Experimente mit Kati und Sven

Sonntagskinder 35
31. Januar 2016
Ostschweiz am Sonntag
Wer ist’s?
Wenn wir ein wenig den Blick schweifen lassen über die Hügel ringsum,
jedenfalls hier, wo diese Seite für
Euch geschrieben wird, dann hat
Frau Holle wohl wieder ein ziemlich
faules Zimmermädchen. Kein frisches Schneeflöckchen weit und breit
ist in Sicht! Dafür habt Ihr fleissig gemailt und die richtige Antwort gewusst. Und wenn Rahel Haas uns
noch ihre Adresse verrät, dann können wir ihr auch das gewonnene
Buch schicken… Herzlichen Glückwunsch, liebe Rahel! Wir schauen,
dass es möglichst immer herauszubekommen ist und sich keiner hier den
Kopf zerbricht. Wäre ja nicht auszudenken, wenn Hector das auf seine
Kappe nehmen müsste. Den schönen
Abzählreim vom 24. Januar hat uns
Jan Meile aus Mosnang geschickt
(und nicht nur er!). Der Vers lautete:
«Eine kleine Mücke sass auf der Brücke – eine zweite kam hinzu, und raus
bist du.» Das Buch ist unterwegs, lieber Jan, viel Spass beim Lesen!
Heute liest Hector in einem Comic-Heftli. Einem von vielen aus
einer Reihe, die es schon lange gibt.
Wenn auch nicht soooo lange, wie
die Geschichten zurückreichen – sie
spielen nämlich vor über 2000 Jahren.
Deshalb kommt es oft vor, dass die
Sätze in den Sprechblasen übersetzt
werden müssen. Das soll noch extra
betonen, dass die Sprachen ein wenig
in Vergessenheit geraten sind. Vor
allem die Sprache der Fremden, die
sich rund um ein kleines, wehrhaftes
Dorf angesiedelt haben. Hier wohnen
die von uns gesuchten Freunde, ein
kleiner Blonder und ein grosser, bärenstarker Dicker. Wer ist’s? (bk.)
Die E-Mail-Adresse für die Lösung lautet:
kinderyostschweiz-am-sonntag.ch
Zu gewinnen gibt es ein Buch.
Dichter dran
Flugbegleiter
Zwei Wolken landeten auf einer Kuh.
Die wurde grad gemolken
und zwei Fliegen schauten zu.
Eine Fliege sprach zur Wolke:
«Stehst du auf Molke?»
«Nö! Davon muss ich speiben.»
«Dann lass uns hier nicht bleiben»,
sprach die Fliege,
«bevor ich einen Koller kriege.»
Die Fliegen, faul wie Schimmel,
hockten sich ins Wolkennest
und fliegen seither hoch am Himmel.
Für Wolken sind
so Fliegen echt die Pest.
Das Gedicht über die nervigen Flugbegleiter
stammt von Schriftsteller Friedrich Ani, der
vor allem durch seine Krimis bekannt ist.
Sabine Wilharm hat die
Wolkenkuh dazu gezeichnet.
Gefunden haben wir das
Gedicht im Buch
«Ununterbrochen
schwimmt im
Meer der
Hinundhering hin
und her»,
Uwe-Michael
Gutschhahn,
cbj 2015.
Herrn Spühler nimmt es wunder: Klappt der optische Trick mit dem Wasser?
Was schwimmt, was sinkt? Eins stimmt sicher: Wasser ist... ziemlich nass!
Kati hängt gerade an einem Scheunendach – das wissen die Online-Leser noch nicht.
Daniel Badraun liest vor, wie es weitergeht mit Murat, Sven und Kati.
Seit Januar schreibt Daniel Badraun an einem neuen Fortsetzungs-Krimi. Online
könnt Ihr abstimmen, was weiter passieren soll. Wie die Viertklässler in Diessenhofen.
Experimente mit Kati und Sven
TEXT: BETTINA KUGLER
BILDER: RETO MARTIN
Ein seltsamer Typ, dieser Professor: Er redet wirres Zeug,
lässt sich von zwei Unbekannten mir nichts, dir nichts in
Steckborn auf ein Kursschiff
drängen (man könnte auch
«entführen» dazu sagen). Und
zaubern kann er erst noch.
Gerade will er Sven und
Murat, die ihm aufs Schiff gefolgt sind, ein kleines schwarzes Plättchen übergeben. Da
nähern sich seine Entführer,
starke Muskelprotze. Was
macht Professor Wunderli? Er
stellt ein Glas auf das Plättchen, sagt «Hokuspokus» und
schenkt bis zum Rand Wasser
ein. Verschwunden ist das
Plättchen! Darüber haben Annika und Emily, Alexej und ihre
Kollegen schon beim Lesen gestaunt, letzte Woche, in Folge
drei des «Geschichtendock»Krimis «Kati und Sven und der
zerstreute Professor».
Das Schulzimmer wird Labor
An diesem Nachmittag können sie es selber ausprobieren:
ihr Lehrer, Florian Spühler, hat
Münzen, Gläser und Tassen
mitgebracht; das Wasser holen
sie in Pet-Flaschen aus dem
Mädchen-WC. Die Buben giggeln. Die 4. Klasse der Primarschule Diessenhofen macht
mit beim «Geschichtendock»:
Kati und Sven sind bis April
fester Bestandteil des Unterrichts. Sie wecken die Leselust,
regen zum Selberschreiben an
und machen mit der Thurgauer Nachbarschaft bekannt.
Dieses Mal geht es um Naturwissenschaft, um Technik und
«Phänomene». Nicht nur auf
dem Papier. Weil der Autor
Daniel Badraun gleich nebenan Schule gibt, kommt er heute vorbei und liest das nächste
Kapitel, «exklusiv». Was das
heisst? Er sagt es gleich dazu:
dass es noch kein anderer gehört oder gelesen hat. Ins
Internet kommt der Text erst
nach dem Wochenende.
Anfang Januar ging die erste
Folge ins Netz; seither schreibt
Daniel Badraun jede Woche
zwölf Seiten und fragt seine
Leser dann Dinge wie: Wohin
Wasserwerkstatt Der Trick mit dem versteckten Chip
Willst Du ausprobieren, wie Professor
Wunderli das schwarze Plättchen
(einen Datenchip) «weggezaubert»
hat? Du brauchst ein leeres Konfiglas
mit gewölbtem Boden, Wasser und
eine Münze. Stell das Konfiglas auf die
Münze. Schau von der Seite her in das
Glas hinein und fülle es langsam mit
Wasser. Was siehst Du?
Nimm jetzt eine Tasse. Stelle sie in die
Mitte des Tisches und lege die Münze
genau in die Mitte der Tasse. Dein kleiner Bruder setzt sich so an den Tisch,
dass er die Münze gerade nicht sehen
kann. Fülle die Tasse vorsichtig mit
Wasser, ohne dass sich die Münze bewegt. Was sieht Dein Bruder? (Es funktioniert natürlich auch mit der Schwester!) Schau aus verschiedenen Richtungen in die mit Wasser gefüllte Tasse:
einmal ganz flach, also knapp über den
Rand, und auch senkrecht von oben.
«Lichtbrechung» heisst das Phänomen.
Vom Schreibtisch ins Labor: Daniel Badraun lernt dabei selbst noch hinzu.
fährt das Schiff? Giesst Sven
die Blumen des Professors?
Wird Kati eingesperrt? Oder
beides? Denn die Geschichte
wird in jedem Kapitel abwechselnd von Kati und Sven erzählt: Sechstklässlern aus Romanshorn. Auch für Daniel
Badraun ist das eine spannende Sache. Er weiss noch nicht,
wie es ausgeht. Über Physik
hat er selbst viel dazugelernt.
Er arbeitet mit der Pädagogischen Hochschule Kreuzlingen zusammen; das Technorama Winterthur hat neun Geheimwege auf den Spuren von
Kati und Sven eingerichtet.
Anleitungen für Tüfteleien stehen aber auch im Internet.
Zaubertricks und nasse Füsse
Bald sind alle mit Feuereifer
bei der Sache; das Schulzimmer gleicht einem Labor. Nach
und nach hat jedes Grüppli
sein Aha-Erlebnis. Die einen
tauchen Murmeln, Holzstücke, Styropor oder kleine Äste
in eine Plastikwanne und
schauen, was schwimmt und
was sinkt. Die anderen zaubern wie Professor Wunderli.
Wenn es nicht gleich klappt,
hilft Herr Spühler mit. Aber er
macht es nicht einfach vor.
Mit der Zeit gibt es hier und
da eine Pfütze am Boden, Keira
kriegt Wasser in die Finken,
Lumpen werden geholt. Dafür
ist allen ein Licht aufgegangen.
Und das Beste: Für einige Tage
sind sie den Online-Lesern
eine Nasenlänge voraus!
Was bisher geschah und wie es weitergeht
mit Kati, Sven und dem Professor – das
kannst Du auf www.geschichtendock.ch
lesen und mitbestimmen.