Weberknecht - Tierschutz macht Schule

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Steckbrief: Weberknecht
Foto links © Barbara Thaler-Knoflach
rechts © Cathy Keifer/Shutterstock
Weberknecht
Weberknechte gehören zu den Spinnentieren. Sie sind aber KEINE
Spinnen.
Unterschied zu Spinnen: Weberknechte haben kein Gift und keine
Spinndrüsen. Bei Spinnen besteht der Körper aus einem Kopfbrust-Teil
und einen Hinterleib. Bei Weberknechten sind diese zwei Teile zu einem
einheitlichen Körper verschmolzen.
Aussehen: acht Beine; die meisten Weberknechte haben sehr lange
Beine, es gibt aber auch welche mit kurzen. Jedes Laufbein hat viele
Gelenke. Damit kann der Weberknecht beim Laufen seine Beine wie ein
Lasso um Grashalme schlingen. Beim Gehen tasten sie mit den Beinen die
Umgebung ab. Sie können gut auf Sträuchern herumklettern.
Die Körperfarbe kann sehr unterschiedlich sein. Im Bereich des Mundes
haben alle Weberknechte zwei Tastorgane. Sie sehen am ersten Blick wie
zwei etwas kürzere Beine aus. Damit können sie Insekten fangen. Im
Gegensatz zu Spinnen, die meist acht Augen haben, besitzen
Weberknechte nur zwei Augen. Sie können damit nicht besonders gut
sehen. Die meisten Weberknechte sind in der Nacht oder in der
Dämmerung unterwegs.
Besondere Tricks: Alle Weberknechte haben Stinkdrüsen. Wenn sie ein
Feind angreift, dann können sie sich mithilfe des stinkenden Sekrets
wehren und den Angreifer damit abschrecken. Weberknechte können,
wenn sie angegriffen werden, auch ein Bein fallen lassen. Das Bein wächst
jedoch nicht mehr nach.
Nahrung: Mit ihren Kieferklauen suchen sie nach winzigen Pflanzenteilen
sowie nach tote und lebende Insekten. Der Schneckenkanker ernährt sich
von Schnecken, die ein Schneckenhaus haben. Weberknechte fressen
Nahrungsbrocken. Spinnen hingegen nehmen die Beutetiere nur in
flüssiger Form zu sich.
Fortpflanzung: Das Weibchen hat eine Legeröhre, die sich auf der
Bauchseite befindet und das Männchen hat einen Penis. Nach der
Begattung legt das Weibchen im Spätsommer die Eier in die Erde. Die
Jungen schlüpfen im Herbst oder im nächsten Frühjahr. Sie haben noch
kurze Beine und sehen wie Milben aus. Ein Weberknecht kann etwa ein
Jahr alt werden und stirbt nach der Fortpflanzung.
Lebensraum: Am Boden und im unteren Bewuchs von feuchten
Laubwäldern.
Vorkommen in Österreich: in allen Bundesländern
Winterquartier: Im Herbst suchen sich Weberknechte einen Platz zum
Überwintern. Deshalb kann es sein, dass sie an einer Stelle in großer Zahl
zu sehen sind. In der Natur überwintern sie unter Baumrinden oder in
Felsspalten.
Sie sind Beutetiere, zum Beispiel für Spinnen, Vögel, Feuersalamander,
Frösche, Kröten und Fledermäuse.
Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag. Daniela Lipka, Verein
„Tierschutz macht Schule“
Fachliche Betreuung: Dr. Barbara Thaler-Knoflach, Universität
Innsbruck
Vielen herzlichen Dank für die Bereitstellung des Fotos.