Zutaten besser gemischt und neu garniert

UNTERLAND
Freitag, 24. Oktober 2014
SON5-1
Seite 11
Was bei Gefahrgut zu
beachten ist?
Zahlreiche Gäste waren zum Neuanfang gekommen.
Fotos: camera900.de
Schon von Weitem ist der neue Name Metalution GmbH sichtbar.
Heubisch – Die Ortsteilwehren der
Feuerwehren Heubisch und Mupperg haben sich für die Zukunft gemeinsame Weiterbildungen auf die
Fahnen geschrieben.
Begonnen hat man mit zwei Ausbildungen zum Umgang mit Gefahrgut und den daraus erwachsenden
Aufgaben für die aktiven Wehrleute
aus den beiden Orten. Die Schulungen führte Volker Harmuß, Kreisbrandmeister, Kreisausbilder und
Zugführer ABC und Gefahrgut, außerdem Maschinist der Freiwilligen
Feuerwehr Sonneberg-Mitte, durch.
Als besonderes interessierter Gast
war neben den Kameraden/-innen
aus Heubisch und Mupperg auch
Kreisbrandmeister Matthias Kaden
anwesend. Die erste Ausbildungseinheit fand am 26. September in Mupperg statt, die Folgeveranstaltung am
17. Oktober in Heubisch. Das Thema
weckte großes Interesse, was sich
auch an der Teilnehmerzahl zeigte.
Außerdem gab es in der Vergangenheit verschiedene Einsätze, wo Gefahrgut in beiden Orten eine Rolle
spielte.
Referent Volker Harmuß ging auf
die ortsspezifischen Besonderheiten
der beiden Unterlandortsteile ein
und gab einen Überblick darüber,
welche Gefahren lauern. Angesprochen wurden die Biogasanlagen, die
privaten Haushalte und Firmen, wo
Gefahrgut vorhanden ist. Anschau-
lich dargelegt wurde, wie man bei
Einsätzen vorzugehen hat, wie und
woher Fachkräfte angefordert werden können. Außerdem gingen die
Feuerwehrleute die Gefahrgutstoffe
durch. Sie erfuhren jede Menge zum
Umgang mit Propangas, Butangas,
Staubexplosion sowie allgemeine
Heizquellen in fester, flüssiger und
gasförmiger Art in Wohnungen. Außerdem schauten sie sich die Stoffdatenbank, die der Gefahrgutzug nutzt,
genauer an beziehungsweise erfuhren, wo man Informationen zu dem
jeweiligen Gefahrgutstoff her bekommt.
Die Ausbildungen zu dieser Thematik sind noch nicht abgeschlossen. Die Feuerwehrleute werden in
naher Zukunft zwei praktische
Übungseinheiten zu dieser wichtigen und interessanten Thematik zu
absolvieren haben.
Solche Schulungen zeigen, dass
sich die Ortsteilwehren mit ihren
Wehrführern Jens Klinke (Heubisch)
und Andreas Langbein (Mupperg)
solchen relevanten Themen stellen,
um für eventuelle Einsätze bestens
gerüstet zu sein. In Volker Harmuß
haben sie einen Referenten gefunden, der mit dem Thema Gefahrgut
bestens vertraut ist. Außerdem tragen solche gemeinsamen Veranstaltungen auch dazu bei, dass die Ortsteilwehren beim Einsatz noch effektiver zusammenarbeiten.
slo
Zutaten besser gemischt
und neu garniert
Mit einem Tag der offenen
Tür wurde der Neuanfang
der Metalution GmbH als
Nachfolger der Firma
Scholz gefeiert.
Von Cathrin Nicolai
Neuhaus-Schierschnitz – Ganz neu
ist die Metalution GmbH nicht und
deshalb hatte man auch ganz bewusst das Motto „Neues Outfit für
eine sichere Zukunft“ gewählt. Hervorgegangen aus der Firma Scholz
feierte das Unternehmen am Donnerstag mit einem Tag der offenen
Tür seinen offiziellen Neuanfang.
Stolz war Geschäftsführer Markus
Bogoczek, dass er unter den zahlreichen Gästen auch die Gründer der
Firma Manfred Scholz mit Ehefrau
Katharina sowie Udo Scholz, der die
Geschicke des Unternehmens bis
zum
Sommer
letzten Jahres geführt hatte, begrüßen konnte.
„Von ihm habe
ich die Anteile
übernommen“,
erklärte der neue
Gesellschafter
Der neue Gesell- Daniel Trutwin
erinnerte
schafter
Daniel und
Trutwin.
kurz an eine
schwierige Zeit.
Dennoch konnte man sie meistern,
waren doch die in der Firma vorhanden Zutaten gut. „Sie mussten nur
besser gemischt, garniert und neu
ausgerichtet werden“, fuhr er fort. Zu
den Zutaten zählten für ihn ein tüchtiger Mitarbeiterstamm mit einem
Hans Eidelloth zeigt die Fräser, die bei Metalution selber gefertigt werden.
guten Teamgeist, moderne Anlagen
und ein Markt. „Der ist aber gerade
in der Metall- und speziell der Präzisionsbearbeitung sehr gut und überall gefragt“, war er froh. Erfolgreich
sein, da war er sich mit der Geschäftsführung einig, könne man jedoch nur mit starken Partner. Die
habe man mit der Gemeinde und
dem Landkreis gefunden.
Bürgermeister Andreas Meusel war
stolz, die erste Firmenpräsentation in
seiner Amtszeit miterleben zu dürfen. Für ihn war sein Vorgänger
Hennrik Oberender der Gestalter des
Industriegebietes, in dem sich kurz
nach der Wende auch die Firma
Scholz angesiedelt hatte. „Deshalb
müsste er eigentlich heute hier stehen“, sagte er und verwies darauf,
dass das Industriegebiet ständig in
Bewegung ist. „Viele erweitern ihre
Produktion, andere bauen neue Hallen und die Werbeschilder wechseln
oft“, machte er die Veränderungen
deutlich. Als Gemeinde könne man
darauf nur stolz sein, zumal die Industrie hier eine lange Tradition
habe. Begonnen, so hatte Meusel herausgefunden, hatte die Entwicklung
bereits 1803 mit der Ansiedlung der
ersten Industriezweige. 1845 entstand unter der Regie von Joseph
Meyer das Hüttenwerk. Ab 1913
hatte hier das Siemens-Werk einen
Standort und beschäftigte 1500 Mitarbeiter. Auch zu DDR-Zeiten standen im Werk, das zu den Elektrokeramischen Werken Sonneberg gehörte,
1500 Menschen aus der Region in
Lohn und Brot. Mit dem Fall der
Mauer stand man als Tor zu Oberfranken vor neuen Herausforderungen. „Fragen, wie es mit der Industrie
hier an diesem Standort weitergeht,
standen ebenso auf der Tagesordnung wie neue Arbeitsplätze oder die
Zukunft der Gemeinde“, erinnerte
Andreas Meusel. Am Industriestandort ging es schnell weiter, siedelten
sich Stück für Stück neue Betriebe an.
„Und heute haben wir eines der
größten, zusammenhängenden Industriegebiete im Landkreis, im dem
gut 1000 Leute in der Industrie beschäftigt sind“, war Meusel stolz.
Landrätin Christine Zitzmann
ging noch ein Stückchen weiter und
war sich sicher, dass das Industriegebiet zu den größten in Thüringen
zähle. Der Neuanfang der Firma war
für sie eine Streicheleinheit, über die
man sich immer freue. „Ich spüre,
dass der Landkreis ein weiteres
Schatzkästchen bekommt“, sagte sie
und lobte den unternehmerischen
Mut für einen Neuanfang. Der sei gerade in Neuhaus-Schierschnitz ein
wenig einfacher. „Die Gemeinde ist
nicht nur liebens- und lebenswert,
sondern ein Paradebeispiel für die
unbürokratische Entwicklung von
Wirtschaftsstrukturen“, lobte sie.
Bei einem kleinen Rundgang
konnten sich die Gäste einen Überblick verschaffen, was in der Metulation GmbH gefertigt wird. Fräsen,
Schleifen,
Wasserstrahlschneiden
zählen dazu ebenso wie die Laserbeschriftung und die Herstellung eigener Werkzeuge.
Volker Harmuß klärte die Feuerwehrleute aus Heubisch und Mupperg über die
Anforderungen beim Umgang mit Gefahrengut auf.
Foto: camera900.de
Dorfteich in Mogger wird
abgefischt
Mogger – Die Mitglieder des Dorfund Teichvereins treffen sich am
kommenden Samstag, 25. Oktober,
zum Abfischen des Dorfteiches.
Wer möchte kann den Vereinsmitgliedern dabei über die Schulter
schauen. Der Verkauf von Karpfen
und Schleien ist ab 10.30 Uhr geplant.
Für Speisen und Getränke ist an
diesem Vormittag gesorgt. Alle Interessenten sind eingeladen.
Firmen-Fakten
Die Metalution GmbH beschäftigt
51 Mitarbeiter und hat einen Umsatz von circa vier Millionen Euro.
Im Werk in Neuhaus-Schierschnitz
stehen auf einer Produktionsfläche
von 2586 Quadratmetern 16 Fräsund fünf Schleifmaschinen, eine Laseranlage und eine Wasserstrahlschneideanlage. Die MFG Mons Ferreus GmbH ist alleinige Gesellschafterin der Metalution GmbH.
Auftakt zur gelebten Inklusion
Mit einem ersten Besuch
in der Wefa Sonneberg haben Schüler aus NeuhausSchierschnitz ihr neues
Projekt begonnen.
Neuhaus-Schierschnitz/Sonneberg
– Heftiges Gewusel herrschte vor kurzem in der Werkstatt für angepasste
Arbeit (Wefa) in Sonneberg. 21 Schüler aus der Regelschule „Joseph Meyer“ Neuhaus-Schierschnitz flitzten
durch die Gänge der vier Arbeitsbe-
reiche, schoben volle Kisten hin, zogen leere hinter sich her und steckten unter anderem Verschlusskappen zusammen.
Dabei war der erste Besuch der 11bis 13-Jährigen nur als Schnuppertag
zum Auftakt weiterer Projekttage gedacht, wie Werkstattleiter Steffen
Breitung erklärte. Doch die Sechstklässler griffen den Beschäftigten
fleißig und unermüdlich bei ihrer
täglichen Arbeit unter die Arme und
konnten kaum das Ende der Frühstückspause abwarten.
„Die Idee zu den Projekttagen in
Kooperation mit der Wefa Sonneberg
entstand aus dem Gedanken der Gemeinschaftsschule“, erklärte Klassenlehrerin Christine Scheler. Zwar
sei dies nun vorerst hinfällig geworden, aber die Projekttage wolle man
dennoch weiterverfolgen. „Die Mädchen und Jungen sollen sehen, wie
in der Werkstatt gearbeitet wird und
vor allem was die Beschäftigten trotz
Beeinträchtigungen hier leisten“, ergänzte sie. Auf diese Weise sollten die
Jugendlichen für den Umgang mit
behinderten Menschen sensibilisiert
werden. „Wir waren uns nicht ganz
sicher, wie unsere Schüler reagieren
werden“, sagte Lehrerin Silke
Jonczyk. „Aber sie zeigten keinerlei
Berührungsängste, sondern sind
gleich auf die Beschäftigten zugegangen und haben tatkräftig mitangepackt“, war nicht nur sie stolz.
Für die Zukunft sind weitere Projekttage geplant. Als nächstes sollen
die Beschäftigten der Wefa Sonneberg einen Ausflug nach NeuhausSchierschnitz machen und dort während des Unterrichts den Alltag der
Schüler unter die Lupe nehmen.
dl
Noch in voller Blüte
Voller Stolz steht Manfred Schmidt aus Lindenberg vor seinem Trompetenbaum. Ende Oktober präsentiert sich der noch in voller Blüte. 40 Trompeten-Blüten hat der Hobbygärtner gezählt. Sein Geheimnis: Den Trompetenbaum jeden Tag düngen. Nach 16 Jahren Hege und Pflege hat man dann
vielleicht auch solch ein Glück wie Manfred Schmidt.
Foto: Privat