22 Semesterpublikation Alte Kantonsschule Aarau Alte Kanti, quo vadis? 9.2015 EDITORIAL Universität Bern Ready for Boarding Bachelorinformationstag 2. Dezember 2015 ab 9..00 Uhr Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, 3012 Bern Persönliche Anmeldung bis zum 8. November 2015 unter www.in nfotage.unibe.ch en und Anmeld ezone10 Mobil ine Gutsche anken à 100 Fr n nne gewin Liebe Leserin, lieber Leser Es war einmal ein Kater, der im Jahr des Buchstabens Q geboren war. Seine Besitzerin staunte, denn das Junge schien schneller und auch schlauer zu sein als all seine Geschwister. So taufte sie das Tier mit dem weissen Fell, dessen Pfoten, Schwanz und Maske blau-grau leuchteten, auf den Namen ‹Quo vadis?› – aus Interesse und Neugier (oder auch weil der Sohn der Besitzerin damals eifrig Asterix-Hefte las). Und sie liessen dem jungen Kater viel Zuneigung angedeihen, spielten ausgiebig mit ihm, streichelten und kraulten ihn, gaben dem Kleinen vom besten Futter. Das Tier wurde kräftig, sein Fell glänzte und es gewann die ersten internationalen Preise. Die Frage, wohin sein Weg führen würde, hatte sich bald erledigt, und sowohl seine Bewunderer als auch die Neider nannten ihn fortan ehrfürchtig ‹E.T.› So sprachen also die einen vom ‹Edlen Tier› mit den grossen Augen, die andern schlicht vom ‹Ausserirdischen›. Beides beflügelte den Kater noch mehr, und er zeugte viele, viele Nachkommen, die noch heute die Menschen auf diesem Planeten beglücken. Und die Moral von der Geschicht‘? Sie ist so leicht erkennbar, dass sie wohl nur noch ein Lehrer ausformulieren muss: Wer die Wege nicht offenhält, die Mittel kürzt und dabei glaubt, die Förderung bleibe qualitativ dieselbe und auch der Erfolg würde sich weiterhin und wie von selbst einstellen, hat von der Natur der Bildung wenig Ahnung – und vielleicht noch weniger von Zuneigung und Wertschätzung. Markus Bundi, Redaktionsleitung IMPRESSUM HERAUSGEBERIN Alte Kantonsschule Aarau Bahnhofstrasse 91 5001 Aarau Tel. 062 834 67 00 [email protected] www.altekanti.ch LEITUNG Ulrich Salm, Prorektor Markus Bundi, Leitung / Redaktion Michael Bouvard, Gestaltung / Layout Anja Nicol und Michael Bouvard, Inserate DRUCK Druckerei AG Suhr Postweg 2 5034 Suhr www.drucksuhr.ch AUFLAGE 5’500 Exemplare Erscheint zweimal jährlich TITELBILD ‹Das Tier in mir› Abschlussarbeit Ebig Vanessa Baumann, G4I sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 1 INHALT 01 Editorial // Markus Bundi 04 Was es mit den basalen Kompetenzen auf sich hat // Leitartikel von Lara Dredge 07 Vorwärtskommen statt Aufwärtsstreben // Eine Nachlese zum Kollegiumstag von Marianne Deppeler sprachaufenthalte weltweit FRÜHBUCHERSPECIAL BIS 31.10.2015 BOA LINGUA ZÜRICH, TELEFON 044 211 12 32 WWW.BOALINGUA.CH/FRUEHBUCHER SPRACHAUFENTHALT 2016 ZU PREISEN VON 2015 09 DAS [ UN-] DING // Kolumne von Benjamin Bieri 10 Am Gymnasium werden die Weichen neu gestellt // Umfrage unter den Viertklässlern zum Stand der Dinge 13 Ein gut gewachsenes Ganzes // Zur geplanten Standortverschiebung von WMS und IMS 14 119 Jahre an der Alten Kanti // Eine Herleitung von Sebastian Grüninger 15 Ist Schule heutzutage nur noch eine Raumfrage? // Überlegungen zu den Bevölkerungswachstumsprognosen von Lukas Meier 16 Die zentrale Lage und gute Erreichbarkeit sprechen für sich //Argumentation von Pascal Vogt und Michael Haueter 17 BABYLON // A Tale of Two Castles von Marielle Guignard 18 knips! // Bildkolumne von Markus Meier 19 Was zusammengehört, soll zusammenbleiben // Ein Aufruf von Silvia Pfisterer-Ott 22 Spitzensport inklusive Matura // Ein Interview mit Prorektor Kurt Büchler zum zehnjährigen Bestehen des Sportgymnasiums 25 Ein Youngstar am Volleyballhimmel // Porträt von Fabienne Berner über die Nationalspielerin Laura Künzler 26 Mit Köpfchen zu olympischen Weihen // Prorektor Peter Hänsli erläutert die Bedeutung der Wissenschafts-Olympiaden 29 Auf den Spuren von Sherlock Holmes // Porträt von Jenny von Arx über die junge Chemikerin Julia Fischer 30 ‹Keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren!› // Interview von Julia Baumann und Benjamin Bieri mit Albert Einstein 32 ‹Treffpunkt Text› on Tour // Andreas Neeser über eine Aktion zur Begabungsförderung im Bereich ‹literarisches Schreiben› 33 Rêverie // Eine Erzählung von Maria Gagulic 34 Musikalisch durchs Leben // Porträt von Fabienne Ramer über die Sängerin Julia Siegwart 35 BRENNPUNKT // Michael Bouvard über die Sparpläne des Kantons im Bereich Mittelschulen 37 ELTERNBRIEF // Karin Gugg über ‹Pendelnde Gedanken› 38 Herzlich willkommen! // Neue Gesichter an der Alten Kanti 40 Bon voyage! // … ab in die grosse weite Welt LEITARTIKEL Was es mit den basalen Kompetenzen auf sich hat oder Warum Lesen, Verstehen und Schreiben nicht nur Sache der Deutschlehrer ist Lara Dredge, Deutschlehrerin Mit dem Bildungsziel für die Matura, dass ‹Schülerinnen und Schuler […] zu jener personlichen Reife [gelangen], die Voraussetzung für ein Hochschulstudium ist und die sie auf anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft vorbereitet› (MAR, 1995, Artikel 51), stellt sich eine doppelte Forderung für die Maturanden und Maturandinnen: Einerseits sollen sie den Herausforderungen, welche das Leben innerhalb und als Teil einer komplexen Gesellschaft stellt, nicht nur gewachsen sein, sondern sie sollen in ebendieser Gesellschaft anspruchsvolle Aufgaben übernehmen können. Andererseits – und darauf fussen die weiteren Ausführungen – sollen sie die (fachliche) Reife erhalten, um den Anforderungen, welche ein Hochschulstudium an die zukünftigen Studierenden stellt, kompetent zu begegnen. Fit für die Hochschule dank basalen fachlichen Kompetenzen Und hier setzt das Projekt der EDK vom März 2012 an. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (kurz EDK) möchte mit dem Erlangen der Matura den prüfungsfreien Hochschulzugang gesichert und deshalb gewährleistet sehen, dass Maturan4 dInnen grundsätzlich jedes Studium erfolgreich aufnehmen können. Die EDK folgte dabei den Ergebnissen und Empfehlungen der EVAMAR II-Studie (Eberle et. al., 2008) und gab fünf Teilprojekte in Auftrag. Ich werde in der Folge nur auf Teilprojekt 1 eingehen, die Allgemeine Studierfähigkeit. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, grundlegende fachliche Kompetenzen in den Grundlagenfächern Erstsprache und Mathematik zu eruieren, über welche Maturanden und Maturandinnen auf nicht kompensierbare Weise mindestens verfügen müssen, um als studierfähig zu gelten. Basale fachliche Studierfähigkeiten sind Fähigkeiten, die einen soliden Grund, eine tragende Basis legen, sodass erfolgreich darauf aufgebaut werden kann. Selbstverständlich erhält dieses Fundament nicht erst auf der Schwelle zur Hochschule eine derartige Wichtigkeit. Auf jeder Schwelle wird geprüft und ist geprüft worden, ob die Grundlagen sitzen und um Mängel sichtbar zu machen. Dieses Fundament muss tragfähig sein vom ersten Lesenlernen an, damit gewinnbringend anspruchsvollere Aufgaben bewältigbar sind – wie auch die Beherrschung des Einmaleins unabdingbar ist für die Lösung komplexer mathematischer Problemstellungen. Diese basalen Kompetenzen sollen im Verlauf der gymnasialen Ausbildung systematisch gefördert und geprüft werden und nicht erst anlässlich der Matur im Zentrum stehen (auch weil an der Praxis der Kompensierbarkeit ungenügender Noten nicht gerüttelt werden soll). MaturandInnen ‹können› also durchaus mehr, als es die basalen Kompetenzen verlangen, zumindest im einen oder anderen Fach. Aber jede Maturandin, jeder Maturand muss mindestens über die basalen fachlichen Fähigkeiten in Erstsprache und Mathematik verfügen (für andere Fächer wie Fremdsprachen oder Informatik gibt es ganz offensichtlich ebensolche basalen fachlichen Fähigkeiten, die stehen aber bislang nicht im Fokus). Damit sollten sie gerüstet sein für eine weitere berufliche Ausbildung an der Hochschule. Stellt sich also die Normfrage: Wo setzen wir das Genügend an? Wie hoch soll die Latte gesetzt werden? Walter Herzog, unter anderem emeritierter Ordinarius für Pädagogik an der Universität Bern, äussert sich in seinem vielbeachteten Artikel ‹Bildungsstandards ante portas› im Gymnasium Helveticum kritisch gegenüber der Standardbewegung in den Schulen. Als ‹bildungspolitische Grosswetterlage› bezeichnet er die Tendenz einer politischen Einflussnahme über Standardisierungsreformen (wie HarmoS und Lehrplan 21) und Bildungsmonitoring, wenn auch bislang erst in der öffentlichen Schule der Fall. Eine solche Normierung über lokale und regionale Grenzen hinaus habe zum Ziel, über den Output Einfluss zu nehmen und somit eine steuernde Funktion auszuüben. Indem also die Politik verbindliche Bildungsstandards vorgebe, die konsequent überprüft würden, wie es der alle vier Jahre erscheinende Bildungsbericht Schweiz für die öffentliche Schule tut, könne über den Output regulierend Einfluss genommen werden und bringe ‹im Schlepptau eine weit weniger harmlose Umformung unserer öffentlichen Schule mit sich› (Herzog, 2015, S. 9). Vom Prinzip Bildung als Prinzip der Persönlichkeitsformung werde somit übergegangen in eine Bildung, die Wissen und Können meint, welche Problemlösungsstrategien im Umgang mit konkreten Lebenssituationen erfolgreich anzuwenden wisse. (Herzog, Walter, 2015, Bildungs- standards ante portas?, in: Gymnasium Helveticum, 3/2015, S. 8; http://www.vsg-sspes.ch/fileadmin/ files/GH/GH_03_2015.pdf). Umso diffiziler stellt sich demzufolge die Frage nach der Messlatte, an der wir – gemäss Herzog – bloss selber gemessen werden sollen? Eine solche utilitaristische Tendenz in der Bildungslandschaft nehme ich ebenfalls wahr. Jedoch scheint mir mit Blick auf den Kurzbericht, der als Abschluss des Teilprojekts 1 gilt, das Eruierte für die Erstsprache (für die Mathematik kann ich das nicht sagen) gleichfalls als wahr und wichtig, sodass wir uns als Deutschfachschaft den darin geäusserten Forderungen deswegen gerne verpflichten, weil sie ein klares Zeichen setzen für mehr Verbindlichkeit in den fachlichen Fähigkeiten der Erstsprache und unmissverständlich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit fordern von (fast) allen gymnasialen Fächern: Nur gemeinsam können wir ein sprachliches Niveau erreichen, das Maturandinnen und Maturandinnen auch weiterhin den prüfungsfreien Zugang zu Universitäten erlaubt. Aber werden wir konkreter: Franz Eberle, Professor für Gymnasialpädagogik an der Universität Zürich, der schon für die EVAsage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 5 Vorwärtskommen statt Aufwärtsstreben MAR-Studien verantwortlich zeichnete, hat mit seinem Team den noch unveröffentlichten Kurzbericht, der sich zurzeit in der Vernehmlassungsphase befindet, im Oktober 2014 der EDK zugestellt. Die Erhebung der Daten (Teil A) erfolgte über alle Landesteile und Studienfächer. Dabei wurden einerseits zwei besonders erfolgreiche Studierende aus je zwanzig Studiengängen nach dem ersten Hochschuljahr qualitativ danach befragt, welche Fähigkeiten sie für unabdingbar hielten, um erfolgreich ein Studium in Angriff zu nehmen; andererseits wurden Dozierende befragt, welche Voraussetzungen die Studenten gemäss ihrer Einschätzung mitbringen müssen, um den Aufgaben an ein Studium gewachsen zu sein. Die Auswertung und damit der Vorschlag, was als fachliche Studierkompetenzen gelten soll (Teil B), überzeugt und lässt mit Blick auf den Lehrplan Deutsch der Alten Kanti gute Prognosen für unsere MaturandInnen zu. Insbesondere die rezeptiven Fähigkeiten wie das Verstehen fachlich anspruchsvoller Vorträge oder Diskussionen, das Sich-Zurechtfinden in (wissenschaftlichen) Texten sowie deren Verständnis sind gemäss Bericht im ersten Studienjahr – und je nach Organisation des Studienfachs – zentral zu bewältigen. Nicht in allen Studienfächern werden bereits im ersten Jahr produktive erstsprachliche Kompetenzen gefordert. Indes in den philologischen Fächern, in Geschichte, den Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie im Studienfach Architektur spielen Kompetenzen 6 wie Texte planen und strukturieren können oder dieselben anzureichern verstehen mit Materialien und Argumenten aus eigener Recherche, effiziente und systematische Verschriftlichung sowie inhaltliche und formale Überarbeitung eine wesentliche Rolle. Das setzt selbstredend die Handhabung von Grammatik und Orthographie voraus. Ebenso gehört beispielsweise ein Wissen um die vielseitigen Wirkungsweisen unterschiedlicher Textsorten dazu. Umsetzung der Forderungen an der Alten Kanti Basale fachliche Studierfähigkeiten seien zwar für eine allgemeine Studierfähigkeit unabdingbar, aber noch nicht hinreichend, betont Eberle in seinem Bericht immer wieder, und legt den Finger darauf, dass über deren Sicherstellung die Vorbereitung auf anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft (vertiefte Gesellschaftsreife) ebenso ein Hauptziel eines Gymnasiums bleiben muss! Zudem bilden die nichtbasalen Kompetenzen in Erstsprache und Mathematik weiterhin wichtige Bereiche, ebenso wichtige wie bisher. Keine Panik also, weder der Erstspracheunterricht noch die Ausrichtung des Gymnasiums soll komplett umgekrempelt werden. Das Grundlagenfach Erstsprache, also Deutsch an der Alten Kanti, kann Wesentliches beitragen, um die genannten Kompetenzen zu fördern und zu festigen, zum Beispiel in Form einer für alle verbindlichen, nicht kompensierbaren Interpunktions- und Orthographie- prüfung, oder indem verstärkt ein Schwerpunkt auf die Arbeit mit Sachtexten (Konzeption, Argumentationsstruktur o. ä.) gelegt wird. Aber das allein reicht bei weitem nicht aus. Diese Kompetenzen sind nicht fachspezifisch, sondern elementar! Will man aus den Ergebnissen des Teils B ernsthaft Konsequenzen ziehen, müssen sowohl auf schulorganisatorischer Ebene als auch auf der Ebene der einzelnen gymnasialen Fächer Nägel eingeschlagen werden; mit didaktischen Konzepten wie Stützunterricht oder Halbklassenunterricht, mit Verankerung der interdisziplinären Ausrichtung der basalen fachlichen Kompetenzen in den Lehrplänen weiterer gymnasialer Fächer. Und dabei sind alle Fächer in die Pflicht zu nehmen, zumindest fast alle. Sie spielen eine tragende Rolle bei der Sicherung der erstsprachlichen Kompetenzen wie auch bei der Vermittlung von Textverständniskompetenzen im Rahmen wissenschaftlicher Fachliteratur. Denkbar wären eine Textverständnisprüfungen (mündlich oder schriftlich) auf der Basis fachwissenschaftlicher Texte sowie ein deutlicher Akzent der Benotung von Projekt- und Maturaarbeiten hinsichtlich sprachlicher Kompetenzen. Hier müssen fachschaftsübergreifend neue Ansätze gefunden und verbindlich implementiert werden. In der Zusammenarbeit, scheint mir, liegt unsere Zukunft. Eine Nachlese zum Kollegiumstag Am 7. August 2015 respektive am letzten (und sehr heissen) Tag in den Sommerferien fand an der Alten Kanti eine Weiterbildung zum Thema ‹Perspektiven für Mittelschullehrpersonen› statt. Nach einem anregenden einleitenden Referat von Dr. Prof. Silvio Herzog, Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz, luden verschiedene modulartige Ateliers zur Reflexion und Diskussion des Themas ein. Zehn Tage nach dem Anlass traf sich eine kleine Gruppe aus dem Kollegium, um die Reflexion weiterzuführen und um eine Bilanz zu ziehen. Es diskutierten: Katrin Brupbacher (Geschichtslehrerin), Veronika Potykanowicz (Wirtschaftslehrerin), Stephan Girod (Biologielehrer), Markus Zimmermann (Französischlehrer) sowie Marianne Deppeler (Französischlehrerin). Marianne Deppeler: Weiterbildungen dienen vor allem dazu, Denkanstösse zu geben, eine Betrachtungsweise oder ein Handeln zu verändern. Was nehmt ihr aus unserer letzten Weiterbil«Es ist viel schwieriger, eine reine dung mit? Vorwärtsbewegung attraktiv zu finden als einen Aufstieg.» Katrin Brupbacher: Mich erstaunt, wie wenig das Thema auf der Mittelschulebene erforscht wurde. Vielleicht lässt sich dies teilweise dadurch erklären, dass sich Mittelschullehrpersonen bis noch vor einigen Jahren primär als Fachpersonen verstanden und nur sekundär als Pädagogen. Allerdings ist es heute nicht mehr so selbstverständlich wie früher, dass man im Lehrberuf eine Anstellung findet oder dass man an einer Schule bleiben kann – wie auch das Damokles-Schwert der Standortverschiebung WMS/IMS nach Zofingen bei Markus Zimmermann uns zeigt. Es werden einige aus unserem Kollegium die Schule verlassen müssen, was verständlicherweise Ängste und Unsicherheit auslösen kann. Gerade auch aus diesem Blickwinkel betrachtet, bekommt Weiterbildung (im engeren oder weiteren Sinn) ein ganz neues Gewicht. «Manchmal wäre ich auch gerne Unternehmer und im freien Markt tätig.» Stephan Girod Veronika Potykanowicz: Mir hat das Referat von Herrn Herzog vor allem aufgezeigt, dass in der Thematik der persönlichen Entwicklung das Mitarbeitergespräch ein sehr wichtiges Instrument darstellt. Man wird angestossen, auf seinem Weg innezuhalten und weiterzuschauen. Allerdings geht es bei unseren flachen Hierarchien weniger darum, im Hinblick auf einen Gewinn für die Firma einen weiteren Karriereschritt einzufädeln, wie es in der Privatwirtschaft üblich ist, als oft auf freiwilliger und selbstbestimmter Ebene aktiv zu werden, um sich weiterzubringen. Deppeler: Bei uns sind im Mitarbeitergespräch gewissermassen beide Ebenen vereint: Wir haben die Eigenverantwortung in Bezug auf das persönliche Weiterkommen, aber auch eine Verantwortung gegenüber der Schule als Institution, die wiederum durch das Handeln und Wirken jeder einzelnen Lehrperson vorangebracht wird. In beiden Bereichen, im persönlichen Wachsen und Weiterkommen sowie im Mittragen einer Schulinstitution, sehe ich das Mitarbeitergespräch als eine Motivationsquelle für eine Lehrperson. Sie kann darlegen, wo sie steht, zurückschauen auf Erreichtes, sich weitere Ziele setzen und erhält ein direktes Feedback. Stephan Girod: Mir wurde durch die Weiterbildung wieder einmal bewusst, wie viele Freiheiten in Bezug auf Entwicklungsmöglichkeiten unser Beruf eigentlich lässt – trotz oder gerade wegen der flachen Hierarchien. Ich persönlich hatte nie das Gefühl, mich im Beruf zu wenig entwickeln zu können. Ich hatte stets eigene Projekte sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 7 KOLUMNE neben der Schule. Entsprechend sah ich den Lehrberuf nie als eine Sackgasse, wie man es mangels einer richti«Ein Beruf ist stets eine Art Gegen Karriereleiter empfinden samtpaket, und in diesem Paket könnte. Es ist in Bezug auf den gibt es Vor- und Nachteile, die Lehrberuf nötig, den Begriff man abwägen muss.» ‹Karriere› neu zu definieren, und zwar im Sinne einer Art SelbstverVeronika Potykanowicz wirklichung in einem Fachbereich, der uns sehr interessiert. Manchmal wäre ich zwar auch gerne Unternehmer und im freien Markt tätig. Aber ich komme immer wieder zum Schluss, dass ich hier an der Schule glücklich und zufrieden bin. Potykanowicz: Wir müssen uns klar werden, welche Hauptziele wir uns im Beruf setzen. Ein Beruf ist stets eine Art Gesamtpaket, und in diesem Paket gibt es Vorund Nachteile, die man abwägen muss. So gesehen ist es unter Umständen nicht mehr so wichtig, dass die Privatwirtschaft ihre Angestellten im Sterne-Hotel übernachten lässt, während ich mich in Klassenlagern mit der Jugi begnügen muss. Wir haben unseren Beruf schliesslich be- reits im Wissen darum gewählt, was er bietet und dass es beispielsweise wenig bis keine Aufstiegschancen gibt. Desto wichtiger ist es für uns, kleinere Ziele zu wählen, die uns glücklich machen. Markus Zimmermann: Ich sehe den Lehrberuf als ein stetiges Vorwärtskommen. Allerdings ist es viel schwieriger, eine reine Vorwärtsbewegung attraktiv zu finden als einen Aufstieg. Man muss sich immer bewusst sein, dass Vorwärtskommen den eigenen Ehrgeiz ebenso herausfordert. Abgesehen von diesem Bild des Vorwärtskommens spielt auch der zyklische Aspekt eine Rolle. Ich mag den Zyklus von kommenden und gehenden Klassen. Auch das hat etwas Befriedigendes, nicht zuletzt weil zyklische Bewegungen gewissermassen ganz allgemein den Gang des Lebens abbilden. Brupbacher: Das Zyklische kann natürlich im Gegenteil auch als anstrengende Monotonie oder unbefriedigende Routine empfunden werden, wenn man mit neuen Abteilungen stets wieder von vorne beginnen muss und die Abteilungen die Schule dann verlassen, wenn sie sich in unserem Fach ein gutes Schulabschlussniveau angeeignet haben. In keinem anderen Beruf hat dieses Phänomen des Zyklischen einen vergleichbar zentralen Stellenwert. Deppeler: Wenn man den Lehrbe«Heute ist es nicht mehr so ruf wählt, muss selbstverständlich wie früher, man die genanndass man im Lehrberuf eine ten Spezifizitäten Anstellung findet oder dass der Tätigkeit – die man an einer Schule bleiben flachen Hierarchien, kann.» das Vorwärts- statt AufKatrin Brupbacher wärtsstrebende, das Zyklische – schätzen oder sogar bewusst suchen. Dies ist meines Erachtens Voraussetzung dafür, dass man sich die Freude am Beruf bewahren kann. Hier ist sicher auch die Verantwortung der Schule gefragt: Es braucht Möglichkeiten, persönliche Interessen entfalten zu können, damit man sich seine Zufriedenheit bewahren kann. Ich sehe hier beispielweise die Chance von fachlich ausgerichteten Sabbaticals, denn die Leidenschaft in unserem Fachbereich macht einen grossen Teil unseres Berufsglücks und unserer persönlichen Zufriedenheit aus. 8 Zimmermann: Weiterbildungen brauchen natürlich auch eigene Ressourcen, sei es im finanziellen oder zeitlichen Bereich. Gerade Lehrpersonen, die in Familienstrukturen eingebunden sind, haben diesbezüglich weniger Freiheiten. Diesen Aspekt darf man nicht ausser Acht «Es braucht Möglichkeiten, lassen. Im Rückpersönliche Interessen blick auf die letzentfalten zu können, damit ten Jahre kann man sich seine Zufriedenman auch feststelheit bewahren kann.» len, dass die WeiterMarianne Deppeler bildungsbereiche neu gewichtet wurden. Die allgemeine Schulentwicklung mit aktuell relevanten Themen hat im Vergleich zum persönlichen Weiterkommen oder didaktischen Dazulernen ein stärkeres Gewicht erhalten als früher, was aus der Sicht der Schulleitung sicher legitim ist. Die anderen Bereiche sollten aber nicht ins Hintertreffen geraten. Das [UN-]DING Die Agenda Letzthin, noch vor den Ferien, stand zwanzig Minuten zu früh am Bahnhof und beschloss, den Buchladen aufzusuchen, in der Hoffnung, die Zeit sinnvoll hinter mich zu bringen. Da lag schon das kleine, rote Büchlein in meiner Hand, und alle Tage der kommenden eineinhalb Jahre waren bereits darin enthalten. Marke: ‹Moleskin›, zu Deutsch ‹Maulwurfshaut›. Preis: akzeptabel. Ich beschloss, mir etwas Ordnung für die nächsten eineinhalb Jahre zu gönnen, nach all den überraschenden Prüfungen, Whatsapp-Nachrichten mit wütenden orangen Emojis, die ich aufgrund verpasster Treffen erhalten hatte, und Terminen, die gleich dreifach verplant waren, ohne dass ich es gemerkt hätte. Vor zwei Wochen hat mein neues Leben begonnen, nachdem ich die Ferien damit verbracht hatte, dem roten Büchlein mit Zitaten aus Liedern und Büchern einen Sinn zu geben. Schon die erste montagmorgendliche Notiz (‹S.198-202 lesen›) tat aufgrund ihrer Brupbacher: Die Schulleitung müsste allenfalls noch klarer kommunizieren, dass für Sabbaticals und individuelle Weiterbildungen Kredite zur Verfügung stehen, und welche Bedingungen man erfüllen muss, um diese in Anspruch nehmen zu können. Hier sind natürlich sehr individuelle Lösungen gefragt: Manchmal reicht eine Teilentlastung, damit man einer persönlichen Entwicklungsidee nachgehen kann, manchmal wünscht man sich ein komplettes Schul-Timeout. Belanglosigkeit weh, und dann kamen die Prüfungen von Vektorgeometrie bis Ethik, die Deadlines, die ich nun alle einhalten würde, der Stress, der nun schon Monate vor dem eigentlichen Ereignis eintrat. Während der Lektionen lag das Büchlein auf dem Tisch, so rot, dass ich es aufschlagen musste. Nach drei Schultagen fand ich eine Sammlung von Stickern darin, unter anderem einige mit der Aufschrift ‹birthday›. Ich machte eine Tugend Girod: Die Schulleitung zeigt sich sehr offen gegenüber den Entwicklungsideen der Lehrpersonen; wir sollten vielleicht vermehrt selbst daran denken, die bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Textfassung: Marianne Deppeler, Fotos: Markus Suter daraus und fragte meine Banknachbarn in besonders unerträglichen Stunden nach ihrem Geburtsdatum und klebte dieses pflichtgemäss mit einem Sticker zu. Vergessene Geburtstage bleiben mir von nun an erspart. Nein, die ‹Maulwurfshaut› hat mir nicht die erhoffte Erleuchtung gebracht. Aber dank ihr kann ich meine Gänge in der Dunkelheit jetzt etwas einfacher graben. Benjamin Bieri, G4L sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 9 Am Gymnasium werden die Weichen neu gestellt 108 Viertklässlerinnen und Viertklässler des Gymnasiums geben Auskunft über den Stand der Dinge an der Alten Kanti Aarau – und auch darüber, was noch zu verbessern wäre ++ + 10 +- - -- Ich nehme die einzelnen Fächer wie isolierte Planeten wahr … das liegt an mir … das liegt an den Lehrpersonen 07 28 32 26 09 04 19 41 27 21 13 43 32 15 05 Ich nehme die Fächer wie ein Planetensystem wahr … das liegt an mir … das liegt an den Lehrpersonen 01 03 14 32 33 28 12 24 39 20 18 35 37 20 10 Die Prüfungen in den einzelnen Fächern sind fair Eine faire Leistungsbeurteilung wäre mit weniger Prüfungen möglich Der Leistungsdruck ist zu hoch 07 06 16 60 32 07 01 22 24 40 14 21 24 35 11 Die Projektwochen an der Alten Kanti schätze ich Der Projektunterricht hat mir viel gebracht Die Maturaarbeit halte ich für eine gute Erfindung 45 05 12 33 16 11 03 26 22 34 21 33 34 17 09 Der Unterricht berücksichtigt Gegenwart, Alltag und Wirklichkeit Ich nehme viel Nützliches aus dem Unterricht mit Der Unterricht ist Zeitverschwendung 13 04 05 36 41 15 03 49 36 16 03 17 21 57 08 Meine fachlichen Interessen haben sich in den Kanti-Jahren verändert … das liegt an mir … das liegt an den Lehrpersonen … das liegt an andern Faktoren 19 25 19 12 41 44 51 22 19 19 21 31 21 08 05 16 09 12 14 20 Heute weiss ich mehr als zu Beginn der Kanti … das liegt an mir … das liegt an den Lehrpersonen … das liegt an andern Faktoren 76 47 34 27 23 45 49 31 05 14 17 24 02 00 02 12 00 00 01 08 Heute denke ich differenzierter als zu Beginn der Kanti … das liegt an mir … das liegt an den Lehrpersonen … das liegt an andern Faktoren 37 25 13 15 53 63 52 31 14 16 26 29 03 00 08 18 01 02 09 11 Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihr fachliches Wissen Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihre didaktischen Fähigkeiten Bei Lehrpersonen schätze ich besonders, was sie von Ihrer ‹Aussenwelt› (Erfahrungen, Praxis, Leben) in den Unterricht einfliessen lassen Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihre menschlichen Qualitäten 23 61 18 04 03 23 33 37 11 06 29 41 16 18 02 32 31 23 16 05 Lehrpersonen nehmen sich zu wenig Zeit für meine Anliegen Lehrpersonen sind häufig im Stress oder genervt Lehrpersonen arbeiten nicht gern Ich fühle mich von Lehrpersonen nicht ernstgenommen Lehrpersonen wirken auf mich desinteressiert, ‹abgelöscht› 02 03 02 00 00 Die Atmosphäre in und um die Alte Kanti passt mir Die Infrastruktur an der Schule entspricht meinen Bedürfnissen Ich fühle mich am richtigen Ort 34 46 19 07 02 24 52 20 08 02 40 42 18 03 04 Der Standort der Alten Kanti in Aarau ist ein guter Standort Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, würde ich kein Gymnasium besuchen Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Wohlen an die Kanti Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Zofingen an die Kanti Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Baden an die Kanti 85 05 11 07 22 19 02 08 08 20 03 06 17 14 20 00 24 09 11 09 00 73 62 78 47 Verbesserungspotential an der Alten Kanti Aarau sehe ich: im Bereich der Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern beim Angebot der Freifächer beim Angebot der Projektwochen bei der Qualität des Lehrpersonals in der Zusammensetzung des Stundenplans bei der Reglementierung der Absenzen in der Kommunikation (inkl. Schulnetz) bei den Arbeitsräumen bei den Aufenthaltsräumen im Bereich Verpflegung auf dem Campus 04 07 07 10 27 34 15 14 24 20 16 10 14 21 29 14 24 21 34 20 22 14 19 29 28 24 29 27 26 24 37 38 33 38 15 25 27 28 11 23 29 40 35 10 08 12 12 12 13 21 Statistik und Fairness Wenn wir uns im Unterricht der politischen Philosophie annehmen, halte ich stets den Begriff der Fairness (wie er Ende des 20. Jahrhunderts von John Rawls eingeführt und seither mehrfach modifiziert wurde) hoch. Das ist ohne Frage ein sehr schwieriges Wort. Und als der Philosophie zugewandter Lehrer (und Mensch) begegne ich sämtlichen Statistiken von vorneweg mit grösster Skepsis. Um also keinen falschen Anschein zu erwecken, sage ich gleich: Die Fragen habe ich formuliert. Die Fragebogen gingen sodann an die Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Deutsch mit der Bitte, sie mögen diese von Ihren Viertklässlern ausfüllen lassen. Selbstverständlich hatte ich Hintergedanken, doch kommunizierte ich diese nicht, denn das hätte die Resultat (noch mehr) verfälscht. Was zurückkam, begeistert mich noch immer. Entweder hatte ich die Fragen so clever gestellt, dass auch die Resultate herausschauten, die ich mir wünschte, oder dann – das wär’s doch! – verhält sich die ‹Sache› tatsächlich objektiv und nüchtern so, wie von mir erhofft. Es möge aber bitte jede und jeder selber beurteilen, inwiefern die gestellten Fragen tendenziös sind oder nicht. Wichtig erscheint mir zu vermerken: Da wurden Schülerinnen und Schüler direkt befragt! – Das hervorzuheben ist freilich 07 15 09 07 11 34 30 18 16 19 48 49 54 45 48 16 11 24 43 25 ++ trifft zu + trifft mehrheitlich zu +- plus/minus - trifft eher nicht zu -- trifft nicht zu nur dann relevant, wenn man andere Fälle ins Feld führen könnte, bei denen über die Befindlichkeiten, Einschätzungen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler geurteilt wird, ohne sie zu befragen. Aus meiner Sicht gibt es nur eine Antwort, aus der sich schwer Schlüsse ziehen lassen. Was den Bereich ‹Verpflegung auf dem Campus› betrifft, wurden alle fünf Optionen mit 20 bis 24 Stimmen bedacht – diesbezüglich herrscht offensichtlich Unentschiedenheit. Mit der pädagogischen Brille richtet sich das Augenmerk wohl besonders auf den Umstand, dass über die Hälfte der Befragten angeben, dass sich ihre fachlichen Interessen während der Zeit am Gymnasium verändert hätten (lediglich 9 geben an, dass keine Veränderung stattgefunden habe). Die Weichen werden also während der Kantizeit neu gestellt (und dies hängt nicht zuletzt am Einfluss der Lehrpersonen). Eine fraglos wichtige Zeit … vielleicht die wichtigste? Selbstverständlich haben mich – mit Blick auf die fast schon beschlossene Verlegung des Standorts der WMS (nach Zofingen) und IMS (nach Baden) – die Antworten auf die Standortfragen ebenso interessiert. Die Voten für den Standort Aarau sind doch beeindruckend … Und dass die wenigsten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nach Zofingen zur Schule gehen wollten, falls es den Standort Aarau nicht mehr gäbe (was realiter gar nicht zur Debatte steht), ist – wie man es auch drehen und wenden mag – ein Ergebnis. // Markus Bundi sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 11 r e d s e t a r e s n I eses Der In halt di o.tv EDU wurde nano u z 2 2 t f en. r b e o h w c s r e v t r nO e r e d n a n e n i e an v www.nanoo.t Ein gut gewachsenes Ganzes Zur vom BKS geplanten Standortverschiebung von WMS und IMS Kurz vor den Sommerferien kommunizierte das Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau (BKS) hinsichtlich der Sekundarstufe II sein Standort- und Raumkonzept für die Zukunft. Darin heisst es zum einen, dass die Wirtschafts- und Informatikmittelschulen (WMS und IMS) an den Mittelschulen verbleiben sollen, zum andern sieht das Konzept eine Standortverschiebung vor: Die WMS soll ab 2017/18 nicht mehr in Aarau, sondern in Zofingen geführt werden, die IMS soll Aarau ebenfalls verlassen, allerdings Richtung Baden. Die Vernehmlassung läuft bis Ende September. Während der Entscheid, WMS und IMS an den Mittelschulen zu belassen, nicht nur im Kollegium der Alten Kanti auf grösste Zustimmung traf, sorgt die geplante Standortverschiebung für heisse Köpfe – und dies nicht zuletzt aufgrund der Zahlen und Argumente, welche das BKS der Standortverschiebung zugrundelegt. Wir glauben nämlich, dass dieser Umzug nicht nur der WMS und IMS als Institution schadet, sondern auch die Zahlen künftiger Schülerinnen und Schülern der WMS markant sinken liesse. Es herrscht die Überzeugung, mit der geplanten Verlegung werde die WMS marginalisiert, wenn nicht gar zerstört. Selbstverständlich wär’s möglich, dass künftig alle potenziellen WMS-Schülerinnen und -Schüler aus dem Bezirk Lenzburg nach Zofingen führen, doch wir glauben das nicht. Ebenso zweifeln wir daran, dass die Schülerinnen und Schüler aus und um Aarau in Zukunft in ähnlich hoher Zahl an die WMS nach Zofingen pendeln würden. Sie möchten vielmehr (wie die Lehrpersonen auch) wei- terhin an die Alte Kanti. Dies aus zeitlichen oder monetären Gründen – oder schlicht aus Überzeugung. Denn diese Schule ist über viele Jahrzehnte zu einem guten Ganzen gewachsen. Die Platzprobleme sind denn auch nicht ein Makel, sondern in erster Linie ein starkes Zeugnis für den Erfolg dieser Schule. Nimmt man die Bevölkerungswachstumsprognosen von Bund und Kanton ernst, führt kein Weg darum herum, in Aarau neuen Schulraum zu schaffen. Das ist keine neue Erkenntnis, denkt man nur an die teuren Zumietungen der letzten Jahre. Man gebe der Alten Kanti wieder das Moser-Haus, finde womöglich gar Vereinbarungen mit dem Naturama! Lediglich den Horizont der nächsten 15 Jahre ins Auge zu fassen, obwohl evident ist, dass es auch danach an Schülerinnen und Schülern nicht weniger wird, ist selbst durch die politische Brille betrachtet keine Lösung. Anders gesagt: Die Alte Kanti ist ein Erfolgsmodell. Statt ihre Zerstückelung voranzutreiben, gilt es vielmehr, in diese Schule an idealer Lage zu investieren. Das Glaubensbekenntnis zur Alten Kanti steht hier am Anfang; in der Folge werden einige Lehrpersonen aus dem Kollegium ihre Argumente für einen Verbleib von WMS und IMS in Aarau vorbringen. Markus Bundi, Redaktionsleitung sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 13 ! & & * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Enge Verbindung von Handelsschule und Gymnasium Nachdem in den 1920er Jahren die ehemalige Gewerbeschule in die ‹Oberrealschule› mit Typus C-Matur sowie in die nun neu ‹Handelsschule› genannte Diplomabteilung geteilt 14 * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Gibt es wirklich keine andere Lösung? Die Statistiken des Kantons Aargau weisen einen signifikanten Bevölkerungszuwachs vor allem im Raum Baden und weniger stark im Raum Aarau nach (Graphik 1). Betrachtet man die Raumauslastung der betroffenen Schulen (AKSA, KSBA, KSZO) würde die Alte Kanti leicht entlastet und die Kantonsschule Zofingen (KSZO) würde ganz klar besser ausgelastet. Die Situation der Kantonsschule Baden (KSBA) würde minimal verschärft werden für den Moment durch die Übernahme der IMS von Aarau. In Zukunft wird allerdings ein neues Problem auf die KSBA zukommen, und zwar die Zunahme der allgemeinen Bevölkerungszahl, insbesondere die Zunahme der 15–19- Jährigen. Mit Blick auf diese für die Mittelschulen relevante Gruppe sind das für das Jahr 2020 beziehungsweise 2040 folgende Zahlen: Sebastian Grüninger, Geschichtslehrer Region Aarau Region Zofingen Region Baden 2015 3‘956 3‘021 5‘394 2020 3‘777 2‘959 5‘504 2040 5‘152 3‘887 7‘037 Die Quote des Übertritts von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II ist umso höher, je urbaner ein Ballungszentrum ist. In Baden liegt sie derzeit bei 75%. Dies bedeutet, dass die Mittelschulstandorte in Aarau und Baden sowieso zusätzlichen Platz benötigen. Ein weiteres Gebäude an der KSBA in nicht absehbarer Zukunft kann wohl kaum als Entlastung betrachtet werden. Die KSBA ist jetzt bereits mit 100% ausgelastet, durch die Übernahme der IMS übersteigt dies eigentlich die vorhandene Kapazität. (Graphik 2) * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * Personen 200'000 Baden 175'000 150'000 125'000 Aarau 100'000 Dieser Prozess war von tiefgreifenden Reformen geprägt, insbesondere die Erweiterung durch Prak- tika, Fremdsprachaufenthalte und berufspraktische Projekte sowie den Ersatz des Handelsdiploms durch ein kaufmännisches Fähigkeitszeugnis, inklusive der Möglichkeit zur Erlangung der Berufsmaturität im Rahmen eines einjährigen Berufspraktikums. Die Alte Kantonsschule Aarau hat diesen Prozess unter Führung des langjährigen WMS-Schulleiters Ulrich Salm gemäss Vorgaben von Kanton und Bund aktiv und erfolgreich mitgestaltet und würde diesen gerne auch in Zukunft begleiten. Quelle: Staehelin, Heinrich, Die Alte Kantonsschule Aarau (1802–2002), Aarau 2002. * 5(67.3(84,)9(,01*23.4,)&*,&:(,&5(;*83(,<&!=>?&@&%?#? Bremgarten Zofingen Lenzburg 75'000 Rheinfelden Brugg 50'000 Muri Kulm Laufenburg Zurzach 25'000 0 18 70 Kontinuität und Know-how für die Zukunft Ist es möglich, den Standort der WMS an der Alten * * * Kanti Aarau zu erhalten? Gemäss Standort- und Raumkonzept Sekundarstufe II ist vorgesehen, die WMS von Aarau nach Zofingen zu verschieben, und die IMS nach Baden. Politisches Ziel dabei ist vor allem, in Zofingen die kritische Grösse von 500 Schülerinnen und Schülern zu erreichen. 18 60 sich. Die Handelsdiplomschule (HDS) wurde zur Wirtschaftsdiplomschule (WDS) und schliesslich 2001 zur Wirtschaftsmittelschule (WMS) mit Berufsmaturität. * 18 50 wurde, schlug man Erstere 1958 dem Gymnasium zu, während die Handelsschule eine dreijährige Ausbildung zum Handelsdiplom blieb. In ihrer Ausrichtung sollte sie neu aber auch auf wirtschaftswissenschaftliche Studien hinführen. Dass die längst geforderte, 1964 eingeführte Handelsmatur zuerst der Handelsschule, 1974 jedoch als Wirtschaftsabteilung dem Gymnasium zugeteilt wurde, belegt einerseits die zögerliche Akzeptanz der Wirtschaftsrichtung als Maturitätstypus, andererseits aber auch die enge Verbindung von Handelsschule und Gymnasium an der Alten Kanti, welche nach der Gründung der übrigen Aargauer Mittelschulen 1980 offiziell zur ‚Alten Kantonsschule Aarau’ wurde. Insbesondere in schulübergreifenden Projektwochen und weiteren Zusatzangeboten, vor allem aber durch ein eigentliches Kompetenzzentrum rund um die Wirtschaftsfächer profitierten die beiden Schultypen voneinander. Im Zuge der Dezentralisierung der Kantonsschule wurde 1964 in Baden eine zweite Handelsdiplomschule eingeführt. Bedeutsam waren indes die raschen Veränderungen der kantonalen und eidgenössischen Rahmenbedingungen für den Schultyp in den letzten Jahrzehnten: So brachte der Ausbau der Fachhochschulen sowie der Zugang zur Berufsmaturität neue Orientierungslinien für die Schule sowie Ausbildungsund Berufsmöglichkeiten für ihre Absolventinnen und Absolventen mit * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * In den nächsten Jahren wird der Druck auf die Ballungszentren im Aargau markant zunehmen * Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bestand die einzige Aargauer Kantonsschule aus zwei Abteilungen: Dem ursprünglich primär humanistisch ausgerichteten Gymnasium, stand die anfänglich auf industrielle und gewerbliche Berufe hinführende, bis zur Jahrhundertwende zunehmend mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte Gewerbeschule zur Seite. 1896, im Jahr der Einweihung des neuen Kantonsschulgebäudes (heute Einstein-Haus), wurde dieser eine Handelsabteilung angegliedert. So etablierte sich erstmals ein wirtschaftlich ausgerichteter Zweig an der Kanti. Zu diesem Schultyp waren von Anfang an junge Frauen zugelassen – fünf Jahre später zog das Gymnasium diesbezüglich nach. Schliesslich wurde mit dieser Erweiterung auch der Einfluss des Bundes auf die Kantonsschule verstärkt, da die Handelsabteilung auf ein Diplom bzw. Fähigkeitszeugnis nach dessen Richtlinien hinführte. Insgesamt trug der neue Schultyp den Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft Rechnung und war von Anfang an so erfolgreich, dass er in den späten 1920er Jahren zeitweilig sogar die grösste Abteilung der Kantonsschule bildete. * * 18 88 19 00 19 10 19 20 19 30 19 41 19 50 19 60 19 70 19 80 19 90 20 00 20 10 20 20 20 30 20 40 Von der Handelsabteilung zur Wirtschaftsmittelschule Ist Schule heutzutage nur noch eine Raumfrage? ' 18 80 119 Jahre an der Alten Kanti ' """"#$%&'($)*+,-.)/,+/-$"0123 -WZ+^*E$(FG73'(4*1#3*)6(%/(6C#(*?#RTC)#3'(4..%6%$.%$) !"#$%$&'$&(")%*+%, Grafik 1 › Bevölkerungsentwicklung in den Bezirken, 1850 – 2040 Grafik 2 › Raumauslastung in Prozent an den Mittelschulen per Schuljahr 2014/15 Eine weitere Zunahme der Studierenden wird durch neu eintretende WMS-Schülerinnen und -Schüler in Baden erfolgen, die verständlicherweise einen zentralen Wirtschaftsstandort wie Baden einem eher dezentralen Standort wie Zofingen vorziehen werden. Lukas Meier, Wirtschaftslehrer sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 15 KOLUMNE Die zentrale Lage und gute Erreichbarkeit der WMS am Standort Aarau sprechen für sich BAb y L n A Tale of Two Castles Once upon a time there was a kingdom. The king and his counsellors lived far above the people’s heads in an Mit dem geplanten Standortwechsel nach Zofingen Zusätzlich müssen die Eltern tiefer in die Taschen greifen. würde eine Verlagerung der erfolgreichen und belieb- Das Monatsabonnement des Verbundtarifs A-Welle verten WMS vom wirtschaftlichen, geografischen und teuert sich durch die zusätzlich zu lösenden Zonen durchpolitischen Zentrum an die Peripherie mit weitrei- schnittlich um 51 % von heute CHF 96.46 auf CHF 145.89, chenden finanziellen und zeitlichen Folgen für die was im Schnitt pro Schuljahr und Schüler Mehrauslagen Schülerschaft sowie deren Eltern erfolgen. von zirka CHF 500.– bedeutet. Diese Mehrkosten für die Eltern bleiben in der Vorlage des Regierungsrates unbeWas würde eine solche Verschiebung der Schule konkret rücksichtigt. für die heutigen Schülerinnen und Schüler an unserer Neben diesen ganz konkreten Auswirkungen für die WMS bedeuten? Erhebungen auf der Basis der Wohn- Schülerschaft sprechen weitere Überlegungen für den struktur der 224 Studierenden am WMS-Standort Aarau Standort Aarau. Vor über fünfzig Jahren wurde die Kander 1.–3. Klassen zeigen, welche zeitlichen und finanziel- tonsschule Zofingen geplant und um 1980 im Verbund len Folgen mit dem Wechsel des Standorts Aarau nach mit der Höheren Pädagogischen Lehranstalt und der BeZofingen einhergehen würden (vgl. Abbildungen 1, 2 und rufsschule realisiert. Die Idee damals war die Stärkung Tabelle 1). der Randgebiete. Wie das Beispiel des Abzugs der HPL Die Zahlen sprechen für sich. Offensichtlich ist die Zofingen zum Campus der FH Brugg zeigt, ist es längst fast doppelt so lange Pendlerzeit und die dadurch ent- allen Beteiligten klar, dass es weitsichtiger ist, wenn eine stehenden Mehrkosten für die Studierenden durch den Schule nahe zu ihrer Schülerschaft geht, nicht umgebeabsichtigten Standortwechsel. Bedenkt man, dass die kehrt. Das Experiment einer Schule in der Peripherie hat WMS eine Tagesschule ist, ergibt sich hochgerechnet sich also nicht bewährt. Die Tabelle 1 zeigt die zusätzliche eine zusätzliche Pendlerdauer – was einem Zeitverlust Pendlerdauer, die sich im Schnitt durch den Standortgleichkommt – über die ganze Schülerschaft von 800 wechsel ergibt. Für das Fricktal und Freiamt wäre der Stunden pro Woche! Anders ausgedrückt erhöht sich die Standort Zofingen auf Grund der schlechten Erreichbarwöchentliche Pendlerdauer mit öffentlichen Verkehrs- keit gar ein regionalpolitischer Affront, da deren Pendmitteln pro Schülerin und Schüler im Schnitt von heute lerdauer nicht mehr zumutbar wäre. 3 h 47 min. auf 7 h 21 min. pro Woche! Klassen Standort Pendlerdauer (Ein Weg) in Minuten Pendlerkosten (Pro Monat) in Franken WMS (1. Jahr) Aarau Zofingen 1'322 2'649 5'622 8'959 WMS (2. Jahr) Aarau Zofingen 1'553 2'903 7'180 9'962 WMS (3. Jahr) Aarau Zofingen 2'198 4'332 8'805 13'759 WMS (1. - 3. Jahr) Aarau Zofingen 5'073 9'884 21'607 32'680 Tabelle 1 › Vergleich der kumulierten Pendlerdauer und Pendlerkosten der heutigen 1. – 3. WMSKlassen vor und nach einem Wechsel des Standorts von Aarau nach Zofingen. Gänzlich ausser Acht gelassen wird in der Diskussion auch die Tatsache, dass die ‹Swiss Olympic›-Sportschule der WMS auch dank ihrer zentralen Lage so beliebt ist. Was auf dem Papier interessant aussieht, stellt sich in der Realität oft als sehr kostspielig heraus. So könnte sich nach einem möglichen Wechsel nach Zofingen, verbunden mit der absehbaren Schrumpfung der WMS und den hohen Restrukturierungkosten, unter dem Strich sogar eine teurere Lösung ergeben. Es kann nicht im Sinne des Steuerzahlers sein, die Schwächung einer bestens etablierten Schule zu unterstützen. Pascal Vogt und Michael Haueter, Geografielehrer 16 Abbildung 2 › kumulierte Pendlerkosten infolge Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel pro Monat sions occasionally left the humble subjects wondering. In this kingdom there were six castles; lively places of wisdom and education run by royal knights. Young folk from all over the kingdom would venture out and seek knowledge as squires in the six castles. Some castles were less central and thus smaller than others. In fact, one castle was particularly small and one night, the king and his counsellors sat down and pondered upon the wee number of visitors to that castle. Shouldn’t there be more squires? They all agreed, five hundred squires at least. Yes, that was a good and round number, five hundred be it then. Pleased, they leaned back. But where to get them from? They looked down at the map board with the six little castle figurines. They pushed them back and forth, yet to no avail. But then the biggest castle broke in two as someone had been pushing it too harshly. And there it was; the solution rose right before their very eyes: take the west wing that had broken off the big castle and glue it to the small one. Easily done. They all cheered happily. When this vision was announced to the people, the GRUNDLAGEN DER BERECHNUNGEN 1. Ohne Binnenpendler Pendlerkosten und Pendlerdauer infolge Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel der Lernenden mit identischem Wohn- und Schulort bleiben unberücksichtigt, da diese Binnenpendler vorwiegend mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sind (Langsamverkehr). 2. Pendlerdauer Wegpendler: Schnellste Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (laut Fahrplan SBB, Stand 20.08.2015); werktags mit Ankunft Schulstandort zwischen 07.30 - 08.30 Uhr; ein Weg. Abbildung 1 › kumulierte Pendlerdauer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für den Hinweg ivory tower. Though it wasn’t an evil reign, erratic deci- 3. Pendlerkosten Wegpendler: Kosten Zonenabonnement A-Welle (Basis Monatsabonnement «Junior» für Jugendliche bis zum 25. Altersjahr). little castle rejoiced. Why shouldn’t they? Hadn’t dark rumours of closure been looming? Now salvation seemed granted. Yet what about the big castle? Horror-struck they all stared at the royal charter. All the west wing squires to be taken away?... What would happen to the knights thus made redundant? Could all the knowledge and competence of the west wing, a part of the big castle in its own right, simply be shifted like a wooden figurine on a map board? And what if these squires decided against the lengthy journey to the little castle, hence seeking wisdom elsewhere? Was the death of the west wing as an institution even to be faced ultimately? Thus, the big castle had to deliberate on what to do next. Should they really just stand like a lamb to the slaughter and accept the mutilation? Or shouldn’t they rather stand up and fight for the knights, the squires, the west wing as a whole? How does the tale of the two castles end, you may ask? May you, dear reader, choose your ending wisely. Marielle Guignard, Englischlehrerin sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 17 BILDKOLUMNE EIN AUFRUF Was zusammengehört, soll zusammenbleiben knips! Wenn das nur gut geht! Ein Bild von Markus Meier, Physiklehrer DSC_0029.TIF la Spezia ristorante & pizzeria bahnhofstrasse 88 in aarau Die Wirtschaftsmittelschule der Alten Kantonsschule Aarau soll an die Kantonsschule Zofingen verlegt werden. Das kann doch nicht sein! Mit einem Wechsel – meint man – die geforderte minimale Schülerzahl in Zofingen wieder zu erreichen. Selbstverständlich ist für Zofingen eine Lösung zu suchen. Aber nicht so! Die Schülerzahl ist kein Heiligtum, dem alles andere unterzuordnen ist. Schülerzahlen sind Mittel und rein quantitative Anliegen. Zuerst muss das Ziel diskutiert werden! Die Wirtschaftsausbildung ist eine Besonderheit der Alten Kanti Aarau. Dahinter steht eine lange Tradition. Bei der Gründung der Kanti 1802 umfasste der Lehrplan eine Lateinklasse, eine Klasse in französischer Sprache und ZWEI Klassen für Schüler ‹die zum Handelsstand bestimmt› waren (H. Staehelin, Die Alte Kantonsschule Aarau 1802–2002). Nach einem Unterbruch wurde 1895 eine besondere Handelsabteilung eingerichtet. 1896 konnten zum ersten Mal Mädchen an die Kanti aufgenommen werden. Die ersten drei Kantischülerinnen besuchten das Handeli! Von da an entwickelten sich das Miteinander von Schülerinnen und Schülern, von Gymnasium und Wirtschaftsabteilung zum besonderen Wesen der Kanti. Die Präsenz dieser wirtschaftlichen Dimension ist ein Merkmal der Alten Kanti. Die Integration bezog und bezieht sich auf Schülerinnen und Schüler, aber auch auf Lehrerinnen und Lehrer. Sie setzt sich im Kreis der Ehemaligen fort, der ein wichtiger Pfeiler für die Kanti in Gesellschaft und Öffentlichkeit ist. Ein Blick ins Namensverzeichnis des Ehemaligenvereins AULA beweist es: sehr viele ehemalige Handels- und Wirtschaftsmittelschüler sind dem Verein beigetreten. Sie sind es, die ihre Kinder und Enkel vom Wert der integrierten Gymnasial- und Handelsausbildung in Aarau überzeugen. Diese Zusammengehörigkeit in einer Schule ist ein ideeller Wert, der mehr zählt als Schülerzahlen. Wieso kann ich mich nach so vielen Jahren noch an den ersten Schultag an der Kanti Aarau erinnern? Weil wir alle gemeinsam stolz darauf waren, als Handelsschüler auch Kantischüler zu sein! Erhalten wir diese integrierte Gymnasial- und Handelsausbildung an der Alten Kanti Aarau für unsere Jungen. Silvia Pfisterer-Ott, Gründungspräsidentin AULA Panoramaseite › Fotografie aus der Quartalsarbeit im Bildnerischen Gestalten ‹die Box› von Rebecca Meier, G3A JUBILÄUM Abbildungen › Fabienne Bangerter, Fussballerin, Matura 2013 … ist Nationalspielerin, spielte in der Deutschen Bundesliga und ist derzeit beim FC Basel unter Vertrag Simon Waldburger, Mountainbike, Matura 2013 … fährt heute an der Weltspitze mit. Spitzensport inklusive Matura Silvan Widmer, Fussballer, Matura 2013 … ist Nationalspieler und derzeit in Italien bei Udinese Calcio unter Vertrag. Das Sportgymnasium an der Alten Kanti feiert sein zehnjähriges Bestehen Ehemaliger Spitzen-Handballer, Sportlehrer und seit 2003 Prorektor an der Alten Kantonsschule Aarau: Kurt Büchler ist in Sachen Sportgymnasium der Mann der ersten Stunde. Massgeblich bei der Projektierung und der Umsetzung beteiligt, zeichnet Büchler nun seit zehn Jahren verantwortlich für eine optimale Verbindung von Gymnasium und Spitzensport. Kurt Büchler, das Sportgymnasium an der Alten Kanti feiert sein zehnjähriges Bestehen. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie sich mit diesem Jubiläum erstmals bewusst befassten? Prorektor Kurt Büchler: Schon zehn Jahre – und noch kein bisschen müde … mussten in jeder Hinsicht eingehalten werden. Und für den Stundenplaner bedeutet die Erstellung des Spezialstundenplans für die Sportabteilungen auch heute noch eine sehr schwierige Aufgabe. An der Alten Kanti selber habe ich zum neuen Angebot für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler und damit auch bezüglich der speGratuliere! Und dennoch ist ja einiges passiert in den ver- ziellen Bedürfnisse der Sportlerinnen und Sportler von gangenen Jahren. Was hat Sie zu Beginn überhaupt bewogen, Anfang an eine positive Stimmung erlebt. Das Sportgymein Grossprojekt wie das Sportgymnasium in Aarau in Angriff nasium ist ja nicht zuletzt auch Teil unseres Konzepts zu nehmen? der Begabtenförderung. Büchler: Die Alte Kanti war schon immer sehr initiativ. Warum also nicht auch im Sport? – In diesem Zeit- Und wie steht es um die Lehrperraum entstanden rund um den Kanton Aargau Sportför- sonen? Da ist wohl einiges an derschulen, auch an Gymnasien. Wir konnten doch nicht Flexibilität gefragt? Auch an zusehen, wie die Aargauer Sporttalente in andere Kan- speziellem Know-how? tone abwandern, um Leistungssport und Ausbildung Büchler: Die Lehrpersounter einen Hut zu bringen. Also haben wir uns daran nen sind der wichtigste Teil gemacht, ein Angebot in Aarau zu schaffen. Und das im Konzept. Spezielles KnowAKSA-Konzept hat offensichtlich überzeugt und vom De- how braucht es nicht und Leispartement BKS den Auftrag für die Umsetzung erhalten. tungssportler müssen sie erst recht nicht sein. EntscheiEine leichte Übung aber war das nicht. Da waren einige Um- dend ist, dass die Lehrpersostellungen und Anpassungen vonnöten. Gewiss auch Über- nen die Situation der Sportzeugungsarbeit. Was waren damals die grössten Schwierig- schülerinnen und Sportschükeiten? ler kennen und verstehen. Büchler: Die grössten Herausforderungen stellten Dass sie so weit wie nötig und sich zuerst auf der strukturellen Seite, vor allem die Um- möglich auf die Anliegen eingestaltung des 4-jährigen Bildungsgangs auf den 5-jähri- gehen. Dazu gehören Flexibigen Sportlerlehrgang. Anforderungen wie die Stunden- lität, weil Nachprüfungen tafel, die Promotions- und Maturafächer und anderes zum Alltag in der Sportabtei22 lung gehören, oder die Bereitschaft zur Unterstützung bei Stofflücken nach Abwesenheiten. Was die Sportlerinnen und Sportler immer wieder ansprechen, ist der Wunsch, verstanden zu werden, wenn sie unter Zeitdruck sind, grosse Belastungen haben und darum auch manchmal ihre Ressourcen einteilen müssen. Seit 2007 ist das Sportgymnasium ‹Swiss Olympic Partner School› – was bedeutet das? Büchler: Swiss Olympic, als Dachorganisation des Schweizer Sports, zertifiziert Schulen und Ausbildungsinstitutionen, welche für Sporttalente spezielle Bildungsmodelle führen. Das bedeutet aber, dass wir Kriterien erfüllen müssen, um das Label ‹Swiss Olympic Partner School› tragen zu dürfen. Diese Kriterien sind zum Beispiel für den Leistungssport verträgliche Schulstrukturen, Zeitgefässe für Trainings, eine grosszügige Urlaubsregelung, aber auch personelle und pädagogische Faktoren wie Unterstützung, Nachführunterricht für Abwesende oder die Möglichkeit, Prüfungen zu verschieben. Nicht zuletzt müssen wir regelmässig die sportliche Qualität unserer Sportlerinnen und Sportler ausweisen. Das heisst, um ‹Swiss Olympic Partner School› zu sein und zu bleiben, dürfen wir nur ausreichend qualifizierte Sportlerinnen und Sportler in unseren Sportabteilungen fördern. Der Leistungsausweis ist ja beeindruckend: Von den bisherigen Absolventinnen und Absolventen des Sportgymnasiums finden wir so manchen Namen in den Medien, und bislang hat lediglich Kurt Büchler, ein Schüler Prorektor … und noch kein bisschen müde. (von 96) die Matura nicht bestanden. Man gewinnt den Eindruck, dass wir es hier mit einem sehr seltenen Fall zu tun haben: Man bekommt ‹de Foifer und s Weggli›. Täuscht der Eindruck? Büchler: Ich würde das eher als grosse Chance bezeichnen. Immerhin lässt sich in der Schweiz mit wenigen Ausnahmen nicht vom Sport leben. So verfolgen auch die meisten Abgängerinnen und Abgänger des Sportgymnasiums, auch wenn sie hohe sportliche Ziele erreicht haben, eine weitere Ausbildung, zum Beispiel ein Teilzeitstudium. Einige setzen aber auch für ein, zwei Jahre voll auf Sport, um dann erst später in eine Ausbildung einzusteigen. Es freut uns natürlich, dass wir zahlreiche erfolgreiche und in der Sportwelt bekannte Namen unter unseren Abgängerinnen und Abgängern haben. So finden sich in einigen Nationalmannschaften der Schweiz ehemalige AKSA-Schülerinnen und -Schüler. Die Bilanz auf der schulischen Seite ist auch sehr erfreulich. Auch wenn die Sportlerinnen und Sportler zuweilen taktieren und mit ihrem Einsatz ökonomisch umgehen müssen, reihen sich regelmässig Sportschülerinnen und Sportschüler an der Abschlussfeier unter die besten Absolventinnen und Absolventen ein. Im Abschlussjahrgang 2014/15 erzielte bekanntlich ein Sportschüler das beste Maturazeugnis des ganzen Jahrgangs. sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 23 Abbildungen › Jonas Wittwer, Unihockey-Goalie, Matura 2012 … spielt derzeit als Profi beim schwedischen Verein Karlstad IBF in der stärksten Unihockey-Liga der Welt. Wagen wir einen Blick in die Zukunft, auf die nächsten zehn Jahre: Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial für das Sportgymnasium an der Alten Kanti? Büchler: Grundsätzlich dürfen wir ja sehr zufrieden sein. Dass unser Konzept gut ist, hören wir von vielen Seiten. Mit der personellen Ergänzung in der Leitung des Sportgymnasiums (Simone Bachmann und Oliver Berger als Sportkoordinatoren) habe ich nicht nur Entlastung und Unterstützung erfahren, auch die Betreuung der Sportlerinnen und Sportler sowie die Zusammenarbeit mit den Sportpartnern (Sportvereine und Sportverbände) haben viel an Qualität und Nachhaltigkeit gewonnen. 24 Laura Künzler, Volleyballerin … ist Stammspielerin in der Nationalliga A und Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft. Weitere Verbesserungen? Im strukturellen Bereich ist der Spielraum wohl ausgereizt. Im pädagogischen Bereich denke ich immer wieder an Optimierungen im Bereich ‹zeit – und ortsunabhängiges Lernen und Arbeiten›. Schülerinnen und Schüler, die oft oder länger ortsabwesend sind, sollten bei der Erarbeitung von Unterrichtsstoff noch besseren Zugriff auf die entsprechenden Materialien haben und Aufträge von extern erledigen können. In einigen Fächern klappt das bereits recht gut, in andern könnte das noch entwickelt werden. Die Fragen stellte Markus Bundi Ein Youngstar am Volleyballhimmel Sie ist die grosse Schweizer Nachwuchshoffnung im Volleyball: Laura Künzler aus Neuenhof hat sich im Alter von gerade einmal 18 Jahren als Stammspielerin in der Nationalliga A und in der Schweizer Nationalmannschaft etabliert. Laura ist ein Ausnahmetalent. Anders lässt sich ihr kometenhafter Aufstieg kaum erklären. Zu Beginn verlief ihre Karriere nämlich eher unspektakulär. Im Primarschulalter schloss sie sich dem Volleyballverein ihres Wohnortes Neuenhof an, wo sie zuerst bei den Juniorinnen, später dann bei den Damen in der 4. Liga spielte. Dann wurde sie in die Kaderauswahl des Kantons Aargau selektioniert. Von diesem Zeitpunkt an ging alles sehr schnell. Sie wechselte von Neuenhof zu Kanti Baden in die 1. Liga und stieg ein Jahr später mit dieser Mannschaft in die Nationalliga B auf. Dank konstant starken Leistungen empfahl sie sich auch für die Juniorinnen-Nationalmannschaft und kam dort regelmässig zu Einsätzen. Ihr Talent blieb den Topklubs der Nationalliga A nicht verborgen. Angebote kamen aus der ganzen Schweiz, schlussendlich entschied sie sich für das familiäre Umfeld bei Sm’Aesch Pfeffingen und gegen renommiertere Klubs wie beispielsweise Volero Zürich. Dieser Entscheid widerspiegelt den Charakter und die Einstellung der jungen Frau. ‹Ich bin ein totaler Familienmensch und zog es daher vor, für einen Klub zu spielen, der es mir ermöglicht, näher bei meiner Familie zu sein›, sagt Laura. Trotz ihres Erfolges ist sie am Boden geblieben, mit der Suche nach Gründen für ihren rasanten Aufstieg tut sie sich schwer. ‹Es ist halt einfach so passiert›, schmunzelt sie. Ein weiterer Grund für ihren Wechsel nach Pfeffingen war die Alte Kanti. Laura besucht das Sportgymnasium im vierten Jahr und wollte auf keinen Fall die Schule wechseln. Die Sportkanti ermöglicht ihr, die Doppelbelastung Profisport und Schule unter einen Hut zu bringen. Allerdings sieht sie die Schule nicht als Belastung, sondern eher als Abwechslung zu den täglichen Trainings. Trotzdem bleibt neben der Schule und dem Sport nur wenig Zeit für die Familie, ihren Freund oder sie selbst. Hat sie einmal etwas Freizeit, verbringt sie diese am liebsten in entspannter Atmosphäre, sei es beim Kochen eines eigenen Gerichtes oder beim Geniessen eines guten Filmes. Laura kennt auch die Schattenseiten des Sportlerlebens. Sie wohnt und trainiert in Basel, pendelt jeden Tag zur Schule nach Aarau und sieht ihre Familie in Neuenhof daher nur noch selten. ‹Das ist ab und zu schon hart›, erklärt sie. Doch die Bereitschaft, für ihre grosse Leidenschaft Opfer zu bringen, zahlt sich aus. Die letzte Saison bezeichnet sie als bisheriges Highlight ihrer noch jungen Karriere. In ihrer ersten NLA-Saison wurde sie bereits Topskorerin, das heisst, sie konnte für ihr Team am meisten Punkte erspielen. Als Belohnung wurde sie zum ‹Youngstar of the Year› gewählt. Die beste Juniorin der NLA zu sein, macht sie besonders stolz. Zudem ist sie mittlerweile Stammspielerin der Damen-Nationalmannschaft, mit welcher sie sich nächstes Jahr gerne für die EM qualifizieren würde. Die sympathische junge Frau will hoch hinaus. Mit ihrer Grösse von 1.88 m hat sie dafür bereits gute Voraussetzungen. Sie weiss auch, wohin sie diese Voraussetzungen und ihr unglaubliches Talent noch führen sollen. ‹Nach der Kanti will ich voll auf die Karte Profisport setzen und abwarten, was passiert.› Laura, die in Berkeley (USA) geboren wurde, träumt von einer Karriere im Ausland, über ein Engagement in Frankreich oder Italien würde sie sich besonders freuen. Nach ihrer Volleyballkarriere könnte sie sich die Ausübung des Traineramtes oder auch eine Tätigkeit abseits des Sports als Kindergärtnerin vorstellen. Solange ihr Körper mitmacht, ist aber sicher der Sport im Vordergrund. Vorerst aber gilt ihre ganze Aufmerksamkeit der Vorbereitung auf die kommende Saison. Fabienne Berner, G4L sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 25 DIE SCHULLEITUNG HAT DAS WORT Mit Köpfchen zu olympischen Weihen Peter Hänsli, Prorektor Bereits kleine Kinder wissen, was Olympische Spiele sind. Seit gut zwei Jahren wissen mittlerweile hoffentlich schon fast alle Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti, was Wissenschafts-Olympiaden sind! Wer aber sind sie, die brillanten Köpfe der AKSA, und welches sind ihre herausragenden Leistungen? Wissenschafts-Olympiaden sind Wettbewerbe für Mittelschülerinnen und Mittelschüler, die sich in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Philosophie und Physik über den Schulstoff hinaus interessieren. Seit mehreren Jahren schon gibt es nationale Wettkämpfe in diesen Disziplinen. Neuerdings ist auch das Fach Geografie dazugekommen. Genau wie im Sport bestreiten die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lieblingsfach Vorausscheidungen. Wenn sie gut abschneiden, können sie sich für die Teilnahme an den nationalen Finals qualifizieren. An diesen gibt es Gold-, Silber- und Bronzemedaillen zu gewinnen. Die Ehrenplätze werden mit einem Diplom ausgezeichnet. Die besten 25 Teilnehmenden der nationalen Finals reisen an die Internationalen WissenschaftsOlympiaden, die jedes Jahr für jede Disziplin in einem anderen Land der Welt stattfinden. Weltweit nehmen je nach Fach Delegationen aus bis zu über hundert Ländern der Welt teil. Mit den Internationalen Olympiaden soll der Austausch unter Jugendlichen 26 aus verschiedenen Ländern gefördert werden. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird ermutigt, überdurchschnittliche Herausforderungen anzugehen und auch interdisziplinär zu denken. Schon seit rund zwanzig Jahren haben immer wieder einzelne Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti an den Wissenschafts-Olympiaden teilgenommen. Einige wenige haben sogar die Qualifikation für eine der Internationalen Olympiaden geschafft. Vor einigen Jahren beschloss die Schule, grössere Anstrengungen zur Motivation der Schülerinnen und Schüler zu unternehmen und unterstützt diese seither bei ihrer Vorbereitung aktiv. Seit dem Olympiadenjahr 2008/09 machten 278 Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti an einer der ersten Runden der Schweizer Wissenschafts-Olympiaden mit. Angefangen mit fünf Personen im Jahr 2008 stiegen die Zahlen massiv an, auf genau 89 an der Zahl im Jahr 2011. Seither bewegt sich die Anzahl der Teilnehmenden in diesem Rahmen. Beeindruckende Leistungsdichte In den letzten sieben Jahren haben sich 32 Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti für die nationalen Finals einer der sieben Disziplinen der Schweizer Wissenschafts-Olympiaden qualifiziert. Bemerkenswert ist die Steigerung im Olympiadenjahr 2013/14. Damals haben 15 von 92 Erstrundenteilnehmenden die nationalen Finals erreicht und sieben Jugendliche haben gar die höchst anspruchsvolle Qualifikation an eine der Internationalen WissenschaftsOlympiaden geschafft. Im vergangenen Jahr haben sich erneut neun Jugendliche für eine nationale und deren drei für eine Internationale Wissenschafts-Olympiade qualifiziert. Die Leistungsdichte an Internationalen Wissenschafts-Olympiaden ist besonders beeindruckend. So wurden seit 2009 von 15 Teilnehmenden insgesamt 13 Auszeichnungen gewonnen, davon elf Medaillen (vier Silber- und sieben Bronzemedaillen, wovon deren fünf im vergangenen Jahr!) und zwei Honourable Mentions. Dank der hervorragenden Resultate insbesondere auf nationaler Ebene im Olympiadenjahr 2013/14 wurde die Alte Kanti vom Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden mit dem begehrten Schulpreis 2014 ausgezeichnet. In der Laudatio heisst es unter anderem: ‹Der Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden würdigt mit der Vergabe des Schulpreises 2014 an die Alte Kantonsschule Aarau deren langjährige und engagierte Förderung interessierter und begabter Schülerinnen und Schüler in den Disziplinen Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und Philosophie sowie die ausgezeichnete institutionelle und pädagogische Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schweizer Wissenschafts-Olympiaden.› Die nebenstehende Tabelle lässt sich sehen. Sie erfüllt die Schule mit Stolz und Dankbarkeit. Gleichzeitig hofft sie, die bisher erzielten Erfolge seien auch ein grosser Ansporn für die jüngeren Schülerinnen und Schüler. Jedes Jahr wieder gibt es viele und neue Hoffnungsträger. Sie sind das Potenzial einer Schule, die lebt! Weitere Informationen zum Thema unter www.olympiads.ch Pascal Su (2010) Sebastian Stengele (2014) Rafael Winkler (2014) Raphael Fischer (2014) Alexander Eichenberger (2014) Janik Grädel (2015) Lukas Lüthy (2015) Mattia Humbel (2015) Linus Geiser (2015) 2009 2010 2013 2014 2014 2013 2014 2014 2013 2014 2014 2014 2015 2015 2015 Mathematik Mathematik Biologie Biologie Physik Physik Physik Informatik Biologie Biologie Chemie Chemie Chemie Physik Physik Bremen Astana Bern Bali Astana Kopenhagen Astana Taipeh Bern Bali Hanoi Hanoi Baku Mumbai Mumbai Deutschland Kasachstan Schweiz Indonesien Kasachstan Dänemark Kasachstan Taiwan Schweiz Indonesien Vietnam Vietnam Aserbaidschan Indien Indien Honourable Mention Bronze Bronze Silber Bronze Honourable Mention Bronze Silber Bronze Bronze Bronze Bronze Bronze Tabelle › Teilnahmen und Resultate an den Internationalen Wissenschafts-Olympiaden seit 2009 [ Foto: Julia Baumann] PORTRÄT Auf den Spuren von Sherlock Holmes Wie bringe ich Maturaarbeit, Sport, Freunde und Schule unter einen Hut? Diese Frage stellen sich zurzeit wohl die meisten Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Alten Kantonsschule Aarau. Julia Fischer stellt sich derweil eine ganz andere: ‹Schaffe ich es, mich dieses Jahr für die Internationale Chemieolympiade zu qualifizieren?› Doch woher kommt dieses aussergewöhnliche Interesse an Chemie? Julia ist überzeugt, dass ihr dies von Zuhause mitgegeben wurde: ‹Meine Mutter hat eine Lehre als Chemielaborantin gemacht, und mein Vater hat Chemie studiert.› Auch das Grundlagen- und Schwerpunktfach haben ihr Interesse zusätzlich gesteigert, und die äusserst positiven Erfahrungen an den bisherigen Olympiaden motivieren sie zu einer dritten Teilnahme. ‹Die Lehrer in Julia Fischer ist 17 Jahre alt, wohnt in Biberstein, spielt den Vorbereitungskursen sind sehr kompetent und köngerne Unihockey, reitet und hat das Ergänzungsfach Psy- nen die riesige Menge von Stoff gut vermitteln. Man kann chologie und Pädagogik gewählt, nichts Aussergewöhn- ein viel tieferes Verständnis für die Thematik aufbauen liches für eine Schülerin der AKSA. Doch schon bei der und die Menschen, die man trifft sind alle cool. AusserWahl des Schwerpunktfaches Biologie und Chemie zeigt dem kann die Teilnahme an der Olympiade zu Vorteilen sich ihr ungewöhnliches Interesse für Naturwissenschaf- im Studium führen.› ten, welches sie von der Masse abhebt. Daher überrascht Auf die Frage nach ihrer Zukunft erzählt Julia moties auch nicht, dass sie die Spezialabteilung NAWIMAT viert von ihren Studienplänen: Sie möchte Kriminalistik (Naturwissenschaften und Mathematik), mit zusätzlichen studieren. Einen ersten Einblick in das Aufklären von Praktika im zweiten Jahr in den Bereichen Biologie, Che- Verbrechen verschafft sich die Schülerin schon mit ihrer mie und Physik, besucht. Ausserdem ist Julia zurzeit mit Maturaarbeit. In einem Zweierteam versuchen sie die Erder Anmeldung und der Vorbereitung für ihre dritte Che- mittlungsschlüsse der Romanfigur Sherlock Holmes mieolympiade beschäftigt. nachzuvollziehen und überprüfen diese auf ihre naturBei der Chemieolympiade handelt es sich um eine wissenschaftliche Plausibilität. Abfolge von theoretischen und praktischen Prüfungen Auch ausserhalb der Schule ist Julia aktiv. Sie spielt erst auf nationaler, später auf internationaler Ebene. Die zweimal pro Woche Unihockey, ein Sport, den sie sehr Olympioniken müssen sich zuerst durch eine schriftliche ernst nimmt. Ausserdem reitet sie gerne. Allerdings muss Prüfung qualifizieren, danach folgt ein Vorbereitungstag sie bei genau diesen Hobbies kleinere und grössere Abmit anschliessender Zentralprüfung. Im Frühjahr findet striche machen. ‹Ich habe das Glück, dass ich für die eine Vorbereitungswoche, welche mit theoretischen und Schule nicht sehr viel lernen muss, aber reiten konnte praktischen Prüfungen endet, statt. Können sich die Teil- ich in letzter Zeit kaum noch. Man muss halt auf etwas nehmer an diesem Schweizer Finale auf den Rängen 1 verzichten.› Auch auf die Mittelschulmeisterschaft im bis 4 klassieren, dürfen sie an die Internationale Chemie- Unihockey musste sie verzichten, denn das Vorbereiolympiade reisen. Im Jahr 2016 wird diese in Kazan, Russ- tungswochenende der Chemieolympiade hatte für sie land, ausgetragen werden. Vorrang. Trotz dieser Einschränkungen will Julia wieder Im letzten Jahr schrammte Julia knapp am interna- an der Olympiade teilnehmen, denn Schule, Sport, Freitionalen Final vorbei, sie belegte zusammen mit Mattia zeit und diese zusätzliche Herausforderung müssen einHumbel den fünften Platz in der nationalen Qualifika- fach vereinbar sein. ‹Wenn die Motivation stimmt und tion. Sie betrachtet ihr Resultat kritisch, ist aber dennoch man bereit ist, Zeit zu investieren, kann es jeder schafzufrieden: ‹Ich war von meiner guten Leistung im prak- fen!›, so ist die Schülerin überzeugt. tischen Teil sehr überrascht. Aber klar, wenn ich zurückkönnte, würde ich etwas mehr lernen. Die internationale Jenny von Arx, G4L Olympiade wäre schon cool gewesen …› sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 29 ihnen trauen, doch Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden von Lehrern geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung. Ist es realistisch, die Lehrpersonen so sehr zu verändern? Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt. Es geht darum, das Spektrum auszuweiten. Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will. Und wie immer gilt: Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. [ Foto: zVg] Abbildung › Julia Baumann und Benjamin Bieri im Gespräch mit Albert Einstein, dem berühmtesten Abgänger der Alten Kani Aarau. ‹Keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren!› Der Abgabetermin für sämtliche Beiträge von sage & schreibe war nur zwei Wochen entfernt, und selbst die extravagantesten Floskeln hatten es nicht bewerkstelligt, eine Ehemalige oder einen Ehemaligen der Alten Kanti für ein Interview zu gewinnen. Da räusperte sich ein weiser alter Bekannter, als wir die Treppe des Hauptgebäudes hochstiegen und meinte, Probleme könnten nicht mit derselben Denkweise gelöst werden, durch die sie entstanden seien. Allzu lange hatte er kein Interview mehr gegeben, so hielt uns nichts mehr zurück … Herr Einstein, Sie sind ein Mensch, der gerne anderen Leuten die Zunge rausstreckt, war das als Schüler auch schon so? Wissen Sie, das Lehren soll so sein, dass das Dargebotene als wertvolles Geschenk und nicht als saure Pflicht empfunden wird, und wenn ein Lehrer nicht zu dieser Devise steht, ist es durchaus angebracht, ihm die Zunge rauszustrecken. So im Physik-Praktikum an der Alten Kantonsschule, da ging ich schlicht nicht hin, da es langweilig war. Die Konsequenz war eine Zwei im Zeugnis, aber Sie müssen mir Verständnis entgegenbringen. Denn Neugier ist ein verletzliches Pflänzchen, das nicht nur Anregung, sondern vor allem Freiheit braucht. Sie sprechen von einer kindlichen Neugier … Exakt. Aller Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Im Prinzip ist einer, der sich nicht mehr wundern kann, seelisch bereits tot. 30 Sie kritisieren die Schule. Was ist denn Ihrer Meinung nach Bildung, Herr Einstein? Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat, vergisst (fährt sich durch das zerzauste Haar). Wozu gehen unsere Kinder denn überhaupt noch zur Schule? Ist sie überflüssig? Mit Sicherheit tun sie das nicht, um Weisheit zu erlangen. Diese ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben. Daher meine Überzeugung: Das Ziel der Schule sollte immer sein, harmonische Persönlichkeiten und nicht Spezialisten zu entlassen. Kann das in unserem aktuellen Bildungssystem erreicht werden? Es könnte. Aber es wird in den seltensten Fällen als Vision erkannt. Wissen Sie, jeder ist ein Genie! Aber wenn Sie einen Fisch danach beurteilen, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, dass er dumm ist. Das ist das zentrale Problem in der heutigen Bildungslandschaft. Also sollen wir den Lehrpersonen noch trauen? Die meisten Lehrer vertrödeln die Zeit mit Fragen, und sie fragen, um herauszubekommen, was der Schüler nicht weiss; während die wahre Fragekunst sich darauf richtet, zu ermitteln, was der andere weiss oder zu wissen fähig ist. Als Katalysatoren, um einen Begriff aus der Wissenschaft zu verwenden, als Helfer, die das Denken animieren, als das muss man Sprechen Sie hier davon, dass sie massgeblich an der Entwicklung von Nuklearwaffen beteiligt waren? Wissen Sie, ich bin Pazifist und hätte nie im Leben gedacht, dass meine Wissenschaft so missbraucht werden würde (seufzt). Aber sicherlich leistete sie einen entscheidenden Beitrag. Das ist das beste Beispiel für das Unglück der Menschheit. Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren. «Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Was raten Sie denn einem armen Schüler, der gerade vor einem gewaltigen Mathematikproblem steht? Und das nennen sie dann Mach Dir keine Sorgen wegen Deiner Schwierigkeiten mit ihren Standpunkt.» Mathematik; ich kann Dir versichern, dass meine noch grösser sind, und je mehr man den Quanten nachjagt, desto besser verbergen sie sich. Also verkrampfe Dich nicht in mathematischen Problemen, sondern denke einfach. Und ohnehin, die grössten Wissenschaftler sind immer auch Künstler. Wenn Du also nicht mehr weiterweisst, eifere doch Goethe nach und schreib ein Gedicht! Wir haben die grosse Ehre, mit Ihnen als ehemaligem Schüler der Alten Kantonsschule Aarau zu sprechen. Wie haben sie die Kanti in Erinnerung? Diese Schule hat durch ihren liberalen Geist und durch den schlichten Ernst der auf keinerlei äusserliche Autorität sich stützenden Lehrer einen unvergesslichen Eindruck in mir hinterlassen. Es wurde mir eindringlich bewusst, wie sehr die Erziehung zu freiem Handeln und Selbstverantwortlichkeit jener Erziehung überlegen ist die sich auf Drill, äusserliche Autorität und Ehrgeiz stürzt. Über Ihre Berühmtheit brauchen wir nicht zu sprechen – sie haben Enormes entdeckt. War das absehbar? Ich war, nun ja, ein mittelmässiger Schüler. Meine Noten liessen zwar zu wünschen übrig, dem zu trotz war ich stets aufgeweckten und neugierigen Geistes. Aber ich kann Ihnen versichern, wenn ich die Folgen geahnt hätte, wäre ich Uhrmacher geworden … Albert Einstein Haben Sie sich denn als Kantischüler Gedanken um Ihre weitere Zukunft gemacht? Viel zu beschäftigt war ich in meiner Jugendzeit (lacht)! Ich wollte mich nie um die Zukunft sorgen. Sie kommt früh genug. Wie hat sich Ihr späteres Leben, die damalige Zukunft, im Vergleich zur Jugend schlussendlich geändert? In der Jugend galten all meine Gedanken der Liebe, jetzt, im reiferen Alter, gilt all meine Liebe den Gedanken. Aber jedes Alter hat seine schönen Augenblicke. Wir danken Herrn Einstein herzlich für das Gespräch. Seine wortwörtlichen Zitate sind im Interview durch die kursive Schrift gekennzeichnet. Julia Baumann und Benjamin Bieri, G4L QUELLEN www.einsteinjahr.de, www.zeitblueten.com, www.poeteus.de, www.zitate.de, www.natune.net, https://de.wikiquote, zitatezumnachdenken.com. ERZÄHLUNG [ Foto: Nadja Umbricht] Rêverie Abbildung › Maria Gagulic (G3E), Knochenmann und Herr Lavende (nicht im Bild). «Treffpunkt Text» on Tour Nein, natürlich nicht. Und wäre die enthält, ist ihm nachzusehen. NatürAufnahme nicht aus der Mitte des lich. – Die Jungautorin blickt noch Raumes gegen das Fenster gemacht einmal und abschliessend in die worden, würde man das auch sehen. Runde. Dann steht sie auf, steckt den Eine Frage der Perspektive. In Wahr- Herrn Lavande mitsamt seinem Klaheit ist Knochenmann nur einer von vier in die Tasche, verabschiedet sich vielen. Und alle hören sie zu. Eine von Klasse und Lehrer – und geht. Ins ganze Abteilung. So intensiv, dass sie nächste Zimmer. Zum nächsten Pudas Klappergerüst in der Ecke nicht blikum. einmal bemerken. Die Jungautorin 5 Jungautorinnen, 1 Jungautor, 1 liest mit sicherer Stimme, der schrul- Knochenmann, 42 Kurzlesungen, 42 lige Herr Lavande sorgt sich um sein Abteilungen, 2 Tage – das sind die erkältetes Klavier, träumt von einer Eckdaten von ‹Treffpunkt Text on Liebsten mit Fahrrad, und nie hustet Tour› Ausgabe 2015. Eine abenteuerjemand. Ziemlich viel Leben im bio- liche, lebendige Lesereise als Kulturlogisch eingerichteten, von der nach- geschenk von Alte Kanti Kultur. mittäglichen Spätsommersonne aufMöglich macht solche, den Schulgeheizten Schulzimmer. Dass Kno- alltag bereichernde Veranstaltungen chenmann im Anschluss an die kurze die Begabungsförderung der AKSA Lesung als Einziger nicht applaudiert beziehungsweise der Kurs für literaund sich auch während des vielstim- risches Schreiben: Als einzige Schule migen, engagierten Publikumsge- im Kanton Aargau bietet die Alte Kansprächs eines Kommentars zum Text tonsschule jungen Schreibtalenten die Möglichkeit, ihr eigenes Schreiben in individuellen Arbeitssitzungen mit einem Profi weiterzuentwickeln. Jeder Schüler, jede Schülerin wird bei der literarischen Umsetzung eigener Ideen unterstützt und begleitet. Und weil Schreiben ein einsames Geschäft ist, gibt es für die ‹Treffpunkt Text›-Mitglieder regelmässige Gruppenmeetings, die dem gegenseitigen Austausch über fertige oder im Entstehen begriffene Texte dienen. Ein Angebot, das sich an Schülerinnen und Schüler aller Abteilungen richtet. Und das Eintrittsticket in ‹Treffpunkt Text› sichert man sich mit einem richtig guten Text. Andreas Neeser, Deutschlehrer Die WMS an der Kantonsschule ist ein Erfolgsmodell! von Maria Gagulic Die Wolken liegen tief über Montmartre, verziehen sich zu langen Nebelschwaden. Der Regen flüstert in einer eigenen, einschläfernden Weise und die Tropfen sammeln sich auf dem Regendach. Tische werden zurechtgerückt, Stühle kratzen auf dem Pflaster, werden nach innen geräumt. Lavende hört gerne die Geräusche des benachbarten Cafés. Das Klirren der Gläser in warmen Sommernächten, das Ächzen, wenn das Regendach hervorgeholt wird. All die Geräusche geben ihm Auskunft über die Tageszeit und die Wetterlage in der Quartierstrasse. Er bringt die letzten Blumen hinein, gibt den Ladenhütern Wasser und stellt sie in die Regale. Die Veilchen neben die Margeriten, die Narzissen zu den Orchideen. Je nachdem, welches Fenster offen steht, riecht es stärker nach Rosen oder Lilien. Die Blätter der Blumen verschwimmen mit dem Muster der Tapete. Das Altgold ist an einigen Stellen abgeblättert. Lavende ordnet die Blumen nach ihren Botschaften, stellt Geschichten zusammen, in jeder Ecke seines Ladens; Geschichten, die nicht erzählt werden. Er setzt sich hinter die Ladentheke und trinkt Tee, blättert wahllos durch Bücher, die er aus den raumhohen Regalen zieht. Er seufzt oder skizziert oder beides zusammen. Wenig später mischt sich das Trommeln des Regens mit dem Gemurmel der Cafébesucher nebenan. Ab und zu steht er auf und setzt sich an das erkältete Klavier. Es ächzt und hustet. Der Herbst hat es erobert. Der Herbst hat seinen ganzen Laden erobert. Die Heizung schwitzt, der Wind wispert in den Fugen, verirrte Blätter schlagen gegen die Scheiben. Lavende spielt sich durch das Jahr. Er spielt sich Schnee im Frühling, April, wenn es September ist. Die Musik sammelt sich in den Nischen und Ecken des Ladens. Und sie klingt auch dann, wenn er gar nicht spielt. Draussen suchen sie Schutz unter dem Regendach, bleiben stehen, gehen weiter. Eine alte Frau mit Federboa tritt ein. Die Schminke liegt schwer auf ihren Lidern, den Wangen und dem Dekolleté. Während sie durch den Laden stolziert, skizziert er sie unter der Theke. Jeder ihrer dicken Finger trägt einen noch dickeren Ring. Die faltige Haut wallt in Wellen. Sie verlässt den Laden ohne Abschiedsgruss. Der nächste Kunde ist ein Mann mit grauen Augen, die tief in den Höhlen liegen. Sie wandern nervös hin und her, von Vase zu Vase. Die Augenbrauen sind nach oben gekräuselt; sie erwecken den Eindruck von ständiger Bitterkeit. Am Nachmittag wird der Regen stärker. Die Stadt jenseits des Schaufensters entfernt sich und wird stumm. Lavende klappt den Klavierdeckel hoch und streicht über das abgegriffene Elfenbein. Er spaziert durch Ba- chetüden, bis er sich in Mendelssohns Lieder ohne Worte verliert. Ein aufdringliches Quietschen mischt sich in das Husten des Klaviers. Lavende runzelt die Stirn. Er unterbricht sich und lehnt sich nach hinten. Eine junge Frau rennt unter das Regendach, schiebt ein rostiges Fahrrad neben sich her. Sie lehnt sich an das Fenster, zuckt zusammen, als sie die Kälte spürt. Sie dreht sich um, wischt über das beschlagene Schaufenster und späht gedankenlos ins Ladeninnere. Mit der einen Hand zeichnet sie Kreise auf die Scheibe, mit der anderen folgt sie den Mustern, die das Wasser auf das Fenster malt. Das Licht aus dem Laden beleuchtet ihr Gesicht. Er glaubt dunkle Augen zu erkennen. Dunkle Augen und geschwungene Lippen. Sie bewegen sich. Die Stimme der jungen Frau scheint im Hauch vor dem Mund sichtbar zu werden. – Die Stimme wäre hell. Hell und klar. Wie sein Klavier im Frühling und im Sommer. Und würde sie den Laden betreten, mischte sich ihr Gruss mit dem Klingeln der Türglocke. Lavende spürt den kühlen Luftzug, der sie begleiten würde. Der frische Atem des Regens vermischt sich mit der blumigen Wärme des Ladens. Aus dem Hinterzimmer riecht es nach Ölfarbe. Sie hätte einen lebhaften Gang, hielte die Arme leicht angewinkelt. Schöne Hände. Kurze Nägel, nicht lackiert. Sie sieht sich interessiert um, riecht an den Blumen. Dann fällt ihr Blick auf das Klavier. «Ein Klavier in einem Blumenladen!» «Ja. Es ist erkältet.» «Erkältet?» «Die Kälte macht ihm zu schaffen.» Für einen Moment steht sie da, mit leicht geöffneten Lippen und einem hellen Glanz in den Augen. Sie setzt sich ans Klavier und beginnt Melodien zu spielen, die sie den Vögeln abgehört hat. «Manchmal spiele ich mir den Frühling!», lacht sie und dreht sich nach Art eines impulsiven Kindes auf dem Klavierstuhl herum. Lavende würde sie zum Tee einladen, und während er sie skizzierte, würde er mit ihr über Musik reden. Ihre Unterhaltungen über Stravinsky und Bach, Suiten und Opern würden sie die kalten Tage vergessen lassen. Bei Liszt würde sie die Stirn runzeln, bei Chopin würden die Augen leuchten. Im benachbarten Café zerbricht ein Teller. Lavende hebt den Kopf und schaut hinaus. Draussen steht noch immer die junge Frau, ein Sonnenstrahl bricht durch die Wolken. Ihr Blick wandert ein letztes Mal über die Auslage. Dann steigt sie auf das Fahrrad und fährt davon. sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 33 BRENNPUNKT Zu den jüngsten Sparplänen des Kantons Aargau Musikalisch durchs Leben Alles fliesst – die Frage ist nur, wohin? ‹Man ist einfach in dem Flow – und dann der Applaus.› Mit diesen Worten beschreibt Julia Siegwart, Gesangstalent der Alten Kanti, die Emotionen, welche sie beim Singen erlebt. Nach monatelangem Proben alles aus sich herauszuholen … Den Applaus empfindet Julia als den schönsten Teil des Singens: ‹Denn in diesem Moment stimmt alles.› Mit dem Aufgaben- und Finanzplan 2016–2019 hat die Regierung ein Sparpaket vorgelegt, welches den Staatshaushalt um 100 Mio. Franken entlasten soll. Je nach dem, durch welche politische Brille man diese ‹Entlastungsmassnahmen› betrachtet, erscheint einem die Vorlage als unabdingbare und richtige Reaktion auf die zugespitzten ökonomischen Rahmenbedingungen (Aufhebung des Euromindestkurses, schwächeres Wirtschaftswachstum und verminderte Steuereinnahmen) oder aber als Folge einer falschen Steuerpolitik in Kombination mit einer finanzpolitischen Kurzschlussreaktion ohne Notwendigkeit und einer (allzu) einseitigen Fokussierung auf die Ausgabenseite speziell im Bildungsbereich. Der Kanton Aargau hat die tiefsten Pro-Kopf-Ausgaben der Schweiz. Die Aargauer Bevölkerung hat im Rahmen der Leistungsanalyse im März dieses Jahres 15 Sparmassnahmen deutlich abgelehnt (unter anderem die Abschaffung des Berufswahljahres oder die Kostenbeteiligung im Freifach Instrumentalunterricht im Mittelschulbereich). Die Strassenkasse ist von den Sparbemühungen ausgenommen, was im Hinblick auf die maroden Staatsfinanzen nicht nachvollziehbar ist. Gegen die Sparabsichten im Bildungsbereich haben die Verbände im Juni in Rekordzeit 7329 (!) Unterschriften gesammelt. Eine vom Kanton initiierte Arbeitszeiterhebung förderte 2008 unzähligen Lehrerinnen- und Lehrerüberstunden zu Tage. Die Lehrperson als Ferientechniker ist ein Mythos und das Volk des Sparens an der Bildung überdrüssig. Angefangen zu singen hat die heute 19-jährige, als sie zwölf Jahre alt war. Damals, als sie langsam das Interesse am Geigenspiel verloren hatte, entdeckte sie ihre Leidenschaft für klassischen Gesang. Gesangsstunden, Proben für Auftritte und Anlässe, aber auch das Schwerpunktfach Musik gehören heute zu Julias Alltag. Sie singt im Kantichor, im Vokalensemble, im Matura Musical und in einer Operette mit. Und gelegentlich wird sie für Hochzeiten, Beerdigungen oder ähnlichen Anlässe gebucht. Ihr Engagement scheint sich zu lohnen. Seit Beginn des Schuljahres 2015/16 erhält Julia Unterstützung vom Spitzenförderungsprogramm. Dank dem Spitzenförderprogramm kann sie wöchentlich zwei Stunden Einzelunterricht und eineinhalb Stunden Gehörbildung besuchen. Zusätzlich darf sie sich von fünf regulären Unterrichtslektionen dispensieren lassen. Durch das Konzept wird sie intensiver gefördert und hat höhere Chancen, an einem Konservatorium oder an einer Musikhochschule prüfungsfrei zu studieren. Julia begann mit Singen und entwickelte mit der Zeit eine Begeisterung für die Symbiose von Gesang, Tanz und Schauspiel. Momentan wirkt sie an verschiedenen Projekten mit. In der Theater Gesellschaft Beinwil am See hält sich Julia zurzeit oft auf, denn eine neue Produktion wird ab Januar dort aufgeführt werden. In ‹Eine Nacht in Venedig› spielt sie Costanzia, eine Nebenfigur in der Operette von Johann Strauss. ‹Um eine Hauptrolle zu spielen, habe ich noch zu wenig Erfahrung im schauspielerischen Bereich›, erklärt Julia im Gespräch, trotzdem gäben ihr die Regisseure die Chance mitzumachen, auch wenn dies für sie vielleicht ein bisschen mehr Arbeit bedeute. Denn im Gegensatz zu den Profis besuchte Julia nie wirklich Schauspielunterricht und braucht manchmal ein oder zwei Anweisungen mehr, bis sie es so umsetzen kann, wie der Regisseur sich das wünscht. Wie man sich richtig auf der Bühne verhält und wie man zu spielen hat, lerne man in so genannten ‹Stage Schools›, wie sich zum Beispiel eine in Hamburg befindet, erzählt Julia weiter. Nach der Kantonsschule ist eine solche Stage School eine Option, aber auch das Konservatorium schliesst Julia nicht aus, weil sie danach selbst Gesang unterrichten könnte. Eine ganz andere Möglichkeit hingegen wäre es, Physiotherapie zu studieren und nebenbei in einer oder zwei Produktionen eine interessante Figur darzustellen. Fabienne Ramer, G4L Wenige für alle? Von den 34 Sparmillionen im Bildungsbereich betreffen 4 Mio. die Mittelschulen direkt. Hinter den harmlos anmutenden Abkürzungen E16-320-7, E16-320-8 und E16-320-9 verbirgt sich einiges an Zündstoff: Die Erhöhung der Pflichtpensen um eine Lektion, die Einführung einer Kostenbeteiligung für das Freifach Instrumentalunterricht und eine massive Reduktion der Sportlektionen in der WMS/IMS. Dem Anhörungsbericht ist zu entnehmen, dass bei der Pflichtstundenerhöhung weder der Lohn noch die Jahresarbeitszeit tangiert werden. Durch die Erhöhung des Arbeitszeitanteils für das Berufsfeld ‹Unterricht und Klasse› reduziere sich lediglich der verfügbare Arbeitszeitanteil für das Berufsfeld ‹Schülerinnen und Schüler›. Folgende Leistungen können also in Zukunft (gemäss VALL §36) grösstenteils nicht mehr erbracht werden: Beraten und Betreuen, Zusammenarbeit mit den Eltern und Zusammenarbeit mit schülerinnen- und schülerbezogenen Fachpersonen. Elterngespräche werden also für unnötig erklärt, Elternabende abgeschafft; ob eine Schülerin oder ein Schüler ein Handicap hat oder eine besondere Begabung – ist ab sofort irrelevant. Bei der zweiten Massnahme, der Einführung einer Kostenbeteiligung im Freifach Instrumentalunterricht, gilt es zu berücksichtigen, dass das Volk die Kostenbeteiligung im Rahmen der Leistungsanalyse bereits einmal abgelehnt hat (allerdings abstimmungstechnisch ungeschickt in ein Gesamtpaket integriert). Die dritte Massnahme, die Reduktion der Sportlektionen an der WMS/IMS, zeigt die Hilflosigkeit der Sparanstrengungen sehr deutlich. Ohne stichhaltige Argumente wird ein Fach und damit eine Gruppe von Lehrpersonen überproportional stark getroffen. Durch die geplante Standortverschiebung der WMS nach Zofingen und der IMS nach Baden verschärft sich die Problematik im Bereich Sport zusätzlich. Die WMS und die IMS dienen leider erneut als planerische Manövriermasse und werden nicht als austarierte Bildungsgänge wahrgenommen. Oder wie fänden Sie es, wenn man zwecks Mehreinnahmen einige Quadratmeter der Aargauer Überlandstrasse verpachten würde? Andere Ressourcen? Ob das Sparvolumen in der geplanten Grössenordnung nötig ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Dass die Vorlage die Volksmeinung teilweise ad absurdum führt und im Bildungsbereich ein umfangreicher Leistungsabbau zu verzeichnen sein wird, ist dagegen nicht von der Hand zu weisen. Der Bildungskanton Aargau verliert an Substanz. – Höchste Zeit, dass wir nach anderen Ressourcen Ausschau halten und nach unseren Bodenschätzen graben … CHF 155.10 betrüge der Pro-KopfSparbetrag. Ich wäre in Anbetracht des geplanten Bildungsabbaus mit einer Überweisung einverstanden, und Sie? Michael Bouvard, Lehrer für Bildnerisches Gestalten und Co-Präsident des AMV sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 35 KOLUMNE Elternbrief--------------------------Pendelnde Gedanken Wir unterstützen die Alte Kanti Aarau als Standort für die WMS Austauschjahr / Semester Liebe Eltern USA, Kanada, Australien, Neuseeland, England, Italien, Frankreich, Spanien, Costa Rica, Argentinien, Südafrika „Lerne eine neue Kultur kennen, verbessere Deine Fremdsprachenkenntnisse und profitiere von ausgezeichneten Sport- und Musikangeboten an Deiner Gastschule.“ Interview und persönliche, individuelle Beratung bei Dir zuhause! www.switzerland.international-experience.net Als Pendlerin werde ich regelmässig Zeugin von Gesprächen aus benachbarten Abteilen. Manchmal verfolge ich diese aus Neugierde, ich gebe es zu. Allerdings gibt es auch Unterhaltungen, von denen ich eigentlich nichts wissen will, die mich aber gleichwohl in Beschlag nehmen, insbesondere abends auf der Heimreise, wenn ich mich selbst keiner Sache mehr aktiv zuwenden mag. Kürzlich ist mir noch während des Einsteigens ein Satz zu Ohren gekommen, den wir alle schon vernommen haben: «D’Jugend wird immer schlimmer!» Wohlweislich ging ich weiter und suchte mir einen Platz im letzten Abteil links. Die eben aufgeschnappte Aussage hallte allerdings immer noch in meinem Kopf nach und liess meine Gedanken pendeln. Schon vor ungefähr 3'000 Jahren waren abwertende Äusserungen über das Verhalten Jugendlicher scheinbar ein Thema, denn aus dieser Zeit wurde eine babylonische Tontafel mit folgender Aufschrift gefunden: «Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.»1 Ich frage mich, welche Ursachen solchen Äusserungen zugrunde liegen. Sind es Gefühle der Angst, beispielsweise davor, der Jugend nicht mehr gewachsen zu sein, oder gar des Neides auf die Unbeschwertheit in diesem jungen Alter, die im Gesagten mitschwingen? Kann man Aussagen dieser Art auf die Probleme der Person, die sie formuliert hat, zurückführen oder beinhalten sie einen ernst zu nehmenden und somit wahren Kern? Das würde bedeuten, dass es schlecht um die Menschheit stünde, denn jede neue Generation ist – unter Berücksichtigung der Aussage «D’Jugend wird immer schlimmer!» – noch verdorbener als die vorhergehende. Wir befinden uns folglich in einer nicht zu bremsenden Abwärtsspirale, sofern die Jugendlichen nicht rechtzeitig wieder aus dieser ‚Übergangsmisere’ herauswachsen. Es ist an der Zeit2, einen Blick ins Klassenzimmer zu werfen: Auch wenn ich in meiner Lehrertätigkeit nur mit einer spezifischen Gruppe junger Menschen zu tun habe, kann ich aus subjektiver Sicht Entwarnung geben, denn diejenigen Jugendlichen, denen ich täglich begegne, widerspiegeln das Klischee «Die heutige Jugend…» keineswegs. Mir gegenüber sitzen junge Menschen, denen ich vieles zutraue, sehr vieles. Gerade in Diskussionsrunden über gelesene Texte geraten wir gelegentlich auf moralisch-ethisches Glatteis – und ich kann Ihnen sagen, liebe Eltern, Ihre Töchter und Söhne sind geübte Eiskunstläufer, denn sie finden mehrheitlich mit grosser Sicherheit und Eleganz, manchmal gar eine Pirouette drehend, wieder aufs Festland zurück. 1 Watzlawick, Paul / Weakland, John H. / Fisch, Richard (1974): Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels. Bern/Stuttgart/Wien: Huber. S. 53. 2 Eigentlich würde sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit den soeben skizzierten Gedankengängen anbieten, dadurch würde aber der quantitative Rahmen meines Briefes gesprengt. Karin Gugg, Deutschlehrerin sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 37 Antoinette Weber 40 WOHNORT: Schlossrued TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Sachbearbeiterin im Schulsekretariat HERZLICH WILLKOMMEN ! NAME: ALTER: NAME: Katarina Knazovicka ALTER: 39 WOHNORT: Spiez TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Gymnasiallehrerin Musik / Pianistin Meine ‹Henkersmahlzeit›: Mutters Zwetschgenknödel. Meine ‹Henkersmahlzeit›: Seespinnenbeine. Der Wohnort meiner Träume: Sanibel Island. Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: schlecht interpretierte Musik. Ich habe eine Passion für: Motorrad fahren (Kawasaki Ninja). Selina Jäckle 29 WOHNORTE: Chur und Ennetbaden NAME: ALTER: TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Geographielehrerin Meine ‹Henkersmahlzeit›: Schoggi-Fondue. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Martha Argerich, Maria Callas, Michelangelo Buonarroti. Bevor ich ausraste ... kündige ich es an. Da kann ich nicht widerstehen: Nüsse, Käse, Rotwein. Meine ‹Henkersmahlzeit›: Rehrücken garniert. Das schätzen meine Freunde an mir: Meine Zuverlässigkeit. Glück bedeutet für mich: Gesund und in Frieden das Leben geniessen zu können. Glück bedeutet für mich: Gesundheit. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Elyas M‘Barek, Alain Berset und Sandra Bullock. Drei Dinge, die ich verabscheue: Drogen, Hass und Lügen. Da kann ich nicht widerstehen: Schokoloade. Als Kind träumte ich davon … wie ein Vogel fliegen zu können. Als Kind träumte ich davon ... einen Steinway zu haben. Das schätzen meine Freunde an mir: unternehmenslustig. Mein Charakter in drei Worten: aktiv, engagiert, Klobürstencharme. Ich reise mit den ÖV, da ich der Meinung bin, dass ... das ‹gäbig› und gemütlich ist. Drei Dinge die ich verabscheue: Rollmops, Compiprobleme, lange Autofahrten. Das rechne ich jemandem hoch an: Bescheidenheit. Absolut kein Talent habe ich in ... Musik. ALTER: 28 Erfolg ist für mich: Hohe Lebensqualität zu erreichen und zu erhalten. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Meiner Frau Anita, mit unseren Kindern Reto und Tina. Drei Dinge, die ich verabscheue: Extremismus, Habgier und Boshaftigkeit. Drei Dinge, die ich schätze: Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Absolut kein Talent habe ich … im Musizieren und Tanzen. Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Techno. NAME: Sandra TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Technischer Supporter / Elektromechaniker Der Wohnort meiner Träume liegt am Meer. Der Wohnort meiner Träume: Alpöhis Maiensäss. Ich habe eine Passion für: Sport und Berge. Pascal Auf der Maur 42 WOHNORT: Suhr AG NAME: ALTER: Koch WOHNORT: Olten NAME: ALTER: Der Wohnort meiner Träume: Toskana. TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Glück bedeutet für mich: Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen. Erfolg ist für mich: Meine Ziele zu erreichen. Meine ‹Henkersmahlzeit›: Risotto mit Fleisch. Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Heavy Metal. Ich habe eine Passion für: Amerika. Da kann ich nicht widerstehen: Sven Epineys Schoggikuchen. Mein Charakter in drei Worten: humorvoll, ehrlich, perfektionistisch. Als Kind träumte ich davon ... Kapitänin auf Hoher See zu werden. Drei Dinge, die ich verabscheue: Spinnen, Brettspiele, Menschenmengen im ÖV. Drei Dinge, die ich schätze: Sonne, Dessert, Kleider. Absolut kein Talent habe ich ... im Karten lesen. Da kann ich nicht widerstehen: Maltesers. Mein Charakter in drei Worten: ehrlich, zufrieden und glücklich. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Freunden. Ich reise mit den ÖV, da ich der Meinung bin, dass… das ökologisch ist. Mein Traum ist es … einmal ein Jahr zu reisen. Drei Dinge, die ich verabscheue: schreiben, lesen, rennen. Drei Dinge, die ich schätze: Sport, Essen, Berge. Absolut kein Talent habe ich … am Computer. Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Skrillex, Justin Bieber. Ich habe eine Passion für: Fussball Bademeister Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Ländler. TÄTIGKEIT/BERUFUNG: IT-Support KSB/AKSA Als Kind träumte ich davon, Erfinder zu werden und die Welt zu verbessern. TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Der Wohnort meiner Träume: New York City. 24 Meine ‹Henkersmahlzeit›: Cozze alla marinara. Yves Kaspar 38 WOHNORT: Zürich Der Wohnort meiner Träume: Kanada. ALTER: WOHNORT: Zofingen Da kann ich nicht widerstehen: Lindor Schokoladenkugeln. Französischlehrerin Meine ‹Henkersmahlzeit›: Vorspeise: Maltesers / Hauptspeise: Maltesers / Dessert: Schokokuchen. NAME: Alessandro Quaino Melanie Gut 20 WOHNORT: Berikon TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Praktikantin Sekretariat NAME: ALTER: Meine ‹Henkersmahlzeit›: Lasagne von meiner Mutter. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Zlatan Ibrahimovic, Nelson Mandela und Barrack Obama. Drei Dinge, die ich verabscheue: Schlechtes Essen, Fremdenhass, Intoleranz. Der Wohnort meiner Träume: Paris. Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Ländler. Glück bedeutet für mich: Am Morgen aufzustehen und sich auf den Tag zu freuen. Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Meinen Eltern und meiner Schwester. Der Fragebogen stammt von Tim Rosenheck, G4L Absolut kein Talent habe ich im ... Singen. Da kann ich nicht widerstehen: Schokolade Als Kind träumte ich davon … Coiffeuse zu werden. sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015 39 BON VOYAGE! Im Schuljahr 2014/15 haben 297 Schülerinnen und Schüler erfolgreich abgeschlossen (53 in der WMS/IMS mit der Berufsmatur und / oder dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) und 244 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit bestandener Matur). Vielen Dank! Herzliche Gratulation und viel Erfolg in der weiten Welt! Gymnasium Alexander Islay Altner David Amstutz Samuel Antonijevic Andjelka Arslan Sevde Ashraf Nurah Auderset Anne Aydogdu Ahmet Baatz Frederik Bauer Tina Baumann Vanessa Baumberger Nadia Benz Livia Bertoldi Marina Bertoli Lara Beyerlein Jana Bibic Vanessa Bibic Larissa Biedermann Nadine Bischof Louis Bisig Michael Blattmann Olivia Blülle Elia Bohren Isabel Böller Leonie Bolliger Jana Boner Gina Bosnjak Katarina Brand Fabienne Briner Dominik Brühlmeier Severin Brunner Michael Bucher Jonas Bühler Samira Bühler Ivana Bürki Simeon Carellis Melina Charaf Shirin Ciccone Fabio Conzett Chiara Dado Mariam De Cet Laura Decher Melanie Del Rio Sarasola Jessica Döbeli Andrin Dogan Gamze Durrer Saskia Dürst Dominik Eckert David Eisenhuth Marc Emmenegger Nora Erdin Lucien … an alle Firmen, die unseren WMS-Schülerinnen und -Schülern in den letzten Jahren Praktika ermöglicht haben Fedeli Marius Humbel Raffael Näf Ramona Un-arm Chutima Holdt Carl Felder Tobin Hurni Micha Nigg Jasmin Vock Stefanie Hug Celina Feusi Marina Hüsser Remo Ort Roman Vogel Michael Hüsler Raphael Fisch Benjamin Ineichen Jasmin Ott Eileen Vögele Sebastian Ismaili Rijad Fischer Deborah Jurcevic Robert Otto Muriel Vögele Leo Jaeggi Annina Fischler Alexandra Kalai Samia Paganessi Letizia von Wyl Anna Jankovic Suzana Freiermuth Wanda Kaufmann Josefin Paramby Theres Vu Duy Tan Klenke Tobias Frey Lukas Kern Cyril Philipp Sebastian Wassmer Melanie Korkmaz Burak Frey Sarah Kienberger Tobias Plüss Jonas Weber Daniel Kovacs Krisztian Fricker Anja Kindler Yanick Plüss Daniel Wehrli Damian Laviola Jil Fuchs Martina Kindlimann Patricia Pushpamangalathu Bibin Wehrli Manuela Lustenberger Tim Furrer Kathrin Kiyyan German Rahn Barbara Wehrli Fabienne Mancino Alessandra Galliker Silvan Kläusler Oliver Ramadani Jehona Weinzierl Désirée Medici Miriana Geiger Fabienne Knecht Jonathan Reinhardt Ivan Wenger Roxana Mpliamplias Dyonisos Geiser Linus Koch Nathalie Ricci Selina Wicki Moritz Nuredini Behram Geissmann Fabian Kogler Joel Rietze Nils Widmer Dominic Or Yusuf Geutjes Anita Kretschmer Noemi Riner Valeria Widmer Jasmin Raso David Giampa Davide Kuhn Christoph Riva Benjamin Wiemeyer Andreas Rikli Tim Gloor Sara Kühne Daria Roesch Alexandra Wiklund Kim Roth Andreas Goldenberger Jeffrey Kurt Annick Roos Tamara Wild Géraldine Roth Dominic Grädel Janik Kuttikattu Jessica Roth Melanie Wissler Seline Rüeger Sara Greb Daria Lazzeri Nicola Roy Léonie Woodtli Dominique Rummel Pascal Gros Katharina Lee Nathanael Ruile Bernadette Wyss Isabelle Sachers Florian Gruchola Salome Lehner Selina Rütimann Delia Yildirim Hasret Schmid Lara Gül Ilhami Leuthardt Andrea Sager Patrice Yilmaz Ilknur Steiner Chiara Gygli Danielle Liebi Noëmi Salm Marc Yogarajah Dilaksheka Strebel Pascal Häfliger Katrin Lienhard Carlo Sandmeier Salome Yüzülmüs Derya Trümpi Lukas Hänsli Flavia Lienhard Michelle Sazpinar Nergis Zemp Severin Van Dijke Tim Härdi Michael Löffel Nicolas Schirlo Anna Zhou Ruixuan Vogel Patrick Hartmann Mirjam Lustenberger Leon Schmid Mathias Zimmermann Nicole Walser Patrick Häseli Jamina Luternauer Deborah Schneider Timo Zimmermann Salome Warnke Corina Hauller Jonathan Lüthi Luca Schulz Adriana Zuber Josef Wasser Marco Hauri Selina Lüthy Elian Schwegler Noah Zukaj Leonora Zahner Robin Hauri Vanessa Lüthy Lukas Siegrist Stephanie Hediger Jana Märki Simona Sopa Rinor Hediger Matthias Marraffino Marilena Souto Cortês Amilen Heinzmann Simon Marti Clelia Spagnuolo Carlos Bertschi Selina Heizmann Dean Marti Fiona Stäuble Nicolas Biblekaj Liridon Heller Sandra Martorelli Ylenia Stefanides Martin Blumer Michelle Heri Laura Mehmeti Besnik Stierli Joana Brenner Lukas Hermann Sarah Meier Carla Stillhard Nicole Corpina Luca Hertig Nora Merz Laura Sting Sarah Cosic Ana Herzog Meret Meyer Sophia Studer Lena Dubach Kevin Heuscher Lukas Michel Nadine Sussmann Mattis Emmenegger Joel Hirt Lea Moosheer Nathan Suter Nina Erdin Deniz Hitz Bettina Möri Simon Suter Nicolas Escher Oliver Hochuli Julia Morsten Sophia Tanner Toni Felder Katja Hofer Jasmin Moser Lara Terkourafis Andria Ferraro Jessica Hofmann Gabriel Müller Thierry Thaler Marco Fischer Roman Hofmann Stefanie Müller Jonas Thomaser Marika Häggi Norina Hofstetter Fabienne Müller Tina Tobler Martina Halter Tim Hufschmid Janik Müller Rahel Tschudi Nicolas Häuptli Tim Humbel Mattia Mvemba Joël Ummel Seraina Heinzmann Christian WMS / IMS Amrein Jason Zeltner Peter Zouaoui Khalil 1solution, Niederrohrdorf AAR bus + bahn, Aarau Aarefisch Schwimmschule, Aarau Aargau Services Standortförderung, Aarau Aargauische Gebäudeversicherung, Aarau Aargauische Kantonalbank, Aarau Aargauische Pensionskasse, Aarau Aargauischer Fussballverband, Aarau aarReha Klinik Schinznach, Schinznach Bad ABB Schweiz AG, Baden ABB Schweiz AG – ABB University, Baden ACE Versicherungen (Schweiz) AG, Zürich Advokaturbüro Härdi, Lenzburg Advokaturbüro Michael Steiner, Bern AF Consult Switerzland, Baden ALESA AG, Seengen Allemann Treuhand AG, Balsthal Allianz Suisse, Generalagentur, Aarau Almojob GmbH, Baden Alpiq Management AG, Olten Alstom AG, Birr Alstom Schweiz AG, Baden Alte Kantonsschule, Aarau Alters-und Gesundheitszentrum, Dietikon ALU Menziken Extrusion AG, Menziken AMAG AG, Schinznach Bad AMAG AG, Buchs ZH Ammann Schweiz AG, Langenthal Amnesty International, Schweizer Sektion, Bern Amt für Wirtschaft und Arbeit, Solothurn Antalis AG, Lupfig Archimed medical communication AG, Zofingen Arco Immobilien Management AG, Suhr Arcomed AG Medical System, Regensdorf Aricon Treuhand AG, Luzern Art of Work Personalberatung AG, Dietikon Art of Work Personalberatung AG, Baden Arte Konferenzzentrum AG, Olten Aschwanden Consulting GmbH, Mägenwil Autech AG, Veltheim Auto Schmid AG, Unterentfelden AZ Medien, Aarau B & S Treuhand AG, Aarau Baker & McKenzie, Zürich Ballon Müller AG, Herznach Bank J. Safra Sarasin AG, Zürich Basler Kantonalbank, Basel Basler Versicherung AG, Basel BDO Visura, Aarau Becker, Gurini, Hanhart, Vogt Rechtsanwälte, Lenzburg BERDAAG AG, Aarau Berenbergbank AG, Zürich Berner FH Technik und Informatik, Biel Bertschi AG, Dürrenäsch Bezirksamt, Aarau Bezirksgericht, Aarau Bezirksgericht Kulm, Unterkulm Bezirksschule Frick, Frick Biffar Studio, Oftringen BIKU Languages AG, Aarau binary AG, Binningen BlueMouse GmbH, Baden Boesner GmbH, Unterentfelden Bosshard & Partner AG, Berikon BR Bauhandel AG, Aarau Braintrain AG, Aarau Brugg Cables, Brugg BSC Broker Service Center GmbH, Schöftlan Bytes & More GmbH, Wettingen c3 Car Competenc Center GmbH, Aarau Caritas Luzern, Luzern Caruso Architekten, Zürich Cembra Money Bank, Zürich Chemgineering Technology AG, Münchenstein chkp Conrad Höchli Kink + Partner, Muri Christen AG, Strengelbach City Personal AG, Aarau Competec Service AG, Mägenwil Concordia Kranken- und Unfallversicherung AG, Luzern CONFIDA Treuhand GmbH, Fischbach-Göslikon Conspectus Treuhand GmbH, Gränichen Coop Genossenschaft Trading, Lenzburg Coop Patenschaft für Berggebiete, Basel Coop Rechtsschutz, Aarau Coperion K-Tron AG, Niederlenz Cotra Autotransport AG, Lupfig Credit Suisse, Gümligen CSS Kranken-Versicherung, Luzern Curaden International AG, Kriens Current Technologies International GmbH, Mägenwil DDPartners Asset Management, Zürich Deka (Swiss) Privatbank, Zürich Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Aarau Departement BKS, Aarau Departement Finanzen und Ressourcen, Aarau Departement Gesundheit und Soziales, Aarau Departement Volkswirtschaft und Inneres, Aarau Der Teufelhof Basel AG, Basel DEZA, Bern dhg soccer GmbH, Schlieren DHL Logistics (Schweiz) AG, Glattbrugg Diartis AG, Lenzburg Die Schweizerische Post, Olten DKSH Switzerland Ltd., Zürich Dobi-Inter AG, Suhr dwt Treuhand- und Liegenschaftenverwalt., Mooslerau e+h Services AG, Däniken SO ECAP Aargau, Aarau EF Education First, Zürich Eidgenössische Zollverwaltung, Liestal EDA, Bern Eidgenössisches Finanzdepartement, Bern ENSI, Brugg Elcotherm AG, Aarburg Emil Frey AG, Safenwil ENAIP, Luzern Engel & Völkers AG, Dietikon Engel & Völkers AG, Aarau Ernst & Cie AG, Holziken Ernst Kneuss Geflügel AG, Mägenwil Essemtec AG, Aesch ETH Zürich, Zürich ETH Zürich, Berufsbildung Lernende, Zürich Europa 3000 AG, Oberentfelden Execujet Europe AG, Zürich F + M Konstantin AG, Oftringen FHNW, Windisch FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Brugg FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Olten Feldschlösschen Getränke AG, Rheinfelden Ferronato AG, Ehrendingen Festo AG, Dietikon FH Schweiz, Zürich FinITia, Bern Finnova AG Bankware, Lenzburg Flughafen Zürich AG, Zürich-Flughafen Folien Fischer AG, Dottikon Franke Küchentechnik AG, Aarburg Franz Gysi AG, Suhr Fretz Men AG, Fahrwangen Fuchsgroup AG, Aarau Gastro Social, Aarau Gebrüder Hallwyler AG, Rothrist Gemeinde Bözberg Gemeinde Brittnau Gemeinde Densbüren Gemeinde Hausen, Hausen bei Brugg Gemeinde Holziken Gemeinde Küttigen Gemeinde Lostorf Gemeinde Menziken Gemeinde Münchenstein, Bauverwaltung Gemeinde Muri, Soziale Dienste Gemeinde Niederrohrdorf Gemeinde Oftringen Gemeinde Rothrist Gemeinde Sarmenstorf Gemeinde Suhr Gemeinde Vordemwald Gemeinde Windisch Gemeinde Zeihen Gets MSS SA, Lausanne Gewerbe-Treuhand AG, Willisau GLZ-Geschäfts-und Logistikzentrum, Langenthal GMP, Zofingen Gmür + Co. AG, Emmen Graf Stampli Jenni Architekten AG, Solothurn GRAPH-TECH AG, Oftringen Gribi Management AG, Basel Gribi Theurillat Bewirtschaftung AG, Frick Hans Hächler Verwaltungs AG, Wettingen Hayloft-IT GmbH, Mellingen Heinz Stampfli AG, Sarmenstorf HEKS Linguadukt Aargau/Solothurn, Aarau Mutterkuh Schweiz, Brugg Neogard AG, Gontenschwil Neue Aargauer Bank Aarau, Aarau newcom Media GmbH, Gümligen Niederer AG, Trimbach Nokian Reifen AG, Dietlikon Nordwand Group AG, Zürich Notariat am Chreisel, Muri Notariatsbüro M. Hofmann, Gränichen Notariatsbüro Peter Meier, Schöftland Notterkran AG, Boswil Obergericht des Kantons Aargau, Aarau Oel-Pool AG, Buchs ONE AG, Windisch Orgapack GmbH, Merenschwand Ortsbürgergemeinde Aarau, Ortsbürgergutsverwaltung PAS Media, Spreitenbach Paul Mitchell Systems AG, Zürich PCS AG, Gipf-Oberfrick Perpress Medien AG, Bern Pfiffner Messwandler AG, Hirschthal Pflegeheim Sennhof AG, Vordemwald PLL Progressive Language Learning AG, Baden PMI.AG, Aarau Power Force AG, Möriken PricewaterhouseCoopers AG, Oerlikon Pro Infirmis Aargau-Solothurn, Aarau Profond Vorsorgeeinrichtung, Thalwil Propack Technology AG, Niederlenz ProtecData AG, Boswil Protectas SA, Zürich PSI Paul Scherrer Institut, Villigen-PSI Psychiatrische Dienste Aargau AG, Brugg Radio Kanal K, Aarau Radio Medien AG, Radio Argovia, Aarau Radisson blu Hotel, Luzern Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden, Kölliken Raiffeisenbank Zofingen Randstad (Schweiz) AG, Aarau RE/MAX Riverside, Aarau Realit Treuhand AG, Lenzburg Reformierte Landeskirche Aargau, Aarau Regionaler Sozialdienst Oberwynental, Menziken Regionalwerke AG Baden Reha Rheinfelden Renzen & Partner AG, Aarau REVE Immobilien AG, Lenzburg Richnerstutz AG, Villmergen Ringier AG, Zürich Rivella AG, Rothrist Riwisa AG, Hägglingen Robatech AG, Muri Robatech AG, Muri Rockwell Automation AG, Aarau Ruggaber Design AG, Zofingen Salamon Automation AG, Hirschthal Samuel Hahnemann Schule GmbH, Aarau Saxer + Bohnenblust, Bremgarten AG scanderra GmbH, Zürich Schelling AG, Oensingen Schindler Aufzüge AG, Oberentfelden Schnitter Consulting, Muri Schöpfer AG, Zürich Schreiber Finanz, Winterthur Schuhmacher Sport AG, Langenthal Schützen Rheinfelden AG, Rheinfelden Schweizer Rheinsaline AG, Pratteln Schweizerische Bundesbahnen SBB, Olten Schweizerische Bundesbahnen SBB, Informatik, Bern Schweizerische Nationalbank, Zürich Schweizerisches Rotes Kreuz, Aarau Sebastian Müller AG, Rickenbach LU Securitas AG, Zürich Sertronics AG, Spreitenbach Shanti Music, Schönenwerd Siemens Schweiz AG, Zürich Sika Informationssysteme AG, Urdorf Sika Schweiz AG, Zürich Sispace AG, Dulliken SIX SAG AG, Olten Skyguide, Wangen b. Dübendorf Slidingme AG, Seon SNB – Schweizerische Nationalbank, Zürich Snowflake GmbH, Zürich Softline Intra AG, Uster Sorell Hotel Aarauerhof, Aarau Sound & Light Pool GmbH, Basel Soziale Dienste Muri Soziale Dienste Zürich Sozialregion Thal-Gäu, Härkingen Spielbank Baden AG, Baden Spilag AG, Laufen Spital Menziken Spital Zofingen Sri Lankan Airlines, Zürich St. Jakobshalle Basel Stadt Aarau, Gemeindesteueramt Stadt Baden, Kinder Jugend Familie Stadtbibliothek Aarau Stadttheater Olten AG Stadtverwaltung Aarau Stadtverwaltung Zofingen Start People AG, Zürich Statistisches Amt, Aarau Stiftung Domino, Hausen Stiftung für Behinderte, Lenzburg Stiftung für Gesundheitsförderung, Zurzach Stiftung Rötel, Zürich Stirnimann AG, Olten Stöckli Medical AG, Schenkon StudCom GmbH, Pratteln Suhner Abrasive Expert AG, Brugg Suhner AG Bremgarten Sutter Keller Druck, Oberentfelden Suva Aarau Swiss International Airlines Ltd., Zürich-Flughafen Swiss Life Select AG, Zug Swiss Re, Adliswil Swiss Travels GmbH, Zofingen Swiss Volley, Bern Swissparts AG, Dottikon TB-Safety GmbH, Frick Tectron AG Finanzberatung, Mägenwil Terre des hommes – Kinderhilfe, Zürich Texpart Handels AG, Villmergen Theater am Neumarkt AG, Zürich THP Touristic & Hotel Projects Ltd., Luzern Ticketino AG, Zürich Top Support GmbH, Aarau Trade Marketing M-Industry, Suhr Transtec Computer AG, Rümlang Triloga AG Versicherungsbroker, Olten UB Service Liegenschaften, Aarau UBS AG, Aarau Umdasch Shopfitting AG, Oberentfelden Unic AG, Zürich Unifil AG, Niederlenz Universal Print Trifunovic, Basel Universität Bern, Dep. für klin. Veterinärmedizin, Bern UTA Immobilien, Baden UTA Treuhand AG, Lenzburg Valencia Kommunikation AG, Basel Valiant Bank AG, Bern Vaudoise Assurances, Lausanne Vebego Services AG, Dietikon Verband Luzerner Schreiner, Rothenburg Verein Adonia, Brittnau Villiger Bau AG, Sins VISCHER AG, Zürich VRA AG, Buchs V-Zug, Zug Waldhotel National , Arosa Wellness- & Spa-Hotel Ermitage, Schönried ob Gstaad Welte Treuhand AG, Aarau Wenpas Informatik, Pratteln Wiederkehr Recycling AG, Waltenschwil Winkler Multi Media Events AG, Wohlen Wirtschaftsförderung Region Olten WTL Werk- und Technologiezentrum Lintgebiet, Jona Wülser Management GmbH, Zofingen Xerox AG, Kloten Young Entreprise Switzerland (YES), Zürich ZEDEV AG, Lenzburg Zehnder Group International AG, Gränichen Zeka zentren körperbehinderte aargau, Aarau ZFV-Unternehmungen, Zürich ZHAW, Winterthur Zubler AG, Aarau Zuger Kantonalbank, Zug Zulauf AG, Schinznach-Dorf Zürcher Kantonalbank, Zürich Zurich Insurance, Aarau « Das Praktikum hat mir persönlich sehr viel gebracht. Ich konnte sehr viel Neues lernen und konnte mich selbst weiterentwickeln. Ich bin froh, konnte ich das Praktikum bei der Hypothekarbank Lenzburg absolvieren.» Thomas Légeret, Praktikum bei Hypothekarbank Lenzburg 40 Helm AG, Suhr Hempel Special Metals AG, Dübendorf Herzberg, Asp hilcona AG, Lupfig Hilton Airport Hotel, Opfikon-Glattbrugg Hirslanden Klinik Belair, Schaffhausen HK Learning, Wettingen Hochschule Luzern, Luzern Hochschule Luzern, IT Services, Luzern Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales, Aarau Holcim Group Support Ltd, Zürich Hotel Aarauerhof, Aarau Hotel Bären, Suhr Hotel Euler, Basel hp Hewelett-Packard (Schweiz) GmbH, Dübendorf Hypothekarbank Lenzburg, Lenzburg IBM Schweiz, Zürich Implenia Management AG, Dietlikon IMT International Mining & Trading AG, Rapperswil-Jona Incore Bank AG, Zürich Ineo die Kanzlei AG, Aarau Intercard AG, Zürich Intermundo, Bern Interprodis Trust Ltd., Zürich inter-punkt.ag, Suhr Inventage AG, Zürich Island Tours AG, Brugg ISO Elektrodenfabrik AG, Menziken ITERA, Aarau Job 3000, Aarau Johann Müller AG, Strengelbach Johnson & Johnson, Zug Joker Personal AG, Zürich Jugendkulturhaus Flösserplatz, Aarau Kanton Aargau, Staatskanzlei, Aarau KBT Treuhand AG, Aarau Kendris AG, Zürich KKW Gösgen-Däniken KKW Leibstadt Klinik Barmelweid Klinik Hirslanden Zürich Klinik im Hasel, Gontenschwil KMB Investment und Management, Aarau KMU Unternehmensberatung, Schenkon Knecht Holding AG, Windisch Konkursamt Aargau, Brugg KS Kaderschulen Zürich Kultur- und Kongresszentrum Luzern Kurt Weber AG, Menziken KWC AG, Unterkulm Lagerhäuser Aarau Lägern AG, Wettingen Legon AG, Gränichen Leonie Studer AG, Däniken Lerch Treuhand AG, Itingen Lerncenter Dreispitz, Basel Leuthard AG, Merenschwand libs, Baden Lichtensteinische Landesbank, Zürich Litrag & Partner AG, Wohlen login Berufsbildung, Olten Lombard Odier Darier Hentsch & Cie, Zürich Luginbühl Fahrzeug- und Werkstatttechnik, Möriken Maison Bambou GmbH, Aarau Makoli AG, Wettingen Manor AG, Basel Mario Marseglia AG, Zürich Max Schindler AG, Gränichen Media Saturn Management AG, Geroldswil Medical Cluster, Bern Meier + Jäggi AG, Zofingen Microsoft Schweiz GmbH, Wallisellen Microsys, Aarau Miele AG, Spreitenbach Migros-Verteilbetrieb, Neuendorf Milian AG, Wohlen Millennium Immobilien & Consulting GmbH, Wildegg Mindshare AG, Zürich Miteco AG, Zofingen Möbel Hubacher AG, Rothrist Möbel Pfister AG, Suhr Monster Energy Switzerland, Brüttisellen Montana Bausysteme AG, Villmergen Mr Lens GmbH, Zug MTC it AG, Baden Mungo Befestigungstechnik AG, Olten Muteco AG, Zofingen NEUES SCHWEIZER DESIGN
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