mehr wumms - Berlin Valley

MÄRZ 2016 – KOSTENLOS
DAS STARTUP-MAGAZIN
MEHR WUMMS
ZKZ 89109
Mit Media for Equity groß rauskommen
WACHSEN
ARBEITEN
SURFEN
CEO Sascha van Holt über
die Strategie von Sevenventures
Mindspace will überall in Deutschland
neue Coworking Spaces eröffnen
Senatorin Cornelia Yzer fordert
freies WLAN in der Berliner Innenstadt
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EDITORIAL
NEUE PERSPEKTIVEN
Warte auf Inhalte
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STEFFEN TERBERL
Der Leiter von Profund Innovation an der
FU Berlin schaut mit etwas Neid und
viel Respekt auf die israelische StartupSzene und berichtet unterhaltsam über
einen Besuch israelischer Gründer in
Deutschland.
Seite 28
9:30 AM
Tokyo
Berlin
UI so
serious?
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CORNELIA YZER
Die Wirtschaftssenatorin ist überzeugt,
dass Berlin bei der Digitalisierung einen
führenden Platz in der Welt einnehmen
kann. Dazu müsse aber unter anderem
die digitale Infrastruktur ausgebaut
werden, fordert sie.
Seite 29
We are looking for designers
who love what they do.
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns, Berlin Valley ganz neu präsentieren
zu können. Der andere Look, das andere Papier
sind nur die äußerlichen Merkmale der Veränderung. In Zukunft wollen wir noch tiefer in die Themen einsteigen, die Startups bewegen. Jede Ausgabe wird ein eigenes Schwerpunktthema haben.
Wir starten mit Media for Equity und haben
viele junge Unternehmen gefragt, was sie von dem
Tauschgeschäft Werbeplätze gegen Unternehmensanteile halten. Oder warum sie TV-Spots doch
lieber mit Cash bezahlen – oder mit Umsatzanteilen. Im Interview erklärt Sevenventures-Geschäftsführer Sascha van Holt außerdem die Investmentstrategie der Prosiebensat1-Tochter – und dass jetzt
die Internationalisierung des Geschäfts ansteht.
Aber wir wollen unseren Blick nicht nur vertiefen, sondern zugleich auch unseren Blickwinkel verändern.
Natürlich werden wir weiterhin viel über die Berliner Szene berichten, aber immer mehr auch über
die Aktivitäten jenseits der Berliner Stadtgrenzen.
Ab der kommenden Ausgabe stellen wir regelmäßig Ökosysteme in anderen deutschen Städten
vor. Wir sind selbst gespannt, was wir entdecken
werden. Übrigens freuen wir uns dabei auch auf
Anregungen aus unserer hoffentlich bald immer
schneller wachsenden Leserschaft in der ganzen
Republik.
Aktuell schauen wir erst einmal nach Hannover,
denn dort versammeln sich zur Cebit wieder die
IT-Unternehmen aus der ganzen Welt zu ihrer Leistungsschau. Startups haben bei der Messe bisher
keine große Rolle gespielt, doch inzwischen arbeitet die Messe daran, dies zu ändern und ein
attraktives Umfeld für Startups zu schaffen –
Boxring inklusive. Allerdings hat sich der StartupWettbewerb Code_n, der weniger auf Sport und
dafür mehr auf Kunst gesetzt hatte, entschlossen,
künftig eigene Wege zu gehen, und wird nicht
mehr auf der Cebit stattfinden. Wir erläutern die
neuen Pläne und werden sicher weiter berichten,
was im September in Karlsruhe passieren wird.
Aber natürlich bleibt Berlin spannend. Das findet
auch Mark Zuckerberg. Berlin biete eines der lebhaftesten Startup-Umfelder in Europa, sagte der
Facebook-Gründer in seinem Interview mit SpringerChef Mathias Döpfner in der Welt. Hier entstehe
eine interessante Dynamik, findet er. Und von all den
Städten, die eine Startup-Infrastruktur aufbauen,
sei Berlin diejenige, deren Energielevel dem
des Silicon Valley am ähnlichsten sei. Selbstverständlich war das eine charmante Übertreibung
des Berlin-Gastes, der hier bei der Politik für
Gutwetter sorgen wollte. Schon im nächsten Absatz zählt er auf, woran es in Berlin fehlt, nämlich
an großen Technologieunternehmen. Aber daran
wird ja gearbeitet. Wir werden über den Fortgang
berichten. Viel Freude bei der Lektüre von Berlin
Valley im neuen Look.
Corinna Visser
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Fotos: Kreditech, Saskia Uppenkamp, Viktor Strasse, Profund Innovation Cover: RealVector – Fotolia.com
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ALEXANDER
GRAUBNER-MÜLLER
Der CEO von Kreditech hat zu
Weihnachten ein Hoverboard
bekommen. Er nutzt es, um im Büro
schnell von einem Meeting zum
anderen zu kommen. Welche anderen
Tools er in seinem Arbeitsalltag einsetzt:
Seite 54
VIELEN DANK!
OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER SPONSOREN WÄRE DIESES KOSTENLOSE MAGAZIN
NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:
berlinvalley.com / 5
INHALT
08 In eigener Sache: Relaunch von Berlin Valley
18
DIGITALER
WANDEL
AUF DER CEBIT
11Meldungen
Smart Services heißt die nächste Stufe
von Industrie 4.0. Davon wird auf der
IT-Messe Cebit in Hannover einiges zu
sehen sein. Für Startups hat die Messe
eine Halle reserviert. Scale11 bietet
Startups die Chance, sich der Industrie
zu präsentieren. Aber auf den Wettbewerb Code_n müssen Interessenten bis
September warten.
22 Wir sind die Neuen: Startups im Kurzporträt
18–20Cebit
18 Smarte Zukunft: Die Weiterentwicklung von Industrie 4.0
20 Startups im Fokus bei Scale11 und Abschied von Code_n
26 Auf dem Grill: Investoren bewerten Startups
28 Kolumne: Steffen Terberl über die Internationalisierung von Exist
29 Kolumne: Cornelia Yzer fordert freies WLAN in der Berliner Innenstadt
30–43 Spezial: Media for Equity
30 Spots für Anteile: Für wen lohnen sich die komplizierten Deals?
35 Fallbeispiel Amorelie: Wie das Startup mit TV-Werbung groß wurde
44 Dan Zakai, Gründer von Mindspace aus Israel, hat
große Pläne für Deutschland. Im April öffnen die ersten Coworking Spaces von Mindspace in Berlin und
Hamburg. Doch das sollen nicht die einzigen bleiben.
30 „ZUGANG ZU EINEM
MILLIONENPUBLIKUM“
Im Interview mit Berlin Valley spricht Sevenventures-­
Geschäftsführer Sascha van Holt von der Kraft des
Fernsehens und erklärt, wie Prosiebensat1 Startups
auch durch Medialeistung unterstützt.
40 TV-Werbung in Zahlen und Fakten
Fotos: Max Threlfall, Viktor Strasse, Izabella Meczykowski_Beach-Inspector GmbH, Deutsche Messe
„COWORKING IST
EINE BEWEGUNG“
36 Interview mit Sascha van Holt über die Strategie von Sevenventures
46 BLUMENLADEN IM
DUNKELRESTAURANT
Wo man sich früher im Dunkeln auf sämtliche Sinne außer das Sehen
verlassen musste, besticht heute das gemütliche Büro von Bloomy Days
durch buntes, helles und blumiges Dekor.
42 Fallbeispiel Urbanara: Die Dos und Don’ts der Fernsehwerbung
43Kommentar: Media for Equity als Nebeneffekt einer
unterentwickelten VC-Szene
44 Interview mit Dan Zakai über das besondere an Mindspace
ARBEITEN
AM
STRAND
46 Bürobesuch: Farbenpracht im Office von Bloomy Days
50 Elevator Pitch: Startups müssen sich beweisen
52 Jobprofil: Was macht eigentlich ein Beach Inspector?
54 Die Lieblingstools von Kreditech-CEO Alexander Graubner-Müller
58Rückschau: Metro Accelerator Demo Day, Online Marketing Rockstars, B!gründet Demo Day, 1776 Challenge Cup, Mark Zuckerberg gewinnt Axel Springer Award
65Eventkalender
66 Vorschau und Impressum
52 Izabella Meczykowski hat
den Traumjob. Als Beach
Inspector darf sie um die Welt
reisen, sich mit Einheimischen
über Insidertipps austauschen
und Strände begutachten.
Wie das geht, verrät sie im
Jobprofil.
ENDLICH ONLINE
BERLINVALLEY.COM
IN EIGENER SACHE
Bei der Arbeit: Anna-Lena Kümpel, Corinna Visser,
Malgorzata Czubak und Claudia Lunscken (v. l.)
An 100 Locations in Deutschland: Zum Beispiel bei Coworking Nürnberg
Noch ein bisschen Skepsis im Blick: Jan Thomas
Bringt Berlin Valley ins Netz: Online-Redakteurin
Lydia Skrabania
… oder an der TU Berlin …
… und an der WHU bei Koblenz.
BERLIN VALLEY ZÜNDET DEN TURBO
Wer hätte das erwartet? Was 2012 als kleiner Berliner Blog begann, schickt sich an, zur Pflichtlektüre
für jeden deutschen Startup-Unternehmer zu avancieren. Man sieht es. Man fühlt es. Wir sind weg
vom Zeitungspapier. Auch wenn uns die Entscheidung schwer gefallen ist. Das Schnoddrige, Trotzige, kurz das Berlinerische hat uns eigentlich gut
gefallen. Geärgert hat uns allerdings, dass uns im
Zeitungsdruck öfter die Bilder „weggesuppt“ (Druckerdeutsch) sind. Da wir neben inhaltlicher Tiefe
auch optisch glänzen wollen, haben wir uns bei jeder bisherigen Ausgabe an der einen oder anderen
Stelle etwas geärgert. Nun also halbmattes, gestrichenes Papier im Rollenoffset-Druck und ein extrakräftiger Umschlag. Wie schön! Bei Möller Druck
und Verlag fühlen wir uns damit in guten Händen.
Rundumschlag beim Design
Und wenn man einmal anfängt … kommt am Ende
ein komplettes Redesign heraus: neues Logo, neuer Claim, neues Design. Wir hoffen, Euch gefällt,
was wir uns überlegt haben. An dieser Stelle
möchten wir ausdrücklich die aufopferungsvolle
Zusammenarbeit mit dem Team des Designstudios
Operation Butterfly (operationbutterfly.com) hervorheben, ohne die grafisch (and beyond) nichts
so wäre, wie man es gerade sieht. Balázs, Natascha, Johnnie – es ist eine Freude, mit Euch zusammenzuarbeiten, nicht nur beim Relaunch von
Berlin Valley. Danke, dass wir auf Euch zählen
dürfen!
Neu an Bord ist Julia Meusel als Chefin vom
Dienst. Sie tritt die Nachfolge von Marisa Strobel an. Marisa – an dieser Stelle noch einmal
vielen Dank für die tolle Zeit und viel Erfolg bei
der neuen Herausforderung! Und Julia: Willkommen im Team! Wir freuen uns alle mächtig, dass
Du uns unterstützt. Gleiches gilt natürlich auch für
die übrigen Team-Mitglieder von Solokarpfen (solokarpfen.de), allen voran Mastermind Christoph
Strobel, der bei der Entwicklung der Publikation
immer wieder wichtige Impulse setzt.
Neuer Hauptsponsor: Hypovereinsbank –
Member of Unicredit
Insbesondere freuen wir uns, dass wir mit Hypovereinsbank – Member of Unicredit pünktlich zum
Relaunch einen weiteren Hauptsponsor für Berlin
Valley begrüßen dürfen. Siehe hierzu auch das Interview mit Patrick Lindstädt über die Pläne und
Vision der Tech Industries Specialists der Hypovereinsbank auf Seite 17.
Neues Selbstverständnis
Ein gedrucktes Magazin sieht nicht nur schöner
aus als eine Website, es hat den großen Vorteil,
dass Leser sich Zeit nehmen. Die durchschnittliche
Besuchsdauer auf Startup-News-Portalen rangiert
bei weniger als zwei Minuten – ausreichend für
die tägliche Portion Nachrichten, zu wenig für thematischen Tiefgang. Wir wollen den Vorteil von
Print noch besser ausspielen. Begonnen haben
wir in dieser Ausgabe mit dem Schwerpunktthema
„Media for Equity“, das wir rundum durchleuchten.
Unser Selbstverständnis: Relevanz, Einordnung und
fundierte Analysen. An diesen Punkten wollen wir
uns künftig messen lassen. Daher haben wir auch
das „News“ gestrichen.
In der Diskussion: Corinna
Visser und Jan Thomas
8 / berlinvalley.com
Ab sofort deutschlandweit
Klar, wir lieben Berlin. Daran wird sich auch nichts
ändern. Und Berlin bleibt auch die unangefochtene Hochburg der deutschen Startup-Szene. Doch
wenn man als Medium ernst genommen werden
möchte, darf man nicht mit virtuellen Mauern im
Kopf agieren. Daher betritt Berlin Valley ab sofort
die deutschlandweite Bühne, sowohl thematisch als
auch distributiv. Man erhält uns ab sofort in circa
100 Coworking Spaces in ganz Deutschland sowie an mehr als 30 Wirtschaftsuniversitäten. More
to come!
Und endlich online!
Zugegeben: NKF, der Verlag hinter Berlin Valley,
ist bislang der wohl undigitalste Verlag Deutschlands gewesen. Wie eine letzte Phalanx haben wir
uns stoisch geweigert, uns den Möglichkeiten der
digitalen Welt zu öffnen. Damit ist nun Schluss!
Berlinvalley.com geht ab sofort in die öffentliche
Betaphase. Auf der Website möchten wir unseren
Lesern all die Themen präsentieren, die in der gedruckten Variante aus Platzgründen unter den Tisch
fallen mussten. Habt etwas Geduld mit uns – wir
üben noch. Um eventuellen Gerüchten vorwegzugreifen: Nein, wir beabsichtigen mit Berlin Valley
nicht, mit Gründerszene und Deutsche Startups zu
konkurrieren. Realtime News sind nicht unser Fokus. Hier ist am Markt bereits ausreichende Grundversorgung gewährleistet. Wir haben anderes im
Sinn. Peace! Bleibt uns nur, Euch viel Spaß mit der
neuen Berlin Valley zu wünschen.
Jan Thomas
Bei der Prüfung: Jana Schulze, Kundenberaterin von
Möller Druck, kontrolliert das Raster mit einem Fadenzähler.
Fotos: Max Threlfall, privat, Möller Druck und Verlag GmbH, Coworking Nürnberg, Universität Würzburg, TU Berlin/Pressestelle, WHU - Otto Beisheim School of Management
Neues Design, mehr Tiefgang und deutschlandweite Distribution
Blick fürs Detail: Claudia Lunscken
Erste Blattkritik: Balázs Tarsoly,
Johnnie Clapper und Natascha Ungereit
Tatkräftige Unterstützung vom Team Solokarpfen:
Christoph Strobel und Julia Meusel
MELDUNGEN
SCALE11 –
enable the next …
… UNICORN
HALLO MARK!
f it!
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In Berlin stellte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg ausgewählten Fragen
„Geschlossene Veranstaltung“ hatte die Arena Treptow am 26.
Februar in ihrem Kalender stehen. Und irgendwie war damit zu
rechnen, dass dieser Status auch zum Programm des Nachmittags passen würde. Facebook hatte die Halle gebucht und im
Rahmen des Berlin-Besuchs von Firmenchef Mark Zuckerberg
mehr als 1000 Gäste zur Fragestunde eingeladen. Dass die
Fragesteller schließlich nur Stichwortgeber zur Selbstinszenierung des 31-Jährigen und seines Unternehmens waren, mochten
einige im Nachhinein kritisieren. Aber so ist nun einmal der Ablauf dieser Town Hall Q&A. Die perfekte Gelegenheit für Zuckerberg also, um über die Vorzüge des Netzwerks, Produkt-News,
aber auch sein Privatleben als Familienvater zu sprechen.
HOME24 KONZENTRIERT
SICH AUF EIGENMARKEN
Fotos: Facebook, Home24, Saskia Uppenkamp
Meet disruptive ideas and
great startups at CeBIT 2016
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in Hannover!
Milliardär im T-Shirt: Angst vor einem kühlen Empfang musste Facebook-Chef Mark Zuckerberg in Berlin nicht haben.
Das Rocket-Internet Startup Home24 richtet sich
neu aus. Der Online-Möbelhändler wird sich zukünftig stärker auf Eigenmarken konzentrieren. Im
Zuge der Umstrukturierung entließ das Unternehmen bereits im Dezember 35 Mitarbeiter aus dem
Bereich Einkauf. Jetzt haben auch Einkaufsleiterin
Monika Simon sowie die Vorstände Constantin Eis
und Axel Hefer das Unternehmen verlassen. Pierre
Haarfeld von der Beratungsfirma Etribes analysiert
die Hintergründe der Entwicklung auf Gründerszene und sieht unter anderem die hohen Kosten für
Kundenakquise bei langen Kaufzyklen und die höhere Handelsmarge bei Eigenmarken als Gründe
für die Neuausrichtung. home24.de
Zuckerberg war klar, dass er an dem Thema Hasskommentare
nicht vorbeikommen würde. Deutschland stelle Facebook vor besondere Herausforderungen, sagte er. Flüchtlinge als schützenswerte Gruppe hatte das Unternehmen bisher so im Rest der Welt
nicht wahrgenommen. „Hasskommentare haben keinen Platz auf
Facebook“, stellte er klar und verwies auf die 200 Mitarbeiter
der Bertelsmann-Tochter Arvato, die sich in Berlin um das Thema
kümmern. Rund 75 Minuten dauerte das Event. Zum Abschluss
wagte der Milliardär im grauen T-Shirt einen Blick in die Zukunft.
In fünf Jahren werde man solche Town-Hall-Events vielleicht
schon virtuell in einer 360-Grad-Umgebung abhalten – offen für
alle. Mehr zum Zuckerberg-Besuch auf Seite 61.
cs
„DIE
ENTWICKLUNG
VON FINTECH
STEHT NOCH
GANZ AM
ANFANG“
CASHBOARD-CHEF ROBERT HENKER IM GESPRÄCH
MIT WIWI.DE
FRISCHES GELD
FÜR LOOPLINE SYSTEMS
Loopline Systems, Anbieter für intelligente HR-Software hat seine Finanzierungsrunde mit einem
Second Closing abgeschlossen und seine siebenstellige Investment-Summe noch mal signifikant erhöht.
Zu den neuen Investoren der Ausgründung von Project A Ventures gehören Paul Schwarzenholz und
Björn Kolbmüller (Flaconi), die das Produkt selbst
nutzen, Constanze Buchheim und Martina Weiner
(I-Potentials) sowie Ryan Hood (Hood.de). Die bisherigen Investoren stockten ihre Beteiligung auf –
neben Project A die IBB Beteiligungsgesellschaft,
der High-Tech Gründerfonds sowie die Trivago-Gründer Stephan Stubner und Rolf Schrömgens
mit Monkfish Equity. loopline-systems.com
berlinvalley.com / 11
MELDUNGEN
MELDUNGEN
Investment des Monats
REIN UND RAUS
Wer bekommt wie viel? Wer übernimmt
wen? Finanzierungen und Exits
URBANER GARTEN
IM GROSSMARKT
FUTTER FÜR MARLEY SPOON
Food-Startup gewinnt Media for Equity Fund und weitere Investoren für sich
Der Kochboxen-Lieferant Marley Spoon konnte im letzten Fund-Raising ein Media-for-Equity-Investment von GMPVC German Media Pool sichern. 30 Millionen Euro
in Form von Mediaservices stehen dem Startup jetzt zur Verfügung. Hinzu kommen
15 Millionen Euro, die das Unternehmen in der zweiten Finanzierungsrunde von bestehenden und drei neuen Investoren erhielt: Luxor Capital, QD Ventures und Kreos
Capital schließen sich den bereits existierenden Investoren an. Bisher konnte Marley
Spoon die Märkte in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Sydney (Australien), Österreich und an der US-Ostküste erschließen. Mit dem frischen Kapital plant
das Food-Startup eine weitere Expansion. Der Service soll zukünftig auch an der
US-Westküste und an der gesamten Ostküste Australiens angeboten werden. Auch
das Sortiment wird erweitert. Zusätzlich zu den Kochboxen soll bald eine Obstbox
auf den Markt kommen. marleyspoon.de
Der Metro-Großmarkt in Berlin-Friedrichshain hat als
Pilotprojekt die erste Instore Farm Deutschlands aufgebaut. Idee und Technik stammen vom Berliner Startup
Infarm. Die Pflanzen werden in Modulen angebaut,
die übereinander montiert sind. Dieser vertikale Anbau erhöht die Produktivität pro Quadratmeter. Eine
nährstoffreiche Wasserschicht versorgt die Pflanzen
automatisch mit Mineralien. Der Wasserverbrauch ist
deutlich geringer als bei herkömmlichen Gewächshäusern. Kunden können Kräuter und Salat frisch ernten.
Die drei Gründer aus Israel testen bei Metro ihre Idee
für das Gewächshaus der Zukunft. infarm.de
VICAMPO ERHÄLT 5,3 MILLIONEN EURO
Die Altinvestoren, darunter Passion Capital und Eventures sowie Familiengesellschaften, bleiben dem
Mainzer Startup treu und trugen die neue Finanzierungsrunde vollständig. 100.000 Kunden hat der Online-Marktplatz für hochwertige Winzer-Weine bereits
gewonnen. Im vergangenen Jahr setzte Vicampo mehr
als zwölf Millionen Euro um. vicampo.de
„RCS IST
DIE ZUKUNFT
VON SMS“
ANDROID-CHEF HIROSHI LOCKHEIMER ÜBER DAS
NEUE FORMAT RICH COMMUNICATION SERVICES
AUF DER MOBILFUNK-MESSE MOBILE WORLD CONGRESS
HABT IHR SPANNENDE NEUIGKEITEN?
SCHREIBT UNS: [email protected]
INSTAFFO SCHAFFT ERSTE INVESTITIONSRUNDE
CURATED SHOPPING
GROUP GEGRÜNDET
Zusammen mit dem Namen ändert
das Hanse-Ventures-Startup Pay with
a Tweet auch das Geschäftsmodell.
Unter dem Namen Firal verkauft das
Startup Empfehlungsprogramme an
Business-Kunden. Bisher hatte das
Team aus Hamburg bereits Kunden
wie Tchibo, Stage Entertainment oder
Windeln.de von sich überzeugt. Der
Relaunch wurde durch ein sechsstelliges Invest­m ent finanziert. firal.io
12 / berlinvalley.com
Noch nicht spruchreif
WIRECARD UNTER VERDACHT
Turbulenzen bei Wirecard. Und Capital fragt, woher
Chef Markus Braun die 67 Millionen Euro nimmt, die er
in die Firma pumpt. Vermutet wird, dass er Kredite aufnimmt, die er mit Aktien besichert, die er noch aus der
Frühphase von Wirecard besitzt. capital.de
MOBILE RETTER SIEGEN BEI
GOOGLE IMPACT CHALLENGE
Der Dienst Mobile Retter ist Gesamtsieger der
ersten Google Impact Challenge 2016. Das
Projekt aus Rheda-Wiedenbrück sorgt dafür, dass
qualifizierte Ersthelfer, die sich in der Nähe eines
Notfalls befinden, informiert werden und so die
Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrücken
können. Als Sieger erhielt das Projekt finanzielle
Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro. Neun
weitere Leuchtturmprojekte wurden ausgezeichnet
und erhielten jeweils 250.000 Euro. Außerdem
prämierte Google 100 lokale Projekte mit jeweils
10.000 Euro. Als kleine Überraschung bekamen
weitere 100 lokale Projekte jeweils eine Förderung
in Höhe von 1000 Euro. Mehr als 2200 Projekte
hatten teilgenommen. google.de
LADEN MIT RADIOWELLEN
Apple arbeitet an der kabellosen Stromübertragung.
Partner soll das in San José beheimatete Startup Energous sein, dessen Lösung Wattup Geräte mittels Radiowellen auch in vier Metern Entfernung aufladen kann.
macrumors.com
OBOTRITIA CAPITAL STEIGT BEI REALBEST EIN
Die Plattform Realbest sammelte eine siebenstellige
Summe von neuen Investoren ein. Dazu gehören der
Real-Estate-Investor Obotritia Capital, die German
Startups Group und einige Business Angels. Realbest
vernetzt Verkäufer und Makler mit möglichen Käufern.
Ziel ist es, alle Schritte des Kaufes digital abzuwickeln.
realbest.de
HONEST VOR BÖRSENGANG
Fotos: Nespresso, Merav Maroody
PAY WITH A TWEET
WIRD FIRAL
PSSST!
Fotos: Marley Spoon, Google, Vicampo, Instaffo, Realbest
Aus einer Fusion des deutschen Shopping-Anbieters Modomoto und des
niederländischen Mitbewerbers The
Cloakroom ist die Curated Shopping
Group entstanden. Die Investoren
beider Unternehmen haben sich in
den Zusammenschluss eingebracht.
Mit den beiden Marken deckt die
Curated Shopping Group sieben europäische Märkte ab und beschäftigt
250 Mitarbeiter in Berlin und Amsterdam. curated-shopping.com
Das Heidelberger Startup hat seine erste Finanzierungsrunde im Volumen von 850.000 Euro abgeschlossen. Mit dem Geld bringt Instaffo seine Plattform
für automatisiertes Headhunting zur Marktreife. Ein Algorithmus gleicht Stellenbeschreibung und Bewerberprofil ab und vermittelt Bewerbungsgespräche.
instaffo.com
Bloomberg berichtet, das von Jessica Alba mitgegründete nachhaltige Online-Shopping-Startup Honest stehe
kurz vor dem Börsengang. Die Schauspielerin arbeite
bereits mit den Bankhäusern Goldman Sachs und Mor­
gan Stanley an den Vorbereitungen. bloomberg.com
SPÄTER AUFSTEHEN
App-gesteuerte Kaffeemaschine von Nespresso
„Koffein und Kreativität sind alte
Geschwister“, verriet Ansgar Oberholz
im Interview mit Berlin Valley (Ausgabe Juli 2015). Die Wirkung dieses Getränks sei wichtig für gutes Arbeiten,
sagt der Gründer des St. Oberholz
am Rosenthaler Platz. Es verwundert
nicht, dass die Kaffeemaschine einen
festen Platz in jedem Startup-Büro
hat. Um diesen Platz bewirbt sich
ab diesem Monat ein neuer Automat
der Firma Nespresso. Das Besondere am Modell Prodigio, was so viel
wie Wunderding heißt: Die Maschine verbindet sich über Bluetooth mit
dem Smartphone und lässt sich über
eine App bedienen – vom Schreib-
tisch aus. Neben der ferngesteuerten
Zubereitung von Ristretto, Espresso
oder Lungo erkennt die App, wenn
der Kaffeevorrat zur Neige geht
oder die Maschine gereinigt werden
muss. Ein paar Fingertipps und neuer
Kaffee oder Entkalker sind per Post
unterwegs. Die Prodigio kostet 199
Euro. Für einen Aufpreis von 50 Euro
ist sie zusätzlich mit einem Milchaufschäumer ausgestattet. An den Möglichkeiten soll es nicht scheitern, das
Publikum ist anspruchsvoll: Gerade
in der Startup-Szene gebe es ein Bewusstsein dafür, sagt Oberholz, was
guter Kaffee ist und was den Unterschied ausmacht. nespresso.com
DIE PARTY IST VORBEI
Ungewohnte Töne auf der Private-Equity-Konferenz Superreturn
Die Stimmung bei den Private-EquityInvestoren ist gedrückt. Das wurde
auf dem Branchentreff Superreturn
International im Februar in Berlin
deutlich. Investoren, die 2016 auf
weniger Volatilität hoffen, würden
enttäuscht, sagte zum Beispiel Guy
Hands, Gründer der Private-EquityFirma Terra Firma Capital Partners.
Im Interview mit Bloomberg TV verwies er darauf, dass der mögliche
Austritt Großbritanniens aus der
Europäischen Union und die Präsidentschaftswahlen in den USA die
Marktvolatilität erhöhen und den Abschluss von Transaktionen erschweren werden. „Dieses Jahr ist sehr, sehr
beängstigend“, sagte Hands in Berlin
am Rande der Konferenz. Ein potenzieller Brexit werde das Deal Making
mehr und mehr beeinflussen, je näher er rücke. Finanzierungen für alle
Transaktionen bis auf die qualitativ
hochwertigsten seien immer schwerer
zu finden. „Wer also etwas Minderwertiges zu bieten hat, wird dafür im
Moment keinen Interessenten finden“,
erläuterte der 56-Jährige. Investoren
litten unter niedrigen Renditen und
der Angst vor einem volatilen Markt.
Neben Hands äußerten sich auch
andere Manager besorgt über einen
möglichen EU- Austritt der Briten.
icbi-superreturn.com
berlinvalley.com / 13
MELDUNGEN
MELDUNGEN
Projekt des Monats
UPDATES
HIN UND WEG
Mehr Leistung, neue Funktionen,
Fort- und Rückschrittte
Wer kommt? Wer geht? Wer hat was erreicht?
Diese Personalien bestimmen die Startupund Medienszene
NEUE TECHNISCHE BASIS FÜR HELPLING
Seit Februar nutzt Helpling die stärkere
Plattform des Tochterunternehmens Hassle
global als technologische Basis. So können
Nutzer das Profil der Reinigungskräfte beispielsweise vor der Buchung einsehen.
helpling.de
DIFFERENZIERTER LIKEN
Facebook hat den Like-Butten im
vergangenen Monat um weitere
Emotionen wie Ärger oder Trauer
erweitert. Nutzer können einen Beitrag
jetzt auch mit verschiedenen Gefühlen
kommentieren. Einen Dislike-Button gibt es
allerdings weiterhin nicht.
facebook.com
IT FÜR FLÜCHTLINGE
Die Redi School of Digital Integration startete Ende Februar ihr erstes
Unterrichtsprogramm für Geflüchtete. Die Organisation gibt IT-affinen
Flüchtlingen die Möglichkeit, sich fundierte Programmierkentnisse anzueignen und Kontakte zur IT-Branche und zur Startup-Szene zu knüpfen. Das Projekt ist auch als Antwort auf den Fachkräftemangel in der
IT-Branche gedacht. Die Kurse dauern jeweils drei bis sechs Monate und
finden an den Wochenenden statt. Unter der Woche sollen die Schüler
eigene Projekte umsetzen. Dazu bietet ihnen die Redi School Zugang zu
Laptops, einem Arbeitsplatz in Coworking Spaces und vermittelt außerdem Kontakte zu technischen Mentoren. Damit die Kurse kostenlos angeboten werden können, konnte die Schule den Duisburger Stahlhändler
Klöckner & Co SE als Hauptsponsor gewinnen. redi-school.org
Die Deutsche Bahn gibt interessierten
Entwicklern die Möglichkeit, über
eine offene Schnittstelle auf ihr Datenportal zuzugreifen, um auf dieser
Basis eigene Anwendungen zu programmieren. „Offener Zugang zu unserem Fahrplan ist ein weiterer Schritt
unserer digitalen Strategie. Wir sind
überzeugt, dadurch neue Impulse
und Kooperationsmöglichkeiten für
innovative digitale Services und Lösungen zu erhalten“, sagte Mathias
Hüske, Geschäftsführer Digital Business bei der DB Vertrieb zur Begründung. data.deutschebahn.com
ALIBABA WIRD
GROUPON-AKTIONÄR
Der chinesische Internet-Handelskonzern Alibaba ist Großaktionär
des Schnäppchen-Portals Groupon
geworden. Alibaba hielt Ende 2015
einen Anteil von etwas mehr als fünf
Prozent, wie aus Informationen der
US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.
Ein Groupon-Sprecher sagte dem
Finanzdienst Bloomberg, das Portal
habe erst aus der SEC-Mitteilung
von der Beteiligung erfahren. Zuletzt
übertraf Groupon die Erwartungen
der Analysten, die Aktie notiert dennoch weit unter ihrem Ausgabepreis
von 20 Dollar. groupon.com
14 / berlinvalley.com
Joel Kaczmarek (Digital Kompakt) und Alexander Hüsing (Deutsche
Startups) verbinden ihr Branchen-Know-how und legen gemeinsam
einen Digital- und Startup-Ticker auf. Der Ticker wird federführend
von Deutsche Startups geführt und soll „Unternehmen, Experten, Interessierten und Branchenneulingenen den schnellsten nur denkbaren
Zugang zu neuen Entwicklungen und Trends in der Branche liefern“,
sagt Hüsing. deutsche-startups.de, digitalkompakt.de
ENGLISCH LERNEN MIT ANGRY BIRDS
BDI STARTET
STARTUP-INITIATIVE
Der Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) hat eine neue Start­upInitiative auf den Weg gebracht. Ziel
ist es, die Rahmenbedingungen vor
allem für Industriegründungen und
industrienahe Startups zu verbessern und sie mit den entsprechenden
etablierten Unternehmen zusammenzubringen. Ende Februar trafen sich
dazu etwa 50 Teilnehmer im Haus
der Deutschen Wirtschaft, eine gute
Handvoll Startup-Vertreter waren
auch dabei. Weitere Hardware-Start­
ups sind eingeladen mitzumachen:
[email protected]
RALPH PIEPER WECHSELT ZU KAPILENDO
In den vergangen drei Jahren war Ralph Pieper als Berater für die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG für die Themen Prozesssteuerung und Digitalisierung tätig. Anfang März wechselte er zum Berliner Fintech-Unternehmen Kapilendo. Pieper übernimmt beim Online-Marktplatz für Kreditvergabe den Posten des Finanzvorstands.
Er widmet sich Finanzen und Controlling. kapilendo.de
TÜV NORD
LÄSST FORSCHEN
Die Tüv Nord Group unterstützt
die Forschung zum Themenkomplex
„Industrial Cybersecurity – Marktentwicklung und Anforderungen für eine
gesunde Industrie 4.0“ an der ESMT
European School of Management
and Technology in Berlin. Am Digital
Society Institute (DSI) der ESMT wird
dafür die Stelle eines Researchers eingerichtet. Dessen Forschungsschwerpunkt liegt darauf, Angriffsszenarien
auf vernetzte Industrieanlagen zu
analysieren und eine Methodik zur
Bewertung bestehender Sicherheitsansätze zu entwickeln. esmt.org
SVENJA GOHLKE ÜBERNIMMT GLOBALE PR BEI HELPLING
Bisher war Svenja Gohlke in Deutschland für die Pressearbeit der
Rocket-Tochter Helpling verantwortlich. Jetzt übernimmt sie diese
Aufgabe weltweit. Gohlke startete 2014 als PR-Managerin bei
Help­ling und löst mit ihrem zweiten Aufstieg Philipp Hinz ab, der
das Unternehmen verließ. In ihrer neuen Funktion koordiniert Gohlke die PR-Abteilungen für neun Länder. helpling.de
Fotos: Andreas David, Ben Fuchs, Kapilendo, privat
BAHN GEWÄHRT
ZUGRIFF AUF DATEN
DEUTSCHE-STARTUPS UND DIGITAL KOMPAKT KOOPERIEREN
Fotos: Deutsche Post DHL Group
Redi School bietet kostenfreie Programmierkurse
Die Sprachlernplattform Papagei.com
bietet seit Februar gemeinsam mit
Angry-Birds-Erfinder Rovio einen OnlineSprachkurs für Kinder an. Die Angry
Birds machen die Lernvideos für Kinder
attraktiv. Bald sollen auch Deutschkurse
zur Verfügung stehen. papagei.com
„WIR
HONORIEREN
IN DIESEM
LAND KEINE
MENSCHEN,
DIE MIT EINER
GUTEN IDEE
GESCHEITERT
SIND UND
DAMIT
ERFAHRUNG
GEWONNEN
HABEN“
KARL-THEODOR ZU GUTTENBERG, EX-POLITIKER
UND STARTUP-INVESTOR. T3N.DE
DHL ÜBERNIMMT
LOGISTIK FÜR UNU
Seit Februar wickelt DHL die Logistik für Unu
ab. DHL Global Forwarding sorgt dafür, dass
die Elektroroller des Unternehmens von der
Produktionsstätte im chinesischen Shengzhou zum
Hamburger Hafen gelangen und transportiert
die Roller anschließend nach Oranienburg bei
Berlin. Dort übernimmt DHL Supply Chain die
Fahrzeuge. Die Mitarbeiter, die von Unu geschult
wurden, kümmern sich um die Qualitätskontrolle.
Sie überprüfen den Lack, den Reifendruck und
ob die Lieferung komplett ist. Unu-Kunden haben
die Möglichkeit, sich ihre Roller individuell
zusammenzustellen. Sie können wählen zwischen
verschiedenen Lack- und Sattelfarben und auch
entscheiden, ob sie eine Batterie oder zwei haben
möchten. Dementsprechend werden die Roller in
Oranienburg montiert. Wenn sie beim Kunden
ankommen, haben die Unu-Roller bereits fast
8000 Kilometer hinter sich. unumotors.com
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Mit mehr als 3000 Experten
in rund 50 Ländern bietet
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das Bankennetzwerk der
UniCredit globale Lösungen
vor Ort an. Spezialisten für
Auslandsmärkte, Zahlungsverkehr,
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begleiten Firmen in neue Märkte
und bei den Herausforderungen
im internationalen Handel.
Wo man sich jetzt noch bewerben kann
18.03.
REKORD BEI TELEGRAM
31.03.
Secret Messenger knackt die Marke von 100 Millionen Nutzern
Am 24. Februar feierte der Messenger-Dienst Telegram auf seinem Blog
die Benchmark von 100 Millionen monatlichen Nutzern. Demnach melden sich täglich 350.000 neue Nutzer an und jeden Tag werden 15
Milliarden Nachrichten über Telegram verschickt. Der Dienst wurde vor
anderthalb Jahren gegründet und nutzt das neue Bewusstsein für sichere
digitale Kommunikation, das seit dem NSA-Skandal entstanden ist, für
sein Geschäftsmodell. Der Dienst bietet zwar, wie andere Messenger
auch, einen Cloud-Service an, konzentriert sich aber hauptsächlich darauf, private Kommunikation zu gewährleisten. Alle Nachrichten werden
stark verschlüsselt und Nutzer können ihre Botschaften nach einer selbst
eingestellten Zeit löschen lassen. Der Dienst ist im Gegensatz zu vielen
Konkurrenten kostenlos. telegram.org
15.07.
MIT Technology Review Nachwuchspreis: Gesucht werden Innovatoren unter 35, die ungewöhnliche
Projekte gestartet haben. Die Zeitschrift MIT Technology
Review würdigt auch neuartige Anwendungen im Internet.
Zu den Preisträgern der Vergangenheit gehören unter anderen Mark Zuckerberg und Spotify-Gründer Daniel Ek.
innovatorsunder35.com
hvb.de/tech
Blockchain Innovation Award: Das German Tech
Entrepreneurship Center prämiert die besten BlockchainLösungen, die alltägliche Probleme lösen können.
Insgesamt geht es um Preisgelder in Höhe von
50.000 Euro, die mithilfe der Sponsoren Globumbus und
RWE aufgebracht werden.
gtec.berlin/blockchaincontest
Gastro-Gründerpreis 2016: Zum dritten Mal
wählt eine renommierte Expertenjury zündende Geschäftsideen aus dem gastronomischen Bereich aus.
Die fünf Gewinner des größten deutschsprachigen
Gastronomiegründerwettbewerbs können Preise im
Wert von insgesamt mehr als 50.000 Euro gewinnen.
gastro-gruenderpreis.de
„WIR ARBEITEN MIT DEN KONZERNEN VON MORGEN“
Patrick Lindstädt über
die Tech Industries Specialists
der HypoVereinsbank in Berlin
IHR HABT SPANNENDE NEUIGKEITEN? SCHREIBT UNS: [email protected]
TOURISMUSBRANCHE TRIFFT SICH IN BERLIN
Patrick, wie bist Du dazu gekommen,
das Tech-Team zu gründen?
Die HypoVereinsbank will sich auch in der TechIndustrie besser aufstellen und neue Geschäfts­
poten­ziale erschließen. Dazu habe ich für die Bank
einen Businessplan geschrieben – basierend auf
meinem Know-how und den guten Kontakten in die
Tech-Szene. Der wurde sehr schnell verabschiedet.
Das schätze ich an der HypoVereinsbank: Sie hat
uns die Freiheit gegeben, unsere Einheit so aufzustellen, dass es zur Tech-Szene passt.
Auf der ITB 2016 spielen auch digitale Lösungen und Startups eine Rolle
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191
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Stadt
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ab-in-den-urlaub.de
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fewo-direkt.de
334
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13.747.985
15,99
fluege.de
388
Flugsuche
20.707.572
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ryanair.com
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17.809.061
0,07
trivago.de
407
Vergleichen und Buchen
37.736.802
52,05
Stand: 25.02.2016
Wie sieht der Businessplan aus?
Grundsätzlich ist es wie bei jedem Startup: Der
Businessplan ist erst mal ein Stück Papier. Er ändert
sich. Am Anfang haben wir uns auf Startups
fokussiert. Wir haben aber schnell verstanden,
dass wir besonders dort hilfreich sein können, wo
die Unternehmen schon etwas größer sind. Also
haben wir unseren Businessplan angepasst. Wir
fokussieren uns jetzt auf Tech-Unternehmen.
Fotos: Max Threlfall
16 / berlinvalley.com
DIE GRÖSSTEN ONLINE-PLAYER DER TOURISMUSBRANCHE
Fotos: Desiree Catani/flickr.com
Auf der Leitmesse der internationalen Tourismusbranche ITB haben auch Startups und Digitalisierung ihren Platz: Hier werden in der Etravel World
(Halle 6.1) die Sieger des Berliner Startup-Wettbewerbs Start Tourism Up gekürt. Daneben dreht sich
in der Etravel World alles um die Themen digitales Marketing, Mobile Travel Services und besonders Social Media im Tourismus. Der Bereich trägt
dem großen Digitalisierungspotenzial der Branche Rechnung. Die aktuell größten Online-Player
der Tourismusbranche in Deutschland listet Berlin
Valley in Zusammenarbeit mit dem Analyse-Tool
Similarweb auf. Dabei zeigt sich unter anderem
die Bedeutung Berlins. Die Seite Berlin.de steht
an vierter Stelle des Webseiten-Rankings der Reisebranche in Deutschland. Die großen Vergleichs­
portale für Hotels, Pauschalreisen und Flüge generieren dagegen die meisten Besuche über bezahlte
Anzeigen in der Suchmaschine. In den Top Ten finden sich allerdings kaum Startups. Es bleibt also
viel Raum nach oben, um die etablierten Player
zu überholen. Die ITB findet bis zum 13. März auf
dem Berliner Messegelände statt. Insgesamt sind
mehr als 10.000 Aussteller aus fünf Kontinenten
vertreten. itb-berlin.de
Was heißt das genau für die Arbeit in
Eurem Team?
Unser Portfolio ist bunt gemischt. Derzeit betreuen
wir bundesweit rund 140 Kunden. Die meisten
sind Internetplattformen, wir sehen aber auch eine
gute Entwicklung im Bereich Online-Marketing und
E-Commerce. Für uns ist das digitale Geschäftsmodell entscheidend.
Bekommen Startups bei Euch Kredit?
Unser Ziel ist es natürlich, schnell wachsende Unternehmen mit Fremdkapital zu unterstützen.
Das prüfen wir aber sehr genau von Fall zu Fall.
Wir schauen uns an, wie zukunftsfähig und skalierbar das Geschäftsmodell ist. Wir stehen aber –
gerade in der frühen Phase – nicht im Wettbewerb
mit Venture Capital.
Was könnt Ihr tun, bis es soweit ist?
Wir unterstützen die Tech-Unternehmen mit unseren Spezialisten. Wir geben ihnen zum Beispiel
Hilfestellungen bei der Internationalisierung und
dem Aufbau von notwendigen Finanzstrukturen,
welche für die Gründer oft ein ‚lästiges Übel‘ sind.
Wenn wir eins gelernt haben, dann ist es, dass vor
allem bei einer Bank Geschwindigkeit am meisten
geschätzt wird.
Wie konkret könnt Ihr bei der
Internationalisierung unterstützen?
Wir helfen, das gesamte Treasury über nur eine
Bank laufen zu lassen. Das heißt, wenn du in
zehn verschiedenen Ländern unterwegs bist, musst
du nicht mit zehn verschiedenen Banksystemen
arbeiten. Wir führen das in einem Cash-Management-Tool zusammen. Wir helfen auch bei Konto­
eröffnungen im Ausland. Das Bankennetzwerk der
UniCredit kann 98 Prozent der Weltkarte abbilden – wo wir nicht selbst vertreten sind, haben wir
Partner­banken.
Wie ist Euer Team aufgestellt?
Wir sind zehn Leute: Spezialisten in den Bereichen
Cash-Management, Internationalisierung, Zins-,
Währungs- und Risikomanagement sowie drei Relationship-Manager, was auch meine Funktion ist.
Wie wollt Ihr Euch weiterentwickeln?
Wir arbeiten mit den Konzernen von morgen.
Was Siemens oder RWE heute sind, sind morgen
Tech-Unternehmen. Das werden große, komplexe
Konzerne. Wir bieten diesen Unternehmen von
Anfang an die gesamte Produkt­palette. Das unterscheidet uns von anderen Banken. Das reicht bis ins
Investmentbanking hinein, das auch ein Großkonzern bekommt. Wir halten diese Struktur vor. Das
hilft natürlich, wenn du schnell wächst. Du brauchst
dich nicht durch die Etagen einer Bank zu arbeiten,
sondern kommst gleich oben an. Wenn es ein
Deal erfordert, greifen wir auf die Spezialisten der
gesamten Bank zurück.
PATRICK LINDSTÄDT
ist 31 Jahre alt, hat in Berlin BWL studiert
und anschließend für das Startup Solmotion
weltweit solare Großprojekte aufgebaut. Er
kehrte nach Deutschland zurück und beriet
die HypoVereinsbank im Bereich erneuerbare
Energien. 2013 baute er für die Bank das Team
der Tech Industries Specialists in Berlin auf.
berlinvalley.com / 17
CEBIT
CEBIT
DIE WICHTIGSTEN TERMINE
Fünf Tage, unzählige Veranstaltungen, Panels, Vorträge und
Aussteller. Diese fünf Termine auf der Cebit sollten junge
Unternehmer und Fachbesucher auf keinen Fall verpassen
Entrepreneur Uri Levine referiert auf der Cebit über Digitale Transformation.
CORPORATE STARTUP EXCELLENCE
Wann: Montag, nachmittags*
Wo: Halle 11, Corporate Stage
Was: Zur Eröffnung der Scale11 gibt es mit Corporate Startup Excellence einen Ableger des großen Networking-Events Corporate Startup
Summit. Perfekter Einstieg in eine Woche voller Ideen.
FAST TRACK GERMANY
Wann: Dienstag, 12.00 Uhr
Wo: Halle 11, Corporate Stage
Was: Bei der Fast-Track-Germany-Konferenz geht es darum, wie Unternehmen die Eintrittshürden des deutschen Marktes überwinden können.
KEYNOTE: URI LEVINE
Wann: Dienstag, 17.15 Uhr
Wo: Halle 8, Center Stage
Was: Unternehmer Uri Levine, Mitgründer der Navigations-App Waze
und Vorsitzender des Startups Feex, spricht in seiner Keynote über digitale Transformation.
Das Würzburger Startup Itizzimo zeigt auf der Cebit, wie sich Augmented Reality und Wearables nahtlos in IT-Systeme integrieren lassen.
SMARTE ZUKUNFT
Wann: Donnerstag, morgens*
Wo: Halle 11, Corporate Stage
Was: Bei dieser Konferenz dreht sich alles um neue Innovationen für
Finanzdienstleistungen. Koorganisator ist der Bundesverband deutscher
Banken.
AWARD „BEST OF CEBIT“
und Mähdrescher von Claas beispielsweise übertragen mit Funk und Telemetrie ihre Big Data aus
dem laufenden Betrieb. Die Maschinen sind mit
GPS ausgestattet, erhalten regelmäßig detaillierte Wetterdaten und verwalten sich weitestgehend
selbst. Dadurch wird die Produktivität des Betriebs
gestärkt.
INVESTIEREN IN
STUDENTENAPARTMENTS
Wir bieten Ihnen eine Kapitalanlage mit Zukunft.
Unsere Vorteile auf einen Blick:
Wann: Freitag, morgens*
Wo: Halle 11, Corporate Stage
Was: Die besten Startups der diesjährigen Cebit werden zum Finale der
Scale11-Ausstellung ausgezeichnet.
+ Renditenstarke Investition
* Bei Redaktionsschluss standen einige Uhrzeiten noch nicht genau fest.
+ Sicherheit durch 20-jährigen Pachtvertrag
Was im Ökosystem Landwirtschaft
funktioniert, soll auch den Straßenverkehr revolutionieren. Gerade mit
Blick auf die wachsende Zahl an
Elektroautos ist ein Datenaustausch
zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur wichtig, um beispielsweise die
nächste passende Ladestation zu
finden.
Auch im Fall einer Panne können
Smart Services hilfreich sein. Vorreiter in diesem Bereich ist Opel.
Sobald der Airbag auslöst, aktiviert
das Onstar-System die automatische
Unfallhilfe. Sofort werden wichtige
Fahrzeugdaten an ein Servicecenter
übermittelt: Position, Fahrtrichtung,
Wagenfarbe und sogar die Schwere
des Unfalls.
Fotos: Feex
Unfallrettung mit Opel Onstar: Smart Services vernetzen automatisch Technologie und Dienstleistung.
Dorian Gorr
+ Kaufpreise ab 79.700 Euro
+ Inklusive Möblierung, Nebenkosten und Service
+ Erfahrener und gemeinnütziger Betreiber
Fotos: Itizzimo, Opel
18 / berlinvalley.com
Physische Produkte werden mit digitalen Diensten
verknüpft. Maschinen können beispielsweise eine
turnusmäßige Wartung umgehen, weil sie schlau
genug sind, sich bei Verschleiß selbst beim Hersteller zu melden. Durch Smart Services werden
Situationen antizipiert, es wird nicht erst auf sie
reagiert, sobald sie eingetreten sind. Die Traktoren
Die Ideen kommen von Startups
Bei der Suche nach smarten Geschäftsmodellen tun sich die Startups
leichter als die etablierten Player.
Das weiß auch Boureanu: „Die Start­
ups spielen eine Schlüsselrolle, denn
von ihnen kommt die kreative Kraft.
Eingefahrene Branchen tun sich
schwer damit, ihr Geschäftsmodell
zu ändern.“ Ein Startup, das die neue
Revolution rund um die Industrie 4.0
vorantreiben möchte, ist Itizzimo.
Das 2012 gegründete Unternehmen
ist auch auf der Cebit präsent und
bietet mehrere Produkte rund um
Datenvernetzung an. Es hat für die
Industrie 4.0 die Plattform Simplifier
entwickelt, die es Kunden erlaubt,
IT-Systeme ohne großen Programmieraufwand zu vernetzen und so
Prozesse zu strukturieren. Auch mit
Predictive Maintenance, also der
smarten Wartung von Maschinen,
kennt sich das Unternehmen aus.
„Wir brauchen fürs Vorantreiben der
Industrie 4.0 schon auch die großen
Unternehmen, aber die entscheidenden Ideen kommen häufig von den
Startups“, ist Anne Prokopp, Sprecherin von Itizzimo, überzeugt.
Dass es genügend Startups gibt, die
sich auf den Themenkomplex Indus­
trie 4.0 und Smart Services stürzen,
zeigt die Challenge der Start-upInitiative von EY. Sie sucht derzeit die
besten Konzepte rund um das Thema.
Die Gewinner ziehen anschließend
ins Berliner Betahaus ein, können
direkte Kontakte mit der Industrie
knüpfen und ihre Visionen weiterentwickeln. Genügend Teilnehmer
für die Challenge von EY ließen sich
offenbar mühelos finden. Es brodelt
im Untergrund. Die Zukunft ist smart.
cebit.de
FINTECH CONFERENCE
Auf der Cebit 2016 präsentieren Innovatoren und vor allem Startups die Weiterentwicklung von Industrie 4.0.
Das neue Schlagwort heißt: Smart Services
Allein der Name deutet es an: Es soll die große
wirtschaftliche Revolution dieses Jahrhunderts sein.
Und doch weiß laut einer Bitkom-Studie jeder dritte Produktionsbetrieb mit dem Begriff Industrie 4.0
nichts anzufangen. Dabei ist die Industrie 4.0 tatsächlich nichts anderes als eine Revolution, denn
sie ermöglicht Betrieben einen völlig neuen Ansatz
ihrer Produktgestaltung und -fertigung. Sie macht
es möglich, dass Kunden Produkte, die eigentlich
in Masse am Fließband entstehen, auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können – beispielsweise in der
Automobilindustrie, die seit jeher von individuellen
Kundenwünschen lebt. Die Informatisierung der
Maschinen unterstützt Betriebe bei diesen Prozessen. Das ist das revolutionäre Element des neuen
Trends: Nach der digitalen Revolution werden die
Systeme nun miteinander vernetzt und tauschen
Daten aus.
Mittlerweile denken Innovatoren und vor allem
auch Startups aber noch eine Ecke weiter. Der
neue Trend geht hin zu Smart Services, der Blick
über den Tellerrand einer intelligenten Produktion
hinaus. Die Idee von Smart Services ist es, dass
Produkte auch nach ihrer Fertigung intelligent handeln, im Kontakt mit anderen Maschinen oder dem
Hersteller stehen und auf Situationen reagieren
können, weil sie entsprechende Daten empfangen.
Berlin Valley. Seiner Meinung nach
müssen Unternehmen ihre Denkweise
umstellen: „Eigentlich müssen Smart
Services der erste Schritt der Unternehmen sein. Man muss sich fragen,
wie das eigene Geschäftsmodell
aussehen könnte. Und für die Umsetzung dieser Modelle greift man
auf die Technologie, also die Industrie 4.0, zurück. Aber man verkauft
nicht länger Maschinen, sondern
eine Leistung.“
Das Fachpublikum hat das Thema
Industrie 4.0 und insbesondere auch
Smart Services längst für sich entdeckt. Das wird sich auch auf der
diesjährigen Cebit zeigen. Das Panel
„Future Talk: das innovative Kreativ­
zentrum“ diskutiert die Versmartisierung der Industrie, und Aussteller wie Meta-Level Software sowie
das Fraunhofer-Institut machen sich
ebenfalls für das Thema stark. Auch
Boureanu hält zwei Vorträge, die
sich mit dem Potenzial von Smart
Services und Industrie 4.0 befassen.
Erster Schritt: Smart Services
Letztlich geht es bei Smart Services
aber gar nicht in erster Linie nur um
die Technologie, sondern vor allem
um neue datenbasierte Geschäftsmodelle. Die zunehmende Intelligenz
der Maschinen und die Vernetzung
von Systemen sind die Werkzeuge,
die ein Geschäftsmodell möglich
machen. Die Dienstleistung passt sich
nicht länger dem Produkt an, sondern
ist selbst das Produkt, das man kauft.
„Die reine Vernetzung von Geräten
ist noch kein Smart Service. Wir sprechen immer dann von einem Smart
Service, wenn der Output zählt und
die physische Welt keine Rolle mehr
spielt“, erklärt Lumir Boureanu, CEO
von Eurodata Tec, im Gespräch mit
+ Hervorragende Lage an der Spree in Uninähe
(Ernst-Reuter-Platz)
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CEBIT
Hotspot der Startup-Szene: Wie schon 2015 bietet die Cebit auch in diesem Jahr unter dem Titel Scale11 ein Forum für kreative Ideen, Innovation und junge Unternehmen.
READY TO RUMBLE
Erneut dreht sich bei der Scale11 auf der Cebit alles um Startups – Boxring inklusive
Die Cebit wird jünger. In den vergangenen Jahren
sind Startups ein immer wichtigeres Thema für die
Veranstaltung in Hannover geworden. Zurecht: Als
weltgrößte IT-Messe kann die Cebit es sich nicht
leisten, die heißesten Innovationen zu verpassen
und muss vor allem die jungen Kreativen an sich
binden. „Wir wollen der Cebit mit dem Fokus auf
Startups ein bisschen frischen Wind einhauchen,
die Themen der Zukunft präsent haben und einen
Überblick über die Innovationen geben“, sagt Projektmanagerin Dagmar Wolf. Im vergangenen Jahr
startete die Cebit erstmals die Innovationsplattform
Scale11 – ein Ausstellungsbereich ausschließlich
für Startups. Mehr als 150 Jungunternehmen nahmen die Chance 2015 wahr.
Das soll in diesem Jahr übertroffen werden: In Halle
11 dreht sich während der fünf Cebit-Tage (14. bis
18. März) alles um kreative Ideen, technologische
Innovationen und junge Unternehmen. Interessenten
können sich für 2011 Euro eine Start­up-Workstation
mieten. Eine solche Workstation umfasst acht Quadratmeter Standfläche inklusive Ausstattung, Internetanschluss und einem Pitch-Slot auf der Startup
Stage. Die gesamte Halle unterteilt sich in 15 verschiedene Themenbereiche quer durch die IT-Branche: Es gibt Inseln zu klassischen Cebit-Themen
wie Big Data, Internet of Things und Security, aber
auch zu neueren Startup-Komplexen wie Smart
Home und Fintech. Interessierte Investoren sollen
wissen, wo sie die richtigen Jungunternehmen an-
treffen. Die besten Startups werden gegeneinander
im sogenannten Founders Fight Club antreten – stil­
echt in einem Boxring. Dort präsentieren Gründer
vor einer fachkundigen Jury ihre Ideen. Der beste
Pitch sichert dem Startup einen Preis. Wie der genau aussehen wird, steht jedoch noch nicht fest.
Man befinde sich derzeit noch in Verhandlungen
mit Partnern, sagt Wolf.
Die Cebit ist sich bewusst, dass sie ihr Kerngeschäft
stärker auf die Gründerszene verlagern muss. Scale11 genießt bei den Veranstaltern oberste Priorität, wie Dagmar Wolf verrät. „Neben den Cebit
Global Conferences ist Scale11 das Highlight der
diesjährigen Messe. Für uns ist das ein absolutes
Leuchtturm-Event.“ cebit.de/scale11
dg
NEUER HOTSPOT FÜR DIGITALE PIONIERE
Während die Cebit mit Scale11 mehr denn je versucht, Startups anzusprechen, hat sich ein langjähriger Partner aus der Messe in Hannover ausgeklinkt: der Innovationswettbewerb Code_n. In den
vergangenen vier Jahren hatte Code_n auf der
Messe jungen Unternehmen die Chance geboten,
sich mit anderen zu vernetzen und eigene Ideen
vor dem Fachpublikum zu präsentieren. Die besten
Startups wurden schließlich ausgezeichnet. Zu
den Gewinnern zählte unter anderem Mytaxi, das
später von Daimler aufgekauft wurde.
Ab sofort macht GFT, das Unternehmen hinter
Code_n, sein eigenes Ding – und löst den Innovationswettbewerb damit nicht nur von der Cebit,
sondern auch vom Standort Hannover. Mitte Februar gab GFT-Chef Ulrich Dietz bekannt, dass man
im Herbst ein eigenes Startup-Festival veranstalten
werde: das Newnew Festival.
20 / berlinvalley.com
Macht jetzt sein eigenes Ding: GFT-Chef Ulrich Dietz
Vom 20. bis zum 22. September 2016 sollen im
Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM)
in Karlsruhe Innovationen und technische Avantgarde im Fokus stehen. „Das Newnew Festival soll
ein Hotspot für digitale Pioniere sein“, sagt Dietz.
Dazu werden Referenten und Aussteller aus ganz
Europa eingeladen. Es wird Konferenzen, Workshops, Keynotes und Panel-Diskussionen geben –
und auch weiterhin werden die besten Startups
ausgezeichnet.
Der diesjährige Wettbewerb beginnt am 8. März.
Bewerben können sich Startups aus der Finanzbranche, der produzierenden Industrie sowie aus dem
Mobilitätssektor. Alle teilnehmenden Startups können sich während des Festivals präsentieren und
Kontakte knüpfen. Für die Gewinner gibt es am Ende
den mit 30.000 Euro dotierten Code_n16 Award.
code-n.org
dg
Fotos: Cebit, GFT Innovations GmbH
Nach vier Jahren verlässt die Code_n die Cebit und erfindet sich neu
N E U E S TA R T U P S
WIR SIND
DIE NEUEN
BUCHHALTUNG
AUTOMATISIERT
Mit Buchhaltungsbutler laden Nutzer ihre
Rechnungsbelege einfach in das Cloudbasierte Buchführungsprogramm. Das erkennt
die Belege, liest sie aus, sortiert und kontiert
sie und liefert fertige Buchungssätze. Die
Technologie, die hinter Buchhaltungsbutler
steckt, erlernt außerdem das Buchungsverhalten und macht auf dieser Basis Vorschläge, die der Nutzer lediglich absegnen muss,
wenn sie stimmen.
buchhaltungsbutler.de
Täglich entstehen neue Ideen und Startups
in Deutschland. Berlin Valley stellt einige vor
VEGAN ESSEN
OHNE UMWEG
VERSICHERUNGEN
ONLINE MANAGEN
Veganer haben es nicht immer leicht, sich auch
unterwegs entsprechend ernähren zu können oder
ein passendes Restaurant zu finden. Das Münchner
Startup Vanilla Bean hat eine App entwickelt, die
nicht nur vegane Restaurants anzeigt, sondern
auch nach Lebensmittelunverträglichkeiten filtert.
Grundsätzlich richtet sich der Restaurantführer an
Menschen, die sich bewusst ernähren wollen, ob
nun als Veganer, Vegetarier oder Flexitarier.
vanilla-bean.de
Die Münchner Online-Versicherungsplattform Ted will die klassische
Versicherungsberatung durch eine kostenlose digitale Variante ersetzen.
Die Plattform zentralisiert Versicherungen verschiedener Gesellschaften
und ermöglicht dem Kunden, den kompletten Versicherungsbedarf zu
ermitteln, zu verwalten und abzudecken. Das Unternehmen garantiert
Datensicherheit, verdeutlicht Sparpotenziale und weist auf Schwächen
und Lücken hin.
ted-versicherung.de
䨀攀搀攀 栀愀琀 搀愀猀 刀攀挀栀琀Ⰰ
圀攀氀琀瘀攀爀戀攀猀猀攀爀椀渀 稀甀 猀攀椀渀⸀
䄀甀挀栀 䜀攀昀氀‫ﰀ‬挀栀琀攀琀攀⸀
䔀爀洀最氀椀挀栀攀 倀攀爀猀瀀攀欀琀椀瘀攀渀 搀甀爀挀栀 搀攀椀渀攀 唀渀琀攀爀猀琀‫ﰀ‬琀稀甀渀最
愀甀昀 眀眀眀⸀戀攀琀琀攀爀瀀氀愀挀攀⸀漀爀最⼀欀椀爀漀渀
GUT PLATZIERT
IN SOCIAL MEDIA
TIEF DURCHATMEN
Sportler kommen schnell aus der Puste, wenn sie
nicht ordentlich durch die Nase atmen können.
Zwei Kölner Schwestern haben sich diesem Problem angenommen und einen Nasendilatator
in dezentem Design auf den Markt gebracht,
der von HNO-Ärzten mitentwickelt wurde. Der
Airmax-Sport soll den Wechsel von Nasen- zu
Mundatmung verringern und den Sportlern helfen,
länger durchzuhalten und die Leistung zu steigern.
airmax-sport.de
IHR HABT GERADE EIN STARTUP
GEGRÜNDET? MELDET EUCH:
[email protected]
22 / berlinvalley.com
Fotos: Adam Wasilewski - Fotolia.com, imagewell10 - Fotolia.com, Youtube/Screenshot,
BuchhaltungsButler, Tomed Dr. Toussaint GmbH, TED GmbH
Social Media Influencer wie Bianca Heinicke von Bibis Beauty Palace
(Bild) sind Superstars. Sie geben auf Youtube, Instagram, Facebook
oder Twitter den Ton an und sind besonders attraktiv für das Marketing
von Produkten. Insocial Media hilft bei der Zusammenarbeit. Das Hamburger Startup arbeitet gemeinsam mit Online-TV-Sendern und MultiChannel-Netzwerken daran, für Marken Kampagnen über die Kanäle
ausgewählter Influencer umzusetzen.
insocial-media.com
AIRBNB FÜR
GESCHÄFTSREISENDE
Wenn Geschäftsreisen länger dauern, ist es gemütlicher, in einer Wohnung statt in einem Hotel zu übernachten. Die Vermittler privat geführter
Wohnungen bieten aber oft keine Abrechnungsmöglichkeiten für Geschäftsreisende. Acomodeo geht dieses Problem an. Das Frankfurter
Startup bündelt das globale Angebot professionell geführter Apartments,
vermittelt diese und bietet optimierte Zahlungsbedingungen für Unternehmen.
acomodeo.com
一攀甀攀 倀攀爀猀瀀攀欀琀椀瘀攀渀 猀挀栀愀昀昀攀渀㨀 䬀椀爀漀渀 攀爀洀最氀椀挀栀琀 戀攀爀攀椀琀猀 樀攀琀稀琀 ㄀⸀㈀ 䜀攀昀氀‫ﰀ‬挀栀琀攀琀攀渀 攀椀渀攀渀 攀椀渀昀愀挀栀攀渀 娀甀最愀渀最 稀甀 䠀漀挀栀猀挀栀甀氀戀椀氀搀甀渀最⸀
唀渀琀攀爀猀琀‫ﰀ‬琀稀攀 甀渀猀 洀椀琀 攀椀渀攀爀 匀瀀攀渀搀攀 愀甀昀 戀攀琀琀攀爀瀀氀愀挀攀⸀漀爀最℀
AUF DEM
Drei Investoren bewerten* vier Startups
HANNES SCHILL
ist Investment-Manager bei
Ecapital Entrepreneurial
Partners mit Fokus auf IKT,
Industrie 4.0, Cleantech und
Neue Materialien. Er hat
zehn Jahre Berufserfahrung,
davon fünf als VC.
ecapital.de
JASPER MASEMANN
investiert seit acht Jahren
und ist seit 2015 Principal im
Berliner Büro von Holtzbrinck
Ventures mit Fokus auf allen
Arten von B2B-Modellen,
SaaS-Plattformen und Marktplätzen.
holtzbrinck-ventures.com
LUIS HANEMANN
ist Partner bei dem globalen
VC Eventures. Zuvor war er
CMO bei Rocket Internet und
gründete die Online-Marketing-Agentur Trust Agents.
eventures.vc
* Grundlage der Bewertung sind die Websites der Unternehmen.
.
SOLLEN WIR EUER STARTUP AUF DEN
GRILL LEGEN? SCHREIBT UNS:
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26 / berlinvalley.com
EXPONITO
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KLASSE14
ist ein Vorsorge- und Hinterlegungsdienst
für den Fall des eigenen Ablebens. Damit
Hinterbliebene in Ruhe trauern können,
lassen sich lästige Dinge, etwa Freunde informieren und Verträge kündigen, bereits
im Voraus online erledigen.
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ermöglicht es, digitale Inhalte WLAN-unabhängig zu präsentieren und gleichzeitig
auf Messen oder Events neue Kontakte digital zu erfassen. Mit der App unterstützt
Exponito das Unternehmen bei Produktpräsentationen bis hin zur Lead-Erfassung.
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ist eine Onlineplattform, auf der Unternehmen und Finanzinvestoren freiberufliche
Berater für ihre Projekte und Interimsmandate zu fairen Preisen finden können. So
kommen Angebot und Nachfrage von Beratungsprojekten zusammen.
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ist eine Agentur, die gemeinsam mit Päda­
gogen, Experten, Medienmachern und
Kindern didaktische Filme und Bewegtbilder für Kinder zwischen fünf und 14
Jahren produziert. Die Videos erklären
komplexe Sachverhalte in Kindersprache.
klasse14.de
Ein perfekter Service für all jene, die das
Diesseits in geordneten Verhältnissen verlassen und ihren Angehörigen Aufwand
ersparen möchten. Das Recurring-Revenue-Modell als Subscription zu Lebzeiten ist vorteilhaft für Exmedio. Allerdings
frage ich mich, ob es genügend Leute gibt,
die in einem solchen Modell zahlungswillig sind für etwas, das die Nachwelt
betrifft. Geschicktes Marketing wird Key
für den Erfolg sein. Das Geschäftsmodell
erscheint für Erweiterungen gut geeignet.
Verspricht gute Tools für Promotions, Messen, POS-Präsentationen. Die Lösungen
betreffen unterschiedliche Anwendungsfälle, zwischen denen nicht unbedingt ein
direkter Link besteht. Weil es viele Alternativen für die unterschiedlichen Aufgaben
gibt, besteht die Gefahr, dass die große
Sammlung an Produkten beziehungsweise
Diensten etwaige Alleinstellungsmerkmale
verwässert. Ein klarerer Fokus sowie deutlichere USPs könnten einen stärkeren Kundenmehrwert schaffen.
Als Plattform für die Beratervermittlung ist
Projectchamps grundsätzlich skalierbar,
aber die Alleinstellung ist relativ gering. Es
gibt schlicht und einfach schon viele Beratervermittlungsplattformen – sowohl online
als auch in klassischen Strukturen. Signifikanter Marktanteil wird da nur schwer
erreichbar sein.
Komplexe Sachverhalte kindgerecht im
bewegten Bild erklären – das ist eine anspruchsvolle Nische. Gute Referenzen und
darauf aufsetzendes Marketing werden
die Basis für dauerhaften Erfolg bilden. Im
Sinne eines Markenaufbaus sollte sich das
Team den Namen noch mal anschauen,
nicht nur wegen der gleichnamigen Uhren­
marke. Die Produktion von Content ist eher
ein klassisch kreatives Geschäftsmodell.
Das bedeutet auch geringeres Skalierbarkeitspotenzial und Zurückhaltung bei vielen VCs.
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
MARKT:
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
MARKT:
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
MARKT:
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
MARKT:
Das Thema betrifft uns zwar alle, trotzdem
bin ich mir sicher, dass sich die wenigsten
mit To-dos nach dem Tod eines Menschen
beschäftigen wollen. Der Markt mag groß
wirken, ist aber wegen dieses mangelnden Pain Points schwer adressierbar. Das
Thema wird relevant, wenn der Tod kurz
bevorsteht, weswegen ich nicht an eine
Subscription, sondern an ein transaktionsbasiertes Modell glaube – am besten als
Zusatz zu einer verkauften Bestattung, da
hier ein viel immanenterer Need besteht.
Das Unternehmen präsentiert verschiedene Produkte unter einem Dach: digitale Erfassung von Leads auf Events und Produktpräsentationen über diverse Formate. Auf
Messen und vor Ort beim Kunden gehören
zwar beide im B2B-Sales-Prozess zusammen, ich würde die Produkte aber klarer
voneinander trennen. Als Investor sehe ich
bei diesen Produkten zu viel Konkurrenz.
Für mich wäre es interessanter, die Produktpräsentation und den Vertrieb auch
für B2B komplett online zu ermöglichen.
Hourlynerd in den USA und Comatch in
Deutschland haben gezeigt, dass das
klassische Beratungsfeld auch digital vermarktbar ist und man nicht immer eine teure Partner- und Admin-Struktur braucht, um
an exzellente Berater und Teams zu kommen, was neue Kundengruppen erschließt.
Das Modell benötigt vor allem Vertrauen
der Kunden und ein exzellentes Angebot,
um als Marktplatz für Dienstleistungen zu
funktionieren. Hier sollte das Produkt noch
verbessert werden. Den Markt finde ich
sehr spannend!
Mein Sohn ist zwar gerade erst drei Wochen alt, aber ich bin mir sicher, ein solches Konzept in Zukunft öfters gebrauchen
zu können. Auch als Berater wurde mir bei
Folien anfangs oft gesagt: „Für Kleinkinder und Vorstände schreiben.“ Wer Informationen vermitteln will, muss seinen Stil
und den Inhalt an die Zielgruppe anpassen. Ich glaube, der Markt dafür ist groß,
ich kann nur auf der Website weder klar
das Produkt noch das Geschäftsmodell
dahinter ausreichend verstehen.
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
MARKT:
GESCHÄFTSMODELL:
PRODUKT:
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PRODUKT:
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Den Preispunkt und das Subscription-Modell finde ich gut. Die potenzielle Zielgruppe ist riesig, aber es ist nicht zu unterschätzen, dass die Leute sich mit dem
Tod beschäftigen und den Aufwand auf
sich nehmen müssen. Es profitieren eher
die Angehörigen, bezahlen sollen aber
die Sterbenden. Umsatzseitig könnte das
Modell gut skalieren. Wenn ein ordentlicher Prozess aufgesetzt wird, könnte ein
margenträchtiges Geschäft entstehen. Gewisse Ähnlichkeiten sehe ich zum erfolgreichen Business Aboalarm.
Das Geschäftsmodell der digitalen
Lead-Erfassung, um den Vertrieb plus Marketing zu unterstützen, ist prinzipiell sehr
sinnvoll. Wir haben aus eigener Erfahrung
gesehen, dass solche Tools zu einer deutlich höheren Abschlussrate von Vertrieblern führen können. Die Herangehensweise von Exponito wirkt marktüblich, somit
aber auch nicht differenzierend.
Generell sind Marktplatzmodelle gute
Business-Modelle. Bei allen Marktplatzmodellen ist besonders wichtig, dass
das Matching zwischen Nachfrage und
Angebot funktioniert. Zu Beginn ist es
schwierig, ein breites Spektrum an guten
Beratern zu erzielen. Kritisch sind auch
Qualitätskon­
t rollen: Wenn einer Fehler
macht, überträgt es sich auf die gesamte
Plattform. Ebenso gegeben ist die Gefahr
einer adversen Selektion, da besonders
gute Freelance-Berater meist schon eine
gute Auslastung haben.
Kinder sprechen eine andere Sprache,
dementsprechend ist der Gedanke, diese
medial aufzugreifen, nicht uninteressant.
Aber wir glauben nicht, dass dies ein klassisches VC-Modell ist, da die Skalierung
sehr personalintensiv ist und eher einem
Agenturmodell gleicht.
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24 PUNKTE
22 PUNKTE
Fotos: eCapital, Holtzbrinck Ventures, Dominik Wojcik
GRILL
EXMEDIO
28 PUNKTE
24 PUNKTE
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KOLUMNE
KOLUMNE
EXIST WIRD INTERNATIONAL
DIE SPITZENPOSITION VERTEIDIGEN
Startups aus Israel bewerben sich für Gründerstipendien in Berlin und Potsdam
Berlin braucht eine digitale Infrastruktur, um sich als Standort zu optimieren
CORNELIA YZER
leitet seit 2011 Profund Innovation, die zentrale Service-Einrichtung für
Wissens- und Technologietransfer an der Freien Universität Berlin. Zuvor
war der Wirtschaftsgeograf für die Gründungsförderung an der Universität Paderborn zuständig. Nebenher engagiert er sich bei B!gründet und
der Denkfabrik Gründerhochschulen. Profund Innovation bietet Beratung
in Patent- und Lizenzangelegenheiten, Entrepreneurship Education und
Gründungsunterstützung.
fu-berlin.de/sites/profund
ist seit September 2012 Senatorin für Wirtschaft, Technologie und
Forschung in Berlin. Zuvor leitete sie als Hauptgeschäftsführerin den Verband forschender Arzneimittelhersteller und war bis 1998 Bundestagsabgeordnete und Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
berlin.de/sen/wirtschaft
28 / berlinvalley.com
Gäste aus Gründersicht auf den Punkt: „Gutes
Geld, ohne Anteile abzugeben – dafür aber eine
Menge Papierkram.“ Da sitzt man schon mal ein
paar Monate am Businessplan – eine Sache, die
in Israel eher für unnötig gehalten wird. Doch es
lohnt sich: Ein Jahr lang Lebensunterhalt für drei
Teammitglieder plus Budget für Coaching und
Sachmittel, rund 125.000 Euro können da zusammenkommen. Dazu die Inkubationsprogramme der
Hochschulen: Büros, Mentoren, Seminare, Netzwerke, Beratung. Aber: Die Universität verwaltet
das Budget. „Seid nett zur Sekretärin!“, rät Dimitri
Haußmann, dann gebe es kaum Schwierigkeiten.
Der Papierkram habe ihn von Anfang an zum
strukturierten Arbeiten gezwungen – und das sei
gut gewesen.
„ISRAEL IST ZU KLEIN“
Ein Programm wie Exist erklärt sich im internationalen Kontext nicht von selbst. In Israel gebe
es keine vergleichbare Pre-Seed-Förderung, also
gründe man einfach früher – und überlebe vielleicht kürzer, berichtet ein Teilnehmer in der Pause:
„Es ist wie im Dschungel, Rambo-Mentalität.“
Deshalb werden viele Fragen gestellt: „Braucht
man für Exist einen Prototyp des Produkts?“ –
Nicht unbedingt. „Kann man Mentoren von mehreren Universitäten haben?“ – Ja, warum eigentlich
nicht? Gute Idee! „Muss das Unternehmen im
Anschluss an die Förderung in Deutschland
gegründet werden?“ – Das hoffen wir sehr!
N
Nicht nur wegen des Ökosystems, der Lebensqualität oder der Fördermittel wollen die Gründer
nach Berlin kommen. „Israel ist zu klein.“ Der Satz
fällt immer wieder. In einem Land mit rund 8,3
Millionen Einwohnern müssen Startups von Anfang
an international denken. Deutschland liegt mitten
im europäischen Binnenmarkt mit mehr als 500
Millionen Menschen. Um seine Kunden zu kennen
und zu verstehen, ist es immer gut, ein paar von
ihnen direkt vor der Haustür zu haben.
Die Pitches der Gäste stimmen die Gründungsberater der Hochschulen regelrecht euphorisch:
Die Geschäftsmodelle, obwohl in einer frühen
Phase, sind außerordentlich gut durchdacht und
ebenso vorgetragen. Fünf Teams machen am Ende
das Rennen: Modular Robotics arbeitet an einem
Baukastensystem für Industrieroboter. Truck-E will
mit einer Plattform in Echtzeit die Auslastung und
die Streckenführung von Lkws optimieren. Panza
stellt eine B2B-Anwendung für Kundenloyalitätsprogramme bereit. Departer entwickelt eine Plattform
für Ingenieure, um sie mit Know-how und Hardware-Komponenten zu versorgen. Recovr.io bietet
eine Virtual-Reality-Anwendung für die Rehabilitationsmedizin.
In den nächsten Monaten wird jedes Team mit
seiner Partneruniversität via E-Mail und Skype den
Exist-Antrag vorbereiten. Wird dieser bewilligt,
kommen die Gründer voraussichtlich im Oktober
nach Berlin. Eine spannende Erfahrung, aus der
wir viel lernen werden. Bewährt sich der Pilot,
wollen die Initiatoren das Programm auf andere
Länder ausweiten. Wir freuen uns darauf.
Prof. Christine Ahrend (Vizepräsidentin der TU Berlin), Steffen Krach (Staatssekretär für Wissenschaft bei der Berliner Senatsverwaltung), Prof.
Jan-Hendrik Olbertz (Präsident der HU Berlin), Prof. Peter-André Alt (Präsident der FU Berlin), Prof. Oliver Günther (Präsident der Universität Potsdam),
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und die Gruppe der israelischen Gründer (v. l.)
ach zwei Jahrzehnten des
wirtschaftlichen Umbruchs ist
Berlin zurück auf der Landkarte
technologiestarker Standorte.
Jetzt gilt es, diese Position zu
festigen und weiter auszubauen.
Berlins Zukunft liegt in der Digitalisierung. Wir
haben die Chance, einen führenden Platz in der
Welt einzunehmen und an Standorte wie New
York und San Francisco aufzuschließen. Dieses
Moment müssen wir nutzen und die Hürden, die
davor noch stehen, klug nehmen, damit Berlin
langfristig zu einem Leuchtturm der Digitalisierung
wird – in Deutschland, Europa und der Welt.
Es gibt keinen Zweifel am Potenzial, das Berlin
besitzt. Allein in den Berliner Schwerpunktbranchen Gesundheits- und Digitalwirtschaft,
Umwelt- und Energietechnik sowie Mobilität,
Logistik, Verkehr und Elektrotechnik gab es in den
vergangenen drei Jahren einen Zuwachs von mehr
als 3000 Technologieunternehmen. 48.000
Menschen ziehen jedes Jahr nach Berlin. Alle
zwölf Stunden entsteht ein neuer Job. Mit Abstand
liegt Berlin – bei einem Wirtschaftswachstum von
2,2 Prozent – über dem bundesweiten Durchschnitt. Diese Erfolgsgeschichte ist eng mit der
digitalen Transformation verknüpft, von der Berlin
wie keine andere Stadt profitiert. Die Ansiedlung
des Cisco Global Innovation Centers on the
Internet of Everything zeigt deutlich, wie attraktiv
Berlin ist. Hinzu kommen Neuansiedlungen innovativer Unternehmen wie Knorr-Bremse, Vissmann,
Brose und B. Braun Melsungen. Das Technologie-
Fotos: Matthias Heyde/ Fraunhofer FOKUS
rühstück im Rainmaking Loft – umgeben von repräsentativen Verlagsgebäuden, doch versteckt auf dem
Betriebshof eines Supermarkts –
das hat Berlin-Charme, und der
zieht ja bekanntlich magisch an.
Auch junge Menschen aus Israel. Elf Gründergrüppchen mit je zwei Personen sind für drei Tage
nach Berlin gekommen, um sich für das Programm
Exist Start-up Germany–Israel vorzustellen. Leider
sind nur wenige Gründerinnen dabei – ein ähnliches Problem wie in Deutschland.
Mit etwas Neid und viel Respekt schauen wir
Deutschen auf die israelische Startup-Szene:
„Nation of Risk Takers“, schrieb Florian
Gottschaller, Gründer von Spendit, im Januar-Heft
von Berlin Valley: anpackend, direkt, innovativ,
groß denkend und eben risikofreudig. Um neun
Uhr morgens ist davon noch nicht viel zu merken,
doch im Laufe des Vormittags weicht die Zurückhaltung, und man lernt sich besser kennen. Lukas
Wagner von Berlin Partner schildert das hiesige
Ökosystem für Startups in leuchtenden Farben als
„Nährboden für Kreativität, Drehscheibe globaler
Player, wo es internationale Talente im Überfluss gibt und niemand im Büro Deutsch spricht“.
Schön, dass er auch die Qualität der Berliner
Forschungslandschaft erwähnt. Fazit: Hier ist das
Startup-Kapital mehr wert. Mitarbeiter, Büros und
Lebensqualität kosten weniger – und dazu gibt es
Gründerstipendien vom Staat.
Thomas Großmann und seine Kollegen vom Projektträger Jülich betreuen das Förderprogramm im
Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Mehr
als 1300 Startups seien seit 2007 bundesweit an
Hochschulen gefördert worden, berichtet er den
Gästen. Exist Start-up Germany soll die Szene nun
internationaler machen. Für das Pilotprojekt werden am Ende fünf Teams aus Israel zusammen mit
je einer der beteiligten Hochschulen – Technische
Universität, Humboldt-Universität, Universität der
Künste, Universität Potsdam und Freie Universität –
einen Antrag auf das Stipendium stellen. Es gelten
für sie die gleichen Kriterien wie für alle ExistTeams: Gefragt sind eine hoch innovative Idee in
der Pre-Seed-Phase und ein Team mit Kompetenz
und Leidenschaft. Auch eine sinnvolle Verbindung
zu einem wissenschaftlichen Mentor ist Voraussetzung. Vor allem aber gilt: „Überzeuge uns mit
deinen Ideen!“
Dimitri Haußmann hat sein Startup Shopboostr
in Berlin mit Exist aufgebaut und bringt es für die
Fotos: Projektträger Jülich, Profund Innovation
F
STEFFEN TERBERL
unternehmen Zalando schafft 2500 hochqualifizierte Arbeitsplätze.
Der Megatrend der Digitalisierung verändert die
gesamte industrielle Wertschöpfungskette. An
keinem anderen Ort ist das so zu spüren und
zu erleben wie in Berlin, der Gründerhauptstadt
Deutschlands. Digitale Startups haben im vergangenen Jahr mehr VC erhalten als London,
Barcelona oder Tel Aviv, und Berlin war die Nummer eins in Europa. 2,1 Milliarden Euro wurden
2015 in rund 180 junge, digitale Berliner Unternehmen investiert. Das Global Startup Ecosystem
Ranking zählt Berlin weltweit zu den Top Ten.
AUSBAU DER DIGITALEN INFRASTRUKTUR
Diese Entwicklung kann jedoch nur anhalten,
wenn Berlin den Wandel der Digitalisierung
mitgeht und sich als Standort optimiert. Hier muss
der Senat zügig die richtigen Weichen stellen.
Oberstes Ziel ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Notwendig sind: 50 Megabit pro Sekunde als Mindeststandard im gesamten Stadtgebiet;
freies WLAN im gesamten Innenstadtbereich; 200
Megabit pro Sekunde als Mindeststandard in digitalen Zentren; die Pilotierung von 5G als künftigem
Mobilfunkstandard.
Eine Spitzenposition muss täglich neu verteidigt
werden, denn ein Vorsprung kann schnell verspielt
sein im globalen Wettbewerb. Am Ende gehen
Unternehmen dorthin, wo sie die besten Voraussetzungen finden. Die müssen sie in Berlin finden.
Zu einem Exzellenz-Standort gehören aber noch
weitere Bedingungen, die Firmengründungen und
Innovationen begünstigen. Hier hat meine Senatsverwaltung bei der Wirtschaftsförderung eine
Reihe wichtiger Instrumente entwickelt und smarte
Programme geschaffen. Die Wagniskapitalfonds
„VC Fonds Technologie“ und „VC Fonds Kreativ“
haben ein Volumen von 100 Millionen Euro und
sind speziell auf die Digitalwirtschaft zugeschnitten. Nach Vereinbarung mit dem Bund können nun
auch GRW-Mittel, die zu den wichtigsten Förderinstrumenten gehören, für digitale Unternehmen
in der Hauptstadt eingesetzt werden. Und mit der
neuen 200 Millionen Euro umfassenden Mittelstandsoffensive wollen wir die Technologisierung
bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU)
fördern und weiter vorantreiben.
Die Forschungslandschaft spricht schon längst
eine klare Sprache, wenn es um die Entscheidung
geht, ein Unternehmen in Berlin anzusiedeln: vier
Universitäten, sieben Fachhochschulen und 30 private Hochschulen mit rund 170.000 Studierenden.
Zwölf Leibniz-Institute, sechs Einrichtungen der
Max-Planck-Gesellschaft, vier FraunhoferInstitute und drei Großforschungseinrichtungen
der Helmholtz-Gemeinschaft bilden zusammen
ein Kraftwerk für die wissensbasierte Wirtschaft
Berlins und die Digitalisierung.
Seit wenigen Wochen befindet sich das Leistungszentrum Digitale Vernetzung in der Gründungsphase. Hier vereinen Berlins vier FraunhoferInstitute ihre Kräfte und begleiten bei der Einführung digitaler Lösungen.
360-Grad-Projektionstechnologie: Die Verarbeitung von hochaufgelöstem Bildmaterial ist ein Anwendungsbereich des Leistungszentrums Digitale Vernetzung.
berlinvalley.com / 29
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
SPOTS
FÜR
ANTEILE
Auf (fast) allen TV-Kanälen werben Startups
für ihre Produkte. Media for Equity ist eine
Möglichkeit, die Werbung zu bezahlen.
Und Prosiebensat1 ist einer der größten
Player in dem Geschäft. Eine Analyse
Fotos: Groß auf dem Schirm: TV-Werbespots von Amorelie, Babbel, Spreadshirt, Dawanda, Flaconi, Friendsurance, Juniqe,
Lieferando, Lieferheld, Marley Spoon, Mornin’ Glory, Outfittery, Urbanara, Weltsparen, Wimdu, Zalando, Justfab, Von Jungfeld,
Tirendo, Hintergrund: calamardebien - Fotolia.com
30 / berlinvalley.com
berlinvalley.com / 31
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
120
100
Traffic
80
60
40
20
REINE
VERHANDLUNGSSACHE
TV-Werbung wirkt. Aber sie ist
teuer. Es gibt verschiedene Wege,
wie sich auch Startups aufwändige
Kampagnen leisten können, um
groß rauszukommen. Die Frage ist:
Für wen lohnt es sich wirklich?
Irgendwann ist der Kanal ausgereizt. „Nach ein
bis zwei Jahren sind wir mit dem klassischen Online-Marketing nur noch begrenzt weitergekommen“, berichtet Björn Kolbmüller, Gründer und
Geschäftsführer von Flaconi. „Wir brauchten einen
anderen Kanal, um mehr Reichweite aufzubauen.“
Die Wahl fiel auf Werbung im Fernsehen. „TV hat
eine sehr breite Wirkung“, sagt Björn. „Da muss
man sich gut überlegen, wie breit der Streuverlust
abseits der eigenen Zielgruppe ist.“ Flaconi ging
davon aus, dass es passt, schließlich richtet sich
das Angebot der Online-Parfümerie an eine sehr
breite Zielgruppe: Frauen. Und bereits nach dem
ersten Test konnte das Team sehen: Es funktioniert.
Fernsehen kann ein Internetgeschäftsmodell zum
Fliegen bringen – das hat Zalando gezeigt. Bevor
Zalando startete, glaubte kaum jemand, dass man
überhaupt Schuhe über das Netz verkaufen kann.
Doch nach diversen lautstarken Werbespots gab
es daran keinen Zweifel mehr. Inzwischen setzen
immer mehr junge Internetunternehmen auf die
Überzeugungskraft des Fernsehens – und dies,
obwohl TV relativ kostspielig und die Budgets von
Startups sehr begrenzt sind.
Eine Möglichkeit, ins Fernsehen zu kommen, sind
Tauschgeschäfte: Noch vor ein paar Jahren ging
es den Fernsehsendern vor allem darum, freie Werbekapazitäten zu füllen, ohne die Preise senken
zu müssen. Daher gaben sie freie Kapazitäten an
Startups und erhielten im Gegenzug eine Beteiligung am Umsatz (Media for Revenue) oder auch
Unternehmensanteile (Media for Equity). In beiden
Fällen profitieren sie vom Wachstum der jungen
Unternehmen. Das Modell – Werbeplätze gegen
Firmen- oder Umsatzanteile – gibt es auch in der
Außenwerbung und bei Print-Verlagen. Heute sind
die Deals oft strategisch motiviert: Die Sender
erweitern damit ihr Geschäftsmodell und sie erfahren durch die Zusammenarbeit mit Online-Unternehmen viel darüber, wie ihre Werbespots tatsächlich wirken.
Zalando war einer der ersten Partner im Mediafor-Revenue-Programm von Prosiebensat1. Auch
der Brillenhändler Mister Spex ist überzeugt von
der Power des Fernsehens. Für beide Unternehmen
gilt: Sie sprechen eine breite Zielgruppe an. Je
spitzer die Zielgruppe, desto weniger lohnt sich
die teure Fernsehwerbung.
„WIR
INVESTIEREN
NUR IN KANÄLE,
DIE WIR AUCH
MESSEN
KÖNNEN“
BJÖRN KOLBMÜLLER, CEO FLACONI
Ist die Frage der Zielgruppe geklärt, geht es darum, ob ein junges Unternehmen dem gewünschten Effekt auch gewachsen ist. Nur wer sicher
sein kann, dass er einen großen Kundenansturm
direkt nach der Schaltung eines Werbespots auch
bewältigt, sollte in die Verhandlungen einsteigen.
Media-­for-Equity-Deals sind komplizierte und komplexe Geschäfte – nicht zuletzt wegen der Fra-
Spot an, Klicks hoch. Mehr als die Hälfte des über einen TV-Spot generierten Traffics zeigt sich innerhalb der ersten zehn Minuten nach der Ausstrahlung. Gerade weil Werbung im TV aber relativ
teuer ist, lohnt es sich, den tatsächlichen Effekt möglichst genau zu messen, um besser planen zu
können. Auf dieser Seite zeigen die roten Balken beispielhaft den Traffic an, der auf einer Website
in den Minuten vor und nach der Ausstrahlung eines TV-Spots zu sehen ist. Die Daten kommen
vom Münchner Unternehmen Spoteffects, das TV-Sendedaten und Webtracking-Daten über einen
Algorithmus zusammenführt. So lässt sich messen, welche Sender, welche Umfelder, weche Spots
die meisten Klicks und – wichtiger noch – die meisten Bestellungen bringen.
ge der Bewertung. Verhandelt werden muss im
Medialeistungsvertrag unter anderem über das
Bruttomedia­volumen und die Höhe der Rabatte auf
die Listenpreise. Wenn bei einem Media-for-Equity-Deal keine deutlich größeren Rabatte erzielt
werden, als Mediaagenturen oder Restplatzvermarkter anbieten können, macht es keinen Sinn,
teure Anteile dafür abzugeben. Richtwerte gibt es
nicht. „Die Konditionen hängen total vom Deal ab“,
heißt es in der Branche. Verhandlungsgeschick ist
alles. Bevor die Verhandlungen beginnen, sollte
man daher genau wissen, ob TV-Werbung für das
Produkt tatsächlich funktioniert. Flaconi oder andere Start­ups wie der Sex-Artikel-Shop Amorelie
„IST DIE
ZIELGRUPPE
GROSS GENUG?“
Mister Spex hat nie Media-for-Equity- oder Media-for-Revenue-Deals gemacht. Als das Berliner Startup 2009
mit TV-Werbung anfing, waren die
Werbeplätze als Folge der Finanz- und
Wirtschaftskrise sehr günstig zu haben.
Mittlerweile ist TV für den Online-Brillenhändler ein so starkes Marketing-Tool,
dass es sich immer noch lohnt, diesen
Kanal zu bespielen.
Zu Media for Equity sagt Mister-Spex-Geschäftsführer Mirko Caspar: „Bei dieser
Art von Vertrag geht man ein großes
Commitment ein. Man setzt zum einen
strategisch stark auf einen recht teuren
Marketing-Kanal und man nimmt einen
neuen Eigentümer mit an Bord. Hilfreich
ist, die Entscheidung herunterzubrechen
und sich die Komponenten einzeln anzuschauen. Die Fragen sind: Wie sicher
bin ich mir, dass der relativ teure TV-Kanal für mich überhaupt eine gute Marketing- und Brand-Building­
- Option ist?
Ist die Zielgruppe groß genug, damit die
Streuverluste nicht zu groß sind? Habe
ich ausreichend große Kundenwerte, damit ich die Kundenakquisitionskosten bezahlen kann? Brauche ich einen großen
Screen, um eine komplexe oder emotionale Geschichte zu erzählen? Und nicht
zuletzt: Sind die Konditionen für die bezahlte Media gut?
Wenn ich durch strategische Überlegungen oder durch Tests herausfinde, dass
TV eine gute Marketingoption ist und
die prinzipiellen Konditionen des Deals
gut sind, stellt sich die Frage nach der
Finanzierung der Media-Leistung. Wenn
ich keine anderen Finanzierungsoptionen habe, ist Media for Equity gegebenenfalls der einzige Weg, den TV-Kanal
zu bedienen. Wenn ich aber die Option
habe, mich über normale Kapitalgeber
zu finanzieren, muss ich überlegen, welche Vor- und Nachteile ein strategischer
Media-Investor im Vergleich zu meinen
anderen Finanzierungsoptionen bringt.
Die pauschale Lösung gibt es nicht, aber
wenn man das Problem strukturiert angeht, findet sich immer die passende Lösung.“
„DAS KANN EIN
MULTIPLIKATOR
SEIN“
Zu den Implikationen von Media for
Equity für einen späteren Exit sagt Jan
Christoph Gras vom Angel Fund Berlin
Ventures: „Das kann ein Multiplikator
sein, wenn man zeigen kann, dass sich
das entsprechende Medium für einen
rechnet und es einen skalierbaren
Kanal darstellt. Aber es kann auch
eine Menge Fantasie nehmen, wenn
Kampagnen in der Vergangenheit
eben nicht funktioniert haben. Gerade
in der aktuellen Zeit kann der Mediafor-Equity-Partner aber auch der erste
Ansprechpartner in Bezug auf einen
möglichen Exit sein.“
„ICH HABE MEHR
FLEXIBILITÄT“
Der Berliner Onlineshop Juniqe hat sich
für TV-Werbung entschieden – und zahlt
dafür. Gründerin Lea Lange sagt: „Wenn
man die Möglichkeit hat, Cash zu bezahlen, dann hat man eine höhere Flexibilität – zum Beispiel wenn der Kanal nicht
so funktioniert wie erhofft.“
berichten von ersten Tests mit teils selbsterstellten
Spots, die zunächst auf kleineren Sendern erprobt
wurden. „Bevor wir ein Commitment eingegangen
sind, haben wir auf Sparflamme ausprobiert, ob
wir den gewünschten Effekt sehen – und wir haben
sehr viel gesehen“, sagt Björn Kolbmüller und fügt
hinzu: „Wir investieren nur in Kanäle, die wir auch
messen können.“ Darum habe Flaconi von Anfang
an ein eigenes TV-Team aufgebaut. „Wenn man
überzeugt ist, dass TV der richtige Kanal ist, sollte
man das Know-how intern aufbauen.“ Inzwischen
gehört Flaconi zu hundert Prozent Prosiebensat1.
Es gibt auch Dienstleister wie Spoteffects aus München, die TV-to-Web-Analysen anbieten. „Buchen,
messen, lernen“, rät Geschäftsführer Jasper Sasse
seinen Kunden. Mit seinem Tool können er und sein
Team beantworten, was eine TV-Kampagne bringt,
und auch, welche Spots wann am besten funktionieren. Was die Messung erschwert ist, dass es
nicht nur darum geht, die direkten Effekte zu erfassen, sondern eben auch die langfristigen, die sich
nicht direkt nach der Ausstrahlung in Klicks messen lassen. Diese Messmethoden zu verbessern,
daran arbeitet auch Mario Zimmermann (ehemals
Brands4friends und Brille 24) für die Digitalsparte
von Mediaplan in Hamburg.
Entscheidende Faktoren für den Erfolg einer Werbekampagne sind unter anderem Sendezeit, Umfeld, Länge und Kreation des Spots. Daher spielt
die Mediaqualität bei der Verhandlung mit dem
Media-Investor auch eine große Rolle. Ebenso wie
Schieberechte. In der Regel gehen zahlende Kunden vor. Das heißt, erst wenn die großen Konsumgüterhersteller, Autokonzerne, Handelsketten oder
Nahrungsmittelproduzenten ihre Kontingente gebucht haben, werden Media-for-Equity-Partner eingebucht. Platzierungsgarantien gibt es nicht, die
bekommen nur Vollzahler. Allerdings: Die Sender
haben ein Interesse daran, dass die Startups, an
denen sie Anteile halten, erfolgreich werden. Und
wenn es nicht klappt? Ausstiegsklauseln sollten ein
wichtiger Punkt in den Verhandlungen sein.
Lea Lange, Gründerin der Kunst-Accessoires-Plattform Juniqe, hat sich für TV-Werbung entschieden,
BIG SPENDER
So viel* haben E-Commerce-Unternehmen
2015 für TV-Werbung ausgegeben
UNTERNEHMEN
Maxdome
Amazon.de
Unister
Comvel
Otto
Mydays
Flaconi
Zalando
Gymondo
Aeria Games Europe
MIO. EURO
92,018
84,596
78,144
62,712
52,677
34,585
33,059
32,772
32,430
31,343
* Brutto-Gesamt-Spendings
Quelle: THE NIELSON COMPANY (GERMANY)
zahlt aber lieber Cash. „Wir erreichen über das
Fernsehen Kunden, die wir sonst nicht erreichen“,
erklärt sie die Entscheidung pro TV. „Wir wollen
uns weitere Marketingkanäle erschließen.“ Die Investoren hätten die Entscheidung unterstützt. Aber
wenn man Cash aufnehme und keinen Media-Deal
abschließe, dann werde man nicht in Budgetentscheidungen gedrängt. Sie wollte auch nicht das
Risiko eingehen, dass der Media-Investor womöglich das Interesse verliert, wenn die TV-Werbung
nicht funktioniert wie erhofft. Und so habe sie auch
die Freiheit, für ihr Unternehmen den optimalen
Sender-Mix zu erreichen, und muss sich nicht auf
eine Sender-Gruppe festlegen.
Entscheidend ist die Ausgestaltung
Auch Luis Hanemann findet das wichtig. Er ist Partner von Eventures in Berlin und hat Media-for-Equity-Deals auf der Seite des Startups und als Investor erlebt. Grundsätzlich stehe er als Investor dem
Thema neutral gegenüber. „Entscheidend ist die
Ausgestaltung“, sagt er. „Zum Beispiel ist es negativ, wenn ein Startup nur in einer Sendergruppe
TV-Werbung schalten darf oder wenn der Sender
sich auch sonst zu viele Sonderrechte einräumen
lässt.“ Grundsätzlich schwinge bei Media-for-Equity-Deals immer mit, dass ein Startup womöglich
nicht in der Lage war, echtes Geld einzuwerben.
Egal für welchen Media-Deal man sich entscheidet
– seit Zalando mithilfe des Fernsehens groß wurde,
haben sich die Rahmendaten grundlegend verändert. Damals steckte die Werbebranche wegen der
Finanz- und Wirtschaftskrise tief in der Klemme.
Doch die Zeiten, in denen es Rabatte von bis zu 90
Prozent gab, sind vorbei. Auch fällt ein Onlineshop
angesichts der Konkurrenz heute im TV kaum noch
so auf wie Zalando in seiner Anfangszeit. „Alle
Sender sind gut gebucht“, sagt Matthias Riedl,
von der Mediaagentur DCMN. Umso wichtiger sei
es, die strategischen Optionen genau zu prüfen.
„Es gibt Modelle, da macht Media-for-Equity total
Sinn“, sagt er. Doch eben nicht immer.
Corinna Visser
Die Tabelle zeigt die Top Ten der Brutto-Gesamtausgaben im Fernsehen für 2015 in der
Kategorie E-Commerce. Die Agentur DCMN
nutzt das Report-Tool von Nielsen zum Beispiel für Konkurrenzanalysen.
„ES GIBT
BESSERE KANÄLE“
Für Box at Work kam Media for Equity
nie in Frage, sagt Gründer Gerrit Reinders. „Unsere persönliche Meinung ist,
dass es bessere Kanäle gibt, wenn man
Anteile abgibt – Angel-Investoren, VCs –
und dann eigenständig entscheidet, wofür man das Geld ausgeben möchte. Das
kreiert am Ende mehr Value.“
0
19:28
32 / berlinvalley.com
19:29
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Uhr
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19:32
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SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
DIE MEDIAPLAYER
STRÖER UND STRÖER: Der Medienunternehmer
Dirk Ströer (Media Ventures) gilt als der Erfinder
von Media for Equity. Bereits Ende der 1990erJahre begann er, nicht verkaufte Außenwerbeflächen zu nutzen, um darauf für seine Beteiligungen
an Internetfirmen zu werben. Die börsennotierte
Ströer SE wiederum fährt eine andere Strategie:
„Wir werden in aller Regel Mehrheitseigentümer“,
sagt ein Sprecher.
Traffic
60
40
20
0
„IN DER SEKUNDE DENKT JEDER:
DU HAST ES GESCHAFFT!“
Diese Unternehmen bringen Startups Reichweite – über TV, Print oder Plakate
PROSIEBENSAT1: Der TV-Konzern willl sich unabhängiger von den Werbeerlösen machen und
baut sich mit dem Digitalgeschäft ein weiteres
Standbein auf. Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt bereits 39,5 Prozent und soll mittelfristig auf
die Hälfte steigen. Für Zukäufe im Digitalgeschäft
gab der Sender vergangenes Jahr rund 500 Millionen Euro aus, 2016 sollen es ebensoviel werden.
Media for Equity ist für den Sender dabei eine
Form der Beteiligung (siehe Interview Seite 36).
MEDIENGRUPPE RTL: Die Sendergruppe (RTL,
Vox, NTV) geht das Thema weniger offensiv an.
„Wenn es um einen reinen Tausch von Media gegen Equity ohne Cash geht, dann sind wir zurückhaltend“, sagt Ute Henzgen, Verkaufsdirektorin
bei der Vermarktungsgesellschaft IP Deutschland.
„Wir verfolgen keinen Investorenansatz. Bei einem
Media-for-Revenue-Deal können wir allerdings
bei Bedarf eine Equity-Komponente mit aufnehmen. Aber ganz ohne Cash geht es nicht.“ Media-for-Revenue-Geschäfte macht RTL einige, wie
Henzgen sagt. Dafür gibt es ein eigenes Team mit
sechs Leuten bei IP, das sich die Startup-Szene
anschaut. „Wir suchen uns ganz gezielt Unternehmen aus, die ‚ready for tv‘ sind.“ Dabei gebe
19:34
„Wir beobachten gerade einen regelrechten
Plakatboom. Plakatkampagnen können, wenn sie
richtig gemacht sind, ähnlich wie TV, schnelle Umsatzsprünge bringen und bauen massiv Marke auf.“
es keine Beschränkung auf bestimmte Branchen.
„Wir interessieren uns für Unternehmen, die ein
breites Publikum ansprechen, damit sie die Kraft
von TV voll ausnutzen können“, sagt Henzgen.
Berechnungsgrundlage sei der Gesamtumsatz des
Unternehmens, da es neben den direkten Reaktionen, die unmittelbar nach der TV-Schaltung im
Netz zu sehen seien, zusätzlich viele indirekte
Effekte auf die Erlöse gebe. „TV schafft Glaubwürdigkeit“, sagt Henzgen. Die Verträge laufen
in der Regel über zwei Jahre. Meist gehe es dabei um ein Bruttomediavolumen von fünf bis zehn
Millionen Euro jährlich. Die Buchungen werden
„kurzfristig“ platziert, von Restplätzen spricht RTL
dabei nicht, eine Platzierungsgarantie gibt es aber
auch nicht. „Wir buchen die Spots natürlich nicht
wahllos ein, entscheidend ist, wo man die Zielgruppe am besten erreicht “, sagt Henzgen. „Wir wollen
ja, dass das Ganze funktioniert.“
AXEL SPRINGER: Der Medienkonzern betrachtet
Media for Equity als eine Option von mehreren,
„um innovative, digitale Geschäftsmodelle und die
Vermarktungskraft einer journalistischen Marke mit
passender Zielgruppe zusammenzuführen, sodass
beide dadurch wachsen“. Beim Erwerb von Beteiligungen könne Media for Equity deshalb eine Rolle
spielen. Ein solches Geschäft müsse aber für beide
Seiten sinnvoll sein – zum Beispiel entweder als
Kaufpreiskomponente, als Maßnahme zum Aufbau
der Markenbekanntheit oder durch eine entsprechende Rendite. Als Beispiele nennt Springer seine
Beteiligung an Airbnb (2012), das gemeinsame Investment mit Prosiebensat1 zu jeweils 20 Prozent
an Myticket und den kürzlich erfolgten Einstieg
von WeltN24 beim digitalen Versicherungsmakler Clark. Der spezifische Ablauf sei bei jedem
Abschluss ein anderer, heißt es bei dem Medienkonzern. Bei Myticket etwa stellten die beiden
Partner Medialeistungen in Form von TV-Spots und
Print- beziehungsweise Internet-Werbeformate zur
Verfügung. So kann ein Startup im Rahmen eines
Media-for-Equity-Deals sogar zu Werbung in der
Bild-Zeitung kommen. Dies war beispielsweise bei
Myticket der Fall.
GMPVC GERMAN MEDIA POOL: Obwohl
GMPVC kein Medienhaus ist, bietet der Fonds
Startups Medialeistung gegen Unternehmensbeteiligungen an. GMPVC fokussiert auf Unternehmen
mit einem ausgereiften, konsumentennahen Produktportfolio. Der Fonds hält Anteile zum Beispiel
an Momox, Urbanara und ganz neu an Marley
Spoon und vermittelt ihnen Medialeistungen seiner
Partner Regiocast, RTL 2 und Walldecaux. „Jedes
Medienhaus hat Inventar, das an junge Wachstums­
unternehmen vermarktet werden kann. Aber nicht
jedes Medienhaus ist in der Lage, sich ein eigenes
Team für diese Deals aufzubauen. Diese Aufgabe
übernehmen wir“, sagt Aljoscha Kaplan, Gründer
und Geschäftsführer von GMPVC. „Wir als Intermediär können das kostengünstiger, schneller und
professioneller realisieren. Dies vereinfacht die
Deals auch für die Startups, da sie nur noch einen
Ansprechpartner haben.“ Kaplan ist überzeugt,
dass alle Mediengattungen – Online, TV, Radio,
Print und Plakat – für Startups funktionieren, aber
jeweils ganz unterschiedliche Kosten verursachen.
19:35
Amorelie ist mit Fernsehwerbung groß geworden. Heute gehört das Berliner Startup zum TV-Konzern Prosiebensat1
Was online nicht geht: „Du kannst mit Love Toys kein Retargeting machen“, sagt Amorelie-Gründer Sebastian Pollok.
RINGIER: Seit 2015 setzt auch die CorporateVenture-Gesellschaft des Schweizer Ringier Verlags Media for Equity ein. „Wir investieren immer
Cash und Media“, sagt Managing Director David
Hug. Und es seien keine Restplätze, versichert er.
Das besondere Extra: Ringier Digital Ventures könne Startups den Weg auf den – kleinen, aber kaufkräftigen – Schweizer Markt erleichtern.
vis
Uhr
19:36
Fotos: Viktor Strasse, Amorelie
80
Fallbeispiel 1: Amorelie
Das erste Mal war am 20. Januar 2014. „Ich kann mich noch gut
erinnern“, berichtet Sebastian Pollok, Mitgründer und Geschäftsführer von Amorelie. Es war die TV-Premiere des Online-Sexshops
auf Prosieben*. „Das gesamte Team hat vor dem Computer gesessen, Google Analytics auf dem Schirm, und dann haben wir
gesehen, wie die Besucherzahlen auf unserer Website innerhalb
von ein paar Sekunden nach oben geschossen sind.“
Amorelie ist es gelungen, Werbung für einen Sexshop fernsehtauglich zu machen. „In unserem ersten Pitch Deck war von
TV-Werbung keine Rede“, erzählt Sebastian. Doch dann stellte sich
heraus, dass andere Marketing-Kanäle nicht funktionieren wie gedacht: „Du kannst mit Love Toys zum Beispiel kein Retargeting machen.“ Und bei Facebook könne man zwar für Dessous, aber nicht
für Sexspielzeug und Accessoires werben. Damit macht Amorelie
aber den Großteil seines Geschäfts. „Also haben wir ein anderes
Medium gesucht, um die Massen zu erreichen.“
Positiv an TV-Werbung sei, dass man die Wirkung sofort sehe
und weniger Streuverluste habe als etwa bei Außenwerbung oder
Print, meint Sebastian. „Du weißt genau, wann Deine Spots gespielt werden, und siehst, wie viele Leute auf die Seite kommen.“
Voraussetzung sei allerdings: „Die Server dürfen nicht zusammenbrechen, die Logistik muss funktionieren und der Kundenservice
muss darauf eingestellt sein“, sagt Sebastian. „Wenn man mit TV
anfängt, sollte man es langsam hochlaufen lassen und erst mal in
kleinere Sender gehen. So kann man ausprobieren, ob das IT-Set­
up wirklich so gut ist, wie man annimmt.“
Um das zu testen, hatte Amorelie vor dem ersten Spot auf Prosieben im November 2013 einen Werbefilm in Holland produzieren
lassen. „Wir haben quasi selbst mit Regie geführt. Der Spot war
nicht der professionellste, aber dafür günstig und hat gut funktioniert“, berichtet Sebastian. „Über eine Mediaagentur haben wir
ihn kreuz und quer auf kleineren Kanälen gebucht und gesehen:
Das funktioniert ganz gut.“ Diese Erkenntnis sei eine Voraussetzung für den Deal mit Prosieben gewesen. Heute lege Amorelie
Wert auf die Qualität der Kreation. Der TV-Spot müsse innerhalb
eines Werbeblocks positiv herausstechen, sonst verfehle er seine
Wirkung. Das habe Amorelie aus eigenen Fehlern gelernt. Fernsehwerbung sei zwar teuer, „aber für uns war es ein wichtiger
Kanal, der sich direkt auf Umsatz und Markenbekanntheit ausgewirkt hat“, sagt Sebastian. Wenn der eigene TV-Spot zwischen
denen von BMW und Persil läuft: „In der Sekunde denkt jeder:
Du hast es geschafft!“
Der Vorteil von Media for Equity im Vergleich zur klassischen
Buchung liege in der engeren Zusammenarbeit mit den Sendern,
den angebotenen Konditionen und dem gemeinsamen Interesse,
die Spots und die Mediaqualität zu optimieren, sagt Sebastian.
Wichtige Punkte in den Verhandlungen seien: Wie groß ist das
Mediavolumen? Wie viel Discount gibt es auf den Listenpreis?
Welche Mediaqualität bekomme ich? „Bei Media for Equity geht
es generell um Restplätze“, erläutert Sebastian. Aber manchmal
hat ein Startup eben Glück, und es bleibt ein Slot bei Germany’s
Next Topmodel übrig. cv
* Prosiebensat1 gehörte 2013 zu den Series-A-Investoren von Amorelie
und hat im April 2015 die Mehrheit übernommen. Die Gründer Lea-Sophie
Cramer und Sebastian Pollok halten zusammen noch 25 Prozent.
berlinvalley.com / 35
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
„ES IST ENTSCHEIDEND,
SCHNELL BEKANNT
UND GROSS ZU WERDEN“
Sevenventures-Chef Sascha van
Holt spricht über die Macht des
Fernsehens, die Strategie von
Prosiebensat1 und erklärt, warum
Startups nichts billiger bekommen
wie auch die Anteile an der Gesellschaft variabel sind. Im Gegenzug erhält Sevenventures eine
Kombination aus einer Umsatzbeteiligung, Fixzahlungen sowie Unternehmensanteilen. Geld fließt
bei einer Media-for-Equity-Transaktion erst an uns,
wenn das Unternehmen wieder verkauft wird. Das
Unternehmen hat also zusätzliche Liquidität in der
wichtigen Wachstums- und Aufbauphase.
Sascha, wie seid Ihr auf die Idee
gekommen, zusätzlich zu Geld auch
Medialeistung in Startups zu investieren?
Woran es dem Markt zurzeit nicht mangelt, ist
Liquidität. Jedes Unternehmen mit einem überzeugenden Geschäftsmodell hat mit der Finanzierung
deshalb keine großen Probleme. Mit Cash alleine
kann sich aber kein Investor differenzieren, wir haben deutlich mehr zu bieten – etwas, das andere
Investoren nicht haben: schnelle Aufmerksamkeit
und Bekanntheit und den Zugang zu einem Millionenpublikum. Wir werfen unsere Erfahrung und
Stärke im Mediengeschäft mit in die Waagschale.
Das sind Leistungen, die die jungen Unternehmen
so kaum kaufen können.
Ist Media for Equity eine Strategie gegen
rückläufige Werbeeinnahmen?
Nein, denn der deutsche TV-Werbemarkt wächst
Jahr für Jahr um rund drei bis vier Prozent. Es geht
uns also nicht darum, etwas zu kompensieren. Es
geht uns vielmehr darum, neue Marktsegmente zu
erschließen. Dazu zählen auch schnell wachsende
Startups. Und es gibt noch einen zweiten wichtigen Aspekt: Wir sammeln wertvolle Erfahrungen in
den Märkten, in denen die Unternehmen – und mit
ihnen auch wir – aktiv sind.
Fotos: Max Threlfall
Was war der Auslöser?
Als wir vor fünf Jahren Sevenventures gegründet
haben, haben die wenigsten Digital-Unternehmen
auf Werbung in klassischen Medien gesetzt. Dabei gibt es viele gute Gründe, dies zu tun. Schließlich sind die Newcomer oft in Märkten aktiv, in
denen nur eines gilt: ‚The winner takes it all.‘ Es
ist wettbewerbsentscheidend, schnell bekannt und
groß zu werden. Und trotzdem hat das damals keiner gemacht. Warum? Weil die Unternehmen oft
nicht genug Know-how und Liquidität für eine wirkungsvolle TV-Kampagne haben – selbst die, die
mit ordentlich Venture Capital ausgestattet sind.
Wir haben darauf reagiert und eine flexible Vergütungsform für diese Startup-Kampagnen entwickelt,
die sich die jungen Unternehmen leisten können
und bei der wir mit ins Risiko gehen.
36 / berlinvalley.com
Gastauftritt: Sascha van Holt in den Studios in Berlin. Sie stehen auch seinen Portfolio-Unternehmen zur Verfügung.
Bekommen Eure Unternehmen die
Fernsehwerbung billiger?
Billiger gibt es grundsätzlich nichts. Allerdings
unterscheiden sich die Art und der Zeitpunkt der
Bezahlung und die angesprochene Risikoteilung.
Die Unternehmen legen nicht wie ein klassischer
Werbekunde sofort Geld auf den Tisch, sondern bekommen die Leistungen zu variablen Konditionen –
Ein Startup aus Eurem Portfolio zahlt also
zu einem spezifischen Sendetermin für eine
Werbeminute genauso viel wie Coca-Cola
oder ein anderer großer Konzern?
Das Besondere bei einem Media-Investment ist die
Risikoteilung. Wir wissen eben nicht vorher, was
dabei herauskommt. Bei einem erfolgreichen Exit
verdienen wir dann natürlich gut.
Wenn Coca-Cola kurz vor knapp einen
Spot einbucht, muss Amorelie dann später
senden?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass gerade diese
beiden Unternehmen um den gleichen Sendeplatz
konkurrieren (lacht). Natürlich bringen junge Unternehmen im Vergleich zu einem klassischen Kunden
ein bisschen mehr Flexibilität mit. Das führt aber
nicht dazu, dass der Spot dann auf einmal um
drei Uhr nachts gesendet wird, sondern es werden
Sendeplätze gesucht, die in die individuelle Werbestrategie passen.
Warum interessiert sich Prosiebensat1 für
Startups?
Wir verfolgen schon seit Jahren eine digitale
Wachstumsstrategie. Neben unseren klassischen
Bereichen verfügen wir inzwischen über ein großes Portfolio an digitalen Unternehmen. Das sind
Mehrheitsbeteiligungen im Online-Reise-Business
und im E-Commerce. Dazu kommen Myvideo oder
Maxdome, die näher am Kerngeschäft liegen als
die Beteiligungen.
Etablierte Unternehmen interessieren sich
ja häufig für Startups, um etwas über ihre
Arbeitsweise zu lernen und Innovation
nicht zu verpassen.
Das ist nicht unser vorrangiges Ziel. Sevenventures
will Unternehmen auf dem Weg zur Marktführerschaft unterstützen – und davon finanziell profitieren. Es handelt sich hier um ein reines Finanzbeteiligungsgeschäft. Anders agiert 7Commerce.
Dort screenen wir systematisch die Märkte nach
aussichtsreichen Unternehmen, um sie langfristig
zu Mehrheitsbeteiligungen aufzubauen.
Welche Geschäftsmodelle eignen sich
besonders für TV-Werbung?
Die größten Erfolge zeigen sich bei Produkten, die
die Massen interessieren, Erklärungsbedarf haben
und Emotionalisierung erfordern. Hier kann unser
Hebel TV-Werbung am besten greifen. Ein Parade-
NAME:
Sevenventures GmbH
GRÜNDUNG:
2011
GRÜNDER:
Prosiebensat1
MITARBEITER:
neun (im Investment)
STANDORT:
Unterföhring bei München
SERVICE:
Sevenventures ist ein
Tochterunternehmen von
ProsiebenSat1 und betreibt ein
flexibles Investment-Modell aus
Minderheitsbeteiligungen und
Mediakooperationen.
sevenventures.de
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
beispiel liefert E-Commerce für weibliche Zielgruppen: Viele Frauen sitzen mit ihrem iPad vor dem
Fernseher und drücken sofort den Buy-Button, wenn
sie ein Kleid, das ihnen gefällt, im Onlineshop finden. Wenn es ihre Bedürfnisse direkt anspricht und
der Online-Service ihre Ansprüche erfüllt, dann
sind Frauen die besten E-Commerce-Shopper. In
anderen Bereichen, wie etwa im Fintech-Bereich,
sind auch langfristige Effekte sehr wichtig, wie der
Aufbau einer vertrauenswürdigen Marke.
Und was funktioniert im TV gar nicht?
Gar nichts (lacht). Spaß beiseite, bei Business-to-Business-Modellen hängt der Erfolg stark
vom Segment und der Zielgruppe ab. Natürlich
ist es nicht leicht, über klassische TV-Vollprogramme Business-Entscheider zu erreichen, die dann –
wie bei den jeweiligen Startups wichtig – recht
kurzfristige Entscheidungen treffen und ihre Einkaufsabteilung auf das Produkt umstellen, das im
TV-Spot beworben wurde. Allerdings haben wir mit
B2B-Modellen für kleinere und mittlere Unternehmen auch gute Erfahrungen gemacht.
„BILLIGER GIBT ES
GRUNDSÄTZLICH
NICHTS“
Hat sich Euer Modell verändert?
Anfangs mussten wir die Unternehmen von der
Kraft der TV-Werbung erst noch überzeugen. Auch
weil diese Projekte mit einem höheren finanziellen
Risiko verbunden sind. Der sichtbare Erfolg hat
dann aber schon bald für uns gesprochen und die
Einstellungen gegenüber dem Medium gewandelt:
Jeder weiß, wie wichtig TV für den Aufbau einer
Marktführerschaft ist. Wir verfügen über eine große Business-Intelligence-Abteilung, die die Wirkungsweisen der Fernsehwerbung kontinuierlich
analysiert. So wissen wir inzwischen genau, wie
eine Kampagne spezifisch für eine bestimmte Marke und ihre Anforderungen aussehen muss. Sprich:
Wir können hier klare, erfolgsorientierte Empfehlungen geben – und diese auch konkret umsetzen.
Was ist der nächste Schritt?
Die Weichen stehen bei uns klar auf Internatio-
nalisierung. Wir unterhalten bereits Büros in fünf
europäischen Städten, dazu in New York, im Silicon Valley und in Tel Aviv und investieren auch
von dort in Firmen, die in den deutschen Markt
eintreten wollen. Ein Beispiel ist Shopkick, deren
Prämien-App bei den Händlern an der Westküste
buchstäblich eingeschlagen ist und große Wachstumsraten verzeichnet. Das hat natürlich sofort
auch Nachahmer in Europa auf den Plan gerufen, zum Beispiel Shopnow von Springer. Deshalb
haben wir mit Shopkick eine deutsche Einheit gegründet, einen CEO eingestellt, haben gezielt die
Handelsunternehmen angesprochen und ordentlich
mit TV-Werbung gepowert. Die Strategie war erfolgreich. So konnte sich Shopkick weiterhin auf
den Heimatmarkt konzentrieren und trotzdem den
Sprung nach Europa schaffen.
Das ist ziemlich viel operative
Unterstützung.
Ja, aber das ist auch unser Anspruch und unser
Versprechen an die Unternehmen – in Deutschland
oder sonstwo. Wir können sowohl europäischen
wie auch amerikanischen Unternehmen eine Plattform bieten, die ihre Chancen deutlich verbessert.
Ihr baut Euer Geschäft aus?
Genau, und wir konnten hierfür auch Top-Personal
gewinnen: Ein Beispiel ist Robin Reznik, Ex-CEO
von Uber in Schweden, der nun in Stockholm für
uns arbeitet. Wir haben die perfekten Fachleute,
um die Unternehmen, in die wir investieren, beim
Aufbau ihres Geschäfts professionell zu unterstützen. Unsere Plattform ist aber kein Company Builder. So betreiben wir die Unternehmen nicht selbst,
wie etwa Rocket Internet.
Das hatte Prosiebensat1 mit Epic versucht.
Warum hat das nicht funktioniert?
Wir haben dabei wichtige Erfahrungen und Ideen
gesammelt und daraus unseren eigenen Weg entwickelt. Das war ganz klar eine strategische Entscheidung. Einige erfolgreiche Unternehmen aus
dieser Zeit führen wir heute bei der 7Commerce
weiter.
Warum geht Ihr nicht stärker in den
Fernsehbereich, sondern investiert so weit
weg vom Kerngeschäft?
Wir haben ein einzigartiges Asset: den Zugang zu
einem Millionenpublikum. Diesen nutzen wir, um
WER NICHT AUFS
HANDY GLOTZT,
GLOTZT AUF PLAKATE.
NUR DU GLOTZT
AUF ANZEIGEN.
Menschen zu unterhalten, zu begeistern und Unternehmen erfolgreich zu machen. Wir verstehen,
was zu unserem Publikum passt, und investieren
deshalb in diese Geschäfte.
Was passt denn zu Euch?
Zum Beispiel das Verbraucherportal Verivox, das
wir übernommen haben, oder das Thema Reise.
Travel ist inzwischen ein eigenständiges Digitalund E-Commerce-Cluster im Konzern.
Das digitale Reisegeschäft ist Kerngeschäft
von Prosiebensat1?
Nein, aber ein wichtiges Geschäftsfeld, das wir
erfolgreich betreiben.
Was steckt hinter der European Media
Alliance?
Wir wurden von Medienunternehmen aus anderen
Ländern angesprochen, die unser Modell sehr interessant finden. Gemeinsam mit diesen Unternehmen
haben wir Konzepte für deren Märkte entwickelt.
Jetzt nutzen wir dieses europäische Netzwerk, um
Unternehmen den Zugang zu den dortigen Business Buildern mit der nötigen Werbe-Power zu ermöglichen.
Das Gespräch führte Corinna Visser.
SASCHA VAN HOLT
ist CEO von Sevenventures und verantwortet
dort seit der Gründung das Investmentgeschäft. Zuvor arbeitetete er bei der Private- Equity-Gesellschaft Waterland und für
Bertelsmann. Der 37-Jährige stammt aus Bochum, pendelt unter der Woche zwischen
München und Berlin und verbringt seine
Wochenenden in Dortmund.
Das hauseigene Multi-Channel-Netzwerk Studio71: Die bekanntesten Youtuber unter Vertrag sind Lefloid, Gronkh und Kelly Missesvlog.
Fotos: Max Threlfall
WIR BRINGEN CONTENT
AUF DIE STRASSEN, IN DIE
KÖPFE, IN DIE HERZEN.
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SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
TV-WERBUNG
IN ZAHLEN UND FAKTEN
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In diesem Monat sind
TV-Spots am teuersten.
30 SEKUNDEN
sind die Standardeinheit zur
Berechnung eines Spotpreises.
66 MINUTEN
Werbung sehen wir täglich im
Fernsehen.
331 MINUTEN
sieht der deutsche Fernsehzuschauer
im Schnitt täglich fern.
4.292.200.000 €
So hoch war der Nettowerbeumsatz
der deutschen Fernsehsender
im Jahr 2015.
20 MINUTEN
70 %
der Deutschen sehen an einem
durchschnittlichen Wochentag fern.
In rund
13,84 MILLIONEN
39 MILLIONEN
deutschen Haushalten steht
mindestens ein Fernseher.
Menschen vor den Bildschirmen. Das sind
17 Prozent der deutschen Bevölkerung.
Texte: Anna-Lena Kümpel
40 / berlinvalley.com
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
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am Tag dürfen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender nach dem
Rundfunkvertrag am Tag zeigen.
Im vergangenen Jahr
erreichte der Sender RTL die höchste
Zuschauerquote. Während der Übertragung
des EM-Qualifikationsspiels Deutschland
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Werbebotschaften
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von uns täglich – auf
Plakaten, im Internet,
Fernsehen, Radio oder in
Printmedien.
Werbung kostet bei RTL zwischen
18 und 5620 Euro.
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Zeit + Aufmerksamkeit = Geld. Ein Überblick über die harten Währungen der Werbewirtschaft
der Sendezeit dürfen die privaten Fernsehsender mit
Werbung füllen.
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Quellen: Gabriele Braun, IP Deutschland, Rundfunkstaatsvertrag, SevenOne Media, VPRT, ZAW
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
SPEZIAL – MEDIA FOR EQUITY
WENN STARTUPS KEINE WAHL HABEN
Fallbeispiel 2: Urbanara
„MEDIA IST NICHT GLEICH CASH“
Media for Equity als Nebeneffekt einer unterkapitalisierten Investorenszene
Fotos: Max Threlfall
Der dreifache Wiederholungstäter Benjamin Esser über seine Media-for-Equity-Erfahrungen
Ich treffe einen glänzend gelaunten Benjamin Esser im Urbanara-Hauptquartier in Berlin-Mitte. Urbanara startet gerade (nach
2011 und 2014) die dritte Kampagne, die das Interieur-Startup
mit Firmenanteilen bezahlt. Urbanara hat derzeit 62 Mitarbeiter
und setzte im vergangenen Jahr zwischen sechs und sieben Millionen Euro um. Die Ziele sind ambitioniert: In den kommenden
drei Jahren soll sich der Umsatz pro Jahr verdoppeln.
Nach den TV-Versuchen mit RTL 2 und einem Piloten mit Sevenventures (2012) stellte Urbanara fest, dass TV für das eigene
Produkt nicht funktioniert. „Neben dem direkten Return on Investment gibt es ja andere relevante Key Performance Indicator, zum
Beispiel den Cost per Visit. Dieser sollte bei einer TV-Kampagne – nach Optimierung – bei circa einem bis zu fünf Euro liegen.
Wenn du dann eine theoretische Conversion von drei bis fünf
Prozent anlegst, kann man sich die Cost per Order ausrechnen“,
erklärt Esser. Nach der genauen Analyse habe ein Neukunde
jedoch bis zu 1000 Euro gekostet: „Das hat
einfach keinen Sinn gemacht – verglichen
mit sonstigen Cost per Order von unter zehn
Euro. Wir wollten uns dann nicht unseren
Customer Lifetime Value schönrechnen.“
Zeitgleich sei das ganze Thema stark inflationär geworden. „Es gibt unglaublich viele
Startups, die auf diesen Zug aufgesprungen
sind. Wenn man heute Prosieben schaut,
dann denkt man inzwischen, man ist in einem Startup-Dschungel“, was auch ein bisschen die Kredibilität des Senders nehme.
Dennoch hält Esser TV für sinnvoll, solange
das Produkt stimmt. Bei den Erfolgsbeispielen der letzten fünf bis zehn Jahre erkennt er
ein sich wiederholendes Muster: „Am meisten Sinn macht TV bei den Unternehmen, bei
denen man am wenigsten Streuverluste hat.
Es gibt Produkte wie Schuhe oder Autoreifen, die jeden ansprechen.“ Oft handele es
42 / berlinvalley.com
sich um Anbieter, die viele Drittmarken auf ihrer Plattform haben
und mit ihrer großen Auswahl viele Nutzer ansprechen. „Bei
Amorelie beispielsweise hat es sehr gut funktioniert, denn auch
hier handelt es sich um ein Produkt, bei dem man hört, dass
es 80 Prozent aller Frauen zu Hause haben. Daher auch hier
keine Streuverluste. Für Unternehmen mit zielgruppenorientierten Eigenmarken sind die Streuverluste im TV – trotz Optimierung – einfach zu groß.“ Auch seien die Konditionen, obgleich
Verhandlungssache, in den letzten Jahren schlechter geworden.
Der etwas unorthodoxen Konstellation mit GMP als Media-Pool
zwischen Startup und Medienanbieter gewinnt Esser Positives
ab. „Normalerweise laufen diese Verhandlungen zwischen Start­
ups und Medienhäusern. GMP verwaltet einen Fonds, in dem
statt Geld Medialeistungen liegen, und sitzt stellvertretend für
die Medienhäuser am Tisch. Mit GMP wissen wir, dass es funktioniert.“ Dass die Bewertungsrunden in einer Media-for-Equity-Runde andere sind als bei einem normalen VC, liegt laut Esser auf der Hand. „Für
den Mediagebenden ist das Investment auch
weniger wert als Cash. Man hat immer das
Gefühl, für die Medienhäuser ist es eigentlich ein Break-Even-Game und das Risiko ist
wirklich minimiert. Deshalb muss man an der
Bewertungsebene drehen.“ Grundsätzlich
gebe es zwei Stellschrauben, den Discount
und die Bewertung, sowie zusätzlich Schieberechte, die in der Regel nicht bei mehr
als 20 Prozent liegen. Dennoch: „Media for
Equity war für uns bis heute eine schöne Art,
Markenaufbau zu betreiben, aber in einem
gesunden Stil. Denn man kann mit Media
for Equity auch viel Unsinn machen. Schließlich handelt man mit der absolut teuersten
Währung, die es gibt – den eigenen Unternehmensanteilen.“ Man dürfe nie vergessen:
„Media ist nicht gleich Cash.“
jt
Fotos: Max Threlfall, Urbanara
„Mit Media for Equity kann man auch viel Unsinn machen“, sagt Urbanara-Mitgründer Benjamin Esser.
Das Jammern ist groß. Das Geschäftsmodell der
Medienhäuser ist überholt. Das Internet hat ihre
Schwächen gnadenlos aufgedeckt. Man spricht
vom digitalen Tsunami, in dem viele der langjährig
Etablierten verschwinden werden. Im krassen Kontrast dazu steht die Erfolgsgeschichte von Prosiebensat1. Im Jahr 2008 kämpfte der Medienkonzern
noch ums Überleben. Der Schuldenstand betrug
mehr als drei Milliarden Euro. Die Aktie verkam
zum Pennystock. 2008 ist auch zufällig das Gründungsjahr von Zalando. Die Erfolgsgeschichte beider Unternehmen ist bekanntlich eng verzahnt. Damals wurde Media for Revenue als Erfolgsmodell
geboren und seither intensiv ausgebaut. Die Idee,
in einem schwierigen Umfeld nicht vermarktbare
Restplätze gegen solide Start­
up-Anteile zu tauschen, ist – nicht nur bilanziell – verlockend. Digital
Commerce als entscheidender Wachstumstreiber?
Die Rechnung ging auf: Die Aktie von Prosieben
liegt gegenwärtig bei 46 Euro. Der DAX-Eintritt
steht kurz bevor. Ähnliches gilt für Axel Springer,
dem anderen Role Model der deutschen Medienbranche. Kein anderes Medienunternehmen rührt
so stark in der digitalen Welt. Springer möchte gar
„der größte digitale Verlag“ werden. Entsprechend
breit sind Brust und Startup-Aktivitäten (Accelerator, Inkubator, Beteiligungen, Übernahmen).
Ende Juli 2015 dann sogar die offizielle Allianz
der beiden Medienriesen. Man geht gemeinsam
auf Startup-Jagd. Geplant sind Investitionen in
Unternehmen und Fonds, eine Vernetzung der Inkubations- und Accelerator-Programme sowie Media-for-Equity-Investitionen. Kurz nach Beginn der
Zusammenarbeit wird mit Myticket (einem Spin-off
der DEAG) der erste Media-for-Equity-Deal im kolportierten Wert von 18 Millionen Euro geschlossen, bei dem Prosieben und Axel Springer je 20
Prozent übernehmen. Kommt also ein Startup, das
(in Deutschland) wachsen will, an den deutschen
Mediengiganten, zu denen unter anderem auch
Ströer, Wall, RTL und Regiocast gehören, nicht
mehr vorbei?
Eine wichtige Startup-Regel lautet: Für Leistungen,
die man kaufen kann, gibt man keine Anteile ab.
Media-Leistungen jedoch kann man kaufen – aber
nur, wenn man über die entsprechenden Mittel
verfügt. Die inflationäre Bereitschaft von Startups,
sich blindlinks in die Arme der Medienhäuser zu
werfen, ist daher zurückzuführen auf eine krass unterentwickelte deutsche VC-Szene. In einem Markt,
in dem es zu wenig Wachstumskapital gibt, greift
ein Startup zwangsläufig jeden Strohhalm. Schnelles Wachstum ist in Deutschland immer noch die
Ausnahme. In den USA hingegen – dem Land der
schier unzählbaren VC-Dollars – spielt Media for
Equity (noch) keine Rolle.
Zugegeben – der Myticket-Deal ist eher ein gut
getarntes Joint Venture. Wäre Myticket jedoch ein
Startup – bei diesem Cap Table wäre sämtliche
Wachstumsfantasie verschwunden. Gesehen hat
man dies bei Amorelie (Prosieben hält 75 Prozent).
Die Gründer sind den Weg des schnellen Teil-Exits
gegangen (Glückwunsch!), aber hatten sie eine
andere Wahl? Eher nein. Hat das Unternehmen
noch Wachstumsfantasie? Auch nicht. Amorelie ist
dank engagiertem Gründerteam und viel PR-Bohei
zu einem kleinen Mittelständler geworden. Anzunehmen ist, dass sich das Gründer-Team nach
der Earn-out-Phase verabschiedet, und Prosieben
ihnen die verbleibenden Anteile abkauft. Offen ist
jedoch, ob sich ein Startup unter der Führung von
Medienhäusern auch ohne die Gründer überproportional entwickeln kann. Hier lauert möglicherweise der Pferdefuß für die Medienkonzerne.
Es bleibt jedoch dabei: Ein heißes Startup in einem solide kapitalisierten Markt braucht keinen
Media-for-Equity-Deal. Es holt sich Cash. So bleibt
es flexibel und kann den Medienkonzernen am
Verhandlungstisch Paroli bieten. Also: Mehr Risikokapital, bitte!
Jan Thomas
INTERVIEW
Exklusive Adresse: The Q in der Berliner Friedrichstraße 68.
Mindspace will seine neuen Büroräume dort im April eröffnen.
Der Empfang ist schon seit einer Weile fertig. Für die Einrichtung
der Vintage-Lounge haben die Designer auf Berliner Flohmärkten eingekauft.
NAME:
Mindspace Germany GmbH
GRÜNDUNG:
2013
GRÜNDER:
für ihre Startup-Programme gemietet. Auch Palantir
Technologies aus dem Silicon Valley, inzwischen
mit 20 Milliarden Dollar bewertet, ist Teil unserer
Community in Tel Aviv. Viele internationale Firmen
eröffnen ihre Innovationscenter bei uns. Vor Mindspace konnten sie kein Coworking in Betracht ziehen, weil Einrichtung und Service nicht dem Level
entsprachen, das diese Firmen brauchen.
Dan Zakai, Yotam Alroy
MITARBEITER:
30
STANDORT:
Berlin, Tel Aviv
SERVICE:
Warum kommt Mindspace jetzt nach
Deutschland?
Coworking ist nicht einfach nur ein lokales Phänomen. Es ist eine Bewegung geworden, in fast jeder
Stadt gibt es einen Markt dafür. Tel Aviv ist klein,
Israel ist klein – also, wenn du eine Firma gründen
und etwas verändern willst, musst du global denken. Also haben wir vom ersten Tag an ein Produkt gebaut, das global ist. Mindspace-Mitglieder
wollen das gleiche Produkt in jeder Metropole, die
wir uns anschauen. Man muss das Konzept nicht
unbedingt für jeden Markt anpassen. Wir haben
in unserer Heimat Tel Aviv angefangen, und Berlin
schien dann einfach die beste Wahl zu sein – es
gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Berlin und
Tel Aviv.
Coworking Spaces für junge
und kreative Unternehmen,
Selbstständige, Freiberufler und
Startups
mindspace.me/de
Zum Beispiel?
Die innovative Szene. Startups bilden die Basis für
unser Konzept, obwohl viele unserer Mitglieder
keine Startups sind. Aber sie arbeiten viel mit dieser Szene. Wenn es um die Tech-Szene geht, gibt
es weltweit ein paar Hubs, und Berlin und Tel Aviv
gehören dazu. Auch weil Berlin sich so stark entwickelt und so viele verschiedene Menschen anzieht,
macht es für uns viel Sinn, hier zu sein.
„WIR HABEN GROSSE PLÄNE
FÜR DEUTSCHLAND“
Dan, in Berlin gibt es mehr als 50
Coworking Spaces. Warum brauchen wir
jetzt noch Mindspace?
Die Situation ist hier ähnlich wie in Tel Aviv vor
zwei Jahren, bevor wir auf den Markt kamen. Es
gibt die traditionellen Coworking Spaces, die den
Großteil des Angebots ausmachen. Die Räumlichkeiten sind normalerweise kleiner als die von Mindspace, und es werden nur einfache Dienstleistungen angeboten – was toll ist, denn dafür besteht
eine große Nachfrage. Aber das ist nicht unsere
Vision. Mindspace bietet Coworking Spaces an,
aber auf einem höheren Niveau.
Inwiefern?
Etwa 85 bis 90 Prozent unserer Fläche bestehen
44 / berlinvalley.com
aus privaten Büros. Viele Firmen – auch Startups –
wollen ihr eigenes Büro haben, aber trotzdem Teil
einer lebendigen Community sein. Wir stellen ihnen Büros mit Glaswänden zur Verfügung. Also haben die Firmen ihre private Umgebung, ihr Firmenlogo an der Wand, und sie können ihre Sachen
am Ende des Tages im Büro lassen. Aber dennoch
gehören sie zu einer Gemeinschaft: Küchen und
Konferenzzimmer, Event Spaces, Lounges und Telefonzellen – das alles wird geteilt. Hinzu kommt,
dass wir nicht an den traditionellen Coworking
Locations zu finden sind, sondern nur an erstklassigen Standorten. Unsere Kunden sind auch nicht
nur Startups. Sie sind zwar die Early Adopter dieses Modells, aber im Moment sind weniger als die
Hälfte unserer Mitglieder Startups.
Wie flexibel seid Ihr?
Wir bieten unter anderem eine monatliche Rate
an, das heißt, die Mitglieder können gehen, wann
immer sie wollen. Sie müssen nur einen Computer
mitbringen. Alles andere stellen wir zur Verfügung:
Möbel, komplett ausgestattete Konferenzräume,
Catering. In jeder Location haben wir außerdem
ein Team von acht bis zehn Leuten, die die Räume
managen, eine umfassende IT-Unterstützung und
komplette Administration anbieten. Wenn jemand
einen Schreibtisch verrücken will oder irgendetwas
im Büro nicht stimmt, wird es auf der Stelle erledigt.
Das geht weit über das hinaus, was in vielen anderen Coworking Spaces angeboten wird. Zu unserer
Zielgruppe gehören auch Kunden, die normalerweise Coworking nicht in Betracht ziehen würden.
Wer sind die anderen Mitglieder?
Jeder sozusagen. Wir haben VCs, Angel-Investoren, Grafik- und Modedesigner, Architekten, Programmierer, sogar Immobilienmakler, Juristen und
Finanzleute, alle Bereiche sind vertreten. Es sind
Leute, die ein kreatives Arbeitsumfeld suchen und
Büroräume haben wollen, bei denen sie sich nicht
verpflichten müssen.
Ihr bringt Startups mit etablierten Firmen
zusammen. Im Moment versuchen viele
große traditionelle Unternehmen, sich der
Startup-Szene zu nähern. Sind die auch
Kunden bei Euch?
Ja natürlich. In Tel Aviv gibt es viele Beispiele: Prosieben hat dort ein Büro bei Mindspace,
Coca-Cola oder Techstars haben unsere Räume
Fotos: Max Threlfall
Mindspace-Günder Dan Zakai
erklärt, was seine Coworking Spaces
von anderen unterscheidet und was
er in Berlin, Hamburg und darüber
hinaus vorhat
Und warum Hamburg?
Wir haben mit vielen deutschen Immobilienfirmen
gesprochen und große Pläne für Deutschland. Berlin und Hamburg sind erst der Anfang. Ich glaube,
dass fast jede große Stadt überall auf der Welt
mindestens eine oder zwei Mindspace-Locations
haben kann.
Warum nicht München?
Wir haben noch nichts angekündigt, aber wir haben Pläne für fast jede große Stadt in Deutschland.
In Berlin geben die Leute nicht so gern viel
Geld aus.
Büroräume sind mittlerweile auch in Berlin nicht
mehr so günstig. Aber wir müssen den Vergleich
mit anderen Coworking Spaces nicht scheuen.
Bei denen mit höheren Standards gibt es meist
verschiedene Arten von Mitgliedschaften. Wenn
man alles kombiniert, was für uns bereits in der
Basis-Mitgliedschaft enthalten ist, kommt man auf
die gleichen Preise. Wir sind nicht die teuersten
auf dem Markt.
Sucht Ihr spezielle Firmen als Mieter aus?
Das werden wir sehr oft gefragt. Aber wir treffen
keine Auswahl. Wir sind für alle offen, aber natürlich fühlen sich bestimmte Firmen von uns angesprochen. In Berlin haben wir VCs, Startups, Marketingfirmen. Nach einer gewissen Zeit werden wir mehr
Diversifizierung sehen. So war es auch in Tel Aviv.
Schaut Ihr Euch gar nicht an, wer zu Euch
kommt?
Natürlich. Wenn Kunden – wir nennen sie Mitglieder – zu uns kommen, lernen wir alles über sie.
Es ist Aufgabe der Community-Manager, genau zu
wissen, wer die Mitglieder sind und was sie machen. Nur so können wir sie vernetzen.
Was bietet die Community?
Da der Coworking Space hier sehr groß wird und wir
mehrere Locations in Berlin haben werden, werden
wir eine große Community schaffen und unseren Mitgliedern dann gute Leistungen und viele Vorteile auch
von anderen Dienstleistern bieten können. Wir suchen
immer nach Partnern. In Tel Aviv können Mitglieder
von speziellen Angeboten von Amazon und Microsoft oder von lokalen Restaurants, Versicherungsunternehmen und vielen anderen profitieren. Die Mitgliedschaft bei Mindspace ist global, das heißt, wenn du
Mitglied in Berlin oder Hamburg bist, kannst du nach
Tel Aviv kommen und die gleichen Services genießen.
Wir launchen eine neue App, die die Community verbinden wird. Wenn man einen Grafikdesigner oder
nach einer guten Location sucht, kann man über die
App die Community fragen. Man kann darüber aber
auch einen Konferenzraum buchen.
DAN ZAKAI
ist Gründer und CEO von Mindspace und
außerdem Mitgründer und Direktor von
G Systems Solar Solutions, einem führenden
Anbieter von Fotovoltaik-Lösungen in Israel.
Zuvor arbeitete Dan unter anderem als
Analyst bei HSBC Investment Banking und
Lehman Brothers.
Was sind Eure weiteren Zukunftspläne?
Wir haben große Pläne für Deutschland und wollen in mehreren Städten vertreten sein. Aber darüber sprechen wir erst, wenn wir einen Vertrag unterschrieben haben. Gleichzeitig gucken wir auch
in anderen Ländern.
In Europa oder auch anderswo?
Hauptsächlich in Europa. Wir bekommen viele
Angebote von Firmen, die unser Konzept bei sich
umsetzen wollen, aber wir wollen kein Franchise
daraus machen. Wir wollen selber das Geschäft
führen und ausbauen. Es ist kein Produkt, bei dem
man nur einen Knopf drückt und alles läuft. Es
steckt viel Seele und Leidenschaft darin.
Wie groß ist Euer Team?
Mit jeder Location wachsen wir um zehn Leute.
Wenn wir im April in Berlin und Hamburg loslegen,
haben wir bis zu 40 Leute im Team. Es ist faszinierend, denn vor einem Jahr waren wir nur zu zweit.
Wer sind Eure Investoren?
Wir haben keine Investoren. Mein Partner und ich
haben die Firma komplett allein gegründet, und sie
gehört immer noch uns.
Das Gespräch führte Corinna Visser.
berlinvalley.com / 45
BÜROBESUCH
BÜROBESUCH
Hier reifen Ideen: In einem Gewächshaus
kann sich das Team besprechen.
Firmenmotto: „Das Schiff ist im Hafen
sicher, doch dafür wurde es nicht gebaut.“
ROSIGE ZEITEN
Blick ins Grüne: Der Garten lädt im Sommer zum Grillen ein.
Eine hölzerne Gartenlaube, ein gläsernes Gewächshaus und Schnittblumen überall. Ein Besuch bei Bloomy Days
Man kann es sich kaum vorstellen: Im hellen und
farbenfrohen Büro von Bloomy Days befand sich
zuvor ein Dunkelrestaurant. Während sich die
Gäste damals in der Finsternis ohne optische Reize
zurechtfinden mussten, schmeicheln heute frische
Blumen und ausgewähltes Dekor den Augen der
Besucher.
Vor etwa einem Jahr, im Januar 2015, hat Bloomy
Days die 300 Quadratmeter große Ladenfläche in
Berlin-Mitte bezogen. Das alte Büro – es liegt nur
wenige Straßen weiter – wurde für das wachsende
Unternehmen zu klein. Vor dem Einzug war einiges
zu tun: Franziska von Hardenberg, die Gründerin
und Geschäftsführerin des Blumenversands, ließ die
bis dahin düsteren Räume komplett neu gestalten.
Dabei haben verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt: Zum einen sollte die Einrichtung funktional und
kostengünstig sein, zum anderen aber auch modern
sein und zur Marke passen. Franziska hat zunächst
Mood Boards erstellt und dann neben ausgewählten
Ikea-Möbeln auch Replikas von beliebten Designobjekten aus England bestellt. Einige Stücke hat sie
geschenkt bekommen, andere selbst gestaltet, etwa
den schwarzen Blumentresen im Eingangsbereich,
der einem Siegertreppchen ähnlich sieht.
NAME:
Bloomy Days GmbH
GRÜNDUNG:
2012
GRÜNDERIN:
Franziska Gräfin von Hardenberg
MITARBEITER:
20 im Büro, 60 im Lager
STANDORT:
Berlin-Mitte
SERVICE:
Frische Schnittblumen im
Abo-Modell
bloomydays.com
Da ein Arbeitsplatz schnell unruhig wirken kann,
bringen uniforme Schreibtische, Lampen und
Bildschirme die gewünschte Ruhe. Selbstverständlich sind auch im gesamten Büro frische
Schnittblumen verteilt. Inspiration zur Einrichtung
hat sich die Gründerin unter anderen vom befreundeten Innenarchitekten Patrick Batek vom
Architekturbüro Bruzkus Batek geholt. Es war
sein Vorschlag, Gartenhäuser in den Raum zu
integrieren. Die hölzerne Gartenlaube und das
gläserne Gewächshaus dienen als MeetingRäume, die eine besondere Atmosphäre schaffen.
Das Gewächshaus wird auch für Bewerbungsgespräche genutzt, weil es die Transparenz im Unternehmen symbolisiert und weil der Bewerber wissen
soll, worauf er sich potenziell einlässt.
Das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter liegt Franziska
am Herzen: „Ziel ist es nicht, ein zweites Zuhause
zu schaffen, das ist nicht meine Aufgabe. Aber ich
möchte, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen
und Lust haben zu kommen“, erklärt sie. Daher organisiert das Team regelmäßig gemeinsame Essen
in der gemütlich eingerichteten Küche. Passend
zum Thema des Essens wird der Raum dann auch
dekoriert.
cl
Alles aus Holz: In einer Gartenlaube befindet sich ein Meeting-Raum.
Fotos: Viktor Strasse
Die Gründerin: Franziska von Hardenberg
berlinvalley.com / 47
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BÜROBESUCH
Praktisch: Im Büro gibt es auch einen Inhouse: Kleinere B2B-Bestellungen
werden im Büro angefertigt.
Blumen-Shop.
LIQUIDITÄT
SCHAFFT
PERSPEKTIVEN
Wie ist die deutsche Start-up-Szene finanziell aufgestellt?
Wie viel Venture Capital ist nötig, um in die Top 30 zu kommen?
In welchem Ausmaß engagieren sich Corporates hierzulande?
Was sind die Aussichten für den Innovationsstandort Deutschland?
Die kürzlich erschienene EY-Studie „Venture Capital and Start-ups
in Germany 2015“gibt Antworten auf diese Fragen
Mit Stil gespart: Im Meeting-Raum stehen
Nachbildungen der berühmten Eames-Stühle.
D
ie deutsche Start-up-Szene
hat im Jahr 2015 eine neue
Entwicklungsstufe erreicht.
Finanzierungsrunden in Größenordnungen von mehr als zehn
Millionen Euro sind auf breiter
Ebene vorhanden und im Bereich von mehr als 50
Millionen Euro keine Seltenheit mehr. Wir haben
eine Vielzahl erfolgreicher Exits mit Erlösen im
dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gesehen. Die
anhaltende Finanzierungstätigkeit verspricht weitere Exits in mindestens diesen Größenordnungen.
Die Geschäftsmodelle deutscher digitaler Startups haben ihre Marktfähigkeit unter Beweis
gestellt. Wir sehen junge Unternehmen mit
globaler Reichweite, die in ihren Kernmärkten
profitabel und bereit für eine Skalierung sind. Die
zunehmende Professionalisierung der Szene durch
erfahrene Entrepreneure, ehemalige Berater sowie
Mitarbeiter mit hervorragender technologischer
Expertise hat eine eigene Industrie mit einem
funktionierenden Ökosystem geschaffen. Corporates interessieren sich massiv für den Markt und
suchen den Schulterschluss mit schnell wachsenden Start-ups.
Zu Tisch: Vor der englischen Tapete wird gemeinsam gegessen.
4,8 MILLIARDEN US-DOLLAR
VENTURE CAPITAL FÜR DEUTSCHE
TOP-30-START-UPS
DIY: Den Blumentisch hat die Gründerin von Bloomy Days selbst gestaltet.
48 / berlinvalley.com
Fotos: Viktor Strasse
Talentiert: Lena arbeitet eigentlich im
Business Development.
EY untersucht seit mehreren Jahren in regelmäßigen Publikationen die Finanzierungslandschaft
und leitet daraus wesentliche Markttrends ab. Erst
kürzlich ist in diesem Zusammenhang die Studie
„Venture Capital and Start-ups in Germany 2015:
Liquidity meets perspective“ im Dezember 2015
erschienen.
Per September 2015 haben die deutschen Top30-Start-ups ein Finanzierungsvolumen von mehr
als 4,8 Milliarden US-Dollar angesammelt (vor
Exit oder IPO). Der deutliche Anstieg von mehr
als 2,2 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum
Vorjahr unterstreicht die Attraktivität des Standorts
Deutschland. Während hohe Finanzierungen im
Vorjahr auf nur wenige Unternehmen entfielen,
verbreitert sich die Basis zunehmend. War im
Vorjahr eine Finanzierung von acht Millionen
US-Dollar ausreichend, um Mitglied der Top-30Liste zu werden, so sind nunmehr bereits mehr als
30 Millionen US-Dollar erforderlich.
Wir beobachten eine zunehmende Heterogenität
der Finanzierungslandschaft. Während sich im
Seed- und Early-Stage-Bereich eine zunehmende
Anzahl auch an deutschen Venture Capital Funds
herausbildet, konkurrieren bei Finanzierungen
im Bereich von mehr als fünf bis zehn Millionen
Euro ausländische Venture-Capital-Investoren
zunehmend mit Private-Equity-Gesellschaften und
Corporates bis hin zu spezialisierten Mezzanine
oder Venture-Debt-Investoren.
DEUTSCHE CORPORATES
AUCH BEI M&A-DEALS
VERSTÄRKT AM START
Wir sehen Anzeichen dafür, dass die noch
immer vorhandene Lücke im deutschen Finanzierungsmarkt im Anschluss an eine Series-A-Runde
zunehmend von Corporate-Investoren gefüllt
werden kann. Das Interesse ist größer denn je, die
dafür notwendigen Konzernstrukturen werden in
nahezu allen Industriebereichen nach dem Vorbild
erfolgreicher Medienunternehmen geschaffen. Die
verstärkte staatliche Präsenz in Gestalt der KfW ist
außerordentlich zu begrüßen, kann jedoch allein
die vorhandene Lücke nicht schließen.
Waren noch vor einem Jahr nahezu ausschließlich
ausländische Konzernkunden als Käufer deutscher
Start-ups zu beobachten, so sind nunmehr verstärkt auch deutsche Unternehmen auf der Bieterseite vertreten. Im Zuge von Make-or-Buy-Überlegungen gelangen deutsche Konzerne verstärkt zu
der Überzeugung, dass der Technologievorsprung
und die Marktreichweite etablierter Wachstumsunternehmen sowohl zeitlich als auch finanziell, vor
allem aber zeitlich nur schwer aufzuholen sind.
In einem Spektrum aus Accelerator- und Inkubator-
programmen auf der einen Seite und professionell
strukturierten M&A-Prozessen auf der anderen
Seite werden die Tech-Start-up-Szene und die
deutschen Industriekonzerne verstärkt aufeinander
zugehen.
Entlang der allseits dominierenden Trends sehen
wir unverändert Unternehmen der Bereiche
„Fintech“, „Food“ und „Adtech“ als diejenigen
Marktteilnehmer, die hohe Finanzierungsvolumina
akquirieren. Nicht weniger interessant ist aus unserer Sicht die Bewegung innerhalb der deutschen
Industrielandschaft. Nach der Medienindustrie als
Vorreiter sehen wir kurzfristig disruptive Veränderungen insbesondere in der Automobilwirtschaft,
bei Energieunternehmen sowie den Unternehmen
im Bereich Life Science einschließlich der Gesundheitsversorgung.
Wir blicken dieser Entwicklung mit Spannung
entgegen. Bei unverändert guten konjunkturellen
Rahmenbedingungen und stabilen politischen Verhältnissen auf globaler Ebene sehen wir Deutschland als Vorreiter der Digitalisierung in Europa.
DR. THOMAS PRÜVER
ist Senior Manager in der Transaktionsberatung von EY in Berlin und Herausgeber
der EY-Studie „Venture Capital and Startups in Germany 2015“, die im Dezember
2015 erschienen ist.
DIE STUDIE STEHT ZUM DOWNLOAD BEREIT UNTER:
START-UP-INITIATIVE.EY.COM/KNOWLEDGEBASE
berlinvalley.com / 49
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PITCH: Unsere Mission ist es, Männern
das ideale Shopping-Erlebnis zu liefern –
so relevant, persönlich und einfach, wie es
Männer mögen. Mit Manglory bieten wir
einen Ort, wo Männer Produkte und Dienstleistungen finden können, die von Kleidung
über Elektronik sowie Fahrräder bis hin zu
Erlebnissen reichen. Dafür sortieren wir
täglich das Internet-Chaos und stellen nur
Männer-Produkte online. Wir haben vier
etablierte Online-Geschäftsmodelle verbunden und daraus ein einzigartiges und skalierbares Modell entwickelt. Nach einem
erfolgreichen Kickstarter-Projekt und einer
gelungenen Testphase wurde bereits eine
halbe Million Euro Produktwert umgeleitet.
Nun sind wir auf der Suche nach finanzieller Unterstützung, um ein großartiges Team
zusammenzustellen und das Produkt zu
skalieren.
PITCH: Als begeisterte Brettsportler waren
wir auf der Suche nach dem Endless Ride
und haben dabei eine neue, nachhaltige
Art der urbanen Fortbewegung gefunden.
Der Mellow Drive ist der erste elektrische
Antrieb, der sich unter jedes Skateboard
schrauben lässt. Und auch mit Qualität
made in Germany haben wir einen neuen
Standard gesetzt. Gerade diese beiden
Alleinstellungsmerkmale kommen sowohl in
der Szene, aber auch bei E-Mobility-Interessierten super an. Den Start der Serienproduktion peilen wir für September 2016 an.
Nachdem unser Produzent mit 1,5 Millionen
Euro in die Firma eingestiegen ist, suchen
wir jetzt noch einen strategischen Partner,
der uns im operativen Geschäft unterstützt.
Uns geht’s dabei nicht nur um Geld, sondern
vor allem um Know-how und natürlich eine
gute Prise Mellow Spirit.
WOLLT IHR EUER STARTUP HIER PRÄSENTIEREN?
MELDET EUCH: [email protected]
50 / berlinvalley.com
splone
SERVICE: Splone schützt mit seiner
Software industrielle Netzwerke vor
Cyber­angriffen.
GRÜNDER: Sascha Zinke,
Stephan Zeisberg, Robin Hahn
GRÜNDUNG: April 2015
splone.de
PITCH: Splone deckt Schwachstellen und
Sicherheitslücken in industriellen Netzwerken auf und beugt so Cyber­
angriffen vor.
Die Software schafft es, Netzwerkanalysen
und Schwachstellenscans in die Sprache
industrieller Netzwerke zu übersetzen. Das
Software-Design ermöglicht ein mehrdimensionales Netzwerk-Monitoring sowie die
Erfüllung von individuellen Kundenanforderungen. So wird eine einmalige Lösung für
die Sicherheitsherausforderungen vernetzter
Industrien (4.0) und des Internets der
Dinge geschaffen. Nach der Fertigstellung
einer Demoversion ist Splone im Moment auf
der Suche nach Pilotkunden und Investoren
mit Kontakten in die Industrie, sodass nach
einem Jahr Entwicklung der Markteinstieg
gemeistert wird.
Fotos: Max Threlfall, Mellow Boards, Manglory
SERVICE: Manglory ist der weltweit erste
Marktplatz, der nur für Männer gedacht ist.
GRÜNDER: Hugo Candeias, Cantek Çetin
GRÜNDUNG: Oktober 2015
manglory.de
SERVICE: Mellow Boards wurde mit dem
Ziel gegründet, den besten elektrischen Antrieb für Skateboards weltweit herzustellen.
GRÜNDER: Johannes Schewe,
Kilian Green
GRÜNDUNG: Januar 2015
mellowboards.com
berlinvalley.com/download
JOBPROFIL
WAS MACHT EIGENTLICH EIN
NAME:
Beach Inspector GmbH
BEACH INSPECTOR
In der Startup-Szene gibt es viele eigentümliche Jobbezeichnungen. In dieser
Ausgabe erklärt Izabella Meczykowski ihre Aufgaben
GRÜNDUNG:
Oktober 2014
GRÜNDER:
Kai Michael Schäfer,
Thomas Berndorfer,
Anton Werner
MITARBEITER:
13
STANDORT:
Berlin-Kreuzberg
Die Leidenschaft zum Beruf machen. Wer träumt
nicht davon? Vielleicht träume ich ja immer noch.
Wenn nicht, dann darf ich nun voller Stolz verkünden: Ich habe meinen Traumjob gefunden. Oder
er mich. Aber wer wen gefunden hat, ist eigentlich zweitrangig. Denn: Ich darf seit Ende Januar
die Welt bereisen. Vielleicht sogar zweimal. Eine
Weltreise als Senior Beach Inspector. Genau das
ist meine Berufsbezeichnung, die auf Deutsch der
Bezeichnung Strandtester am nächsten kommt.
Mein Arbeitsalltag besteht darin, Strände weltweit
zu besuchen und zu inspizieren, mit Locals über
Geheimtipps und Besonderheiten der Strände zu
sprechen, und die gesamte Stranderhebung schriftlich und im Video für die Website Beach-Inspector.com festzuhalten. Darüber hinaus bin ich ein
Jahr lang das Gesicht des Unternehmens und führe
einen eigenen Video-Travel-Blog, in dem ich über
Eindrücke und Erlebnisse meiner Reise spreche.
Um als Senior Beach Inspector zu arbeiten, bedarf
es jedoch weit mehr als nur der Liebe zum Strand
und guter Vibes. Ende November 2015 musste ich
mich im Finale des Wettbewerbs „um den Arbeitsvertrag deines Lebens“ beweisen, dass ich neben
mehreren Sprachen unter anderem eine gewisse
Kameratauglichkeit aufweise und einen halbwegs
vernünftigen Blogartikel auf den Tisch zaubern
kann – unter Druck durchaus keine triviale Aufgabe. Mit großem Eifer und als „bestes Gesamtpaket“
konnte ich die Jury letztendlich von meinen Fähigkeiten überzeugen und darf nun um die Welt jetten.
Das liegt mir: Ich war schon von klein auf sehr
neugierig. Im Alter von vier Jahren unternahm ich
bereits kleine Weltreisen in die nächste Nachbarschaft. Da meine Familie aus dem Nachbarland
Polen stammt, bin ich zweisprachig aufgewachsen.
Die Ausflüge zu meinen polnischen Wurzeln und
meine bikulturelle Identität haben mein Interesse an
Fremdsprachen und anderen Kulturen zunehmend
gestärkt.
Wie ich finde, wird viel zu oft im Internet vergeblich nach wichtigen Informationen zu Stränden
gesucht. Welches Klientel besucht den besagten
Strand? Kann die Anfahrt problemlos gemeistert
werden? Wie ist die Infrastruktur? Brauche ich Badeschuhe? All das herauszufinden, ist mein Metier.
Dadurch soll jeder Typ Strandurlauber in kürzester
Zeit seinen ganz eigenen Traumstrand finden können. Denn ganz ehrlich: Wer hat schon Lust, stundenlang im World Wide Web zu surfen und nach
SERVICE:
Strandbewertungsportal
beach-inspector.com
halbwegs geeigneten Auskünften zu suchen? Die
Antwort ist selbsterklärend.
Aus diesem Grund spreche ich meiner Aufgabe als
Senior Beach Inspector enorme Bedeutung zu und
versuche dieser – jetzt und künftig – bestmöglich
nachzugehen. Dadurch möchte ich jedem unserer
User ermöglichen, die schönste Zeit des Jahres in
vollen Zügen genießen zu können.
Design is who you are.
HAST DU EINEN
UNGEWÖHNLICHEN JOB?
SAG ES UNS:
BALÁZS TARSOLY, OPERATION BUTTERFLY
[email protected]
IZABELLA
MECZYKOWSKI
hat International Business Studies studiert.
Die 27-Jährige kommt ursprünglich aus Bielefeld
und ist zweisprachig aufgewachsen. Während ihres Studiums und vieler Reisen als Backpackerin auf allen fünf Kontinenten hat sie ihre
Sprachkenntnisse auf sechs Sprachen ausgebaut. Seitdem widmet sie ihr Leben dem Reisen.
HbmG rotcepsnI-hcaeB_ikswokyzceM allebazI :sotoF
52 / berlinvalley.com
WWW.OPERATIONBUTTERFLY.COM
FRANKFURT / BERLIN
SERVICE
MEINE
LIEBLINGSTOOLS
Apps und Gadgets erleichtern den
Arbeitsalltag. Mit welchen Werkzeugen
die Profis oft und gern arbeiten, stellen
sie hier vor
SMART BALANCE WHEEL
NOTEPAD++ UND GIT
Zu Weihnachten habe ich ein Hoverboard
geschenkt bekommen: Das ist ideal, um im Büro
schnell von einem Meeting zum anderen zu
kommen oder den Kollegen auf der anderen
Seite des Korridors zu erreichen. Wird übrigens auch
gerne von allen im Team genutzt.
smart-balancewheel.com
Diese beiden Werkzeuge nutze ich seit meiner
ersten Tage als Engineer. Sie bieten die einfachste
und flexibelste Möglichkeit, um persönliche To-doListen anzulegen und effektiv zu managen.
runtastic.com
ALEXANDER GRAUBNER-MÜLLER
ist Mitgründer und seit November 2015
CEO von Kreditech. Bis dahin war er
drei Jahre lang CTO des Unternehmens.
Zuvor gründete Alexander Predictx mit
und arbeitete bei Rocket Internet sowie
bei LGT Capital Management.
kreditech.com
TABLEAU
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um Aufgaben und Projekte zu managen und
zu koordinieren. Zudem nutzen wir es als zentralen
Informations-Hub
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Unternehmenswissen, nicht nur für technologische Themen.
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den Teams, zur Projektkoordinierung sowie zum
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54 / berlinvalley.com
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Outputs sind flexibel – man kann schnell und
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Investorenreports auf Hochglanz bringen.
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DIE AHOY-FAMILIE
Tech Open
Ahoy! Berlin
Tech Open Air
Openers
Techberlin
Kinvolk
Glück Games
Klientus
Kooba
Sturm und Drang
Greenstars
Elektrocouture
Social Media Online Marketing
Gallereplay
Apps4gaps
Talentwunder
Anyvan
AUS DEN 50ERN IN DIE ZUKUNFT
Von Lebensmitteln und Coworking
D
ie Fassade mit ihrem klaren
Fensterraster und roten Farbtupfern springt einem gleich ins
Auge. Der GSG-Standort am
Humboldthain vereint vieles:
jung und etabliert, Produktion
und Dienstleistung, Handwerk und Hightech.
Schon im Jahr 1901 errichtete die Hermann
Meyer AG, ein Lebensmittelfilialbetrieb, Gewerbebauten mit klassischen Fabriketagen. Mitte der
50er kam das von den Architekten Paul Schwebes
und Hans Schoszberger entworfene Verwaltungsgebäude mit der markanten Fassade entlang der
Wattstraße hinzu. Das Areal gehört seit 1977 zur
GSG Berlin und steht heute unter Denkmalschutz.
Junge Unternehmen erobern das Terrain
Die Fahrradstellplätze werden knapp. Denn seit
zwei, drei Jahren entdecken zunehmend junge
Unternehmen den Standort im Wedding. Sie wissen
die gute Verkehrsanbindung mit U- und S-Bahn vor
der Tür zu schätzen. So ergänzen junge Startups
wie Twinkind, Autoaid und Sablono die bestehende
Mieterschaft aus Ingenieur- und Industriefirmen.
Mit Ahoy! Berlin durch die mitreißenden
Wellen des Entrepreneurships
Seit Ende 2015 ist die Wattstraße der neue Heimat­
hafen für Ahoy! Berlin – ein Platz für Coworking
und Innovation demnächst auf mehr als 3000
Quadratmetern. Individualisten und Unternehmen
können hier voll ausgestattete Einzel- oder Team-Arbeitsplätze, ruhige Büros, Konferenz- und Eventräume flexibel anmieten. Ahoy! Berlin ist ein Treffpunkt
für die Kreativ- und Digitalbranche, der kommunikative Austausch ist programmiert und Kollaboration
gewollt: Monatlich werden im Durchschnitt bis zu
zehn eigene sowie externe Events veranstaltet.
Das Ahoy! Berlin ist Teil der Tech-Open-Familie,
zu der darüber hinaus auch das Tech Open Air,
Europas größtes interdisziplinäres Technologiefestival, Openers, die Matchmaking, Event-Produktionen und Kommunikation für internationale Startups
sowie Corporates und Investoren leisten, und Tech
Berlin, Berlins One-Stop-Plattform rund um die Startup-Szene, gehören.
FIRMENNAME
GSG Berlin
ORT:
Wattstraße 10–13,13355 Berlin
NUTZUNG:
Bürolofts, Produktion, Lager
EINHEITEN:
circa 50 Gewerbeeinheiten
FLÄCHEN:
60–1000 Quadratmeter
STANDORT:
Berlin-Mitte/-Wedding
Nikita Roshkow, Gründer Ahoy! Berlin
SERVICES:
www.gsg.de/watt
56 / berlinvalley.com
Fotos: GSG Berlin, Ahoy! Berlin
Glasfaser-Hofnetz, Hausmeister,
Pin AG, Bonuscard u. v. m.
techopen.co
ahoyberlin.com
toaberlin.com
opnrs.com
techberlin.com
kinvolk.io
gluckgames.com
klientus.de
kooba.ie
sturmunddrang.de
greenstars.de
elektrocouture.com
ohnetomate.de
gallereplay.com
apps4gaps.ie
talentwunder.com
anyvan.de
EVENTS
EVENTS
Insgesamt 16.533 Besucher kamen an
beiden Tagen zum Rockstars Festival.
OMR-Gründer Philipp Westermeyer eröffnet die Konferenz des zweitägigen Rockstars Festival.
OMR-Chefredakteur Roland Eisenbrand (links) und
Micky Beisenherz auf der Expo Stage
„MAL SEHEN, WAS AUF DEM WEG NOCH GEHT“
16.533 Besucher beim Festival Online Marketing Rockstars in Hamburg
Mondelez Marketing-Chef B. Bonin Bough
spricht vor 4900 Zuschauern.
Das Finale: Elf Startups pitchten auf dem Demo Day Ende Januar.
Fotos: Simon Hollmann, Chris Kurr, Hannes Holtermann
AUF LECKERE ART DIE WELT VERÄNDERN
Er will die Welt verändern: Devin Baptiste von Groupraise
Große Bühne für die Startups des ersten Metro Accelerators
58 / berlinvalley.com
Wert für die Gastronomie schaffen. Das Programm
hat gezeigt, dass es großartige Ideen und spannende Unternehmen gibt, die einen Beitrag zur
Digitalisierung der Branche leisten können. Das
Potenzial für unsere Kunden durch den Einsatz digitaler Lösung ist enorm.“
In Zusammenarbeit mit Techstars und R/GA hatten
die elf Startups zuvor drei Monate Zeit, ihre Geschäftsideen weiterzuentwickeln – mit je 120.000
Euro und dem Zugang zum Kunden- und Lieferantennetzwerk des Konzerns. Außerdem stellte Metro
den Start­ups 120 Mentoren zur Seite. Drei Teams,
neben Groupraise auch Journy und Poshpacker, kamen aus den USA, die anderen aus Deutschland,
Frankreich, Estland und Österreich. „Für uns haben
sich extrem viele Möglichkeiten aufgetan“, sagt
Manuel Zwittag von Rublys aus Wien, obwohl die
Kunden für sein Mobile-Marketing-Tool gar nicht in
Berlin sitzen. Die Metro sei in 30 Ländern aktiv, davon habe Rublys profitiert – und von dem großen
Engagement der Metro-Manager.
vis
Großes Interesse: 400 Zuschauer verfolgten die Pitches live im großen
Saal des Radialsystems V.
Chefrocker Udo Lindenberg und Jan Delay
gaben als Überraschungsact alles.
BerlinValley 270x185.pdf 1 26/02/2016 17:50:32
Teilnehmerin aus New York: Susan Ho, Gründerin und CEO des Reisestartups Journy
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
Fotos: Metro Group/ Viktor Strasse
Devin Baptiste hat viele Zahlen parat. Zum Beispiel, dass 60 Prozent aller Restaurants im ersten
Jahr ihres Bestehens scheitern. Mit seinem Startup
Groupraise hilft er Gastronomen, leere Plätze zu
füllen, und wohltätigen Organisationen, ihre Kasse
aufzubessern. Über Groupraise können Gruppen
einen Tisch für ein gemeinsames Essen buchen. Als
Gegenleistung für das volle Haus spendet das Restaurant einen Prozentsatz des Rechnungsbetrages
an einen vorher festgelegten wohltätigen Zweck.
„Wir sehen Groupraise als die leckerste Art und
Weise, die Welt zu verändern“, sagt Devin auf der
großen Bühne im Radialsystem V und präsentiert
dem Publikum des ersten Techstars Metro Accelerator Demo Days weitere Zahlen: 82 Prozent der
Gäste solcher Veranstaltungen geben mehr Geld
aus, als sie normalerweise ausgeben würden. 96
Prozent kommen wieder – auch ohne einen guten
Zweck als Anlass. Auf seine Art hat das 2011 gegründete Startup über seine Plattform bereits mehr
als 250.000 Dollar für wohltätige Zwecke und Organisationen eingesammelt. German Doctors ist
eine Hilfsorganisation, die von der Idee profitiert.
Wen die Zahlen nicht beeindrucken, der findet es
womöglich bemerkenswert, dass Devin mit seinem
Team aus Houston, Texas gekommen ist, um im
Techstars Metro Accelerator Unerstützung für sein
Startup zu bekommen. „Metro hat einen einzigartigen Zugang zu seinen Kunden, zu denen 1,5 Millionen Restaurants gehören“, erklärt er. Das sei der
Grund gewesen, warum er sich für das Programm
in Deutschland entschieden hat.
Metro gibt ihm und den zehn weiteren teilnehmenden Startups auf dem abschließenden Demo Day
die Möglichkeit, sich groß in Szene zu setzen.
Die Teams von Coffee Cloud, Flowtify, Gastro­
zentrale, Groupraise, Journy, Lunchio, Poshpacker,
Roomatic, Rublys, Wynd und Zenchef nutzten
die Chance, ihre digitalen Geschäftsmodelle in
kurzweiligen und professionellen Pitches zu präsentieren. Rund 400 Investoren, Experten und Multiplikatoren kommen Ende Januar zur Präsentation
und zum Netzwerken ins Radialsystem. „Für uns ist
das ein wichtiger und erfreulicher Tag“, sagt Metro-Chef Olaf Koch zu Berlin Valley. „Wir wollen
Fast 5000 Zuschauer und eine 60
Meter breite Bühne vor der größten
Video-Wall Europas – keine einfache
Situation für ein durchaus kritisches
Interview. Christian Schmalzl, COO
vom Außenwerber und Online-Vermarkter Ströer, hat sich dieser trotzdem gestellt und beim sechsten Online Marketing Rockstars (OMR) in der
Messe in Hamburg die Fragen von
OMR-Gründer und Moderator Philipp
Westermeyer beantwortet. Wie man
es zum Beispiel bei all den Aufkäufen
von Startups aus ganz Deutschland
schaffe, eine Unternehmenskultur zu
pflegen? Und wie man denn bitte
gegen die Four Horseman bestehen
wolle, wie NYU-Professor Scott Galloway Google, Facebook, Apple und
Amazon in seiner Eröffnungs-Keynote nennt? Schmalzl, der seit seinem
Amtsantritt Ströers Börsenwert von
knapp 280 Millionen auf heute rund
2,8 Milliarden Euro steigern konnte
und in den letzten Monaten mehrere
hundert Millionen unter anderem für
die Übernahmen von T-Online und
Interactivemedia ausgegeben hat,
reagierte gelassen und punktete mit
sympathischen Antworten: „Sich vor
den großen Unternehmen Facebook
und Google ins Höschen zu machen,
ist die falsche Strategie. Da wird das
Sterben ziemlich langweilig“, sagte
er. „Langfristig sterben wir zwar alle,
aber mal sehen, was auf dem Weg
noch geht. Wir machen lieber Ramba-Zamba und gucken, was passiert.“
2010 in einem Hörsaal und vor 200
Zuschauern gestartet, ist das Festival
Online Marketing Rockstars seitdem
kräftig gewachsen. Die Kombination
aus Expo und Konferenz funktioniert.
In diesem Jahr zog es 16.533 Macher aus der Digitalbranche in die
Hamburg Messe – Besucherrekord.
„Wir sind überwältigt vom Erfolg“,
sagt Gründer und Veranstalter Philipp
Westermeyer. An zwei Tagen gab es
nationale und internationale Top-Speaker aus der Branche zu erleben,
unter anderen WM-Fotograf und Instagram-Promi Paul Ripke, Branchenexperte Florian Heinemann von Project
A Ventures, Dschungelcamp-Autor
Micky Beisenherz und Skate-Legende Tony Hawk. Außerdem legten die
Musiklegenden und Kumpels Udo Lindenberg und Jan Delay einen Wahnsinns-Auftritt hin. Das nächste Festival: 2. und 3. März 2017.
Torben Lux, Redakteur OMR
EVENTS
EVENTS
Auf dem Podium: Sven Dübbers (Schleicher Electronics), Florian Nübling (Volasystems), Corinna Visser
(Berlin Valley), Steffen Krach (Senatsverwaltung BJW) und Stefan Franzke (Berlin Partner) (v. l.)
Produktneuheit: Evergreen Food stellt das neue Algenöl vor.
Im Gespräch: Jens Wintering vom FDX Fluid Dynamix und
Steffen Krach von der Senatsverwaltung BJW (v. l.)
Samsung VR-Tech-Demo: Der Blick auf Berlin vom Axel-Springer-Dach
Mark Zuckerberg präsentiert sich gut gelaunt und gut sortiert.
STUDENTISCHE GRÜNDER
„EINE SEHR MÄCHTIGE SUPERKRAFT“
28 Hochschul-Startups präsentierten sich beim B!gründet Demo Day
Ein besonderer Abend mit 200 geladenen Gästen und einem gut gelaunten Mark Zuckerberg
Das Startup Siod bringt Papier zum Leuchten. Mit
seinen organischen Leuchtdioden können Werbetreibende die Aufmerksamkeit gewinnen. Gerade
in gedruckten Anzeigen und auf Produktverpackungen erregen Lichtanimation Aufsehen. Die Dioden werden auf Folien und dann auf Papier übertragen, sind fast so dünn wie Papier, biegsam und
einfach im Hausmüll zu entsorgen. Dünne Batterien
bringen sie bislang zum Leuchten, doch die Gründer arbeiten bereits an Solarmodulen.
Siod ist eine Ausgründung der Freien Universität
Berlin und der Universität Chemnitz. Beim zweiten
Demo Day des Gründungsnetzwerks der Berliner
Hochschulen B!gründet in Zusammenarbeit mit Berlin Partner trafen die Gründer von Siod und 27
andere Spin-offs, etwa Evergreen Foods, mehr als
100 etablierte Unternehmen. An Messeständen
und beim Speed-Dating konnten sich die Startups
präsentieren und mit den Unternehmensvertretern
austauschen. Diese wiederum gewannen Einblicke
in die Ideen der besten Hochschul-Startups aus
Berlin und Potsdam.
Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Chancen
und Herausforderungen in der Zusammenarbeit
von Startups und etablierten Unternehmen in Berlin“
berichteten unter anderem das Berliner Traditionsunternehmen Schleicher Electronic und das Startup
Volasystems über ihre Zusammenarbeit. Schleicher
kündigte an, diese Art der Zusammenarbeit weiter
auszubauen. Zum Abschluss des Abends bot sich
die Gelegenheit zum Netzwerken – zum Beispiel
am Buffet und mit Musik von DJ Cooper. cl
Der sonst sterile Ernst-Cramer-Konferenzraum im
19. Stock des Axel-Springer-Hauses war nicht
wiederzuerkennen. Echter Rasen, Projektionen an
Wänden und Decke, Sitzsäcke – all dies sollte den
Flair der Dachterrasse der Facebook-Zentrale im
kalifornischen Menlo Park nach Berlin bringen.
Der Anlass: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
ist Preisträger des ersten Axel Springer Awards,
mit dem der Medienkonzern herausragende Unternehmerpersönlichkeiten auszeichnen möchte.
Die Riege der Gastredner war – auf dem Papier –
gut gewählt: Investoren-Legende Peter Thiel hielt
eine Laudatio. Bill Gates grüßte mit einer herzlichen Videobotschaft. Danach wurde es zeitweise
schwierig. Die Rede von EU-Ratspräsident Martin
Schulz war zäh wie Kaugummi. Seine teils mahnenden Worte verpufften, weil er das Publikum
verloren hatte. Ähnliches galt für den wissenschaftlichen Vortrag von KI-Forscher Alois Knoll, der Roboter Roboy präsentierte.
Zum Glück gab es den Fireside Chat von Springer-CEO Mathias Döpfner mit Mark Zuckerberg.
Auf Döpfners Frage, warum Virtual Reality der
nächste große Trend wird, meint Zuckerberg: „Die
Möglichkeit, sich selbst überallhin zu transportieren, ist eine sehr mächtige Superkraft.“ Facebook
sehe verschiedene Megatrends, konzentriere sich
jedoch vor allem darauf, Menschen das Teilen von
allem, was ihnen wichtig ist, zu ermöglichen. Um
das Potenzial von VR richtig einzuordnen, müsse
man zurückblicken. Vor 15 Jahren gab es im Internet fast nur Text, dann kamen Bilder, dann Video. Unklar sei derzeit noch die Antwort auf die
Frage: Was ist reichhaltiger als Videos? Ihm selbst
ginge es primär darum, neue soziale Erfahrungen
zu ermöglichen. Dazu beschreibt Zuckerberg sehr
lebendig, wie er jüngst mit Indonesiens Staatschef
VR-Tischtennis im schwerelosen Raum gespielt
habe. Ob Zuckerberg – ähnlich wie Elon Musk –
Angst davor habe, dass Maschinen irgendwann
das menschliche Hirn übernehmen, fragte Döpfner
weiter. „Nein, diese Einstellung finde ich ziemlich
hysterisch. Und auch gefährlich.“ Denn dies führe
dazu, dass weniger Investments in Themen fließen,
die fraglos gut seien. Er gewinne künstlicher Intelligenz zunächst viel Positives ab. Die Diskussion
rund um die Gefahren vergleicht er mit der Diskussion über Flugzeuge im 19. Jahrhundert. Hätte
man damals gesagt, man müsse sich zunächst um
die Flugsicherheit kümmern, bevor man Flugzeuge
baut – wir würden heute wohl nicht fliegen.
Die Rolle von Facebook sieht Zuckerberg in beiden
Fällen primär als Investor, um so die Industrie voranzubringen. Facebook sei keine Hardware-Firma.
Und auch – das mag viele Anwesende beruhigt haben – keine Content-Firma. Facebook bleibe eine
Tech-Company.
Mathias Döpfner und Mark Zuckerberg haben sich
in den vergangenen zehn Jahren mindestens einmal pro Jahr getroffen. Zum ersten Mal im Kontext
der StudiVZ-Verhandlungen 2006. Das Verhältnis der beiden wirkt herzlich, wenn nicht sogar
freundschaftlich. Döpfners Anekdote über die legendäre Karaoke-Session Zuckerbergs in einer
runtergekommenen Whiskey-Kaschemme in Idaho
sorgte für Begeisterung im Publikum. Zuckerbergs
Karaoke-Credo: „Es geht nicht um Talent, es geht
um Mut!“, sollten sich alle Unternehmer zu Herzen
nehmen.
jt
Laudatio von Peter Thiel
Meinhard Benn von Satoshipay
Felix Leonhardt von Purefood
Edward Taylor von Synergist
Videogruß von Bill Gates
MONEY, MONEY, FOOD
Mathias Döpfner, Priscilla Chan, Mark
Zuckerberg und Friede Springer (v. l.)
Zwölf Startups präsentieren sich beim 1776 Challenge Cup in der Factory Berlin
Beträge für jedes Produkt integriert werden kann.
Der dritte Sieger kommt aus der Trend-Kategorie
„Food“. Purefood vertreibt Bio-Frozen-Joghurt
und vegane Eiscreme unter der Marke Lycka.
Teile des Erlöses gehen an die Welthungerhilfe.
Für ihre überzeugenden Pitches sponsert 1776
den Startups die Reise zur Regional Challenge
nach London. Wer hier überzeugt, fliegt zu den
Global Finals nach Washington D.C. und hat die
Chance, ein Investment zu gewinnen. ak
Fotos: Axel Springer
60 / berlinvalley.com
revolutionieren: Bildung, Energie und Nachhaltigkeit, Gesundheit, Transport und Städte.
Zwei der Berliner Gewinner traten in der Kategorie
„Money“ an: Die Gründer des B2B-Startups Synergist haben ein System entwickelt, das Kosten und
Zeitaufwand für Vertragsverhandlungen zwischen
Unternehmen reduziert. Satoshipay ermöglicht
Mikro-Payments auf Basis der Kryptowährung Bitcoin. Die Firma stellt beispielsweise ein Wordpress
Plug-in bereit, mit dem ein Zahlsystem für kleine
Fotos: Berlin Partner / Konstantin Gastmann, goenz.com, Factory Berlin
Mehr als 1000 Startups in 45 Städten nehmen weltweit an den lokalen Wettbewerben des 1776 Challenge Cups teil. Am 18. Februar 2016 hatten zwölf
Startups in der Factory Berlin je zwei Minuten Zeit,
die Jury von ihrem Geschäftsmodell zu überzeugen.
Der Ausrichtung von 1776 folgend, liegt der Fokus
darauf, dass die Gründer klar vor Augen haben,
welches Problem ihr Unternehmen lösen soll. Der
Washingtoner Inkubator investiert in Startups auf
der ganzen Welt, die zukunftsgestaltende Bereiche
Als Award gab es eine gedruckte
Ausgabe von Business Insider.
Der gesamte Raum war mit
echtem Rasen ausgelegt.
KI-Forscher Prof. Alois Knoll mit seinem Roboy
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EVENTS
EVENTS
KALENDER
Wichtige Events und Konferenzen für Gründer und Startups im Überblick
MÄRZ 2016
Guten Appetit: Romy Lindenberg und Manuel
Kuppel von Hellofresh luden zum Essen ein.
Shop-Eröffnung: Mister Spex gibt es nun
im Einkaufszentrum Alexa in Berlin.
Jeden Monat trifft sich die
Startup-Szene auf Konferenzen,
Partys, Hackathons und anderen Events.
Ein kleiner Rückblick
Gut beraten: Kristina Kobilke, Coach für digitales Marketing,
erklärt bei der Social Media Week in Hamburg Tools wie Snapchat.
Auf dem Podium: Jan Thomas von NKF (links) und
Hermann-Josef Tenhagen von Finanztip beim Deutschen
Medienkongress in Frankfurt am Main
Neu in der Stadt: Alexander Grosse und Joe Hyrkin (v. l.)
von Issuu bei der Einweihung ihrer Berliner Präsenz
Grünes Licht für den digitalen Wandel:
Die Digital Media Conference in Hamburg
Die Konferenz verknüpft Studierende und Startups mit Investoren,
Unternehmern und Medienvertretern. Gemeinsame Themen sind Fintech, IoT
und Mobility.
14.–17.03. | MÜNCHEN | HOLIDAY INN CITY CENTRE
INTERNET OF THINGS CONFERENCE
20.–22.03. | BERLIN | DEUTSCHE TELEKOM
DIGITAL INNOVATORS’ SUMMIT
Bei der Konferenz vermitteln führende Köpfe im Bereich IoT Wissen
zu den Themen Designexpertise, Produktentwicklung und IoT-basierte
Geschäftsmodelle.
Hier sammeln sich die Größen der internationalen Verlagsszene und
diskutieren über innovative Wege für Zielgruppenansprache und
Reichweitensteigerung.
14.–18.03. | HANNOVER | MESSE
CEBIT
CEBIT FOTO
berlinstartup.events
APRIL 2016
07.04. | MÜNCHEN |
DCP-GALA
Die internationale Leitmesse zeigt Lösungen aus der Informations- und
Kommunikationstechnik für die Arbeits- und Lebenswelt.
Im Rahmen einer glamourösen Gala werden die diesjährigen Preisträger des
Deutschen Computerspielpreises ausgezeichnet. Die Teilnahme ist nur mit
einer Einladung möglich.
15.03. | HAMBURG | BÖRSENSAAL, HANDELSKAMMER
D3CON
07.–08.04. | BREMEN | GOP VARIETÉ-THEATER
DISRUPTSPACE
Mehr als 1500 Teilnehmer führender Agenturen, Publisher und Dienstleister
treffen sich, um über die Zukunft der digitalen Werbung diskutieren.
Fotos: Deutsche Messe
GUT GETROFFEN
Fotos: YOU IS NOW/David Skilandat, HORIZONT/ dfv Conference Group, Cassini Consulting/Cornelia Krieger/ Digital Media Conference, Hamburg, Hello Fresh, Mister Spex, Malte Klauck/SMWHH
Expertenwissen: Geoff Lewis von Founders Fund gibt bei
You Is Now Tipps, wie Gründer VC-Finanzspritzen erhalten.
ALLE EVENT-DETAILS,
NEWSLETTER-ANMELDUNG
UND MEHR:
18.–19.03. | ST. GALLEN | OLMA MESSEN
START SUMMIT
CEBIT FOTO
Entrepreneure und Entscheider kommen zusammen, um gemeinsam globale
und regionale Herausforderungen mithilfe von Raumfahrttechnologien und
-Konzepten zu lösen.
15.–16.03. | MÜNCHEN | HOLIDAY INN CITY CENTRE
MOBILETECH CONFERENCE
21.–23.03. | MÜNCHEN | HOLIDAY INN UNTERHACHING
JAVASCRIPT DAYS
08.–09.04. | BERLIN | HUMBOLDT-UNIVERSITÄT
STARTUP CAMP BERLIN
Die Konferenz für mobile Technologien bringt Experten zu Themen wie
Mobile Design oder Cross Platform Development zusammen.
Bei diesem Trainingsevent lernen Entwickler und Software-Architekten, wie
sie Javascript-basierte Anwendungen optimal planen sowie realisieren und
welche Stärken und Schwächen die jeweiligen Technologien haben.
Das Event für Startups in der Frühphase vernetzt Gründer, Unternehmer,
Investoren und Studierende aus aller Welt im Rahmen einer Konferenz und
Expo sowie von Pitch-Marathons und Office Hours.
16.–18.03. | MÜNCHEN | NOVOTEL MESSE
SOFTWARE ARCHITECTURE SUMMIT
21.–23.03. | MÜNCHEN | HOLIDAY INN UNTERHACHING
HTML5 DAYS
11.–18.04. | NÜRNBERG | VERSCHIEDENE LOCATIONS
NÜRNBERG WEB WEEK
Der Summit ist ein Trainingsevent für Software-Architekten, Senior-Entwickler
und IT-Projektleiter. In halb- oder ganztägigen Workshops gehen die
geladenen Experten tief ins Detail.
Entwickler und Software-Architekten erhalten bei diesem Trainingsevent
tiefgehendes Know-how zu den wichtigsten HTML5-Themen in kompakter
Form.
Eine Woche lang tauschen sich Internet-Professionals bei Konferenzen und
Aktionen zu Themen wie Social Media, E-Commerce, Programmierung,
Online-Marketing, Webentwicklung und SEO aus.
17.–18.03. | MÜNCHEN | ICM MESSE
SEARCH MARKETING EXPO
23.03. | BERLIN | QUADRIGA FORUM
B2B MARKETING KONFERENZ
20.–21.04. | BERLIN | CITYCUBE
APPS WORLD GERMANY
Bei der SME dreht sich alles um die Themen SEO, SEA und Online-Marketing.
Es gibt zehn Thementracks, sechs Workshops und weitere Formate.
Bei der eintägigen Konferenz wird über Themen wie Beziehungspflege durch
Kampagnen oder Content-Marketing diskutiert.
Entwickler, Startups und Vertreter innovativer Mobile-first-Marken diskutieren
die Mobil- und App-Trends der Region.
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VORSCHAU
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE
GAMES-INDUSTRIE:
Die Trends und wichtige Player
IMPRESSUM
INTERVIEW:
Was Metro-Chef Olaf Koch mit Startups plant
Deutsche Börse Venture Network
CHEFREDAKTEURIN (V.I.S.D.P.)
Corinna Visser (vis; [email protected])
HERAUSGEBER
Jan Thomas ([email protected])
ANSPRECHPARTNER ANZEIGEN
Maik Möbius ([email protected]),
Sebastian Schäfer ([email protected])
CHEFIN VOM DIENST
Julia Meusel (jm)
REDAKTION
Anna-Lena Kümpel (ak), Claudia Lunscken (cl), Dorian Gorr (dg),
Christoph Strobel (cs)
LEKTORAT Dorian Gorr und Julia Meusel
STÄNDIGE MITARBEITER
Magdalena Krygielska, Robert Hinsch, Massimo Pisati
CREATIVE DIRECTOR
Balázs Tarsoly ([email protected])
ART DIRECTOR
Natascha Ungereit ([email protected])
PRODUKTIONSLEITER
Johnnie Clapper ([email protected])
MITARBEITER GRAFISCHE GESTALTUNG
Dominik Pfaff ([email protected]),
FOTOGRAFEN
Max Threlfall ([email protected], maxthrelfallphoto.com),
Viktor Strasse ([email protected], viktorstrasse.de)
DRUCK
Möller Druck und Verlag GmbH, Zeppelinstraße 6,
16356 Ahrensfelde OT Blumberg
PAPIER
glzd. gestr. aufgebessert LWC, 70 g/m² SZO
AUFLAGE
20.000 Exemplare
UnternehmensChampions
treffen Investoren
Berlin Valley erscheint monatlich und kostenlos in der
NKF Media GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin,
Telefon: 030 46777251, nkf.media
REPUBLICA:
Die Konferenz wird zehn. Eine Vorschau
ÖKOSYSTEM:
Wir stellen die Szene in Nürnberg vor
ERSCHEINT AM: 14. APRIL
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich
gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder. Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und
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ausgerichtete Spitzenuniversität.
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