Editorial Liebe Gemeinde, 29. Sonntag im Jahreskreis 18.10. – 25.10.2015 Ausgabe 42/2015 Wer zahlt das Lösegeld für mich? ein gewisser Jack Milton, so beginnt eine Begebenheit aus England, war durch ein leichtfertiges Leben in hohe Schulden geraten. Um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen trat er einer wohlhabenden Witwe gegenüber als Finanzberater auf, gewann ihr Vertrauen und zahlte mit ihrem Geld seine Schulden. Der Schwindel kam heraus, als die Witwe an ihr Geld wollte, um ihren Sohn studieren lassen zu können: Es war nichts mehr da. Der Fall kam vor Gericht. Milton machte sich freilich keine allzu großen Sorgen, denn der Richter war ein sehr guter Schulfreund von ihm. Sie hatten sich zwar seit Jahren nicht gesehen, aber früher waren sie sehr eng befreundet gewesen. So rechnete er mit einer milden Strafe. Allerdings bekam die Presse Wind von der Angelegenheit und der Prozess lief unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit ab. Wie würde sich der Richter seinem alten Freund gegenüber verhalten? In der Verhandlung kam die Schuld Miltons offen zu Tage, und zum ersten Mal begann Milton einzusehen, was er getan hatte. Bisher hatte er sich immer für einen cleveren Geschäftsmann gehalten – nun musste er einsehen, dass er in Wirklichkeit nur ein Betrüger war, der einer unschuldigen Frau schweres Leid zugefügt hat. Sein Stolz fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Der Richter beschönigte nichts und lehnte den Antrag der Verteidigung auf mildernde Umstände ab. Das Gesetz sah für diesen Fall eine Geldstrafe vor, mit der Maßgabe, dass der Angeklagte ins Gefängnis muss, wenn er die geforderte Summe nicht aufbringen könnte. Der Richter verurteilte ihn konsequent zur Höchststrafe. Milton war am Boden zerstört. Nun musste er ins Gefängnis. Doch als die Polizisten ihn abführen wollten, rief der Richter sie zurück. Er hatte seine Richterrobe abgelegt und stand nun als Freund neben dem Verurteilten. Er holte sein Scheckbuch hervor und stellte einen Scheck über die Summe aus, zu der er ihn soeben verurteilt hatte. "Ich musste dich verurteilen, weil das Recht nicht gebeugt werden darf", sagte er zu ihm. "Aber als dein Freund werde ich dir helfen. Sei in Zukunft deiner Freiheit würdig!" 2 Das Wort zum Sonntag Zum 29. Sonntag im Jahreskreis am 18.10.15 (Mk 10,35-45) In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu Jesus und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Dreimal hat Jesus ausdrücklich über sein Leiden und seinen Tod mit seinen Jüngern gesprochen. Beim ersten Mal kommt ein Echo auf diese Darlegungen, die die Zwölf zutiefst betroffen machen, von Simon, den Jesus Petrus, „Fels“, nennt: Er lässt diese schmerzende Wahrheit vom Leiden und Sterben des Herrn gar nicht an sich heran, sondern lässt sie geradezu abprallen an diesem Fels, indem er „Jesus Vorhaltungen macht“, weil er sich den Messias so nicht vorstellen kann (Mk 8,32). Aber Jesus weist ihn schroff zurück, weil er „nicht im Sinn hat, was Gott will, sondern was die Menschen wollen“ (Mk 8,33). Beim zweiten Mal, da Jesus dieses Thema seines Todes und seiner Auferstehung vor den Jüngern zur Sprache bringt, ist das Echo Unverständnis und Angst vor der Rückfrage (Mk 9,32). Aber diese Angst mündet in die Diskussion, „wer der Größte, der Erste unter ihnen ist“, also ablenkt (Mk 9,34). Jesus weist sie am Beispiel des Kindes, das er → 3 in ihre Mitte stellt, auf Gottes Vorstellung von der wahren Größe und dem wirklichen Vorrang hin: „Der Letzte von allen und der Diener aller“ sein wollen. Beim dritten Mal, da Jesus unterwegs nach Jerusalem noch drastischer seine bevorstehende Verurteilung und Hinrichtung durch die jüdische und römische Entscheidungsinstanz, aber auch seine siegreiche Auferstehung darlegt, überspringen zwei der Jünger einfach das leidvolle Geschehen und äußern persönliche Wünsche für die verlockende Zukunft in Jesu kommendem Königreich: Sie möchten neben ihm sitzen und mit ihm herrschen und so die Größten und die Ersten sein, was von neuem den Rangstreit unter den Zwölfen auslöst. Sie, die ihm so nah sind, widersprechen, lenken ab und überspielen: drei Weisen, sich von ihrem Herrn zu entfernen, statt ihm nachzufolgen und sein Leben mitzuleben, mit ihm „den Kelch zu trinken“ und „die Taufe zu empfangen“, die der Weg zur Auferstehung, zur Vollendung, zum wahren Herrschen in seinem Reich des ewigen Lebens und der unendlichen Freude sind. Von der Empörung über das Ausweichen bis zur kühnen Flucht nach vorn reicht die Palette des letztlich hilflosen Echos der erwählten in 4 seine Nachfolge eingeladenen Jünger auf Jesu ernste und realistische und zur echten Befreiung führenden Aussagen und Zusagen. Die echte Antwort – „ihr werdet den Kelch trinken und die Taufe empfangen wie ich“ – kann entstehen, aber als Vorbild für die berufenen Jünger bleibt Jesus Mensch und selbst von seinem Vater Empfangender und verweist auch sie an den Ursprung aller Geschenke des Menschen, auch wenn sie durch Jesus vermittelt werden. Welche Einstellung gegenüber dem deutlichen und harten und bitteren Wort Jesu kann ich an mir, in mir feststellen? Bin ich wie Petrus, der sich wehrt, weil er nicht einverstanden sein will, oder wie Thomas, der sich fürchtet, weil er nicht einsehen will, dass Jesus auferstanden ist und sich nicht zu fragen getraut, oder wie Magdalena, die trauert und nicht erspüren will, wie ihre Sehnsucht sich schon erfüllt hat in der Begegnung mit dem „Gärtner“? Wolfgang Müller SJ http://www.gcl.de/spirituelleimpulse/geistlicher-impuls Termine und Daten Reihe: Was glauben die anderen? Zu Besuch bei den Zeugen Jehovas Bildquelle: Citypastoral Termin: 19.10.2015, 18:30 Uhr Ort: Königreichssaal, RudolfWinkel-Str. 4, 37079 Göttingen Jeder kennt sie aus der Fußgängerzone oder vom Klingeln an der Haustüre! Ihre Zentrale ist in Brooklyn / USA, aber sie sind in der ganzen Welt zuhause. Von anderen christlichen Kirchen grenzen sie sich stark ab. Warum? Vom NS-Regime wurden sie gnadenlos verfolgt - wie war das? Bluttransfusionen, Militärdienst oder Wahlen lehnen sie ab - aus welchen Gründen? Diesen und vielen anderen Fragen stellt sich u.a. Wilfried Voigtländer von Zeugen Jehovas. Leitung: Wilfried Voigtländer von Zeugen Jehovas Veranstalter: Citypastoral Sankt Michael, Kurze Straße 13, 37073 Göttingen 17.10.2015 Samstag der 28. Woche im Jahreskreis Hl. Ignatius von Antiochien 09.00 – 14.00 Uhr: Kuchen- und Waffelverkauf der Afrikagruppe vor der Citykirche Sankt Michael 09.00 Uhr Hl. Messe 18.45 Uhr 24. Göttinger Literaturherbst Lesung: Andreas Englisch 18.10.2015 29. Sonntag im Jahreskreis Kollekte Gemeindehaushalt: Citypastoral 08.45 Uhr Hl. Messe 10.00 Uhr Vorschulkindermesse 11.30 Uhr Hl. Messe 17.00 Uhr Achtung: k e i n e Hl. Messe in italienischer Sprache 18.30 Uhr Hl. Messe 19.00 Uhr Moonlight-Mass – Messe in englischer Sprache (St. Nikolai) 19.10.2015 Montag der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Johannes de Brébeuf, hl. Isaak Jogues und Gefährten, hl. Paul vom Kreuz 18.30 Uhr Hl. Messe 20.10.2015 Dienstag der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Wendelin 18.30 Uhr Hl. Messe Spotlight 28.11. bis 29.11.2015 5. Flohmarkt für den Mittagstisch Für den geplanten Flohmarkt benötigen wir dringend gut erhaltene Artikel aus Haus, Hof und Garten: Geschirr, Gläser, Elektrogeräte, Kleidung, Wäsche, Spielsachen, Schuhe, Taschen und Koffer, Bilder, Bilderrahmen, Accessoires, Devotionalien, Bücher, Schallplatten, CDs, Werkzeug, Gartengeräte, Kleinmöbel - eigentlich brauchen wir alles! Sie können Ihre Sachspenden täglich (auch samstags und sonntags) in der Zeit von 11.00 bis 14.00 Uhr unmittelbar beim Mittagstisch abgeben (Turmstraße 5 - Personaleingang - bitte Klingel rechts neben der Tür betätigen). Nach einer entsprechenden Benachrichtigung sind wir gern bereit, die Materialien bei Ihnen zu Hause abzuholen. EW ________________________________________________________________________________________________________________________ Mittagstisch Sankt Michael, Tel. 0551/54795-40 Turmstraße 5, 37073 Göttingen, Spenden zahlen Sie bitte auf das Konto IBAN19 2605 0001 0000 1017 82, Sparkasse Göttingen – www.mittagstisch-samiki.de 5 6 21.10.2015 22.10.2015 23.10.2015 24.10.2015 25.10.2015 Kon-Text Mittwoch der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Ursula und Gefährtinnen 08.30 Uhr Rosenkranz 09.00 Uhr Hl. Messe mit anschließendem Frühstück im Gemeindesaal von Sankt Michael 18.00 Uhr Vesper 18.30 Uhr Hl. Messe Loskaufen kann doch keiner den andern noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, für immer muss man davon abstehn -, damit er auf ewig weiterlebt und niemals das Grab schaut. Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Johannes Paul II 18.30 Uhr Hl. Messe; anschl. Anbetung Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, / ja, er nimmt mich auf. Psalm 49,8-10.16 Impressum Freitag der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Johannes von Capestrano 18.30 Uhr Hl. Messe Katholische Kirchengemeinde Sankt Michael, Turmstr. 6, 37073 Göttingen Tel.: 0551/54795 - 10 Fax: 0551 / 54795 - 32 www.samiki.de E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten Pfarrbüro Sankt Michael: Mo, Di, Mi, Do 9 - 13 Uhr, Fr 9 - 12 Uhr Samstag der 29. Woche im Jahreskreis Hl. Antonius Maria Claret 09.00 Uhr Hl. Messe Spendenkonten Sankt Michael Begünstigter: Katholische Kirchengemeinde Sankt Michael 30. Sonntag im Jahreskreis Weltmissionssonntag Kollekte: für das Werk Missio in Aachen 08.45 Uhr Hl. Messe 10.00 Uhr Familiengottesdienst 11.30 Uhr Hl. Messe 17.00 Uhr Hl. Messe in italienischer Sprache 18.30 Uhr Hl. Messe Spende: Kircheninnenrenovierung, Jugendarbeit, Sternsingeraktion etc. Bitte Verwendungszweck angeben! IBAN: DE77 2605 0001 0000 5129 88 SWIFT-BIC: NOLADE21GOE Spende: Partnergemeinde in Mémer/Burkina Faso (Afrika) IBAN: DE71 2609 0050 0151 8330 05 BIC: GENODEF1GOE Spende: Kollekten für die großen Hilfswerke wie Misereor, Missio, Adveniat etc. Bitte Verwendungszweck angeben! IBAN: DE10 2605 0001 0052 3113 21 SWIFT-BIC: NOLADE21GOE Beichtzeiten Jeden Samstag von 09.45 – 11.00 Uhr 7 8 Spendenkonto des Mittagstisches e.V. Begünstigter: Mittagstisch Sankt Michael e.V. Spende: Mittagstisch für Obdachlose und Durchreisende IBAN: DE19 2605 0001 0000 1017 82 SWIFT-BIC: NOLADE21GOE Für jede auszustellende Spendenbescheinigung benötigen wir den Namen und die Anschrift; bei Überweisung bitte angeben! Hinweis: Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder! Auflage: 500 Redaktionsbüro: R. Fahlbusch Verantwortlich i.S.d.P: P. Manfred Hösl SJ Redaktionsschluss: montags 18.00 Uhr E-Mail: [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc