SIGMARINGEN Samstag, 23. Mai 2015 Zitat des Tages „Ein lautes Mitwirken ist nicht hilfreich“, Schwäbische Zeitung Studenten suchen das Haar in der Suppe In Sigmaringer Betrieben führen Studenten Hygienechecks und -schulungen durch 17 ● . . Marktplatz Von Anna-Lena Buchmaier Von Anna-Lena Buchmaier ● sagt Vorstandsmitglied Günter Bruttel über die Strategie des HGV. Frau fällt auf Trickdieb herein SIGMARINGEN (sz) - Unter dem Vorwand, dass im Haus der Wasserdruck zu hoch wäre und von ihm überprüft werden müsste, gelangte ein angeblicher Handwerker am Donnerstag gegen 17 Uhr in Laiz in das Haus einer älteren Frau. Die Frau begab sich zusammen mit dem Handwerker in den Keller zur Wasseruhr. Weil er den Druck ohne Brille nicht ablesen konnte, begab sich der Mann vor das Haus und holte seine Brille. Es folgten Anweisungen an die Frau einen Wasserhahn aufzudrehen, um den Druck von der Leitung zu nehmen. Kurze Zeit später verließ der Handwerker, der als etwa 40 Jahre alter und rund 1,70 Meter großer Italiener beschrieben wurde, das Haus. Die Geschädigte musste feststellen, dass ihr ganzer Schmuck fehlte. Offenbar schlich sich eine zweite Person ins Haus, als die Frau den Wasserhahn aufdrehte. Die Polizei weist darauf hin, dass die Wasseruhr lediglich den Verbrauch anzeigt. So erreichen Sie uns Redaktion 07571/728-231 Fax 0751/2955-99-7398 [email protected] Anzeigenservice 07571/728-220 Aboservice 0751/29 555 555 Anschrift Antonstraße 18, 72488 Sigmaringen » schwäbische.de ● SIGMARINGEN - Dienstagnachmit- tag im „Ristorante Lucio“: Hier werden heute keine Bestellungen entgegen genommen, sondern Studentinnen halten eine Präsentation ab. Die Mitarbeiter lauschen gebannt. Franziska Müller und Silke Denzel studieren im Bachelor „Lebensmittel, Ernährung, Hygiene“ mit Schwerpunkt Hygiene an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Im Zuge ihres Studiums haben sie im sechsten Semester für das Modul „Reinigungsund Hygienemanagement“ einen Hygienecheck im „Ristorante Lucio“ durchgeführt und darauf basierend einen Vortrag erstellt. Geprüft wurden die Kategorien Personalhygiene, Produkthygiene und die Produktionshygiene. Darunter fallen beispielsweise die korrekte Lagerung der Lebensmittel, die Verarbeitungsplätze, der Zustand von Küche, Lager und Gasthalle sowie die Schädlingskontrolle. Richtlinie war dabei eine Checkliste, wie sie auch dem Veterinäramt des Landratsamtes vorliegt. Je besser der Zustand, desto mehr Punkte erhält der Betrieb – und umso seltener schauen Lebensmittelkontrolleure vorbei. In der Präsentation geben die Studentinnen Vorschläge, wie der hygienische Zustand der Gaststätte verbessert werden kann – Vorher-Nachher-Bilder veranschaulichen dies. Nach dem Hygienecheck führen die Studentinnen Saskia Strelow, Tamara Lechner und Laura Kurz eine Hygieneschulung mit den Mitarbeitern durch. Den Angestellten wird dabei gezeigt, wie Hände richtig gewaschen und desinfiziert werden, wie man Wunden versorgt und mit Krankheit umgehen soll, wenn man Kontakt zu Nahrungsmitteln hat. Das soll ein Bewusstsein für Hygiene schaffen. Laut Infektionsschutzgesetz muss jeder Betrieb, der mit Lebensmitteln Auf der Jagd Großküche statt Hörsaal: Die Studentinnen Silke Denzel, Franziska Müller, Tamara Lechner, Saskia Strelow und Laura Kurz (von links) haben im „Ristorante Lucio“ einen Hygienecheck samt Schulung durchgeführt. FOTO: ABU arbeitet, mindestens alle zwei Jahre eine Hygieneschulung machen. Normalerweise führt dies das Landratsamt oder der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) durch – gegen Gebühr. Die Schulung durch die Studenten ist hingegen kostenlos, obwohl sie zertifiziert und von der Lebensmittelüberwachungsbehörden ebenso anerkannt ist. „Das ist toll, wir profitieren davon. Und die Studenten können so ihr Praxiswissen erweitern“, sagt Fabio Sollazzo, Sohn des Restaurant-Eigentümers. Dozent Gerhard Winter ist Professor für angewandte Hygiene, Steriltechnik und Reinigungstechnik. Er führt jedes Semester Hygiene- checks- und Schulungen in verschiedensten Einrichtungen mit seinen Studenten durch – seit mehr als zehn Jahren. Nicht alle Betriebe sind einwandfrei und setzen die Vorschläge konsequent um. Die meisten seien aber dankbar für Tipps und würden immer wieder mitmachen. Über eine Verfügungsgewalt verfügen die Studenten und er aber nicht. Dafür wird absolute Schweigepflicht gegenüber Behörden und Dritten garantiert. Insgesamt 20 Studenten, aufgeteilt auf sieben Gruppen, untersuchen dieses Semester die hygienischen Zustände in verschiedenen Betrieben und geben Verbesserungsvorschläge. Das Bootshaus Sigma- ringen, das Gasthaus zum Adler in Leibertingen, die Seniorenwohnanlage Fideliswiesen in Sigmaringen, die Bäckerei Rebholz in Sigmaringendorf aber auch die SHR-Klinik – die Liste der Betriebe, die schon von Studenten unter die Lupe genommen wurden, ist lang und landkreisübergreifend. Bis nach Ravensburg, Aulendorf, Biberach und Königseggwald führte der Weg bereits. Und manchmal auch zu später Stunde. „Hygieneschulungen haben wir auch schon um Mitternacht durchgeführt“, sagt Winter. Schließlich haben Gastronomie-Mitarbeiter erst spät Feierabend und bei der Schulung sollen alle anwesend sein. Da will man in der Innenstadt shoppen, bis man alles hat. Beutezug nennt das die Frau. Die Ziele kennt sie ganz genau. Esprit, Street One und C&A noch kurz zur Volksbank, doch: Was da? So stößt die Jägerin grad’ heute auf eine ganz spezielle Beute: Ein Hirsch. Doch der lässt sich nicht jagen. Er leert sich Wein in seinen Kragen. Das Wappentier stillt seinen Durst. Wenn das wüsste unser Fürst! Die Jägerin hält an und knipst. Der Paarhufer gibt sich beschwipst. Der Fairness halber wird beschlossen: Auf Suffköpfe wird nicht geschossen. Hier helfen, bei aller Liebe, nur noch die städtischen Betriebe. Die Jägerin geht, lacht laut. Der Hirsch hat zu tief ins Glas geschaut. Hirsch mit Durst FOTO: ANNA-LENA BUCHMAIER Bürgermeister Schärer: „Stecke nicht mit dem Investor unter einer Decke“ Er weist die Kritik an seinem Verhandlungsstil zum Einkaufszentrum zurück Von Michael Hescheler ● SIGMARINGEN - Der Bürgermeister hat bei der Hauptversammlung des Handels- und Gewerbevereins die an ihm geübte Kritik zurückgewiesen. Zum geplanten Einkaufszentrum sagte er: „Es ist nicht fair, wenn behauptet wird, der Bürgermeister steckt mit dem Projektentwickler unter einer Decke.“ Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es lediglich Vorverträge mit Interessenten. Der Gemeinderat habe noch nicht grundsätzlich über den Bau des Einkaufszentrums entschieden. Sowohl Einzelhändler als auch Bürger hätten außerdem die Möglichkeit, während des planerischen Verfahrens mehrfach ihre Bedenken vorzubringen. Dem Gemeinderat komme die Aufgabe der Abwägung zu. Zu potenziellen Mietern wie H&M oder New Yorker sagte Schärer: „Wir können nicht regeln, dass mit diesen Firmen Mietverträge abgeschlossen werden müssen. Da ist der Investor frei.“ Die häufiger geäußerte Kritik, der Investor Ten Brinke werde die Stadt über den Tisch ziehen, wies der Bürgermeister zurück. Der Bürgermeister erklärte außerdem, warum die Diskussion über eine Aufwertung der Innenstadt ins Stocken geraten ist. Wie berichtet, diskutieren Vertreter von HGV und der Initiative Sympathisches Sigmaringen (ISS) zusammen mit weiteren Akteuren wie Vermietern oder Wochenmarktbeschickern über eine Stärkung der Innenstadt. „Da die Gespräche anfangs nicht in einem freundschaftlichen Rahmen stattgefunden haben, sind Verzögerungen entstanden“, sagte der Bürgermeister. Zwischenzeitlich hätten die Akteure eine Basis für Gespräche gefunden. Der HGV blickt auf ein kräfteraubendes Jahr zurück. FOTO: FXH Die festgelegten Maßnahmen sollen von einer Agentur nun priorisiert werden. Danach sollen sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Ich weiß nicht, ob wir das vor der Sommerpause schaffen“, sagte er. Im Rechenschaftsbericht der HGV-Vorstände ist deutlich geworden, dass diese Diskussionen an den Kräften zehrten. „Wir mussten uns sehr stark mit uns selbst beschäftigen“, sagte Vorstandsmitglied Matthias Eisele. Unter anderem wegen der neugegründeten ISS sank die Zahl der Mitglieder um zehn auf 84, erklärte Vorstandsmitglied Erwin Riegger. Kein eindeutiges Meinungsbild ergab eine Befragung der Mitglieder zum Einkaufszentrum. „Deshalb war es schwierig für uns, eine eindeutige Position zu finden“, sagte Eisele. Der Vorstand versuche den Verein über Zuverlässigkeit und Kontinuität zu führen, sagte Vorstandsmitglied Günter Bruttel. Zur anfänglichen Zurückhaltung des Vereins gegenüber dem Einkaufszentrum sagte er: „Wir glauben nicht, dass ein lautes Mitwirken hilfreich ist.“ Trotzdem habe der Vorstand die Botschaft vieler Mitglieder verstanden: Sie erwarten hörbare Stellungnahmen. Einnahmen und Ausgaben halten sich beim HGV die Waage. Auffällig im Kassenbericht von Sigmar Rauser waren die vielen nicht eingelösten Einkaufsgutscheine. Es war von einer Summe in Höhe von mehr als 20 000 Euro die Rede. Für die beiden ausgeschiedenen Kassenprüfer Bruno Dreher und Egon Zimmermann springen Martin Bösch und Jörg Heilmann ein. Vorgestellt wurde die Idee eines Rabattsystems, bei dem während eines begrenzten Zeitraums zehn Prozent gewährt werden. Der Rabatt soll nicht vom Verkaufspreis abgezogen werden, sondern in Form eines Einkaufsgutscheins gewährt werden, der in vielen Sigmaringer Geschäften eingelöst werden kann. Ob das System eingeführt wird, wurde in der Versammlung nicht entschieden. „Eine Pleite“ Die Händler äußerten sich unisono unzufrieden zu den Umsätzen des verkaufslangen Samstags anlässlich des Landestreffens des Schwäbischen Albvereins. Zwischen 14 und 16 Uhr sei kein einziger Kunde gekommen, deshalb sprach ein Geschäftsmann von einer „Pleite“. Eine Geschäftsfrau kritisierte, dass die Aktion nicht richtig beworben wurde. HGV-Sprecher Erwin Riegger bestätigte aus eigener Erfahrung: „Es war an diesem Samstag nichts los.“ Deshalb wird der verlaufslange Samstag zum Landeskinderturnfest am 25. Juli nicht wiederholt. (fxh) Anzeige6469373701_000115istmanuellmontiert w:37.3.87PPh:48.11.85PP
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