Pflanzenschutz Wien Augen auf: Unsere Bäume müssen geschützt werden! Citrusbockkäfer (CLB) Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB) (Anoplophora chinensis, A. glabripennis) © Christian Houdek Pflanzen sichern die Lebensqualität in unserer Stadt. Sie sind unter anderem auch wichtige Nahrungslieferanten und Wirtschaftsfaktor. Deshalb sind die Mitarbeiterinnen und Mitar beiter unseres Pflanzenschutzreferates täglich im Einsatz, um gefährliche Schädlinge aufzu spüren und ihnen vorzubeugen. Speziell der wachsenden Verbreitung des Citrus- und des Asiatischen Laubholzbockkäfers muss drin gend Einhalt geboten werden – sie gefährden unsere Laubgehölze und Obstbäume. Falls Sie so einen Käfer entdecken, bitte melden Sie das umgehend – gemeinsam können wir unsere Grünräume als saubere und hochwertige Lebensquelle schützen! Ihre Umweltstadträtin Ulli Sima Die in Asien beheimateten Käfer stellen eine große Gefahr für gesunde Laubgehölze dar. Es werden nahezu alle Laubgehölze befallen, stark geschädigt und können in weiterer Folge absterben. Aufgrund dieser Gefährlichkeit sind diese gebietsfremden Arten in der EU als Quarantäneschadorganismen eingestuft. Um eine weitere Verbreitung des Schädlings zu verhindern,muss bei Auftreten oder bei Befallsverdacht der amtlichePflanzenschutzdienst informiert werden! Typisch sind die langen, schwarz-weiß gestreiften Fühler und der gefleckte Körper. UNSERE GÄRTEN Larve: Die cremeweißen, etwa 50 bis 60 mm langen, dickfleischigen Larven weisen eine typische hellbraune Zeichnung auf dem Kopfschild auf und besitzen keine Brustbeine. Die Entwicklung Die Käfer schlüpfen in unseren Breiten etwa von Juni bis August und verlassen das Holz durch kreisrunde, ca. 10 mm breite Ausbohrlöcher. Diese befinden sich zumeist an der Stammbasis (CLB) beziehungsweise im Kronenansatz (ALB). Die erwachsenen Käfer beider Arten leben etwa sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit führen sie einen Reifungsfraß an den Blättern und den Ästen durch. Die Eiablage der Weibchen beginnt nach ein paar Tagen in selbst genagten Rindenmulden. Ein bis drei Wochen später schlüpfen die beinlosen Larven und beginnen ihre Fraßtätigkeiten unter der Rinde und im Holz ihrer Wirtspflanzen. Im zweiten Jahr erfolgt die Verpuppung im Holzkörper. Das Aussehen Käfer: Die Tiere sind etwa bis 4 cm groß, schwarz mit hellen Flecken. Auffallend sind die sehr langen, schwarzweiß gestreiften Fühler, welche bei Weibchen die einfache und bei Männchen die doppelte Körperlänge erreichen. Unterscheidungsmerkmal von ALP und CLP sind zwei helle Flecken auf dem Halsschild des Citrusbockkäfers (CLB). Die Weibchen legen die Eier in gefressene Ritzen in der Rinde. Ein Citrusbockkäfer mit zwei hellen Flecken auf dem Halsschild, die ihn vom Laubholzbockkäfer unterscheiden. Die Wirtspflanzen Alle Laubgehölze einschließlich Obstbäume. Ahorn, Rosskastanie, Weide und Pappel werden bevorzugt befallen. Das Schadbild Larve: Der Fraß der Larven verursacht anfänglich zuerst unter der Rinde, später auch im Holz bis zu 3 cm breite Gänge. In dieser zweijährigen Entwicklung unterbrechen sie mit ihrer Fraßtätigkeit den Saftstrom und mindern somit die Standfestigkeit des Baumes. Ein mehrjähriger Befall führt zum Absterben des Baumes. Käfer: Reifungsfraß an den Blättern und an jüngeren Ästen, welche in der Folge eintrocknen und absterben können. Der Fraß der Larven unterbricht den Saftstrom des Baumes. Der Reifungsfraß des Käfers an jüngeren Ästen lässt diese absterben. Die Verwechslungsmöglichkeiten Der Asiatische Laubholzbockkäfer und der Citrusbock käfer können vom Aussehen her mit heimischen Bock käfern verwechselt werden. Bäcker-, Schneider- und Schusterbock befallen jedoch nur Nadelbäume. Moschusbock und Pappelbock verursachen an Weiden und Pappeln ähnliche Symptome, sind jedoch am Erscheinungsbild (Farbe) deutlich zu unterscheiden. Kontakte zu amtlichen Pflanzenschutzdiensten Die Verbreitungswege DIENSTSTELLEN LEITER KONTAKTPERSONEN W Bundesamt für Ernährungssicherheit Amtlicher Pflanzenschutzdienst Spargelfeldstraße 191, 1226 Wien Ing. Elisabeth Jägersberger Tel.: 050 / 555 333-01 [email protected] Dipl.-Ing. Robert Steffek Tel.: 050 / 555 333-41 B Burgenländische Landwirtschaftskammer Amtlicher Pflanzenschutzdienst Esterhazystraße 15, 7001 Eisenstadt Ing. Stefan Winter Tel.: 02682 / 702-651 [email protected] Ing. Maris Almesberger Tel.: 02682 / 702-654 K Amt der Kärntner Landesregierung Amtlicher Pflanzenschutzdienst Mießtaler Straße 1, 9020 Klagenfurt Mag. Elisabeth Plassnig, Bakk. Tel.: 050 / 536-11417 [email protected] Kurath Behrend Tel.: 050 / 536-11415 NÖ NÖ Landes-Landwirtschafts kammer Amtlicher Pflanzenschutzdienst Wiener Straße 64 Dipl.-Ing. Johannes Schmiedl Tel.: 050 / 259-22602 [email protected] Ing. Christian Haselberger Tel.: 050 / 259-22603 OÖ Landwirtschaftskammer für OÖ Amtlicher Pflanzenschutzdienst Auf der Gugl 3, 4021 Linz Mag. Michael Fritscher Tel.: 050 / 6902-1402 [email protected] Vorbeugende Maßnahmen S Ing. Josef Putz Tel.: 0662 / 7870571-241 [email protected] Um eine Ausbreitung dieser Insekten zu verhindern, ist das frühzeitige Erkennen eines Befalls von größter Bedeutung. Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Salzburg Amtlicher Pflanzenschutzdienst Schwarzstraße 19, 5024 Salzburg St Landwirtschaftliches Versuchszentrum Steiermark Amtlicher Pflanzenschutzdienst Ragnitzstraße 193, 8047 Graz Dipl.-Ing. Josef Pusterhofer Tel.: 0316 / 877-6601 [email protected] Dr. Juliane Blaha Tel.: 0316 / 877-6630 T Amt der Tiroler Landesregierung Amtlicher Pflanzenschutzdienst Heiliggeiststraße 7–9, 6010 Innsbruck Dipl.-Ing. Andreas Tschöll Tel.: 0512 / 508-2523 [email protected] Dipl.-Ing. Thomas Peham Tel.: 0512 / 508-2549 V Landwirtschaftskammer für Vorarlberg Amtlicher Pflanzenschutzdienst Montafortstraße 9–11, 6900 Bregenz Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Höfert Tel.: 05574/ 400-230 [email protected] Ing. Harald Rammel Tel.: 05574 / 400-231 W Magistrat der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Amtlicher Pflanzenschutzdienst Wiener Stadtgärten Dresdnerstraße 81–85, 1200 Wien Dipl.-Ing. Alexander Lorber Tel.: 01 / 4000 42-481 [email protected] Ing. Norbert Moser Tel.: 01 / 4000 42-482 Larven des CLB werden vor allem beim Import von Pflanzen aus Asien (Bonsai- und Baumschulware ab 20 mm Stammdurchmesser) verbracht. Jene des ALB werden meist in unbehan deltem Verpackungsholz in ! G Steinlieferungen aus Asien N U T ACH inen e eingeschleppt. o s ie Falls S ach Aufgrund der langen Entwickb o e b Käfer ie es S lungszeit werden Befälle oft n e ld ten, me dem erst spät festgestellt. In Europa d n e h umge lanzen f wurden die Käfer bereits in P n e h Amtlic st. n mehreren Staaten gefunden. ie d z t schu Biologische Bekämpfung Auf diese in Europa gebietsfremden Arten haben sich in unseren Breiten bislang noch keine natürlichen Gegen spieler eingestellt. Verfahren mit insektenpathogenen Pilzen, Nematoden, parasitischen Insekten sowie Pheromonen befinden sich noch im Versuchsstadium. Daher stehen derzeit noch keine biologischen Bekämpfungs methoden zur Verfügung. Mechanische Bekämpfung Bei Befall stellt die Rodung der befallenen Gehölze bislang die einzige geeignete Bekämpfungsmethode dar. Diese wird vom zuständigen amtlichen Pflanzenschutzdienst angeordnet. Chemische Bekämpfung Derzeit sind in Österreich keine Präparate für eine chemische Bekämpfung zugelassen. IMPRESSUM Herausgeber: Wiener Stadtgärten, 1030 Wien, Johannesgasse 35 Design & Grafik: message Marketing & Communications GmbH, www.message.at Fotos: Amtlicher Pflanzenschutzdienst Druckerei: AV+Astoria, Wien; gedruckt auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“ | Stand: Juni 2015 – Änderungen vorbehalten
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