Buen Vivir in Ecuador? Die Debatte um das neue Landgesetz und

Buen Vivir in Ecuador? Die Debatte um das neue Landgesetz und
die Kriminalisierung von sozialen Bewegungen
Milton Yulan, Anwalt der Bauernorganisation Tierra y Vida und Mitglied von FIAN Ecuador, berichtet
im Rahmen einer Rundreise von den Lebensrealitäten der KleinbäuerInnen in Ecuador. Hierbei wird er
insbesondere auf die Landfrage eingehen und auch den umstrittenen Regierungsvorschlag zur neuen
Landgesetzgebung aus menschenrechtlicher Sicht analysieren und kommentieren.
2008 hat Ecuador eine der fortschrittlichsten Verfassungen weltweit verabschiedet. Unter dem Konzept
Buen Vivir sind Rechte auf Nahrung, Land und Wasser verankert. Einzigartig ist, dass auch der Natur ein
Recht eingeräumt wird. Hiermit soll den indigenen und kleinbäuerlichen Lebensweisen und Kulturen
Rechnung getragen werden. Jedoch mangelt es bis zum heutigen Tag am politischen Willen diese Rechte
umzusetzen. Die tatsächlichen Fortschritte im Bereich der Ernährungssouveränität und Landumverteilung
sind ernüchternd.
Paradoxerweise werden gerade KleinbäuerInnen und Indigene zunehmend verfolgt, wenn sie den
gemeinschaftlichen Zugang zu Land und Wasser verteidigen und ihr Recht auf Nahrung einfordern. Vor
dem Hintergrund eines ressourcenintensiven Entwicklungsmodells hat die strafrechtliche Verfolgung von
VertreterInnen sozialer Bewegungen in Ecuador in den letzten Jahren stark zugenommen. Das zwischen
Ecuador und der EU abgeschlossene Freihandelsabkommen mit der EU wird diese Tendenzen weiterhin
verschärfen.
Zu der Person von Milton Yulan
Der Anwalt Milton Yulán vertritt seit den 80er Jahren die Interessen von KleinbäuerInnen und Indigenen
und ihr Recht auf Land. Er ist Anwalt der Bauernorganisation Tierra y Vida, Mitglied von FIAN Ecuador
und Vorstandsmitglied von FIAN International. In diesem Rahmen hat er an der Auswertung des Planes
zur Landrückgabe (plan de tierras, 2009) von FIAN maßgeblich mitgewirkt. Er hat 2015 anhand der
freiwilligen Land-Leitlinien der FAO eine menschenrechtliche Analyse des Regierungsvorschlages einer
Landgesetzgebung erarbeitet.
Begleitet wird er von Regine Kretschmer, Lateinamerika-Referentin bei FIAN Deutschland e.V.
Veranstaltungsdatum: Montag, 16.11.2015, 19.00 – 21.00 h
Veranstaltungsort:
EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstalter: FIAN Deutschland e.V. - Lokalgruppe München in Kooperation mit
Lateinamerika-Arbeitskreis des Nord Süd Forum München e.V.
Eintritt: Frei
Vortrag und Diskussion in spanischer Sprache mit Übersetzung
Kontakt: Arne Klevenhusen, [email protected]