Experimente mit unserem Kurzwellen-Radio

Experimente mit unserem Kurzwellen-Radio
Antenne
Mit unserem einfachen Radio ohne Rückkopplung(Audion) hören wir am Tage nur
wenige Sender. Wir können die Empfangseigenschaften verbessern, wenn wir
zusätzliche eine Drahtantenne anschließen. Drei bis fünf Meter Draht reichen hierzu
aus. Finden wir noch eine Erdverbindung(Heizung, Wasserleitung), dann werden sich
noch mehr Sender einstellen. Als Ersatz für eine „Erde“ genügt es aber auch, einen
zweiten Draht beliebiger Länge mit „Erde“ auf unserem Radiobrett zu verbinden.
Spannen wir außerhalb der Wohnung eine Drahtantenne, dann müssen wir
Blitzschutzmaßnahmen beachten. Auf keinen Fall dürfen wir dann unser Radio bei
Gewitter betreiben. Der Blitz ist unberechenbar und wenn er einschlägt, besteht für
uns höchste Lebensgefahr.
Verkürzungskondensator
Eine Drahtantenne, die mehr als drei Meter lang ist, empfängt oft schon viele Sender,
die so stark sind, dass sie überall durchschlagen. Wir hören mehrere Sender auf
einem Abstimmpunkt oder ein sehr starker Sender setzt sich über den ganzen
Frequenzbereich hinweg störend durch. Schalten wir aber zwischen den Draht und
dem Antenneneingang des Radios einen sogenannten Verkürzungskondensator,
dann wird die Trennung der Sender deutlich besser. Wenn wir zwei isolierte Drähte
von ca. 20 cm verdrillen, dann bilden wir so einen einfachen Kondensator. Für einen
Gleichstrom wäre keine leitende Verbindung zum Radio, aber für die hochfrequente
Radiowelle ist so ein kleiner Kondensator mit geringem Kapazitätswert kein
Hindernis. Jedenfalls werden die starken Sender genügend geschwächt, der
Empfang aber ist insgesamt angenehmer.
Eine große Schleife als Antenne
Für die Abstimmung des Schwingkreises bildet die Schleifenantenne die Induktivität.
Die in diese Schleife induzierte magnetische Energie der Radiowelle ist bei einem
kleinen Durchmesser sehr gering. Entscheidend ist die Kreisfläche, die die
ringförmige Drahtschleife umschließt. Machen wir den Durchmesser der
Schleifenantenne groß, kommt mehr herein. Allerdings müssen wir dann die Anzahl
der Windungen anpassen, denn die bestimmt auch die Induktivität unserer Spule. Bei
einem Durchmesser von 20 cm sollten es nur drei statt vier Windungen sein. Ab
einem Durchmesser von 50 cm genügt eine Windung. Dann aber muss der Draht
dicker sein, weil er sonst zu leicht wegknickt. Man könnte die Schleifenantenne
natürlich auch an einem Faden aufhängen. Hier setze ich auf eure Fantasie.
Übrigens ist es bei einem so großen Durchmesser nicht mehr erforderlich, die
Ankopplungsspule( 1 Windung mit dem dünnen Draht) ebenso groß zu machen. Es
genügt hier eine Schleife, die nur den halben Durchmesser hat. Ja, sie könnte sogar
noch kleiner sein.
Mit der Schleifenantenne peilen
Ihr habt also interessante Möglichkeiten das Radio zu verbessern. Vielleicht peilt ihr
auch mal den Sender und stellt fest, aus welcher Richtung er empfangen wird. Wenn
ihr dazu an zwei möglichst weit entfernten Standorten die Peilung macht, könnt ihr
die Empfangsrichtungen als Strahlen in eine Karte(Internet: Google-Map) eintragen.
Am Kreuzungspunkt sollte sich der Sender befinden.
Im Internet forschen
Mit Geduld kann man herausfinden, welchen Sender man hört. Entweder man wartet,
bis man eine entsprechende Durchsage hört oder man kümmert sich selbst um die
Identifikation. Im Internet gibt es Tabellen mit den wichtigsten Rundfunksendern des
Kurzwellenbereiches. Oft ist darin eingetragen, wann und in welcher Sprache
gesendet wird. Dann muss man mal pünktlich einschalten und konzentriert zuhören.
Aber manchmal bringt es auch die Peilung an den Tag. Die Sender sind oft nicht im
entfernten Ausland installiert. Das Programm für eine Region, z.B. Europa, wird von
einem Relaissender ausgestrahlt. So kann es sein, dass wir einen solchen
Relaissender z.B. aus Albanien und nicht aus China empfangen. Geht mal auf
Entdeckungsreise und helft euch untereinander. Es macht bestimmt viel Spaß.