Bedienungsanleitung

Bedienungsanleitung
KSAT
Funktionsprinzip auf einen Blick
Das Gerät dient zur Messung der hydraulischen Leitfähigkeit Ks von
gesättigten Böden. Es benutzt dazu die Gleichung von Darcy.
Gleichung von Darcy
Ks = (L . V) / (H . A . t)
L Länge der Probe
VVolumen des Wassers
HHöhe der Wassersäule
AQuerschnitt der Probe
tZeit
Wasser
Druckhöhe der
Wassersäule
Bodenprobe
Wasserablauf
USB-Anschluss
des Computers
Drucksensor und Elektronik
Hinweis: Erklärung der Zeichen und Systematik der Bedienungsanleitung
Wasser
Elektronik
Luft
aufgesättigter Boden
Mechanik
Boden
In den blauen Feldern links finden
Sie Schritt für Schritt, wie Sie bei
der Arbeit mit dem Ksat vorgehen,
z. B. „Stechzylinder auf Ring
aufsetzen“.
In den grauen Feldern
rechts sehen Sie, wie
das Ergebnis Ihrer Tätigkeit aussehen sollte.
Bestandteile des Geräts
und Lieferumfang
Constant Head Rohr
und Dichtung
Bürette
Schraubkappe
Krone mit
Gitterscheibe
Füllhahn
Stechzyliner
Ring mit
Porenscheibe
Füllhahn
Messdom
USB-Anschluß
Wasser-Ablauf
Bürettenhahn
Zusätzlich im Lieferumfang
• KSAT VIEW®-Software
• 5-Liter Vorratsgefäß
• 1,2 m Zuleitungsschlauch
• 1,2 m Ableitungsschlauch
• 2 Ersatzdichtungsringe
für Kronen
• Wanne für Bodenprobenaufsättigung
• Edelstahlplatte für Prüfung
des Druckaufnehmers
• Abstreifplatte
Für konsolidiertes Messgut
Krone mit
Gitterscheibe
Für unkonsolidiertes Messgut
Krone mit
Porenscheibe
Messaufbau
Wasser-Ablauf
Theoretische Grundlagen
Die Bedeutung des hydraulischen Widerstands
Die Wasserspeicherung und Wasserleitung in Böden ist von herausragender
Bedeutung für eine Vielzahl von ökosystemaren Prozessen in terrestrischen
Ökosystemen.
Die gesättigte Wasserleitfähigkeit beeinflusst Faktoren wie die landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten, geotechnische Eigenschaften und ist
eine Schlüsselgröße beim Transport von Nähr- und Schadstoffen. Sie ist die
bestimmende Größe für das Design von Drainagen oder den Betrieb von
Beregnungsanlagen.
Messprinzip
Man lässt eine voll mit Wasser gesättigte Stechzylinderprobe senkrecht zum
Probenquerschnitt in einer Apparatur stationär oder instationär mit entlüftetem Wasser bei Raumtemperatur durchströmen und misst den Wasserdurchsatz Q = V/t.
Die Wasserdurchlässigkeit (Kf bzw. KS-Wert) errechnet sich aus dem perkolierten Wasservolumen V in der Zeit t, dem Fließquerschnitt A, der Höhe hydraulischen Druckhöhendifferenz H und der Länge der Bodensäule L, über welche
die Druckhöhendifferenz abgebaut wird.
Nach Darcy (1857) gilt für die Flussdichte q bei laminarem Fluss
q=
V
H
= – KS
A∙t
L
und somit
KS =
LV
HAt
Henry Darcy
(1803 – 1885)
Theoretische Grundlagen | 3
Stechzylinderprobenahme
Nach DIN 19683-9 können Wasserdurchlässigkeitsmessungen an Stechzylinderproben in gestörter oder in ungestörter Lagerung durchgeführt werden. Bei einer in-situ-Probenahme in horizontbezogener, ungestörter Lagerung ist nach
DIN 19672-1 und E DIN ISO 10381-4 zu verfahren, wobei die Entnahmerichtung
nach dem Anwendungszweck und dem Aussageziel festzulegen ist. Gepackte
Proben erlauben keine Aussagen über in situ-Leitfähigkeiten, da diese in der
Regel durch die Bodenstruktur bestimmt werden.
Zur Entnahme ungestörter Proben gehen Sie wie folgt vor
• Setzen Sie den Stechzylinder in der gewünschten
Tiefe auf den freigelegten Boden auf.
• Treiben Sie den Stechzylinder mit Hilfe einer Schlaghaube
und eines mittelgroßen vibrationsfreien Hammers möglichst
ohne Verkantung in den Boden (vertikal oder horizontal).
• Graben Sie die Probe dann mit einem Spaten so aus, dass
der Boden­verbund im Stechzylinder und über die Stechzylinder­
oberflächen hinaus in der originalen Lagerung bleibt.
• Anschließend präparieren Sie mit Hilfe eines Messers oder eines
Metallsägeblattes auf beiden Stechzylinderseiten absolut plane
Oberflächen, ohne dabei Poren zu verschmieren. Vorhandene
Wurzeln schneiden Sie mit einer Schere ab.
• Für den Transport (siehe auch Zubehör) decken Sie die Proben
mit Schutzkappen ab.
Entscheidend bei der Bestimmung der hydraulischen Leitfähigkeit von gesättigten Bodenproben ist, dass keine Klüfte, Spalten oder Risse durch die Probe in
Richtung der Wasserströmung entstehen. Zu den größten Messfehlern führen
hierbei Randklüfte. Stechzylinder, die verkantet genommen wurden, sind
deshalb zu verwerfen. Nach Dirksen (1999) ist nicht die Messgenauigkeit,
sondern die Qualität und Repräsentativität der Bodenproben die größte
Herausforderung bei der Bestimmung der hydraulischen Leitfähigkeit. Aus
diesem Grund werden Bodenproben mit Stech-zylinder in wenigstens 5- bis
10-facher Wiederholung genommen.
4 | Theoretische Grundlagen
Wertebereiche für kf
Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich die in der Literatur ange­
gebenen Werte für kf üblicherweise auf Wasser. Ist der Durchlässigkeitsbeiwert
kf für ein mit Wasser durchströmtes Medium bekannt, dann lässt sich die Durchlässigkeit dieses Mediums für andere Stoffe berechnen.
Wasserdurchlässigkeit nach DIN 18130
sehr stark durchlässig >10–2 m/s
stark durchlässig 10–2 bis 10–4 m/s
durchlässig 10–4 bis 10–6 m/s
schwach durchlässig 10–6 bis 10–8 m/s
sehr schwach durchlässig < 10–8 m/s
Durchlässigkeitsbeiwerte für Lockergesteine (Wasser)
reiner Kies 10–1 bis 10–2 m/s
grobkörniger Sand
um 10–3 m/s
mittelkörniger Sand
10–3 bis 10–4 m/s
feinkörniger Sand
10–4 bis 10–5 m/s
schluffiger Sand
10–5 bis 10–7 m/s
toniger Schluff
10–6 bis 10–9 m/s
Ton
< 10–9 m/s
Die Grenze zwischen einem durchlässigen und einem undurchlässigen Boden
liegt etwa bei 10–6 m/s. Böden mit einem kf-Wert < 10–9 m/s sind nahezu wasserundurchlässig.
Theoretische Grundlagen | 5
Perkolationslösung
Nach DIN (DIN 19693-9, 1998; DIN 18130-1, 1998) soll zur Aufsättigung und als
Perkolationslösung entgastes „elektrolytarmes Wasser von Raumtemperatur“
verwendet werden. Als Perkolationsfluid eignet sich entgastes Leitungswasser
oder entgastes Wasser mit einer schwachen Lösung eines zweiwertigen
Kations (z. B. 0,01 M CaCl2-Lösung; McKenzie et al., 2002). Das Entgasen kann
z. B. durch Abkochen erfolgen.
Da die Ionenstärke der Bodenlösung erheblich die Weite der elektrischen
Doppelschicht von Böden beeinflusst, und diese sich in feinkörnigen Substraten
auf die hydraulische Leitfähigkeit auswirkt, sollte im Ideal ein Perkolationsfluid
mit einem Elektrolytgehalt verwendet werden, welcher der in-situ Boden­
lösung ähnlich ist. Bei tonhaltigen Böden führt die Verwendung von einwertigen
Kationen zur Dispersion der Tonpartikel und zur Ausschwemmung sowie zur
Verstopfung des Sekundärporensystems.
Die Perkolationslösung wird aus einem Vorratsgefäß, welches oberhalb der
Apparatur gelagert ist, über eine Schlauchleitung und den Hahn der Bürette
zugeführt. Dies gewährt neben der komfortablen Befüllung der Bürette minimalen atmosphärischen Kontakt, eine möglichst geringe Rückdiffusion von
Luft, sowie die Temperierung auf Umgebungstemperatur.
6 | Theoretische Grundlagen
Erstinbetriebnahme
Legen Sie die CD mit der KSAT VIEW-Software ein oder führen Sie einen Down­load
unter www.ums-muc.de/KSAT.zip durch.
Doppelklicken Sie auf die Datei KSAT.msi.
Folgen Sie den Anweisungen des Wizards.
Der Wizard führt Sie durch die Installation.
Sollte der KSAT USB Treiber nicht automatisch installierte werden, dann installieren
sie diesen manuell (siehe Kapitel Manuelle
Installation des USB Treibers)
Schließen Sie das Gerät mit dem
USB-Stecker an Ihrem Rechner an.
Starten Sie die KSAT-Software.
Das Gerät verbindet sich automatisch
mit Ihrem Rechner.
Installieren Sie Wasserzu- und -ablauf.
Das Gerät ist bereit zur Messung.
Hinweis
Für die Installation der KSAT VIEW-Software benötigen Sie eventuell Administratorenrechte.
Erstinbetriebnahme | 7
Konfiguration des Gerätes
Im Menü „File naming“ können Sie Ihre Messkampagne mit Namen versehen
und abspeichern.
Anzeige
Eingabe
Erläuterung
Voreinstellung
Dateiname
alphanumerisch
frei wählbar für die Messkampagne
–
Zähler
numerisch
Zählt die Anzahl der Messungen pro Messkampagne automatisch
–
Pfad
Verzeichnis
Hier legen Sie fest, auf welchem Speicher­
platz und in welchem Ordner Sie Ihre
Messdaten speichern.
Messwerte werden
im .csv-Format
gespeichert
Im Menü „Setup“ im Fenster „Testparameter“ können Sie auch die folgenden
Parameter verändern. Normalerweise sind keine Änderungen an der Konfiguration für den Messbetrieb erforderlich. Bitte ändern Sie nur Einstellungen,
deren Auswirkungen Sie kennen.
Anzeige
Eingabe
Erläuterung
Voreinstellung
Burette area
[cm²]
Querschnittsfläche der Bürette
4,56 cm²
Minimum pressure
difference
[cm]
minimaler Druckunterschied, bei dem die
Messung automatisch gestoppt wird.
0,3 cm
Porous plate bottom height
[cm]
Dicke der porösen Platte im Ring
1 cm
Conductivity of the
porous plate
[cm/d]
Porous plate top height
[cm]
Dicke der porösen Platte in der Krone
0,3 cm
Pressure increase to start
[cm]
Druckhöhendifferenz, bei dem die
Messung automatisch startet
2 cm
Reference temperature
[° C]
20 000 cm/d
25° C
Relative pressure to stop
[cm]
Bruchteil der Druckhöhendifferenz beim
Start, bei dessen Unterschreitung die
Messung beendet wird.
Soil sample area
[cm²]
Querschnittsfläche der Bodensäule
50 cm²
Soil sample length
[cm]
Höhe der Bodensäule
5 cm
Tube cross section area
[cm²]
Querschnittsfläche des Constant Head
Rohrs (Kapillare)
0,2 cm²
Use Auto offset adjustement
–
Automatische Offsetkorrektur
True
0,25
Im Menü „Setup“ im Fenster „Measurement“ (im Modus „Falling head“ und
„Constant head“) wählen Sie die Messzyklusdauer.
Anzeige
Eingabe
Erläuterung
Voreinstellung
Sampling rate
[mm:ss]
Messzyklusdauer (Auto, min. 1 s, max. 24:00 h)
Auto
Anschließend wählen Sie die Art der Krone (mit Gitterscheibe oder mit poröser
Platte).
8 | Konfiguration des Gerätes
Im Menü „Setup“ im Fenster „Constant Head steps“ im Modus „Constant
head“ wählen Sie, bei welcher Höhe der Wassersäule Sie die Taste „Click
here“ drücken werden. Weitere Ablesung durch Drücken von „Add“ eingeben, Höhe der Wassersäule durch Drücken von „Insert“ eingeben, Löschen
einer Ablesung durch „Delete“.
Anzeige
Eingabe
Erläuterung
Voreinstellung
[0], [1], [2], …
–
Reihenfolge der Ablesungen
–
Zahl
[cm]
Höhe der Wassersäule
–
Korrektur der ermittelten Leitfähigkeit
durch Berücksichtigung des Gerätewiderstands
Ist die Leitfähigkeit des Bodens sehr hoch, muss der Widerstand des Messgeräts,
insbesondere der porösen Platten berücksichtigt werden. Dieser Systemwiderstand 1/KPlatte wurde als Voreinstellung in die Parameterliste eingetragen.
Die hydraulische Leitfähigkeit des Bodens wird aus der effektiven Leitfähigkeit
des Systems Platte-Boden Keff, die sich aus der Auswertung der vorhergehenden
Gleichung ergibt, wie im folgenden dargestellt, errechnet (DIN 19683-9, 1998).
Da sich die Widerstände (R = L/k)
der beiden Systeme addieren, gilt
LBoden + LPlatte
Keff
Durch Umformung und Auflösen
nach Ks folgt
=
Ks
+
LPlatte
KPlatte
LBoden
KS =
LBoden + LPlatte
Keff
mit
LBoden
LBoden
[cm]
Länge der Bodenprobe
LPlatte
[cm]
Dicke des Systemwiderstandes
kPlatte
[cm/d]
Leitfähigkeit der gesättigten porösen Platte
ks
[cm/d]
Leitfähigkeit der gesättigten Bodenprobe
–
LPlatte
KPlatte
Konfiguration des Gerätes | 9
Berücksichtigung des Plattenwiderstands
Der Effekt des Plattenwiderstandes wird in KSAT VIEW berücksichtigt, auch
wenn er nur bei extrem durchlässigen Proben bemerkbar ist.
In KSAT VIEW wird bei einer Plattendicke von 0,8 cm eine Systemleitfähigkeit
von 20000 cm/d in angenommen. Bei Alterung oder Verschmutzung kann
sich der Wert verändern. Er sollte vom Benutzer separat, z. B. in Form einer
Leermessung ermittelt werden.
Man geht dazu vor wie folgt
• Leeren Zylinder ins System einbringen.
• Parameter LPlatte auf Null stellen.
• Parameter LBoden auf 1 stellen.
• Messung durchführen.
• Erzielten Messwert als KPlatte interpretieren und in der Parameterliste ändern.
• Alle Längenparameter wieder in die richtigen Werte bringen.
Beispiel Test Parameter
Falling Head
10 | Konfiguration des Gerätes
Einfluss der Temperatur auf Ks
Die hydraulische Leitfähigkeit ist temperaturabhängig. Der Benutzer entscheidet,
für welche Temperatur er die Messwerte angeben will. Eine Umrechnung von der
automatisch erfassten Messtemperatur zu einer gewünschten Referenztemperatur T [° C] erfolgt proportional zur dynamischen Viskosität η [mPa ∙ s] von Wasser.
Diese kann über folgende Funktion
angenähert werden
η = 0,0007 T² - 0,0531T + 1,764
mit r² = 0.9996
Die Tabelle unten listet einige Kennwerte der Viskosität.
Temperatur in ° C
5
10
15
20
25
Dynamische Viskosität von reinem
Wasser [mPa s], bei 1 bar
1,518
1,306
1,137
1,001
0,894
Abhängigkeit der dynamischen Viskosität des Wassers von der Temperatur
Nach DIN 18130-1 errechnet
sich die Leitfähigkeit bei 10° C
aus der bei T gemessenen
Leitfähigkeit nach folgender
Gleichung
mit
KS (10° C) =
1,359
1 + 0,0337 ∙ t + 0,00022 ∙ T2
T
[° C]
Wassertemperatur beim Versuch
Ks(T)
[cm/d ]
Durchlässigkeitsbeiwert beim Versuch
∙ KS (t) (10)
In KSAT View wird auf dieser Basis eine Viskositätskorrektur von der Messtemperatur T auf eine im Parameterfile definierte Referenztemperatur Tref durchgeführt.
Konfiguration des Gerätes | 11
Nullpunkt setzen
Bürette durch Öffnen des Füllhahns füllen.
Wasserlinse bildet sich.
Messdom durch Öffnen des Bürettenhahns fluten.
Bürettenhahn schließen.
Abstreifplatte auf Wasserlinse drücken
und abziehen.
In der Software die Funktion „Nullpunkt
setzen“ wählen.
Wasserspiegel liegt auf dem
Niveau des Messdomrandes.
Nullpunkt
setzen
Button „Nullpunkt setzen“ drücken.
Software-Assistent zum Setzen des Nullpunkts
Hinweis: Druckanzeige
In der Funktion „Messen“ zeigt der Bildschirm nach dem Nullsetzen eine Wassersäule
von -6,9 cm an. Dies liegt daran, dass der Messaufbau mit Probe 6,9 cm hoch ist.
12 | Nullpunkt setzen
Vorbereiten einer Messung
Aufsättigen der Bodenprobe
Stechzylinder mit Bodenprobe(n) aus
dem Transportbehälter nehmen.
Deckel an der Stechzylinder-Unterseite
abnehmen und Stechzylinder reinigen.
Stechzylinder auf Ring mit Porenplatte
aufsetzen.
2 cm
Stechzylinder mit Ring in die Wanne setzen.
Etwa 2 cm hoch entgastes Wasser mit vergleichbarer Ionenstärke und -zusammen­
setzung wie die Boden­probe einfüllen.
Wasser bis zum Beginn der Schneidkante
nachgießen (Zeit siehe unten).
Probenoberfläche spiegelt.
Nicht auf die Probe gießen (Lufteinschluß).
Nach der unten angegebenen Zeit ist die
Aufsättigung abgeschlossen.
Hinweis:
Die im Ring eingesetzte Porenscheibe muss vor Aufsetzen auf die Probe völlig luftfrei mit
Wasser gefüllt sein. Sie erkennen die vollständige Aufsättigung der Porenscheibe daran,
dass sie in Wasser nicht schwimmt, sondern sich absetzt.
Wenn eine trockene Scheibe kurzfristig verwendet werden soll, wird eine Aufsättigung unter
Vakuum in einem Exsikkator empfohlen. Es genügt, den Exsikkator mit der vollständig unter
Wasser befindlichen Platte einmal zu evakuieren und dann wieder dem atmosphärischen
Druck auszusetzen.
Wenn Sie die Platte stets waagerecht halten, können Sie die aufgesättigte Platte außerhalb des Wassers transportieren und bewegen. Die Poren werden das Wasser gegen die
Gravitation festhalten. Vermeiden Sie dagegen die Senkrechtstellung der Platte, da dann
die Gravitationskräfte die Platte am oberen Ende bereits entwässern.
Vorbereiten einer Messung | 13
Hinweis: Typische Dauer der Aufsättigung
Material
Nachfüllen
nach
Aufgesättigt
nach
Grobsand
ca. 9 min
ca. 10 min
Feinsand
ca. 45 min
ca. 1 h
Schluff
ca. 6 h
ca. 24 h
Ton
entfällt
bis zu 2
Wochen
Hinweis: Ablesen eines Meniskus
Umgang mit quellenden Proben
Beim Aufsättigung kann die Probe aufquellen, wenn sie nicht durch eine Last
beschwert wird. Für die Vermessung im Gerät sollte die Probe grundsätzlich
das normierte Volumen von 250 cm³, d. h. eine Probenlänge von 5 cm, besitzen. Die DIN empfiehlt deshalb, die Probe in bereits gequollenem Zustand
in-situ zu nehmen.
Da aufgrund des Wegfalls der natürlichen Auflast eine Nachquellung statt­finden kann, bietet das Gerät die Möglichkeit, durch die Schraubkappe und
die Verwendung der Krone mit poröser Platte das Quellen zu unterbinden. In
dem Fall wird die Probenmasse, die sich im feldfrisch entnommenen Zustand
im Zylinder befindet, in eben dem Ent­nahme­volumen belassen, und das
Porensystem bleibt gegenüber dem in-situ Zustand weitgehend unverändert.
Alternativ können Sie auch die Probe im unbelastet aufgequollenen Zustand
untersuchen. In dem Fall müssen Sie nach Quellung das überschüssige Material bündig zur Stechzylinderoberfläche entfernen, wobei die Probenmasse
gegenüber der in-situ Masse im Stechzylinder vermindert sein wird.
Hinweis:
Es gibt keine allgemein verbindliche Richtlinie, wie bei quellenden Proben zu verfahren ist.
14 | Vorbereiten einer Messung
Einbringen der Probe ins Gerät
Bürette durch Öffnen des Füllhahns füllen.
Messdom durch Öffnen des Bürettenhahns fluten.
Wasserlinse bildet sich.
Bürettenhahn schließen.
Bodenprobe waagrecht aus der Wanne
zum Gerät transportieren.
Leicht schräg auf die Wasserlinse auf­
setzen, um Luft entweichen zu lassen.
Krone aufsetzen.
Mit Schraubkappe festschrauben.
Bürette wieder füllen.
Nur bei Ton
Bürettenhahn öffnen und so lange Wasser
laufen lassen, bis es am Ablauf austritt.
Bei Bodenproben aus Ton kann Wasser
aus der Pipette auf die Probe gegeben
werden.
Bürette bis 5 cm WS füllen.
Wasser tritt am
Ablauf aus.
5
Bürettenhahn öffnen.
Prüfen: Beträgt die Absinkgeschwindigkeit
ca. 1 mm/10 s
1 mm/10 s
0
Wenn weniger, kann mehr Wasser in die
Bürette gefüllt werden, um die Messung
zu beschleunigen.
Hinweis: Bürettenanzeige
Wenn nach Ablaufen des Wassers aus der Bürette der Meniskus bei Null steht, ist die Mess­an­ordnung dicht. Die Druckanzeige am Bildschirm kann systembedingt ± 0,1 cm betragen.
Vorbereiten einer Messung | 15
Verdunstungsschutz bei Langzeitmessung
Bei Messungen, bei denen die Durchflussrate geringer ist als die im Labor zu erwartende Verdunstung (oft in der Größenordnung 0,2 bis 0,5 cm/d), muss die
Bodenprobe gegen Verdunstung geschützt werden. Sie erreichen dies z. B.
durch Überstülpen einer Haube aus Kunststofffolie (z. B. PE-Folie für Lebensmittel)
über die Schraubkappe.
Simulation einer Messung
Damit Sie als Benutzer die Möglichkeit haben, die Softwarefunktionen auch im
„Trockenbetrieb“ ohne Bodenprobe kennen zu lernen, wurde diese Funktion
in der Software vorgesehen.
• Hierzu klicken Sie im Register „Measurement“ das Feld
„Use Synthetic Data“ an.
• Im Register „Synthetic Data Parameter“ wählen Sie
die Parameter für die Simulation.
• Drücken Sie „Start“.
Unter Berücksichtigung Ihrer Eingaben simuliert die Software eine Messung,
die am Bildschirm erscheint.
Simulation einer
Messung mit der
Falling-Head-Methode
16 | Simulation einer Messung
Messung mit Falling Head
Bei Versuchen an wenig durchlässigen Proben benötigt die Methode mit
konstantem Überstau erheblich Zeit. Eine Verkürzung der Versuchszeit wird
erreicht durch
Erhöhung des hydraulischen Potentialgradienten und
• Erhöhung der Ablesegenauigkeit für die volumetrische Zuflussrate.
•
Beides wird realisiert bei der Methode mit Falling Head.
Voraussetzungen
Die Messaufbau ist identisch wie bei Constant Head. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Mariotte’sche Flasche durch eine Bürette mit
frei fallendem Wasserspiegel ersetzt wird.
Das Gerät benutzt folgende Daten zur Berechnung von Ks
L
[cm] Länge der Bodensäule.
ABoden [cm²] Fläche der Bodensäule
ABürette [cm²] Bürettenquerschnitt
Das Gerät misst die Überstauhöhe H [cm] abhängig von der Zeit t [d].
Es erfolgt die Messung der effektiven Leitfähigkeit des Gesamtsystems, die
durch den Widerstand des Bodens, der porösen Platte, und der Leitungen
bestimmt ist. Sofern die untere Platte grobporig gewählt wird, besitzt sie eine
Leitfähigkeit, die in der Regel weit über der des Bodens liegt. Ihr Wider­stand im
Fließsystem ist somit vernachlässigbar. Die Messung beginnt, wenn stationäre
Fließbedingungen vorliegen. Sie ist beendet, sobald die Messdatenstreuung
gering genug ist um ein eindeutiges Ergebnis zu gewährleisten.
Hinweis: Messdauern für Constant Head und Falling Head
Typische Messdauern liegen für sehr leitfähige sandige Substrate (~1000 cm/d) im Bereich
von Sekunden bis wenigen Minuten, für unstrukturierte tonige Substrate mit sehr geringen
Leitfähigkeiten (< 0,1 cm/d) im Bereich von 24 Stunden.
Messung mit Falling Head | 17
Messablauf
Bürette bis 5 cm WS füllen.
Messung mit Falling Head
in der Software starten.
Messung läuft automatisch ab.
5
Bürettenhahn schnell öffnen.
0
Typische Messkurve zeigt einen exponentiellen Abfall.
Die Messung beginnt mit dem Öffnen des Bürettenhahns. Das Wasser strömt
zunächst mit hohem Druck und einer entsprechend hohen Rate, dann mit
einer zunehmend kleiner werdenden Rate durch die Bodensäule aus.
Die Software erkennt automatisch den Beginn des Druckabfalls und setzt
diesen Zeitpunkt als Startpunkt für die Auswertung fest.
18 | Messung mit Falling Head
Die auflaufenden Daten werden visualisiert und ab dem Vorhandensein
von mindestens zwei validen Messwerten in Echtzeit in die Berechnung von
Ks umgesetzt. Die Messung im Falling-Head-Modus kann unbeaufsichtigt
laufen. Sie wird automatisch beendet, wenn ein Stop-Kriterium erreicht
wird (siehe Kapitel Konfiguration des Gerätes).
Die Messkampagne können Sie jederzeit manuell durch Drücken der Taste
„Stop Messung“ beenden, und danach als neue Messung wieder aufnehmen.
Bei einer Neu-Aufnahme wird die neue Messung in Form eines weiteren
Reiters am Bildschirm eingefügt. Die vorigen Messungen bleiben erhalten
und sind auch während einer laufenden Messung anklickbar.
In der Regel ist es für eine verlässliche Messung nicht nötig, einen großen
Zeitraum mit Daten aufzunehmen. Nach einem Abfall des Bürettenstandes
um ca. 1,0 cm haben Sie meist eine stabile Schätzung der hydraulischen
Leitfähigkeit, wenn diese im Messverlauf konstant bleibt.
Ursachen für eine nicht konstante Leitfähigkeit sind im Kapitel „Ursachen
für eine nicht konstante Leitfähigkeit“, Seite 27 diskutiert.
Bei fehlerlosem Versuchsverlauf erfolgt ein exponentieller Abfall der Druckhöhendifferenz über die Zeit (siehe Bild unten).
Beispielmessung erfolgte für eine gepackte Probe eines Quarzschluffs „milisil M6“
70
H = 62.80368e–0.21903 t
R2= 0.99993
Potentialdifferenz H [cm]
60
50
40
30
20
10
0
0.0
5.0
10.0
15.0
20.0
Zeit t [h]
Messung mit Falling Head | 19
Auswertung der Falling-Head-Messung
Aus den Versuchsparameten Länge der Bodensäule L, Querschnitt der
Bodensäule ABoden, Bürettenquerschnitt ABürette sowie den aufgenommene
Daten der Wasserspiegelhöhe (relativ gegen die Höhe des Auslaufes) errechnet sich die hydraulischen Leitfähigkeit Ks nach zwei Methoden:
• entweder aus zwei Messwertpaaren
• oder durch Anpassung einer Modellkurve an den Experimentalverlauf.
Errechnung aus zwei einzelnen
Messwertpaaren H(t)
ABürette
KS =
Durch Integrieren vom Anfangszustand
H = H zum Zeitpunkt t = 0 bis zu einem
Zeitpunkt t erhalten wir
ABoden
L
∙
∆ ti → i+1
ln H(t) – ln H0 = – KS ∙
Ht
∙ ln
ABürette
ABoden
i
Ht
i+1
∙
1
L
∙t
und somit
H(t) = H0 exp – KS∙
ABürette
ABoden
Wird über eine Regression eine Exponentialfunktion
an die beobachtete Zeitreihe H(t) angepasst und
so der Koeffizient b ermittelt, so ergibt sich daraus
die gesättigte hydraulische Leitfähigkeit nach
mit
∙
1
L
∙ t = a exp (–b ∙ t)
KS =
ABürette
[cm3]
ABoden
[cm3]
durchströmte Fläche der Bodensäule
L
[cm]
Länge der Bodensäule
∆ ti → i+1
[d]
Differenz zweier Ablesezeiten ti und ti+1
Ht
[cm]
Hydraulische Potentialdifferenz zum Zeitpunkt ti
Ht
[cm]
Hydraulische Potentialdifferenz zum Zeitpunkt ti+1
i
i+1
durchströmte Fläche der Bürette
KSAT View nutzt zur Berechnung diese Methode.
20 | Messung mit Falling Head
ABürette
ABoden
∙L∙b
Anpassung einer Modellkurve an den Experimentalverlauf
Die flächennormierte momentane Durchflussrate durch die Bodenprobe ergibt sich aus der Veränderung des Wasserstandes in der Bürette nach:
q=
Q
ABoden
=
ABürette
ABoden
∙
dH
dt
Gleichsetzen der beiden Gleichungen
oben ergibt
Nach dem
Darcy-Gesetz ist
diese Rate gleich
1
H
dH = –Ks∙
q = –Ks∙
ABürette
ABoden
∙
1
L
H
L
∙ dt
Messung mit Falling Head | 21
Messung mit Constant Head
Voraussetzungen
Die Messaufbau ist identisch wie bei Falling Head. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass in die Bürette das Constant Head Rohr (auch als
Kapillare oder Luftkapillarrohr bezeichnet) mit Dichtungskappe gesteckt wird
und die Anordnung wie eine Mariotte’schen Flasche arbeitet. Die Volumenänderung in der Mariotte’schen Flasche erlaubt die volumetrische Messung
des kumulativen Zuflusses.
Nach Öffnen des Bürettenhahns beginnt die Perkolation (Durchstömung der
Probe).
Wenn die Zulaufrate konstant und gleich der Ablaufrate ist, dann ist die Messung stationär. Ab diesem Zeitpunkt sind die Voraussetzungen für eine Messung nach der Constant-Head-Methode gegeben.
Es erfolgt die Messung der effektiven Leitfähigkeit des Gesamtsystems, die
durch den Widerstand des Bodens, der porösen Platte, und der Leitungen
bestimmt ist. Sofern die untere Platte grobporig gewählt wird, besitzt sie eine
Leitfähigkeit, die in der Regel weit über der des Bodens liegt. Ihr Widerstand im
Fließsystem ist somit vernachlässigbar. Die Messung beginnt, wenn stationäre
Fließbedingungen vorliegen. Sie ist beendet, sobald die Messdatenstreuung
gering genug ist um ein eindeutiges Ergebnis zu gewährleisten.
22 | Messung mit Constant Head
Messablauf
Bürette bis ca. 20 cm WS füllen.
Constant Head Rohr einsetzen und
z. B. auf 5 cm WS stellen.
Messung mit Constant Head
in der Software wählen.
Gewünschte Ablesehöhen eingeben.
5
Click here
0
Messung starten.
Bürettenhahn öffnen.
Bei den gewählten Ablesehöhen
Button „Click here“ drücken.
Typische Messkurve zeigt einen konstanten Verlauf.
Messung mit Constant Head | 23
Die Messung beginnt mit dem Öffnen des Bürettenhahns. Die Berechnung
beginnt, wenn stationäre Fließbedingungen vorliegen. Sie ist beendet, sobald die Messdatenstreuung gering genug ist um ein eindeutiges Ergebnis
zu gewährleisten.
Das Gerät nimmt bei vorgewählten Wasserständen Z [cm WS] die Daten Zeit
t [in d] und kumulativ perkoliertes Wasservolumen V [cm³] auf. Hierzu müssen
Sie bei Erreichen der vorgewählten Wasserstände die Taste „Click here“ drücken.
Es gehen folgende Parameter in die Berechnung ein
Länge L [cm] und Querschnittsfläche A [cm] der Bodensäule, Höhe der
porösen Platte z [cm], konstante Druckhöhendifferenz H [cm] zwischen Zulauf
und Ablauf.
Auswertung der Falling-Head-Messung
Zunächst erfolgt die Ermittlung der stationären Durchflussrate Q = ∆V/∆t über
lineare Regression der Auslaufdaten.
Die Berechnung der hydraulischen Leitfähigkeit Ks [cm/d]
bei konstantem Überstau erfolgt nach
mit
KS =
Q
[cm3/d]
A
[cm2]
durchströmte Fläche der Bodensäule
L
[cm]
Länge der Bodensäule
H
[cm]
antreibende hydraulische Druckhöhendifferenz
Q
ABodensäule
stationäre Strömungsrate aus der Mariotte’schen Flasche
24 | Messung mit Constant Head
∙
L
H
Ende einer Messkampagne
Eine Falling-Head-Messung endet automatisch, wenn die Druckhöhendifferenz
ein Stoppkriterium erreicht.
Stoppkriterien sind
• das Überschreiten einer relativen Wasserstandsveränderung,
• das Unterschreiten einer minimalen Wasserstandshöhe.
Die voreingestellten Werte können Power-User im Menü „Test Parameters“
verändern. Die Messung kann jedoch auch vorher schon manuell beendet
werden, wenn Sie sehen, dass der zu ermittelnde Wert mit hoher Genauigkeit
und Verlässlichkeit erhoben ist. Dies ist für mittel bis gut leitende Proben bereits
nach wenigen Sekunden der Fall.
Eine Constant-Head-Messung ist beendet, wenn der User für alle vorgewählten
Wasserstände die entsprechenden Buttons angeklickt hat.
Ausgabe der Messwerte
Messwerte werden im .csv-Format gespeichert, so dass diese in Programmen
wie z. B. Excel eingelesen werden können. Diagramme können als Bild im
.jpg-Format exportiert werden.
Anzeige des Start-Stop-Zeitintervalls
Der Startzeitpunkt und der Stoppzeitpunkt der in der Auswertung verwendeten
Daten sind durch eine senkrechte Linie im Grafikfenster der Datenanzeige
gekennzeichnet.
Ende einer Messkampagne | 25
Typische Messergebnisse
Beispiel Sand, Falling-Head-Modus
Beispiel feinkörniger Boden, Falling-Head-Modus
26 | Typische Messergebnisse
Ursachen für eine
nicht konstante Leitfähigkeit
Wasserverlust aus dem Messaufbau
Prüfen Sie den Messaufbau auf Wasseraustritt und stellen Sie die Dichtigkeit
sicher:
•
•
zwischen Stechzylinder und Ring mit poröser Platte
und Stechzylinder und Krone.
Lösen Sie die Schraubkappe, entnehmen Sie die Dichtringe und säubern Sie sie.
Dann befestigen Sie den Stechzylinder wieder.
Leitfähigkeit der Probe steigt im Lauf der Messung
• Probe wird durch den Messvorgang innerlich erodiert.
• Auflösung von Gasbläschen am Übergang Boden-Platte oder in der
Bodenprobe.
• Erwärmung des Wassers und die Viskosität der Messflüssigkeit verringert sich.
• Turbulente Strömung, die im Lauf der Messung aufgrund des geringer
werdenden Druckgradienten laminar wird.
Leitfähigkeit der Probe sinkt im Lauf der Messung
• Rückgang der Ionenstärke im Wasser, wenn z. B. Messung mit
zu geringem Elektrolytgehalt erfolgt.
• Ausgasung aus nicht genügend entlüftetem Wasser
• Abkühlung des Wassers und die Viskosität der Messflüssigkeit erhöht sich.
• Ausgasung aus der Wasserphase erzeugt Blasenfilm am Übergang der
Bodenprobe zu den porösen Platten
• Produktion von Gasen durch Bodenlebewesen, die Blasenfilm am
Übergang der Bodenprobe zu den porösen Platten erzeugen.
Ursachen für eine nicht konstante Leitfähigkeit | 27
Typische Fehler und Abhilfe
Aufstellung
Falsch
Richtig
Schwingungen verfälschen
das Messergebnis.
Stabile, erschütterungsfreie Unterlage,
mit Wasserwaage ausgerichtet
Reinigung des Messdoms
Falsch
Richtig
Druckaufnehmer
Messdom vorsichtig
reinigen. Druckaufnehmer nicht
berühren.
Lufteinschluss
Falsch
Richtig
Lufteinschluss
zwischen Krone
und Bodenprobe
Krone
zwischen Bodenprobe und
Poren­scheibe
Stechzylinder
Bodenprobe
Ring mit
Porenscheibe
unter der
Porenscheibe
Dichtheit des Messaufbaus
Stechzylinder und/oder Dichtungen
verschmutzt.
28 | Typische Fehler und Abhilfe
Säubern Sie alle Flächen des Mess­
aufbaus, vor allem Stechzylinder
und Dichtungen.
Fließraten
Hohe Fließraten erodieren die Bodenprobe
und führen zu falschen Messergebnissen.
Halten Sie die Fließraten immer so klein
wie möglich.
Bildung von Gasbläschen aus der Probe
reduzieren die Leitfähigkeit.
Die in der DIN aufgeführte, empfohlene
Anfangshöhe der Wassersäule ist 5 cm.
Extrem hohe Fließraten führen zu
turbulenter Strömung, bei der das
Messverfahren ungültig wird.
Temperatureinflüsse
Die Viskosität der Messflüssigkeit verringert
sich durch Erwärmung. Eine Abweichung
der Wassertemperatur von 20 auf 23° C
führt zu einer Abweichung der Meßwerte
von 18 %.
Messgerät, Umgebung und Wasser
müssen die gleiche Temperatur haben.
Halten Sie die Umgebungstemperatur
während der Messung konstant.
Ionenstärke und die Ionenzusammensetzung
Unterschiedliche Ionenstärke und
die Ionenzusammensetzung führen
zu einer Erhöhung der gemessenen
Leitfähigkeit.
Stellen Sie sicher, dass diese Parameter
in der Bodenprobe und im Wasser ähnlich
sind. Korrigieren Sie wenn nötig durch
Zugabe von CaCl2.
Ausgasen des Wassers
Ausgasung von gelösten Gasen aus
dem Wasser führt zu einem Blasenfilm
am Übergang der porösen Scheibe zur
Bodenprobe und einer Verminderung
der gemessenen Leitfähigkeit.
Verwenden Sie entgastes Wasser
(Abkochen vor der Messung genügt).
Ausgasende Bodenproben
Lösen von Gasbläschen aus der Probe
verändern die hydraulische Leitfähigkeit
der Messanordnung.
Verwenden Sie entgastes Wasser.
Sättigen Sie die Bodenprobe
unter Vakuum auf.
Wasserablauf aus dem Gerät
Erodierte Partikel aus nicht konsolidierten
Proben wie Sand können zu einer Ver­
stopfung des Ablaufs führen.
Reinigen Sie den Messdom von Partikeln
und spülen sie den Ablauf gründlich durch.
Typische Fehler und Abhilfe | 29
Manuelle Installation des USB-Treibers
Verbinden Sie das Gerät mit dem USB-Port Ihres Computers.
• Wählen Sie „device manager“ im „control panel“ (in Windows 2000 wählen Sie zuerst „Hardware“, dann "device manager“). Dann erscheint eine
Liste von Geräten, die an den Computer angeschlossen sind.
• Wählen Sie den UMS KSAT Adapter, klicken rechts auf die Maus und dann
„properties".
• Im angezeigeten Fenster wählen sie „driver“ und dann „update driver“.
• Die Software fordert Sie auf zu browsen. Wählen Sie zum Beispiel:
„C:\Programme\UMS GmbH\KSAT View\Driver\“
• Wenn ein Warnhinweis erscheint wie „ … the hardware has not passed the
Windows Logo Test …“ wählen Sie „Continue installation“.
• Der Treiber sollte nun erfolgreich installiert sein.
•
Hinweis:
Für Windows 2000/XP benötigen Sie evtl. lokale Administratorenrechte. Abhängig von der
Sprachversion Ihres Windows-Betriebssystems können die angezeigten Texte variieren.
Firmware Update
Im Menü Extras „Update Firmware“ wählen
hex-Datei auswählen
• Firmware Update wird durchgeführt
•
•
Hinweis:
Gerät nicht vom Computer trennen. Computer nicht herunterfahren.
30 | Firmware Update
Wartung und Pflege
Lagerung
Wird das Gerät längere Zeit nicht verwendet, sollte es entleert werden. Trocknen Sie alle Teile, um Algenbildung zu vermeiden.
Reinigung
Das Äußere des Gerätes kann mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
Vermeiden Sie das Eintrocknen von Wasserlachen.
Haben sich Erd- und Sandkörner abgesetzt, so sollte das gesamte Gerät unter
einem weichen Wasserstrahl gereinigt werden. Sie können die Reinigung mit
Wasser durch einen Reinigungspinsel unterstützen.
Die Ablaufrinne und die Leitung zum Ablauf können Sediment enthalten, vor
allem wenn Proben durch den Messvorgang erodiert wurden. Spülen Sie das
Gerät mit viel Wasser frei. Reinigen Sie auch die Gewinde der Abdeckhaube
und des Messdoms mit Wasser und Bürste.
Hinweis: Reinigung
Reinigen Sie das Gerät nicht mit Seife, Spülmittel oder anderen tensidhaltigen Mitteln. Tenside
verändern die Oberflächenspannung des Wassers, wodurch das Messergebnis verfälscht wird.
Der Druckaufnehmer ist empfindlich gegen hohen Wasserdruck und die Berührung mit spitzen
harten Gegenständen.
Zubehör
Transportbox und
Stechzylinder
Normierter Stechzylinder zur Gewinnung ungestörter
Proben mit einheitlichem Volumen in Transportbox
zum optimalen Schutz
Schlagadapter
SZA
Die Schlagadapter SZA250 ermöglichen eine
vorsichtige Bodenprobenahme ohne Stauchung.
Der Stechzylinder ist frei drehbar im EdelstahlSchlagadapter.
HYPROP©
Laborverdunstungsverfahren zur
Bestimmung der
pF-Kurve und der
ungesättigten
Leitfähigkeit
Die Verdunstungsmethode nach Wind/Schindler
ist ein einfaches und schnelles Verfahren um die
Retentionskurve anhand von 250 ml-Stechzylinderproben zu bestimmen. Durch zwei Tensiometerzellen
in verschiedenen Höhen wird simultan die pF-WGKurve und die ungesättigte Leitfähigkeit bestimmt.
Diese kann gegen die Wasserspannung oder den
Wassergehalt aufgetragen werden.
Wartung und Pflege | Zubehör | 31
Zahlen, Daten, Fakten
Technische Daten
Minimal messbare Werte für Ksat
0,01 cm/d
Maximal messbare Werte für Ksat
5000 cm/d
Hydraulische Leitfähigkeit der Porenplatte
Ks = 20000 cm/d
Typische statistische Ungenauigkeit
bei konstanten Umgebungsparametern und
konstantem Fließwiderstand im Boden
etwa 2 %
(in der Praxis ca. 10 %)
Genauigkeit des Drucksensors
1 Pa (entsprechend 0,01 cm WS)
Genauigkeit des Temperatursensors
0,2° C
Stechzylinder (passt auch auf UMS HYPROP® )
Volumen: 250 ml
Höhe: 50 mm, Ø (innen): 80 mm
Software Voraussetzungen
Windows 7 und neuer
Microsoft Framework 3.5
Bestimmungsgemäße Verwendung
Das KSAT© dient der Messung der gesättigten Wasserleitfähigkeit von Bodenproben in einem UMS-Stechzylinder. Die Methodik folgt der DIN 19683-9 und
DIN 18130-1 und beruht auf der Darcy-Gleichung.
Die Auswertungsgleichungen basieren auf der Annahme laminaren Wasserflusses. Sie gelten also nur für geringe Fließgeschwindigkeiten.
Garantie
Die Garantiedauer beträgt 12 Monate und erstreckt sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung auf Herstellungsfehler und Mängel. Der Umfang ist beschränkt auf die ersatzweise Lieferung oder Reparatur inklusive Verpackung.
Versandspesen werden nach Aufwand berechnet.
Erfüllungsort ist München, Gmunderstr. 37.
32 | Zahlen, Daten, Fakten
Literaturverzeichnis
Darcy, Henry (1856)
Les fontaines publiques de la ville de Dijon. Dalmont, Paris.
DIN 19683-9 (1998)
Physikalische Laboruntersuchungen, Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit in
wassergesättigten Stechzylinderproben. Beuth Verlag GmbH.
DIN 18130 (1998)
DIN 18130-1:1998-05 Baugrund – Untersuchung von Bodenproben; Bestimmung
des Wasserdurch-lässigkeitsbeiwerts – Teil 1: Laborversuche. Beuth Verlag GmbH.
Dirksen C. (1999)
Soil Physics Measurements. Catena Verlag, Reiskirchen.
Hartge K.-H. und R. Horn (2009)
Die physikalische Untersuchung von Böden. 4. Auflage. E. Schweizerbartsche
Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
McKenzie N.J., T.W. Green und D.W. Jacquier (2002)
Laboratory measurement of hydraulic conductivity. In: McKenzie et al.: Soil
Physical Measurement and Interpretation for Land Evaluation. CSIRO Publ.,
Collingwood, Australien.
Literaturverzeichnis | 33
Inhalt
Theoretische Grundlagen ...................................................................................... 3
Die Bedeutung des hydraulischen Widerstands..............................................3
Messprinzip...........................................................................................................3
Stechzylinderprobenahme.................................................................................4
Wertebereiche für kf ...........................................................................................5
Perkolationslösung...............................................................................................6
Erstinbetriebnahme ................................................................................................ 7
Konfiguration des Gerätes ..................................................................................... 8
Berücksichtigung des Plattenwiederstands ..................................................10
Nullpunktsetzen .................................................................................................... 12
Vorbereiten einer Messung ................................................................................. 13
Aufsättigen der Bodenprobe ..........................................................................13
Umgang mit quellenden Proben ....................................................................14
Einbringen der Probe ins Gerät .......................................................................15
Verdunstungsschutz bei Langzeitmessung ....................................................16
Simulation einer Messung .................................................................................... 16
Messung mit Falling Head ................................................................................... 17
Voraussetzungen ..............................................................................................17
Messablauf ........................................................................................................18
Auswertung .......................................................................................................20
Messung mit Constant Head ............................................................................... 22
Voraussetzungen ..............................................................................................22
Messablauf ........................................................................................................23
Auswertung .......................................................................................................24
Ende einer Messkampagne ................................................................................ 25
Ausgabe der Messwerte..................................................................................25
Anzeige des Start-Stop-Zeitintervalls ..............................................................25
Typische Messergebnisse (Beispiele) ................................................................. 26
Ursachen für eine nicht konstante Leitfähigkeit ................................................ 27
Typische Fehler und Abhilfe ................................................................................ 28
Manuelle Installation des USB-Treibers................................................................ 30
Firmware Update .................................................................................................. 30
Wartung und Pflege .............................................................................................. 31
Zubehöhr ............................................................................................................... 31
Zahlen, Daten, Fakten .......................................................................................... 32
Technische Daten ............................................................................................32
Bestimmungsgemäße Verwendung ..............................................................32
Garantie ............................................................................................................32
Literaturverzeichnis ............................................................................................... 33
34 | Inhalt
© 2012 UMS GmbH, München Druckschriftennummer: KSAT/L/12.12d Änderung, die dem technischen Fortschritt dienen, sind jederzeit möglich.
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Gedruckt auf Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff.
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81379 München
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Fax +49 (0) 89 / 12 66 52 - 20
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