Themenmappe IUBH-Medizintourismus2.indd

MEDIZINTOURISMUS
IUBH Touristik-Radar 2016
INHALT
Medizintourismus immer beliebter
Pressemitteilung
2
IUBH Touristik-Radar 2016: Medizintourismus
Hintergrundinformation
3
Prof. Dr. Helmut Wachowiak
Studienleiter
5
Tipps für Medizintouristen
Checklisten für medizinische Behandlungen im Ausland
6
Medizintourismus
Infografik
9
Über die Internationale Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH)
Hintergrund
11
Pressekontakt
Rike Schulte • Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation • Tel. 040-89 06 96-19 • E-Mail: [email protected]
PRESSEMITTEILUNG
MEDIZINTOURISMUS IMMER BELIEBTER
Die Bereitschaft der Deutschen, für medizinische Behandlungen ins Ausland zu reisen, ist gestiegen - nicht
nur wegen der Kosten, sondern auch wegen geringerer Wartezeiten.
Bad Honnef, 22. Februar 2016. Über die
Hälfte der Deutschen (55 Prozent) kann
sich vorstellen, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen. Zu diesem
Ergebnis kommt der IUBH Touristik-Radar 2016, eine repräsentative Befragung der Internationalen Hochschule
Bad Honnef · Bonn (IUBH) durchgeführt
vom Marktforschungsinstitut YouGov.
Der Trend zeigt nach oben: Bei der
Vorgängerstudie zum Medizintourismus
aus dem Jahr 2012 lag die Bereitschaft
für Auslandbehandlungen noch drei
Prozentpunkte niedriger. Hauptgrund
für den Arztbesuch im Ausland sind
die günstigeren Kosten (53 Prozent).
Über ein Viertel der Befragten gibt
zudem als Grund an, dass sich durch
eine Auslandsreise die Wartezeiten für
medizinische Behandlungen verkürzen
lassen. „Diese Ergebnisse spiegeln
deutlich die aktuellen Kritikpunkte am
medizinischen System in Deutschland“,
sagt Helmut Wachowiak, Professor für
Tourismusmanagement an der IUBH
und Leiter der Studie. „Ich gehe nicht
davon aus, dass die neuen Terminservicestellen, die die Wartezeiten
auf Facharzt-Termine in Deutschland
verkürzen sollen, in den kommenden
Jahren starken Einfluss auf den Medizintourismus nehmen. Unsere Studie
zeigt: Arztbesuche im Ausland werden
zunehmend attraktiv. Grund dafür ist
die Option, diese mit einer Urlaubsreise
zu verbinden.“
KOMBINATION MIT
URLAUBSREISE IST VERLOCKEND
Die Top 3 der Gründe, die laut IUBH
Touristik-Radar 2016 für medizinische
Behandlungen im Ausland sprechen,
2
sind: finanzielle Vorteile, die Möglichkeit eine Urlaubsreise mit dem Arztbesuch zu verbinden und Verfahren zu
nutzen, die in Deutschland nicht durchgeführt werden. Ein deutlicher Anstieg
zeigt sich bei der Bereitschaft Arztbesuch und Urlaubsreise zu kombinieren:
Knapp ein Drittel der Deutschen (31
Prozent) gegenüber 26 Prozent in 2012
gibt dies als Grund an. „Der Reisemarkt
muss sich auf dieses wachsende Interesse am Medizintourismus einstellen
und transparente Angebote für die
Verbraucher schaffen“, so Helmut
Wachowiak. „Denn knapp ein Drittel
der Deutschen möchte die Organisation
einer solchen Reise über spezialisierte
Reiseveranstalter abwickeln.“ In der
aktuellen Befragung wurde erstmals
untersucht, wie die Medizin-Touristen
eine Behandlung im Ausland organisieren würden und ob bereits eine Auslandsreise mit medizinischem Hintergrund stattgefunden hat. Bislang haben
5 Prozent der Deutschen bereits eine
medizinische Behandlung im Ausland
durchführen lassen.
BELIEBTESTE REISEZIELE UND
BEHANDLUNGSARTEN
Die bevorzugten Destinationen sind im
Vergleich zu 2012 unverändert: Westeuropa ist das beliebteste Ziel der potenziellen Medizin-Touristen (37 Prozent),
gefolgt von Osteuropa (33 Prozent) und
Nordamerika (22 Prozent). Der IUBH
Touristik-Radar 2016 zeigt jedoch nicht
nur die Reiseziele, sondern auch die
Herkunft der potentiellen Medizin-Touristen. Besonders große Zustimmung
(62 Prozent) gab es demnach in den
nördlichen Bundesländern Bremen,
Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die beliebtesten Auslandsbehandlungen sind wie schon 2012
Reha-Maßnahmen und Kur-Aufenthalte
(36 Prozent) sowie Zahn- (30 Prozent)
und Augenbehandlungen (14 Prozent).
Männer sind dem Medizintourismus
etwas stärker zugeneigt: 59 Prozent
können sich vorstellen, medizinische
Behandlungen im Ausland durchführen
zu lassen, während sich bei den Frauen
fast die Hälfte (48 Prozent) dagegen
ausspricht.
Bitte wenden Sie sich bei
Rückfragen an:
Rike Schulte, Mann beißt Hund –
Agentur für Kommunikation
Tel. 040-89 06 96-19
E-Mail: [email protected]
HINTERGRUNDINFORMATION
IUBH TOURISTIK-RADAR 2016:
MEDIZINTOURISMUS
Medizin unter Palmen: Immer mehr Deutsche möchten
Arztbesuch und Urlaubreise kombinieren
Bad Honnef, Februar 2016. Die Möglichkeit Arztbesuch und Urlaub zu verbinden, spricht für knapp ein Drittel der
Deutschen (31 Prozent) dafür, sich im
Ausland statt in Deutschland medizinisch behandeln zu lassen. Zu diesem
Ergebnis kam der IUBH Touristik-Radar
2016, eine repräsentative Befragung
der Internationalen Hochschule Bad
Honnef · Bonn (IUBH) durchgeführt vom
Marktforschungsinstitut YouGov. Ein
deutlicher Anstieg im Vergleich zum
Jahr 2012: In der Vorgängerstudie zum
Medizintourismus der IUBH äußerte
sich nur etwa ein Viertel (26 Prozent)
der Deutschen gegenüber einer Verbindung von medizinischer Behandlung
mit einer Urlaubsreise positiv. „Der
Reisemarkt muss sich auf dieses wachsende Interesse am Medizintourismus
einstellen und transparente Angebote
für die Verbraucher schaffen“, sagt
Helmut Wachowiak, Professor für
Tourismusmanagement an der IUBH
und Leiter der Studie. Bislang haben 5
Prozent der Deutschen – das entspricht
etwa vier Millionen Personen – eine
medizinische Behandlung im Ausland
durchführen lassen und über die Hälfte
(55 Prozent) kann sich vorstellen, dies
in Zukunft noch zu tun.
angenommen zu werden: Die Bereitschaft der Deutschen, sich im Ausland
medizinisch behandeln zu lassen, ist
laut IUBH Touristik-Radar seit 2012 um
drei Prozentpunkte gestiegen.
Hauptmotiv sind weiterhin Vorteile bei
den Kosten (53 Prozent). Neu auf Platz
zwei der Gründe, die für eine medizinische Behandlung im Ausland sprechen,
ist die Option gerückt, Arztbesuch und
Urlaubsreise zu kombinieren. 2012 lag
dieser noch auf Platz drei, gefolgt von
der Möglichkeit, im Ausland medizinische Verfahren zu nutzen, die in
Deutschland nicht durchgeführt werden. Vor allem für die Generation 55+
stellt die Verbindung von medizinischen
Behandlungen mit einer Urlaubsreise
eine attraktive Kombination dar (36
Prozent). Über ein Viertel der Befragten gibt zudem als Grund an, dass sich
durch eine Auslandsreise die Wartezeiten für medizinische Behandlungen
verkürzen lassen. Verschwiegenheit ist
dagegen kein Thema: Nur 5 Prozent der
Befragten gab als Motiv für eine Auslandsbehandlung an, dass der Bekanntenkreis davon nichts erfährt.
CHANCEN FÜR DEN REISEMARKT
Die Reise ins Ausland würden die
potenziellen Medizin-Touristen am
liebsten direkt über den behandelnden
Arzt bzw. die Klinik organisieren (46
Prozent). Knapp ein Drittel kann sich
jedoch auch vorstellen, die Reiseorganisation über spezialisierte deutsche
Reiseveranstalter abzuwickeln. „Hier
gibt es noch viel Potential für den Reisemarkt, denn Synergien zwischen Tourismus und Medizinbranche bilden sich
gerade erst“, sagt Helmut Wachowiak.
„Für die Verbraucher, aber auch für
die Professionalisierung des Medizintourismus sind vor allem transparente
und vertrauenswürdige Zertifizierungen
essentiell. Dafür müssen Wellness-,
Gesundheits- und Medizintourismus
klar voneinander abgegrenzt werden.“
Der IUBH Touristik-Radar ergab, dass
vor allem ruhigere Urlaubsaktivitäten
im Rahmen einer Auslandsreise zu medizinischen Zwecken gefragt sind. So
sind Medizin-Touristen vor allem daran
interessiert, Natur zu erleben, Sehenswürdigkeiten zu besuchen, am Strand
zu entspannen oder Wellnessangebote
Omnibus-Ergebnisse
Welche der folgenden Gründe sprechen aus Ihrer Sicht dafür, sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen, und nicht
in Deutschland? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Antwortoptionen aus. (Mehrfachnennungen möglich)
53%
MOTIVE FÜR AUSLANDSBEHANDLUNGEN
31%
29%
Seit 2013 ist die EU-Richtlinie zur
Patientenmobilität in Kraft. Europäische Krankenkassen erstatten seitdem ihren Mitgliedern die Kosten für
eine Behandlung im Ausland in der
Höhe, die auch bei der entsprechenden Behandlung im Inland angefallen
wären. In Deutschland scheint das gut
27%
20%
5%
3%
30%
0%
Basis Netto (2011)
Quelle: IUBH Touristik-Radar, Dezember 2015
3
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Männer. Insgesamt sind die potentiellen Medizin-Touristen vor allem bei
Afrika und Südamerika skeptisch. Nur
zwei Prozent der Befragten würden
sich in Afrika, vier Prozent in Südamerika behandeln lassen.
zu nutzen – sofern sie trotz medizinischer Behandlung körperlich dazu in
der Lage sind.
RANKING DER REISEZIELE
Deutschland ist laut IPK Reisemonitor
(Stand 2014) weltweit auf Platz zwei
der beliebtesten Reiseziele für Medizin-Touristen. Wohin die Deutschen
selbst gern reisen würden, um sich
medizinisch behandeln zu lassen, zeigt
der IUBH Touristik-Radar. Die bevorzugten Destinationen sind im Vergleich
zu 2012 unverändert: Westeuropa ist
das beliebteste Ziel der potenziellen
Medizin-Touristen (37 Prozent), gefolgt von Osteuropa (33 Prozent) und
Nordamerika (22 Prozent). Dabei sind
sich Männer wie Frauen weitestgehend
einig. Lediglich bei den Reisezielen
Asien und Afrika zeigte der IUBH Touristik-Radar Unterschiede. So gaben
mehr Männer als Frauen an, dass sie
für medizinische Behandlungen dorthin
(jeweils 62 Prozent) reisen würden. Das
entspricht zwölf Prozent (Asien) und
zwei Prozent (Afrika) aller deutschen
BELIEBTE BEHANDLUNGEN
IM AUSLAND
Auch das Ranking der Behandlungsarten ist im Vergleich zu 2012 stabil
geblieben. Reha- und Kur-Aufenthalte
im Ausland haben bei den Deutschen
eine lange Tradition. Insofern verwundert es nicht, dass diese mit 36
Prozent weiterhin an erster Stelle der
beliebtesten Auslandsbehandlungen
stehen – gefolgt von Zahn- (30 Prozent) und Augenbehandlungen (14
Prozent). Dabei stoßen Zahn- und
Augenbehandlungen bei der männlichen Bevölkerung auf etwas höhere
Akzeptanz: 35 Prozent der Männer
würden im Ausland den Zahnarzt aufsuchen, 17 Prozent den Augenarzt. Bei
den Frauen liegen diese Werte bei 27
Prozent für Zahn- bzw. 11 Prozent für
Omnibus-Ergebnisse
Welche der folgenden Regionen der Welt kämen für Sie als Reiseziel zur Durchführung medizinischer Behandlungen
infrage? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Antwortoptionen aus. (Mehrfachnennungen möglich)
37%
33%
22%
11%
9%
6%
4%
2%
5%
36%
0%
Quelle: IUBH Touristik-Radar, Dezember 2015
4
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Augenbehandlungen. Insgesamt sind
Männer Auslandsbehandlungen etwas
stärker zugeneigt: 59 Prozent können
sich vorstellen, medizinische Behandlungen im Ausland durchführen zu
lassen, während sich bei den Frauen
fast die Hälfte (48 Prozent) dagegen
ausspricht. An der Befragung im Dezember 2015 nahmen 2.011 Personen
teil.
STUDIENLEITER
PROF. DR. HELMUT WACHOWIAK
Professor für Tourismusmanagement
IUBH School of Business and Management. Die Tourismusstudiengänge der
IUBH sind deutschlandweit bislang die
einzigen ihrer Art, die von der Tourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) qualitätszertifiziert sind.
In der Vergangenheit war Wachowiak
in leitenden Positionen im Wirtschaftsund Tourismus-Consulting tätig, spezialisiert auf die Themen Konsumentenverhalten, Machbarkeitsstudien und
Destinationsmanagement-Strategien.
Zwischen 1994 und 2005 gab er als
Gastdozent Kurse im Fach Freizeit- und
Tourismusgeographie an der Universität Trier. Seit 2005 lehrt er zudem Internationale Tourismusentwicklung an der
Universität Rzeszów/Polen. Wachowiak
ist Auditor des UNWTO.TedQual-Programms.
Die Tourismusindustrie wächst und
verändert sich ständig. Viele Menschen informieren sich mittlerweile
online über ihre Reiseziele, lesen die
Bewertungen anderer Reisender und
nehmen die Buchungen am eigenen
Rechner vor. „Das Internet ist aus der
Tourismuswirtschaft nicht mehr wegzudenken“, bestätigt Prof. Dr. Helmut
Wachowiak den Zuwachs im Bereich
Online-Touristik und E-Commerce.
Als Professor und Experte für Tourismusmanagement verfolgt Wachowiak
die Entwicklungen der Branche sehr
genau. So erarbeitete er gemeinsam
mit Studierenden der IUBH ein Buchungsportal für Urlaubsreisen.
Ein weltweiter Wachstumsmarkt ist
auch der Medizintourismus. Im „Travel
Report Medizintourismus“ 2012 und der
Nachfolgestudie „Tourismus-Radar“
2016 ging die IUBH der Frage nach,
welche Behandlungen sich die Deut5
schen im Ausland vorstellen können.
Besonders interessant finden deutsche
Medizin-Touristen Kuren im Ausland,
gefolgt von Zahnbehandlungen. „Der
Medizintourismus ist keine Nische
mehr, sondern inzwischen ein echter
Faktor auf dem Reisemarkt“, so Wachowiak.
Als Fachbereichsleiter Tourismusmanagement kennt er auch die vielfältigen Karrieremöglichkeiten für
Hochschulabsolventen. „Viele Reiseveranstalter, Destinationsagenturen,
Hotelketten oder Verkehrsunternehmen
setzen heute ein einschlägiges Studium voraus, außerdem internationale
Erfahrung, Management-Knowhow,
Sprachkompetenz und eine ausgeprägte
Servicementalität“, sagt Wachowiak.
Prof. Dr. Helmut Wachowiak ist Gründungsmitglied und Leiter des Fachbereichs Tourismusmanagement an der
Wenn Sie beispielsweise zu einem
dieser Themen recherchieren, sollten
Sie mit Prof. Dr. Helmut Wachowiak
sprechen:
• aktuelle Themen, Trends und
Innovationen der Tourismus und Freizeitbranche
• spezielle Marktsegmente (z.B.
Familientourismus, Städtetourismus,
Medizintourismus)
• Destinationsmanagement,
Zielgruppen- und Profilanalysen
von Touristen
• Insel- und Küstentourismus (z.B.
Mallorca, Ostsee)
• Nachhaltiger Tourismus
CHECKLISTEN FÜR MEDIZINISCHE BEHANDLUNGEN IM AUSLAND
TIPPS FÜR MEDIZINTOURISTEN
Was Sie bedenken sollten, wenn Sie eine medizinische Behandlung im Ausland planen
6. Wenn die Krankenkasse eine Kostenerstattung ablehnt, können Sie Widerspruch einlegen. Falls Sie Fragen
zu diesem Prozess haben, berät Sie die
nationale Kontaktstelle des Bundes. Einige Behandlungen lassen sich zudem
als außergewöhnliche Belastung von
der Steuer absetzen.
1.Informieren Sie sich gründlich!
Verlassen Sie sich nur auf fachlich
fundierte Empfehlungen und nicht auf
einen ansprechenden Internetauftritt.
Vielleicht kann Ihnen Ihr Hausarzt Ärzte
oder Kliniken im Ausland empfehlen?
Auch haben manche Krankenkassen
Kooperationsabkommen mit Kliniken/
Praxen im Ausland und können Patienten beraten.
2. Vorsicht bei Internetforen: Sie
bieten Ratsuchenden zwar eine gute
Anlaufstelle für den persönlichen
Austausch, basieren aber vor allem auf
subjektiven Meinungen und nicht auf
Bewertungen nach objektiven Kriterien.
Grundlegende Antworten und Hintergrundinformationen liefert die nationale
Kontaktstelle für grenzüberschreitende
Gesundheitsversorgung www.eu-patienten.de, ein Informationsangebot des
Bundes.
6
3. Entscheiden Sie nicht allein nach
dem Preis: Schlechte Qualität wird
langfristig teuer. Lassen Sie sich Zeit
für die Auswahl.
4. Achten Sie darauf, dass die angegebenen Informationen auf Internetseiten oder in Broschüren ausführlich und
transparent sind - denn es gibt keinen
einheitlichen Behandlungsstandard!
Zertifizierungen nach europäischen
Standards wie ISO-Norm oder TÜV-Siegel geben u.a. Auskunft über das interne
Qualitätsmanagement in der Klinik.
Auch die Existenzdauer einer Praxis
kann ein Hinweis auf deren Qualität sein.
5. Lassen Sie sich vor der Behandlung
unbedingt von Ihrer Krankenkasse
über die Kostenerstattung beraten.
Ihre Krankenkasse muss bereits im
Vorfeld über die Behandlung im Ausland informiert sein und diese genehmigen.
7. Erkundigen Sie sich bei dem Arzt
oder der Klinik, die die Behandlung
durchführen soll, nach den möglichen
Leistungen und lassen Sie sich einen vollständigen Kostenvoranschlag
geben. Schließen Sie einen Behandlungsvertrag nach deutschem Recht
ab, der den Leistungsumfang und die
Gewährleistung bei Komplikationen
festlegt. In dem Zusammenhang sollten
Sie unbedingt auch auf Garantiebedingungen achten (z.B. bei Zahnersatz).
Die Garantie muss mindestens – wie
von der EU vorgeschrieben – 2 Jahre
betragen, teilweise werden bis zu 5
Jahre gewährt.
8. Bereits beim ersten Kontakt sollten
die Mitarbeiter freundlich sein und
sich ausreichend Zeit für Sie nehmen.
Gibt es die Möglichkeit zu einer kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung? Und ganz wichtig: Wird die
Kommunikation nicht durch Sprachschwierigkeiten behindert?
9. Es ist empfehlenswert den Arzt
vor der eigentlichen Behandlung
persönlich kennenzulernen. Reflektieren Sie die Untersuchung und das
Beratungsgespräch: Wirkt der Arzt
vertrauenswürdig? Fühlen Sie sich gut
aufgehoben? Spricht er mit Ihnen über
mögliche Risiken? Ein guter Arzt geht
auf Ihre Ängste und Sorgen ein und
gibt Ihnen nicht das Gefühl, er möchte
Ihnen etwas „verkaufen“.
10. Hygiene ist bei medizinischen
Behandlungen das A und O. Wie ist Ihr
Eindruck von den hygienischen Verhältnissen der Klink/Praxis? Tragen die
Ärzte und Schwestern angemessene
Kleidung, ggf. Handschuhe, Mundschutz, usw.?
11. Termin und Ablauf der Behandlung
sollten genau abgestimmt werden.
Denken Sie auch an die Nachsorge! Im
Regelfall führen deutsche Ärzte diese
nicht durch und Sie müssen dafür erneut ins Ausland reisen. Hier empfiehlt
sich eine ausführliche Recherche, denn
es gibt auch Angebote, die die Nachbehandlung durch einen deutschen
Kooperationspartner beinhalten.
12. Auch wenn die Behandlungskosten
im Ausland billiger sind – vergessen
Sie nicht, dass auch Reise und Unterkunft Geld kosten! Informieren Sie sich
also vorher auch darüber, wie gut und
preiswert die Klinik/Praxis zu erreichen
ist und ob es günstige Unterbringungsmöglichkeiten gibt. Stellen Sie eine
Gesamtkalkulation der Kosten auf.
13. Achten Sie darauf, dass der angesetzte Zeitrahmen realistisch ist – von
Schnellverfahren sollten Sie lieber die
Finger lassen. Nach der Beratung sollten
Sie einige Tage Zeit haben, sich den Eingriff noch einmal in Ruhe durch den Kopf
gehen zu lassen und nicht auf direktem
Wege in den OP geführt werden.
14. Nach der Behandlung lassen Sie
sich eine detaillierte Rechnung auf
Deutsch ausstellen, die Sie dann bei
7
der Krankenkasse zur Erstattung einreichen.
WORAUF SIE SPEZIELL
BEI ZAHNBEHANDLUNGEN IM AUSLAND
ACHTEN SOLLTEN:
1. Bei Zahnersatz ist die Kostenübernahme durch die Krankenkasse genehmigungspflichtig: Lassen Sie einen
Heil- und Kostenplan von Ihrem Arzt
in Deutschland erstellen und legen Sie
ihn dem ausländischen Arzt vor. Dieser
erstellt (angelehnt an den deutschen)
einen eigenen Heil- und Kostenplan,
den Sie wiederum Ihrer Krankenkasse
zur Genehmigung vorlegen müssen.
Überschreitet die Endabrechnung den
bewilligten Betrag, müssen Sie die
Differenz selbst tragen.
2. Umfasst das Angebotsspektrum der
Zahnklinik alle gängigen Behandlungen
wie Kronen, Brücken, Wurzelbehandlung, Knochenaufbau und Kieferdiagnostik?
3. Welche Garantiebedingungen
gewährt die Klinik/Praxis? In der EU
sind 2 Jahre vorgeschriebenen, teilweise werden bis zu 5 Jahre Garantie
gewährt.
4. Wie ist es um die Qualität der eingesetzten Materialien bestellt: Werden
gängige Implantate verwendet? Entsprechen die eingesetzten Materialien
westeuropäischem Standard? Gibt es
eine Garantie auf das Material? Minderwertige Materialien können Giftstoffe
abgeben und möglicherweise Allergien
auslösen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer
Krankenkasse: Manche Kassen haben
die Qualität von Zahnkliniken geprüft
und mit einigen Verträge abgeschlossen.
WORAUF SIE SPEZIELL
BEI AUGENLASEROPERATIONEN IM AUSLAND ACHTEN SOLLTEN:
1. Informieren Sie sich bereits in
Deutschland, ob Ihre Augen überhaupt
für eine Laserbehandlung geeignet
sind. Sonst kann es passieren, dass Sie
die Reise umsonst auf sich nehmen.
2. Sind die Lasergeräte TÜV-geprüft?
Das deutsche Siegel „LASIK-TÜV SÜD“
erhalten Anbieter nur, wenn strenge
Hygienevorschriften eingehalten werden und die Rate schwerer Komplikationen bei den erfolgten Behandlungen
unter einem Prozent liegt. Eine Liste
der zertifizierten Kliniken erhalten Sie
beim TÜV SÜD.
3. Ein hygienischer Operationssaal ist
bei Laserbehandlungen der Hornhaut
besonders wichtig, da die Hornhaut
teilweise frei liegt. Seien Sie hier also
besonders kritisch!
4. Einen Krankenkassenzuschuss
können Sie sich nur bei einer medizinischen Indikation erhoffen. Diese
sollten Sie vorher mit einem Arzt in
Deutschland abklären und im Anschluss die Kostenübernahme mit Ihrer
Krankenkasse klären.
5. Augenlaserbehandlungen lassen
sich allerdings von der Steuer absetzen, denn in jedem Fall liegt eine
Fehlsichtigkeit vor.
WORAUF SIE SPEZIELL
BEI SCHÖNHEITS-OPS
IM AUSLAND ACHTEN
SOLLTEN:
1. Lassen Sie sich zunächst von einem
Facharzt für Plastische Chirurgie in
Deutschland beraten. Eine solche Beratung kann Kosten in Höhe von etwa
50 EUR verursachen, die Sie unbedingt
investieren sollten.
2. Achten Sie bei der Suche nach
einem passenden Arzt im Ausland
darauf, dass er Mitglied bei nationalen
und/oder internationalen Fachgesellschaften für ästhetisch-plastische
Chirurgie ist. Unter www.isaps.org und
www.ipras.org finden Sie passende
Informationen.
3. Auch Ihr Hausarzt kann Sie beraten
und Ihnen bei einer Einschätzung der
Eignung eines ausländischen Arztes
helfen. Auf jeden Fall sollten Sie sich
Lebenslauf und Zertifikate des Arztes
zeigen lassen.
4. Wichtig: Für ästhetische Operationen, die medizinisch nicht erforderlich
sind, übernehmen die gesetzlichen
Krankenkassen keine Kosten. Auch
vom Finanzamt werden Schönheits-OPs
nur dann anerkannt, wenn sie medizinisch indiziert sind. Also vorher genau
informieren!
8
WORAUF SIE SPEZIELL
BEI HEILKUREN IM
AUSLAND ACHTEN
SOLLTEN:
1. Im Vorfeld sollten Sie unbedingt
klären, inwieweit sich Ihre Krankenkasse an den Kosten für einen
Gesundheitsurlaub beteiligen würde.
Dafür ist es sinnvoll, eine Empfehlung
Ihres Arztes mitzuschicken. Die meisten Kassen bewilligen den Aufenthalt
nur in einer Klinik, mit der sie einen
Vertrag abgeschlossen haben.
2. Die Krankenkassen erstatten nur
die Kosten in der Höhe, die eine Vorsorgekur in Deutschland auch gekostet hätte. Sollten ergänzende Programme in Anspruch genommen werden,
wie zum Beispiel Wellnessangebote,
müssen diese selbst bezahlt werden.
3. Die Dauer einer Vorsorgekur richtet
sich nach den medizinischen Erfordernissen. Für diese Zeitspanne müssen Sie
Urlaub bei Ihrem Arbeitgeber einreichen.
4. Eine Rehabilitation erfolgt zur Nachbehandlung schwerer Erkrankungen
und dauert maximal drei Wochen. So
lange sind Sie weiterhin krankgeschrieben
und müssen keinen Urlaub beantragen.
5. Wer wirklich gesund aus dem Urlaub
wiederkommen möchte, sollte sich
genauestens informieren, wie die medizinischen Qualifikationen und Leistungen der Klinik aussehen. Werden Sie
wirklich von Ärzten behandelt? Auf welche Behandlungen und Krankheitsbilder
ist die Klinik spezialisiert? Wie sehen die
Heilungschancen aus und sind ehemalige Kunden zufrieden gewesen?
INFOGRAFIK 1
MEDIZINTOURISMUS
IUBH Touristik-Radar 2016
ÜBER DIE HÄLFTE DER DEUTSCHEN KANN SICH VORSTELLEN, SICH IM AUSLAND
MEDIZINISCH BEHANDELN ZU LASSEN.
55%
Ja
52%
45%
Ja
Nein
2015
48%
Nein
2012
MEDIZINISCHE BEHANDLUNGSARTEN IM AUSLAND
36%
30%
14%
Reha/
Kur
Zahnbehandlung
Augenbehandlung
11%
10%
9%
Kosmetische
sonstige
HerzEingriffe Behandlungen Kreislauf
9%
4%
orthopäd. gynäkolog.
Eingriffe Eingriffe
...
45%
Nein
Quelle:
„IUBH Touristik-Radar 2016“, n = 2011 Fälle, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, durchgeführt von YouGov (Stand: Dezember 2015)
7
INFOGRAFIK 2
MEDIZINTOURISMUS
IUBH Touristik-Radar 2016
GRÜNDE FÜR BEHANDLUNGEN IM AUSLAND
53%
31%
29%
27%
20%
5%
3%
Kosten
Verbindung mit
Urlaub
Verfahren nur
im Ausland
Wartezeiten
verkürzen
Medizinische
Kompetenz
Anonymität
sonstige
Gründe
NEIN
...
29%
keine Gründe
WEGE ZU EINER BEHANDLUNG IM AUSLAND
46%
32%
17%
9%
8%
Direkt über
Klinik/Arzt
spezialisierter
deutscher
Reiseveranstalter
spezialisierter
Reiseveranstalter
im Ausland
Deutsche
Botschaft/
Konsulat
Anderer
Weg
NEIN
...
34%
Trifft auf mich nicht zu
Quelle:
„IUBH Touristik-Radar 2016“, n = 2011 Fälle, repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, durchgeführt von YouGov (Stand: Dezember 2015)
7
HINTERGRUND
ÜBER DIE IUBH
Weitere Informationen:
• www.iubh.de
• www.iubh-dualesstudium.de
• www.iubh-fernstudium.de
• www.careerpartner.eu
Bitte wenden Sie sich bei
Rückfragen an:
Rike Schulte, Mann beißt Hund –
Agentur für Kommunikation
Tel. 040-89 06 96-19
E-Mail: [email protected]
Internationale Hochschule
Bad Honnef · Bonn (IUBH)
Die Internationale Hochschule Bad
Honnef · Bonn (IUBH), die 1998 gegründet wurde, versammelt unter ihrem
Dach drei voneinander unabhängige
Hochschulbereiche mit insgesamt
über 7.000 Studierenden: das Campusstudium mit internationaler Managementausrichtung an der IUBH School of
Business and Management, das IUBH
Duale Studium und das IUBH Fernstudium.
Das Campusstudium beinhaltet englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge mit klarem Branchenfokus, beispielsweise auf Tourismus,
Hotellerie oder Aviation.
Das duale Studium der IUBH umfasst Bachelorstudiengänge mit wöchentlichem
Wechsel zwischen Theorie und Praxis.
11
Die flexiblen Fernstudiengänge der
IUBH bieten ein breites betriebswirtschaftliches Spektrum von Marketing
über Gesundheitsmanagement bis
Wirtschaftsrecht.
Die IUBH betreibt Standorte in Bad
Honnef, Bad Reichenhall, Berlin,
Bremen, Düsseldorf, Erfurt, Hamburg,
München und Frankfurt am Main. Im
CHE Hochschulranking 2015 schnitt sie
wiederholt als beste private Fachhochschule Deutschlands im Fach Betriebswirtschaft ab. Die Akkreditierungsagentur FIBAA verlieh der IUBH, als erster
Hochschule Deutschlands, für fünf
ihrer Studiengänge das Premiumsiegel.
Träger der IUBH ist die Career Partner
GmbH.