Fledermauskästen an Gebäuden

Fledermauskästen an Gebäuden
Ersatzquartiere für Fledermäuse
In der Schweiz wurden bisher 30 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen. Tagsüber ziehen sich die Tiere
zum Schlafen in geeignete Quartiere zurück. Dies können Spalten, Ritzen und Hohlräume sowohl an
Gebäuden als auch an Bäumen sein. Der zunehmende Verlust solcher Tagesschlafverstecke stellt für
Fledermäuse eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Mit dem Anbringen von Fledermauskästen an
Gebäudefassaden oder in Wäldern und Gärten können den Tieren wertvolle Ersatzquartiere angeboten
werden.
Die „Wohnungsnot“ kann verringert werden
Viele der einheimischen Fledermäuse verstecken sich tagsüber gerne in engen Spalten und Ritzen von
Gebäudefassaden. Durch die Sanierung und Renovation von Gebäuden gehen jedoch viele dieser wertvollen
Verstecke verloren, oft auch unbemerkt von den Gebäudebesitzenden.
Mit dem Anbringen eines Fledermauskastens, welchen man an die Hauswand hängt oder in die
Wandverkleidung integriert, kann Fledermäusen ein Ersatzquartier angeboten und somit die
„Wohnungsnot“ verringert werden.
Wo aufhängen?
Die Kästen sollen an möglichst windstillen, besonnten Stellen (Ausrichtung vorzugsweise zwischen Südost
und Südwest) in mindestens 4 Meter Höhe aufgehängt werden. Auch Verstecke in grossen Höhen an
Hochhäusern werden angenommen. Hindernisse wie Balkongeländer und Äste dürfen den Ein- und Ausflug
der Fledermäuse nicht behindern, deshalb sollte vor dem Kasten ein Raum von 1 Meter nach vorne und
seitlich sowie 2 Meter nach unten frei sein. Es muss darauf geachtet werden, dass das Einflugloch nachts
nicht durch Strassenlampen oder Fassadenbeleuchtungen erhellt wird. Zudem darf der Fledermauskasten für
Katzen nicht erreichbar sein.
Welchen Kastentyp wählen?
Der Kastentyp spielt für den Besiedlungserfolg eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, ob in der Gegend,
wo man Kästen aufhängt, Fledermäuse bei der Jagd beobachtet werden können.
Wir empfehlen folgende Kastentypen der Marke „Schwegler“ (www.schwegler-natur.de):
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Fledermaus-Fassadenquartier 1FQ
Fledermaus-Wandschale 2FE
Fledermaus-Fassadenröhre zum Einmauern in die Gebäudefassade 1FR bzw. 2 FR
In der Schweiz können die „Schwegler“-Fledermauskästen in Gartenzentren wie z.B. www.kuepfergaeumann.ch erworben werden.
Sie können Ihren Fledermauskasten natürlich auch selber bauen. Eine Bauanleitung finden Sie nachfolgend
oder unter http://www.fledermausschutz.ch/Fledermaeuse/Fledermauskasten.html.
Stiftung Fledermausschutz c/o Zoo Zürich Zürichbergstr. 221 CH-8044 Zürich Telefon 044 254 26 80 Fax 044 254 26 81
Fledermausschutz-Nottelefon 079 330 60 60 [email protected] www.fledermausschutz.ch Spendenkonto PC 80-7223-1
Kontrolle und Reinigung
Die oben empfohlenen Fledermauskästen sind wartungsfrei, da der Kot unten herausfallen kann. Der auf
Balkon oder Fenstersims heruntergefallene Fledermauskot kann leicht zusammengewischt werden und
eignet sich ausgezeichnet als Blumen- oder Gemüsedünger.
Belegungskontrollen können tagsüber mit Hilfe einer Taschenlampe oder eines Spiegels (Sonnenlicht
reflektieren) gemacht werden. Es soll jedoch stets auf eine möglichst geringe Störung der Tiere geachtet
werden.
Besiedlungserfolg
Es kann eine gewisse Zeit dauern, bis ein Fledermauskasten besiedelt wird. Fledermäuse wählen ihre
Verstecke selber aus und können sehr wählerisch sein. Manchmal benutzen sie eine Unterkunft auch nur für
eine kurze Zeit. Entscheidend ist auch, ob es in der Umgebung geeignete Jagdlebensräume mit einem
reichen Angebot an Beuteinsekten gibt. Der Besiedlungserfolg kann durch die Förderung einer naturnahen,
strukturreichen Umgebung mit einheimischen Pflanzen sowie der Nähe zu Gewässern wie einem
Gartenteich, einem See oder einem Bach erhöht werden. Optimal ist es, wenn der Kasten in Waldnähe
angebracht wird und die Flugroute zum Wald Strukturelemente wie Hecken, Bäume oder einen Bach
aufweist.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns die Besiedlung des Fledermauskastens melden: 044 254 26 80 oder
[email protected].
Die Stiftung Fledermausschutz wünscht Ihnen viel Erfolg.
Frontalansicht ohne Vorderwand und Dach
Vorderwand und Dach
Dachlatte
Dach
Dachlatte
Dachlatte
mind. 500mm
100mm
Rückwand (innen)
Vorderwand
48mm
48mm
340mm
340mm
Frontalansicht mit Vorderwand und Dach
- Dachlatten ganzflächig mit Holzleim bestreichen
(Kasten muss absolut dicht schliessen, keine Zugluft).
Dann Vorderwand, Rückwand und Dach gut verschrauben.
- Ev. mit Silikon beim Übergang Dach/Wand abdichten.
- Damit Regenwasser besser ablaufen kann, Dach ev. schräg
aufsetzen: vor der Montage des Daches Kasten oben leicht
schräg absägen, dann erst Dach aufsetzen.
- Die Rückwand (Kasteninnenseite und Anflugfläche) muss auf
der Innenseite sehr rauh sein, damit sich die Fledermäuse
mit ihren kleinen Krallen festhalten können. Am besten horizontale Querrillen (Abstand jeweils 20mm) einfräsen (3mm
tief) oder mit Stechbeutel kräftig aufrauhen (horizontal).
- Witterungsbeständiges Holz verwenden oder Kasten aussen
(nicht innen, nicht Anflugfläche) dunkel anmalen.
01.09.2015
Vorderwand
24
mm
100mm
Bauanleitung
- Dachlatten und Bretter gemäss den Abildungen
zuschneiden. Dachüberstand auf allen Seiten mind.
10mm (Masse abhängig von Bretterstärke Vorder- und
Rückwand und Kastenbreite).
Seitenansicht Querschnitt
Material
- Dachlatten roh 24x48mm (oder 30x50mm)
- Bretter aus witterungsbeständigem Massivholz
(mit Lärchenholz «lebt» ihr Fledermauskasten über 30 Jahre,
mit Fichtenholz oder verleimtem Holz weniger als 5 Jahre)
- Schrauben, Holzleim, ev. dunkle Farbe, Silikon, Draht
Anflugfläche
mind. 500mm
360mm
244mm