Führungskräfte aufbauen in Zeiten des digitalen Wandels Management Dossier zur Veranstaltung am 17.11.2015 Dossier vom 04.01.2016 Inhalt Einführung Summary zu den Impulsvorträgen • Die Situation der Personalentwicklung in der maritimen Branche Prof. Willi Wittig, Studiengangleiter Nautik der Hochschule Bremen, Deputy President IFSMA • Cross Mentoring-Trend oder nachhaltige Personalentwicklung? Mario Stadelmann, Inhaber von Cross Mentoring Deutschland, Mentoren: Karsten Fach, CTO der Abeking & Rasmussen Werft, und Gerd Peters, CFO, Hoyer GmbH, Mentee: Frau Dr. Schönewald von der Fr. Lürssen Werft GmbH, Gruppenleiterin im Bereich Marineschiffe • Der Cross Mentoring Ansatz und sein Nutzen für die Führungskräfte Entwicklung in Unternehmen • Cross Mentoring, Digitals und die maritime Personalwelt welche Wege sind vorstellbar? • Wichtige Trends in einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt Nicole Pingel, Social Business Consultant der 13. Stock Online Relations Arbeitsergebnisse • Gruppe Maritime Wirtschaft (Prof. Wittig / Jessica Werner) • Gruppe Mentoring (Mario Stadelmann / Dr. Anne Schönewald) • Gruppe Digitale Führung (Karsten Fach / Nicole Pingel) • Gruppe Personalentwicklung (Gerd Peters / Birgit Knapp) Seite 2 Einführung Die maritime Branche mit ihren vielfältigen Segmenten verbindet wie kaum ein anderer Bereich Tradition mit Moderne. Aber für alle gleichermaßen zeichnen sich, bei aller Vielseitigkeit der Branche, auch personelle Engpässe ab. Bedarfsgerecht Führungskräfte aufzubauen und zu halten, ist für die meisten Unternehmen ein wichtiges Thema. Mit fortschreitender Digitalisierung, Globalisierung und demographischen Entwicklungen ergeben sich neue Trends, die man nicht vermeiden kann. So kann es unter Umständen passieren, dass traditionelle und erprobte Herangehensweisen auf den Prüfstand müssen. Angesichts der vielen und umfangreichen Angebote, angetrieben durch die fortschreitende Digitalisierung, kommen Fragen danach auf – „Was bleibt, was kommt und was geht?“ Auf unserer Veranstaltung am 17.11.2015, im Silpion Büro in Hamburg, haben wir uns aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema angenähert. Aktuelle Trends in der digitalen Arbeitswelt wurden beleuchtet und als konkretes Personalentwicklungskonzept wurde Mentoring vorgestellt. Weitere Impulse kamen von der „nassen“ Seite. Die Arbeitswelten auf den Schiffen repräsentieren zwar nur einen Teil der Industrie, prägen aber alle Aktivitäten der Branche. Unter Einbeziehung aller Teilnehmer in die Arbeitsgruppen, lieferte der Abend zwar keine Betriebsanleitung, wie in Zukunft Führung funktioniert, aber einen spannenden Einblick in eine „Branche im Wandel“. Dossier vom 04.01.2016 Seite 3 Summaries zu den einzelnen Impulsvorträgen Führung in digitalisierten Arbeitswelten Eine Einführung in das Thema durch Nicole Pingel, Social Business Consultant der 13. Stock Online Relations Unter dem Einfluss der Digitalisierung und sich wandelnden gesellschaftlichen und sozialen Paradigmen wird die Arbeitswelt mit stetig neuen Anforderungen konfrontiert: Die Globalisierung sorgt schon seit vielen Jahren für gravierende Veränderungen in Unternehmen. Sprach- und Kulturbarrieren oder auch das Arbeiten in unterschiedlichen Zeitzonen können für die Kommunikation mit internationalen Kunden und Partnern oder zwischen Mitarbeitern global verteilter Standorte zur Herausforderung werden. Wirtschaftlich werden Unternehmen aber vor allem durch die wachsende internationale Konkurrenz herausgefordert die aktuell durch die revolutionären Potenziale der Digitalisierung und den aus ihr entstehenden neuartigen Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten weiter gestärkt wird. Für hiesige Firmen, die den Anschluss nicht verlieren wollen, baut sich ein massiver Druck auf: Bestehende Produktionsprozesse müssen automatisiert und digitalisiert werden, um Zeit und Kosten zu sparen. Zugleich gilt es jedoch, Innovationen zu entwickeln und dabei dauerhaft Flexibilität und Anpassungsvermögen unter Beweis zu stellen, um auch im internationalen Wettbewerb attraktiv zu bleiben. Um diesen sich scheinbar widersprechenden Ansprüchen gerecht zu werden, müssen insbesondere die Arbeitsabläufe im Bereich von Kommunikation und Kollaboration überdacht werden. Seite 4 Aber nicht nur äußere Faktoren erfordern diese Veränderungen in Unternehmen. Die fortlaufende Verschiebung der Jobprofile hin zur Wissensarbeit erfordert neue Arbeitswerkzeuge und Methoden. Aber auch die grundsätzliche Einstellung und Erwartungshaltung zur Arbeit verändert sich zusehends. Viele Menschen nehmen bereits Möglichkeiten wie Homeoffice wahr oder beanspruchen flexible Arbeitszeiten. Gleichzeitig verändert sich der Arbeitsmarkt. Wir entwickeln uns zu einer gealterten Gesellschaft, in der junge Nachwuchskräfte fehlen werden. All diese Veränderungsfaktoren betrachtend sind unsere Erwartungen an digitale Technologien hoch, um die Zukunft zu meistern. Wie verwalten wir Wissen und lassen neues entstehen, wie gewährleisten wir sicheren Zugriff auf Arbeitsmittel von überall und wie arbeiten Teams zusammen und überwinden dabei regionale und kulturelle Grenzen? Führungskräfte von heute und in Zukunft stehen einem Paradigmenwechsel gegenüber, der die traditionelle Führung in Frage stellt. Gravierende Veränderungen gehen unter Umständen einher mit einem Kontrollverlust, allein durch die Flexibilität in Bezug auf Ort und Zeit der Arbeit. Wird sich Führung in Zukunft noch über Hierarchie legitimieren oder ist es eine Frage der Kompetenz? Die Ware Arbeitnehmer gewinnt an Wert und wird zum Wettbewerbsvorteil. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass junge Generationen in ihrer Arbeit Anerkennung und Wertigkeit erleben möchten. Ein gesteigertes Bewusstsein für Werte ist entstanden. Schon heute ist die Bezahlung für einen Job nicht mehr der ausschließliche Entscheidungsfaktor. Wie wird sich Führung in diesem Kontext entwickeln? Die Zukunfts-Prognosen und -Thesen hierzu unterstreichen den Wandel der Werte. So geht man davon aus, dass die Führungskraft der Zukunft statt zu kontrollieren, vor allem lenken und unterstützen wird. Erforderlich wird die Präsenz und Unterstützung an realen aber auch virtuellen Arbeitsorten. Digitale Technologien sind dabei unerlässliche Erfüllungsgehilfen. Fest steht auf jeden Fall, dass Führungskräfte sich qualifizieren müssen, um mit digitaler Kompetenz, die neuen Arbeitswerkzeuge zielgerecht zu nutzen und in ihnen zu führen. (Autorin Nicole Pingel) Dossier vom 04.01.2016 Seite 5 Cross Mentoring-Trend oder nachhaltige Personalentwicklung? Vorstellung des einzigartigen Konzepts von Cross Mentoring durch Herrn Mario Stadelmann, Inhaber von Cross Mentoring Deutschland. Die aktiven Mentoren Karsten Fach (CTO der Abeking & Rasmussen Werft) und Gerd Peters (CFO, Hoyer GmbH sowie die Mentee Frau Dr. Schönewald von der Fr. Lürssen Werft GmbH (Gruppenleiterin im Bereich Marineschiffe) ergänzten das Thema während der Veranstaltung mit Ihren persönlichen Erfahrungen mit dieser speziellen Form der Personalentwicklung. Der Cross Mentoring Ansatz und sein Nutzen für die Führungskräfte Entwicklung in Unternehmen. „Ich hätte auch einen Mentor brauchen können“ oder „Ein Mentor aus einer anderen Branche hätte mir bestimmt geholfen“. So oder ähnlich klingen Aussagen von potenziellen Mentees oder Mentoren und Mentorinnen, bevor Sie „Cross Mentoring“ kennen lernen. Was ist dran am Thema und worin besteht der Mehrwert des Cross Mentoring-Ansatzes? Jenseits aller Einflüsterungen aus Fachliteratur und Medien, wie und warum Menschen in Unternehmen sein sollen, wissen wir aus Familien und anderen Systemen, dass Bindung, Kommunikation und Gewinn von „Beziehungswährung“ für die meisten ein gesunder Antreiber und ausreichend Anlass ist, für andere Menschen gegen Geld zu arbeiten oder Liebe zu bekommen (welcher Art auch immer). Für Führungskräfte stellt es sich anders da. Sie können nicht damit rechnen, dass Sie gegen Geld Kommunikation erfahren oder für Geld ausreichend Aufmerksamkeit bekommen. Sie machen möglicherweise die Erfahrung, dass sich Führung „nicht lohnt“. Was leistet Cross Mentoring an dieser Stelle? Mentee und Mentor (näheres unter www.crossmentoring-deutschland.de) bekommen einen hierarchiefreien Raum, in dem frei ausgehandelt werden kann, welche Themen für die Weiterentwicklung des Mentee wichtig sind. Seite 6 Die Personalverantwortlichen, und Vorgesetzte und Geschäftsführung geben in aller Regel Gründe an, warum ein Mentee teilnehmen sollte. In diesem Tandem wird professionell daran gearbeitet, die Schwerpunkte zu priorisieren. Eine große Rolle (nicht selten wird es den Führungskräften erst in der Tandem Situation klar) spielt dabei auch der Mangel, ein Mangel an Lebensqualität, Aufmerksamkeit, Bewertung und Zeit. Der Mehrwert des Cross Mentoring für Führungskräfte ist also ein zusätzlicher Gewinn. Nicht nur der Austausch zu Führungsthemen, die in aller Regel dem operativen Geschäft des Mentee entspringen, sondern auch der persönliche und subjektiv geprägte Diskurs zu den Gründen und Folgen des „Führungskraft-Tuns“, bilden die emotionale Brücke, um Veränderungen besser wahr- bzw. vorzunehmen. Es tritt ein, was die Neurobiologie schon längst weiß, dass es die positiven emotionalen Verstärker sind, die unsere Entscheidungen sicherer und stabiler werden lassen. Nicht ungewöhnlich ist daher, dass Mentor / Mentorin und Mentee frühzeitig das Verhältnis von Bedürfnissen und Herausforderungen in den Blick nehmen und Organisations- und Personalentwicklung als zusammenhängend erachten. Eine große Bedeutung nimmt dabei die Vorbildarbeit der Mentoren und Mentorinnen ein. Sie thematisieren nicht nur das Führungs-ABC, sondern auch sich selbst, ihre eigenen Schwächen und ihre zum Teil radikalen Ansichten zu früheren eigenen Führungsvorstellungen. Diese Form der Partizipation ermöglicht jüngeren Potenzialträgern, ebenso wie erfahrenen Führungskräften, Erkenntnisse im Kontext aktueller Aufgaben und Reflektion auf Basis des eigenen Materials. Nicht die Führungsstärke spielt die größte Rolle, nicht die Show um Einsamkeit und eisernem Willen, sondern persönliche Einblicke in die eigene, zuweilen enge Logik. Die Erfolgsfaktoren sind die Selbst- und Fremdwahrnehmung und nicht nur der mehr oder minder gut ausgestattete Instrumentenkoffer. Der taugt zwar für die Erstversorgung, schafft aber nicht unbedingt nachhaltige Lösungen. Was hat Cross Mentoring von den bisherigen Teilnehmerinnen gelernt • Veränderungen sind Bestandteil jeden Marktes • Beweglichkeit von Führungskräften benötigt „freie Räume“ für Beschleunigung und Stärke • Menschliche Entwicklung ist nicht operationalisierbar- Menschen sind „non -trivial“(Heinz von Förster) • Organisations und Personalentwicklung gehören zusammen Cross Mentoring, „Digitals“ und die maritime Personalwelt – welche Wege sind vorstellbar? Die Namensgebung der Mentoring Methode bezieht sich auf die griechische Mythologie. Odysseus war auf Reisen und sein Freund Mentor sprang als Ratgeber für den Sohn ein, um so den Mangel an väterlicher Unterstützung zu kompensieren. Gibt es einen vergleichbaren Mangel in der Welt der sogenannten „Digitals“? Danach sieht es im Moment nicht aus. An Wissen mangelt es nicht, aber Entscheidungsprozesse sind aktuell auf weit mehr Schultern verteilt und so ist es schwieriger geworden, den individuellen Bedarf zu thematisieren. Diese Herausforderung wird nur mit eigenverantwortlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gelöst und bedarf einer sehr gut aufgestellten Personalentwicklung. Cross Mentoring in der maritimen Branche ist „an Land“ schon gut platziert. Auf See muss der Mangel noch größer werden, um Veränderungen jenseits der eigenen Bordwand zu wollen. Ein Modell, wie die internationale Schifffahrt durch Mentorinnen profitieren könnte, existiert. Aber wie in jeder Branche sind es auch hier die Führungskräfte von heute, die über morgen entscheiden. Der Blick über den Tellerrand der eigenen Branche könnte sehr hilfreich sein. (Autor Mario Stadelmann) • Cross Mentoring ist kein Trend, sondern fußt in menschlicher Entwicklung von Kognition und Transfer. Dossier vom 04.01.2016 Seite 7 Ergebnisse aus der Arbeitsphase: World Café An vier Thementischen wurden in drei Runden drei Frage von den Teilnehmern beantwortet. Nach jeder Arbeitsphase wechselten die Teilnehmer die Tische. Auf diese Weise konnten sich alle aktiv mit ihren Erfahrungen und persönlichen Ansichten einbringen. Die Tischmoderatoren trugen schließlich alle Ergebnisse zusammen und präsentierten den Teilnehmern die Kernaussagen. Durch die gemeinschaftliche Arbeit entstand ein differenziertes Bild mit unterschiedlichen Aspekten und Betrachtungsweisen. Gruppe Maritime Wirtschaft (Prof.Wittig / Jessica Werner) Summary Die Veränderungen an Bord eines Schiffes fallen im Vergleich zur Entwicklung an Land deutlich geringer aus und ein gravierender Wechsel im Führungsstil ist nicht zu erwarten. Auch in Zukunft wird man in festgelegten Prozessen vorgehen. Dennoch sind grundsätzliche Änderungen denkbar. So könnte sich die Rolle des Kapitäns vom ersten Schiffsführer zum Manager des Investitionsgutes Schiff verändern. In der neu definierten Rolle leitet er ein Management-Team mit Bereichen wie Navigation, Sicherheit, IT und Personal. Auch vor Schiffen macht die Digitalisierung nicht Halt. Absehbar leitet sich daraus ein Bedarf an hochqualifiziertem IT-Fachpersonal im Off-Shore-Bereich ab. Die veränderte Arbeitswelt wird auch die Führungskultur auf See beeinflussen. Was geht mir gerade durch Kopf und Bauch? • Was sind die motivierenden Faktoren in der maritimen Wirtschaft für zufriedenes Personal? Seite 8 • Ist Loyalität im Arbeitsleben noch ein wichtiger Wert und eine Erwartung an eine Führungskraft oder konkurriert sie bereits mit anderen Schwerpunkten wie z. B. Karriereplanung? • Kann Personal „bevorratet“ werden, so dass in Spitzenzeiten auf bestehendes, gut geschultes Personal zurückgegriffen werden kann? Problematik vor allem bei Nautikern: „Stark nachgefragt und speziell zu schulen“. • Der aktuelle Bedarf, insbesondere an Nautikern, stimmt nicht mit dem Potential überein, das sich in der Ausbildung zu Fach- und Führungskräften befindet. Für Absolventen gestaltet sich der Einstieg in den maritimen Arbeitsmarkt oft schwierig (Ausfahren des Patents). • Zum bestehenden Fachkräftemangel kommt erschwerend hinzu, dass die offenen Positionen häufig unattraktiv (Arbeitsbedingungen auf See) oder nicht zufriedenstellend dotiert sind. Welche Herausforderungen bzgl. Führung Wie werde ich in fünf Jahren führen? stellen sich mir in meiner aktuellen Situation? • Führung wird mehr und mehr in Teams statt• Führungskräfte sollten in der Lage sein, ihre angestrebten Maßnahmen so weit wie möglich auf die individuellen Anforderungen der einzelnen Mitarbeiter (Persönlichkeit) abzustimmen. • Eine wichtige Komponente für erfolgreiche Führung ist das Wissen und Bewusstsein hinsichtlich des Verhaltens von Menschen. Insbesondere bei den stark hierarchisch geprägten Strukturen an Bord, findet der psychologische Aspekt wenig Einfluss. • Um Führungsaufgaben in der Schifffahrt zu übernehmen benötigt man neben allen weiteren Qualifikationen auch Erfahrung aus dem laufenden Betrieb auf See. Insbesondere Cross-Mentoring-Ansätze sind aufgrund der langen Abwesenheitszeiten schwer umsetzbar. Dossier vom 04.01.2016 finden, in einer abgestimmten und koordinierten Weise. • Entwicklung der Mitarbeiter durch Mentoring auf unterschiedlichen Ebenen – horizontal, vertikal, crossover. • Multikulturelle Herausforderungen meistern durch Mentoring auf dem Management-Level • Auch in Zukunft wird Führung in vielen Bereichen auf See noch genauso wie vor 100 Jahren funktionieren (genau definierte Prozesse, Wasserfall, von oben nach unten). • Die Rolle des Kapitäns wird sich möglicherweise vom 1. Schiffsführer zum Geschäftsführer (Manager) des Investitionsguts Schiff entwickeln. Die Tätigkeiten Navigation, IT, Personal werden von weiteren Führungs- und Fachpersonen übernommen. Seite 9 Gruppe Mentoring (Mario Stadelmann / Dr. Anne Schönewald) Summary Die Teilnehmer waren sich einig, dass sich Mentoring zum schnellen und unkonventionellen Austausch von Erfahrungen, Horizonterweiterungen und Perspektivenvielfalt eignet. Der Unterschied von Cross-Mentoring zu eigenen Netzwerken wurde insofern thematisiert, als dass mit dieser Methode gezielt die anders geartete Erfahrung von Mentoren und Mentorinnen aus anderen Branchen nutzt. Die bisherigen Teilnehmer setzen sich nicht mehr aus Nachwuchsführungskräften, sondern zunehmend aus Führungskräften aus allen Führungsebenen zusammen. Mentoren und Mentorinnen sind nicht, wie zu vermuten, altruistische Wissensgeber, sondern Führungskräfte, die durch Mentees für ihren individuellen Führungsalltag hinzu lernen. Insbesondere interkulturelle Unterschiede und die Digitale Vernetzung werden als Herausforderung betrachtet. Dabei rücken das Schnittstellen-Management und neue Formen der Führung in den Vordergrund. Ein Zukunftstrend der modernen Führung ist es, auf Motivation und individuelle Förderung zu setzen. Im Verband Deutscher Reeder (VDR) gibt es beispielsweise dem entsprechend einen Arbeitskreis „Führungskräfte Nachwuchs“. Fachliche Führung wird definitiv in Zukunft weniger praktiziert, stattdessen wird die Persönlichkeitsentwicklung in den Vordergrund rücken. Mentoring ist dafür gut geeignet, da die persönliche Entwicklung und die entsprechende Aufmerksamkeit für sich selbst als wesentliche Grundlage für beruflichen Erfolg gesehen werden. Seite 10 Was geht mir gerade durch Kopf und Bauch. • Wie wird Mann / Frau zum / zur aktiven TeilnehmerIn? • Mentoring ist geeignet für nahezu alle Unternehmen (KMUs und größere Unternehmen). • Mentoring steht für einen schnellen Austausch von Erfahrungen. • Das Konzept bietet viele Vorteile wie Horizonterweiterung und neue Perspektiven. • Mentoring für ist eine geeignete Methode um Nachwuchs-Führungskrafte zu unterstützen. • Was ist die Motivation des Mentors? Erfahrungen aus der Praxis weitergeben! • Eigene Netzwerke versus Mentoring – Im Gegensatz zu eigenen Netzwerken, bietet Mentoring Einblick in ein erweitertes Umfeld. Welche Herausforderungen mit Führung stellen sich mir in meiner aktuellen Situation? • Immer mehr Internationalität im Arbeitsleben erhöht die Erwartungshaltung an Führungskräfte. • Gouverneur und Senator - Führungskräfte müssen beide Rollen verkörpern, in ihren Teams und als Vertreter in Unternehmen oder Organisationen. • Das Managen und Führen von interkulturen Teams, die unter Umständen nur über digitale Medien zusammen kommen und kommunizieren. Wie werde ich in fünf Jahren führen? • Veränderungsprozesse aktiv begleiten (Beispiel: Verband Deutscher Reeder mit seinem Arbeitskreis Führungskräftenachwuchs). • Gerfordert wird ständiges Lernen, um Mitarbeitern gerecht zu werden, sie sinnvoll zu fördern und deren Eigenmotivation zu bestärken. Das Stichwort lautet individualisierte Führung. • In Zukunft ist Führungsstil gefragt, der von Empathie geprägt ist. • Fachliche Führung wird weniger erforderlich, im Vordergrund steht die individuelle Entwicklung der Persönlichkeiten (Führung / Mitarbeiter) Aussprache -> Coaching / -> Beratung • Es scheint „typisch deutsch“ zu sein, Führung durch Moderation zu ergänzen. • Führungskräfte müssen immer mehr „Schnittstellen“ managen. Dossier vom 04.01.2016 Seite 11 Gruppe Digitale Führung (Karsten Fach / Nicole Pingel) Summary Eine Vielzahl von Veränderungen hat sich bereits im Arbeitsleben vollzogen und weitere stehen bevor. Dem gegenüber stehen unzählige neue digitale Technologien und Tools. Für viele ist aber noch nicht klar, welchen Weg Unternehmen oder Organisation gehen sollten. Man kann von einer Orientierungslosigkeit sprechen. Ganz deutlich zeichnet sich ein Qualifikationsbedarf hinsichtlich digitaler Transformation bei Führungskräften ab. Was geht mir gerade durch Kopf und Bauch. • Konflikte als Chance betrachten: Wird der Konflikt gelöst und transformiert, entwickeln sich daraus neue Fähigkeiten und Ressourcen. • Speicherwahn: eine kontroverse Diskussion in Unternehmen und der Gesellschaft. • Konsens als Konflikt -> Kontinuität & Verlässlichkeit versus Agilität & Flexibilität. • Implementierungsaufwand wird erforderlich, mit Investitionen von Geld und Zeit. • Orientierungslosigkeit angesichts der vielfältigen Möglichkeiten. • Qualität der Führung, die aufgrund der Veränderungen auf den Prüfstand kommt. Seite 12 • Internationale, virtuelle Projektarbeit muss gemeistert werden. • Telefonangst ist eine Blockade, Kundenbeziehungen per Telefon aufzubauen. Ist Social Media eine bessere Möglichkeit der Kommunikation? Kann man damit das Problem umgehen oder ist das ein Irrtum? Welche Herausforderungen mit Führung stellen sich mir in meiner aktuellen Situation? • Es mangelt an digitaler Führung und entsprechender Kompetenz. • Die Option viele Kanäle nutzen zu können, führt zu Verwirrung und nicht zu Klarheit oder Effektivität. • Aus digitalen Umstellungen entwickeln sich andere Perspektiven, die neue Herausforderungen / Chancen aufzeigen. • Kulturelle Unterschiede in multinationalen Unternehmen müssen berücksichtigt werden und bewirken Veränderungen in der Führung. • Überlegten Einsatz neuer Tools und Technologien. Die Nutzung dosieren und dabei die Gesundheit der Mitarbeiter im Blick haben. Wie werde ich in fünf Jahren führen? • Das Ziel ist es, alle Generationen nach ihren individuellen Bedürfnissen zu führen. • Individualisierungen im Arbeitsleben ermöglichen. • Die Eigenführung (Selbstmotivation) und virtuelle Führung lässen sich in allen Branchen und Bereichen realisieren. • Herausforderung: Digitale Werkzeuge zu optimieren, damit sie anwenderfreundlich und fest und zweckdienlich in die Arbeitsabläufe integriert sind. Dossier vom 04.01.2016 Seite 13 Gruppe Personalentwicklung (Gerd Peters / Birgit Knapp) Summary Es mangelt an hochqualifizierten Führungskräften. Hinzu kommen Trends wie mobile Arbeitswelten mit flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice und ein verändertes Kommunikationsverhalten. In diesem Kontext einer gewandelten Arbeitswelt gewinnt Personalentwicklung an Bedeutung. Gefordert sind Individualisierungen, um einen Mix aus traditionellen Strukturen und Techniken mit agilen Arbeitskonzepten zu ermöglichen. Umso mehr steht und fällt die Personalentwicklung mit den erforderlichen Investitionen. Allein durch die Globalisierung erleben wir Veränderungen bis hinein in die Unternehmenskultur. Wenn es darum geht, Teams über Länder und Zeitgrenzen hinweg zu führen, wird soziale Kompetenz (emotionale Intelligenz) in Zukunft wichtiger sein, als sie es bisher möglicherweise war. Aber auch IT-gestützte Systeme leisten dabei ihren Beitrag und ohne sie wird es schwer werden, erfolgreich den Wandel zu meistern. Trotz vieler Veränderungen wird auch im Jahr 2020 der persönliche (face-to-face) Kontakt von hohem Wert sein. Dementsprechend sollten Führungspersönlichkeiten über ein gutes Technologieverständnis verfügen, um für die Mitarbeiter dynamische, motivierende, performante und humane Arbeitsumfelder zu schaffen, die diesen vielfältigen Anforderungen gerecht werden. Seite 14 Was geht mir gerade durch Kopf und Bauch. • Das direkte Gespräch (1:1 Kommunikation) in seiner besonderen Qualität kann nicht grundsätzlich durch digitale Tools ersetzt werden. • Personalentwicklung benötigt eine Tool-Box an Maßnahmen und Techniken, um in Unternehmen individuell vorgehen zu können. Gefragt ist ein Mix aus digitalen und klassischen, analogen Techniken. • Personalentwicklung gewinnt in der heutigen Zeit an Bedeutung, um dynamische und schnelle Veränderungen tragen zu können und komplexe Veränderungen (Innovationen) durchzuführen. • Die jeweilige Unternehmenskultur ist die zugrundeliegende Basis für den passenden Führungsstil. • Personalentwicklung funktioniert nicht „allgemein“, sondern muss der Individualität von Persönlichkeiten und Unternehmen gerecht werden. • Gute Personalentwicklung lässt sich als Waffe im „War for Talents“ einsetzten. Firmen kämpfen um hochqualifizierte Nachwuchskräfte. • Unterschiedliche Arten der Führung lassen sich kombinieren und zu multiplen Welten entwickeln. Prozessorientierte Projekte stehen nicht im Widerspruch zu agilen Steuerungen (Agilität). Beispiele aus der Unternehmenslandschaft sind kleine agile Teams, die in Unter- nehmen wie Otto und Apple als geschlossener Raum, in einer sonst prozessorientieren Welt, existieren. • Durch Personalentwicklung soziale Kompetenz und Nachhaltigkeit erzeugen. Der ideologische Gegenentwurf ist die 100% Ausrichtung auf kurzfristig erreichbare Kapitalgewinne (Profitdenken à la Rocket Internet). Welche Herausforderungen mit Führung stellen sich mir in meiner aktuellen Situation? nicht automatisch die nötige Praxis und Erfahrungen auf dem Schiff. • Die Globalisierung führt zu einer internationalen Führungskultur, in der sich „Leadership“ durchsetzt. Mentoring wird als Führungs-Tool zur Mitarbeiter Entwicklung genutzt. Wie werde ich in fünf Jahren führen? • Führung wird auch 2020 nicht ohne Kommunikation „Face-to-Face“ auskommen. Digitale Tools können diesen Austausch nicht ersetzen. • Personalentwicklung fördern durch das Prinzip Eigenantrieb (intrinsische Motivation). Ziel ist es, dem Mitarbeiter ein Flow-Erlebnis in seinem Arbeitsumfeld zu ermöglichen. • Wie sich das Führungsmodell in 5 Jahren entwickelt ist noch unklar. Als gesichert gilt, dass „Permanentes Lernen“ ein fixer Bestandteil für alle Beteiligten sein wird. • Freiräume zulassen, Gestaltungsraum gewähren, um den Mitarbeitern durch neue Wege, Möglichkeiten für positive und kreative Entwicklungen zu schaffen. • In Zeiten des Wandels gilt es, Mitarbeiter fest zu integrieren. Geänderte Unternehmensstrukturen, Abläufe und flexibel Arbeitsplatze/Zeiten (Homeoffice) erfordern tragfähige Brücken. • Durch den Wandel in der Arbeitswelt kämpfen Unternehmen heute um den hochqualifizierten Nachwuchs. Rund um das Thema Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern positionieren Unternehmen sich aktiv im Talentmarketing, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden (Employer of Choice). • Wenn über regionale Grenzen und Kulturen hinweg gearbeitet wird, sind soziale Kompetenzen mehr denn je gefragt, um Führungsaufgaben erfolgreich wahr zu nehmen, • Durch aktive Personalentwicklung sollen Mitarbeiter zu Visionären gemacht werden („See where the market is going“). Die Vorgehensweise dabei ist ein Mix aus traditionellen Techniken mit z.B. modernen Collaboration Tools. Das Motto lautet: „Das eine tun und das andere nicht lassen!“. • Zur Steuerung internationaler Teams gehört die Fähigkeit, mit virtuellen Möglichkeiten zu arbeiten (Digital Collaboration). • Zielvorgabe: In 5 Jahren sind Führungskräfte befähigt, für Ihre Unternehmen dynamische, motivierende, high-performante Arbeitsumgebung herzustellen. Voraussetzung dafür ist eine gewisse IT-Affinität. • In den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl an neuen Ausbildungsmöglichkeiten in der maritimen Wirtschaft entstanden. Dennoch gewährleistet das vielfältige Angebot an Qualifikation Dossier vom 04.01.2016 Seite 15 Die Akteure 13. Stock Online Relations Die 13. Stock Online Relations ist die Beratungsmarke der Silpion IT-Solutions, die sich auf den Bereich Digital Transformation spezialisiert hat. 2008 als Strategie-Beratung gestartet, unterstützen wir seit nunmehr sieben Jahren Startups, NGOs, markführende mittelständische Unternehmen und Konzerne in allen Fragen der Unternehmensentwicklung im digitalen Bereich. Wir stehen für seriöse, kompetente Beratung und realisieren gemeinsam mit unserer Mutterfirma zukunftsfähige Konzepte, die in einer sich täglich wandelnden digitalen Welt beständigen Mehrwert schaffen. Für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter. Hierbei denken wir vor allem in Plattformen und Ökosystemen und fokussieren uns auf die Entwicklung von Strategien, Zusammenarbeitsmodellen, kollaborativen Prozessen und digitalen Produkten. SILPION IT-Solutions SILPION ist der Dienstleister für die digitale Welt von heute und morgen. Von der Strategie bis zur technologisch exzellenten Umsetzung, liefern wir passgenaue Lösungen für Ihr Unternehmen, für Ihre Mitarbeiter und für Ihre Kunden. Mit Leading Edge und Full Service leben wir Expertentum für Sie und für Ihren Erfolg. Als innovativer IT-Dienstleister stellen wir die ganzheitliche Betrachtung Ihrer Wertschöpfungskette ebenso in unseren Fokus, wie die herausragende technologische Kompetenz unserer Mitarbeiter. Gemeinsam mit Ihnen und unserem Netzwerk aus kompetenten Agenturen und Partnern gestalten wir Ihre digitale Zukunft. Seite 16 Mit 150 Mitarbeitern sind wir seit 2000 am Standort Hamburg vertreten. 2014 wurde ein weiteres Büro in Berlin eröffnet. Cross Mentoring Deutschland CMD ist eine unabhängige Personal- und Talententwicklung für Führungs, -Nachwuchsführungs- und Fachkräfte aus nationalen und internationalen Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen. Das Unternehmen unterstützt bundesweit Führungskräfte in der Weiterentwicklung ihrer operativen und strategischen Führungskompetenzen durch externe MentorInnen. Für Führungskräfte, sogenannte Mentees, werden durch Cross Mentoring Deutschland auf allen Führungsebenen individuell MentorInnen aus anderen Branchen und Unternehmen für die Tandemarbeit vorgeschlagen. Dossier vom 04.01.2016 Diese stellen ihr subjektives „know-how und know-why“ ein Jahr lang in monatlichen Treffen zur Verfügung. Die nicht hiearchische Arbeitsbeziehung zwischen Mentee und MentorIn in Tandemtreffen und Workshops erzeugt in kurzer Zeit nachprüfbare Ergebnisse für die Unternehmen und die TeilnehmerInnen. Die Personalverantwortlichen und Vorgesetzen werden bei der Wahl der MentorInnen eingebunden. Unternehmen aus allen Branchen und Größen nutzen Cross Mentoring Deutschland seit 2006. Mehr als 300 Führungskräfte aus über 180 nationalen und internationalen Unternehmen haben bisher teilgenommen. Seite 17 Impressum: Januar 2016 13. Stock Online Relations Brandshofer Deich 48, 20539 Hamburg – Tel.: 040 399976 0 Kontakt: Nicole Pingel – Social Business Consultant – [email protected] Silpion IT Solutions GmbH Brandshofer Deich 48, 20539 Hamburg – Tel: 040 399976 552 Kontakt: Birgit Knapp – Strategic Business Development – [email protected] CMD - Cross Mentoring Deutschland Contrescarpe 45, 28195 Bremen – Mobil: 0172-4402503 Kontakt: Mario Stadelmann – [email protected]
© Copyright 2025 ExpyDoc