«Es ist heute schwieriger, sich ein Haus zu kaufen»

Wirtschaft
MONTAG, 11. JANUAR 2016 / 20MINUTEN.CH
«Es ist heute schwieriger,
sich ein Haus zu kaufen»
ZÜRICH. Die Schweiz hat
die tiefste Eigentumsquote
Europas. Doch nun wird
aufgeholt: Die Hälfte der
15- bis 29-Jährigen will bis
2026 ein Haus erwerben.
Die Schweiz ist ein Mieterland.
Die Wohneigentumsquote ist
mit rund 40 Prozent die tiefste
in Europa. Nun deutet aber
einiges darauf hin, dass in der
Schweiz die Wohneigentumsquote in den nächsten Jahren
auf gegen 50 Prozent steigen
wird. Laut einer repräsentativen Umfrage von GfK im Auftrag des Hypothekenvermittlers Moneypark möchte knapp
die Hälfte der 15- bis 29-jährigen Deutschschweizer bis 2026
ein Eigenheim kaufen. Rekordtiefe Zinsen machen den Kauf
so attraktiv wie selten zuvor.
«Zudem besinnen sich viele
auf konservative Werte wie
Familie und Heimat – und da
spielt das eigene Zuhause eine
zentrale Rolle», sagt Moneypark-CEO Stefan Heitmann
zu 20 Minuten. Die tiefe
Schweizer Quote liegt an der
geringen staatlichen Förderung, dem stark regulierten
Hypothekenmarkt und an der
Bevölkerungsdichte. «Da die
Immobilienpreise in Ballungsgebieten höher sind als auf
dem Land, können es sich viele nicht leisten, in städtischen
Gebieten Wohneigentum zu
erwerben», sagt Heitmann.
Der starke Franken
stellt Schweizer Firmen zwar
vor grosse Probleme. Dennoch
sieht Daniel Küng, Chef von
Switzerland Global Enterprise,
auch Vorteile. Kurzfristig sei
die Frankenaufwertung nicht
geworden, sich ein Eigenheim
zu kaufen – gerade für junge
Familien ohne viel Kapital»,
sagt Heitmann. Bei Moneypark
gehen die Experten davon aus,
dass der Erwerb von Wohneigentum in den nächsten
Jahren etwa gleich schwierig
bleibt wie derzeit.
SANDRO SPAETH
20 Sekunden
Fehlstart für Reiche
ZÜRICH. Für die Reichsten dieser Welt hat das Jahr 2016
schlecht begonnen. Die 400
vermögendsten Personen haben wegen der Einbrüche an
den Börsen letzte Woche laut
Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg zusammen insgesamt 194 Milliarden
Dollar verloren. SAS
Klaus Schwab warnt
COLOGNY. WEF-Gründer Klaus
Schwab weist auf Gefahren der
sogenannten «vierten industriellen Revolution» hin. Unter
diesem Motto steht das diesjährige WEF. Die neue industrielle Revolution werde den
Arbeitsmarkt in seinen Grundfesten verändern, sagt Schwab
zu «Le Temps». SDA
Kuoni verliert Umsatz
Die Wohneigentumsquote dürfte in den nächsten Jahren steigen, im Bild Baustellen in Schindellegi. KEY
Frankenaufwertung als Vorteil
ZÜRICH.
Zudem ist auf dem Land die
Miete im Verhältnis zum Kauf
oft teurer als in Städten.
Am grössten ist der Wunsch
nach Wohneigentum bei jungen Paaren. Mit dem Traum
von den eigenen vier Wänden
kollidiert allerdings oft die
Marktrealität. «In den vergangenen Jahren ist es schwieriger
13
gut, sagt Küng zur «NZZ am
Sonntag». «Längerfristig hat
eine graduelle, kontinuierliche
Aufwertung durchaus auch
volkswirtschaftliche Vorteile:
Sie bringt die Firmen dazu, die
Produktivität zu erhöhen.» SDA
KMU-Chefs befürchten rückläufige Nachfrage
Die Chefs von kleinen
und mittleren Unternehmen
(KMU) fürchten eine abnehmende Kauflust: Laut einer
Umfrage des Versicherers
Zurich sehen 42,5 Prozent das
grösste Risiko ihrer GeZÜRICH.
schäftstätigkeit in einer mangelnden Konsumentennachfrage sowie in Überbeständen.
Im Vorjahr waren es lediglich
29 Prozent gewesen. Die Angst
vor einer nachlassenden Nachfrage erklärt die Zurich mit der
US-Brillenhersteller verklagt Salt
ches Logo. Der Schweizer Mobilfunkanbieter Salt sieht sich
mit einem Markenrechtsstreit
konfrontiert. Der US-Brillenhersteller Salt Optics hat im Dezember eine Klage eingereicht
gegen die Bildmarke beziehungsweise das Logo von Salt.
Die Telekomfirma hatte sich
2015 von Orange auf Salt umgetauft. Salt-Sprecherin Therese
Wenger bestätigt eine Meldung
der «SonntagsZeitung». Sie
zeigt sich aber zuversichtlich,
den Streit zu gewinnen: «Der
Widerspruch ist unseres Erachtens unbegründet, da die Mar-
tiefen Teuerung. Eine niedrige
Inflation oder gar Deflation
könne für die Geschäftsaussichten problematisch sein,
lässt sich Chef-Marktstratege
und Ökonom Guy Miller in einer Mitteilung zitieren. SDA
GESAGT
RENENS. Ähnlicher Name, ähnli-
Logo-Streit: Die US-Firma Salt Optics klagt gegen den Schweizer ...
ZÜRICH. Der Verkauf des
Schweizer Kuoni-Reiseveranstaltungsgeschäfts hat Spuren
hinterlassen. «Der Umsatz ging
gemäss meiner Einschätzung in
den Schweizer Reisebüros um
rund acht bis zehn Prozent zurück», sagt Kuoni-Schweiz-Chef
Marcel Bürgin im Interview mit
dem «SonntagsBlick». SDA
... Telecomanbieter Salt. KEY
ke, auf die sich der Widerspruch von Salt Optics stützt,
für andere Waren geschützt
ist.» Laut «SonntagsZeitung»
vertreibt Salt Optics seine Produkte auch in der Schweiz bei
16 Brillenhändlern. Wird die
Klage abgewiesen, kann die
US-Firma Salt auch wegen unlauteren Wettbewerbs vor Gericht ziehen. WOZ
«Ich wäre
nicht überrascht,
wenn
wir in
ein paar Wochen noch
über zu viel Schnee
klagen würden. Den
Schnee kann man
nicht runterladen wie
eine App.»
Jürg Schmid
Der Chef von Schweiz Tourismus im
Interview mit der «SonntagsZeitung».