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Lokales Halle
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JXk`i\1 HK-Redakteur Heiko Kaiser nimmt das
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Geschehen im Altkreis aufs Korn
ie Gemeinden und
Städte des Altkreises
weisen darauf hin, dass
in diesem Jahr nicht nur die
Osterfeuer, sondern erstmals
auch die Osterhasen angemeldet werden müssen. Zuständig
sind die Bürgerberatungen in
den jeweiligen Orten. Die Verwaltungen reagieren damit auf
zahlreiche Beschwerden im
vergangenen Jahr. „Vorgärten
und Straßen waren am Ostersonntag vielerorts
regelrecht zugeköddelt.
Wir
mussten die Zahl
der Hasen daher
einfach begrenzen“, erklärte ein
Sprecher der Stadt
Halle.
Auch aus ökologischen
Gründen und aus Gründen der
Verkehrssicherheit sei das
plötzliche Auftauchen tausender Hasen bedenklich. Es wird
daher geraten, sich mit Nachbarn zu Osterhasen-Gemeinschaften zusammenzuschließen. Wer will, kann sich auch
im Internet auf der Plattform
Osterhasen-Sharing.com registrieren lassen.
Die Altkreiskommunen haben zudem eine Broschüre mit
dem Titel »Wie finde ich den
richtigen Osterhasen?« herausgegeben. „Zwerghasen und vor
allem falsche Hasen sind für den
österlichen Dienst weniger geeignet. Aus Jugendschutzgründen raten wir auch von Playboy-Häschen ab. Angsthasen
sind ebenfalls nicht optimal, sie
brauchen einfach zu lange, bis
sie sich schließlich für ein Nest
entscheiden“, zitierte der Sprecher aus der Broschüre.
In diesem Zusammenhang
weist die Gemeinde Steinhagen noch einmal
darauf hin, dass
der
maximale
Durchmesser von
Ostereiernestern
(15,35 Zentimeter) nicht überschritten werden darf. „Wir
werden am Ostersonntag
stichprobenartige Kontrollen
vornehmen.
Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern in Höhe von drei Schokoladenhasen geahndet. Der
Betreffende muss zudem mit
einer Beschlagnahme des kompletten Nestinhaltes rechnen“,
betonte ein Sprecher der Gemeinde.
¦ Mehr
Satire
unter
www.der-kaiserschmarrn.com.
2\eZg+ Dieter Hagemeyer (von links), die Zweite Vorsitzende Ingrid
Niebrügge, Referent Ulrich Hollenberg, Elke Feldhaus sowie die Beiratsmitglieder Nicole Draak und Christiane Gerling. FOTO: K. BEISSMANN
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AX_i\j_Xlgkm\ijXddcle^1 Der Hörster Heimatverein
blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück
¥ Halle-Hörste (KB). Ob
Umwelt- und Naturschutz, die
Verwaltung und Pflege der
Heimatstube,
gemeinsame
Kinderbastelaktionen, Wanderungen für Groß und Klein,
Radtouren, Busfahrten oder
Veranstaltungen wie Hörster
Bummel und Christkindelmarkt – der Heimatverein sorgt
mit seinen vielschichtigen Aktivitäten im Haller Ortsteil
Hörste für viel Bewegung und
Geselligkeit. Bei der Jahreshauptversammlung
tagten
jetzt rund 30 der 400 Mitglieder in der Gaststätte Vögeding.
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„Der Heimatverein steht
sehr gut da“, fasste Kassenwart Dieter Hagemeyer die Finanzsituation
zusammen.
Dank sorgsamen Wirtschaftens, der Unterstützung vieler
Mitglieder und einiger treuer
Sponsoren schreibt der Hörster Verein nicht nur schwarze
Zahlen, im Kassenbuch konnte am Ende des Jahres sogar
ein deutliches Plus verzeichnet werden.
„Ich denke, es ist für jeden
etwas Interessantes dabei“, erklärte Elke Feldhaus mit Blick
auf das Jahresprogramm 2016.
Besonders stolz ist die Erste
Vorsitzende auf die große Angebotsvielfalt mit bewährten
und beliebten Programmpunkten für unterschiedliche
Altersstufen,
insbesondere
aber auch für Familien mit
Kindern, die kostenfrei an den
jeweiligen Aktionen teilnehmen können. Auch der Naturschutz kommt beim Heimatverein nicht zu kurz. Hier
ist der Ehrenvorsitzende Erhard Rutz besonders aktiv. Mit
tatkräftiger Unterstützung organisierte er für dieses Frühjahr wieder den Rückschnitt
der Weidenbäume. Darüber
hinaus liegt ihm der Schutz der
Wildorchideen-Vorkommen
besonders am Herzen.
Einstimmig wählten die
Mitglieder Nicole Draak und
Christiane Gerling in den Beirat, als neuer Kassenprüfer
wurde Waldemar Dzeik verpflichtet. Im Anschluss an die
Tagesordnung trug Rechtsanwalt und Notar Ulrich Hollenberg zum Thema »Wenn ich
selbst nicht mehr entscheiden
kann« vor. Hollenberg gab
Einblicke in die Regularien von
Patientenverfügungen
und
Generalvollmachten.
SAMSTAG
13. FEBRUAR 2016
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<`eYc`Zb Xl] [\i 9\ic`eXc\1 Niklas Hlawatsch aus Halle wird über die Entstehung des Films »Manivelle« berichten.
Als Produzent hat er das Werden des Films in der libanesischen Hauptstadt begleitet
¥ Halle/Beirut (hla). 7 Uhr
morgens Mitte Dezember in
Mar Mikhael, dem früheren
Industrie- und Hafen- und
heutigem Szeneviertel Beiruts:
Der gebürtige Haller Niklas
Hlawatsch steht mit verschlafenen Augen und einem Kaffee
in der Hand ungeduldig auf
dem Bürgersteig. Um ihn herum hat das geschäftige Leben
in Libanons Hauptstadt volle
Fahrt aufgenommen. Fußgänger eilen vorbei, Autos hupen
und hupen wie den ganzen Tag
und die ganze Nacht lang in
Beirut, und der Fahrer des bestellten Großraumtaxis neben
ihm möchte wohl endlich volle
Fahrt aufnehmen. Aber zuerst
muss das Filmteam vollständig
sein.
Niklas tritt von einem Fuß
auf den anderen, über ihm
kreischen Möwen gegen den
Verkehrslärm an. Sie erinnern
daran, dass das Meer nicht weit
entfernt ist, wären die zwei
Hochhäuserblocks und die
dreispurige Straße nicht, hätte
er freie Sicht auf die blauen
Wellen.„Ah, da kommensie ja.“
Das zehnköpfige Filmteam aus
Berlin, darunter Kameramann,
Tontechniker,
Schauspieler
und Kostümbildner, steuert aus
dem Appartementhaus auf das
Taxi zu. Alle freuen sich über
angenehme 18 Grad am frühen
Dezembermorgen. „Okay, let’s
go“, richtet sich Niklas an den
Fahrer. Als Filmproduzent ist er
für sein Team und die Dreharbeiten verantwortlich.
Während der Taxifahrt
durch das hügelige Beirut zum
ersten Drehort erspähen die
Filmemacher aus dem Autofenster die imposante Mohammed-al-Amin-Moschee,
die
Hauptmoschee der Stadt, mit
ihrer hellblauen Kuppel. Dann
taucht das Taxi hinter dem sandigen Märtyrerplatz wieder in
die Häuserschluchten ein. 25
Jahre liegt der libanesische
Bürgerkrieg zurück, doch die
Kriegsvergangenheit ist allgegenwärtig: An vielen Häuserwänden sieht man Einschusslöcher. Viel von der alten,
prächtigen Bausubstanz Beiruts verfällt. Die Stadt investiert
sichtlich lieber in neue Vorzeigebauten als in die alten Häuser
osmanischer und französischer
Kolonialarchitektur.
Diese
Schätze machten Beirut einst
zum »Paris des Nahen Ostens«.
Nach dem Zusammenbruch
des Osmanischen Reiches 1919
fiel Beirut als Völkerbundsmandat an Frankreich. Die
Stadt war ab den 20er Jahren
bekannt für ihr wildes Nachtleben, köstliches Essen und die
Gastfreundschaft. 1945 wurde
der Libanon unabhängig von
Frankreich. In dieser goldenen
Zeit Beiruts setzt der Film »Manivelle« an. Da der Film Einblicke in die bewegte Vergangenheit des Libanon geben soll,
suchen die Filmemacher für den
Dreh historische Orte auf.
Niklas, der Filmproduktion
an der Deutschen Film- und
Fernsehakademie in Berlin
Ac`UfkV_e+ Die Tagesplanung lag in den Händen von Niklas Hlawatsch. Hier sitzt er beim Filmdreh vor der Bechara el-Khoury-Statue. Im Hintergrund ist das Filmteam zu sehen.
FOTO: C. HLAWATSCH
studierte, und seine Kollegen
fahren an diesem ersten von
insgesamt zwölf Drehtagen zu
einer 30er-Jahre-Villa im
Stadtteil Zoqaq el-Blat. Unter
dem Namen Mansion wird
dieser leerstehenden Villa seit
drei Jahren als selbstorganisiertes Kulturforum neues Leben eingehaucht. Künstler
Ghassan Maasri schuf einen
Ort, an dem sich die im Bürgerkrieg unterdrückte Kreativität wieder entfalten kann.
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Zwölf Stunden dreht das
deutsch-libanesische Team in
der Villa. Regisseur Fadi Baki
hat eine genaue Vorstellung
davon, wie die Szene aussehen
soll. Immer wieder muss dieselbe Sequenz gefilmt werden.
Dem zwei Meter großen, 29jährigen Berliner Basketballer
Jannick Miklitz, der die Hauptrolle des Roboters Manivelle
spielt, wird einiges abverlangt.
Stundenlang trägt er das 35-Kilogramm-Kostüm.
Pausen
nutzt er, um auf der Yogamatte
die Muskeln zu dehnen.
Um 21 Uhr zurück an der
Unterkunft in Mar Mikhael,
fallen die Filmer nach einem
kühlen Bierchen auf der Dachterrasse erschöpft ins Bett. In
das tobende Nachtleben unten
an der Armenia Street, an der
sich angesagte Restaurants und
Clubs aneinanderreihen, werden sie an nur einem der zwölf
Drehtage eintauchen. „Es ist
leider wenig Zeit, und bevor wir
nach Berlin zurückfliegen,
müssen alle Szenen im Kasten
sein. Erst dann kann die PostProduktion mit Schnitt und digitaler Nachbearbeitung beginnen“, erklärt Niklas.
In den nächsten Tagen filmt
das Team am Präsidentenpalast, an den Pigeon Rocks, die
vor der Uferpromenade Corniche aus dem Mittelmeer ragen, und der Statue, die Libanons erstem Präsidenten Bechara el- Khoury gewidmet ist.
Für jeden Dreh brauchen sie eine Genehmigung. Kaum ist die
Kamera aufgestellt, ist stets Polizei oder Militär vor Ort, um
die Dokumente zu checken.
„Im Libanon besteht strenges
Film- und Fotografieverbot von
Regierungsgebäuden, Polizeioder Militäreinrichtungen. Mir
ist es schon passiert, dass ich
nicht wusste, was sich hinter der
Fassade verbirgt, als ich meine
Kamera zückte. Schon war das
Militär da, und ich musste meine Speicherkarte löschen“, erzählt Niklas.
Da die Filmszenen an öffentlichen Orten gedreht werden, sind immer Schaulustige
dabei. Koproduzentin Jinane
Dagher versucht Passanten von
lautem Rufen oder Durch-dasBild-Laufen abzuhalten. Das ist
nicht einfach, winken doch sogar Autofahrer dem imposan-
2^ DVe+ Filmdreh in einer der vielen zerfallenen Villen Beiruts. Darsteller Jannick Miklitz steckt im Unterteil des Roboterkostüms. Im Hintergrund steht Regisseur Fadi Baki.
FOTO: C. HLAWATSCH
ten Roboter zu. Eine Kindergartengruppe will der Fantasiefigur die Hand schütteln.
Zwölf Tage später steigt der
deutsche Teil der Filmcrew ins
Flugzeug. Niklas und seine
Kollegen kommen mit vielen
neuen Eindrücken in Berlin an.
Freunde und Verwandte fragen, ob es gefährlich war, ob
sich die Filmer unsicher gefühlt haben im Nahen Osten.
„Natürlich ist da der Krieg im
Nachbarland Syrien, die zwei
Millionen Flüchtlinge im kleinen Libanon, der Konflikt mit
Israel und Beiruts Vororte in
der Hand der Hisbollah“, sagt
Niklas. Aber dann seien da eben
auch Millionen Menschen, die
ihren Alltag leben, zwischen
einem bizarren Mix aus modernen Einkaufstempeln, Dubai-artigen
Neubauten,
Wohn- und Szenevierteln,
kriegszerfallenen Gebäuden
und präsentem Militär. Er
spüre keine Angst dort.
An diesem Sonntag, Hlawatschs 33. Geburtstag, wird
auf der Berlinale ein Einblick
in die Herstellung des Films
gegeben. Niklas und sein Team
beantworten Fragen des Publikums. Auch das TV-Magazin »Galileo« berichtet im ersten Quartal 2016 über den
Film. Nach Fertigstellung im
April reicht das Filmteam
»Manivelle« auf internationalen Filmfestspielen wie Cannes,
Venedig oder Locarno ein.
Überzeugende Filmidee
3VZcfeVc 2_dZTYe+ Durch die hohen Neubauten des modernen Einkaufsviertels erhascht man einen Blick
auf die Mohammed-al-Amin-Moschee.
FOTO: C. HLAWATSCH
´ Der Kurzfilm »Manivelle – Last Days of the
Man of Tomorrow« erzählt
auf unterhaltsame Weise
über die Geschichte des
Libanon und soll zum
Verständnis der sich wandelnden arabischen Welt
beitragen. 2013 trafen sich
der libanesische Regisseur
Fadi Baki und Filmproduzent Niklas Hlawatsch bei
einem Filmworkshop in
Jordanien. Bakis Filmidee
überzeugte Hlawatsch.
Nachdem die RobertBosch-Stiftung die Förderung des interkulturellen
Projekts zugesagt hatte,
konnte mit der Produktion
der Geschichte rund um
den zeitwandelnden Roboter Manivelle begonnen
werden. Das HK berichtete
im Oktober über die Anfänge des Projekts.
(hla)