Schwaebische Zeitung Messekurier 14 10 2015

20 Schwäbische Zeitung
WEINGARTEN
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Wie klingt Alkoholkrankheit
als Musikstück?
Das Ensemble „Qwertzklang“ bietet ein
„Posttraumatisches Musiktheater“ in der Studentenbar
„Alibi“ – Uraufführung des Stückes „Deviant Hype“
WEINGARTEN (sz) - Im „Posttraumatischen Musiktheater“ beschäftigt
sich der Klangkünstler und Musikpädagoge Bernhard Thomas Klein mit
menschlichen Beeinträchtigungen,
Ängsten und Krankheitsbildern. Das
Ensemble „Qwertzklang“ spielt am
heutigen Mittwoch, 14. Oktober, Kompositionen von Bernhard Thomas
Klein in der Studentenbar „Alibi“. Beginn ist um 20 Uhr.
Isolation in der Gemeinschaft, die
Angst vor Schnecken oder die Alkoholkrankheit werden musikalisch reflektiert und vom Ensemble „Qwertzklang“ instrumental und vokal in Szene gesetzt. Spielzeuginstrumente und
Eierschneider kommen zum Einsatz,
die wahre Rezeptur von Fleischsalat
wird verraten, ein Pfannkuchen wird
live zubereitet. Die Komposition „Deviant Hype“ beschäftigt sich mit Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität und ist an diesem Abend zum
ersten Mal zu hören. Entstanden im
Rahmen eines von der Baden-Württemberg Stiftung, dem Landkreis Ravensburg und der Firma Pekana geförderten Projektes des Netzwerks
Neue Musik Baden-Württemberg mit
Schülern der Schule St. Anna (Leutkirch) und Studenten der Pädagogischen Hochschule Weingarten erklingt eine von Stressfaktoren umspielte Traumwelt mit fremdartigen
Klängen und ungewöhnlichen Geräuschen. Das neu gegründete Ensemble
„Qwertzklang“ unter der Leitung des
Komponisten setzt sich aus Student
der PH Weingarten zusammen: Susanne Münch (Cembalo, Stimme), Fabrizia Šuleic (Altsaxophon, Stimme),
Simone Weiß (Trompete, Oboe, Stimme), Max Keller (Tenorsaxophon,
Stimme) und Roman Muht (Bass-Posaune, Stimme). Der Eintritt zum
Konzert in der Studentenkneipe „Alibi“ in der St.-Longinus Straße 1 in
Weingarten beträgt 3 bis 10 Euro.
Abendkasse ab 19.30 Uhr.
In der östlichen Wilhelmstraße dürfen Autos für anderthalb Stunden kostenlos parken. Das soll auch so bleiben.
FOTO: BERTHOLD RUESS
Kein Dauerparken in der Wilhelmstraße
Parkraumkonzept: Gewerbetreibende setzen sich im Technischen Ausschuss durch
Von Nicolai Kapitz
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WEINGARTEN - In der Weingartener
Das Ensemble „Qwertzklang“ kommt ins „Alibi“ Weingarten.
FOTO: PRIVAT
Wilhelmstraße wird es keine zusätzlichen Dauerparkplätze geben. Das
hat der Technische Ausschuss am
Montag in seiner ersten Sitzung nach
der Sommerpause beschlossen. Das
Gemeinderats-Gremium
stimmte
mit großer Mehrheit für einen Antrag von Heike Betz (Freie Wähler),
die sich für die Gewerbetreibenden
in der Wilhelmstraße starkgemacht
hatte.
Die Befürchtung: Wenn – wie im
neuen Parkraumkonzept festgelegt –
zehn Stellplätze entlang der Straße
von der Bewirtschaftung ausgenommen und zu Dauerparkplätzen für
Anwohner umfunktioniert werden,
gibt es für die Kunden der Geschäfte
und Betriebe kaum noch freie Parkplätze.
„Blaue Zone“ bleibt bestehen
Das Konzept sah vor, die Plätze in der
östlichen Wilhelmstraße aus der sogenannten „Blauen Zone“ auszugliedern. In dieser Zone ist oberirdisch
Parken mit Parkscheibe für eine Dauer von bis zu anderthalb Stunden gestattet. Der Hintergrund ist laut Ver-
waltung, dass es in der Wilhelmstraße kaum noch Gewerbetreibende gebe. „Es sind immerhin noch acht
Stück“, sagte nun Heike Betz im Ausschuss. „Und die wären wirklich wütend, wenn die Stellplätze wegfielen.“
Die Argumente stießen bei den
Räten im Ausschuss auf offene Ohren. „Wenn es dort Dauerparkplätze
gibt, werden die dauernd zugeparkt
sein“, sagte etwa Bernhard Oligmüller (BFW). „Die Gebäude in der Wilhelmstraße haben alle Tiefgaragen
oder Stellplätze in den Innenhöfen.
Dort sind keine Dauerparkplätze nö-
tig“, sagte Axel Müller (CDU). Als
Ergebnis aus der Diskussion wird die
Wilhelmstraße nun in der „Blauen
Zone“ belassen. Dem muss der Gemeinderat allerdings noch zustimmen.
Das Parkraumkonzept wurde bereits im November 2014 vom Technischen Ausschuss beschlossen, seither wird es in der Verwaltung erarbeitet. Das Konzept betrifft die gesamte Weingartener Innenstadt. Es
ist vor allem wegen der Parkgebühren in der Tiefgarage am Löwenplatz
immer wieder Gegenstand von Debatten.
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10. – 18. Oktober
Ravensburg
täglich 9 – 18 Uhr
Drei Konzerte
in einem
Der große Abend der Blasmusik steigt am
Freitagabend ab 19 Uhr im Leibinger Festzelt
RAVENSBURG - Gleich drei verschiedene Kapellen geben sich am
Freitagabend auf der Ravensburger
Oberschwabenschau die Ehre. Die
Blasmusikanten aus Schloss Zeil,
Oberzell und Waldburg-Hannober
treten gemeinsam beim Großen
Abend der Blasmusik auf.
Die Blasmusik-Fangemeinde aus
der Region hat sich den Termin
längst im Kalender vorgemerkt, ein
Dreifachkonzert
kriegt
man
schließlich nicht alle Tage geboten.
Das Musikevent steigt am Freitagabend ab 19 Uhr unter dem Dach
des Leibinger Festzeltes auf dem
Ravensburger Messegelände.
Wolfgang Wanner moderiert
Moderiert wird das musikalische
Spektakel vom Experten Wolfgang
Wanner, den meisten bekannt als
Radiomoderator beim SWR.
Dieses Jahr werden sich die Kapellen noch einmal mehr ins Zeug
legen, als sie dies ohnehin schon
tun: Publikum und Fachjury werden die beste der drei Kapellen
heuer in einem Wettbewerb auszeichnen.
Gleich drei Kapellen spielen am Freitagabend auf der Oberschwabenschau
auf.
FOTO PRIVAT: FELIX KÄSTLE
„Als Landwirt geht mir hier das Herz auf“
Eugen Maucher über die Sonderschau „Der Grüne Pfad“
RAVENSBURG - Ein absolutes Highlight auf der Oberschwabenschau ist
die Sonderschau „Der Grüne Pfad“:
Grüne Wiesen, blühende Blumen,
Obstbäume mit knackigen Birnen,
Äpfeln oder Zwetschgen, erntereifes
Getreide, an dem die Ähren in voller
Pracht stehen, zieren die Mittelpunktschau in Halle 9 – und das alles
mitten im Oktober. „Um pünktlich
zur Oberschwabenschau diese wunderbare Landschaft hinzuzaubern,
beginnen die Vorarbeiten bereits Wochen und Monate vorher“, erklärt Eugen Maucher vom Landwirtschaftsamt Ravensburg.
„Landwirtschaft und Landschaft,
Schützen durch Nützen“, so lautet in
diesem Jahr die große Mittelpunktschau beim „Grünen Pfad“. Dargestellt wird das Thema in vier unterschiedlichen Elementen: Zunächst
gibt es eine überdimensionale Landkarte. „Wir haben den Raum Bodensee-Oberschwaben als riesiges Mosaik aus typischen regionalen Samenkörnern abgebildet“, erläutert Eugen
Maucher die mühsame Arbeit. Der
Bodensee sei beispielsweise aus Tausenden von Alblinsen zusammengesetzt.
Die anderen drei Elemente widmen sich den tragenden Säulen der
heimischen Landwirtschaft. Grünland als Futter-Grundlage der Viehwirtschaft, Getreide und Ackerbau
und der Anbau von Sonderkulturen,
in Bodenseenähe gerade der Anbau
von Apfel- und anderen Obstbäumen.
„Allein für den Untergrund haben
wir 30 Kubikmeter Humus in der Halle eingebracht“, erklärt Maucher mit
Blick auf die Aufbauarbeiten ab Mitte
September. Nach und nach wurden
dann Graswiesen, Pflanzen und Ge-
Eugen Maucher vom Landwirtschaftsamt Ravensburg.
treide in die Halle gepflanzt. „Die
wurden bereits Wochen und Monate
vorher in Holzgroßkisten gesät und
aufgezogen“, so Maucher. Die Kunst
dabei sei es, dass Getreide pünktlich
zur Messe seine Ähren trage, Gräser
frisch, sattgrün und kräftig dastehen
und die Bäumchen frisches Obst tragen.
Mit dem Ergebnis sind Maucher
und die verantwortlichen Mitarbeiter
vom Landwirtschaftsamt Ravensburg
mehr als zufrieden: „Als gelernter
Landwirt geht mir hier bei der Sonderschau das Herz auf, so toll sieht
das nun aus.“ Seit er beim Landwirtschaftsamt arbeitet, also fast ein Vierteljahrhundert, kennt Eugen Maucher
den Grünen Pfad und hat die Sonderschau dabei schon in jedweder Form
begleitet. In diesem Jahr ist der 52Jährige zum ersten Mal verantwort-
FOTO PRIVAT: FELIX KÄSTLE
lich für die Organisation.
Als Leiter des Ravensburger Bauernmarktes, auf dem in der Innenstadt täglich frische regionale Produkte angeboten werden, war ihm vor
dieser Aufgabe aber nicht bange. Im
Gegenteil: „Wenn man in so einem
guten Team arbeitet, macht das riesigen Spaß“, lobt Maucher die Mitarbeiter und Helfer, die an diesem Projekt beteiligt sind.
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