Freundesbrief von Marianne und Hans Flütsch - fluetsch

Freundesbrief von Marianne und Hans Flütsch, KONGO
GRÜEZI
Es ist Adventszeit und wir sind immer noch in der Hauptstadt.
In den LKWs waren viele alte Tretnähmaschinen. Eine Kirche hier hat sie uns abgekauft. Der Pastor war hell
begeistert. So alt und in einem so guten Zustand! (Leider mussten einige geflickt werden da beim Zoll richtig
gewütet wurde, wir konnten sie aber flicken.) Die Kirche hat eine Nähstube für junge Mädchen. So bekamen
wir einen kleinen Teil für den Transport zurück. Am Montag findet hier im Haus von Joachim eine
Ausstellung der Maschinen statt, wo die Nähleiterinnen die Maschinen ausprobieren können.
Kurz vor Weihnachten waren wir in der Stadt um ein Satellitentelefon zu kaufen. Telefonieren ist sehr teuer,
ein SMS kostet 40Rp. Wie es mit E-Mail klappt, bin ich gespannt… nun muss ich noch lernen, damit
umzugehen. Hans musste zum Arzt, da er wieder von innen her eine Infektion am Knie bekam. Es bildete
sich viel Eiter und ist am bessern.
Gestern Abend waren wir bei Cornelie und ihrer Familie zu Gast. Es war sehr schön. Zuletzt haben sie als
Familie gesungen, mehrstimmig, einfach himmlisch! Heute in der Stadt waren 3 Heilsarmeemusikanten vor
einem Laden am Musizieren… da heute der 17. Dezember ist und wir in der Schweiz auch oft an der
Topfkollekte mitmachten, war es heimelig und berührte uns. Sonst spürt man nichts von Weihnachten hier.
Es gibt kein Geld für Weihnachtsdekoration das schon die Löhne vom November eventuell länger nicht
bezahlt wurden vom Staat. Trotzdem ist jeder „gezwungen“ Weihnachtsgeschenke zu bringen… das gibt
einen riesigen Druck und alle versuchen auf alle möglichen Arten zu Geld zu kommen. „Gott weiß es und wir
müssen lernen was es heißt“ „ Denn denen die Gott lieben WIRD ALLES zum BESTEN DIENEN:“ Seit gestern
Abend weis ich dass wir den gelben großen LKW mit einem Deutschen Militär LKW (nur ca. 30’000km und
gut für den Busch) eintauschen können 1. Schritt weiter.
Gestern waren wir in einem Waisenhaus mit ca. 20 Kindern. Wir brachten das Mittagessen und ein Cola oder
Fanta dazu. Alle Kinder waren ganz apathisch. Nach dem essen fingen wir an mit Ihnen zu singen, da sahen
wir, wie Leben in ihre Augen kamen… das berührte uns sehr. Wir hoffen wenigstens für einen kleinen
Moment Hoffnung gebracht zu haben. Die meisten Kinder haben noch Verwandte, manchmal auch 1
Elternteil, die aber nicht fähig sind zu ihnen zu schauen oder nicht wollen. Wenn sie groß sind und arbeiten
können, kommen alle die Verwandten und wollen von ihnen profitieren. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass
die Kinder im Kontakt mit den Verwandten bleiben da die Familienbande überlebenswichtig sind.
Gerade kommt Hans aus der Garage zurück. Schon in der Schweiz hieß es, dass die Einspritzpumpe unseres
Jeeps kaputt sei, auch der Mechaniker hier bestätigte das. Nun kommt Hans und meldet dass die Pumpe seit
dem Weg zur Garage wieder funktioniert! Ein Wunder! Preis und Ehre sei IHM unserem großen Gott!
Reise nach FURNA KONGO ( in den Busch)
Am Donnerstag 30.12. geht’s endlich los Richtung FURNA-KONGO. Abfahrt um 9 Uhr mit voll gepacktem
Jeep. Die ersten 170 km fahren wir auf einer super guten Strasse. Das macht Mut. Danach wird es immer
schwieriger bis fast unmöglich. Wir bleiben über Nacht in einem Dorf. Am nächsten Morgen geht es mit
frischem Mut weiter. Es ist gut dass wir nicht wissen was uns erwartet. Wir schaffen NUR 20 km bis 15
Uhr!!! Wir schaffen sogar NUR 10 km bis zum Abend. Der Jeep bleibt wieder in einem Schlammloch
stecken.
Um ca. 11 Uhr kommt der Jeep im Dorf an und wir fahren weiter Richtung ZIEL FURNA KONGO. Seit dem 1.
Tag habe ich ein ganz junges Äffchen. Als es Pulvermilch bekommt fängt es an munter zu werden. Eine
Mückenspray-pumpe die ich gut ausgewaschen habe, dient dazu Milch dem Äffchen in den Mund zu
spritzen. Es heißt „Dojo“ und hilft mir beim vielen warten im Jeep, die Zeit zu verkürzen. Auch Bananen und
Annanas saugte es mit viel Freude. Am dritten Tag saß ich 3 Meter um die Ecke, plötzlich fühle ich etwas am
Fuss… es war Dojo der vom Stuhl aus seinem Bettchen (ein Stroh-Hut)kletterte und meiner Stimme folgte.
Das war ein schönes Erlebnis!
Heute schaffen wir 17 km ES GEHT AUFWÄRTS!!! JUHUI!
Nun bleiben noch 40-50 km bis zum Ziel. Übernachtung in einem ehemaligen Spital mit Matratzen war
herrlich und erholsam. Auf dem weiteren Weg wäre unser Jeep beinahe zur Seite gekippt. Ein Schrei zum
Himmel- und der Jeep konnte auf Rädern herausgezogen werden. Gott sei Dank. Da die Tümpel noch voller
sind als vorher, was die Fahrt wieder verzögert. Nach ca 2 km wird die Strasse endlich doch noch besser.
Nun kommen wir doch endlich im NACHBARORT an. Noch ein letztes Mal übernachten wir mit der guten
Hoffnung am nächsten Tag endlich anzukommen. Unser letztes Stück bringt uns langsam aber sicher ans
Ziel.
Ankunft in FURNA-KONGO
Wir werden voller Freude empfangen und sind überglücklich anzukommen. Ein großes Haus mit 2 Zimmer
und einer Eingangshalle erwartet uns. Sogar Bette sind drin. Wir richten uns ein, mit Mückengitter über dem
Bett usw. und erholen uns. Am 1. Tag fahren wir ins andere Nachbarort „Ntanga“ am Kasai Fluss. Martin
badet im Fluss. Wir bleiben unter einem Baum sitzen und Genießen die Aussicht. Hans hat am 2 letzten Tag
der Reise beim ausbuddeln des Jeeps einen großen Zeh verstaucht und kann nicht gut laufen. Dort in Ntanga
hat es sogar Kühe die gut genährt sind. Sie würden uns 6 verkaufen. Bei uns gibt es 10 Ziegen mit Bock und 4
Schafe, einige Hühner und eine Katze. Früchte gibt es noch kaum außer Bananen. Für uns unverständlich in
einem Land wo alles so gut wächst. Langsam leben wir uns ein. Amili und Martin bauen einen Aufzuchtsplatz
in der Nähe des Baches, um zu Säen und unter Schutz anwachsen zu lassen.
Hans fängt an die Türe für unser Haus zu machen, mit den Brettern die vom letzten Mal noch übrig sind.
Becoss unser Schreiner Lehrling vom letzten Mal kommt vorbei und hilft Hans. Mit Amili fangen wir an zu
Planen wo die Häuser kommen, wo die Flugpiste, die Schreinerei, Bergsäge installiert, die Kühe und Ziegen
usw. Maniok und Mais und wenig „Niam-Niam“ eine Art von Kartoffeln wächst. Da es noch unfertige Dächer
gibt, müssen wir Gras schneiden. Die Bündel werden getrocknet und dann auf dem Dach befestigt. Es wir
gesagt dass unser Gras nicht geeignet sei, nur eine andere Sorte beim Nachbar. Dort wird Gras bestellt. Hans
schneidet unser Eigenes um die Toilette und Aufenthaltsraum und Ziegen Unterstand zu decken. So machen
wir den Test ob es wirklich weniger lange hält. Bei diesen Dächern ist es nicht so schlimm wenn es nicht ganz
dicht ist.
Hans und ich sind einfach nicht ganz Fit, da wir so verstochen sind und mit der Verdauung Schwierigkeiten
und Zeitweiser Fieber, so mögen wir nicht recht vorwärts. Gestern hatte Hans wieder 40 Grad Fieber. Mit
Dafalgan schwitzt er es aus. In der Nacht nochmals einen Rückfall. Heute geht es besser. Selber habe ich
angefangen ein Stück Land umzustecken als Garten. Ein Bett und Gestelle werden noch gebaut in unserem
Haus. Noch 4 Tage und wir fahren zurück in die Stadt um Daniel zu holen. Bin gespannt wie lange wir
unterwegs sein werden. Da wir über eine andere Strasse gehen und wenig Last mitnehmen, hoffen wir viel
schneller zu sein. 2. Tage vor der Abfahrt bekommt Hans wieder 40 grad Fieber. Nochmals drücken wir es
mit einer Tablette runter. Am tag darauf wie gut wir vorankommen. Wir schaffen in EINEM TAG was vorher
in 3 Tagen. Einerseits weil es schon einige Tage nicht regnete und die Schlammlöcher trockener waren. Und
weil wir die Anhänger Vorrichtung abmontiert haben die immer wieder aufsaß. So waren wir am Mittag
schon beim Spital wo wir 2 Nächte waren. Der Pfleger kümmerte sich um Hans der einige saftige Malaria
hatte. Es ging ihm schnell besser, außer dem Schwitzen. Gegen Abend kamen wir im Dorf an wo wir Silvester
feierten. Am ersten Tag sparten wir 5 Tage, Juhui!! Ab jetzt fuhren wir ohne Schaufeln bis zur großen guten
Strasse. Am Auto war nichts kaputt, nur die Radstände verschoben. Darum halten wir in einem Dorf wo ein
Mechaniker ist um das zu korrigieren. Endlich fahren wir weiter. Es sind noch 160 km bis zur Stadt. Nachts
um 21.30 Uhr erreichen wir „ unser Haus“ bei Joachim. Er hat uns ein Znacht vorbereitet. Das wir nach einer
sehr nötigen und sehr erfrischenden Dusche miteinander genießen konnten. Es war ein FEST! Auch ein
richtiges Bett ließ uns in einen tiefen erholsamen Schlaf sinken. Ein sehr starkes Gewitter reißt in der Nähe
eine Notbrugg weg und verursacht einen richtigen See. Am Sonntag gibt es nochmals so ein Gewitter,
unmöglich zu beschreiben. Wie ein Wasserfall regnete es und überschwemmt noch mehr. Für die arme
Bevölkerung die dort wohnt ein sehr schwieriges Leben.
EIN SMS VON ESTHER KOMMT: Sie sagt dass Daniel gut angekommen sei und fragt ob wir bereit seien ihn
abzuholen, er komme aber nicht alleine sonder ESTHER kommt mit!! Sie sagte dass sie uns nie besuchen
werde und jetzt DIESE MELDUNG. Eine riesige FREUDIGE Überraschung. Heute Abend holen wir sie ab, da
Esther schon am 12.2 zurück fliegt brauchen wir eine sehr schnelle Möglichkeit zurück in den Busch. Das
wichtigste wieder Mitnehmen damit wir etwas zu können. Heute gehen wir nach Kinkole am Kongo Fluss,
wo die Boote sind. Vielleicht finden wir eine Möglichkeit die Ware so hoch zu schicken und wir gehen mit
dem Jeep nach. Den Jeep brauchen wir auch um die Ware vom Fluss nach Furna zu transportieren. Unsere
Jungen sind gut angekommen und wir haben ein Boot gefunden.
Wir danken Euch aus tiefen Herzen für eure Unterstützung. Seid von Herzen gegrüßt und unserem treuen
Hirten Jesus Christus anbefohlen.
Marianne und Hans