Söder leitet DFB-Pokalfinale der Frauen 21.04.2016 21:20 Hilpoltstein (HK) Uhr Es ist der bisherige Höhepunkt ihrer Laufbahn: Die Schwarzenbrucker Schiedsrichterin Angelika Söder pfeift am 21. Mai das DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem SC Sand und dem VfL Wolfsburg. Kurzer Abstecher in die Bezirksliga der Männer: Angelika Söder leitet im Oktober vergangenen Jahres die Partie zwischen dem TSV Greding und dem SV Mosbach. ‹ŒArch - foto: Koller Vergangene Woche erhielt die 27-Jährige von der Schiedsrichter-Ansetzerin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die freudige Nachricht. "Insgeheim liebäugelt man natürlich damit nominiert zu werden", sagt Söder. Dadurch, dass der FC Bayern München schon ausgeschieden ist, seien ihre Chancen als bayerische Schiedsrichterin zudem gestiegen. "Aber als der Anruf kam, habe ich mich trotzdem riesig gefreut. Es ist das beste Spiel, dass man in Deutschland als Schiedsrichterin haben kann." Söder pfiff bereits rund 60 Partien in der Frauen-Bundesliga, hinzu kommen zahlreiche Spiele in der Regionalliga der Männer. In der Frauen-Champions-League durfte die gelernte Psychologin schon als Linienrichterin ran. Eine Partie von der Dimension eines DFB-Pokalfinales habe sie bisher aber nicht geleitet. Das Pokalfinale ist der nächste Schritt auf Söders Karriereleiter als Schiedsrichterin, auf der es für die 27-Jährige bis jetzt steil nach oben ging. Natürlich träumt sie von Einsätzen in der Bundesliga bei den Männern, wie es ihr Bibiana Steinhaus als bislang einzige deutsche Unparteiische voraus hat. Bislang gibt sie sich aber bescheiden: "Mein Ziel ist es, immer die bestmögliche Leistung abzurufen." Schließlich sei sie auch das Aushängeschild der Schiedsrichterinnen in Bayern, "und wenn ich schlecht pfeife, ist das nicht gut für unseren Ruf." Zudem hänge ihr Aufstieg nicht alleine von ihrer Leistung ab. "Manchmal hat man ein schwieriges Spiel, in dem es einige knifflige Situationen zu beurteilen gilt, da braucht man auch ein wenig Glück." Um sich selbst nichts vorwerfen zu können, wird sich Söder akribisch auf das Pokalfinale vorbereiten: Sie werde sich noch mal beide Halbfinals anschauen und analysieren, wie die Teams spielen und welche Spielertypen sie haben. "Wolfsburg hat zum Beispiel viele Stars und ist in den vergangenen Partien vor allem über die linke Seite gekommen. Sand lebt mehr von der mannschaftlichen Geschlossenheit." So könne sie vorher ihre Laufwege anpassen. Drei bis viermal die Woche gehe sie zudem Laufen und ins Krafttraining. Ein volles Programm also, das Söder, die in Ingolstadt wohnt und halbtags bei der Caritas und halbtags für den Landkreis Eichstätt angestellt ist, jede Woche zu bewältigen hat. Doch der Aufwand hat sich gelohnt und ihr Weg als Schiedsrichterin war früh vorgezeichnet. Ihre älteren Geschwister Christiane (33) und Wolfgang (36) hätten sie als Kind regelmäßig mit zu den Spielen genommen. Nach dem Neulingslehrgang mit 13 Jahren leitete sie zunächst Juniorenspiele und stieg mit 17 Jahren in den Herrenbereich auf. "Vor allem Wolfgang war immer ein Vorbild für mich und ich wollte es immer besser machen, als er, obwohl er wirklich sehr gut war." Besonders gerne erinnert sie sich an ein Spiel in Markt Schwaben (Landesliga) zurück, als die drei Geschwister zum ersten Mal zusammen auf dem Platz standen. Der Zufall wollte es so, dass alle drei Söders ihr erste © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 1 von 2 Partie bei den Männern unabhängig voneinander bei der SpVgg Rohr (Landkreis Neumarkt) leiteten. Seit dem flachsen sie immer: "Wer als Schiedsrichter sein erstes Männerspiel in Rohr geleitet hat, der bringt es einmal weit." Wolfgang schaffte es bis in die Bayernliga, Christiane pfiff in der 2. Frauen-Bundesliga. Mit ihrer Leitung in Rohr war Söder allerdings nicht zufrieden. "Ich habe eine überzogene Gelb-Rote Karte gegeben. Der Spieler hatte schon "Gelb" und hat sich dann aufgeregt. Ich hätte cooler bleiben müssen." Gerade bei dieser Partie hätten viele Schiedsrichter zugeschaut und sie sei besonders motiviert gewesen, weil sie immer als "die kleine Schwester vom Wolfgang" wahrgenommen wurde und sich davon loslösen wollte. Inzwischen zählt sie zu den besten Schiedsrichterinnen Deutschlands und hat ihren eigenen Stil: "Ich bin auf dem Platz ein ruhiger Typ, der erst die Kommunikation mit den Spielern sucht und nicht voreilig zu Karten greift." Von Christoph Enzmann © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 2 von 2
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