2014 Nachhaltigkeitsbericht Inhalt 4 Über diesen Bericht 5 Vorwort des CEO 6 Einbezug von Stakeholdern Ökonomie Schweizer Marktleaderin für flexible Verpackungslösungen 8 10 Pionierprojekt mit ALDI SUISSE 11 Produktesicherheit im Fokus Ökologie 12 Ökobilanz für Abfallsäcke 13 Engagement gegen Littering 14 Umweltrelevante Aspekte 15Kennzahlen Menschen 16 Soziale Verantwortung in der Lieferkette wahrnehmen 17 Fachkräfte für die Industrie begeistern 18 Personalrelevante Aspekte 19Kennzahlen Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 3 Über diesen Bericht Dies ist der zweite Nachhaltigkeitsbericht der PetroplastVinora AG. Er trägt grundlegende ökonomische, ökologische und soziale Infor mationen über das Unternehmen zusammen und orientiert über wesentliche Aspekte, Aktivitäten und Kennzahlen in puncto Nach haltigkeit. Der Berichtszeitraum erstreckt sich vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 und umfasst das gesamte Unternehmen mit sei nen beiden Standorten Jona und Andwil. Zur besseren Orientierung werden oft Vergleichs zahlen aus dem Vorjahr herangezogen. Grundlagen für die Bestimmung des Be richtsinhalts bilden einerseits die GRI-Leitlinien – soweit sie für ein KMU dieser Grösse anwendbar sind – und andererseits der Dia log mit zentralen Stakeholdern, der die Evaluation relevanter Aspekte und Themen massgeblich beeinflusste. Verfasst wurde der Nachhaltigkeitsbericht für die Kunden und Geschäftspartner der PetroplastVinora AG sowie für Behörden, Verbände und die inte ressierte Öffentlichkeit. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei PetroplastVinora: Ute Schnier Leiterin Marketing PetroplastVinora AG Feldrietstrasse 8 9204 Andwil Schweiz +41 71 388 60 16 [email protected] 4 PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Vorwort Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit – bei unseren Produkten, Prozessen und in der Produktion Für uns als führende Herstellerin von fle xiblen Kunststoffverpackungen steht das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Gerne möchten wir Sie im Rah men dieses Nachhaltigkeitsberichts über unsere ökonomischen, ökologischen und sozialen Aktivitäten 2014 informie ren. Neben den üblichen unternehmens relevanten Inhalten und Kennzahlen haben wir verschiedene anschauliche Beispiele unseres umfassenden Engage ments für Sie zusammengestellt. Ökologisch sinnvolle Sortimentsleistungen Kernelement unseres Nachhaltigkeits verständnisses ist die Wahrnehmung der ökologischen Verantwortung. So spielen bei der Herstellung von qualitativ hoch stehenden Kunststoffverpackungen die Aspekte Ressourceneffizienz, Recycling, CO2-Reduktion und Abfallvermeidung stets eine entscheidende Rolle. Das gemeinsam mit ALDI SUISSE umgesetzte Pionierprojekt ist ein gelungenes Beispiel für eine ökologisch sinnvolle Sortiments leistung. So haben wir zusammen ein innovatives Recycling-Modell entwickelt, um einen neuartigen, umweltschonen den Abfallsack auf den Markt zu brin gen. Nach wie vor eröffnet auch die konsequente Reduzierung der Folien dicke, Downgauging genannt, unseren Kunden zahlreiche Möglichkeiten im Bereich des ressourcenschonenden Ver packungsdesigns. So setzt auch der grösste Fleischverarbeiter der Schweiz, die Firma Bell, bei der Verpackung von Frischwaren unsere deutlich dünneren Deckelfolien ein. Sichere Verpackungen Lebensmittelkontaktmaterialien, Pro duktesicherheit, Gesetzeskonformität – bei der Herstellung von Kunststoffver packungen sind für uns nicht nur ökolo gische, sondern auch verbraucher schutzrelevante Überlegungen zentral. Vor diesem Hintergrund haben wir 2014 an unserem Produktionsstandort in Jona einen Weissraum in der Konfektions- Abteilung errichtet. Hier können Primär verpackungen für die Pharma- und Lebensmittelindustrie unter besonderen Schutzbedingungen hergestellt werden. Weitere wichtige Aktivitäten waren in diesem Zusammenhang die Einführung eines neuen Hygienemanagements sowie die intensive Auseinandersetzung mit der verantwortungsvollen Beschaf fung und lückenlosen Rückverfolgbar keit von Rohstoffen, Materialien und Druckfarben. Soziale Verantwortung Rund 85 Prozent unserer Produkte wer den an unseren beiden Standorten in der Schweiz gefertigt. Aspekte wie marktgerechte Löhne, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind hier eine Selbstverständlichkeit. Durch unsere Mitgliedschaft bei der Business Social Compliance Initiative (BSCI) wollen wir sicherstellen, dass auch unsere Zuliefe rerbetriebe ihren Angestellten sichere und sozialverträgliche Arbeitsbedingun gen bieten. Unser Ziel ist es, möglichst alle Lieferanten für die umfassende Wahrnehmung ihrer sozialen Verant wortung zu gewinnen. Diese Ausführungen vermitteln Ihnen nur einen kleinen Einblick in die vielfälti gen Nachhaltigkeits-Aktivitäten unseres Unternehmens. So haben uns 2014, wie im Berichtsjahr zuvor, auch wieder die Energie-Effizienz unserer Produktionss tandorte, die kontinuierliche Reduktion unseres CO2-Ausstosses sowie der Man gel an Auszubildenden und Fachkräften intensiv beschäftigt. Hans Peter Diener, CEO Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 5 Stakeholder Einbezug von Stakeholdern PetroplastVinora ist im regelmässigen Austausch mit verschiedenen Anspruchsgruppen. Das Unternehmen pflegt den Dialog mit externen und internen Stakeholdern und kann so wichtige Themen und Anliegen frühzeitig erkennen und aktiv angehen. 2014 standen unter anderem folgende Nachhaltigkeitsaspekte im Fokus: Produktesicherheit, Gesetzeskonformität, Emissionsreduktion, Ressourcenschonung, Kunststoff-Recycling, Qualitäts sicherung, Plastiksackverbot, soziale Standards in Risikoländern, Ökobilanzen, Umweltlabel sowie sichere, attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze. Gefördert wird der Stakeholder-Dialog durch eine Reihe von Kommunika tionsmassnahmen. PetroplastVinora sucht den engen Kon takt zu Hochschulen und Forschungsein richtungen. So finden auf Projektebene immer wieder Kooperationen statt, von denen Wirtschaft sowie Wissenschaft profitieren. ( Seite 17) Kunden Verbände Rohstoff-/Partnerfirmen Um nah am Kunden zu sein, setzt Petro plastVinora auf engagiertes Verkaufs personal, das den persönlichen Kontakt pflegt. Regelmässige Messepräsenzen, Inhouse-Veranstaltungen und News- Mitteilungen informieren über Unter nehmensvorgänge und Produktange bote und laden zum Dialog ein. Mittels Broschüren, Factsheets und Website werden Grundlageninformationen ver mittelt. Ein kompetentes Verkaufsteam sowie versierte Anwendungstechniker begleiten die Herstellung individueller Lösungen von der Idee bis zum fertigen Produkt. ( Seite 10) Mitarbeitende von PetroplastVinora wir ken aktiv in verschiedenen Branchen organisationen und Verbänden mit: Sie übernehmen Führungsaufgaben, halten Fachvorträge, setzen sich in Arbeitsgrup pen mit aktuellen Themen auseinander oder sind in die Ausgestaltung neuer Re gularien oder Instrumente involviert. ( Seite 9) Die Wahl der richtigen Partner ist bei der Produktion qualitativ hochstehender Produkte entscheidend. PetroplastVino ra wählt ihre Lieferanten deshalb nach einem klar definierten, internen Kodex aus und prüft mittels Waren- und Pro duktekontrollen sowie Besuchen vor Ort laufend, ob die geforderten Kriterien erfüllt werden. ( Seite 11, 16) Auditoren Politik & Behörden Seit den ersten ISO-Zertifizierungen des Unternehmens in den 90er Jahren führt PetroplastVinora einen konstruktiven Dialog mit Zertifizierungsgesellschaften und Auditoren. Dies bestätigen auch die jährlich rund ein Dutzend kundenspezifi schen Audits, in denen Grossunterneh men die Qualitäts-, Umwelt- und Sozial standards von PetroplastVinora prüfen. ( Seite 9) Gerade die Kunststoff verarbeitende In dustrie und ihre Produkte sind immer wieder Gegenstand politischer Debatten. PetroplastVinora sucht das Gespräch mit Politikern und Behördenvertretern und wirkt aktiv an der Entwicklung neuer Lö sungen mit. So partizipierte das Unter nehmen beispielsweise am Projekt «Kunststoffverwertung Schweiz», in dessen Rahmen das Bundesamt für Um welt (BAFU) die Möglichkeiten und Gren zen eines sinnvollen Kunststoffrecyclings in der Schweiz untersuchte, oder betei ligte sich an der BAFU-Studie «Ressour ceneffizienz in KMU. Einsatz und Recy cling von Werkstoffen». Medien PetroplastVinora veröffentlicht regel mässig Medienmitteilungen über Unternehmensvorgänge und Produk te-Neuheiten. Darüber hinaus bieten Unternehmensvertreter Hintergrundge spräche zu Themen aus der Kunststoffund Verpackungsindustrie an und bezie hen in Interviews Stellung zu aktuellen Herausforderungen der Branche. 6 Hochschule & Forschung PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Stakeholder Endkonsumenten Bevölkerung PetroplastVinora steht nicht im direkten Kontakt zum Endkonsumenten. Den noch spielen bei der Entwicklung und Herstellung von Kunststoffverpackun gen die Bedürfnisse der Verbraucher nach Produktesicherheit, «Food Safety», Convenience und ökologisch sinnvollen Verpackungen eine zentrale Rolle. Des halb informiert das Unternehmen trans parent und fundiert über die Herkunft von Materialien, über Produktionsbedin gungen und Produkteigenschaften. Dar über hinaus weist PetroplastVinora Umweltvorteile klar und nachvollziehbar aus – auch in Form von Produkte-Ökobi lanzen, die auf der Grundlage von inter nationalen ISO-Normen erstellt werden. ( Seite 12) Produkte aus Kunststoff sind in puncto Nachhaltigkeit eindeutig besser als ihr Ruf. PetroplastVinora will diesbezüglich aktiv Aufklärungsarbeit leisten und durch Medienberichte, Vorträge und Stellungnahmen über die vielseitigen Vorteile von Kunststoffverpackungen informieren und für eine differenzierte Sichtweise in Sachen Umweltschutz werben. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen Aktionen und Umwelt projekte in der Schweiz, die sich die Sen sibilisierung der Bevölkerung zum Ziel gesetzt haben. ( Seite 13) Mitarbeitende Gerade in Industriebetrieben mit Pro duktions- und Administrationspersonal stellt die interne Kommunikation oft eine echte Herausforderung dar. Neben dem persönlichen Gespräch setzt Petro plastVinora deshalb auf einen vielgestal tigen Kommunikationsmix. Das viertel jährlich publizierte Mitarbeiterblatt «PEV Kompakt» zählt ebenso dazu wie regel mässige Aushänge, quartalsweise durchgeführte Betriebsversammlungen oder Anlässe, Workshops und Schulun gen zu bestimmten Themen. ( Seite 18) Nachbarn & Gemeinden Die Basis für nachhaltige Produkte sind sichere, emissionsarme Produktionsstät ten. PetroplastVinora ist mit den Nach barn und den Gemeinden der Standorte Jona und Andwil im Dialog und infor miert laufend über anstehende Verände rungen oder notwendige bauliche Mass nahmen. Ausgewählte Aktivitäten – Messepräsenz an der SwissPlastics 2014: Im Rahmen des «Expertenpark Recycling» stellte PetroplastVinora ihre Kompetenzen im Bereich Recycling und Kreislaufwirt schaft vor und präsentierte ihre Zukunfts strategie für nachhaltige Kehrichtsäcke. – Engagement in der JIG-Gruppe des Schweizerischen Verpackungsinstituts: Als im Sommer 2014 das Thema Sicherheit von Lebensmittelverpackungen in den Me dien aufkommt, schaltet sich Petroplast Vinora in die öffentliche Diskussion ein. – Unterstützung der Aktion «Ostschweizer helfen Ostschweizern (OhO)»: Bereits seit 2013 verzichtet PetroplastVinora auf Weih nachtspräsente für Kunden. Stattdessen spendet das Unternehmen für soziale Pro jekte wie zum Beispiel für die lokale Hilfs aktion «OhO». Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 7 Ökonomie Schweizer Marktleaderin für flexible Verpackungslösungen PetroplastVinora ist Schweizer Marktführerin für flexible Verpackungslösungen aus Polyethylen und alternativen Rohstoffen. Das Unternehmen bietet sämtliche Leistungen zur Herstellung flexibler Kunststoffprodukte aus einer Hand und unterhält an seinen Standorten Andwil und Jona leistungsstarke Anlagen für Mono-, 3-, 5- und 7-SchichtBlasfolienextrusion, Flexodruck, Kaschierung und Konfektion. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über besondere infrastrukturelle Rahmenbedingungen wie Hygienezelle und Weissraum. Eine eigene F+E-Abteilung sowie interne Prüflabore gewährleisten die Entwicklung und Herstellung innovativer, qualitativ hochstehender Produkte. Professionelle Rezyklieranlagen stellen geschlossene Kreisläufe sicher und sorgen dafür, dass jährlich mehr als 5000 Tonnen Rezyklat in die Produktion zurückfliessen. 2014: Wechsel im Management und Verwaltungsrat PetroplastVinora beschäftigt insgesamt rund 330 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Umsatz von CHF 115 Mio. Die jährliche Produktionskapazität der Verpackungsherstellerin liegt bei 30 000 Tonnen im Jahr. 2014 fanden zentrale personelle Veränderungen auf der obersten Managementstufe statt: Hans-Peter Diener übernahm den Vorsitz 8 der Geschäftsleitung und wurde CEO der Folien- und Verpackungsherstellerin. Einen Wechsel gab es auch im Bereich Finanzen – Daniel Maissen wurde neuer CFO. Im selben Jahr gab Dr. Benno Schneider seinen altersbedingten Rücktritt als Verwaltungsratspräsident bekannt. Neuer Verwaltungsratspräsident wurde Marc Roland Dietrich. Unter seinem Vorsitz setzt sich der Verwaltungsrat der PetroplastVinora AG aus den Mitgliedern Peter Menzl, Christoph Menzl, Simon Schneider und Benno Schneider zusammen. Breites Produkte- und Kundenportfolio Mit ihren Kompetenzzentren in Jona und Andwil und einem weltweiten Netz von starken Partnern hält PetroplastVinora bis heute ihre führende Stellung im Schweizer Markt. Mit ausgewählten Produkten und Services ist das Unternehmen zunehmend auch im europäischen Raum präsent, namentlich Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Das Produktportfolio umfasst das gesamte Spektrum flexibler Verpackungen von Folien über Schläuche bis hin zu Säcken und Beuteln. Rund 80 Prozent der jährlich rund 13 000 Aufträge werden gezielt nach Kundenwünschen entwickelt und produziert; die Eigenfertigung wird durch ausgewählte Handelsprodukte ergänzt. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus der Lebensmittel-, Getränke-, PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Detailhandels-, Pharma- und Chemieindustrie. Führende Markenartikelhersteller aus der Konsumgüterindustrie gehören ebenso zum Kundenportfolio wie Bau- und Industriekonzerne. Aber auch die öffentliche Hand, Spitäler, Heime und Gastronomiebetriebe setzen auf Lösungen von PetroplastVinora. Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene: Hohe Standards als A und O Als produzierender Betrieb spielt für PetroplastVinora die genaue Einhaltung von Standards eine zentrale Rolle. Das Ressourcen schonen Erklärtes Ziel von PetroplastVinora ist es, bei der Herstellung ihrer Produkte den Materialeinsatz systematisch zu reduzieren, um wertvolle natürliche Ressourcen zu schonen. So soll mit weniger eingesetzten Mitteln die gleiche oder sogar verbesserte Verpackungsleistung erreicht werden. Ein gelungenes Beispiel dafür sind die für die Firma Bell produzierten Deckelfolien für Fleisch-Frischwaren: Waren früher Oberbahnfolien dieser Art noch 62 µ dick, weisen sie heute dank modernster Mehrschichttechnologie gerade noch eine Dicke von 52 µ auf. Dadurch können allein bei diesem Produkt in den kommenden drei Jahren über 100 Tonnen Material eingespart werden. Ökonomie Unternehmen ist ISO-9001:2008-, ISO-14001:2004- sowie BRC/IoP-zertifi ziert und orientiert sich an den Richtlini en der guten Herstellungspraxis (GMP). Ein ganzheitliches Qualitäts- und Um weltmanagement wird über alle Unter nehmensbereiche hinweg gelebt; unter stützend wirkt dabei ein integriertes Management-System (IMS), das alle Pro zesse und Instrumente aus den Berei chen Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zusammenfasst. Dank durchgängigem Sicherheits- und Hygienekonzept, umfassender Kontrolle von Rohstoffen und Materialien sowie firmeneigener Regulatory Affairs-Stelle, die gesetzliche Anforderungen und Konformitätserklärungen kompetent behandelt, kann PetroplastVinora Pro duktelösungen anbieten, die die hohen Anforderungen der Lebensmittel-, Phar ma- und Medizinindustrie vollumfäng lich erfüllen. Starkes Engagement in Branchenorganisationen PetroplastVinora will die Zukunft ihrer Branche aktiv mitgestalten. Aus diesem Grund engagiert sich das Unternehmen stark im Schweizer Kunststoffverband Swiss Plastics. Durch die Leitung der Fachgruppe Swiss Polyolefine will Petro plastVinora «den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Kunststoff» fördern und mithelfen, «ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösungen zur Verwertung von Kunststoffabfällen zu entwickeln». Als Verbandsmitglied des Schweizerischen Verpackungsinstituts (SVI) wirkt das Unternehmen zudem in der Joint Industry Group (JIG) mit. In die ser Gruppe setzen sich führende Bran chenvertreter mit dem Thema Lebens mittelsicherheit und den speziellen Anforderungen der Verpackungsindus trie auseinander. Wichtige weitere Akti vitäten von PetroplastVinora sind das En gagement bei Flexo Suisse, dem Forum für den Flexodruck, sowie bei SOLV, der Schweizerischen Organisation für Lö sungsmittel-Verwertung industrieller Be triebe, die sich für eine umweltgerechte Anwendung und Verwertung von Löse mitteln einsetzt. Als aktive Teilnehmerin am «Runden Tisch BAW» ist das Unter nehmen zudem mit dabei, wenn es um die neusten Entwicklungen und Erkennt nisse rund um den Einsatz von biolo gisch abbaubaren Werkstoffen geht. Aktive Konformitätsarbeit Gerade im Verpackungsbereich spielen Produktesicherheit und Verbraucher schutz eine zentrale Rolle. Bei Petroplast Vinora setzt sich seit 2012 eine eigene Regulatory Affairs-Stelle mit der komple xen Thematik der Konformitätsarbeit auseinander und unterstützt Kunden bei der Erfüllung relevanter Normvorgaben und Gesetze. Der Hilcona AG ist eine gute Zusammen arbeit mit ihren Partnern sehr wichtig. Für die Verpackung ist ein gemeinsames Ver ständnis der Anforderungen und der Pro zesse entscheidend. Unter dem Titel ‹sichere Lebensmittel benötigen sichere Verpackungen› ist es unser oberstes Ziel, dass die Verpackungen konform für den schweizerischen und europäischen Markt sind und alle Anforderungen erfüllt wer den. Wir als Inverkehrbringer von fri schen Lebensmitteln sind auf eine rasche Umsetzung von Spezifikationen für diese Konformitäten angewiesen, um unsere Kunden zufrieden zu stellen. Die Unter stützung, das Verständnis der Sachlage, das gesetzliche Wissen und die Konfor mitätsarbeit bei PetroplastVinora unter stützen uns dabei sehr gut! Verpackungsentwicklung Hilcona AG, Schaan Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 9 Ökonomie Pionierprojekt mit ALDI SUISSE Es ist ein Pionierprojekt in der Detailhandelsbranche: ALDI SUISSE setzt bei der Herstellung von Kehrichtsäcken gezielt eigene Kunststoffabfälle ein. Durch diese neue Form des eigenverantwortlichen Recyclings will das Unternehmen selber produzierten Abfall reduzieren, natürliche Ressourcen schonen und die Umwelt entlasten. Hergestellt werden die speziellen ALDISäcke von PetroplastVinora. Die Ostschweizer Verpackungs- und Folienherstellerin verfügt über das notwendige Know-how im ressourcenschonenden Verpackungsdesign und in der Kreislaufwirtschaft. Um ihren Kunden nachhaltige Produkte anbieten zu können, lancierte die ALDI SUISSE AG zusammen mit PetroplastVin ora ein Projekt der besonderen Art: Seit Sommer 2014 werden in den ALDI-Ver teilzentren gebrauchte Folienabfälle ge zielt gesammelt, um sie wieder bei der Produktion von ALDI-Abfallsäcken ein zusetzen. Insbesondere Schrumpf- und Stretchfolien für die Transportsicherung werden so zu recyceltem Rohmaterial verarbeitet, das dann im Sinne einer ech ten Kreislaufwirtschaft für die Herstel lung neuer Kehrichtsäcke genutzt wird. Abfall als Ressource nutzen Für ALDI SUISSE ist Kunststoffabfall eine wertvolle Ressource, die es sinnvoll und ökologisch zu nutzen gilt. Um angelie ferte Waren zu sichern, werden im De tailhandel täglich etliche Tonnen Verpa ckungsmaterial benötigt. Diese Folien eignen sich ideal für die Wiederaufberei tung zu Recycling-Kunststoffen und damit zur Herstellung von neuen Pro dukten. Auf diese Weise verringert ALDI SUISSE nicht nur das jährliche Abfallvo lumen, sondern senkt auch die Verwen dung von endlichen Primärrohstoffen. Erklärtes Ziel des Projekts ist es, über 100 Tonnen Neuware im Jahr einzusparen. Ökologische und qualitative Aspekte in Einklang bringen Seit letztem Jahr können Kunden bei ALDI SUISSE 35-, 60- und 110-LiterKehrichtsäcke kaufen, die zu rund 20 10 Prozent aus recyceltem ALDI-Abfall, so genanntem Post Consumer Material (PCM), bestehen. «Der Anteil von 20 Prozent ist perfekt abgestimmt. Ein hö herer PCM-Anteil macht aus qualitativer und ökologischer Sicht wenig Sinn», er klärt Leif Christensen, Verkaufsleiter Re tail bei PetroplastVinora. Denn um die in der Schweiz geltenden Qualitätsstan dards für Kehrichtsäcke einzuhalten und den positiven ökologischen Effekt des Recyclings nicht ins Gegenteil zu verkeh ren (zu viel PCM würde einen zu hohen Materialverbrauch und damit auch eine höhere Umweltbelastung bedeuten), sei der Anteil an ALDI-PCM geradezu ideal, so Christensen. Es gibt aber noch weite re positive und umweltschonende As pekte: Zum einen stellt die von Petro plastVinora eingesetzte Mehrschicht technologie den geringstmöglichen Materialverbrauch bei der Produktion der Säcke sicher. Zum anderen werden alle Prozesse zur Produkt-Herstellung in der Schweiz durchgeführt – das spart Transportaufwendungen und führt zu einer zusätzlichen Senkung der CO2-Emissionen. Vom Abfall zum Abfallsack In den ALDI-Verteilzentren werden ge brauchte Folien gezielt gesammelt. Die se Kunststoffabfälle gelangen per LKW ins Recycling-Werk von InnoRecycling in Eschlikon (TG). Dort werden die Folien zu Ballen gepresst, zerkleinert und ge waschen. Danach folgt die Trennung des PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 wertvollen Po lyethylens von an deren Stoffen. In ei nem Extruder wird das Material erneut ge schmolzen und in kleine Körner granu liert. Der neu gewonnene Recy cling-Kunststoff wird anschliessend zu PetroplastVinora nach Jona (SG) ge bracht. Hier wird das sogenannte Post Consumer Material zusammen mit in dustriellen Kunststoffabfällen und Neu ware zu Kehrichtsäcken verarbeitet. Durch den ausgewogenen Mix von Pri mär- und Sekundärrohstoffen, die kon sequente Reduzierung der Foliendicke bei gleichzeitiger Einhaltung aller Quali tätsstandards und die Konzentration der Prozesse in der Schweiz entstehen Ent sorgungsprodukte, die in puncto Nach haltigkeit voll und ganz überzeugen. Ökonomie Produktesicherheit im Fokus Immer wieder wird der Sicherheits aspekt von Lebensmittelverpackungen öffentlich diskutiert. Die Sorge der Verbraucher um ihre Gesundheit ist mit hohen Erwartungen an die Sicherheit von Verpackungen verbunden. Fest steht: Im Vergleich zu anderen Lebensmittelkontaktmaterialien werden Kunststoffverpackungen auf nationaler und europäischer Ebene am detailliertesten kontrolliert und am besten gesetzlich geregelt. Dies spiegelt sich auch in den Produktionsprozessen bei PetroplastVinora wider: Um die Lebensmittelsicherheit innerhalb der Wertschöpfungskette vollumfänglich zu gewährleisten, setzt das Unternehmen auf einen umfassenden Massnahmen-Mix. Im neu errichteten Weissraum in Jona werden Primärverpackungen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie konfektioniert. Basis für die Herstellung qualitativ ein wandfreier Produkte bildet bei Petro plastVinora seit Jahren die Einhaltung verschiedener Standards. Das Unterneh men ist ISO-9001- sowie BRC/IoP-zertifi ziert (Ranking A) und arbeitet nach dem HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points), das sich zur Ver meidung von Gefahren in Zusammen hang mit Lebensmitteln ausgezeichnet bewährt hat. Ergänzend dazu hat PetroplastVinora 2014 ein neues Hygie nemanagement eingeführt. Durch die Schaffung einer grossflächigen Produk te-Sicherheitszone und die zielgruppen gerechte Schulung der Mitarbeitenden über Grundsätze und Verhaltensregeln wird die Lebensmittelsicherheit in der Wertschöpfungskette lückenlos gewähr leistet. Gesteuert und kontrolliert wer den die Risikobewertungen, Hygiene-, Qualitäts- und Umweltvorgaben unter nehmensintern vom sogenannten PEV NESS-Team (PetroplastVinora Norms, En vironment, Standards, Safety). Kontrollierter Rohstoffeinsatz Für die Herstellung sicherer Verpackun gen ist ein kontrollierter Rohstoffeinkauf das A und O. Daher arbeitet Petroplast Vinora ausschliesslich mit zertifizierten Partnern, die im Rahmen von Qualitäts sicherheitsvereinbarungen die Unbe denklichkeit von Rohstoffen und Materi alien garantieren. Darüber hinaus führt das Unternehmen beim Wareneingang regelmässig Tests durch, um zum Bei spiel mit Hilfe des Schmelzflussindex mögliche Verunreinigungen sofort er kennen zu können. Entlang des Produk tionsprozesses werden dann eine Reihe weiterer Prüfungen vorgenommen: Von Migrationsanalytik über Stabilitätsmes sungen bis hin zu Langzeittests – bei Pe troplastVinora sind sowohl Mitarbeiten de der eigenen internen Prüflabore als auch externe Experten für die umfassen de Kontrolle des entstehenden Produkts verantwortlich. Besonders intensiv be fasst hat sich das Unternehmen 2014 mit dem Aspekt der Rückverfolgbarkeit. So wurde im Berichtsjahr ein System ent wickelt, das die nahezu hundertprozen tige Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen und Druckfarben ermöglicht. Neuer Konfektions-Weissraum Um den steigenden Anforderungen von Kunden aus dem Lebensmittel-, Pharmaund Medizinalbereich entsprechen zu können, wurde 2014 am Produktions standort Jona ein Weissraum für die Konfektion von sensiblen Produkten er richtet. Der Weissraum verfügt über ei nen HEPA-Filter und entspricht dem ISO8-Standard. Regelmässig werden mikro biologische Tests und Partikelmessungen durchgeführt, die Aufschluss über die Reinheit des Raums geben. Die abge schlossene Zelle ist nur über eine Schleu se zugänglich. Speziell geschulte Mitar beitende arbeiten hier in besonderer Schutzkleidung an der Weiterverarbei tung von Primärverpackungen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 11 Ökologie Ökobilanz für Abfallsäcke Es gibt ihn in jedem Schweizer Haushalt. Er ist von bester Qualität, erfüllt offizielle Normen und besitzt wichtige Sammel- und Entsorgungsfunktionen: der Schweizer Kehrichtsack. Gerade bei diesem kurzlebigen Alltagsprodukt spielt der Umweltaspekt eine zentrale Rolle. Doch welche Faktoren sind für den ökologischen Fussabdruck eines Abfallsacks tatsächlich entscheidend? PetroplastVinora wollte es genau wissen und beauftragte ein unabhängiges Umweltberatungsunternehmen mit der Erstellung einer ISO-konformen Studie. Seit einiger Zeit gibt es in der Schweiz eine lebhafte Diskussion über den ökolo gisch sinnvollsten Umgang mit Kunst stoffabfällen, speziell auch im Hinblick auf deren Wiederverwertung in Keh richtsäcken. Aussagen zu Recycling, Res sourcenschonung und CO2-Reduktion machen die Runde; Öko-Label wie der aus Deutschland stammende «Blaue En gel» werben für den verstärkten Einsatz von wiederaufbereiteten Kunststoffab fällen, sogenanntem Post-Consumer- Material (PCM). Doch lässt sich die Glei chung «viel Recyclingmaterial gleich hohe Umweltfreundlichkeit» in Bezug auf normkonforme Kehrichtsäcke so einfach aufstellen? Wirkt sich ein hoher PCM-Anteil tatsächlich positiv auf die Umwelt aus? Analyse verschiedener Materialzusammensetzungen Als führende Herstellerin von Kunststoff folien und -verpackungen wollte es PetroplastVinora genau wissen und be auftragte ein unabhängiges Umweltbe 12 ratungsunternehmen mit der Erstellung einer ISO-konformen Studie (ISO 14044:2006). Im Rahmen dieser «Öko bilanz für Abfallsäcke» wurden 35-Li ter-Zugbandkehrichtsäcke verschiedener Materialzusammensetzungen analysiert. Neben Mischungen mit 70, 80 und 100 Prozent PCM-Anteil wurden auch Vari anten mit 60 Prozent Industrieabfällen und 100 Prozent Neuware untersucht. Der Fokus der Studie lag auf der Evaluie rung der umweltverträglichsten Herstel lungsvariante bei gleichzeitiger Einhal tung der hohen Qualitätsanforderungen, die offizielle Kehrichtsäcke in der Schweiz zu erfüllen haben (OKS-Nor men). Verstärkte Einsatz von PCM bringt keine Vorteile Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig. Auch wenn es auf den ersten Blick gut klingen mag, einen hohen Anteil von recycelten Kunststoffabfällen in Keh richtsäcken zu fordern, die genaue Ana lyse zeigt, dass der verstärkte Einsatz von PCM allein keine Umweltvorteile bringt. Mehr noch: Die aus reinem Polyethylen hergestellten oder mit Industrieabfall versetzten Kehrichtsäcke haben klar we niger negative Umweltauswirkungen zu verzeichnen als die mehrheitlich aus PCM hergestellten Säcke. Dies vor allem, weil diese Kehrichtsäcke deutlich dick wandiger produziert werden müssen, um die OKS-Normen zu erfüllen. Hinzu kommt, dass durch die Samm lung und Aufbereitung von PCM zusätzlich natürliche Res sourcen wie Energie und Wasser verbraucht sowie Schadstoffe und CO2 freigesetzt werden. PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Minimierung des Materialeinsatzes anstreben Fazit: Wer im Bereich Kehrichtsäcke ei nen wirkungsvollen Beitrag in puncto Nachhaltigkeit leisten will, der sollte in erster Linie auf einen sorgsamen Um gang mit Ressourcen achten. Ökologisch machen deshalb vor allem zweierlei Din ge Sinn: Erstens die Minimierung des Materialeinsatzes, zweitens die gezielte Verwendung von sortenreinen Industrie abfällen, da dieses Recyclingmaterial re lativ umweltschonend für die Herstel lung neuer Säcke nutzbar gemacht werden kann. Hingegen ist es aus Um weltsicht mehr als ungünstig, für ein End-of-Life-Produkt, das unweigerlich der Verbrennung zugeführt wird, grosse Mengen aufwändig aufbereitetes Recy clingmaterial einzusetzen. ISO-konforme Studie Um den ökologischen Fussabdruck verschie dener Kehrichtsäcke zu ermitteln, beauftrag te PetroplastVinora das Umweltberatungs unternehmen Quantis mit der Erstellung einer «Ökobilanz für Abfallsäcke». Die Stu die wurde gemäss ISO 14044:2006 verfasst und einer kritischen Prüfung durch die Firma Carbotech unterzogen. Weitere Informatio nen gibt es auf www.petroplastvinora.ch/ unternehmen/themen-im-fokus. Ökologie Engagement gegen Littering Littering, das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Raum, beschäftigt längst nicht mehr nur Umweltverbände und Politiker. Auch Schweizer Unternehmen engagieren sich zunehmend gegen die «Vermüllung» von Strassen, Plätzen, Wiesen und Wäldern. Bei PetroplastVinora stand das Thema Littering 2014 gleich zweimal auf der Agenda: einmal im Rahmen der Basler Aktion «Ein Drecksack macht sauber» und einmal durch die Unterstützung des nationalen Clean-Up-Days. Für PetroplastVinora besitzt das Thema Littering eine besondere Relevanz. «Ge rade achtlos weggeworfene Kunststoff verpackungen tragen zur Verschmut zung unserer Umwelt bei. Deshalb ist uns die Sensibilisierung der Bevölkerung ein grosses Anliegen», so bringt Roland Müller, Leiter Abfallwirtschaft & Recy cling bei PetroplastVinora, die Motivati on des Unternehmens für das Engage ment gegen Littering auf den Punkt. Im Berichtsjahr fanden gleich zwei grossar tige Aktionen gegen das gesellschaftli che bedingte Umweltproblem statt. «Ein Drecksack macht sauber» In der Stadt Basel beteiligten sich im Frühjahr 2014 rund vierzig Geschäfte, Restaurants und Kiosks an einer Litte ring-Kampagne der besonderen Art. Acht Wochen lang wurden Kunden für die Entsorgung von Take-away-Verpa ckungen mit speziellen grün-pinken Plastiksäcken ausgestattet, die an rund dreissig dafür vorgesehenen Containern entsorgt werden konnten. Der Clou der sogenannten «Drecksack»-Aktion stellte ein Gewinnspiel dar. So ermöglichte ein auf dem Sack vermerkter individueller Code den Gewinn von Tausenden attraktiven Preisen. Initiiert wurde die originelle Aktion von den Basler-Litte ring-Gesprächen, einer Arbeitsgemein schaft aus Behörden- und Wirtschafts vertretern. Hergestellt wurden die rund 900 000 PE-Säcke mit dem signifikanten Layout von PetroplastVinora. Ausschlag gebend für die Wahl des Produzenten war, dass es sich um einen professionel len Schweizer Hersteller handelt, der ne ben der allgemeinen Herstellungskom petenz auch über die Fähigkeit zur Einzelnummerierung der Säcke verfügt. Die Schweiz räumt auf – PetroplastVinora macht mit Am 12. und 13. September 2014 war es soweit: Am nationalen Clean-up-Day befreiten Motivierte aus über 300 Ge meinden, Schulen, Firmen und Vereinen in ihrer Region Strassen, Plätze, Wiesen und Wälder von herumliegendem Ab fall. Unterstützt wurde die schweizweit durchgeführte Aktion gegen Littering auch von PetroplastVinora. Das Unter nehmen sponserte den nationalen Cle an-Up-Day mit zehntausend Sammelsä cken, die eigens für die Aufräumaktion hergestellt wurden. Für Nora Steimer, Geschäftsleiterin der projektführenden IG saubere Umwelt (IGSU), stellt die kos tenlose Bereitstellung von Sammelsä cken ein wertvolles Zusatzangebot dar: «Wir freuen uns sehr, dass Petroplast Vinora den nationalen Clean-Up-Day ak tiv unterstützt und mit einem sinnvollen Sponsoring ein starkes Zeichen gegen Littering und für eine saubere Schweiz setzt.» Die transparenten 110-Liter-Sä cke, die aus rund 70 Prozent recycelten Industrieabfällen bestehen, konnten im Vorfeld von allen Freiwilligen im Internet bestellt werden. Clean-Up-Day 2015 Ärgern Sie sich auch über achtlos wegge worfenen Abfall und wollen Sie etwas gegen Littering unternehmen? Am 11. und 12. September 2015 haben Sie die Gelegenheit dazu – dann findet der nächste Clean-UpDay statt. Die Organisatorin des nationalen Clean-Up-Days ist die Non-Profit-Organisa tion IGSU (Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt). Unterstützt werden die beiden Tage vom Bundesamt für Umwelt BAFU, der Organisation Kommunale Infra struktur OKI und von Pusch (Stiftung Prakti scher Umweltschutz Schweiz). Petroplast Vinora stellt auch 2015 wieder kostenlose Sammelsäcke zur Verfügung. Weitere Infor mationen gibt es auf www.clean-up-day.ch. Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 13 Ökologie Umweltrelevante Aspekte PE 2014 lag die Produktionskapazität von PetroplastVinora bei rund 30 000 Tonnen. Während die Kennzahl für Granulate leicht sank, stiegen die Werte bei selber gefertigtem und zugekauftem Rezyklat an. Diese Entwicklung unterstreicht die Umweltpolitik des Unternehmens, das sich für eine konsequente Wiederverwertung von Kunststoffabfällen, d. h. für geschlossene Kreisläufe ausspricht. Dies spiegelt sich auch in den Abfallstatistiken des Unternehmens wider, in denen deutlich höhere Kennzahlen bei den wiederverwertbaren Werkstoffen zu verzeichnen sind. Zum einen ist diese Entwicklung auf ein ganzheitliches Abfallkonzept zurückzuführen, das 2014 an beiden Standorten eingeführt wurde. Zum anderen sorgte eine konsequente Bereinigung der Lager dafür, dass sehr viele wiederverwertbare Werkstoffe in den Kreislauf zurückgebracht werden konnten. Zu erwähnen ist darüber hinaus der Anstieg des Wasserverbrauchs, der in direktem Zusammenhang mit der Schaffung des Kompetenzzentrums Blasfolienextrusion und der Verlagerung der Regenerierungsanlagen nach Jona steht. So benötigten die Anlagen während und nach der Installation deutlich mehr Kühlwasser. Mit dem Abschluss des Kompetenzbildungsvorhabens wird sich auch der Wasserverbrauch wieder normalisieren. Veränderte Verbrauchsstruktur der Standorte Zentrales Thema im Berichtszeitraum war die Schaffung des Kompetenzzentrums Blasfolienextrusion in Jona. So veränderten der Umzug und die Verlagerung diverser Anlagen wie erwartet auch die Verbrauchsstruktur der Standorte. Während der Elektrizitätsverbrauch in Andwil um 27 Prozent auf 8523 MWh sank, stieg der Verbrauch in Jona in derselben Periode um 26 Prozent auf 20 422 MWh. Diese zahlenmässige Ver14 ist sehr gut recyclierbar und bietet auch in Form von Rezyklaten hochwertige Eigenschaften Jährlich fliessen rund 5000 t Rezyklate in unsere Produktion zurück Wir bieten eine breite Palette an Produkten mit hohem Rezyklat-Anteil Die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen ist ein Baustein unserer Umweltpolitik Mit inhouse recyceltem Material decken wir rund 15 % unseres jährlichen Rohstoffbedarfs schiebung kann direkt auf die Konzentration der Extrusionsmaschinen in Jona zurückgeführt werden. Insgesamt ist der Elektrizitätsverbrauch 2014 mit 33 291 MWh leicht höher als im vorherigen Jahr, dies nicht zuletzt durch umzugsbedingte Unregelmässigkeiten in der Produktion. Auch der Einsatz der Wärme-Energie stieg leicht an. Dafür ist in erster Linie der Standort Andwil verantwortlich, wo vor allem der Stützenergieverbrauch für die katalytische Nachverbrennung zugenommen hatte. Hauptsächlich aufgrund des Umzugs diverser Blasfolienextrusionsanlagen mit Inline-Druckwerken nach Jona, der einen geringeren Lösemitteleinsatz in Andwil bedeutete. Weiter auf Zielkurs bei der Reduktion des CO2-Ausstosses PetroplastVinora geht seit vielen Jahren verbindliche Zielvereinbarungen mit dem Bund ein, um die Verwendung von klimaschädlichen Stoffen kontinuierlich zu reduzieren. Diese Ziele konnten in der Vergangenheit regelmässig übertroffen werden. In enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) beschreitet das Unternehmen diesen Weg auch weiterhin und will bis 2020 die Treibhausgas-Emissionen gesamthaft um 15 Prozent senken. Auch 2014 ist PetroplastVinora bei der CO2-Entwicklung weiter auf Zielkurs, PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 auch wenn bei der Energie-Effizienz ein minimaler Rückstand zu verzeichnen ist. Spätestens 2016 sollte dieser Rückstand wieder aufgeholt werden; dann werden die 2014 eingeleiteten Massnahmen wirksam. Konkret wurden im Berichtsjahr 955 Tonnen CO2 ausgestossen. Verminderung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) PetroplastVinora setzt sich für einen umweltbewussten und verantwortungsvollen Umgang mit lösemittelhaltigen Druckfarben ein und will die im Rahmen des Druckprozess entstehenden flüchtigen organischen Verbindungen (VOC: Volatile Organic Compounds) gezielt vermindern. Die Konzentration der Blasfolienextrusion mit Inline-Druckwerken in Jona führte 2014 zu einem Temperaturanstieg in der Produktion. Da dadurch mehr Lösemittel verdunstete, lag der VOC-Ausstoss im Berichtjahr etwas höher als im vergangenen Jahr. Um die VOC-Werte in Zukunft systematisch zu senken, wird am Standort Jona die Errichtung einer regenerativen Nachverbrennung (RNV) geplant. Konkret soll die RNV-Anlage 2016 in Betrieb genommen werden. Durch diese weitreichende Massnahme kann der VOC-Ausstoss künftig auf ein Minimum reduziert und der Energiekreislauf am Standort optimiert werden. Ökologie Kennzahlen 2013 2014 26 712 25 417 102 114 4 069 5 147 527 1 350 31 410 32 028 Farben 299 313 Lösemittel 351 473 Klebstoffe 4 4 654 790 Rohstoffe [t] Granulate Zugekaufte Folien (OPP1, CPP2) Rezyklat Eigenfertigung Zugekauftes Rezyklat Total Rohstoffeinsatz Hilfsstoffe [t] Total Hilfsstoffeinsatz Wasser [m ] 3 Total Wassereinsatz 74 494 79 034 27 896 28 945 4 258 4 346 32 154 33 291 Elektrizität [MWh] Elektrizität Bezug von EVU3 Elektrizität Bezug von BHKW 4 Total Verbrauch Logistik mit Weitsicht Bei der Wahl ihrer Logistik-Partner legt PetroplastVinora grossen Wert auf die Aspekte Klimaschutz und CO2-Verbrauch. So arbeitet das Unternehmen seit Jahren unter anderem erfolgreich mit Camion Transport zusammen, dessen duales Transportsystem von Schiene und Strasse signifikante CO2-Einsparungen ermöglicht. Konkret konnte PetroplastVinora 2014 durch den Einsatz von Bahn-Shuttles 45 746 kg CO2 einsparen und damit den Transport bedingten Ausstoss um 20 Prozent reduzieren. Unter dem eingetragenen Label «Eco Balance by camiontransport.ch» analysiert und dokumentiert Camion Transport genauestens die Anzahl Lieferungen, das frachtpflichtige Gewicht, den effektiven CO2-Verbrauch sowie die erzielten Einsparungen durch das duale System. Ein individueller CO2-Report gibt jährlich Auskunft über den Beitrag, den PetroplastVinora auf diese Weise für die Umwelt leistet. Heizöl und Abwärme [MWh] Heizöl 3 456 3 823 Genutzte Abwärme von BHKW4 und Katalysator 11 559 12 482 Pflanzenöl/Biodiesel für BHKW4 10 166 10 053 Total Verbrauch 25 181 26 358 Treibhausgase CO2 917 955 VOC-Ausstoss 191 240 Wiederverwertbare Werkstoffe (Kunststoffe, Holz, Metall, Papier etc.) 133 703 sonstige Abfälle 174 100 Total nicht gefährliche Abfälle 307 803 Emissionen [t] 5 Nicht gefährliche Abfälle [t] 1 OPP: Orientend Polypropylen / gerecktes Polypropylen 2 CPP: Cast Polypropylen / ungerecktes Polypropylen 3 EVU: Energieversorgungsunternehmen 4 BHKW: Blockheizkraftwerk 5 VOC: Volatile Organic Compounds / flüchtige organische Verbindungen Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 15 Menschen Soziale Verantwortung in der Lieferkette wahrnehmen Sichere und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sind in vielen Teilen dieser Welt keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, dass global tätige Unternehmen auf die Einhaltung grundlegender Menschenrechte bestehen. Die Business Social Compliance Initiative (BSCI) ist eine Unternehmens-Initiative, die sich die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zum Ziel gesetzt hat. PetroplastVinora ist seit Herbst 2014 Mitglied von BSCI und in der nationalen Kontaktgruppe Schweiz vertreten. Als Schweizer Produzentin fertigt Petro plastVinora rund 85 Prozent der Produk te im eigenen Land. Lieferanten aus Ent wicklungs- und Schwellenländern, die das Unternehmen mit ausgewählten Handelswaren beliefern, müssen nicht nur alle gängigen Qualitäts-, Umweltund Hygienestandards erfüllen, sondern auch sichere und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen für ihre Beschäftig ten nachweisen. Um die Einhaltung von sozialen Mindestanforderungen bei der Herstellung von importierten Produkten systematisch sicherzustellen, wurde PetroplastVinora 2014 Mitglied in der Business Social Compliance Initiative (BSCI). Für das Unternehmen steht fest: Die Richtlinien und Instrumente von BSCI stellen eine gute Ergänzung zu den unternehmenseignen Kontrollen sowie den persönlichen Besuchen vor Ort dar. Code of Conduct als gemeinsame Basis BSCI ist eine Wirtschaftsinitiative für Unternehmen, die sich für die Verbesse rung der Arbeitsbedingungen in der glo balen Lieferkette einsetzen. Die Initiative umfasst weltweit 1400 Firmen, bildet ein Einkaufsvolumen von über 600 Mrd. EUR ab und erreicht über 3 Mio. Mitar beitende in Zuliefererbetrieben. In der Schweiz nehmen bisher rund 70 Unter nehmen teil; ein Grossteil von ihnen ist auch in der nationalen Kontaktgruppe vertreten. Grundlagen der BSCI-Arbeit 16 bilden ein allgemeingültiger Verhaltens kodex (Code of Conduct), ein einheitli ches Monitoring-System sowie Schulun gen und Sensibilisierungsprogramme. Der Verhaltenskodex basiert auf den wichtigsten internationalen Überein kommen zum Schutz der Rechte von Arbeitern, insbesondere den Konventio nen der International Labour Organiza tion ILO. Der Weg ist das Ziel Das Besondere an BSCI ist der entwick lungsorientierte Charakter. So spielen stetige Verbesserungen durch die Befä higung aller Akteure eine entscheidende Rolle. Konkret verpflichten sich Mitglie der durch einen Beitritt, innerhalb von dreieinhalb Jahren zwei Drittel ihrer Lie feranten in den BSCI-Prozess einzubin den, wobei ein Drittel zufriedenstellende Resultate erlangen muss. Nach fünfein halb Jahren müssen zwei Drittel gute Ergebnisse erzielen. Erreicht werden soll die Durchsetzung der Sozialstandards zum einen durch externe Audits von anerkannten Prüfgesellschaften, zum anderen durch gezielte Schulung, Auf klärung und Sensibilisierung in den Produktionsstätten vor Ort. Petroplast Vinora hat Ende 2014 mit der Imple mentierung des BSCI-Prozesses und dem Monitoring ihrer Lieferanten begonnen, mit dem Ziel, möglichst alle Lieferanten für eine verantwortungsvolle Beschaf fung zu gewinnen. PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Geschichte der BSCI Die Business Social Compliance Initiative (BSCI) wurde 2003 unter der Schirmherr schaft der Foreign Trade Association (FTA) von europäischen Textilhändlern gegründet, darunter befanden sich auch zwei Schweizer Firmen. Heute sind unter den 1400 BSCI-Teil nehmern verschiedenste Unternehmen aus den Bereichen Detailhandel, Schuhhandel, Sportbekleidung, Wäsche, Dienstleistungen, Werbeartikel, IT-Produkte, Food und Verpa ckung vertreten. Weitere Informationen gibt es auf www.bsci-ch.org. Menschen Fachkräfte für die Industrie begeistern Zu den zentralen Herausforderungen der Kunststoffverpackungsbranche gehört die Sicherung des Fachkräfteangebots. Bereits heute werben immer mehr Unternehmen um immer weniger Fach- und Führungspersonen. Gerade in hochspezialisierten Bereichen wie der Blasfolienextrusion oder dem Flexodruck wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen oder junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Auch PetroplastVinora beschäftigte sich 2014 intensiv mit dieser Thematik. Der demografische Wandel macht auch vor der kunststoffverarbeitenden Indust rie nicht Halt. Im Gegenteil: Engpässe bei der Rekrutierung von Fach- und Füh rungskräften zeichnen sich heute auf fast allen Stufen der Wertschöpfungs kette ab. Auch und gerade in der Schweiz sind sich Unternehmen, Bran chenorganisationen und Bildungsein richtungen dieser Herausforderung be wusst und setzen sich dafür ein, geeignete Fachpersonen für die Indust rie zu begeistern und potentielle Auszu bildende von der Attraktivität und den Möglichkeiten der Branche zu überzeu gen. Denn nur, wer es schafft, langfristig qualifizierte Mitarbeitende an sich zu binden, wird in Zukunft auch wettbe werbsfähig sein können. Abnehmendes Interesse an spezialisierten Berufszweigen Für PetroplastVinora stellte die Suche nach geeigneten Auszubildenden 2014 keine leichte Aufgabe dar. So konnten von den über zwanzig angebotenen Ausbildungsplätzen gerade einmal vier zehn Stellen besetzt werden. Während die allgemeineren Berufsbilder wie Poly Fachkräfteangebot frühzeitig sichern: Jugendliche im Schülerlabor der Hochschule für Technik Rapperswil. mechaniker, Informatiker oder Kaufleute in der Regel auf eine grössere Resonanz stossen, ist in den hochspezialisierten Bereichen wie der Kunststofftechnologie oder dem Flexodruck seit Jahren ein ab nehmendes Interesse zu verzeichnen. Um diesem negativen Trend zu begeg nen, entschied sich PetroplastVinora 2014 für eine Präsenz auf «Yousty», ei ner Facebook-artigen Internetplattform, die Jugendliche bei der Lehrstellensuche unterstützt und mit Unternehmen ver netzt. Diese Art der Kommunikation wird PetroplastVinora in den kommen den Jahren noch ausbauen. Schüler für die KunststoffIndustrie gewinnen Doch die sozialen Medien sind nur ein Weg, um junge Erwachsene für be stimmte Berufe zu begeistern. Viel erreicht werden kann diesbezüglich immer noch im Rahmen der schulischen Orientierungsphasen. Vor diesem Hin tergrund unterstützte PetroplastVinora im Februar 2014 das Schülerlabor der Hochschule für Technik Rapperswil, das Schülerinnen und Schüler regelmässig über die vielfältigen Berufsfelder in der Kunststoffbranche informiert. Konkret ermöglichte PetroplastVinora rund zwanzig Jugendlichen einen spannen den Tag an der HSR, wo sie einen Ein blick in den Alltag eines Kunststoffunter nehmens gewinnen konnten. Am Beispiel eines Kunststoffprodukts simu lierten sie die Prozesse eines Industriebe triebs, eigneten sich Fachwissen an, tra fen Business-Entscheidungen und arbeiteten interdisziplinär zusammen. Ziel war es, das Interesse für den vielsei tigen Werkstoff Kunststoff zu wecken und auf technische Berufe neugierig zu machen. www.yousty.ch www.hsrlab.ch Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 17 Menschen Personalrelevante Aspekte Der Personalbestand von PetroplastVin ora hat sich von 2013 auf 2014 leicht erhöht; die Fluktuationsrate fiel im Ver gleich zum Vorjahr etwas niedriger aus. Personelle Veränderungen standen vor allem auf der Führungsebene im oberen Management an. So erhielt das Unter nehmen im Juni 2014 mit Hans-Peter Diener einen neuen CEO und mit Daniel Maissen einen neuen CFO. Ende des Jahres übernahm dann Clemens Gäm perle als Leiter Operations die Verant wortung für die Produktionsstandorte in Andwil und Jona. Die Rekrutierung von geeigneten Fachkräften und die Suche nach interessiertem Nachwuchs stellten auch 2014 eine grosse Herausforderung dar. So konnten einmal mehr nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden; die Anzahl Lernende sank auf vierzehn jun ge Erwachsene. Positiv hervorzuheben ist der Aspekt der Diversität, sprich der kulturellen Vielfalt. So arbeiten bei PetroplastVinora seit Jahrzehnten Mitar beitende aus rund zwei Dutzend Natio nen zusammen. Langjährige Mitarbeitende als Basis für den Erfolg Langjährige Mitarbeitende sind die Basis für jedes erfolgreich operierende Unter nehmen. Gerade in stetig sich verän dernden Zeiten geniessen Erfahrung, Wissen und Loyalität einen immer höhe ren Stellenwert. Egal, ob in der Extrusi on, der Druckerei, der Konfektion oder der Administration, zahlreiche Mitarbei tende halten PetroplastVinora bereits seit Jahrzehnten die Treue. Allein 2014 konnte das Unternehmen 35 Jubilare ehren, die 15, 20, 25, 30 oder sogar 35 Jahre im Unternehmen tätig sind. Alle diese langjährigen Mitarbeitenden konnten sich über ein Präsent sowie über eine Jubiläumszulage freuen, die den Dienstjahren entsprechend ausbe zahlt wurde. Gefeiert wurde darüber 18 hinaus bei einem gemeinsamen Jubilä ums-Essen, das Anfang 2015 stattfand. Günther Graf, der heute als Leiter in der Druckerei in Andwil beschäftigt ist, arbeitet bereits seit 25 Jahren bei Petro plastVinora. Für ihn steht fest: «So lange bei einem Unternehmen mit dabei zu sein, eröffnet wertvolle persönliche Chancen. Durch meine langjährige Fir menzugehörigkeit konnte ich Petro plastVinora von Grund auf kennenler nen und bis heute durch verschiedene Phasen begleiten. Das hilft mir in meiner aktuellen Führungsposition sehr.» Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Arbeitssicherheit und Gesundheits schutz stehen bei PetroplastVinora ganz oben auf der Agenda. Regelmässige Schulungen und Audits geniessen einen ebenso hohen Stellenwert wie Kampag nen zur Unfallverhütung, die das Unter nehmen in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) lanciert. 2014 wurden an den Standorten Andwil und Jona unter anderem Evakuations-Übungen, Sensibi lisierungs-Workshops zum Umgang mit Arbeitswerkzeugen sowie Gefahren-Prä ventions-Schulungen durchgeführt. PetroplastVinora | Nachhaltigkeitsbericht 2014 Erfreulich ist, dass diese Aktivitäten auf Resonanz stiessen und die Zahl der Betriebsunfälle verkleinert werden konn te. Mussten 2013 noch 25 Unfälle ver meldet werden, die einen Arbeitsausfall von mehr als drei Tagen nach sich zogen, waren es 2014 bereits etwas weniger. Auch die Bagatellunfälle konnten von 20 (2013) auf 17 (2014) reduziert werden. Im Rahmen eines aktiven Gesundheits schutzes führte PetroplastVinora im Berichtsjahr wieder MAK-Wert-Analysen zur Bestimmung der Luftwerte durch und bot den Mitarbeitenden Früchte oder Grippeschutzimpfungen an. www.bfu.ch Menschen Kennzahlen 2013 2014 Männer 247 261 Frauen 74 79 Auszubildende 18 14 339 354 261 257 78 97 Vollzeit 304 324 Teilzeit 35 30 Männer 39 33 Frauen 3 6 Schweiz 184 208 Serbien 38 35 Deutschland 21 17 Türkei 14 24 Bosnien 14 11 Mazedonien 10 6 Sri Lanka 11 11 Albanien 13 11 Kroatien 10 6 9 8 Personalbestand (per 31.12.) Total Unternehmensbereich Produktion Administration Anstellungsverhältnis Kadermitarbeitende Nationen Montenegro Italien 5 7 Andere 10 10 > 50 Jahre 106 111 30 – 50 Jahre 163 178 70 65 18,60% 16,60% 504 553 3,10% 3,32% Anzahl Betriebsunfälle > 3 Tage Arbeitsausfall 25 23 Anzahl Betriebsunfälle < 3 Tage Arbeitsausfall 20 17 Altersstruktur < 30 Jahre Fluktuationsrate (Schlüter-Formel/ neue Berechnungsgrundlage ab 2014) Interne Aus- und Weiterbildung Anzahl durchgeführte Schulungen Gesundheit und Arbeitssicherheit Fehlzeitenrate (inkl. Langzeitkranke) Nachhaltigkeitsbericht 2014 | PetroplastVinora 19 PetroplastVinora AG Feldrietstrasse 8 Postfach 9204 Andwil Schweiz T +41 (0)848 811 001 F +41 (0)848 811 002 [email protected] www.petroplastvinora.ch
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