13. frauenfilmreihe

Mustang
TR / F/ D 2015; R: Deniz Gamze Ergüven; D: Nihal Koldas, Ayberk Pekcander,
Ilayda Akdogan, Tugba Sunguroglu, Elit
Iscan, Doga Zeynep Doguslu, Gunes
Nezihe Sensoy; besonders wertvoll;
L: 93 min; ab 12.
Sommer in einem türkischen
Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod
der Eltern bei ihrem Onkel
auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar
Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als
schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus
der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und
Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem
Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen.
Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze
Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die
sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. Mit lichtdurchfluteten Bildern trotzt der Film dem
dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität zarte Sinnlichkeit und
jugendliches Aufbegehren entgegen, die den Zuschauer tief berühren und
mit Hoffnung erfüllen.
Grüße aus Fukushima
D 2015; R: Doris Dörrie; D: Rosalie Thomass, Kaori
Momoi, Moshe Cohen. Nami Kamata Aya Irizuki;
L: 108 min; ab 12.
Die junge Deutsche Marie ist eine,
die auszieht, das Fürchten zu lernen.
Auf der Flucht vor ihren zerplatzten
Lebensträumen und dem Verlust ihrer
großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Help in die Präfektur Fukushima. Zusammen mit dem
Clown Moshe will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe
von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein
wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die
Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet
ist. Doch bevor sie erneut davon läuft, beschließt Marie, ausgerechnet bei
der störrischen alten Satomi zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die
auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will.
Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide –
jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen,
sich von ihren Schuldgefühlen und der Last ihrer Erinnerungen zu befreien.
Regisseurin Doris Dörrie und Japan: Das funktioniert immer wieder perfekt. Wie schon bei dem Senationserfolg „Kirschblüten – Hanami“ spielt ihre
bewegende universell-poetische Geschichte um zwei Frauen im ostasiatischen Inselstaat. Obwohl beide total unterschiedlich sind, lernen die junge
Marie und die alte Geisha Satomi in dieser „Education sentimentale“, sich
von ihren belastenden Erinnerungen zu befreien. Eine unglaublich anrührende Seelenreparatur in eindrucksvollem Schwarzweiß im Sperrgebiet
der verstrahlten Zone nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Dabei
besticht besonders die schauspielerische Leistung der jungen Hauptdarstellerin Rosalie Thomass. Ihr bei den Wechselbädern der Gefühle zwischen Enttäuschung, Wut, Hoffnung und Bemühen zuzusehen, ist sehr
berührend. (programmkino.de)
A Royal Night – Ein königliches Vergnügen
A Royal Night Out; GB 2015; R: Julian Jarrold; D: Sarah Gadon, Bel Powley, Jack Reynor, Rupert
Everrett, Emily Watson; besonders wertvoll; L: 96 min; ab 6.
London, 8. Mai 1945. Ganz Europa feiert das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Auch die Straßen der britischen Hauptstadt sind
voller jubelnder Menschen. Die jungen Prinzessinnen Elizabeth und Margaret sehen ihre große
Chance, dem Buckingham Palace für eine Nacht
zu entfliehen. Nachdem sie sechs Jahre lang
abgeschottet im goldenen Käfig verbringen mussten, wollen sie den Frieden als „normale“ Bürgerinnen feiern. Abenteuer inklusive...
Das Tagebuch der
Anne Frank
Mo 14.3. um 20 Uhr,
Mi 16.3. um 17.45 Uhr
Malala
Di 15.3. um 20 Uhr
Madame Marguerite
Mo 21.3. um 20 Uhr
Brooklyn
Mi 23.3. um 18 Uhr
Grüße aus Fukushima
Do 24.3. bis So 27.3.
um 21 Uhr
The true Cost
Mi 30.3. um 20 Uhr
Mustang
Fr 1.4. um 18 Uhr
Joy
Mi 6.4. um 18 Uhr
A Royal Night
Di 12.4. um 20 Uhr
The Danish Girl
Mi 13.4. um 18 Uhr
Die Schüler der
Madame Anne
Di 19.4. um 20 Uhr
Suffragette
Mi 20.4. um 18 Uhr
13. FRAUENFILMREIHE
Einige der Fllme werden auch in weiteren Vorstellungen
im Kino Bad Driburg oder auch im Kino Brakel zu sehen sein
(besonders Neueinsätze). Bitte beachten Sie unser aktuelles
Wochenprogramm unter www.kinodriburg.de
Sind Frauen im Film nur Abziehbilder
oder eigenständige Personen?
Der BECHDEL-TEST zeigt auf sehr einfache Weise,
wie (wenig) ernst Frauen im Film genommen
werden. Auch wenn er keine Aussage über die
Qualität oder über den Sexismus eines einzelnen
Filmes macht, so ist es doch erschreckend, dass
ein Großteil aller produzierten Kinofilme diesen
simplen Test nicht besteht. Denn das gesellschaftliche Rollenverständnis von Frauen wird auch
durch deren Darstellung in Filmen beeinflusst.
Alison Bechdel
Hier der Test:
1) Kommen im Film mindestens zwei Frauen vor?
2) Haben sie einen Namen?
3) Sprechen sie miteinander
über etwas anderes als über einen Mann?
Zum 13. Mal zeigt das Kino Bad Driburg anläßlich des Weltfrauentages zwei Monate lang
Filme von, über und für Frauen. Diesmal sind
es zwölf Filme - Neueinätze, aber auch sehenswerte Wiederholungen, darunter vier Filme, in
denen Frauen Regie führten („Mustang“, „Grüße KINO BAD DRIBURG
aus Fukushima“, „Malala“ und „Die Schüler der
Madamme Anne“). Fast alle Filme erzählen Am Rathausplatz 1
33014 Bad Driburg
Geschichten über (starke) Frauen, viele dieser
Frauenfiguren hat es so oder ähnlich wirklich
05253 940040
gegeben. Viel Vergnügen im Kino!
www.kinodriburg.de
märz & april 2016
Das Tagebuch der Anne Frank
D 2015; R: Hans Steinbichler; D: Lea van Acken, Ulrich Noethen, Martina Gedeck, Stella Kunkat, Gerti Drassl, Margarita
Broich; besonders wertvoll; L: 127 min; ab 12.
Nach der Emigration aus Frankfurt am Main ist
Amsterdam die neue Heimat der Familie Frank
geworden. Anne, ihr Vater Otto, Mutter Edith
und Schwester Margot versuchen, hier ein ganz
normales Leben zu führen – bis die Deutschen
die Niederlande besetzen und sich auch in
Amsterdam die Situation für die Juden täglich
verschlechtert. Als Margot einen Aufruf ins Arbeitslager erhält, beschließt
Otto Frank, mit der Familie das lange geplante Versteck aufzusuchen und
unterzutauchen.
Es ist eins der berühmtesten Dokumente über das Grauen des Holocausts:
das Tagebuch der Anne Frank. Ihr Schicksal, als junges jüdisches Mädchen auf wenige Quadratmeter in einem Amsterdamer Hinterhaus über
zwei Jahre versteckt vor den Nazis aufzuwachsen, berührt weltweit, immer
noch und immer wieder, und insbesonders junge Menschen. Das Anne
Frank-Haus in Amsterdam ist seit Jahrzehnten überfüllte Anlaufstätte, die
UNESCO hat ihr Tagebuch zum Teil des Weltdokumentenerbes ernannt.
Ihr Schicksal zu verfilmen ist daher einer besonderen Verantwortung unterworfen. Umso großartiger, dass Regisseur Hans Steinbichler und Autor
Fred Breinersdorfer, der auch schon das Drehbuch zum Oscar-nominierten „Sophie Scholl“-Film schrieb, dieser schweren Aufgabe voll und ganz
gerecht geworden sind, in inhaltlicher und in filmischer Weise. „Das Tagebuch der Anne Frank“ ist ein herausragender Kinofilm, bewegend gespielt,
hochsensibel inszeniert. Ein würdiges filmisches Denk- und Mahnmal.
(programmkino.de)
The True Cost – Der Preis der Mode
USA 2015; R: Andrew Morgan; Dokumentarfilm; L: 92 min; ab 12.
Ein Pullover oder eine Hose für weniger als 10 Euro,
ein Hemd für 5 – oft geht man in Kleidungsgeschäfte
und ist begeistert, wie billig die neueste Mode bei
uns zu haben ist. Doch wie kann es sein, dass Kleidung bei uns so wenig kostet? Es gibt kaum einen
Markt, bei dem Schein und Realität so weit auseinander liegen wie bei der Bekleidungsindustrie. Auf
der einen Seite gibt es Modeschauen mit Starmodels und rotem Teppich, auf der anderen Seite wird die Kleidung zumeist
unter sklavenähnlichen Bedingungen in sogenannten Dritteweltländern produziert. Die Ausbeutungskette, die hinter jedem einzelnen Kleidungsstück
steckt, wird unsichtbar hinter der Glamourwelt der Modeindustrie.
Der Titel von Andrew Morgans engagierter, empörter Dokumentation „The
True Cost – Der Preis der Mode“ suggeriert zwar einen Blick auf die internationale Modeindustrie, doch in Wirklichkeit geht es hier um viel mehr:
um den auf immer schnelleren Konsum basierenden Kapitalismus, der auf
gedankenlosem Wachstum basiert. (programmkino.de)
Malala - Ihr Recht auf Bildung
USA 2015; R: Davis Guggenheim; Dokumentarfilm;
besonders wertvoll; L: 88 min; ab 6,
Malala war auf dem Weg nach Hause im
Swat Tal, als sie in ihrem Schulbus von
einem Schuss in den Kopf schwer verletzt
wurde. Die damals 15Jährige geriet zusammen mit ihrem Vater in den Fokus der Taliban, weil sie sich für das Recht auf Bildung
von Mädchen einsetzen. Das Attentat entfachte einen weltweiten Aufschrei
der Empörung. Sie wurde in eine Klinik in England ausgeflogen und hat
auf wundersame Weise überlebt. Heute ist sie als Mitgründerin des The
Malala Fund eine global agierende Aktivistin für das Recht von Mädchen
auf Bildung.
Der Film ist ein mitreißendes und bewegendes Portrait der jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten, Malala Yousafzai, die in ihrer Heimat
Pakistan von den Taliban auf die Todesliste gesetzt wurde.
„Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.“
– Malala
Joy – Alles außer gewöhnlich
USA 2015; R: David O. Russell; D: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Dascha Polanco, Elisabeth
Röhm, Robert De Niro; besonders wertvoll;
L: 124 min; ab 12.
Die aufregende, über vier Generationen erzählte Familiengeschichte des
Mädchens Joy, die zur Frau wird, ein
Geschäftsimperium aufbaut und als
Matriarchin eigenständig leitet: In dieser intensiven, hochemotionalen und
vor allem sehr menschlichen Komödie zeichnen Verrat, Vertrauensmissbrauch, der Verlust von Unschuld und verletzte Liebe Joys Lebensweg zum
wahren Familienoberhaupt und zur Chefin ihres Unternehmens, mit dem sie
sich in einer gnadenlosen Geschäftswelt erfolgreich behauptet. Während
Joys innere Stärke und wilde Vorstellungskraft sie durch schwere Zeiten
tragen, werden Verbündete zu Kontrahenten und Gegner zu Verbündeten –
sowohl innerhalb als auch außerhalb der Familie.
Oscar®-Preisträgerin Jennifer Lawrence spielt die Hauptrolle und ist an
der Seite von Robert De Niro, Bradley Cooper, Edgar Ramirez, Isabella
Rossellini, Diane Ladd und Virginia Madsen zu sehen. Wie schon David O.
Russells vorherige Filme, unterwirft sich auch 'Joy - Alles außer gewöhnlich' keinen Genregrenzen, um facettenreich eine Geschichte von Familie,
Loyalität und Liebe zu erzählen. Golden Globe-Nominierungen: Bester Film, Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence
The Danish Girl
USA , GB 2015; R: Tom Hooper; D: Eddie Redmayne, Alicia
Vikander, Ben Whishaw, Sebastian Koch, Amber Heard, Matthias
Schoenaerts; besonders wertvoll; L: 120 min ; ab 6.
Es ist die auf einer wahren Begebenheit beruhenden Geschichte von Lili Wegener, die als Mann
Einar mit Ehefrau Gerda ein bewegtes Künstlerleben im Kopenhagen der zwanziger Jahre lebt.
Als die anfangs noch erfolglose Malerin Gerda
sie schließlich bittet, als weibliches Modell zu posieren, erfahren die daraus
resultierenden Portraits einen ungemeinen Anklang. Es scheint, als ob
Gerda endlich die Muse gefunden hat, die sie zu ihrer wahren Meisterleistung inspiriert. Währenddessen entwickelt Lili eine ganz eigene Liebe, zu
dieser anderen, neuen Seite an sich. Die Liebe zu Lili Elbe, die Frau, als die
sie leben möchte. Immer mehr wächst in Lili der unbändige Wunsch heran,
vollständig und damit auch körperlich künftig als Frauzu leben… Doch was
bedeutet dieser Schritt für ihr gemeinsames Leben, ihre Sehnsüchte und
somit auch für ihre Ehe? Eine Hommage an Gretas Toleranz und Lilis Mut.
Nach dem gleichnamige Bestseller von David Ebershoff.
Für ihre schauspielerische Leistung in diesem Film wurde Alicia Vikander mit
dem Oscar als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne
Fr 2015; R: Xavier Giannoli; D: Catherine Frot, Christa
Theret, André Marcon, Michel Fau, Sylvain Dieuaide,
Aubert Fenoy; besonders wertvoll; L: 129 min; ab 6.
Marguerite Dumont residiert in den goldenen
Zwanzigern in ihrem prachtvollen Schloss
und hält sich für eine begnadete Künstlerin
und Opernsängerin. Dass die gut betuchte
Dame mit einem Hang zu exzentrischen Outfits aber in einer Scheinwelt lebt und in Wahrheit nicht einen Ton trifft, sagt ihr niemand,
weder ihr Mann noch ihr Gesangslehrer.
Der neue Film von Regisseur Xavier Giannoli ("Chanson D'Amour") ist inspiriert von der unglaublichen Lebensgeschichte der US-Sopranistin Florence
Foster Jenkins. "Madame Marguerite" trifft (im Gegensatz zur Hauptfigur im
Film) auf herrlich subtile Weise stets den passenden Ton zwischen Tragik
und Komik. Darüber hinaus machen die famose Hauptdarstellerin und die
Vielzahl an grotesken Nebenfiguren den Film in höchstem Maße empfehlenswert.
Kinopass = 9x zahlen + 1x freier Eintritt!
Der Kinopass ist nicht übertragbar, bitte Namen eintragen.
Suffragette – Taten statt Worte
GB 2015; R: Sarah Gavron; D: Carey Mulligan, Helena
Bonham-Carter, Brendan Gleeson, Anne-Marie Duff, Ben
Whishaw, Romola Garai, Meryl Streep, Finbar Lynch, Natalie
Press, Samuel West, Geoff Bell;
besonders wertvoll; L: 107 min; ab 12.
1903 gründete Emmeline Pankhurst in Großbritannien die „Women’s Social and Political
Union“, eine bürgerliche Frauenbewegung, die
in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand, als auch durch
öffentliche Proteste bis hin zu Hungerstreiks auf sich aufmerksam machte.
Neben dem Wahlrecht kämpften sie für die allgemeine Gleichstellung der
Frau und für heute so selbstverständliche Dinge wie das Rauchen in der
Öffentlichkeit. Die sogenannten „Suffragetten“ waren teilweise gezwungen
in den Untergrund zu gehen und ein gefährliches Katz und Maus-Spiel mit
dem immer brutaler zugreifenden Staat zu führen. Es waren größtenteils
Arbeiterfrauen, die festgestellt hatten, dass friedliche Proteste keinen Erfolg
brachten. In ihrer Radikalisierung riskierten sie alles zu verlieren – ihre
Arbeit, ihr Heim, ihre Kinder und ihr Leben. Maud war eine dieser mutigen
Frauen. Fesselnd wie ein Thriller erzählt SUFFRAGETTE die spannende
und inspirierende Geschichte ihres herzzerreißenden Kampfs um Würde
und Selbstbestimmung.
Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten
GB/IRL/KAN 2015; R: John Crowley; D: Saoirse Ronan, Emory
Cohen, Julie Walters, Jim Broadbent, Jane Brennan, Fiona Glascott,
Eva Birthistle, Domhnall Gleeson; wertvoll; L: 111 min; ab 0.
Die junge irische Immigrantin Eilis Lacey versucht
in den 1950er Jahren, in Brooklyn ein neues Leben
zu beginnen. Anfangs leidet die junge Frau unter
großem Heimweh, doch das verfliegt schnell als
sie sich von einer Liebesromanze mitreißen lässt.
Aber schon bald wird ihr neues Leben auf eine harte
Probe gestellt und sie muss sich nicht nur zwischen
zwei Ländern sondern auch zwischen zwei ganz
unterschiedlichen Lebensentwürfen entscheiden.
Basierend auf einem irischen Bestseller erzählen
Regisseur John Crowley und Autor Nick Hornby von
einer jungen Frau, die Anfang der 1950er Jahre ihre Heimat Irland zurücklässt und in New York auf ein besseres Leben hofft. Doch statt des sozialen
Aufstiegs erwarten sie anfangs Heimweh und Schuldgefühle. Erst als sie
einen jungen Italo-Amerikaner kennenlernt, kommt sie langsam in Amerika
an. Saoirse Ronan („Abbitte“) brachte ihre beeindruckende Darstellung
bereits eine verdiente Golden Globe-Nominierung ein. Ein gefühlvoller Film,
uneingeschränkt sehenswert. (programmkino.de)
Die Schüler der Madame Anne
Les héritiers; F 2014; R: Marie-Castille Mention-Schaar; D:
Ariane Ascaride, Ahmed Dramé, Noémie Merlant, Geneviève
Mnich, Aïmen Derriachi, Mohamed Seddiki; L: 105 min; ab 12.
Die 11. Klasse des Pariser Léon Blum Gymnasiums: Die Schüler wissen, dass sich der Rest der
Welt nicht für sie interessiert. Der junge Muslim
Malik, die aggressive Mélanie oder der stille Théo
nehmen nicht teil am Wohlstand der Mitte und sie
haben sich damit abgefunden. Etwas zu lernen,
scheint reine Zeitverschwendung. Als die engagierte Lehrerin Anne Gueguen die Klasse übernimmt, begegnen ihr selbstbewusster Unwille und
große Provokationslust. Doch die kluge Frau versteht es, mit geschickten Fragen die Muster der Jugendlichen zu durchbrechen. Ohne mit der
Wimper zu zucken, meldet sie die Klasse bei einem renommierten, nationalen Schülerwettbewerb an. Mit großer Beharrlichkeit gelingt es ihr, die
Schüler in eine gemeinsame Aufgabe zu verwickeln. Obwohl die meisten
sich noch nie mit Geschichte befasst haben, entdecken die Jugendlichen,
dass die längst vergangenen Schicksale auch ihnen viel zu erzählen haben.
Mit viel Sensibilität zeigt ihnen Madame Anne, dass sie Teil von etwas viel
Größerem sind.
Nach einer wahren Begebenheit erzählt die Regisseurin Marie-Castille
Mention-Schaar eine tief bewegende Geschichte über Integration und die
Chance, die in der Gemeinschaft liegt. Ein kraftvoller und kämpferischer
Film, von fantastischen Schauspielern getragen und voller Hoffnung.