MEDIZINTOURISMUS IUBH Touristik-Radar 2016 INHALT Medizintourismus immer beliebter Pressemitteilung 2 IUBH Touristik-Radar 2016: Medizintourismus Hintergrundinformation 3 Prof. Dr. Helmut Wachowiak Studienleiter 5 Tipps für Medizintouristen Checklisten für medizinische Behandlungen im Ausland 6 Medizintourismus Infografik 9 Über die Internationale Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH) Hintergrund 11 Pressekontakt Rike Schulte • Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation • Tel. 040-89 06 96-19 • E-Mail: [email protected] PRESSEMITTEILUNG MEDIZINTOURISMUS IMMER BELIEBTER Die Bereitschaft der Deutschen, für medizinische Behandlungen ins Ausland zu reisen, ist gestiegen - nicht nur wegen der Kosten, sondern auch wegen geringerer Wartezeiten. Bad Honnef, 22. Februar 2016. Über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) kann sich vorstellen, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen. Zu diesem Ergebnis kommt der IUBH Touristik-Radar 2016, eine repräsentative Befragung der Internationalen Hochschule Bad Honnef · Bonn (IUBH) durchgeführt vom Marktforschungsinstitut YouGov. Der Trend zeigt nach oben: Bei der Vorgängerstudie zum Medizintourismus aus dem Jahr 2012 lag die Bereitschaft für Auslandbehandlungen noch drei Prozentpunkte niedriger. Hauptgrund für den Arztbesuch im Ausland sind die günstigeren Kosten (53 Prozent). Über ein Viertel der Befragten gibt zudem als Grund an, dass sich durch eine Auslandsreise die Wartezeiten für medizinische Behandlungen verkürzen lassen. „Diese Ergebnisse spiegeln deutlich die aktuellen Kritikpunkte am medizinischen System in Deutschland“, sagt Helmut Wachowiak, Professor für Tourismusmanagement an der IUBH und Leiter der Studie. „Ich gehe nicht davon aus, dass die neuen Terminservicestellen, die die Wartezeiten auf Facharzt-Termine in Deutschland verkürzen sollen, in den kommenden Jahren starken Einfluss auf den Medizintourismus nehmen. Unsere Studie zeigt: Arztbesuche im Ausland werden zunehmend attraktiv. Grund dafür ist die Option, diese mit einer Urlaubsreise zu verbinden.“ KOMBINATION MIT URLAUBSREISE IST VERLOCKEND Die Top 3 der Gründe, die laut IUBH Touristik-Radar 2016 für medizinische Behandlungen im Ausland sprechen, 2 sind: finanzielle Vorteile, die Möglichkeit eine Urlaubsreise mit dem Arztbesuch zu verbinden und Verfahren zu nutzen, die in Deutschland nicht durchgeführt werden. Ein deutlicher Anstieg zeigt sich bei der Bereitschaft Arztbesuch und Urlaubsreise zu kombinieren: Knapp ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) gegenüber 26 Prozent in 2012 gibt dies als Grund an. „Der Reisemarkt muss sich auf dieses wachsende Interesse am Medizintourismus einstellen und transparente Angebote für die Verbraucher schaffen“, so Helmut Wachowiak. „Denn knapp ein Drittel der Deutschen möchte die Organisation einer solchen Reise über spezialisierte Reiseveranstalter abwickeln.“ In der aktuellen Befragung wurde erstmals untersucht, wie die Medizin-Touristen eine Behandlung im Ausland organisieren würden und ob bereits eine Auslandsreise mit medizinischem Hintergrund stattgefunden hat. Bislang haben 5 Prozent der Deutschen bereits eine medizinische Behandlung im Ausland durchführen lassen. BELIEBTESTE REISEZIELE UND BEHANDLUNGSARTEN Die bevorzugten Destinationen sind im Vergleich zu 2012 unverändert: Westeuropa ist das beliebteste Ziel der potenziellen Medizin-Touristen (37 Prozent), gefolgt von Osteuropa (33 Prozent) und Nordamerika (22 Prozent). Der IUBH Touristik-Radar 2016 zeigt jedoch nicht nur die Reiseziele, sondern auch die Herkunft der potentiellen Medizin-Touristen. Besonders große Zustimmung (62 Prozent) gab es demnach in den nördlichen Bundesländern Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die beliebtesten Auslandsbehandlungen sind wie schon 2012 Reha-Maßnahmen und Kur-Aufenthalte (36 Prozent) sowie Zahn- (30 Prozent) und Augenbehandlungen (14 Prozent). Männer sind dem Medizintourismus etwas stärker zugeneigt: 59 Prozent können sich vorstellen, medizinische Behandlungen im Ausland durchführen zu lassen, während sich bei den Frauen fast die Hälfte (48 Prozent) dagegen ausspricht. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an: Rike Schulte, Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation Tel. 040-89 06 96-19 E-Mail: [email protected] HINTERGRUNDINFORMATION IUBH TOURISTIK-RADAR 2016: MEDIZINTOURISMUS Medizin unter Palmen: Immer mehr Deutsche möchten Arztbesuch und Urlaubreise kombinieren Bad Honnef, Februar 2016. Die Möglichkeit Arztbesuch und Urlaub zu verbinden, spricht für knapp ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) dafür, sich im Ausland statt in Deutschland medizinisch behandeln zu lassen. Zu diesem Ergebnis kam der IUBH Touristik-Radar 2016, eine repräsentative Befragung der Internationalen Hochschule Bad Honnef · Bonn (IUBH) durchgeführt vom Marktforschungsinstitut YouGov. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2012: In der Vorgängerstudie zum Medizintourismus der IUBH äußerte sich nur etwa ein Viertel (26 Prozent) der Deutschen gegenüber einer Verbindung von medizinischer Behandlung mit einer Urlaubsreise positiv. „Der Reisemarkt muss sich auf dieses wachsende Interesse am Medizintourismus einstellen und transparente Angebote für die Verbraucher schaffen“, sagt Helmut Wachowiak, Professor für Tourismusmanagement an der IUBH und Leiter der Studie. Bislang haben 5 Prozent der Deutschen – das entspricht etwa vier Millionen Personen – eine medizinische Behandlung im Ausland durchführen lassen und über die Hälfte (55 Prozent) kann sich vorstellen, dies in Zukunft noch zu tun. angenommen zu werden: Die Bereitschaft der Deutschen, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen, ist laut IUBH Touristik-Radar seit 2012 um drei Prozentpunkte gestiegen. Hauptmotiv sind weiterhin Vorteile bei den Kosten (53 Prozent). Neu auf Platz zwei der Gründe, die für eine medizinische Behandlung im Ausland sprechen, ist die Option gerückt, Arztbesuch und Urlaubsreise zu kombinieren. 2012 lag dieser noch auf Platz drei, gefolgt von der Möglichkeit, im Ausland medizinische Verfahren zu nutzen, die in Deutschland nicht durchgeführt werden. Vor allem für die Generation 55+ stellt die Verbindung von medizinischen Behandlungen mit einer Urlaubsreise eine attraktive Kombination dar (36 Prozent). Über ein Viertel der Befragten gibt zudem als Grund an, dass sich durch eine Auslandsreise die Wartezeiten für medizinische Behandlungen verkürzen lassen. Verschwiegenheit ist dagegen kein Thema: Nur 5 Prozent der Befragten gab als Motiv für eine Auslandsbehandlung an, dass der Bekanntenkreis davon nichts erfährt. CHANCEN FÜR DEN REISEMARKT Die Reise ins Ausland würden die potenziellen Medizin-Touristen am liebsten direkt über den behandelnden Arzt bzw. die Klinik organisieren (46 Prozent). Knapp ein Drittel kann sich jedoch auch vorstellen, die Reiseorganisation über spezialisierte deutsche Reiseveranstalter abzuwickeln. „Hier gibt es noch viel Potential für den Reisemarkt, denn Synergien zwischen Tourismus und Medizinbranche bilden sich gerade erst“, sagt Helmut Wachowiak. „Für die Verbraucher, aber auch für die Professionalisierung des Medizintourismus sind vor allem transparente und vertrauenswürdige Zertifizierungen essentiell. Dafür müssen Wellness-, Gesundheits- und Medizintourismus klar voneinander abgegrenzt werden.“ Der IUBH Touristik-Radar ergab, dass vor allem ruhigere Urlaubsaktivitäten im Rahmen einer Auslandsreise zu medizinischen Zwecken gefragt sind. So sind Medizin-Touristen vor allem daran interessiert, Natur zu erleben, Sehenswürdigkeiten zu besuchen, am Strand zu entspannen oder Wellnessangebote Omnibus-Ergebnisse Welche der folgenden Gründe sprechen aus Ihrer Sicht dafür, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen, und nicht in Deutschland? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Antwortoptionen aus. (Mehrfachnennungen möglich) 53% MOTIVE FÜR AUSLANDSBEHANDLUNGEN 31% 29% Seit 2013 ist die EU-Richtlinie zur Patientenmobilität in Kraft. Europäische Krankenkassen erstatten seitdem ihren Mitgliedern die Kosten für eine Behandlung im Ausland in der Höhe, die auch bei der entsprechenden Behandlung im Inland angefallen wären. In Deutschland scheint das gut 27% 20% 5% 3% 30% 0% Basis Netto (2011) Quelle: IUBH Touristik-Radar, Dezember 2015 3 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Männer. Insgesamt sind die potentiellen Medizin-Touristen vor allem bei Afrika und Südamerika skeptisch. Nur zwei Prozent der Befragten würden sich in Afrika, vier Prozent in Südamerika behandeln lassen. zu nutzen – sofern sie trotz medizinischer Behandlung körperlich dazu in der Lage sind. RANKING DER REISEZIELE Deutschland ist laut IPK Reisemonitor (Stand 2014) weltweit auf Platz zwei der beliebtesten Reiseziele für Medizin-Touristen. Wohin die Deutschen selbst gern reisen würden, um sich medizinisch behandeln zu lassen, zeigt der IUBH Touristik-Radar. Die bevorzugten Destinationen sind im Vergleich zu 2012 unverändert: Westeuropa ist das beliebteste Ziel der potenziellen Medizin-Touristen (37 Prozent), gefolgt von Osteuropa (33 Prozent) und Nordamerika (22 Prozent). Dabei sind sich Männer wie Frauen weitestgehend einig. Lediglich bei den Reisezielen Asien und Afrika zeigte der IUBH Touristik-Radar Unterschiede. So gaben mehr Männer als Frauen an, dass sie für medizinische Behandlungen dorthin (jeweils 62 Prozent) reisen würden. Das entspricht zwölf Prozent (Asien) und zwei Prozent (Afrika) aller deutschen BELIEBTE BEHANDLUNGEN IM AUSLAND Auch das Ranking der Behandlungsarten ist im Vergleich zu 2012 stabil geblieben. Reha- und Kur-Aufenthalte im Ausland haben bei den Deutschen eine lange Tradition. Insofern verwundert es nicht, dass diese mit 36 Prozent weiterhin an erster Stelle der beliebtesten Auslandsbehandlungen stehen – gefolgt von Zahn- (30 Prozent) und Augenbehandlungen (14 Prozent). Dabei stoßen Zahn- und Augenbehandlungen bei der männlichen Bevölkerung auf etwas höhere Akzeptanz: 35 Prozent der Männer würden im Ausland den Zahnarzt aufsuchen, 17 Prozent den Augenarzt. Bei den Frauen liegen diese Werte bei 27 Prozent für Zahn- bzw. 11 Prozent für Omnibus-Ergebnisse Welche der folgenden Regionen der Welt kämen für Sie als Reiseziel zur Durchführung medizinischer Behandlungen infrage? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Antwortoptionen aus. (Mehrfachnennungen möglich) 37% 33% 22% 11% 9% 6% 4% 2% 5% 36% 0% Quelle: IUBH Touristik-Radar, Dezember 2015 4 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Augenbehandlungen. Insgesamt sind Männer Auslandsbehandlungen etwas stärker zugeneigt: 59 Prozent können sich vorstellen, medizinische Behandlungen im Ausland durchführen zu lassen, während sich bei den Frauen fast die Hälfte (48 Prozent) dagegen ausspricht. An der Befragung im Dezember 2015 nahmen 2.011 Personen teil. STUDIENLEITER PROF. DR. HELMUT WACHOWIAK Professor für Tourismusmanagement IUBH School of Business and Management. Die Tourismusstudiengänge der IUBH sind deutschlandweit bislang die einzigen ihrer Art, die von der Tourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) qualitätszertifiziert sind. In der Vergangenheit war Wachowiak in leitenden Positionen im Wirtschaftsund Tourismus-Consulting tätig, spezialisiert auf die Themen Konsumentenverhalten, Machbarkeitsstudien und Destinationsmanagement-Strategien. Zwischen 1994 und 2005 gab er als Gastdozent Kurse im Fach Freizeit- und Tourismusgeographie an der Universität Trier. Seit 2005 lehrt er zudem Internationale Tourismusentwicklung an der Universität Rzeszów/Polen. Wachowiak ist Auditor des UNWTO.TedQual-Programms. Die Tourismusindustrie wächst und verändert sich ständig. Viele Menschen informieren sich mittlerweile online über ihre Reiseziele, lesen die Bewertungen anderer Reisender und nehmen die Buchungen am eigenen Rechner vor. „Das Internet ist aus der Tourismuswirtschaft nicht mehr wegzudenken“, bestätigt Prof. Dr. Helmut Wachowiak den Zuwachs im Bereich Online-Touristik und E-Commerce. Als Professor und Experte für Tourismusmanagement verfolgt Wachowiak die Entwicklungen der Branche sehr genau. So erarbeitete er gemeinsam mit Studierenden der IUBH ein Buchungsportal für Urlaubsreisen. Ein weltweiter Wachstumsmarkt ist auch der Medizintourismus. Im „Travel Report Medizintourismus“ 2012 und der Nachfolgestudie „Tourismus-Radar“ 2016 ging die IUBH der Frage nach, welche Behandlungen sich die Deut5 schen im Ausland vorstellen können. Besonders interessant finden deutsche Medizin-Touristen Kuren im Ausland, gefolgt von Zahnbehandlungen. „Der Medizintourismus ist keine Nische mehr, sondern inzwischen ein echter Faktor auf dem Reisemarkt“, so Wachowiak. Als Fachbereichsleiter Tourismusmanagement kennt er auch die vielfältigen Karrieremöglichkeiten für Hochschulabsolventen. „Viele Reiseveranstalter, Destinationsagenturen, Hotelketten oder Verkehrsunternehmen setzen heute ein einschlägiges Studium voraus, außerdem internationale Erfahrung, Management-Knowhow, Sprachkompetenz und eine ausgeprägte Servicementalität“, sagt Wachowiak. Prof. Dr. Helmut Wachowiak ist Gründungsmitglied und Leiter des Fachbereichs Tourismusmanagement an der Wenn Sie beispielsweise zu einem dieser Themen recherchieren, sollten Sie mit Prof. Dr. Helmut Wachowiak sprechen: • aktuelle Themen, Trends und Innovationen der Tourismus und Freizeitbranche • spezielle Marktsegmente (z.B. Familientourismus, Städtetourismus, Medizintourismus) • Destinationsmanagement, Zielgruppen- und Profilanalysen von Touristen • Insel- und Küstentourismus (z.B. Mallorca, Ostsee) • Nachhaltiger Tourismus CHECKLISTEN FÜR MEDIZINISCHE BEHANDLUNGEN IM AUSLAND TIPPS FÜR MEDIZINTOURISTEN Was Sie bedenken sollten, wenn Sie eine medizinische Behandlung im Ausland planen 6. Wenn die Krankenkasse eine Kostenerstattung ablehnt, können Sie Widerspruch einlegen. Falls Sie Fragen zu diesem Prozess haben, berät Sie die nationale Kontaktstelle des Bundes. Einige Behandlungen lassen sich zudem als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen. 1.Informieren Sie sich gründlich! Verlassen Sie sich nur auf fachlich fundierte Empfehlungen und nicht auf einen ansprechenden Internetauftritt. Vielleicht kann Ihnen Ihr Hausarzt Ärzte oder Kliniken im Ausland empfehlen? Auch haben manche Krankenkassen Kooperationsabkommen mit Kliniken/ Praxen im Ausland und können Patienten beraten. 2. Vorsicht bei Internetforen: Sie bieten Ratsuchenden zwar eine gute Anlaufstelle für den persönlichen Austausch, basieren aber vor allem auf subjektiven Meinungen und nicht auf Bewertungen nach objektiven Kriterien. Grundlegende Antworten und Hintergrundinformationen liefert die nationale Kontaktstelle für grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung www.eu-patienten.de, ein Informationsangebot des Bundes. 6 3. Entscheiden Sie nicht allein nach dem Preis: Schlechte Qualität wird langfristig teuer. Lassen Sie sich Zeit für die Auswahl. 4. Achten Sie darauf, dass die angegebenen Informationen auf Internetseiten oder in Broschüren ausführlich und transparent sind - denn es gibt keinen einheitlichen Behandlungsstandard! Zertifizierungen nach europäischen Standards wie ISO-Norm oder TÜV-Siegel geben u.a. Auskunft über das interne Qualitätsmanagement in der Klinik. Auch die Existenzdauer einer Praxis kann ein Hinweis auf deren Qualität sein. 5. Lassen Sie sich vor der Behandlung unbedingt von Ihrer Krankenkasse über die Kostenerstattung beraten. Ihre Krankenkasse muss bereits im Vorfeld über die Behandlung im Ausland informiert sein und diese genehmigen. 7. Erkundigen Sie sich bei dem Arzt oder der Klinik, die die Behandlung durchführen soll, nach den möglichen Leistungen und lassen Sie sich einen vollständigen Kostenvoranschlag geben. Schließen Sie einen Behandlungsvertrag nach deutschem Recht ab, der den Leistungsumfang und die Gewährleistung bei Komplikationen festlegt. In dem Zusammenhang sollten Sie unbedingt auch auf Garantiebedingungen achten (z.B. bei Zahnersatz). Die Garantie muss mindestens – wie von der EU vorgeschrieben – 2 Jahre betragen, teilweise werden bis zu 5 Jahre gewährt. 8. Bereits beim ersten Kontakt sollten die Mitarbeiter freundlich sein und sich ausreichend Zeit für Sie nehmen. Gibt es die Möglichkeit zu einer kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung? Und ganz wichtig: Wird die Kommunikation nicht durch Sprachschwierigkeiten behindert? 9. Es ist empfehlenswert den Arzt vor der eigentlichen Behandlung persönlich kennenzulernen. Reflektieren Sie die Untersuchung und das Beratungsgespräch: Wirkt der Arzt vertrauenswürdig? Fühlen Sie sich gut aufgehoben? Spricht er mit Ihnen über mögliche Risiken? Ein guter Arzt geht auf Ihre Ängste und Sorgen ein und gibt Ihnen nicht das Gefühl, er möchte Ihnen etwas „verkaufen“. 10. Hygiene ist bei medizinischen Behandlungen das A und O. Wie ist Ihr Eindruck von den hygienischen Verhältnissen der Klink/Praxis? Tragen die Ärzte und Schwestern angemessene Kleidung, ggf. Handschuhe, Mundschutz, usw.? 11. Termin und Ablauf der Behandlung sollten genau abgestimmt werden. Denken Sie auch an die Nachsorge! Im Regelfall führen deutsche Ärzte diese nicht durch und Sie müssen dafür erneut ins Ausland reisen. Hier empfiehlt sich eine ausführliche Recherche, denn es gibt auch Angebote, die die Nachbehandlung durch einen deutschen Kooperationspartner beinhalten. 12. Auch wenn die Behandlungskosten im Ausland billiger sind – vergessen Sie nicht, dass auch Reise und Unterkunft Geld kosten! Informieren Sie sich also vorher auch darüber, wie gut und preiswert die Klinik/Praxis zu erreichen ist und ob es günstige Unterbringungsmöglichkeiten gibt. Stellen Sie eine Gesamtkalkulation der Kosten auf. 13. Achten Sie darauf, dass der angesetzte Zeitrahmen realistisch ist – von Schnellverfahren sollten Sie lieber die Finger lassen. Nach der Beratung sollten Sie einige Tage Zeit haben, sich den Eingriff noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen und nicht auf direktem Wege in den OP geführt werden. 14. Nach der Behandlung lassen Sie sich eine detaillierte Rechnung auf Deutsch ausstellen, die Sie dann bei 7 der Krankenkasse zur Erstattung einreichen. WORAUF SIE SPEZIELL BEI ZAHNBEHANDLUNGEN IM AUSLAND ACHTEN SOLLTEN: 1. Bei Zahnersatz ist die Kostenübernahme durch die Krankenkasse genehmigungspflichtig: Lassen Sie einen Heil- und Kostenplan von Ihrem Arzt in Deutschland erstellen und legen Sie ihn dem ausländischen Arzt vor. Dieser erstellt (angelehnt an den deutschen) einen eigenen Heil- und Kostenplan, den Sie wiederum Ihrer Krankenkasse zur Genehmigung vorlegen müssen. Überschreitet die Endabrechnung den bewilligten Betrag, müssen Sie die Differenz selbst tragen. 2. Umfasst das Angebotsspektrum der Zahnklinik alle gängigen Behandlungen wie Kronen, Brücken, Wurzelbehandlung, Knochenaufbau und Kieferdiagnostik? 3. Welche Garantiebedingungen gewährt die Klinik/Praxis? In der EU sind 2 Jahre vorgeschriebenen, teilweise werden bis zu 5 Jahre Garantie gewährt. 4. Wie ist es um die Qualität der eingesetzten Materialien bestellt: Werden gängige Implantate verwendet? Entsprechen die eingesetzten Materialien westeuropäischem Standard? Gibt es eine Garantie auf das Material? Minderwertige Materialien können Giftstoffe abgeben und möglicherweise Allergien auslösen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse: Manche Kassen haben die Qualität von Zahnkliniken geprüft und mit einigen Verträge abgeschlossen. WORAUF SIE SPEZIELL BEI AUGENLASEROPERATIONEN IM AUSLAND ACHTEN SOLLTEN: 1. Informieren Sie sich bereits in Deutschland, ob Ihre Augen überhaupt für eine Laserbehandlung geeignet sind. Sonst kann es passieren, dass Sie die Reise umsonst auf sich nehmen. 2. Sind die Lasergeräte TÜV-geprüft? Das deutsche Siegel „LASIK-TÜV SÜD“ erhalten Anbieter nur, wenn strenge Hygienevorschriften eingehalten werden und die Rate schwerer Komplikationen bei den erfolgten Behandlungen unter einem Prozent liegt. Eine Liste der zertifizierten Kliniken erhalten Sie beim TÜV SÜD. 3. Ein hygienischer Operationssaal ist bei Laserbehandlungen der Hornhaut besonders wichtig, da die Hornhaut teilweise frei liegt. Seien Sie hier also besonders kritisch! 4. Einen Krankenkassenzuschuss können Sie sich nur bei einer medizinischen Indikation erhoffen. Diese sollten Sie vorher mit einem Arzt in Deutschland abklären und im Anschluss die Kostenübernahme mit Ihrer Krankenkasse klären. 5. Augenlaserbehandlungen lassen sich allerdings von der Steuer absetzen, denn in jedem Fall liegt eine Fehlsichtigkeit vor. WORAUF SIE SPEZIELL BEI SCHÖNHEITS-OPS IM AUSLAND ACHTEN SOLLTEN: 1. Lassen Sie sich zunächst von einem Facharzt für Plastische Chirurgie in Deutschland beraten. Eine solche Beratung kann Kosten in Höhe von etwa 50 EUR verursachen, die Sie unbedingt investieren sollten. 2. Achten Sie bei der Suche nach einem passenden Arzt im Ausland darauf, dass er Mitglied bei nationalen und/oder internationalen Fachgesellschaften für ästhetisch-plastische Chirurgie ist. Unter www.isaps.org und www.ipras.org finden Sie passende Informationen. 3. Auch Ihr Hausarzt kann Sie beraten und Ihnen bei einer Einschätzung der Eignung eines ausländischen Arztes helfen. Auf jeden Fall sollten Sie sich Lebenslauf und Zertifikate des Arztes zeigen lassen. 4. Wichtig: Für ästhetische Operationen, die medizinisch nicht erforderlich sind, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen keine Kosten. Auch vom Finanzamt werden Schönheits-OPs nur dann anerkannt, wenn sie medizinisch indiziert sind. Also vorher genau informieren! 8 WORAUF SIE SPEZIELL BEI HEILKUREN IM AUSLAND ACHTEN SOLLTEN: 1. Im Vorfeld sollten Sie unbedingt klären, inwieweit sich Ihre Krankenkasse an den Kosten für einen Gesundheitsurlaub beteiligen würde. Dafür ist es sinnvoll, eine Empfehlung Ihres Arztes mitzuschicken. Die meisten Kassen bewilligen den Aufenthalt nur in einer Klinik, mit der sie einen Vertrag abgeschlossen haben. 2. Die Krankenkassen erstatten nur die Kosten in der Höhe, die eine Vorsorgekur in Deutschland auch gekostet hätte. Sollten ergänzende Programme in Anspruch genommen werden, wie zum Beispiel Wellnessangebote, müssen diese selbst bezahlt werden. 3. Die Dauer einer Vorsorgekur richtet sich nach den medizinischen Erfordernissen. Für diese Zeitspanne müssen Sie Urlaub bei Ihrem Arbeitgeber einreichen. 4. Eine Rehabilitation erfolgt zur Nachbehandlung schwerer Erkrankungen und dauert maximal drei Wochen. So lange sind Sie weiterhin krankgeschrieben und müssen keinen Urlaub beantragen. 5. Wer wirklich gesund aus dem Urlaub wiederkommen möchte, sollte sich genauestens informieren, wie die medizinischen Qualifikationen und Leistungen der Klinik aussehen. Werden Sie wirklich von Ärzten behandelt? Auf welche Behandlungen und Krankheitsbilder ist die Klinik spezialisiert? Wie sehen die Heilungschancen aus und sind ehemalige Kunden zufrieden gewesen? INFOGRAFIK 1 MEDIZINTOURISMUS IUBH Touristik-Radar 2016 ÜBER DIE HÄLFTE DER DEUTSCHEN KANN SICH VORSTELLEN, SICH IM AUSLAND MEDIZINISCH BEHANDELN ZU LASSEN. 55% Ja 52% 45% Ja Nein 2015 48% Nein 2012 MEDIZINISCHE BEHANDLUNGSARTEN IM AUSLAND 36% 30% 14% Reha/ Kur Zahnbehandlung Augenbehandlung 11% 10% 9% Kosmetische sonstige HerzEingriffe Behandlungen Kreislauf 9% 4% orthopäd. gynäkolog. Eingriffe Eingriffe ... 45% Nein Quelle: „IUBH Touristik-Radar 2016“, n = 2011 Fälle, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, durchgeführt von YouGov (Stand: Dezember 2015) 7 INFOGRAFIK 2 MEDIZINTOURISMUS IUBH Touristik-Radar 2016 GRÜNDE FÜR BEHANDLUNGEN IM AUSLAND 53% 31% 29% 27% 20% 5% 3% Kosten Verbindung mit Urlaub Verfahren nur im Ausland Wartezeiten verkürzen Medizinische Kompetenz Anonymität sonstige Gründe NEIN ... 29% keine Gründe WEGE ZU EINER BEHANDLUNG IM AUSLAND 46% 32% 17% 9% 8% Direkt über Klinik/Arzt spezialisierter deutscher Reiseveranstalter spezialisierter Reiseveranstalter im Ausland Deutsche Botschaft/ Konsulat Anderer Weg NEIN ... 34% Trifft auf mich nicht zu Quelle: „IUBH Touristik-Radar 2016“, n = 2011 Fälle, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, durchgeführt von YouGov (Stand: Dezember 2015) 7 HINTERGRUND ÜBER DIE IUBH Weitere Informationen: • www.iubh.de • www.iubh-dualesstudium.de • www.iubh-fernstudium.de • www.careerpartner.eu Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an: Rike Schulte, Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation Tel. 040-89 06 96-19 E-Mail: [email protected] Internationale Hochschule Bad Honnef · Bonn (IUBH) Die Internationale Hochschule Bad Honnef · Bonn (IUBH), die 1998 gegründet wurde, versammelt unter ihrem Dach drei voneinander unabhängige Hochschulbereiche mit insgesamt über 7.000 Studierenden: das Campusstudium mit internationaler Managementausrichtung an der IUBH School of Business and Management, das IUBH Duale Studium und das IUBH Fernstudium. Das Campusstudium beinhaltet englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge mit klarem Branchenfokus, beispielsweise auf Tourismus, Hotellerie oder Aviation. Das duale Studium der IUBH umfasst Bachelorstudiengänge mit wöchentlichem Wechsel zwischen Theorie und Praxis. 11 Die flexiblen Fernstudiengänge der IUBH bieten ein breites betriebswirtschaftliches Spektrum von Marketing über Gesundheitsmanagement bis Wirtschaftsrecht. Die IUBH betreibt Standorte in Bad Honnef, Bad Reichenhall, Berlin, Bremen, Düsseldorf, Erfurt, Hamburg, München und Frankfurt am Main. Im CHE Hochschulranking 2015 schnitt sie wiederholt als beste private Fachhochschule Deutschlands im Fach Betriebswirtschaft ab. Die Akkreditierungsagentur FIBAA verlieh der IUBH, als erster Hochschule Deutschlands, für fünf ihrer Studiengänge das Premiumsiegel. Träger der IUBH ist die Career Partner GmbH.
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