Presseaussendung - BirdLife Österreich

PRESSEINFORMATION
BirdLife: Aufruf zu Österreichs größter Vogelzählung
Vom 6.- 9. Jänner dürfen wieder die Vögel am Futterhaus, im Garten am
Fenster oder Park gezählt werden
Wien, 3.01.2016 – Die Vogelschutzorganisation BirdLife lädt zur siebenten
österreichweiten Wintervogelzählung: Alle Naturfreunde sind aufgerufen an
einem der vier Tage vom 6. bis 9. Jänner für eine Stunde die Vögel zu zählen.
Auch wenn aufgrund der bisher eher warmen Witterung der Ansturm von Meisen,
Amseln, Finken und Co am Futterhäuschen ausgeblieben ist, bitten die
Vogelschützer erst recht zur zahlreichen Teilnahme: Auch das Notieren von
„keinem gesichteten Vogel“ ist bei der Datenauswertung ein wichtiges Kriterium.
Ziel der wissenschaftlichen Mitmachaktion ist es Erkenntnisse über das
Vorkommen der Vogelarten zu gewinnen: Wo sind welche Vogelarten häufig und
wo selten geworden oder wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wintervögel
aus? Zur eindeutigen Bestimmung der gefiederten Freunde können schnell
Entschlossene sich jetzt noch ein Faltblatt mit Abbildungen der häufigsten
Vogelarten zuschicken lassen (Tel: 01/522 22 28). Die Zählergebnis können dann
auch per online-Eingabe abgegeben werden (www.birdlife.at). Wer grundsätzlich
Kohlmeise, Amsel, Haussperling und Specht auseinander hält, kann an der
Stunde der Wintervögel teilnehmen. Eine besondere Qualifikation darüber hinaus
ist für die Wintervogelzählung nicht nötig.
„Je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse der
Wintervogelzählung. Besonders spannend bleibt auch dieses Jahr die Frage, ob
aufgrund der milden Temperaturen Kurzstreckenzieher, wie Hausrotschwanz,
Rotkehlchen oder Mönchsgrasmücke vermehrt in unseren Gärten überwintern und gar
nicht erst in den Süden abziehen“, so Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife
Österreich. Aus der inzwischen sieben jährigen Datenreihe der Wintervogelzählung
lässt sich eine eindeutige Zunahme bei diesen Vogelarten im Winter bisher nur in ganz
kleinen Kommastellen herauslesen und daher noch nicht sicher bestätigen. Pfiffinger:
„Aktuell beobachten wir, dass aufgrund des bisher milden Winters, die Bergfinken sowie
die meisten gefiederten Wintergäste aus dem Norden, sich vor allem in höhere Lagen
aufhalten und nicht wie gewohnt im Tal an den Futterhäuschen.“ Das könnte sich
allerdings dieser Tage rasch ändern. Erst mit anhaltendem Frost und Schnee treibt es
die Vögel allgemein an die Futterhäuschen. Sorgen wegen weniger Vögel im eigenen
Garten oder Parkanlage sind daher noch unbegründet, denn die gefiederten
Wintergäste finden auf den vielfach noch nicht gefrorenen und schneefreien Flächen
ausreichend Futter und kommen nur vereinzelt zur Futtersäule oder Meisen-Knödel.
Bleibt die Kohlmeise die Nummer eins unter den Wintervögeln?
Mit der Zählung wird sich zeigen, ob die Kohlmeise weiterhin den ersten Platz unter den
Top 20 Vogelarten am Futterhaus halten kann oder ob die immer häufiger werdende
Amsel den Feldsperling vom dritten Platz verdrängen wird? Im Fokus der
Vogelschutzorganisation bleibt auch der Haussperling. Der häufigste Wintervogel auf
dem zweiten Platz ist zwar seit 2010 ganz vorne und dennoch in Summe seit der
Winterzählung rückläufig. Als Nischen- und Höhlenbrüter gerät der angepasste
Kulturfolger immer mehr in Wohnungsnot. Kaum alte Bäume, glatte Hausfassaden und
wenig begrünte Wände sind vermutlich eine der Ursachen.
Im Vorjahr haben mehr als 8583 Vogelbeobachter 238.102 Vögel gezählt. Die meisten
Vögel pro Garten (44) wurden in der Steiermark gesichtet.
Doppelzählungen vermeiden: Nur die höchste Zahl der gleichzeitig gesichteten
Vogelart notieren
Im Mittelpunkt der Wintervogelzählung stehen ganz bewusst die häufigeren und leicht
erkennbaren Vögel rund um Haus und Garten. Daher sollten nur die Vögel im
Siedlungsraum oder rund ums Haus und nicht im Wald oder auf dem offenen Feld
gezählt werden. Notiert wird von jeder Art die jeweils gleichzeitig beobachtete höchste
Anzahl, die im Laufe einer Stunde gezählt wird. Sollte kein Vogel auftauchen, gilt auch
„keinen Vogel gesehen“ als wichtige Meldung. An welchem der vier Tage (6.-9.1.) und
zu welcher Stunde man zählt, bleibt den VogelbeobachterInnen selbst überlassen. Die
Beobachtungen können bei BirdLife Österreich per Post (Museumsplatz 1/10/8, 1070
Wien) oder einfach im Internet (www.birdlife.at) gemeldet werden. Unter den
TeilnehmerInnen werden außerdem wertvolle Preise verlost. Einsendeschluss ist der
13. Januar 2016.
Rückfragehinweis:
Mag. Bettina Klöpzig, Pressesprecherin BirdLife Österreich
Mobil: +43 (0) 699 181 555 65
[email protected], www.birdlife.at
Das Foto steht Ihnen bei Angabe des angeführten Fotoautors/BirdLife Österreich und im Zusammenhang mit der Aussendung zur
Verfügung.