selbsttötung helfen
lassen – wer nicht? Ist ein Verbot politisch überhaupt realisierbar? Im Kanton
Zürich zumindest ging dieses Ansinnen
bachab. Das Infrage stellen einer liberalen
Sterbehilfepraxis bedingt, dass die Frage
des Selbstbestimmungsrechts von allen
Seiten beleuchtet und dessen Absolutheitsanspruch angetastet wird! Unter dem
Strich darf es nicht sein, dass der Werteverlust unserer Gesellschaft zum Gradmesser
des Lebensschutzes und die Selbsttötung
zur kalkulierbaren Option des Gesundheitswesens von morgen werden.
In einem Land mit einer der höchsten
Suizidraten müssen wir uns die Frage
stellen, ob nicht unsere Haltung der «relativen Würde menschlichen Lebens» dazu
beiträgt, dass v. a. junge Menschen ihr
Leben wegwerfen, wenn es auch nur vorübergehend «unwert» erscheint …?
Dr. med. Daniel Beutler-Hohenberger
ZAHL DES MONATS
13 413
Noch nie sind so viele Menschen in der Deutschschweiz der
Sterbehilfeorganisation «EXIT»
beigetreten wie im vergangenen
Jahr. Dazu beigetragen hat die
publik gemachte Freitodbegleitung beim ehemaligen Glarner
SVP-Politikers This Jenny, der
an einer Krebserkrankung im
Endstadium litt. 13 413 Neueintritte verzeichnete die Sterbehilfeorganisation «EXIT» im letzten Jahr in der Deutschschweiz.
Auch die Sterbebegleitungen
haben massiv zugenommen.
Die häufigsten Gründe für einen
gewählten Freitod sind Krebs im
Endstadium, Alters- und chronische Schmerzerkrankungen.
Thomas Käser
EDU-Standpunkt – Mai 2015
zogenen Lebensqualität im Vordergrund
steht. Dies ist ein wichtiger Garant für eine
menschenwürdige und medizinisch gut
abgestützte Sterbebegleitung – also nicht
Hilfe zum, sondern Hilfe im Sterben.
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IM GESPRÄCH
Bilder: zvg
FÜR EIN GELINGENDES LEBEN BRAUCHT DER MENSCH ANNAHME,
VERSTÄNDNIS, ZEIT UND WERTSCHÄTZUNG
«Wir wähnen uns in der Lage,
selber über Leben bestimmen
zu können»
Sie verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Menschen und
unterrichtete während vieler Jahre Jugendliche mit viel Freude in Musik. Die erfahrene
Mutter, Ehefrau und Thurgauer EDU-Kantonsrätin ist auch Vize-Stadtammann von
Bischofszell und Ersatzrichterin. Die EDU im Gespräch mit Helen Jordi über Präimplantationsdiagnostik (PID), Abtreibung und Sterbehilfe.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
«EDU-Standpunkt»: Was ist ein
Menschenleben in den Augen unseres
Schöpfers und damit auch für Sie?
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Helen Jordi: Gott schuf die Menschen
nach seinem Bild. ER liebt die Menschen
und gab ihnen die Gebote zum Leben.
Sein grösstes Geschenk ist sein Sohn, der
für uns auf diese Welt kam und sein Leben
für uns hingab.
Kennen Sie Menschen mit Behinderungen? Wie erleben Sie diese und was
können wir von ihnen lernen?
Ich kenne Menschen mit verschiedenen
Behinderungen. Trotz all den Schwierigkeiten, mit denen Behinderte, Eltern und
Angehörige selber fertigwerden müssen,
kann ich nur sagen: «Je mehr wir uns mit
ihnen beschäftigen, umso mehr merken
wir, dass sie uns das geben, was vielen
normal Begabten fehlt: Lebensfreude!
Gibt es für Sie Lebensumstände, die
eine Abtreibung verständlich und auch
entschuldbar machen?
Selber hatte ich keine Familie geplant, als
ich schwanger wurde, trotzdem hatte ich
keinen Gedanken an eine Abtreibung.
Für mich war klar, dass ich für mein Kind
sorgen würde. Ich empfand das werdende
Kind als ein Geschenk.
Ich bemühe mich, im Falle einer Vergewaltigung oder einer schweren Behinde-
rung eine Abtreibung zu verstehen. Ich
masse mir kein Urteil über eine Mutter an,
die sich aus einer Notlage heraus für
diesen Weg entscheidet. Die Erfahrung
zeigt aber, dass eine Abtreibung eine Frau
immer wieder einholt und anklagt. Oft
werden diese Frauen ein Leben lang von
Schuldgefühlen begleitet und leiden immer wieder an Depressionen. Die Frau
kann noch so viele Entschuldigungen
finden, Fakt ist, dass die Schuld auf ihr
lastet, auch wenn das ganze Umfeld diese
Frau versteht.
Es wird behauptet, dass seit der Annahme der Fristenlösung in der Schweiz die
Abtreibungen nicht zugenommen ha-
IM GESPRÄCH
Was könnte in unserem Sinn noch
angestrebt werden, damit weniger abgetrieben wird?
Helen Jordi, 57 J., verheiratet mit Kurt,
Mutter von drei erwachsenen Kindern
Ausbildung zur Kauffrau
Beruf / Tätigkeiten: Geschäftsführerin
des Café Jordi, Vize-Stadtammann,
EDU-Kantonsrätin, Ersatzrichterin
Mitglied der Evangelischen Kirche
Hobbies: Wandern, Schwimmen
Wohnhaft in Bischofszell TG
Diesbezüglich wird heute bereits schon
viel gemacht, v. a. Jugendliche, die
schwanger werden, werden vielerorts
sehr gut betreut.
In der heutigen Zeit fehlt oft eine Erziehung nach christlichen Werten. Kinder
erhalten viel Freiheit und materiellen
Ersatz statt Zuwendung. Kinder sollte
man mit «Kopf, Herz und Hand» fördern.
Unser Nachwuchs lebt im Zeitalter von
Fastfood und Social Media, Hunderte
wegen des erhöhten Risikos für Mutter
und Kinder bei Mehrlingsschwangerschaften. Ist es falsch, in Zukunft
mehr als die bisher erlaubten drei
Eizellen von der Frau auf Vorrat zu
nehmen, wenn damit die Auswahl
besser und die Wahrscheinlichkeit
auf Erfolg inklusive Auswahlverfahren gesteigert werden können?
Ich verstehe ein Ehepaar, das keine Kinder hat, wenn es andere Möglichkeiten
«Ein Kind bleibt ein Geschenk»
Facebook-Freunde ersetzen echte Freunde und machen nicht richtig glücklich.
Können Kinder nicht mithalten, sind
sie letztendlich allein und fühlen sich
wertlos. Wenn sie sich wertlos fühlen,
so haben auch ungeborene Kinder keinen Wert.
Was wünschen Sie sich von der Schweiz
bzw. von der Gesellschaft?
Ich wünsche mir, dass sie sich mehr auf
ihre Werte konzentriert und danach lebt.
Das würde heissen, dass man sich mehr
Zeit füreinander nimmt und auch wieder
lernt, zu verzichten. Das ist aber in der
heutigen Gesellschaft nicht modern.
In der zur Abstimmung gelangenden
Verfassungsänderung zur Legalisation
der Präimplantationsdiagnostik (PID)
wird argumentiert, dass es Sinn mache, für die Einpflanzung in den Mutterleib vorher untersuchte gesunde
Embryonen zu verwenden, wenn
schwere Erbkrankheiten befürchtet
werden. Leuchtet dies ein?
Diese Diagnostik geht zu weit. Im
Labor entscheiden Forscher und Ärzte
ohne Emotionen aufgrund aufgestellter
Kriterien über die Embryonen, welcher
Embryo leben darf. Jene mit schweren
Krankheiten werden ausgeschieden.
Was passiert mit Menschen, die trotzdem mit einer Behinderung zur Welt
kommen? Dürfen sie dann überhaupt
noch leben? Wer haftet? Wer ist schuld?
Damit werden viele neue Probleme und
Gerichtsfälle entstehen.
Man will nicht mehr alle «produzierten» Embryonen einpflanzen müssen
ausprobiert, doch sollte die Methode
möglichst naturnah sein. Zu viel Korrekturen können zu weiteren Schwierigkeiten führen – und wo enden diese?
In der bestehenden Gesetzgebung ist der
natürlich entstandene Embryo, der sich
in der Gebärmutter einnistet und weiter-entwickelt, weniger geschützt als der
Embryo in der Kulturschale.
Mit der neuen Gesetzgebung würden
Embryonen erst richtig zu Verbrauchsmaterial, denn es wird ausgewählt und
Überzähliges vernichtet. Die Erwartungshaltung auf ein gesundes Kind
als Teil des Lebensglücks könnte zunehmen. Es geht vergessen, dass im Verlauf
der Kindheit ganz viele Umstände, auch
die eigenen Prioritäten, die Entwicklung des Kindes bestimmen. Ein Kind
bleibt ein Geschenk und ist auf Liebe,
Annahme, Begleitung und Halt angewiesen, egal was geschieht und wie es
sich verhält.
Seit This Jenny mittels Sterbehilfe aus
dem Leben schied, scheint dieser
Weg für viele, so der massive Mitgliederzuwachs bei «EXIT», ebenso praktikabel geworden zu sein.
Dies ist die Folge der Selbstbestimmung.
Jeder möchte Kinder, wann er will. Gibt
es Kinder, die man nicht will, kann man
abtreiben. Wenn jemand keine Kinder haben kann, gibt’s das Labor. Und
wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist, kann man es beenden. Wir
wähnen uns in der Lage, selber über
Leben bestimmen zu können. Planung
von A – Z! Entschliessen sich Menschen
dazu, möchte ich aber auch hier nicht
über sie urteilen.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
ben. Besteht trotzdem Handlungsbedarf?
Es werden leider immer noch viel zu viele
Abtreibungen vorgenommen. Ich gehe
von über 10 000 Abtreibungen pro Jahr
in der Schweiz aus. Darin ist die «Pille
danach» nicht eingerechnet. Wir müssten dies aus folgenden Gründen ändern:
Der erste Grund steht für Menschen, welche die Bibel ernst nehmen, in Psalm
127.3: «Siehe, Kinder sind eine Gabe des
Herrn.»
Der zweite Grund findet sich für Schweizerinnen und Schweizer generell in Art.
10 unserer Bundesverfassung: «Jeder
Mensch hat das Recht auf Leben.» Noch
deutlicher spricht Art. 11: «Kinder und
Jugendliche haben Anspruch auf besonderen Schutz ihrer Unversehrtheit und
auf Förderung ihrer Entwicklung.» Da
wird oft argumentiert, ab wann ein Kind
ein Kind sei?
Der dritte Grund ist rein statistischer
Natur. Unsere demographische Entwicklung ist alles andere als rosig. Die Kinder,
die abgetrieben wurden, fehlen in unserer Gesellschaft. Das führt zur Überalterung unseres Landes.
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IM GESPRÄCH
Haben Sie demnach Verständnis, dass
es vielen Menschen wichtig ist, den
Zeitpunkt ihres Todes selber bestimmen zu können?
Bereits zweijährige Kinder werden
gefragt, was sie essen möchten. Lehren
werden abgebrochen, weil sich Jugendliche nicht einfügen können. In der Ehe
möchten auch beide selber bestimmen,
und es kommt zur Scheidung. Selbstbestimmt Sterben ist nur die logische Folge.
Selber bestimmen ist in. Rücksichtnahme,
gemeinsam beschliessen und zusammen
Freud und Leid teilen wird heute nicht
mehr verstanden.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Ist die Menschenwürde an Lebensumstände gebunden, da auch immer wieder vom Wunsch, in Würde sterben zu
können, gesprochen wird?
Ja, die Lebensumstände sind heute
anders. Viele Menschen sind allein. Wenn
sie dann krank werden und Schmerzen
haben, werden sie zwar versorgt, doch
Wärme und Nähe fehlen.
Heute leben wir in einer schmerzfreien
Welt. Früher litt man Schmerzen beim
Zahnarzt, bei der Geburt oder auch
beim Älterwerden. Heute verläuft ein
Zahnarztbesuch meist schmerzfrei und
die Schmerzen einer Geburt können
mittels eines geplanten Kaiserschnitts
umgangen werden. Anstatt allein und
mit Schmerzen alt zu werden, ist es doch
würdiger einfach zu sterben – so denken
heute viele.
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Geht es «nur» um Schmerzen oder auch
um die Angst vor Kontrollverlust
und Abhängigkeit? Etwa, wenn sich
Demenz bemerkbar macht?
Ich habe mir darüber auch schon
Gedanken gemacht. Wenn man weiss,
dass man in seinem Umfeld Menschen
hat, die für einen sorgen, dann ist es
leichter, die Kontrolle über sein Leben
abzugeben. Und wie gut ist es, wenn
man in der Lage ist, im Vertrauen auf
Gott alles loszulassen. Das ist nicht einfach. «Dein Wille geschehe» – das bin
ich schon lange am Üben – auch mitten
im Leben!
Was könnte im Gesundheitswesen
(Heimen, Spitälern) optimiert werden,
um Lebensumstände zu verbessern?
Mehr Betreuungszeit – weniger Technik,
mehr natürliche Heilmittel – weniger
Chemie, mehr betreutes Wohnen –
weniger alleingelassene Menschen.
Gut ausgebildetes Personal für kranke
Menschen – Personal mit Fähigkeitsattest
für die Betreuung von einsamen und alten Menschen.
Generell kann man die Lebensumstände
nur verbessern, wenn alte und kranke
Menschen einen Sinn und Aufgaben
in ihrem Leben haben – bis zum Tod.
«Rücksichtnahme, gemeinsam
beschliessen und zusammen
Freud und Leid teilen wird heute
nicht mehr verstanden.»
Was erwarten Sie für unsere Gesellschaft, wenn Sterbehilfe immer normaler wird?
Es gibt immer mehr einsame Menschen.
Unsere Gesellschaft braucht gesunde,
kräftige, erfolgreiche und zielstrebige Menschen, alles andere hat keinen
Platz. Wenn jemand nichts mehr wert ist,
brauchen wir sie nicht mehr. Eine traurige Zukunft.
Auch kranke Menschen sind in der
Lage, anderen zu helfen und schwache
Menschen können Stärke vermitteln.
Diese Stärke erhalten wir aus dem Glauben.
Wie sind Christen im Umgang mit
diesen Themen gefordert? Wie können
wir Licht und Salz sein in diesen Bereichen?
Wenn ich jemanden besuche, der
Schmerzen hat, dann merke ich, dass es
ihm besser geht, wenn ich ihm zuhöre
und für ihn da bin. Christen können den
Menschen zeigen, dass sie es wert sind,
auch mit einer Krankheit zu leben. Sie
können den Menschen Trost und Zuversicht spenden. Menschen können auch
ohne Sterbehilfe in Würde sterben – aber
sie brauchen Menschen, die ihnen mit
Liebe begegnen.
Liebe Frau Jordi, wir danken Ihnen für
dieses Gespräch und wünschen Ihnen
Gottes reichen Segen und Beistand für
Ihre befriedigenden, aber auch herausfordernden Aufgaben im Stadt- und
Kantonsrat sowie als Ersatzrichterin
und nicht zuletzt im Café Jordi!
Interview: Lisa Leisi und
Thomas Käser
Als Verantwortliche für das Ressort Sicherheit freut sich Helen Jordi
über die gut funktionierende Feuerwehr in Bischofszell
Klare Abgrenzung
zur Ehe beibehalten
Die Ehe verdient besonderen Schutz zugunsten
der Kinder. Anpassungen
zur gegenseitigen Fürsorge,
finanziellen Absicherung
und Klarheit machen aber
für alle Wohn- und Lebensgemeinschaften Sinn.
Es ist für jegliche Wohngemeinschaften, aber auch Singles von Vorteil, wenn
vertraglich festgehalten werden kann,
wer im Falle einer lebensbedrohenden
Situation Ansprechpartner für Ärzte,
Versicherungen, Banken usw. ist. Auch das
Erbrecht sollte je nach Situation gemäss
nachvollziehbaren rechtlich abgesicherten Kriterien angepasst werden können.
Werden finanzielle Angelegenheiten
wie auch Besitzverhältnisse und Abmachungen dazu klar festgehalten, kann
dies künftige unschöne Überraschungen
vermeiden helfen. Solche Regelungen
sollten unabhängig vom Zivilstand möglich sein. Der Staat kann dazu Erleichterungen schaffen, soll jedoch nicht immer
noch mehr vorschreiben und regeln.
Vereinfachung = Abwertung
So muss einer versteckten «Salamitaktik» hin zur Öffnung oder Abwertung
der Ehe entschieden entgegengetreten
werden, selbst wenn eine sogenannte
«Ehe light» nach französischem Vorbild
den Nerv der Zeit treffen soll. Sind Menschen, die in einer «Ehe light» leben auch
zufriedener und glücklicher? Auch eine
Signalwirkung darf nicht ausgeblendet
werden. Es geht um die Beibehaltung und
Förderung von möglichst stabilen und
verlässlichen Verhältnissen für Familien.
Kinder sollen in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen können und wollen auf
die Verlässlichkeit von Vater und Mutter
in gegenseitiger Treue vertrauen können.
Mit dem Eheversprechen verpflichten sich
Mann und Frau, hinfort eine verbindliche
Lebensgemeinschaft einzugehen. Dieses
Versprechen soll nicht so einfach mit einer
allein nötigen Unterschrift als Widerruf
aufgelöst werden können. Damit gehen
die Eheleute auch eine grosse Verantwortung gegenüber künftigen Kindern ein,
denn diese gedeihen am besten in beständigen Verhältnissen. Zu viele Geschiedene
waren sich im Nachhinein schon reuig,
weil sie zu schnell eine Trennung eingegangen waren und die vielen Folgen
und negativen Konsequenzen zu wenig
bedacht hatten – selbst unabhängig von
Kindern. Je einfacher eine Verbindung
oder Trennung zu haben ist, umso leichtfertiger wird gehandelt.
Widerstand ist dringend
Auch bei den Entscheidungsträgern in der
Politik schwinden die Überzeugungen
und Werte zunehmend. Mit einhergehen
neue Ideen und Vorschläge zur «Gleichbehandlung» vielfältigster Lebensgemeinschaften zur Beseitigung sogenannter «Diskriminierungen». Eine Gender
konforme Beeinflussung der Kinder vom
Kindergarten bis in die Hochschulen
untermauert unterdessen ebenso diese
Tatsache. Es braucht eine Rückkehr zu
bewährten lebensfördernden christlichen
Werten, welche Volk und Land Wohlergehen gebracht haben. Entsprechend sind
die christlichen Gemeinden gefordert mit
an Gottes Wort ausgerichteten Anleitungen, Begleitungen und Vorbildern Gegensteuer zu geben. Zudem braucht es unseren
Widerstand und die Wahl der richtigen
Leute in die Parlamente.
Lisa Leisi
EDU Kanton Zürich
Zürcher Stimmvolk kann über
natürliche Ehe
abstimmen!
Die EDU Kanton Zürich hat innerhalb
von nur 5 Monaten ihre Volksinitiative
«Schutz der Ehe» mit über 7000 Unterschriften zustande gebracht. Sie will die
traditionelle Definition der Ehe: «Die
Ehe ist die auf Dauer angelegte und
gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau.» in der
kantonalen Verfassung verankern.
AUFGESPIESST
EmbryonenCheck
Bild: iStock.com
Paaren, welche ihren Nachwuchs im Reagenzglas
zeugen, soll erlaubt werden,
eine medizinische Untersuchung der Embryonen vor
dem Einpflanzen in die
Gebärmutter auf mögliche
Erbkrankheiten wie z. B.
Trisomie 21 zu veranlassen.
Dass die Verfassungsänderung (PID) bei
den Behindertenorganisationen umstritten ist, erstaunt kaum. Nun hat sich der
Dachverband der Behindertenorganisationen «Integration Handicap» für diesen
Verfassungsartikel ausgesprochen. Die
Aargauer SP-Ständerätin und Präsidentin
von «Integration Handicap», Pascale Bruderer, begründet den Entscheid des Vorstandes, der den neuen Verfassungsartikel
zur PID mit grosser Mehrheit unterstützt,
so: «Für Paare, die Träger schwerer Erbkrankheiten sind, ist der Zugang zur PID
wichtig. Sie vermindert das Risiko, dass
den Kindern unheilbare, teilweise tödliche Krankheiten weitergegeben werden.»
Beim Verfassungsartikel geht es vorerst
um den Entscheid, die PID erst zu ermöglichen. Alle weiteren Details regelt das
Gesetz. Hier wollte der Bundesrat dies
nur bei einem Verdacht auf schwere Erbkrankheiten erlauben; von ca. 50 bis 100
Fällen pro Jahr war ursprünglich die Rede.
Screenings, bei denen der Chromosomensatz der Embryonen systematisch auf
Anomalien untersucht wird, wollte der
Bundesrat nicht zulassen. Im Gesetz sind
sie jetzt vorgesehen. Screenings erkennen
auch spontan auftretende Erbkrankheiten
wie Trisomie 21. Embryonen mit einem
Fehler im Chromosomensatz werden in
der Regel vernichtet.
Thomas Käser
EDU-Standpunkt – Mai 2015
EINE «EHE LIGHT» BRAUCHT ES NICHT, ABER
SINNVOLLE VERTRAGLICHE VEREINBARUNGEN
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BERICHTERSTATTUNG AUF ABWEGEN – AM BEISPIEL DES NAHEN OSTENS
Die Israel-Story
Israel und der Gazastreifen
stehen seit Jahren im Fokus
der Berichterstatter. Dabei
fällt auf, dass mehrheitlich
Berichte gegen den vermeintlichen Aggressor
Israel geschrieben werden.
Wo bleiben die Fragen der
Reporter zu Handlungen
der Hamas und Vorkommnissen im Gazastreifen?
Internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie verschiedene
Unterabteilungen der UNO beschäftigen zigtausende Angestellte im Nahen
Osten. Den Journalisten bieten sie soziale Kontakte und berufliche Möglichkeiten. Für viele ausländische Journalisten
bedeutet das nicht nur Quellen zu haben, sondern sie werden bei den Treffen
im «American Colony Hotel» oder bei
Partys am Dachgarten-Swimmingpool
des britischen Konsulates auch Freunde
und Mitglieder einer inoffiziellen Allianz,
der auch westliche Diplomaten und israelische Menschenrechtsaktivisten angehören. Eine Abneigung gegen Israel ist nicht
nur akzeptiert, sondern Voraussetzung
für eine Mitgliedschaft. Journalisten, eben
erst angekommen und desorientiert, werden in diesen Kreisen schnell sozialisiert.
Dazu erhalten sie eine fertige Rahmengeschichte für ihre Berichterstattung
und so erscheint am selben Tag die gleiche
Geschichte in vielen Medien, nur unter
anderen Namen. Aus komplexen Ereignissen werden so einfache Storys gebastelt, in
denen die Guten den Frieden wollen und
der Böse ihn ablehnt.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Keine verlässlichen
Beobachter
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Viele ausländische Journalisten wollen
nicht nur beschreiben und erklären was
da vorgeht, sondern «helfen», obwohl
man weder Sprache noch Geschichte des
Landes kennt. Diese Verwirrung über die
eigene Rolle erklärt einen merkwürdigen
Aspekt der nahöstlichen Reporterarbeit:
internationale Organisationen sind mächtige Akteure der Israel-Story, werden aber
als solche nicht erwähnt. Unter ihnen
findet ein reger Personalaustausch statt
(so ist z. B. der gegenwärtige Sprecher der
dem alten Journalisten-Grundsatz, nicht
über die Anwesenheit anderer Reporter
zu berichten. Gibt es irgendwo in Israel
oder in Gaza ein Ereignis, sind gleich so
viele Fotografen zur Stelle, dass die grösste
Herausforderung darin besteht, die Kollegen aus dem Bild zu kriegen. Dass die
Anwesenheit der Fotografen genauso Teil
der Geschichte ist wie der palästinensische
Akteur oder der israelische Soldat, scheint
niemandem einzufallen.
Hamas manipuliert
Berichterstattung
Bild: Eveline Rytz
UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge in Gaza ein ehemaliger BBC-Mitarbeiter usw.). Sie betätigen sich so als Fürsprecher der Palästinenser; ein Grossteil
der Presse hat diese politische Rolle ebenfalls übernommen. Geschichten, die für
die Palästinenser «inopportun» sind oder
den Israelis «in die Hände spielen», sind
in den Augen der internationalen Medien
nicht berichtenswert!
Einseitigkeit
Nach dem Gaza-Krieg 2008 / 2009 wurde
die NGO Human Rights Watch, die einen
Bericht über die Rolle Israels veröffentlichte, von ihrem Gründer, Robert Bernstein,
öffentlich kritisiert. Human Rights Watch
habe viel öfter Israel wegen Verletzungen
des internationalen Rechtes kritisiert als
jedes andere Land in der Region, obwohl
der Nahe Osten von autoritären Regimes
bevölkert sei, welche ein entsetzliches Verhältnis zu den Menschenrechten haben.
Die UNO publizierte den umstrittenen
Goldstone-Bericht über die Kämpfe in
Gaza, wobei es schon damals Kritik gab,
weil der Bericht seinen zentralen Vorwurf
nicht belegen konnte, Israel habe absichtlich Zivilisten getötet.
Die meisten Konsumenten der IsraelStory wissen nicht, wie sie entsteht – die
Hamas schon. Seit ihrer Machtübernahme in Gaza 2007 haben die Islamisten
begriffen, dass viele Reporter der Kunst des
Erzählens verpflichtet sind, wobei die Israelis die Unterdrücker und die Palästinenser
die passiven Opfer sind. Die Manipulation
der Medien durch die Hamas entspricht
Der Strategie der Hamas, hinter einem
Schutzschild palästinensischer Zivilisten Israel anzugreifen, folgt die Reaktion
Israels, wodurch auch Zivilisten getötet werden. Die Opfer werden dann von
einem der grössten Pressekontingente der
Welt gefilmt. Mit einem einzigen Blick
wird die Story auf den einfachen Nenner
gebracht: Hier sind tote Menschen – Israel hat sie umgebracht! Ein grosser Teil
des Pressejobs in Gaza wird ohnehin von
örtlichen Organisationen, Übersetzern
und Reportern erledigt, die sich nicht
trauen, der Hamas Ärger zu bereiten. Die
Presse spielt nach einem von der Hamas
geschriebenen Drehbuch ihre Rolle: Die
Story war nicht die bewaffneten Formationen der Hamas oder die Charta der Hamas,
die zum Mord an den Juden aufruft und
auch nicht die Raketen, die auf israelische
Städte fielen.
Schwerpunkt in den Berichten der Journalisten ist die Zahl der getöteten Zivilisten.
Westliche Nachrichtenagenturen sehen
offensichtlich keine ethische Notwendigkeit, die Leser über Einschränkungen der
Pressefreiheit in gefährlichen Gebieten
oder in repressiven Staaten zu informieren. Kameraleute filmten vor dem ShifaKrankenhaus die Ankunft ziviler Opfer,
schalteten jedoch die Kameras ab, wenn
verwundete Kämpfer gebracht wurden.
So wird die Illusion aufrechterhalten, dass
nur Zivilisten sterben.
Über abgefeuerte Raketen neben dem Büro
von Associated Press (AP) wurde nicht
berichtet. Hamas-Kämpfer stürmten das
AP-Büro in Gaza und bedrohten die Mitarbeiter – AP schwieg darüber. So verstärken die Medien die Propaganda einer der
intolerantesten und aggressivsten Kräfte
dieser Welt.
Martin Lex
IRAN-ATOM-ABKOMMEN DER UNO-VETOMÄCHTE
Ein tödlicher Schwindel für Israel?
Der vormalige Staatspräsident Irans,
Muhamad Ahmadinejad, hatte mehrmals öffentlich erklärt, dass sein Land den
Staat Israel von der Landkarte tilgen wolle.
Diese ungeheuerlichen Aussagen wurden
bisher auch von der heutigen Regierung
Irans nie zurückgenommen. Mit Hilfe aus
Pakistan, Nordkorea, China, Russland und
teilweise mit technischer Unterstützung
aus dem Westen hat der Iran gezielt an
der Produktion von waffenfähigem Uran
und Plutonium gearbeitet. Diese Aktivitäten wurden von den westlichen UNOMächten und von Israel seit Jahren gerügt
und wirtschaftliche Sanktionen gegen
Iran verhängt, welche die iranische Wirtschaft und v. a. die Bevölkerung schwer
trafen. Trotzdem ist der Perserstaat in
naher Zukunft fähig, über genügend selbst
hergestelltes hoch angereichertes Uran für
Atomwaffen zu verfügen. Parallel dazu hat
er Trägerraketensysteme entwickelt und
getestet, welche in der Lage sind, Israel
zu erreichen.
Atomwaffen aus den
Händen nehmen
Wollen die UNO-Vetomächte das wirklich, müssen sie im Iran sämtliche Anreicherungsanlagen und seine etwa 19 000
Zentrifugen demontieren und abführen,
zerstören oder mindestens langfristig
funktionsunfähig machen und alles vorhandene schwach und hoch angereicherte
Uran und Plutonium aus dem Land ausschaffen und sichern. Ebenfalls zerstört,
bzw. funktionsunfähig gemacht werden
müssten die bestehenden Raketen-Trägersysteme. Nur solch harte (militärische?)
Massnahmen können den Iran hindern,
innert Kürze über einsatzfähige Atomwaffen zu verfügen. Ein lächerliches Atom-
Time-out von 10 oder 15 Jahren mit zwar
stillgelegten aber intakten Zentrifugen
und ev. in Russland zwischengelagertem
angereicherten Uran, wie es sich im Deal
von Lausanne abzeichnet, ist völlig ungenügend und folgenschwer für Israel.
Abkommen existiert noch
nicht
Offensichtlich ist, dass in Lausanne
lediglich eine Grundsatzerklärung, dass
bis Ende Juni 2015 weitere Verhandlungen
mit Ziel eines Abkommens folgen würden,
zustande kam. Dazu kommt, dass zentrale
Eckpunkte eines solchen Abkommens von
den USA und Iran sehr unterschiedlich,
z. T. gegensätzlich dargestellt werden.
Das zeigt sich z. B. bei der vom Iran verheimlichten und erst durch Spionage entdeckten unterirdischen Uran-Anreicherungsanlage Fordo bei Qom. Laut amerikanischer Interpretation wird diese in eine
«Forschungsanstalt» umgewandelt in der
während 15 Jahren kein Uran angereichert
und kein spaltbares Material gelagert werden dürfe, während zwei Drittel der dort
installierten Anreicherungszentrifugen
demontiert werden müssten. Iran behauptet, die Einschränkungen für die Anlage
Fordo zur Herstellung von angereichertem Uran dauere nur 10 Jahre, die Hälfte der Zentrifugen könne weiterlaufen,
um radioaktive Isotope für medizinische
und friedliche Zwecke herzustellen und
es würden keine Zentrifugen entfernt. So
könnte die Anlage nach Ablauf der Sperrfrist sofort wieder für die Produktion von
hoch angereichertem Uran für Kernwaffen benutzt werden.
Aufhebung der
Wirtschaftssanktionen
Iran versteht darunter die rasche und
vollständige Aufhebung der Sanktionen,
während die USA von einem schrittweisen Vorgehen sprechen, welche von
den Berichten der Kontrollbehörden der
Internationalen Atomenergieagentur
IAEA abhängig sei, welche im Iran zu allen Anlagen uneingeschränkten Zugang
für Kontrollen erhalten müsse. Sehr unterschiedliche Interpretationen bestehen auch in Bezug auf das vorhandene
schwach und hoch angereicherte Uran.
Nach USA-Lesart müssen die angeblichen
10 Tonnen auf 300 kg reduziert werden,
Bild: Eveline Rytz
während nach iranischer Interpretation
die Menge lediglich 8 Tonnen beträgt und
keinerlei Mengen-Beschränkungen akzeptiert würden. Bei der Weiterentwicklung
der Anreicherungstechnologie reden die
USA von einer Beschränkung bis 2025 und
anschliessend begrenzten Möglichkeiten
innerhalb derer Iran weiterarbeiten dürfe.
Iran seinerseits sieht nur eine Beschränkung während 10 Jahren und danach
keine Einschränkung der Weiterentwicklung leistungsfähiger Zentrifugen.
Israelische Regierung
opponiert
Trotz der Nicht-Existenz eines verbindlichen Abkommens hat der Leitindex
der Teheraner Börse nach Bekanntwerden der Grundsatzvereinbarung einen
Sprung von 6,9 % nach oben gemacht.
Die Aussicht, dass bei den 78 Millionen
Iranern ein riesiger Nachholbedarf an Investitions- und Konsumgütern gedeckt
werden könnte, lässt Wirtschaftsführern
das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Ängste Israels kümmern Präsident
Obama wenig, er will seinen schwachen
aussenpolitischen Leistungsausweis mit
diesem à-tout-prix Atomwaffen-Time-Out
aufpolieren. Iran ist in diesem Machtpoker am längeren Hebel und weiss aus
der Erfahrung mit Nordkorea, dass der
Westen nach dem militärischen Fiasko in
Irak und Afghanistan seine Forderungen
kaum militärisch durchsetzen wird. Dies
wird wohl dazu führen, dass Israel dieses
Problem in naher Zukunft selber auf seine
Art lösen muss.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
In den westlichen Medien
wurde die Vereinbarung
von Lausanne zwischen
den fünf Veto-Mächten des
UNO-Sicherheitsrates und
Deutschland mit dem Iran
über einen Atomrüstungsstopp und die Aufhebung
der westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Iran quasi
als historischen Durchbruch
gefeiert.
a. NR Markus Wäfler
13
CHRISTENVERFOLGUNG – AM BEISPIEL VON IRAK UND SYRIEN
Flüchtlinge vor Ort unterstützen!
1915 wurden gut 2 Millionen
armenische Christen im
osmanischen Reich umgebracht. Heute, hundert
Jahre später, ist ein erneuter Genozid an Christen und
anderen religiösen Minderheiten im Gange, diesmal
in der arabischen Welt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten
die Christen noch 26 % der Bevölkerung
des Nahen Ostens aus, heute sind es unter
10 %, vielerorts gibt es keine mehr. Man
geht davon aus, dass inzwischen z. B. über
50 % irakische und syrische Christen ihre
v. a. durch den IS terrorisierten Länder
verlassen haben. Das ist ein unwiederbringlicher Verlust für beide Länder,
nicht nur kulturell, sondern auch für den
Aufbau und die Zukunft dieser Staaten.
Da die Christen zur Intelligenzija und Bildungsschicht gehören und in der Gesellschaft dringend benötigt werden, wird ihr
Weggang diese Länder um viele Jahre
zurückwerfen und die Region vollends
und für Generationen destabilisieren.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Flüchtlingselend
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Genaugenommen ist auch die Hilfe an
Flüchtlinge oder eine Aufnahme solcher
de facto eine Einmischung in den Konflikt, mit weitreichenden Konsequenzen.
Um wirklich und nachhaltig helfen zu
können, ist es unsere vorrangige Pflicht,
sie vor Ort und in Heimatnähe zu unterstützen und möglichst auf eine schnelle
und umfassende Rückkehr in ihre Heimat
hinzuwirken. Sobald sie zu uns in den
Westen gebracht werden, ist eine Rückführung kaum noch möglich. Zudem
wird aufgrund der grossen kulturellen
Kluft auch eine wirkliche Integration und
ökonomische Selbstständigkeit der orientalischen Flüchtlinge im Westen ebenfalls viele Jahre, vielleicht sogar eine Generation in Anspruch nehmen. Zudem
wird dies in zunehmendem Masse die
soziale Akzeptanz und den gesellschaftlichen Frieden im Westen belasten.
Führende Bischöfe und Leiter von
betroffenen orientalischen Minderheiten
in Syrien und Irak, ja sogar der irakische
Regierungschef, bitten darum, Flücht-
Bild HMK
Markierte Gebiete: HMK-Flüchtlingshilfe, im Auftrag der gemeinnützigen Stiftung Hoffnungsnetz
linge nicht in den Westen einzuladen,
sondern alles daran zu setzen, dass eine
baldige Rückkehr in ihre Heimat möglich
wird und dies lieber mit einer internationalen Schutztruppe zu garantieren. V. a.
sollte die internationale Gemeinschaft
viel stärker als bisher die regionalen
reichen Golfländer bei der Flüchtlingsaufnahme in die Verantwortung und
Pflicht nehmen, zumal sie geographisch,
kulturell und religiös den meisten (muslimischen) Flüchtlingen viel näher stehen
und u. a. auch zu den Mitverursachern
und Unterstützern dieser regionalen
Stellvertreterkriege gehören (siehe auch
Artikel auf Seite 15).
Zweckgemeinschaften
Da ist die Schizophrenie des wahhabitischen Saudi-Arabiens, das dogmatisch
dem IS sehr nahe steht und ihn finanziell
unterstützt, obwohl dieser das saudische
Königshaus stürzen möchte. So wird die
fanatische Jugend des IS gefürchtet und
aus Machterhaltung bekämpft, obwohl
diese längst eine Faszination auf die eigenen Reihen ausübt und viele Jugendliche in Saudi-Arabien radikalisiert hat.
Auf der anderen Seite steht das mit den
USA befreundete sunnitische Land hinter
Israel in seinem Kampf gegen die Atombombe des schiitischen Iran. Der Einfluss
desselben ist bei einer Bevölkerung von
über 65 % Schiiten v. a. in Zentral- und
Süd-Irak sehr gross. Eine Kooperation mit
den Schiiten ist übrigens genauso problematisch, wie die gegenwärtige, z. T. sehr
naive Kollaboration mit sunnitischen,
arabischen Golf-Staaten und der sunnitischen Türkei gegen den sunnitischen IS.
Die nichtmuslimischen Minderheiten sehen in beiden Partnern einen Teil des Problems. Die Kurden bezahlen ihren Einsatz mit einem hohen Blutzoll und wenn
der IS in den nächsten Monaten erneut
erstarken sollte, dann kommen sie ohne
massivere Hilfe von aussen sicherlich an
ihre Grenzen. Rein faktisch ist der Irak
in drei Teile (den arabisch-schiitischen,
den arabisch-sunnitischen und den kurdischen) zerfallen, aber die gemeinsamen
Öleinnahmen und die internationale
Gemeinschaft halten das Land noch mit
Ach und Krach zusammen.
Westen nicht unschuldig
Mein Artikel in 07 / 08-2014 «Wurde der Irak
falsch zusammengewürfelt?» endete mit
der Frage nach der Offenlegung der Finanzströme an den IS, dessen Kämpfer oft mit
neustem Material in Erscheinung treten.
Inzwischen kam einiges ans Licht (siehe
Artikel auf Seite 15) und international wird
tatsächlich mehr getan, um diese Finanzflüsse zu stoppen. Die Realität
zeigt aber, dass der IS noch immer über
genügend Finanzmittel und Ressourcen verfügt, um sich sowohl regional
als auch international als eine ernstzunehmende Gefahr darzustellen. Deshalb und auch infolge fragwürdiger
Allianzen und Bündnisse (siehe Artikel
auf Seite 13) des vom Christentum
abgefallenen Westens wird uns dieser Konflikt alle noch viel stärker beschäftigen als
uns lieb ist.
Als privilegierte europäische Christen können auch wir aktiv sein, sei das im Gebet,
in der Politik oder durch Unterstützung der
christlichen Hilfswerke, welche den Menschen vor Ort Hoffnung und Zukunftsperspektiven zu vermitteln versuchen.
Eveline Rytz
(Dieser Beitrag entstand aufgrund eines
Gesprächs mit dem Nahost-Experten der
Hilfsorganisation «HMK Hilfe für Mensch
und Kirche», www.hmk-aem.ch)
DIE REICHSTEN
TERROR-ORGANISATIONEN DER WELT
DIE GEZIELTE ISLAMISIERUNG EUROPAS
Warum zwei Drittel der
Flüchtlinge Muslime sind IS an der
Spitze
Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien. Aber
es gibt einen offen einsehbaren Plan, Europa mithilfe
von Migration zu islamisieren. Die Fakten.
Zwei Jahrzehnte später
Nach Angaben des deutschen Bundesamtes für Migration waren 2013 genau
64,9 % der Flüchtlinge, die Deutschland
aufnimmt, Muslime (Quelle: «Das Bundesamt in Zahlen 2013»). Dort heisst es
auf Seite 24 oben: «Die Betrachtung der
Asylerstanträge des Jahres 2013 unter
dem Aspekt Religionszugehörigkeit zeigt,
dass mit 64,9 % Angehörige des Islam
den grössten Anteil der Erstantragsteller
bilden.» Das ist die eine Seite.
Die andere: In Saudi-Arabien, dem Heimatland des Islam, hat man gerade 50 000
Migranten in die Gefängnisse geworfen,
auch sie kommen zumeist aus islamischen Staaten. Haben Sie etwa einen Aufschrei in den (deutschen) Medien vernommen? Wenn mehr als 50 000 Menschen in Gefängniszellen eingesperrt
und anschliessend deportiert werden,
dann sollte man meinen, dass unsere
Leitmedien eine solche Aktion zumindest
neutral vermelden würden.
Saudi-Arabien hat in den letzten Wochen
allein im Verwaltungsbezirk Medina
52 347 Migranten verhaftet, sie inhaftiert
Bild: zvg
und angekündigt, sie zu «deportieren».
Das islamische Königreich hat schon vor
Monaten mitgeteilt, man wolle rund eine
Million im Land lebende Ausländer in
ihre Heimatländer zurückschicken. In
Saudi-Arabien gibt es jetzt jede Woche
Pressemeldungen zu Razzien, bei denen
nach Migranten gesucht wird, die dann
gewaltsam ausser Landes geschafft werden. Und jeden Tag kommen Hunderte
neue Verhaftungen hinzu – wirklich jeden Tag.
Kein Wort in unseren
Medien
Nicht nur die Saudis, auch die reichen
arabischen Golfstaaten machen jetzt Jagd
v. a. auf syrische Flüchtlinge, welche bei
ihnen Zuflucht suchen. Die Vereinten
Nationen hatten die Golfstaaten vergeblich darum ersucht, sich für syrische
Flüchtlinge zu öffnen.
Wenn man sich den 1993 veröffentlichten
Plan der Islamischen Liga zur Islamisierung Europas in Erinnerung ruft, dann
ahnt man, warum die reichen arabischen
Golfstaaten sich genau so verhalten.
Und wie reagieren unsere Medien? Sie
behaupten, es gebe keine Islamisierungspläne. Eine Islamisierung Deutschlands
wird geleugnet. Und wenn wir sie doch
entdecken, dann nur im Roman von Houellebecq.
Udo Ulfkotte (01.04.2015)
Um ihre Aktivitäten zu finanzieren, greifen Terror-Organisationen dem Bericht
zufolge zu ähnlichen Methoden wie
kriminelle Vereinigungen – Drogenhandel, Raub und Erpressung – zugleich
besorgen sie sich aber auch durch karitative Veranstaltungen, Spenden und in
manchen Fällen auch durch Regierungsorganisationen Geld. Wie andere Organisationen verfügen sie über Geschäftsmodelle, einschliesslich Gehaltszahlungen
und Trainingsmassnahmen, wie man an
Waffen und Fahrzeuge gelangt.
Die reichste Terror-Organisation IS hat
gemäss Bericht einen Jahresumsatz von 2
Mrd. US-Dollar ($), bei der Hamas beläuft
sich dieser auf 1 Mrd. $. Es folgen die
kolumbianische FARC (600 Mio.), die
Hisbollah (500 Mio.), die Taliban (400
Mio.) und Al-Qaida (150 Mio.) $. Nach
Schätzungen des US-Finanzministeriums verdient der IS allein durch Öleinahmen etwa 1 Mio. $ am Tag, Forbes
zufolge etwa 3 Mio. $ am Tag. Dank dieser
Einnahmen kann der IS seine Operationen im Mittleren Osten ausdehnen und
ausländische Kämpfer rekrutieren und
ausbilden.
Der Bericht beschreibt die Übernahme
des Gazastreifens durch die Hamas im
Jahr 2007 als Wendepunkt und als Beitritt der Organisation in die «Liga der
Grossen». Die Hamas ist seither nicht
mehr nur auf Spenden angewiesen, sondern kann Steuern von Privatpersonen
und Geschäftsmännern erheben. Darüber hinaus erhält sie dem Bericht zufolge
einen Anteil aller Hilfszahlungen aus
dem arabischen Raum und von anderen
Ländern weltweit.
Botschaft des Staates Israel
(Haaretz, 12.11.14)
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Saudi-Arabien hat nach Angaben von
Amnesty International bis heute nicht einen Flüchtling aus Syrien aufgenommen.
Warum ist das so? Die grossen Flüchtlingsströme sollen als Migrationsströme
nach Europa geleitet werden. Den dahinter stehenden Plan hat der renommierte
muslimische Sozialwissenschaftler Professor Bassam Tibi schon vor Jahren in
seinem Buch «Der wahre Imam» (erschienen 1996) auf Seite 64 veröffentlicht.
Dort heisst es: «Die Islamische Liga hat
anlässlich ihrer Tagung im Juli 1993 ein
Arbeitspapier verabschiedet, wonach die
Migration nach Europa und der Aufbau
islamischer Zentren als Mittel der Islamisierung Europas gesehen werden.» (Publiziert in: Asharq al-Awsat v. 28.07.1993).
Nach einem Bericht von
Forbes Israel rangiert die
Hamas auf Platz zwei der
reichsten Terror-Organisationen der Welt, nach der
Gruppe Islamischer Staat
(IS) an erster Stelle.
15
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Speerstrasse 18a: Multimedia-Präsentation der EDU Kanton St. Gallen
«Die Bedrohung durch den IS –
Stehen wir vor einer grossen Katastrophe?», mit Dr. theol. Roger Liebi
2.5. Schaffhausen: 8.30 h: Gebetszeit auf der Plattform der Sternwarte;
9 – 12 h: statutarischer Teil mit
Parolenfassung, anschl. Mittagessen;
13.45 −14.45 h: Führung im Planetarium Schaffhausen (edu-sh.ch)
4.5. Baden: 19.30 h, Fam.
Eipe, Kreuzweg 17: EDU-Gebet
(056 222 53 79)
13.5. Zürich: 18.30 − 19 h,
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31.5. Herisau: 17 h, Pfingstgemeinde,
Rosenaustrasse 1, EDU-Gebet
(071 351 67 39)
06/2015 Der nächste «EDU
Standpunkt» wird am 19. Mai
versandt (Redaktionsschluss: 1. Mai,
Druck: 15. Mai)
Christliche
Anlässe
Gemeinde für Christus
4. − 8.5. Kleine Propheten, mit Peter
Oppliger
11. − 13.5. Einführung biblischer
Gemeindebau, Teil, mit Armin
Mauerhofer. Anmeldung an
Bibelschule Wydibühl,
3671 Herbligen (031 770 71 36,
www.bibelschule.gfc.ch)
Ländli Oberägeri
8. − 10.5. Seminar «Hochsensibilität –
die verkannte Gabe»
14. − 17.5. Tage der Stille «Schweige
und höre»
15.5. Oasentag «Jesus, unser König»
23. − 25.5. Pfingsttage «Kommunikation – wenn der Heilige Geist die
Sprache berührt»
29. − 31.5. Fitness-Seminar «swinging
emotion»
29. − 31.5. Seminar «Erlebnis
Glutenfrei» (041 754 92 14,
www.zentrum-laendli.ch)
Credo Schloss Unspunnen
22. − 25.5. Mountainbike-WE
22. − 25.5. Pfingstlager
(033 822 32 06, [email protected])
Evang. Freikirche Action Biblique
28.5. 19.30 h, Kapelle Siloah, Worbstrasse 328, Gümligen: Kapellenabend
«Wähle das Leben!», mit Robert
Bächtold (www.ab-bern.ch)
Freilichttheater Domino Servite Schule
29. / 30.5. Verschiebedatum 5./6.6. je
20 h, Sportplatz Hof Oberkirch, Kaltbrunn: Freilichttheater Gladys Aylward:
Eine von den Unbezwungenen (055
293 37 03, www.dominoservite.ch)
Seminar für biblische Theologie
Beatenberg
30.−31.5. Absolvierungsfeier Abschlussklasse mit Festgottesdienst
(033 841 80 00, www.gaestehaus.ch)
Seminarcenter Treffpunkt
21.6. 20 h, Etzelstrasse 5, Uznach:
Multimedia-Präsentation «Leben wir
wirklich in der Endzeit?», mit Dr. theol.
Roger Liebi
3. Kongress REMAR Mitteleuropa
3.−5.7. Stadthofsaal Uster, Teaterstrasse
1: Referate, Konzerte und Bene-fizessen
zum Thema «Barmherzigkeit». Eintritt
gratis (www.remar.ch)
Zum Muttertag
Landeskirchliche Minorität
9.5. 9.30 h, Heiden: Schalomtreffen
«Welche Bedeutung hat Israel?»,
mit Daniel Zingg
Kinder, die man nicht
liebt, werden Erwachsene,
die nicht lieben.
Bestellschein
ABONNEMENT
Ich abonniere den «EDU-Standpunkt» für CHF 30.– (11 Nummern).
PROBENUMMERN
Senden Sie mir / der folgenden Person «EDU-Standpunkt»-Probenummern:
Name
Vorname
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PLZ / Ort
11.5. Steinmaur: 20 h, KGH,
Schulwiesstrasse 7: EDU-Gebet
(044 865 20 32, 044 856 01 93)
E-Mail
13. / 27.5. Männedorf: 13.30 h,
Luegislandstrasse 27: EDU-Gebet
(044 920 45 43)
Empfohlen von
Datum
Coupon einsenden an:
«EDU-Standpunkt», Frutigenstrasse 8, 3600 Thun
oder per E-Mail an [email protected]
BUCHREZENSION: «DER SCHMERZ
IN MIR»
UDF TICINO
CAMBIAMO L’INNO NAZIONALE?
Seelische
Ma che
Wunden und
Wege der Heilung necessità c’è?
in Christus
Das eher dünne Buch von Günter Schulz und Roger Reber
ist äusserst inhaltsreich. Es nimmt das Thema des inneren
Schmerzes sehr praktisch und einfühlsam auf, ist aber definitiv kein Theoriebuch. Trotzdem gelingt es den beiden Autoren,
den Leser anhand von vielen anschaulichen Lebensbildern
anzusprechen, ja herauszufordern über seine Situation nachzudenken.
Das Buch zeigt in einer Serie von Ansätzen auf, wie wir
mit unserem seelischen Schmerz umgehen können. Einerseits wird sichtbar, wo Leidende jahrelang stecken bleiben,
andererseits zeigen die erfahrenen Autoren gute und zielführende Perspektiven auf. Das Herzstück bildet die
«IN-CHRISTUS»-Perspektive, ein auf dem Glauben an Jesus
Christus basierender heilbringender Weg, mit dem inneren
Schmerz fertig zu werden, ja mehr noch, ihn gewinnbringend
zu verarbeiten.
Diese sehr zu empfehlende Lektüre ist verbunden mit einem
Angebot für ein vertiefendes Seminar. Man darf gespannt
sein auf die sieben folgenden Ausgaben der «IN-MIR»-Serie
zu den Themen Angst, Versuchung, Konflikt, Frust, Lüge,
Zweifel und Sorge.
Urs Keller
Erschienen im werdewelt Verlags- und
Medienhaus GmbH,
1. Auflage 2014,
103 Seiten,
ISBN 978-3-9817069-2-5
Erhältlich bei Freedom
in Christ, Frutigen
(033 671 02 71,
[email protected],
freedominchrist.eu)
Einzelpreis CHF 16.90 /
Die ganze Themenreihe
von 8 Exemplaren erscheint gestaffelt bis ins
erste Quartal 2017 und
ist für CHF 62.– anstatt
CHF 92.20 erhältlich.
Sono andato a curiosare sul loro sito e ho visto che, fra le altre
cose, vogliono difendere i valori svizzeri. Uno di questi valori
è certamente il plurilinguismo e, sorpresa, il sito è tutto solo in
francese e tedesco; di romancio ed italiano neanche l’ombra;
un po’ di coerenza non guasterebbe. Ma vediamo quali sono
i motivi per cui dovremmo cambiare l’inno. Esso sarebbe di
difficile comprensione per le nuove generazioni; ma anche p.
es. il testo del Patto del Grütli del 1291 è di difficile comprensione; cambiamo anche quello? Non è magari meglio fare con
l’inno come si fa a scuola con Dante o Omero: lo studiamo
insieme e spieghiamo quel che c’è da spiegare?
Il Salmo svizzero è «vecchio»?
Un’altra obiezione è che il testo sarebbe obsoleto. Ma questi signori della Società di pubblica utilità hanno dato un’occhiata
agli altri inni nazionali? La Marsigliese: «Che un sangue impuro bagni i nostri campi!» e ancora: «Queste corti straniere
detterebbero legge a casa nostra! Queste falangi mercenarie
abbatterebbero i nostri fieri guerrieri! Mio Dio!». E l’inno di
Mameli: «Fratelli d'Italia, l'Italia s'è desta, dell'elmo di Scipio
s'è cinta la testa». E quello olandese: «Io sono Guglielmo di
Nassau, di sangue germanico .., Dio non vi abbandonerà….
Colui che cerca di vivere pienamente deve pregare Dio giorno
e notte, che lui mi dia la forza di aiutarvi.» E quello russo: «Tu
sei unica al mondo, sei inimitabile, Terra natìa protetta da Dio
…. Saggezza ereditata dai nostri antenati». Parecchi sono gli
inni che fanno riferimento a Dio, né più, né meno, come il
Salmo svizzero e come il preambolo della nostra Costituzione
«In nome di Dio onnipotente, il Popolo svizzero e i Cantoni,
consci della loro responsabilità di fronte al creato …».
Sul sito www.innonazionale.ch c’è la possibilità di votare per
uno dei sei nuovi inni scelti da una giuria fra le 200 proposte
arrivate. Magari sarebbe stato intellettualmente onesto aggiungere anche la possibilità di votare per il mantenimento
del Salmo svizzero.
Ma la dimenticanza è stata fatta certamente a ragion veduta,
poiché il risultato sarebbe stato uguale a quello del sondaggio
che ha condotto ad inizio aprile il Corriere del Ticino online:
l’80 % di voti favorevoli al mantenimento dell’inno attuale.
Un' ultima osservazione: non so come si finanzia la Società
svizzera di pubblica utilità, ma spero proprio che non riceva
sussidi pubblici!
Edo Pellegrini, presidente UDF Ticino
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Im Rahmen einer Reihe zu acht verschiedenen Themen ist das erste Buch
«Der Schmerz in mir» erschienen.
La Società svizzera di pubblica utilità
propone un concorso per cambiare l’inno
nazionale.
17
NATIONALRAT DEBATTIERTE ÜBER ERWEITERUNG DES
ANTIRASSISMUS-STRAFARTIKELS
Die toleranten Toleranten wollen
Rassismus-Keule vergrössern
Eine Standesinitiative
des Kantons Genf und eine
Parlamentarische Initiative
von SP-Nationalrat Mathias
Reynard (VS) und 54 Mitunterzeichnern aus dem linken
und liberalen Lager sowie
eine Petition der Jugendsession 2013 verlangen
eine Erweiterung des «AntiRassismus-Strafartikels»
StGB-Artikel 261bis um
den Begriff der «sexuellen
Orientierung/Ausrichtung».
Die Genfer-Standesinitiative verlangt
zudem eine entsprechende Erweiterung
des Diskriminierungsverbotes im BV-Artikel 8. Der Ständerat hatte in der Herbstsession die Genfer-Standesinitiative abgelehnt, ebenso seine Rechtskommission die Parlamentarische Initiative Reynard, weil der bestehende Rechtsschutz
der Lebensform in BV-Art. 8, Abs. 2 als
genügend beurteilt wurde. Der Nationalrat hat nun in der Frühjahrssession 2015
alle drei Vorstösse in einer Debatte diskutiert und die Parlamentarische Initiative
von SP-Nationalrat Reynard sowie die
Genfer Standesinitiative angenommen.
Die Petition der Jugendsession wurde
abgelehnt, da sie noch weitere Forderungen enthielt. Das Anliegen betreffend
«sexuelle Orientierung» wurde mit der
Annahme der beiden anderen Vorstösse
übernommen. Diese gehen nun zurück
an den Ständerat.
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Mundtot machen
18
In der Nationalratsdebatte wurde die
Notwendigkeit eines speziellen Rechtsschutzes von Schwulen und Lesben u. a.
mit vermehrten Beleidigungen und
Beschimpfungen in jüngerer Vergangenheit begründet. Das mag teilweise
stimmen, steht aber in einem direkten
Zusammenhang mit den offensiven,
teils aggressiven Bestrebungen von
Schwulen- und Lesben-Organisationen
entgegen den Beschlüssen zum Partnerschaftsgesetz, die volle Gleichberech-
tigung für Gleichgeschlechtliche bei
Ehe, Kinderadoption und Zugang zur
Fortpflanzungsmedizin zu erzwingen.
Dies führt zur Opposition von konservativen Bevölkerungsteilen, Kirchen und
Organisationen (auch der EDU), welche
die Homosexuellen-Ehe und Kinderadoption ablehnen.
In der Debatte zeigte sich, dass es den
Befürwortern primär darum geht, kritische und negative Stimmen zur homosexuellen Lebensweise zum Schweigen zu
bringen. Dies hat mit Diskriminierung
eigentlich wenig – aber mit Meinungsfreiheit deutlich mehr zu tun. Dass ihre
Forderungen über das Ziel eines bereits
bestehenden Diskriminierungsverbotes
aufgrund der Lebensweise hinausschiessen, zeigt Bundesverfassungsartikel 8,
in welchem es in Absatz 1 primär um den
Grundsatz, dass alle Menschen vor dem
Gesetz gleichberechtigt sind, geht. In Absatz 2 wird dann auf diesem Grundsatz
das Diskriminierungsverbot wie folgt
formuliert: «Niemand darf diskriminiert
werden, namentlich nicht wegen der
Herkunft, der Rasse, des Geschlechts,
(hier folgt GE-Standesinitiative: <… der
sexuellen Ausrichtung …>), des Alters,
der Sprache, der sozialen Stellung, der
Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung
oder wegen einer körperlichen, geistigen
oder psychischen Behinderung.»
«… der sexuellen
Ausrichtung …»
Mit dieser Zusatz-Formulierung sind
aber nicht nur homosexuelle Ausrichtungen gemeint, sondern grundsätzlich auch pädophile, exhibitionistische,
sadomaso und andere sexuelle Praktiken. Wollen Schwule und Lesben-Befürworter wirklich nur ihre Ausrichtung in
Verfassung und Strafgesetzbuch schreiben, müssen sie dies präzisieren. In ihren
blinden Schutzbestrebungen schaffen
die Befürworter der Genfer-Standesinitiative zudem im BV-Art. 8, Abs. 2 einen
direkten Widerspruch. In diesem Artikel
ist in seiner geltenden Fassung ebenfalls
das Diskriminierungsverbot wegen religiösen, weltanschaulichen und poli-
tischen Überzeugung enthalten. Das
beinhaltet auch, dass andere Menschen
die homosexuelle Lebensweise nicht befürworten, ja ablehnen und als widernatürlich betrachten dürfen und dies aufgrund der Meinungsäusserungsfreiheit
auch (öffentlich) sagen und ausdrücken
dürfen. Selbstverständlich sollen sie dies
nicht in herabwürdigender oder beleidigender Weise tun, sondern mit Respekt
vor anders Denkenden. Ebenso haben
Homosexuelle und Lesben zu akzeptieren, dass aufgrund des bestehenden
Diskriminierungsverbotes und der in
der Verfassung garantierten Meinungsfreiheit auch religiöse und weltanschauliche, sowie politische Meinungen zulässig sind, die den eigenen zuwiderlaufen.
Von EDU prognostiziert
Mit den in der Schweiz und international
orchestrierten offensiven und teilweise
aggressiven Bestrebungen von Homosexuellen- und Lesben-Organisationen,
sich nach der PartnerschaftsgesetzRegelung zusätzlich das Recht auf Ehe
und Kinderadoption, sowie den Zugang
zur Fortpflanzungsmedizin zu erzwingen, schaffen sie sich in breiten Bevölkerungskreisen nicht Sympathien und
Goodwill, auch wenn die Massenmedien bekanntlich auf ihrer Seite stehen.
Bei vielen andersdenkenden Menschen
und konservativen Organisationen bewirkt diese Art der Homo-Propaganda
Widerstand, Opposition, Ablehnung
z. T. gar Abscheu und Ekel. Das schafft
kein Diskriminierungsverbot weg, auch
wenn versucht wird, mit der vergrösserten Rassismus-Keule kritische Stimmen
zum Schweigen zu bringen. Ebenfalls
nicht gerade glaubwürdig sind diese
Homo-Forderungen des links-liberalen
Lagers, wenn die gleichen Leute auf der
anderen Seite selber das Recht auf Meinungsäusserungsfreiheit reklamieren,
wenn z. B. religiöse Glaubensinhalte von
Katholiken, Evangelikalen, Juden oder
Muslimen öffentlich durch den Dreck
gezogen werden und sie dabei laut «je
suis Charlie» propagieren.
a. NR Markus Wäfler
SCHLUSSPUNKT
Es lebe das Label
Dolce&Gabbana!
Bild: zvg
Für Elton John und dessen «Ehemann»
scheint das eine unerträgliche Provokation zu sein, zumal ihre Kinder von einer
Leihmutter ausgetragen wurden. Elton
John rief daraufhin zum Boykott des
Labels Dolce&Gabbana auf.
Du kannst im Leben nicht
alles haben…
Ich gebe ohne Umschweife zu, dass mein
persönlicher Lieblingsduft aus dem
Hause Dolce&Gabbana stammt – nicht
ganz billig, dafür hält er fast bis zum
nächsten Morgen. Nach einer Steueraffäre, in welche die beiden Modedesigner verwickelt gewesen seien, überlegte ich mir im Sinne der politischen
Korrektheit einen Wechsel des Produkts. Dieser wird nun hinfällig, denn,
was die beiden Männer im Interview
mit «Panorama» von sich gaben, verdient tiefen Respekt. So erfahren wir
von Dolce: «Es waren nicht wir, die die
Familie erfunden haben. Du wirst geboren und hast eine Mutter und einen
Vater. Oder zumindest sollte es so sein
und deswegen bin ich auch skeptisch,
was synthetische Kinder, gemietete
Gebärmütter und Spermien aus dem
Katalog anbelangt.» Auf die Frage, ob er
gerne Vater gewesen wäre, antwortete er:
«Ich bin schwul, ich kann keine Kinder
haben. Ich denke, man kann nicht alles
im Leben haben. Das Leben hat einen
natürlichen Lauf, es gibt Dinge, die nicht
geändert werden. Und eines davon ist
die Familie.»
hoher Scheidungsraten immer noch ein
bewährtes Modell dar und gewährt den
Kindern die Auseinandersetzung mit der
Dualität von Mann und Frau.
Dr. med. Daniel Beutler-Hohenberger
Impressum
Paradoxe Homophobie
Herausgeber / Redaktion
Diese Äusserungen lösten einen Angriffssturm der «politisch Korrekten»
gegen die beiden weltberühmten Modeschöpfer und ihre Marken aus. Sofort wurde die Diskriminierungs- und
Homophobie-Keule geschwungen, kurioserweise gegen zwei Männer, die selbst
homosexuell sind. Die Sänger Elton John
und Ricky Martin riefen gar öffentlich
zum Boykott gegen Dolce&Gabbana
auf. Weitere Personen des öffentlichen
Lebens haben in der Vergangenheit ihre
Unterstützung für die «natürliche und
traditionelle Familie» kundgetan und
mussten daraufhin heftigste Attacken,
Anfeindungen und Boykottaufrufe über
sich ergehen lassen. Der Autor dieses
Artikels erhielt als Reaktion auf einen
Leserbrief, in dem er sich kritisch zur
Homo-Ehe äusserte, anonyme Post mit
übelsten Beschimpfungen und Drohungen.
Postfach, 3601 Thun
EDU-Standpunkt
Administration und
Adressmutationen
033 222 36 37
[email protected]
Redaktion und Marktplatzinserate
033 222 37 07
[email protected]
Fax 033 222 37 44
Anzeigenverkauf (ohne Marktplatz)
031 818 01 42
[email protected]
Postcheck 30-23430-4
(IBAN CH 35 0900 0000 3002 3430 4)
www.edu-schweiz.ch
– (inkl. 2,5 % MWST)
Abo: CHF 30.– / 25 C
Redaktion
Hans Moser, Daniel Beutler,
Arthur Gasser, Roland Haldimann,
Thomas Käser, Lisa Leisi,
Privilegierung und nicht
Diskriminierung
Eveline Rytz (Schlussredaktion),
Die Ehe ist eine verbindliche Vereinigung von Mann und Frau – Punkt!
Das ist keine Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, sondern eine Privilegierung der traditionellen Ehe und Familie. Diese stellt trotz
persönliche Ansicht wieder.
Harold Salzmann (Layout)
Schreibende geben ihre
Layout: EDU
Druckvorstufe, Druck und
Spedition: www.jordibelp.ch
Erscheint monatlich, 11 Ausgaben
EDU-Standpunkt – Mai 2015
Die beiden Modeschöpfer
Domenico Dolce (56) und
Stefano Gabbana (52)
hatten sich in der italienischen Zeitung «Panorama»
gegen künstlich erzeugte
Babys ausgesprochen und
ein klares Bekenntnis zur
traditionellen Familie abgegeben. Brisantes Detail –
die beiden sind homosexuell.
19
Herzliche Einladung zum Wahlauftakt / Jubiläumsfeier der EDU Schweiz
Samstag, 22. August 2015, 10 bis ca. 16.30 h
in Huttwil, Spycher-Handwerk, Bäch 4
Für Jung und Alt – ein Jubiläumstag für die ganze Familie. Grill, Salatbuffet, Glacé.
10 h: Delegiertenversammlung – 12 h: Mittagessen / Führung durch den Betrieb –
ab 13.30 h: Wahlauftakt / 40 Jahre EDU Schweiz / Festfeier
Keine Anmeldung erforderlich. Bei Fragen:
EDU Schweiz, Frutigenstrasse 8, 3600 Thun, Tel. 033 222 36 37 | auf www.edu-schweiz.ch
www.privatschulemaerstetten.ch
Auf Sommer 2015 suchen wir:
Teilzeitliche Sekundarlehr- person für Englisch Stufe E
Anfragen unter Tel. 071 650 03 82, Fr. Bosshart Schulleiterin
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12. – 26. Oktober 2015
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in Jerusalem/Eilat
25. Oktober – 2. November 2015
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Patmos, Griechenland 12. - 22. September
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Bade- & Kurreise ans Tote Meer
2.-12. (15./19./22.) November, Erholung PUR!
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Prospekt: Pro Israel
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www.vereinigungproisrael.ch