Die Grenzen der Behandlung des Schiefhals in der Craniosacralen

Diplomarbeit
Craniosacral-Therapie
Gisela Rasmussen
Grenzen in der Schiefhalsbehandlung – Was und wieviel kann CS?
Einleitung:
In der Kinderphysiotherapie werden mir immer wieder Kinder mit der Diagnose
„Schiefhals“ im Alter von 2-3 Wochen bis ca.3-4 Monate zugewiesen. Seit einigen
Jahren behandle ich diese Kinder vorwiegend mit CS-Therapie. Die gesammelten
Beobachtungen, Erfahrungen und Fragen möchte ich in einer Geschichte
zusammenfassen. Im Anschluss soll eine kleine Statistik aus meiner Praxis einen
Einblick in die durchschnittliche Behandlungszeit, zuweisende Stellen,
Geburtsverlauf usw.geben.
Geschichte:
Frau M. aus der Mütter-Väterberatungsstelle ruft mich an und erzählt von Andrin,
4 Wochen alt, den sie gerade gesehen hat, und der ihr durch seine Unruhe und die
etwas asymmetrische Haltung auffiel. Die Mutter berichtet auch über häufig
auftretende Bauchkrämpfe, viel Weinen und Unzufriedenheit des Kleinen. Frau M.
gab der Mutter meine Adresse um sich bei mir zu melden.
Andrin kommt zur ersten Therapiestunde mit Mama und Papa. Die Eltern sind
beide sehr besorgt um ihren 1.Sohn, sie können sich sein häufiges Weinen nicht
erklären, sind oft ratlos, wie sie Andrin am besten beruhigen können. Sie erzählen,
dass fast nur eine funktionierende Tragmöglichkeit, aufrecht auf Papas Schulter ist.
So kommen sie auch zu mir, die Mutter ist mit einer Windel nahe dabei, um Andrins
hochgekommene Milch abzuwischen.
Auf meine Frage, was neben den Problemen ihnen sonst noch auffällt, meint
die Mutter, das Köpfchen sei nicht so schön rund, und Andrin schaue am liebsten zur
rechten Seite. Wahrscheinlich hätte das auch mit der Geburt zu tun.
Dieses Stichwort bedeutet für mich, dass hier ein Problem zu vorderst liegt,
und ich die Erzählung des Geburtsgeschehens aufmerksam erfahren möchte.
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Zuerst aber versuche ich Kontakt mit Andrin zu bekommen, der momentan
zufrieden auf Vaters Schulter liegt, die Augen offen. Ich frage, ob ich meine Hand
sanft auf Andrins Kreuzbein legen darf um die CS-Bewegung zu beobachten. Den
Eltern werde ich meine Arbeit am Schluss der Stunde genauer erklären und ihre
Fragen beantworten. Jetzt möchte ich mich auf Andrin einstellen und seine Antworten
und Reaktionen kennenlernen.
Die Berührung am Sacrum wird sehr gut toleriert, ich kann einen einseitigen
leichten Zug der Sacrumbewegung beobachten. Langsam lässt sich Andrin mehr in
meine Hand sinken und ich ersuche den Vater, mir Andrin zu übergeben, indem ich
vorsichtig mit der zweiten Hand das Köpfchen halte und so Andrin zu mir drehe, dass
er mich anschauen kann.
Mit grossen, etwas ängstlich wirkenden Augen sieht er mich an und horcht
genau auf meine freundlichen Worte. Während meine rechte Hand weiterhin am
Sacrum bleibt, versuche ich mit der linken Hand am Occiput die Bewegung
wahrzunehmen. Ich stelle fest, dass sich das Köpfchen nach seiner rechten Seite
neigen möchte, und die Blickrichtung nach links geht. Das Occiput ist rechts etwas
abgeflacht und nach caudal, lateral verdreht. Langsam lege ich Andrin auf den
Behandlungstisch ohne die Berührung ganz zu lösen und sage ihm, ich möchte
schauen, was er selbst kann. Sein zufriedener Ausdruck gibt mir Anlass die Hände
wegzunehmen und Andrin’s Bewegungen zu beobachten. Die Seitneigung des Kopfes
nach rechts verstärkt sich, ein Kopfdrehen nach rechts und links ist nur mit fast
gleichbleibender Seitneigung möglich. Die Mittelstellung des Kopfes halten gelingt
Andrin nur sehr kurz, die Eltern bestätigen, dass Andrin meist so „krumm“ in seinem
Bettchen liege, und die Bauchlage absolut nicht vertrage.
Erneut erfrage ich mir Andrin’s Erlaubnis ihn zu berühren und erspüre den
CS-Rhythmus an den Füssen. Dies ist nur kurz möglich, der Griff am Becken und
Sacrum gefällt Andrin besser. Ganz besonders schätzt er meine warme Hand auf
seinem Bauch. Sanft erspüre ich die Faszienspannung. Sie fühlt sich hart an und
Andrin wird unruhig. Ich entscheide mich, den Eltern die Bauchmassage zu zeigen
und so Andrin’s Wohlgefühl wieder zu verbessern. Dies gelingt für kurze Zeit, dann
beginnt Andrin zu weinen und die Mutter meint, er wäre nun sicher wieder hungrig,
die letzte Mahlzeit sei vor fast 3 Stunden gewesen.
Auf ihr Einverständnis hin, nimmt sie auf einem bequemen Stuhl Platz und beginnt
Andrin zu stillen. Spontan setzt sie ihn an der linken Brust an, mit der Erklärung, sie
hätte da immer mehr Milch. Ich sehe einen Zusammenhang mit Andrin’s
Kopfneigung nach rechts. Das Saugen auf dieser Seite, ohne seitliche Dehnung, fällt
ihm sicher leichter. Ziemlich hastig und kraftvoll beginnt Andrin zu trinken. Der
Saugmechanismus hat eine Wirkung auf die Stellung des Sphenoids zum Occiput.
Die wellenartige Dorsalbewegung der Zunge erhöht den Druck auf die Keilbeinflügel.
Ich darf mit meiner Hand gleichzeitig am Occiput bleiben und so die Bewegung
begleiten. Für einen kurzen Moment halte ich das Occiput in der Extensionsphase.
Andrin reagiert mit einer Trinkpause und verlangsamt anschliessend sein Saugtempo.
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Ich bleibe am Occiput und beobachte weiter die Bewegung, die sich nun langsamer
anfühlt. Gesättigt und zufrieden lässt Andrin los und schläft. Ich ersuche die Mutter,
Andrin nun auf ihre rechte Schulter zu legen, damit er sein „Körpsli“ machen kann.
Gleichzeitig kann durch den Kontakt mit Mama’s Wange Andrin’s Rechts-Neigung
des Kopfes etwas korrigiert werden. Die Mutter meint ihr Sohn habe noch zuwenig
bekommen, sie würde ihm gerne noch die rechte Brust geben. Es stört beide nicht,
wenn ich weiterhin gleichzeitig das Köpfchen berühre. Nur langsam beginnt Andrin
an der rechten Brust zu saugen. Gut kann ich nun die Bewegung des Os Parietale
rechts, das ebenfalls leicht abgeflacht ist, beobachten. Auch erspüre ich das Os
temporale und die Lamdanaht rechts und mache dort eine sanfte Spreizung. Andrin
antwortet mit einem tiefen Atemzug. Ich erachte es als “genug getan“ und nehme
meine Hände zurück.
Nun ist es an der Zeit mit den Eltern zu sprechen und ihre Beobachtungen und
Fragen aufzunehmen. Gerne möchte ich noch vom Geburtsvorgang erfahren und hole
mir dazu die Erlaubnis nochmals Andrin’s Sacrum zu halten.
Für beide Eltern war die Geburt ein grosses, starkes Erlebnis. Die Mutter
erzählt von einer normalen Schwangerschaft sowie einer guten Geburtsvorbereitung.
Eine Woche vorm Geburtstermin kam es zum Blasensprung, und sie wurde
anschliessend mit leichten Wehen in die Klinik gefahren. Auch nach Stunden und
diversen Massnahmen (Wehenmittel) wurden die Wehen nicht stärker, der
Muttermund öffnete sich kaum. Es zeigte sich, dass Andrin mit dem Köpfchen nicht
weiter konnte und schon am Ende seiner Kräfte war. Eine Entscheidung für eine
Sectio-Geburt wurde gefällt. Alles ging sehr rasch, das Herausziehen von Andrin war
für den Vater ein sehr heftiges Erlebnis. Offensichtlich war der kleine Sohn so
geschafft, er begann erst nach sehr langer Zeit kurz zu weinen und schlief mit vielen
unruhigen Bewegungen ein.
Während dieser Erzählung zeigte Andrin Unruhe und einen immer wieder
stoppenden Rhythmus. Mit Worten bestätige ich seine grosse Anstrengung und die
grosse ausgestandene Angst der Eltern. Einen Moment fühlen sich alle sehr
verstanden und die auftretenden Schwierigkeiten bekommen vorerst eine
Begründung.
Ich erkläre meine Beobachtungen und die CS-Arbeit. Wir vereinbaren einen
weiteren Termin, da es Andrin anscheinend sehr gut gefallen hat, wie der Vater
meint. Ich bitte die Eltern das Verhalten ihres Sohnes in den nächsten Tagen gut zu
beobachten und mir beim nächsten Treffen zu berichten. Auch zeige ich ihnen eine
Möglichkeit, Andrin mit einer dünnen, gefalteten Windel unterm Occiput auf seiner
linken Seite zu lagern, sooft dies möglich ist. Ebenso zeige ich den Eltern das Tragen
in Bauchlage, wenn Andrin mit Bauchkrämpfen geplagt wird.
Voll von Eindrücken und Informationen verabschieden sich die Eltern mit
ihrem zufrieden schlafenden Sohn.
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Im Anschluss notiere ich mir meine Beobachtungen, wichtige gehörte
Informationen und meine Anleitungen. Folgende Fragen überlege ich mir genauer:
Was fiel mir besonders auf?
Habe ich das im Moment Wichtigste mitgegeben?
Welche Strukturen habe ich bearbeitet?
Was könnte der nächste Schritt sein?
Eine Woche später kommt Andrin mit Mama wieder zu mir.
Zuallererst beobachte ich wie Andrin in seinem Tragsitzli liegt, welchen
Gesichtsausdruck er zeigt, was die Mutter zu erzählen hat.
Aufgefallen sei den Eltern, wie gut und lange Andrin nach der Behandlung
schlief. Die Bauchkrämpfli seien auch bedeutend weniger geworden, doch die
Kopfform sei wirklich sehr schief, ob das wieder besser werden würde, ist eine grosse
Sorge und Frage der Eltern.
Auch mir fällt die Schiefhaltung des Kopfes nach rechts auf, allerdings kann
Andrin die Mittelstellung des Kopfes diesesmal länger halten, ebenso den
Blickkontakt. Die Mutter legt ihn auf den Behandlungstisch und bleibt ganz nahe,
während ich zur Begrüssung Andrin’s Füsse in die Hände nehme. Die sanfte Massage
(Metamorphose) gefällt ihm, und er lacht mich kurz an. Langsam berühre ich
Andrin’s Becken und erkläre, dass ich die Kreuzbeinbewegung und anschliessend den
Bauch erspüren möchte. Aufmerksam und ruhig lässt Andrin die Berührung zu. Ich
spüre eine unterschiedlich starke Lateralbewegung des Sacrums und mache einen
sanften Zug am Duraschlauch. Andrin beantwortet mein Tun mit Darmgeräuschen
und Gerüchen.
Ich ersuche nun die Mutter Andrin so auf den Behandlungstisch zu legen,
dass der Kopf in der rechten Ecke liegt. Sie selbst nimmt auf einem Sitzball auf
Andrin’s linker Seite Platz und legt ihre Hand auf seinen Bauch oder spielt mit ihm.
Ich sitze ebenfalls auf dem Ball direkt ober Andrin’s Kopf. Von oben gesehen fällt
die Schädelasymetrie besonders deutlich ins Auge. Mit einer Hand dorsal, die andere
vorne im Bereich Clavicula und oberes Sternum erspüre ich die Faszienspannung der
Brustkuppel und beobachte die Bewegungen. Ich gehe mit und schaue gleichzeitig
auf Andrin’s Atmung. Sie vertieft sich vermehrt in den Bauchraum. Mit fast
streichelnden Bewegungen ertaste ich die beiden M.sternocleidomastoidei und
überprüfe, ob sie verkürzt sind, oder eine Verdickung aufweisen.
Nun frage ich Andrin, ob ich seinen Kopf in die Hände nehmen darf. Er ist
wach und sieht seine Mutter an. Sanft lege ich beide Hände seitlich an Andrin’s Kopf
und habe Kontakt zum Occiput, Os temporale, Sphenoid, Os frontale und mit den
Daumen Os parietale. Ich erspüre den CSR und versuche kurz ein „Fluid drive“ im
Sinn von „formen“. Nun wird Andrin unruhig, ich vermute es ist zu viel Nähe und
ziehe meine Hände zurück unter das Occiput. Dieses „Kissen“ lässt Andrin zu und
entspannt nach kurzer Zeit. Ich kann die Bewegung des Occiput genauer beobachten
und stelle erneut die Verdrehung nach lateral,caudal,rechts fest.
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Mit den Fingerkuppen erspüre ich einen Spannungsunterschied im Gewebe
des Condylenbereichs. Mit einer Kompression und Dekompression des Occiputs
erhoffe ich mir einen Spannungsausgleich, der sich durch ein spontanes aktives Hinund Herdrehen des Kopfes zeigt. Bestmöglich bleibe ich in Kontakt mit Andrin’s
Hinterkopf und beobachte die Bewegung. Etwas müde geworden lässt Andrin seinen
Kopf diesmal mehr zur linken Seite sinken und geniesst Mama’s Streicheln am
Bauch. Ich bleibe noch ein wenig am Occiput, löse vorsichtig eine Hand und lege sie
auf Andrin’s Stirne um über das Os frontale auf die Dura einzuwirken. Ein tiefer
Atemzug bestätigt ein Wohlgefühl. Fast schläft Andrin ein, doch ein kleines Geräusch
erschreckt ihn und er beginnt zu weinen. Diese Schreckhaftigkeit ist der Mutter
bekannt, sie nimmt ihren Sohn auf den Arm und kann ihn schnell beruhigen. Ich
möchte auch mit der Behandlung nun abschliessen und ihr noch einige Erklärungen
geben.
Sicherlich hat sie Andrin’s Verhalten während der Behandlung genau
beobachtet, und ich erzähle von meinen Eindrücken. Ich erkläre auch, dass die
Schiefhaltung des Köpfchens in manchen Fällen zuwenig beeinflusst werden kann,
und es dann anderer Massnahmen und Spezialisten bedürfe. Sicherlich ist dies nicht
dringlich bevor Andrin 3 Monate alt ist, und bis dahin kann sich noch viel verändern.
Wir besprechen Andrin’s Lagerungsmöglichkeiten und ich lasse mir zeigen, wie die
Mutter Andrin auf seine linke Seite legt. Die dünne Windel kann nun weggelassen
werden, da sie durch das bewegen nicht mehr richtig platziert werden kann. Ein
Kissen hinter Andrin’s Rücken stabilisiert seine Seitenlage. Das Tragen in Bauchlage
ist der Mutter bereits sehr vertraut, geschickt motiviert sie ihren Sohn das Köpfchen
vermehrt nach links zu drehen.
Beim nächsten Treffen ist Andrin fast 2 Monate alt. Er kann seinen Kopf gut
in der Mittelstellung halten, spielt mit seinen Händen und bringt sie zum Mund. Den
Nucki schätzt er kaum. Das Trinken an der Brust ist weniger hastig und beinahe
seitengleich. Sehr gerne hat Andrin folgende Spielstellung: Auf Mama’s aufgestellten
Beinen liegt Andrin mit seinen Beinen gegen Mama’s Bauch. So kann er seine Mutter
anschauen, plaudern, nach ihrem Gesicht greifen, sie hat die Unterarme zu Andrin’s
Sicherheit seitlich angelegt und kann mit den Händen mit ihm spielen. Gleichzeitig
kann sie ihre Beine ganz sacht bewegen, sodass Andrin veranlasst ist, sein Köpfchen
aktiv in der Mitte einzustellen. In dieser Position zeige ich der Mutter eine Dehnung
der rechten Halsseite mit kontrollierter rechter Schulter. Sie wird diese Dehnung
mehrmals täglich durchführen und mit sanftem streichen über Andrin’s Kopf immer
beenden. Erneut ersuche ich die Mutter Andrin so auf den Tisch zu legen, dass sein
Kopf in der Ecke liegt, und ich mit meinen Händen von hinten oben sein Köpfchen
berühren kann. Mama bleibt wieder auf Andrin’s linker Seite, beobachtet und passt
auf.
Ich gehe mit meiner Aufmerksamkeit auf die Knochenbewegung und
anschliessend auf die Duraspannung.
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Dieses „Halten“ ist Andrin angenehm, er gibt zufriedene Laute von sich, und
hält mehrmals inne in seinen Bewegungen. Es ist eine friedliche Stimmung, die sich
über uns alle ausbreitet. Nach längerem Verweilen nehme ich meine Hände zurück
unters Occiput. Dies empfindet Andrin als Ruhestörung, lässt es aber doch für kurze
Zeit zu. Meine Hände folgen der Bewegung und arbeiten im Sinne einer
Kompression, Dekompression. Spontan kommt eine aktive Extension mit leichter
Rechtsneigung als Andrin’s Antwort. Ich stelle mir die Frage, ob die
Condylenbeweglichkeit frei ist, und wie gut sie mit meinen Händen beeinflusst
werden kann. Ich bleibe am Hinterkopf und gehe mit den aktiven Bewegungen mit,
versuche sehr gezielt die Linksdrehung des Kopfes ohne Seitneigung einen Moment
zu halten. Nach 2 Wiederholungen hat Andrin genug und will seine Ruhe.
In den nächsten beiden Sitzungen fällt mir das vergrösserte
Bewegungsausmass allgemein und insbesondere von Andrin’s Kopfbewegungen auf.
Dieselbe Beobachtung machen die Eltern. Die Mutter berichtet auch, dass die
Grossmutter meinte, das Köpfchen sei nicht mehr schief. Auch mir fiel diese
Veränderung der Kopfform auf, allerdings kann ich die Abflachung des Schädels
rechts noch gut spüren.
Wie mit den Eltern zu Beginn besprochen, mache ich nach 5 Behandlungen
eine Standortbestimmung und spreche über das weitere Vorgehen.
Alle sehen wir Andrin’s Fortschritte, doch möchte ich gerne seine weitere
Entwicklung in grösseren Abständen beobachten. Die Eltern machen noch 2 weitere
Termine ab.
Mittlerweile war Andrin beim Kinderarzt zur 1.Kontrolle. Die Eltern konnten
auch mit ihm die Probleme besprechen. Er möchte Andrin mit 3 Monaten wieder
sehen und dann eine eventuelle Ueberweisung zum Spezialisten anordnen. Auf
Wunsch der Eltern nehme ich vorher mit dem Kinderarzt Kontakt auf und berichte
von meinen Eindrücken.
Mit 3 ½ Monaten zeigt Andrin ein symmetrisches Bewegungsverhalten,
beginnt sich nach rechts und links in die Seitenlage zu rollen und ist ein sonniger,
interessierter zufriedener Junge.
Wir schliessen die Behandlung ab, die Eltern wissen, dass sie sich bei Fragen
zu Andrin’s Entwicklung jederzeit melden können.
Dies war eine mögliche Verlaufsgeschichte.
Im Anhang eine kleine Statistik aus meiner Praxis, die Häufungen aufzeigt, aber
sicher keine allgemein gültigen Schlussfolgerungen zulässt.
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Statistik von insgesamt 35Schiefhalsbehandlungen
aus meiner Praxis ( 2000 –2003)
AnzahlMädchen17
Anzahl Knaben
18
Alter des Kindes zu Beginn der Behandlung:
3 –6 Wochen:
2 –4 Monate:
5 –7 Monate:
älter (8-13 Mt.)
5 Kinder
18 Kinder
5 Kinder
7 Kinder
Zuweisung durch:
Kinderarzt:
Mütter-Väter-Beratungsstelle:
Allgemeinpraktiker:
Eigeninitiative:
23 Kinder
6 Kinder
Geburtsgeschehen:
Normale Geburt:
14 Kinder
Schwere Geburt
(lange Geburt, Zangengeb.,Sturzgeb.) : 11 Kinder
Geburt durch Sectio
9 Kinder
Anzahl der Behandlungen:
durchschnittlich 3 –6x : 30 Kinder
mehr als 9x : 5 Kinder
Manipulation durch Chiropraktor: 6 Kinder ( davon 1 Helmbehandlung)
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