Gott schenke dir Rückenwind

Leseprobe
Gott schenke dir Rückenwind
Frische Gedanken für Fahrradfreunde
32 Seiten, 16 x 19 cm, gebunden,
durchgehend farbig gestaltet, mit zahlreichen Farbfotos
ISBN 9783746245812
Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de
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© St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2015
Das Leben ist wie ein Fahrrad.
Man muss sich vorwärts bewegen,
um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Albert Einstein
Gott schenke dir
Rückenwind
6
Möge der Weg dir freundlich entgegenkommen,
damit du stets dein Ziel vor Augen hast.
Möge die Sonne dich auf Schritt und Tritt begleiten
und dein Gesicht und Gemüt erhellen.
Möge der Herr deine Füße stärken,
damit du immer gut in Tritt kommst!
Mögen die Wolken den Regen so lange halten,
bis du sicher dein Ziel erreichst.
Möge der Wind stets in deinem Rücken sein,
damit du auf seinen Schwingen getragen wirst.
Möge die Melodie deines Lebens
wie der Ton einer Fahrradklingel sein: fröhlich und hell!
Möge Gott dich schützend in seiner Hand halten,
damit du sicher fährst auf allen Wegen.
Nach einem alten irischen Reisesegen
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Drahtesel damals
Aus einer Sonntagspredigt in Baltimore 1896
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Diese blasenrädrigen Fahrräder sind diabolische Werkzeuge des
Dämons der Finsternis. Teuflische Erfindungen sind’s, den Fuß des
Unbedachten zu fangen und die Nase des Einfältigen zu häuten.
Nichts als Lug und Trug sind sie. Wer da glaubt, er hat eins in der
Gewalt und die wilde Satansnatur besiegt, sieh da, den werfet es
auf die Straße und reißet ein großes Loch in seine Hosen. Schaut
nicht hin, wenn das Rad auf seinen Reifen durchbrennt, denn am
Ende bocket es wie eine Schindmähre und schmerzet wie der
Donner. Wer hat aufgeschlagene Knie? Wer hat eine blutige Nase?
Jene, die mit dem Fahrrad herumtändeln!
Hochzeitsreise einmal anders
1885 heiratete die Wissenschaftlerin
Marie Curie den bekannten Physiker
Pierre Curie. Da die beiden nur sehr
wenig Geld besaßen, traten sie ihre
Hochzeitsreise kurzerhand mit dem
Fahrrad an. Ein Freund rief ihnen zum
Abschied hinterher: „Dann lebt mal
schön von Luft und Liebe.“
Fluchen auf dem Fahrrad
Mark Twain hatte in seiner Jugend auf einem großen MississippiDampfer als Schiffsjunge gearbeitet und dort ausgiebig das Fluchen
gelernt. Jahre später, als er bereits verheiratet war, entdeckte er das
Fahrrad für sich. Der Dichter befasste sich sofort mit diesem neuartigen
Vehikel, kehrte aber von seiner ersten Ausfahrt reichlich mitgenommen
zurück. Seiner Frau erklärte er sofort, jetzt wisse er erst richtig, was
Fluchen heiße.
„Aber du hast mir doch versprochen, nicht mehr zu fluchen“, warf ihm
seine Frau vor.
„Ich habe ja auch gar nicht geflucht“, erwiderte Mark Twain, „das taten
die Leute, die ich über den Haufen gefahren habe.“
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Radlers Seligkeit
So kann man einfach an den Zeh’n
den Fortschritt des Jahrhunderts sehn.
Ich radle, radle, radle.
Wer niemals fühlte per Pedal,
dem ist die Welt ein Jammertal!
Ich radle, radle, radle.
Noch Joethe machte das zu Fuß,
und Schiller ritt den Pegasus.
Ick radle!
Wie herrlich lang war die Chaussee!
Gleich kommt das achte Feld voll Klee.
Ich radle, radle, radle.
Richard Dehmel
Herrgott, wie groß ist die Natur!
Noch siebzehn Kilometer nur.
Ich radle, radle, radle.
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Einst suchte man im Pilgerkleid
den Weg zur ewigen Seligkeit.
Ich radle, radle, radle.
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Radsport unter
göttlichem Segen
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Dass die Italiener ein radsportbegeistertes Völkchen sind, ist weithin
bekannt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die italienischen
Radrennprofis an einem eigens dafür eingerichteten Pilgerort
geistlichen Beistand holen.
1949 wurde die Madonna del Ghisallo auf Bemühen des Pfarrers
Ermelindo Vigano von Papst Pius XII. offiziell zur Schutzpatronin der
Rad(renn)fahrer ernannt. Sie thront in einer kleinen Kapelle oberhalb
des Comer Sees. Hier führten des Öfteren bedeutende Radsportrennen
wie der Giro di Lombardia oder der Giro d’Italia vorbei. In ihrem Inneren
ist die Kapelle ausgestattet mit Rennrädern, Trikots und Bildern
berühmter Radrennfahrer wie Fausto Coppi, Alfredo Binda, Gino Bartali
und Marco Pantani.
Von Gino Bartali (1914–2000) wird berichtet, dass er vor
jedem Rennen betete. Manchmal soll er sogar während
der Fahrt auf der Passhöhe einen kurzen Stopp eingelegt
haben, um ein Gebet zu sprechen. Nicht von ungefähr wird
er auch „Gino der Fromme“ genannt.
Gebet an die Madonna del Ghisallo
O Heilige Jungfrau von Ghisallo,
Schutzherrin der Radfahrer,
schütze uns auf allen Straßen der Welt,
befreie uns von Gefahren
und führe uns gesund zum guten Ende.
Leite uns auf unserem Lebensweg,
damit wir das himmlische Ziel erreichen,
im Angesicht Gottes
und deines Sohnes Jesus Christus.
Amen.
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Quellenverzeichnis
Textnachweis:
S. 12–14: Das Fahrrad, aus: Giovannino Guareschi, Don Camillo und seine Herde (2), deutsche Übersetzung von Alfons Dalma, veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg, August 1957,
Copyright © 1992 Alberto und Carlotta Guareschi
S. 20/21: Eine wunderbare Gabe Gottes, © Pfarrer Dr. Arndt Haubold, Markkleeberg, Vorsitzender
des Vereins der Freunde und Förderer der Fahrradkirche Zöbigker e. V., www.martin-luther-kirchgemeinde.de/fahrradkirche
S. 22/23: Christophorus, © Pfarrer Engelbert Hofer, Wolfsberg/Österreich
Bildnachweis:
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Schurr/Fotolia; S. 19: © Gerhard Mester; S. 20: © picture alliance/ZB; S. 25: © ValeStock/Shutterstock; S. 26: © Ezio Gutzemberg/Fotolia; S. 28/29: © Rostislav Glinsky/Fotolia
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ISBN 978-3-7462-4580 -5, Umschlagmotiv: © mtlapcevic/Fotolia (Fahrrad mit Luftballons)
ISBN 978-3-7462-4581 -2, Umschlagmotiv: © Tatsiana Tsyhanova/Fotolia (kleine Fahrräder)
© St. Benno Verlag GmbH, Leipzig
Zusammengestellt von Antje Strehle, Leipzig
Umschlag: Ulrike Vetter, Leipzig
Gesamtherstellung: Arnold & Domnick, Leipzig (B)