Migros spürt Auslandshopping

Datum: 16.03.2016
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Neue Luzerner Zeitung
6002 Luzern
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Auflage: 71'668
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 284.022
Abo-Nr.: 1095098
Seite: 11
Fläche: 95'284 mm²
Migros spürt Auslandshopping
4
Felix Meyer, Geschäftsführer der Migros Luzern, kann sich bei der Präsentation der Geschäftszahlen in
Dierikon trotz Umsatz- und Gewinnrückgang freuen.
Bild Nadia Schärli
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DIERIKON Mehr Kunden,
ein höherer Marktanteil, doch
Gewinn und Umsatz sinken.
Die Frankenstärke und der
Onlineverkauf hinterlassen
bei der Migros Luzern Spuren.
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er bilanzierte deshalb: «In einem an- des Bio-Sortiments der Marke Alnatuspruchsvollen Marktumfeld haben wir ra zurückzuführen», sagte Felix Meyer.
uns gut behauptet.»
Klubschulen spüren Spardruck
Neue Stellen
Die Genossenschaft Migros Luzern
bleibt die grösste private Arbeitgeberin
in der Zentralschweiz. 2015 hat sich
die Mitarbeiterzahl um rund 178 Per-
sonen auf 6107 erhöht - davon sind
ERNST MEIER
215 Lernende. Total zählt das [email protected]
nehmen 3245 Personaleinheiten. Die
2015 sei das schwierigste Geschäfts- Zunahme ist auch auf die Eröffnung
jahr für den Schweizer Detailhandel seit der Micasa und des Restaurants im
Bei den Nebentätigkeiten ergibt sich
ein durchmischtes Bild. Während sich
die Migros-Gastronomie mit einem Plus
von 2,2 Prozent positiv entwickelte, ging
der Umsatz bei den Klubschulen um
1,6 Prozent zurück. Als Grund gab Bru-
no Bieri die Kürzungen im Bildungsbereich als Folge der Aufhebung des
Euro-Mindestkurses und der Einfluss
der Digitalisierung an. Bei den Freizeit-
anlagen trugen vor allem die Fitness15 Jahren gewesen, sagte Felix Meyer Wohncenter Emmen sowie des Perso- center (Fitnesspark, ONE) zum Umsatznalrestaurants
der
Pilatus-Flugzeuggestern am Sitz der Genossenschaft werke in Stans zurückzuführen. Wäh- plus von 1,7 Prozent bei.
Migros Luzern in Dierikon. «Die Preise
Bei den Einkaufscentern konnte einzig
haben sich verbilligt; entsprechend führ- rend des gesamten Jahres hat die Ge- das Zugerland in Steinhausen zulegen.
te dies bei uns zu einem tieferen Umsatz nossenschaft rund 39,6 Millionen Die Umsätze stiegen um 1,1 Prozent auf
und weniger Gewinn», erklärte der Chef Franken in das Filial- und Standortnetz 220 Millionen Franken. Der Surseepark
von Migros Luzern. Konkret ging der in den Kantonen Luzern, Zug, Obwal- kam auf 193,8 Millionen Franken (-2,2
Nettoerlös um 0,1 Prozent auf 1,4 Mil- den, Nidwalden, Uri und Schwyz (ohne Prozent) und der Länderpark Stans auf
liarden Franken zurück, der Betriebs- Ausserschwyz) investiert.
Beim Detailhandel, dem Kernge- 170 Millionen Franken (-0,4 Prozent).
gewinn sank um 1,5 Prozent auf 53,3
Trotz der Sättigung an Einkaufszentren
Millionen Franken. Der Reingewinn schäft, konnte die Genossenschaft Mi- und dem Trend, der eher auf eine Abkehr
gros
Luzern
um
0,2
Prozent
auf
1,168
schrumpfte gar um 7,4 Prozent auf 49,8
Milliarden Franken zulegen. Im Durch- von Grosseinkäufen in Zentren deutet,
Millionen Franken.
hält die Migros Luzern an ihrem EngaDie Aufhebung des Euro-Mindest- schnitt kauften die Kunden hier mit gement als Hauptmieterin in der im Bau
kurses am 15. Januar 2015 sowie der 36,23 Franken leicht mehr ein als im befindlichen «Mali of Switzerland» in
zunehmende Einkaufstourismus haben Vorjahr (+0,1 Prozent). Auch dies sei Ebikon fest. «Wir sind uns bewusst, dass
der Migros zu schaffen gemacht. In angesichts von gewährten Preisnach- das grösste Zentralschweizer Einkaufseinzelnen Bereichen hätten sich die lässen von 2 Prozent ein gutes Resultat, und Freizeitzentrum nicht von Anfang
Preise um bis zu 10 Prozent verbilligt, sagte Finanzchef Bruno Bieri. «Das an ein Highflyer sein wird, wir setzen
während die Kosten gleich blieben, wie deutliche reale Wachstum von 2,2 Pro- aber voll darauf und sind mit Stolz daMeyer ausführte. Auch die starke Ex- zent gelang ausschliesslich durch orga- bei», sagte Felix Meyer.
pansion jüngerer Konkurrenten sowie nisches Wachstum beim bestehenden
der wachsende Onlinehandel hätten auf Filialnetz mit 48 Super-, 22 Fachmärk- Bessere Rahmenbedingungen nötig
Beim Ausblick gab sich der Geschäftsden Umsatz gedrückt. Die Zahlen brin- ten und vier Outlets», ergänzte Bieri.
gen den Geschäftsleiter jedoch nicht Zulegen konnte auch der Umsatz mit leiter der Migros Luzern wenig optimisaus der Ruhe. «Ich werde erst nervös, Produkten unter der Marke «Aus der tisch. Es werde künftig für die Migros
wenn unsere Kundenzahl zurückgeht», Region. Für die Region.» Die Verkäufe enger, prognostizierte Meyer: «Die Misagte er. Die Migros Luzern zählte im summierten sich auf 121,8 Millionen nusteuerung wird wahrscheinlich weiterletzten Geschäftsjahr 33,5 Millionen Franken (+2,5 Prozent) und kommen gehen, ebenso der Druck der MitbewerKunden. Das ist eine Zunahme um 0,3 mittlerweile auf einen Anteil am Le- ber sowie der Einkaufstourismus von
Prozent zum Vorjahr (siehe Grafik). bensmittelumsatz von 13,7 Prozent. Zentralschweizern im Ausland.» Die
Auch der Marktanteil ist gemäss Felix Stark gewachsen ist auch das Bio-Sor- Migros wolle keine Stellen abbauen.
timent: Es legte um 19 Prozent auf «Gleichzeitig kann die Schweiz den WohlMeyer gestiegen. Der genaue Wert hierzu wird von einer Branchenstudie er- 48,45 Millionen Franken zu und ent- stand auf Dauer aber nicht halten, wenn
gesamten Le- die Rahmenbedingungen nicht auch verhoben und nicht veröffentlicht, hiess spricht 5,4 Prozent der«Die
deutliche bessert werden», sagte Meyer. Dabei
es. Alles in allem schrieb die Migros bensmittelverkäufe.
Steigerung
ist
auch
auf
die
Einführung
machte er seinen Unmut über die resLuzern 2015 das zweitbeste Ergebnis in
triktiven Ladenöffnungszeiten deutlich.
ihrer 75-jährigen Geschichte. Felix Mey-
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75 Jahre
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Genossenschaft
Migros Luzern
JUBILÄUM eme. Am 11. April 1930
wurde an der Grabenstrasse in Luzern der erste Migros-Laden eröffnet. 1941 erfolgte dann die Gründung der Genossenschaft Migros
Luzern, die damals noch von Zürich
aus geführt wurde. Ein Jahr später
zählte sie bereits 6410 Genossenschaftsmitglieder. Ende letzten Jahres waren es 185 966. Ein besonderer Meilenstein in der Geschichte
des orangen Riesen in der Zentralschweiz war 1950 die Inbetriebnahme der ersten Betriebszentrale in
Ebikon. Die Zentrale in Dierikon
1407
39.58
1405
36.20
36.23
2014
2015
2015
1331
1331
Nettoerlös
Nettoerlös
eröffnete 1971. Ergänzt wurde diese
durch einen Neubau 1988.
Zum diesjährigen 75-Jahr-Jubilä-
um plant die Migros Luzern ver-
+0,1%
01%
%
exkl. MWST
DurchschnittsDurchschnittseinkauf
einkauf
(in Mio. Franken)
(in
Franken)
(in Franken)
Franken)
(in
0
00
schiedene Aktivitäten. Nähere De-
tails dazu gab es gestern keine.
2014
2014
2011
2015
2015
2011
2011
Migros-Luzern-Geschäftsleiter Felix
Meyer verriet jedoch, dass es Jubi-
läumswochen mit Aktionen und
Wettbewerben geben werde. Die
Mitarbeiter würden den runden
+0,3%
Geburtstag an verschiedenen Teamveranstaltungen feiern.
33,4
33,4
32,6
32,6
+0,4%
33,5
33,5
3233
3245
3233 3245
3177
3177
Anzahl
Anzahl
Kundenkontakte
Kundenkontakte
Anzahl Stellen
(in
Mio.)
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Freitag, 18. März 2016, Willisauer Bote, Nr. 22
Wirtschaft
6
Viele Firmen warten auf ihr Geld
Knapp die Hälfte aller Schweizer Firmen zahlen ihre Rechnungen zu spät. Die Gründe
sind unterschiedlich: Bei
grossen Firmen gehört dies
oft zur Strategie, bei kleinen
Unternehmen fehlt nicht
selten das nötige Know-how.
Verliert ein Unternehmer den
Überblick in seiner Buchhaltung, verliert er oft viel
Geld: Ein Teufelskreis, der in
die Insolvenz führen kann.
vice anbieten. «Dank ihrer Auskunft
lässt sich das Zahlungsausfallrisiko
minimieren.» Er persönlich mache
im Alltag nur in Ausnahmefällen
von diesem Angebot Gebrauch, sagt
Roland Vonarburg. Er hole Informationen über einen möglichen Kunden
bei dessen Partnern ein. Dies sei gratis und meist erst noch differenzierter. «Ist ein Unternehmer für seine
schlechte Zahlungsmoral bekannt,
schliesse ich ­
keine Geschäfte ab.»
Mache er mit einem seiner Kunden
schlechte Erfahrungen, ­ziehe er Konsequenzen. Er müsse die Ware bar
bezahlen. Gehe er nicht auf diese
Forderung ein, stelle er die Lieferung
ein. Auch wenn dieser Schritt Mut
brauche und im ersten Moment eine
Einbusse bedeuten könne. «Lieber
ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.»
von Irene Zemp-Bisang
Eine Sägerei liefert einer Schreinerei
Holz. Mit dabei die Rechnung. Doch
bis das Geld auf ihrem Konto ist, dauert es knapp zwei Monate. Das kommt
nicht selten vor: In der Schweiz zahlen
nur 53 Prozent aller Unternehmen ihre
Rechnungen pünktlich. Dies geht aus
einer Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Crif hervor. In die Studie
sind Zahlungsinformationen von über
304 000 Firmen eingeflossen, im Handelsregister sind zurzeit 570 000 Firmen
eingetragen. Im Durchschnitt zahlen
die 47 Prozent unpünktlichen Firmen
ihre Rechnungen 18,1 Tage zu spät.
Doch es gibt grosse Unterschiede in der
Zahlungsmoral.
Regionale Unterschiede
«Eine zuverlässige Buchhaltung ist die Basis des Unternehmertums»,
sagt Roland Vonarburg, Luzerner Gewerbeverbandspräsident. Foto apimedia
Kleine Firmen zahlen pünktlicher
Die Studie stellt Kleinst- und Kleinunternehmen ein gutes Zeugnis aus. Sie
zahlen pünktlicher als grosse Firmen.
Ein Trend, den Gheorghita Streiff von
der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) auch von
anderen Untersuchungen her kennt.
«Grosse Firmen haben mehr Einfluss,
um bei Lieferanten ihre Zahlungsfristen zu verlängern und Sonderfristen
auszuhandeln», sagt Streiff. «Diese
Möglichkeit können sie unter anderem
als Instrument nutzen, um ihre Liquidität zu erhöhen.» Eine Praxis, die
auch Roland Vonarburg, Präsident des
Gewerbeverbands des Kantons Luzern
und Inhaber der Wauwiler Champignons AG, aus seinem Alltag kennt. Als
die Banken noch mehr Zinsen zahlten,
sei diese Strategie für Grossunternehmer noch attraktiver gewesen. «Wir
KMU hatten die Wahl zwischen Pest
und Cholera. Entweder wir nahmen
eine verspätete Zahlung in Kauf oder
gewährten einen Rabatt.» Kleine Lieferanten bleibe oft nichts anderes übrig,
als dieses Vorgehen zu akzeptieren. Zu
gross sei das Risiko, einen wichtigen
Kunden zu verlieren.
Ungleich seien die Spiesse oft auch
beim Know-how. «In Grossunternehmen kümmern sich ausgebildete Fachkräfte um die Zahlungsabwicklung.»
In kleinen Firmen sei es oft der Chef
selbst, der sich neben den operativen
Aufgaben auch noch dem Administrativen annehme. «Nicht selten fehlt
in solchen Fällen die Energie und das
nötige Fachwissen.» Eine Kombination,
die Gefahren birge. «Es ist sehr schade,
In Sachen Zahlungsmoral gibt es grosse regionale Unterschiede. Grafik Crif AG
wenn beispielsweise ein Handwerker
gute Arbeit leistet, diese aber zu spät
oder gar nicht in Rechnung stellt. Die
Folge: Ihm fehlt das Geld, um die Rechnungen seiner Lieferanten zu bezahlen.» Eine Situation, die er im Alltag
leider immer wieder beobachte.
Eigenverantwortung wahrnehmen
Roland Vonarburg appelliert an die
Eigenverantwortung. «Eine zuverlässige Buchhaltung ist für mich die Basis
des Unternehmertums.» Er empfiehlt
seinen Berufskollegen, die Aufgaben
in der Administration mit gleicher Gewissenhaftigkeit zu erledigen, wie die
Arbeit für den Kunden. «Es lohnt sich,
dafür bewusst Zeit einzuplanen und
sich beispielsweise jede Woche einen
halben Tag freizuhalten.» Sich gelegentlich am Sonntagnachmittag an den
Computer zu setzen, genüge nicht. Die
Überwachung der Zahlungseingänge
beispielsweise erfordere Regelmässigkeit und System. In seinem Betrieb
setze er dafür ein Computerprogramm
ein. Dieses zeigt säumige Zahler auf.
«In den meisten Fällen rufen wir sie an
und machen sie auf die fällige Zahlung
aufmerksam.» Im Gespräch sei es möglich, dem Visavis den Puls zu fühlen
und den Grund für den Verzug auszumachen. Diese persönliche Konfrontation sei aus Erfahrung effizienter als eine
schriftliche Mahnung.
Unterschiede zwischen Branchen
Die Zahlungsmoral unterscheide sich
von Branche zu Branche, sagt Gheor­
ghita Streiff von der ZHAW. Gemäss
Studien seien es überdurchschnittlich viele Betriebe aus dem Bauwesen,
der Hotellerie und der Gast­
ronomie,
die ihre Rechnungen zu spät zahlen.
Die Gründe für die Verzögerung seien
unterschiedlich. «In der Baubranche
können beispielsweise ausstehende
Zahlungen bei Grossaufträgen zu Liquiditätsengpässen
führen.»
Etwa
dann, wenn noch Nachbesserungsarbeiten nötig sind.
In der Gastronomie seien es meist
verschiedene Faktoren, die zusammenkommen und in der Summe zu
Zahlungsschwierigkeiten führen, sagt
Gheorghita Streiff. Eine Erfahrung,
die auch Roland Vonarburg in seinem
Betrieb gemacht hat. Vor einigen Jahren belieferte er Restaurants direkt mit
Champignons aus seiner Produktion.
Er wolle nicht pauschalisieren. «Es gibt
sehr unterschiedliche Betriebe.» Doch
der Margendruck in dieser Branche sei
hoch und das belaste die Liquidität. «Ich
erlebte mehrere Gastronomen, die von
der Hand in den Mund lebten und Rechnungen regelmässig zu spät bezahlten.»
Ein Teufelskreis
Verspätete Zahlungen sind nicht nur
ärgerlich, sondern können auch zu Liquiditätsengpässen führen. «Das führt
zu einem Teufelskreis», sagt Gheorghita Streiff. «Zahlt ein Kunde nicht, fehlt
oft dem Unternehmer das Geld, um
die eigenen Rechnungen zu zahlen.»
Im schlimmsten Fall sei die Insolvenz
die Folge. «Fehlt Cash, sind dem Unternehmer die Hände gebunden. Er ist
unfähig, schnell zu reagieren.» Kreditverhandlungen mit Banken bräuchten
Zeit. «Zudem stellen die Geldgeber Bedingungen.»
Als eine mögliche Massnahme,
um ausstehenden Zahlungen vorzubeugen, empfiehlt Gheorghita Streiff,
sich vor Geschäftsabschluss über die
Bonität von Neukunden zu informieren. Es gibt Firmen, die diesen Ser-
Firmen aus dem Kanton Luzern bezahlen ihre Rechnungen im Vergleich mit
anderen Regionen der Schweiz relativ
pünktlich. Die Studie der Wirtschaftsauskunftei Crif zeigt: Am längsten warten Firmen im Tessin, bis sie ihre Rechnungen bezahlen. Auch Unternehmen
im Wallis, in Genf, Basel-Stadt und in
der Waadt lassen ihre Rechnungen lange liegen. Vorbildlich sind Firmen in
den Kantonen Appenzell Innerrhoden,
Ausserrhoden und in der Innerschweiz.
Die Unterschiede seien vor allem auf
die Mentalität der Bevölkerung zurückzuführen, sagt Heidi Hug, Kommunikationsverantwortliche von «Crif».
«Im Süden der Schweiz ist es gang und
gäbe, Rechnungen zu spät zu zahlen.
Nicht weil Firmen sie nicht pünktlich
begleichen können, sondern weil sie
dies nicht wollen und so ihre Liquidität schonen.» Auch im internationalen
Vergleich schliessen nördliche Staaten
besser ab als die südlichen. Laut einer
internationalen Studie sind die Dänen mit über 90 Prozent pünktlichen
Betrieben am verlässlichsten. Gleich
­
danach rangieren die Deutschen mit
74 Prozent Pünktlichkeit. Portugal und
Grossbritannien sind dagegen auf den
letzten Plätzen zu finden. Nordeuropäische Länder würden dem pünktlichen
Zahlen grosse Bedeutung beimessen,
sagt Heidi Hug. Zum einen entspreche
dies der Mentalität, zum andern sei der
gesetzliche Rahmen enger. Der Druck
auf die Schuldner sei grösser.
Ein Ausblick
Die Wirtschaftsauskunftei Crif hat die
Zahlungsmoral von Schweizer Firmen
im vergangenen Jahr zum ersten Mal
analysiert. Ziel sei es nun, die Erhebung
regelmässig durchzuführen, sagt Heidi
Hug. Kurzfristig rechne sie mit keinem
verbesserten Zahlungsverhalten. «Dieses hängt eng mit dem wirtschaftlichen
Umfeld zusammen.» In den vergangenen Jahren habe sich der Wettbewerb
in vielen Branchen verstärkt. Dazu
käme die Frankenstärke. «Entschärft
sich die Situation, werden die Firmen
auch wieder in der Lage sein, Rechnungen schneller zu begleichen.»
Migros kommt 2015 mit einem blauen Auge davon
DETAILHANDEL Die Genossen-
schaft Migros Luzern hat 2015
den starken Franken zu spüren
bekommen. Sie musste trotz
mehr Kunden und Marktanteilen einen Rückgang bei Umsatz
und Gewinn hinnehmen.
Der Nettoerlös der Genossenschaft mit
Sitz in Dierikon ging leicht um zwei
Millionen oder 0,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken zurück. Der Betriebsgewinn sank um 1,5 Prozent auf 53,3
Millionen Franken. Unter dem Strich
blieb allerdings das zweitbeste Ergebnis der Geschichte der Migros Luzern
übrig. Nach der Aufgabe des Euro-Min-
destkurses im Januar 2015 habe die
Minusteuerung in einzelnen Bereichen
auf bis zu zehn Prozent angezogen,
sagt Felix Meyer, Geschäftsleiter der
Migros Luzern. Dies führte dazu, dass
bei gleichbleibenden Kosten die Umsätze gesunken seien. Negativ beeinflusst
wurde das Ergebnis im vergangenen
Jahr ausserdem durch höhere Kosten der Klubschule nach dem Umbau
des Standorts Schweizerhof in Luzern
sowie höhere IT-Kosten, etwa für ein
schweizweit neues Kassensystem. Dank
einem Wachstum in den bestehenden
Läden und Effizienzsteigerungen gelang es der Migros, die Ausfälle grösstenteils zu kompensieren.
Im Kerngeschäft, dem Detailhandel, konnte die Genossenschaft im ver-
gangenen Jahr in ihren 48 Super-, 22
Fachmärkten und vier Outlets bei den
Umsätzen zulegen. Dort stieg der Umsatz um 2,6 Millionen Franken oder
0,2 Prozent auf 1,168 Mrd. Franken.
Lichtblick ist für die Migros zudem die
Kundentreue. Sie zählte 2015 33,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Das sind
0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im
Schnitt kauften die Kunden auch leicht
mehr ein, nämlich für Fr. 36.23 (+0,1
Prozent).
Trend: Mehr kleine Einkäufe
In der Nebentätigkeit ist die Bilanz
durchzogen. Bei den Klubschulen kam
es nach der wirtschaftlichen Trübung
und den damit verbundenen Kürzungen im Bildungsbereich zu einem Um-
satzrückgang von 1,6 Prozent. Bei den
Freizeitanlagen trugen vor allem die
boomenden Fitnesscenter, zu denen
auch die expandierende Tochterkette
ONE gehört, zu einem Umsatzplus von
1,7 Prozent bei.
Das Einkaufsverhalten weg von
Grosseinkäufen hin zu mehreren kleineren Kommissionen in unmittelbarer Wohn- und Arbeitsnähe hingegen
machte den grossen Einkaufszentren zu
schaffen. Im Surseepark und im Stanser
Länderpark gingen die Umsätze um 2,2
respektive 0,4 Prozent zurück. Trotzdem
will die Migros an ihrem Engagement
als Hauptmieterin in dem sich in Ebikon
in Bau befindlichen Einkaufszentrum
Mall of Switzerland «zu 100 Prozent»
festhalten, wie Felix Meyer bekräftigt.
Unmut über restriktive
Ladenöffnungszeiten
Künftig werde es für die Migros «enger», sagte Geschäftsleiter Felix Meyer
beim Ausblick auf 2016. So macht der
Genossenschaft weiter der Einkaufs­
tourismus von Zentralschweizern im
Ausland, die starke Expansionstätigkeit der Mitbewerber und das Wachstum im Onlinehandel zu schaffen. Die
Migros sei bestrebt, keine Arbeitsplätze abbauen zu müssen, sagte Meyer
weiter. Gleichzeitig hielt er fest, dass
die Schweiz ihren Wohlstand auf Dauer nicht aufrechterhalten könne, wenn
die Rahmenbedingungen nicht verbessert würden. So machte der Migros-Luzern-Chef seinen Unmut über restriktive Ladenöffnungszeiten deutlich.
sda
Zofinger Tagblatt / MLZ, 16.03.2016 06:23 CET Luzern Ost ∙ Bis 2020 sollen fünf Optimierungsprojekte bearbeitet werden Die Kapazität des Gesamtverkehrssystems in der Region Luzern Ost soll gesteigert und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden verbessert werden. Zu diesem Zweck bearbeiten die vier Partner Kanton Luzern, Gemeinde Ebikon, Verkehrsverbund Luzern und LuzernPlus in Zusammenarbeit mit der Verkehrsbetriebe Luzern AG bis 2020 fünf Optimierungsprojekte. Diese sichern die notwendige Kapazität für den motorisierten Individualverkehr und vernetzen die S‐Bahn besser mit dem Bus. Neue direkte Busverbindungen sorgen zudem für kürzere Reisezeiten. Der Velo‐ und Fussverkehr wird attraktiver gestaltet und die Aufenthalts‐ und Lebensqualität erhöht. Ein Projekt betrifft die Anpassung und Erneuerung Kantonsstrasse K17. An der Hauptstrasse durch Ebikon, der Kantonsstrasse K17, ist im Abschnitt Einmündung Schlösslistrasse bis zur Weichlenstrasse (Kreisel MParc) eine Anpassung und Erneuerung des Strassenraumes vorgesehen. Das Projekt befindet sich gegenwärtig in der Planungsphase. Das Gesamtverkehrskonzept LuzernOst bildet eine wichtige Grundlage hierfür. Federführend ist die kantonale Dienststelle Verkehr und Infrastruktur. Dann der Bushub Ebikon: Der Bau des Bushubs beim Bahnhof Ebikon ermöglicht eine verbesserte Verknüpfung zwischen Bahn und Bus sowie ein zukunftsfähiges öV‐Angebot. Zudem verfolgt das Projekt der Gemeinde Ebikon das Ziel, das Dorfzentrum gemäss Masterplan stärker zu beleben. Auf nationaler Ebene plant der Bund eine Kapazitätserweiterung auf der Achse Luzern–Zug–Zürich. Verlängerung der Trolleybuslinie Die Verkehrsbetriebe Luzern AG hat den Auftrag erhalten, die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 von Maihof bis zur Mall of Switzerland zu planen. Die verlängerte Linie soll mit Doppelgelenktrolleybussen des Systems R‐Bus betrieben werden. Am Bushub Ebikon sollen künftig die S‐Bahn S1 (Baar–Luzern–Sursee), die neu verlängerte RBus‐Linie 1 (Obernau–Kriens–Luzern–Ebikon) und fünf weitere Buslinien miteinander verknüpft werden. Dazu gehört die neue tangentiale Linie 18 (Ebikon–Kantonsspital–Littau), welche Luzern Ost direkt mit dem Kantonsspital und Littau verbindet. Die Linie 23 aus Gisikon‐Root endet neu am Bahnhof Ebikon mit Anschluss an die S‐Bahn und die weiteren Buslinien. Auch die Linie 22 wird an den Bahnhof Ebikon angebunden. Sie verkehrt auf der Strecke Perlen–Buchrain–
Ebikon. Inwil wird durch die neue Linie 111 (Ebikon–Mall of Switzerland–Inwil–Waldibrücke) erschlossen. In der Region Luzern Ost wächst mit der zunehmenden Bevölkerung zugleich das Mobilitätsbedürfnis. Das Gesamtverkehrskonzept LuzernOst kalkuliert dieses Wachstum ein und schafft einen Überblick zum Mobilitätsverhalten in der Region. Die so gewonnenen Fakten dienen zum Beispiel als Grundlage für die Planung der Anpassung und Erneuerung der Kantonsstrasse K17. (SK) Die VBL haben den Auftrag erhalten, die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 von Maihof bis zur Mall of Switzerland zu planen. Im Gesamtverkehrskonzept Luzern Ost wird neben dem Privatverkehr auch der öffentliche Verkehr berücksichtigt. Keystone Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Zofinger Tagblatt / MLZ, 16.03.2016 05:26 CET Author(s): [Thomas Oswald/SDA] Das Bild k ann nicht
angezeigt werde…
Wirtschaft ∙ Die Genossenschaft Migros Luzern – die grösste private Arbeitgeberin in der Zentralschweiz – hat 2015 den starken Franken zu spüren bekommen. Die Migros Luzern musste trotz mehr Kunden und Marktanteilen einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Der Nettoerlös der Genossenschaft mit Sitz in Dierikon ging leicht um zwei Millionen oder 0,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken zurück. Der Betriebsgewinn sank um 1,5 Prozent auf 53,3 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb allerdings das zweitbeste Ergebnis der Geschichte der Migros Luzern übrig. Nach der Aufgabe des Euro‐Mindestkurses im Januar 2015 habe die Minusteuerung in einzelnen Bereichen auf bis zu zehn Prozent angezogen, sagte Felix Meyer, Geschäftsleiter der Migros Luzern am Dienstag an einer Medienkonferenz. Dies führte dazu, dass bei gleichbleibenden Kosten die Umsätze gesunken seien. Negativ beeinflusst wurde das Ergebnis im vergangenen Jahr ausserdem durch höhere Kosten der Klubschule nach dem Umbau des Standorts Schweizerhof in Luzern sowie höhere IT‐Kosten etwa für ein schweizweit neues Kassensystem. Dank einem Wachstum in den bestehenden Läden und Effizienzsteigerungen gelang es der Migros, die Ausfälle grösstenteils zu kompensieren. Trend zu kleineren Einkäufen Im Kerngeschäft, dem Detailhandel, konnte die Genossenschaft Luzern im vergangenen Jahr in ihren 48 Super‐ , 22 Fachmärkten und vier Outlets bei den Umsätzen zulegen. Dort stieg der Umsatz um 2,6 Millionen Franken oder 0,2 Prozent auf 1,168 Milliarden Franken. Lichtblick ist für die Migros zudem die Kundentreue. Sie zählte 2015 33,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt kauften die Kunden auch leicht mehr ein, nämlich für 36,23 Franken (plus 0,1 Prozent). In der Nebentätigkeit ist die Bilanz durchzogen. Bei den Klubschulen kam es nach der wirtschaftlichen Trübung und den damit verbundenen Kürzungen im Bildungsbereich zu einem Umsatzrückgang von 1,6 Prozent. Bei den Freizeitanlagen trugen vor allem die boomenden Fitnesscenter, zu denen auch die expandierenden Tochterkette ONE gehören, zu einem Umsatzplus von 1,7 Prozent bei. Das Einkaufsverhalten weg von Grosseinkäufen hin zu mehreren kleineren Kommissionen in unmittelbarer Wohn‐ und Arbeitsnähe hingegen machte den grossen Einkaufszentren zu schaffen. Im Surseepark und im Stanser Länderpark gingen die Umsätze um 2,2 respektive 0,4 Prozent zurück. Trotzdem will die Migros an ihrem Engagement als Hauptmieterin in dem sich in Ebikon in Bau befindlichen Einkaufszentrum Mall of Switzerland «zu 100 Prozent» festhalten, wie Geschäftsleiter Felix Meyer bekräftigte. Die Migros will ab 2017 nicht auf die Präsenz im dereinst grössten Zentralschweizer Einkaufs‐ und Freizeitzentrum verzichten. Unmut über Öffnungszeiten Künftig werde es für die Migros «enger», sagte Geschäftsleiter Felix Meyer beim Ausblick auf 2016. So macht der Genossenschaft weiter der Einkaufstourismus von Zentralschweizern im Ausland, die starke Expansionstätigkeit der Mitbewerber und das Wachstum im Onlinehandel zu schaffen. Die Migros sei bestrebt, keine Arbeitsplätze abbauen zu müssen, sagte Meyer weiter. Gleichzeitig hielt er fest, dass die Schweiz ihren Wohlstand auf Dauer nicht aufrechterhalten könne, wenn die Rahmenbedingungen nicht verbessert würden. So machte der Migros‐Luzern‐Chef seinen Unmut über restriktive Ladenöffnungszeiten deutlich. Laut eigenen Angaben blieb die Migros Luzern im letzten Jahr die grösste private Arbeitgeberin in der Zentralschweiz. Ende 2015 beschäftigte sie 6107 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Wirtschaftsgebiet erstreckt sich über die Kantone Luzern, Zug, Ob‐ und Nidwalden, Uri und Schwyz ohne Ausserschwyz. Im Kerngeschäft Detailhandel konnte die Genossenschaft im vergangenen Jahr bei den Umsätzen zulegen. Ende 2015 beschäftigte die Migros in der Zentralschweiz 6107 Mitarbeiter – 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Detailhandel der Migros stieg der Umsatz immerhin um 0,2 Prozent. Migros