Zentrum für Textilen Leichtbau entsteht Präsentation

Kurz berichtet
12. Kolloquium „recycling for textiles“
30.Hofer Vliesstoff-Tage
Das 12. STFI-Kolloquium „recycling for textiles" findet am 2./3. Dez. 2015 in
Chemnitz statt. Thematische Schwerpunkte sind: Prinzipien der
Nachhaltigkeit – Materialkreisläufe – Technische und wirtschaftliche
Effektivität - Neue Rohstoffe und Materialkombinationen - Textilien nach
dem Gebrauch. Anmeldeschluss für die Teilnahme ist der 13. Nov. 2015.
12. Sächsisches Bautextilien-Symposium
„BAUTEX 2016“ zum Thema „Bauen mit Geokunststoffen“
Neueste Trends beim Bauen mit Geokunststoffen
stehen im Mittelpunkt des 12. Sächsischen
Bautextilien-Symposiums „BAUTEX 2016" am 28.
Januar 2016 in Chemnitz (mit Ausstellung). Den
Auftakt-Vortrag zum technischen Hochwasserschutz im Freistaat Sachsen hält Dr.-Ing. Stefan
Dornack, Leiter Technik der Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Anliegen der erfolgreichen
Symposiumsreihe ist es, Bauingenieuren, bauausführenden Unternehmen sowie öffentlichen und
privaten Bauherren die Einsatzmöglichkeiten von
Geokunststoffen zu erläutern, Anwendungsbeispiele vorzustellen und Entwicklungstendenzen
aufzuzeigen. Veranstalter sind das STFI, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW),
der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. (BISA) sowie der Verband der NordOstdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti). www.bautex.org
Filtration und Separation mit textilen Medien
Das STFI lädt für den 8. und 9. März 2016 zum 13. Symposium „Textile Filter" ein.
Themenschwerpunkte der Vorträge sind einerseits hochleistungsfähige textile
Filtermedien für die Trocken- bzw. Nassfiltration. Andererseits möchte das
Symposium den Blick auf angrenzende Themen lenken, die die Fachgebiete
Filtration und Separation betreffen. Traditionell dient die Fachveranstaltung
dazu, das Zusammenwirken von Textilforschern und Anwendern textiler
Filtermedien in der Praxis zu fördern. In einer Begleitausstellung können Produkte
und Serviceleistungen präsentiert werden.
PATECS für bessere Qualität beschichteter Sensor-Textilien
Die verbesserte Haftung von schützender Beschichtung auf Sensor-Textilien gehört zu den Zielen des
im Mai 2015 gestarteten Cornet-Projekts PATECS, bei dem das STFI mit der belgischen
Forschungseinrichtung Centexbel kooperiert. Im Fokus stehen Sensorfadenkonstruktionen, die
Entwicklung neuer Flächengebilde nach dem Verbundwirk- und Schaftwebverfahren sowie die
Optimierung des Beschichtungsprozesses.
Tagung Aachen-Dresden
Auf 9. Aachen-Dresden International
Textile Conference vom 26./27. Nov.
2015 in Aachen ist das STFI mit zwei
Vorträgen vertreten. Die Themen sind
„Transluzente, mikrogeschlitzte Textilien für das akustische Raumdesign“
und „Proteine als neue Bausteine für
die Funktionalisierung textiler Oberflächen“. Das Partnerland der Tagung
ist Frankreich.
2. Fahrzeugkolloquium
Am 15./16. Juni 2016 findet das 2. Interdisziplinäre Fahrzeugkolloquium in den
Elbe Flugzeugwerken in Dresden statt.
Das STFI ist neben dem IHD und
weiteren Partnern Mitveranstalter. Das
Kolloquium bietet eine Plattform für
Vertreter des Straßen-, Wasser-,
Schienen- und Luftfahrzeugbaus.
Vorträge können ab sofort beim IHD
eingereicht werden.
A+A ..............................................................Düsseldorf....................................... 27.-30. Oktober 2015
30. Hofer Vliesstofftage............................... Hof............................................... 04.-09. November 2015
ITMA.............................................................Mailand, Italien........................... 12.-19. November 2015
9. International Textile Conference.............. Aachen........................................ 26.-27. November 2015
15. Chemnitzer Textiltechniktagung............. Chemnitz......................................... 31. Mai -1. Juni 2016
mtex+............................................................Chemnitz......................................... 31. Mai -2. Juni 2015
Newsletter unter: www.stfi.de/aktuell
www.stfi.de
Seite 1: Zentrum für Textilen Leichtbau entsteht - Mit endkonturnahen Technologien zur ITMA Seite 2: CerMeTex:
Metall und Keramik wachsen zusammen - Textil-Metall-Verbunde für den Automobilbau - GreenLight: Lignin für
Carbonfasern Seite 3: 3D-Druck-System für Zukunftsprodukte - Nähte zuverlässig prüfen - Seite 4: 12. Kolloquium
"recycling for textiles" - 12. Sächsisches Bautextilien-Symposium - Filtration und Separation mit textilen Medienl
news
Zentrum für Textilen Leichtbau entsteht
Das STFI erweitert seine Kapazitäten um ein „Zentrum für Textilen Leichtbau". Auf dem
Institutsgelände entsteht ab Herbst eine 2.100m² große Technikum-Halle mit integrierter
Konferenzebene. „Damit stellen wir uns auf den wachsenden Forschungsbedarf in diesem Segment
ein", erläuterte Andreas Berthel, Geschäftsführender Direktor des STFI. „In die Halle werden wir
unser Carbonfasertechnikum, das Faserverbundtechnikum sowie ein Prüflabor für
Leichtbaustrukturen integrieren. So verfügen wir über beste Voraussetzungen für die Entwicklung
neuer Technologien und deren Erprobung unter industrienahen Bedingungen." Eines der zukunftsträchtigen Themen sei die Überführung von Abfällen aus unterschiedlichen textilen
Hochleistungswerkstoffen in Faserformen, die sich zur Weiterverarbeitung eignen. Außerdem gehe
es um fortgeschrittene Kardier- und Wirrvliesverfahren zur Verarbeitung dieser Fasern zu mechanisch
verfestigten Vliesstoffen. Die zukünftige Prozesskette umfasst darüber hinaus Maschinentechnik zur
Erzeugung von band- bzw. fadenförmigen Strukturen mit unidirektionaler Einzelfaserausrichtung
sowie ein Modul zur Fertigung von Halbzeugen auf Basis von Carbon-, Glas-, Aramid- oder
Basaltfasern.
STFI-Seminare
Textilprüfung
24. November 2015
Vliesstoffe
15./16. März 2016
Persönliche Schutzausrüstungen
20./21. April 2016
Impressum
STFI bei Fachveranstaltungen präsent
4
Das STFI ist mit zwei Vorträgen bei den
30. Hofer Vliesstoff-Tagen am 4./5.
Nov. 2015 präsent. Die Themen lauten
„Aufbereiten-Separieren-MischenFlächenbilden – Alternative Verfahren
für Leichtbauvliesstoffe" sowie
„Tuftingträger aus Verbundvliesstoff
mit antistatischen Eigenschaften".
Außerdem beteiligt sich das Institut mit
einem eigenen Stand an der FoyerAusstellung.
Ausgabe 2- 2015
Netzwerken & Veranstaltungen
Herausgeber:
Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.
an der Technischen Universität Chemnitz
Annaberger Str. 240 09125 Chemnitz
Telefon (0371) 5274-0 Fax (0371) 5274-153
www.stfi.de
Redaktion: Kareen Reißmann,
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Rainer Gebhardt,
E-Mail: [email protected]
Fotos: STFI
Gestaltung und Satz: nedmedia GmbH,
www.nedmedia.de
stfi news 2-2015
Präsentation endkonturnaher Fertigung zur ITMA
Entwicklungen von Textilmaschinen zur endkonturnahen
Fertigung von Hochleistungsfaser-Materialien stehen im
Mittelpunkt der STFI-Präsentation auf der weltgrößten
Messe für die Textilmaschinenindustrie (ITMA) vom 12. bis
zum 19. November in Mailand (Halle H8, Stand A109 im
Research & Education Pavilion): In Zusammenarbeit mit der
Firma pinkert-machines, Hohenstein-Ernstthal, wurde eine
Technologie zur Herstellung von Aramid-Gewirke für diverse Schutzbekleidungen entwickelt. Außerdem zeigt das
STFI neuartige Glasfaser-Multiaxialgelege, die als T-Profile
für Leichtbauanwendungen dienen können; ebenso ein
Aramid-Rundgestrick mit Rohrabzweig. Auf das Interesse
vieler Fachbesucher dürften zudem Abstandsgewirke
stoßen, aus denen Bettdecken mit hervorragenden thermophysiologischen Eigenschaften hergestellt werden können. Das Kompetenzzentrum Vliesstoffe des
STFI wird im Rahmen der ITMA-Nachlese in Denkendorf eine Einschätzung zu Trends und
Highlights im Bereich Vliesstoffe vorstellen. Zum Kolloquium „recycling for textiles“ fassen
Vliesstoffexperten des STFI Innovationen und Entwicklungen im Maschinenbau für Recycling und
Vliesstoffe zusammen.
stfi news 2-2015
www.stfi.de
SÄCHSISCHES
TEXTIL
FORSCHUNGS
INSTITUT e.V.
Greifbare Zukunft
Die ITMA wird es
uns deutlich vor
Augen führen: Der
Trend zur Technologie-Optimierung
und zur Reduzierung
von teuren Abfällen
bei der Herstellung
von Leichtbauteilen hält an. Deshalb
haben unsere Ingenieure moderne
Wirktechnik so modifiziert, dass darauf
bogenförmige, endkonturnahe Multiaxialstrukturen in einem Arbeitsgang
erzeugt werden können. Derartige
Preforms mit durchgängig lastaufnehmenden Filamenten sind bis zu 100
Prozent stärker belastbar als vergleichbare Bauteile aus konfektionierten
Preforms mit unterbrochenen Fasern.
Ein anderes praxisrelevantes Forschungsgebiet des STFI ist die
Integration von Sensortextilien in
schwer zugängliche Bereiche von
Bauwerken. Die kettenwirktechnische
Kombination von Edelstahldrahtsensoren und Vliesstoffen zu großflächigen Feuchtemess-Systemen ist
inzwischen patentrechtlich geschützt.
Schließlich will ich noch auf aktuelle
Forschungen zur Erhöhung der
Lebensdauer hochfester Sicherheitstextilien (z. B. Zurrgurte) durch
ressourceneffiziente Beschichtungstechnologien verweisen, die wir
gemeinsam mit belgischen Partnern
betreiben. All das ist buchstäblich
greifbare Zukunft – sowohl für die
Textilproduzenten als auch für die
Anwender in zahlreichen Branchen.
Dipl.-Ing.-Ök. Andreas Berthel
Geschäftsführender Direktor des STFI
1
Forschung aktuell
Neue Gerätetechnik & Verfahren
CerMeTex: Metall und Keramik wachsen zusammen
Neuartige Metallfaser-KeramikVerbundwerkstoffe wurden gemeinsam
durch das STFI und das FraunhoferInstitut für Keramische Technologien
und Systeme IKTS Dresden im Rahmen
des CerMeTex-Projekts entwickelt.
Schwerpunkte der Arbeiten waren die
Untersuchungen zur Herstellung von
textilen Metallfaser- bzw. Metallfilament-Halbzeugen sowie die Nutzung
von keramtechnologischen Verfahren zur Erzeugung einer form- und stoffschlüssigen Anbindung
zwischen metallbasierter textiler Verstärkungsstruktur und keramischer Matrix. Mittels textiler
Halbzeuge konnten zudem Zusatzfunktionen in keramische Materialien eingebracht werden. Als
Funktionsmuster entstand beispielsweise eine beheizbare keramische Klinge. Die Ergebnisse sind
u.a. interessant für Bauwesen, Umwelt- und Energietechnik, Chemieanlagenbau, Filtration,
Ballistik, Autoindustrie und keramische Industrie.
Textil-Metall-Verbunde
für den Automobilbau
Im Rahmen des CORNET-Projekts
MeTexCom hat das STFI gemeinsam mit
den tschechischen Partnern SVÚM a.s. und
VÚB a.s. haftfeste und tiefziehfähige TextilMetall-Verbunde für den Automobilbau
entwickelt, z. B. für Verkleidungen, Ölwannen, Dachbleche, Schalenbauteile, Stirnwände und Tailored Blanks (Platinen). Diese
leichten Verbundmaterialien zeichnen sich
durch eine gute Schall- und Schwingungsdämmung aus. Außerdem können aus ihnen
hitze- oder kälteisolierende Bauteile
hergestellt werden.
futureTEX: Mass Customization & Smart Factory bewilligt
Der Projektträger Forschungszentrum Jülich GmbH
hat die ersten beiden von insgesamt vier
Basisvorhaben des futureTEX-Projekts bewilligt.
Das erste Thema lautet „Schlüsseltechnologien
und Kernkompetenzen zur Transformation
traditioneller textiler Wertschöpfungsstrukturen in zukunftsfähige kundenorientierte
Wertschöpfungsnetzwerke auf Basis von Mass-Customization-Strategien". Innerhalb von 18
Monaten werden die HHL Leipzig Graduate School of Management (Koordinator); das FraunhoferInstitut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Kaiserlautern; das STFI, das Institut für
Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden, der
SACHSEN!TEXTIL e.V. und die Strumpfwerke Lindner GmbH grundlegende betriebswirtschaftliche
und technische Fragestellungen der kundenindividuellen Massenproduktion auf textilen B2BMärkten prototypisch beantworten. Mit dem Basisvorhaben „Entwicklung von Prozessen und
Strukturen für den Aufbau von Smart Factories in der Textilindustrie und Ableitung von typischen
Industrie 4.0 Anwendungen" wurde ein weiteres futureTEX-Basisvorhaben bewilligt. Unter
Leitung der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz werden die insgesamt
zehn Verbundpartner die spezifischen Anforderungen ausgewählter Anwendungsfälle von
Industrie 4.0 in der Textilindustrie herausarbeiten.www.futureTEX2020.de
Windkraft-Rotorblätter
effektiver herstellen
Gurte für Rotorblätter von Windkraftanlagen können künftig deutlich effektiver
als bisher hergestellt werden. Das STFI hat
Textiltechnologien entwickelt, die die
Fertigung beidseitig abgestufter, mehrlagiger unidirektionaler Gewirke in einem
Arbeitsgang ermöglichen. Trennen und Zuführen kompletter Lagen sind Bestandteil
der Technologie. Ein Patent mit dem Titel
„Verstärkungsstruktur mit Dickengradienten für faserverstärkte Kunststoffe sowie
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung"
wurde angemeldet (DE102014002789).
FLY-BAG 2: STFI für Gewebe, Beschichtung und textilphysikalische
Charakterisierung zuständig
Im Rahmen des EU-Vorhabens FLY-BAG 2 wurde der im Vorgänger-Projekt entstandene
explosionsfeste Gepäckcontainer für den Frachtbereich zur Anwendung in Standardcontainern und
zusätzlich für den Kabinenbreich weiterentwickelt. Erstmals entstand damit eine derartige textile
Komplettlösung im Passagierbereich für verdächtige Objekte. Das STFI war für die Auswahl
geeigneter Textilien verantwortlich und hat die damit zusammenhängenden Funktionalisierungen
und Prüfungen koordiniert und durchgeführt. Die letzten positiv verlaufenen Sprengversuche
fanden im Juli 2015 in Großbritannien
statt. Insgesamt waren 13 Partner
aus sieben Ländern an dem von der
italienischen Firma D'Appolonia
koordinierten Projekt beteiligt, darunter die DoKaSch GmbH, die European Aviation Security Center e.V.
(EASC), und das STFI aus Deutschland). www.fly-bag2.eu
2
www.stfi.de
GreenLight: Lignin für
Carbonfasern
Ziel des neuen EU-Projekts GreenLight
(HORIZON 2020) ist es Lignin als wirtschaftlich tragfähiges Ausgangsmaterial
für Carbonfasern zu etablieren. Das STFI ist
an der Verarbeitung derartiger Fasern zu
textilen Flächen (Gewebe, Vliesstoffe)
beteiligt; außerdem an der Beurteilung der
Recyclierbarkeit dieser neuen leichtgewichtigen Materialien. Die Fa. Innventia
AB (Schweden) koordiniert das bis 2019
konzipierte Vorhaben. Insgesamt wirken
neun Partner aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Schweden mit.
stfi news 2-2015
3D-Druck-System für Zukunftsprodukte
Nähte zuverlässig prüfen
Im STFI wird gegenwärtig ein 3D-Drucker
installiert. Das Materialauftragssystem
basiert auf einem dreiachsigen Universalroboter und austauschbaren Auftragsköpfen.
Seine Modulbauweise ermöglicht die
Applikation von thermoplastischen Polymeren (Hotmelt-Kartusche, Granulat und
Polymerfilament) sowie von Pasten und
Dispersionen. Mit Hilfe von Steuersoftware
können z. B. Polymere individuell und präzise
sowohl flach als auch als dreidimensionale
funktionale Strukturen auf Textilien gedruckt
werden.
Ziel ist es, aus den so gewonnenen 3DStrukturen innovative Zukunftsprodukte zu
generieren, z. B. für Smart Textiles oder für
Hilfsmittel zur medizinischen Rehabilitation
(Orthesen etc.). Eine weitere Vision ist es, mit
leitfähigen Pasten und Filamenten elektronische Funktionsschichten auf Textilien
herzustellen.
Mit dem Seam Fatigue Tester (IDM Modell
S0014) kann die Festigkeit von textilen
Nahtverbindungen geprüft und bewertet
werden: Zwei mittig miteinander vernähte
Stoffstreifen werden mit ihren kurzen
Enden jeweils in eine Einspannvorrichtung
geklemmt und mit einer Masse von 3 kg
belastet. Die Probe wird bei einer Hublänge
von max. 15 cm und mit einer Geschwindigkeit von 30 Zyklen pro Minute
belastet (z. B. GMW 3405). Es können vier
Messproben gleichzeitig getestet werden.
Elektrostatische Messungen an Schutzkleidung
künftig mit ICM-2
Elektrostatisch ableitfähige Schutzkleidung ist bei Arbeiten in explosionsgefährdeten
Bereichen lebensnotwendig. Aber auch beim Umgang mit empfindlichen Bauelementen
und Geräten sind Entladungseffekte gefährlich und können zur Schädigung oder
Zerstörung führen. Die ableitfähige Funktionalität jener Schutzkleidung wird hierbei
zumeist durch den Einbau von hochleitfähigen Fasersystemen erreicht. Sie muss
darüber hinaus zuverlässig auf ihre Funktionsfähigkeit getestet werden. Anerkannte
Prüfgrundlage ist ein vom STFI entwickeltes und im europaweit harmonisierten
Standard EN 1149-3 integriertes Messverfahren. Dazu hatte das Institut das Messgerät
ICM-1 mit nachhaltigem Erfolg auf den Markt gebracht. Es gehört mittlerweile national
wie international zur Ausstattung einschlägiger Forschungs- und Prüflaboratorien.
Inzwischen erfolgte am Institut die technische Überarbeitung, so dass demnächst das
verbesserte Nachfolge-Gerät ICM-2 in den Vertrieb gelangt. Durch die komplexen
physikalischen Wechselwirkungen zwischen der Schutzkleidung und dem Träger
erfordert die Beurteilung der elektrostatischen Eigenschaften ein weitreichendes
Fachwissen. Das STFI setzt seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem
Gebiet der Elektrostatik-Prüfung von Schutztextilien fort.
STFI politisch
STFI ist Gründungsmitglied von zwei Industrieforschungsgemeinschaften
Das STFI wirkt in der Ende Januar 2015 in Berlin gegründeten Deutschen
Industrieforschungsgemeinschaft (DIG) „Konrad Zuse" mit. Präsident des
Vereins, dem rund 60 gemeinnützige Industrieforschungseinrichtungen (IFE) angehören, ist Dr. Ralf-Uwe
Bauer, Geschäftsführer des TITK Rudolstadt. Damit wurde für eine wichtige Säule der außeruniversitären
Forschung erstmals eine gemeinsame Plattform geschaffen. Bereits 2014 hatten gemeinnützige IFE die
Sächsische Industrieforschungsgemeinschaft e.V. (SIG) gegründet. STFI-Direktor Andreas Berthel wirkt im
Vorstand des Vereins mit; Vorsitzender ist Dr. Steffen Tobisch, Geschäftsführer des Instituts für Holztechnologie, Dresden. Die SIG setzt sich u. a. für einen gleichberechtigen Zugang ihrer 18 Mitglieder zu Fördermitteln aus Bund und Land ein. Am 6.
Oktober 2015 veranstaltet die SIG erstmals das Innovationsforum InnoSIG in Dresden, um Vertreter aus Politik und Medien über die sächsische
Industrieforschung zu informieren. Staatsminister Martin Dulig (SMWA) wird die Veranstaltung als Schirmherr eröffnen.
stfi news 2-2015
www.stfi.de
3
Forschung aktuell
Neue Gerätetechnik & Verfahren
CerMeTex: Metall und Keramik wachsen zusammen
Neuartige Metallfaser-KeramikVerbundwerkstoffe wurden gemeinsam
durch das STFI und das FraunhoferInstitut für Keramische Technologien
und Systeme IKTS Dresden im Rahmen
des CerMeTex-Projekts entwickelt.
Schwerpunkte der Arbeiten waren die
Untersuchungen zur Herstellung von
textilen Metallfaser- bzw. Metallfilament-Halbzeugen sowie die Nutzung
von keramtechnologischen Verfahren zur Erzeugung einer form- und stoffschlüssigen Anbindung
zwischen metallbasierter textiler Verstärkungsstruktur und keramischer Matrix. Mittels textiler
Halbzeuge konnten zudem Zusatzfunktionen in keramische Materialien eingebracht werden. Als
Funktionsmuster entstand beispielsweise eine beheizbare keramische Klinge. Die Ergebnisse sind
u.a. interessant für Bauwesen, Umwelt- und Energietechnik, Chemieanlagenbau, Filtration,
Ballistik, Autoindustrie und keramische Industrie.
Textil-Metall-Verbunde
für den Automobilbau
Im Rahmen des CORNET-Projekts
MeTexCom hat das STFI gemeinsam mit
den tschechischen Partnern SVÚM a.s. und
VÚB a.s. haftfeste und tiefziehfähige TextilMetall-Verbunde für den Automobilbau
entwickelt, z. B. für Verkleidungen, Ölwannen, Dachbleche, Schalenbauteile, Stirnwände und Tailored Blanks (Platinen). Diese
leichten Verbundmaterialien zeichnen sich
durch eine gute Schall- und Schwingungsdämmung aus. Außerdem können aus ihnen
hitze- oder kälteisolierende Bauteile
hergestellt werden.
futureTEX: Mass Customization & Smart Factory bewilligt
Der Projektträger Forschungszentrum Jülich GmbH
hat die ersten beiden von insgesamt vier
Basisvorhaben des futureTEX-Projekts bewilligt.
Das erste Thema lautet „Schlüsseltechnologien
und Kernkompetenzen zur Transformation
traditioneller textiler Wertschöpfungsstrukturen in zukunftsfähige kundenorientierte
Wertschöpfungsnetzwerke auf Basis von Mass-Customization-Strategien". Innerhalb von 18
Monaten werden die HHL Leipzig Graduate School of Management (Koordinator); das FraunhoferInstitut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Kaiserlautern; das STFI, das Institut für
Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden, der
SACHSEN!TEXTIL e.V. und die Strumpfwerke Lindner GmbH grundlegende betriebswirtschaftliche
und technische Fragestellungen der kundenindividuellen Massenproduktion auf textilen B2BMärkten prototypisch beantworten. Mit dem Basisvorhaben „Entwicklung von Prozessen und
Strukturen für den Aufbau von Smart Factories in der Textilindustrie und Ableitung von typischen
Industrie 4.0 Anwendungen" wurde ein weiteres futureTEX-Basisvorhaben bewilligt. Unter
Leitung der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz werden die insgesamt
zehn Verbundpartner die spezifischen Anforderungen ausgewählter Anwendungsfälle von
Industrie 4.0 in der Textilindustrie herausarbeiten.www.futureTEX2020.de
Windkraft-Rotorblätter
effektiver herstellen
Gurte für Rotorblätter von Windkraftanlagen können künftig deutlich effektiver
als bisher hergestellt werden. Das STFI hat
Textiltechnologien entwickelt, die die
Fertigung beidseitig abgestufter, mehrlagiger unidirektionaler Gewirke in einem
Arbeitsgang ermöglichen. Trennen und Zuführen kompletter Lagen sind Bestandteil
der Technologie. Ein Patent mit dem Titel
„Verstärkungsstruktur mit Dickengradienten für faserverstärkte Kunststoffe sowie
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung"
wurde angemeldet (DE102014002789).
FLY-BAG 2: STFI für Gewebe, Beschichtung und textilphysikalische
Charakterisierung zuständig
Im Rahmen des EU-Vorhabens FLY-BAG 2 wurde der im Vorgänger-Projekt entstandene
explosionsfeste Gepäckcontainer für den Frachtbereich zur Anwendung in Standardcontainern und
zusätzlich für den Kabinenbreich weiterentwickelt. Erstmals entstand damit eine derartige textile
Komplettlösung im Passagierbereich für verdächtige Objekte. Das STFI war für die Auswahl
geeigneter Textilien verantwortlich und hat die damit zusammenhängenden Funktionalisierungen
und Prüfungen koordiniert und durchgeführt. Die letzten positiv verlaufenen Sprengversuche
fanden im Juli 2015 in Großbritannien
statt. Insgesamt waren 13 Partner
aus sieben Ländern an dem von der
italienischen Firma D'Appolonia
koordinierten Projekt beteiligt, darunter die DoKaSch GmbH, die European Aviation Security Center e.V.
(EASC), und das STFI aus Deutschland). www.fly-bag2.eu
2
www.stfi.de
GreenLight: Lignin für
Carbonfasern
Ziel des neuen EU-Projekts GreenLight
(HORIZON 2020) ist es Lignin als wirtschaftlich tragfähiges Ausgangsmaterial
für Carbonfasern zu etablieren. Das STFI ist
an der Verarbeitung derartiger Fasern zu
textilen Flächen (Gewebe, Vliesstoffe)
beteiligt; außerdem an der Beurteilung der
Recyclierbarkeit dieser neuen leichtgewichtigen Materialien. Die Fa. Innventia
AB (Schweden) koordiniert das bis 2019
konzipierte Vorhaben. Insgesamt wirken
neun Partner aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Schweden mit.
stfi news 2-2015
3D-Druck-System für Zukunftsprodukte
Nähte zuverlässig prüfen
Im STFI wird gegenwärtig ein 3D-Drucker
installiert. Das Materialauftragssystem
basiert auf einem dreiachsigen Universalroboter und austauschbaren Auftragsköpfen.
Seine Modulbauweise ermöglicht die
Applikation von thermoplastischen Polymeren (Hotmelt-Kartusche, Granulat und
Polymerfilament) sowie von Pasten und
Dispersionen. Mit Hilfe von Steuersoftware
können z. B. Polymere individuell und präzise
sowohl flach als auch als dreidimensionale
funktionale Strukturen auf Textilien gedruckt
werden.
Ziel ist es, aus den so gewonnenen 3DStrukturen innovative Zukunftsprodukte zu
generieren, z. B. für Smart Textiles oder für
Hilfsmittel zur medizinischen Rehabilitation
(Orthesen etc.). Eine weitere Vision ist es, mit
leitfähigen Pasten und Filamenten elektronische Funktionsschichten auf Textilien
herzustellen.
Mit dem Seam Fatigue Tester (IDM Modell
S0014) kann die Festigkeit von textilen
Nahtverbindungen geprüft und bewertet
werden: Zwei mittig miteinander vernähte
Stoffstreifen werden mit ihren kurzen
Enden jeweils in eine Einspannvorrichtung
geklemmt und mit einer Masse von 3 kg
belastet. Die Probe wird bei einer Hublänge
von max. 15 cm und mit einer Geschwindigkeit von 30 Zyklen pro Minute
belastet (z. B. GMW 3405). Es können vier
Messproben gleichzeitig getestet werden.
Elektrostatische Messungen an Schutzkleidung
künftig mit ICM-2
Elektrostatisch ableitfähige Schutzkleidung ist bei Arbeiten in explosionsgefährdeten
Bereichen lebensnotwendig. Aber auch beim Umgang mit empfindlichen Bauelementen
und Geräten sind Entladungseffekte gefährlich und können zur Schädigung oder
Zerstörung führen. Die ableitfähige Funktionalität jener Schutzkleidung wird hierbei
zumeist durch den Einbau von hochleitfähigen Fasersystemen erreicht. Sie muss
darüber hinaus zuverlässig auf ihre Funktionsfähigkeit getestet werden. Anerkannte
Prüfgrundlage ist ein vom STFI entwickeltes und im europaweit harmonisierten
Standard EN 1149-3 integriertes Messverfahren. Dazu hatte das Institut das Messgerät
ICM-1 mit nachhaltigem Erfolg auf den Markt gebracht. Es gehört mittlerweile national
wie international zur Ausstattung einschlägiger Forschungs- und Prüflaboratorien.
Inzwischen erfolgte am Institut die technische Überarbeitung, so dass demnächst das
verbesserte Nachfolge-Gerät ICM-2 in den Vertrieb gelangt. Durch die komplexen
physikalischen Wechselwirkungen zwischen der Schutzkleidung und dem Träger
erfordert die Beurteilung der elektrostatischen Eigenschaften ein weitreichendes
Fachwissen. Das STFI setzt seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem
Gebiet der Elektrostatik-Prüfung von Schutztextilien fort.
STFI politisch
STFI ist Gründungsmitglied von zwei Industrieforschungsgemeinschaften
Das STFI wirkt in der Ende Januar 2015 in Berlin gegründeten Deutschen
Industrieforschungsgemeinschaft (DIG) „Konrad Zuse" mit. Präsident des
Vereins, dem rund 60 gemeinnützige Industrieforschungseinrichtungen (IFE) angehören, ist Dr. Ralf-Uwe
Bauer, Geschäftsführer des TITK Rudolstadt. Damit wurde für eine wichtige Säule der außeruniversitären
Forschung erstmals eine gemeinsame Plattform geschaffen. Bereits 2014 hatten gemeinnützige IFE die
Sächsische Industrieforschungsgemeinschaft e.V. (SIG) gegründet. STFI-Direktor Andreas Berthel wirkt im
Vorstand des Vereins mit; Vorsitzender ist Dr. Steffen Tobisch, Geschäftsführer des Instituts für Holztechnologie, Dresden. Die SIG setzt sich u. a. für einen gleichberechtigen Zugang ihrer 18 Mitglieder zu Fördermitteln aus Bund und Land ein. Am 6.
Oktober 2015 veranstaltet die SIG erstmals das Innovationsforum InnoSIG in Dresden, um Vertreter aus Politik und Medien über die sächsische
Industrieforschung zu informieren. Staatsminister Martin Dulig (SMWA) wird die Veranstaltung als Schirmherr eröffnen.
stfi news 2-2015
www.stfi.de
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Kurz berichtet
12. Kolloquium „recycling for textiles“
30.Hofer Vliesstoff-Tage
Das 12. STFI-Kolloquium „recycling for textiles" findet am 2./3. Dez. 2015 in
Chemnitz statt. Thematische Schwerpunkte sind: Prinzipien der
Nachhaltigkeit – Materialkreisläufe – Technische und wirtschaftliche
Effektivität - Neue Rohstoffe und Materialkombinationen - Textilien nach
dem Gebrauch. Anmeldeschluss für die Teilnahme ist der 13. Nov. 2015.
12. Sächsisches Bautextilien-Symposium
„BAUTEX 2016“ zum Thema „Bauen mit Geokunststoffen“
Neueste Trends beim Bauen mit Geokunststoffen
stehen im Mittelpunkt des 12. Sächsischen
Bautextilien-Symposiums „BAUTEX 2016" am 28.
Januar 2016 in Chemnitz (mit Ausstellung). Den
Auftakt-Vortrag zum technischen Hochwasserschutz im Freistaat Sachsen hält Dr.-Ing. Stefan
Dornack, Leiter Technik der Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Anliegen der erfolgreichen
Symposiumsreihe ist es, Bauingenieuren, bauausführenden Unternehmen sowie öffentlichen und
privaten Bauherren die Einsatzmöglichkeiten von
Geokunststoffen zu erläutern, Anwendungsbeispiele vorzustellen und Entwicklungstendenzen
aufzuzeigen. Veranstalter sind das STFI, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW),
der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. (BISA) sowie der Verband der NordOstdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti). www.bautex.org
Filtration und Separation mit textilen Medien
Das STFI lädt für den 8. und 9. März 2016 zum 13. Symposium „Textile Filter" ein.
Themenschwerpunkte der Vorträge sind einerseits hochleistungsfähige textile
Filtermedien für die Trocken- bzw. Nassfiltration. Andererseits möchte das
Symposium den Blick auf angrenzende Themen lenken, die die Fachgebiete
Filtration und Separation betreffen. Traditionell dient die Fachveranstaltung
dazu, das Zusammenwirken von Textilforschern und Anwendern textiler
Filtermedien in der Praxis zu fördern. In einer Begleitausstellung können Produkte
und Serviceleistungen präsentiert werden.
PATECS für bessere Qualität beschichteter Sensor-Textilien
Die verbesserte Haftung von schützender Beschichtung auf Sensor-Textilien gehört zu den Zielen des
im Mai 2015 gestarteten Cornet-Projekts PATECS, bei dem das STFI mit der belgischen
Forschungseinrichtung Centexbel kooperiert. Im Fokus stehen Sensorfadenkonstruktionen, die
Entwicklung neuer Flächengebilde nach dem Verbundwirk- und Schaftwebverfahren sowie die
Optimierung des Beschichtungsprozesses.
Tagung Aachen-Dresden
Auf 9. Aachen-Dresden International
Textile Conference vom 26./27. Nov.
2015 in Aachen ist das STFI mit zwei
Vorträgen vertreten. Die Themen sind
„Transluzente, mikrogeschlitzte Textilien für das akustische Raumdesign“
und „Proteine als neue Bausteine für
die Funktionalisierung textiler Oberflächen“. Das Partnerland der Tagung
ist Frankreich.
2. Fahrzeugkolloquium
Am 15./16. Juni 2016 findet das 2. Interdisziplinäre Fahrzeugkolloquium in den
Elbe Flugzeugwerken in Dresden statt.
Das STFI ist neben dem IHD und
weiteren Partnern Mitveranstalter. Das
Kolloquium bietet eine Plattform für
Vertreter des Straßen-, Wasser-,
Schienen- und Luftfahrzeugbaus.
Vorträge können ab sofort beim IHD
eingereicht werden.
A+A ..............................................................Düsseldorf....................................... 27.-30. Oktober 2015
30. Hofer Vliesstofftage............................... Hof............................................... 04.-09. November 2015
ITMA.............................................................Mailand, Italien........................... 12.-19. November 2015
9. International Textile Conference.............. Aachen........................................ 26.-27. November 2015
15. Chemnitzer Textiltechniktagung............. Chemnitz......................................... 31. Mai -1. Juni 2016
mtex+............................................................Chemnitz......................................... 31. Mai -2. Juni 2015
Newsletter unter: www.stfi.de/aktuell
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Seite 1: Zentrum für Textilen Leichtbau entsteht - Mit endkonturnahen Technologien zur ITMA Seite 2: CerMeTex:
Metall und Keramik wachsen zusammen - Textil-Metall-Verbunde für den Automobilbau - GreenLight: Lignin für
Carbonfasern Seite 3: 3D-Druck-System für Zukunftsprodukte - Nähte zuverlässig prüfen - Seite 4: 12. Kolloquium
"recycling for textiles" - 12. Sächsisches Bautextilien-Symposium - Filtration und Separation mit textilen Medienl
news
Zentrum für Textilen Leichtbau entsteht
Das STFI erweitert seine Kapazitäten um ein „Zentrum für Textilen Leichtbau". Auf dem
Institutsgelände entsteht ab Herbst eine 2.100m² große Technikum-Halle mit integrierter
Konferenzebene. „Damit stellen wir uns auf den wachsenden Forschungsbedarf in diesem Segment
ein", erläuterte Andreas Berthel, Geschäftsführender Direktor des STFI. „In die Halle werden wir
unser Carbonfasertechnikum, das Faserverbundtechnikum sowie ein Prüflabor für
Leichtbaustrukturen integrieren. So verfügen wir über beste Voraussetzungen für die Entwicklung
neuer Technologien und deren Erprobung unter industrienahen Bedingungen." Eines der zukunftsträchtigen Themen sei die Überführung von Abfällen aus unterschiedlichen textilen
Hochleistungswerkstoffen in Faserformen, die sich zur Weiterverarbeitung eignen. Außerdem gehe
es um fortgeschrittene Kardier- und Wirrvliesverfahren zur Verarbeitung dieser Fasern zu mechanisch
verfestigten Vliesstoffen. Die zukünftige Prozesskette umfasst darüber hinaus Maschinentechnik zur
Erzeugung von band- bzw. fadenförmigen Strukturen mit unidirektionaler Einzelfaserausrichtung
sowie ein Modul zur Fertigung von Halbzeugen auf Basis von Carbon-, Glas-, Aramid- oder
Basaltfasern.
STFI-Seminare
Textilprüfung
24. November 2015
Vliesstoffe
15./16. März 2016
Persönliche Schutzausrüstungen
20./21. April 2016
Impressum
STFI bei Fachveranstaltungen präsent
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Das STFI ist mit zwei Vorträgen bei den
30. Hofer Vliesstoff-Tagen am 4./5.
Nov. 2015 präsent. Die Themen lauten
„Aufbereiten-Separieren-MischenFlächenbilden – Alternative Verfahren
für Leichtbauvliesstoffe" sowie
„Tuftingträger aus Verbundvliesstoff
mit antistatischen Eigenschaften".
Außerdem beteiligt sich das Institut mit
einem eigenen Stand an der FoyerAusstellung.
Ausgabe 2- 2015
Netzwerken & Veranstaltungen
Herausgeber:
Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.
an der Technischen Universität Chemnitz
Annaberger Str. 240 09125 Chemnitz
Telefon (0371) 5274-0 Fax (0371) 5274-153
www.stfi.de
Redaktion: Kareen Reißmann,
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Rainer Gebhardt,
E-Mail: [email protected]
Fotos: STFI
Gestaltung und Satz: nedmedia GmbH,
www.nedmedia.de
stfi news 2-2015
Mit endkonturnahen Technologien zur ITMA
Die Modifikation von Textilmaschinen für die endkonturnahe
Fertigung von Hochleistungsfaser-Materialien steht im
Mittelpunkt der STFI-Präsentation auf der weltgrößten
Leitmesse für die Textilmaschinenindustrie (ITMA) vom 12.
bis zum 19. November in Mailand (Halle H8, Stand A109 im
Research & Education Pavilion): In Zusammenarbeit mit der
Firma pinkert-machines, Hohenstein-Ernstthal, wurde eine
Technologie zur Herstellung von Aramid-Gewirke für diverse
Schutzbekleidungen entwickelt. Außerdem zeigt das Institut
neuartige Glasfaser-Multiaxialgelege, die als T-Profile für
Leichtbauanwendungen dienen können; ebenso ein AramidRundgestrick mit Rohrabzweig. Auf das Interesse vieler
Fachbesucher dürften zudem innovative Abstandsgewirke
stoßen, aus denen Bettdecken mit hervorragenden thermophysiologischen Eigenschaften hergestellt werden können. Das Kompetenzzentrum Vliesstoffe des
STFI wird im Rahmen der ITMA-Nachlese in Denkendorf eine Einschätzung zu Trends und Highlights
im Bereich Vliesstoffe vorstellen. Zum Kolloquium „recycling for textiles“ fassen Vliesstoffexperten
des STFI Innovationen und Entwicklungen im Maschinenbau für Recycling und Vliesstoffe zusammen.
stfi news 2-2015
www.stfi.de
SÄCHSISCHES
TEXTIL
FORSCHUNGS
INSTITUT e.V.
Greifbare Zukunft
Die ITMA wird es
uns deutlich vor
Augen führen: Der
Trend zur Technologie-Optimierung
und zur Reduzierung
von teuren Abfällen
bei der Herstellung
von Leichtbauteilen hält an. Deshalb
haben unsere Ingenieure moderne
Wirktechnik so modifiziert, dass darauf
bogenförmige, endkonturnahe Multiaxialstrukturen in einem Arbeitsgang
erzeugt werden können. Derartige
Preforms mit durchgängig lastaufnehmenden Filamenten sind bis zu 100
Prozent stärker belastbar als vergleichbare Bauteile aus konfektionierten
Preforms mit unterbrochenen Fasern.
Ein anderes praxisrelevantes Forschungsgebiet des STFI ist die
Integration von Sensortextilien in
schwer zugängliche Bereiche von
Bauwerken. Die kettenwirktechnische
Kombination von Edelstahldrahtsensoren und Vliesstoffen zu großflächigen Feuchtemess-Systemen ist
inzwischen patentrechtlich geschützt.
Schließlich will ich noch auf aktuelle
Forschungen zur Erhöhung der
Lebensdauer hochfester Sicherheitstextilien (z. B. Zurrgurte) durch
ressourceneffiziente Beschichtungstechnologien verweisen, die wir
gemeinsam mit belgischen Partnern
betreiben. All das ist buchstäblich
greifbare Zukunft – sowohl für die
Textilproduzenten als auch für die
Anwender in zahlreichen Branchen.
Dipl.-Ing.-Ök. Andreas Berthel
Geschäftsführender Direktor des STFI
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