Penzberger Merkur 17. Oktober 2015 Eine Unbekannte in der Rechnung Kinderbetreuung Laut Prognose reichen 2016 die Plätze in Kindergärten und Krippen aus – „Spatzennest“ muss auf Anbau warten Von Wolfgang Schörner Penzberg – Spätestens im Frühjahr will die Pfarrei Christkönig den Bau ihrer Kindertagesstätte beginnen. Die Eröffnung plant sie für September 2017. Nichts wird es vorerst dagegen mit einem Anbau für die Kinderkrippe „Spatzennest“ am Daserweg. Gut steht es indes um die Betreuungslage: Es gibt aber eine Unbekannte in der Prognose. Für die Kindertagesstätte der Pfarrei Christkönig brachte der Bauausschuss diese Woche die Änderung des Bebauungsplans auf den Weg. Hinter der Kirche soll, wie berichtet, ein Gebäude für drei Kindergartengruppen mit 75 Plätzen und für eine Krippengruppe mit zwölf bis 15 Plätzen entstehen. Abgerissen wird das alte Schwesternhaus, in dem sich die „Ökumenische Sozialstation“ befindet. „Wir werden ihr andere Räume anbieten“, sagte Silvester Kohs von der Kirchenverwaltung – in Steigenberg oder im alten Christkönig-Pfarrheim. Wenn die Tagesstätte fertig ist, werden zwei Kindergartengruppen einziehen, die derzeit in Wohncontainern bei der Steigenberger Kirche betreut werden, und eine Notgruppe aus dem St.-Raphael-Kindergarten. Für eine Erweiterung der „Spatzennest“-Tagesstätte am Daserweg will der Stadtrat zunächst kein Geld bereitstellen. Im „Spatzennest“ gibt man aber nicht auf. „Wir und die Eltern hoffen, dass dies nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist“, sagte Geschäftsführerin Monika Scheer. Das „Spatzennest“ möchte den Anbau, um Buben und Mädchen nach dem Krippenalter weiterzubetreuen. Allein, so Scheer, könne man sich ihn aber nicht leisten. Bürgermeisterin Elke Zehetner schließt nicht aus, dass es später einmal zu dem Anbau kommt. Momentan wäre ihr zufolge eine finanzielle Beteiligung aber nicht möglich. Je nach Variante gehe es für die Stadt um 300 000 Euro bis eine Million Euro. Außerdem müsste die Stadt für ein Darlehen des „Spatzennests“ bürgen – was aber das Landratsamt wohl nicht genehmigen würde, da der Stadt eine millionenschwere Gewerbesteuer-Rückzahlung an die Firma Roche droht. Laut Prognose der Stadt ist die Lage bei der Kinderbetreuung gut. Demnach ist 2016 bei den Kindergartenplätzen die freie Kapazität (174 Plätze) größer als die Neu-Nachfrage (140 Kinder). Bei den Krippenplätzen ist das Verhältnis fast gleich. Nur beim Hort sieht es schlecht aus: Dort übersteigt die Nachfrage (70) die freie Kapazität (59). Eine Unbekannte gibt es: die Zahl der Flüchtlingskinder. 2
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