Folge 7: Die Kaulsdorfer Seen Im Osten Berlins, im Ortsteil Kaulsdorf des Bezirks Marzahn-Hellersdorf, befinden sich die Kaulsdorfer Seen: Butzer See, Habermannsee und Elsensee. Vor über 100 Jahren war hier ein ausgedehntes Moor- und Sumpfgebiet. Dieses Gebiet wurde mit der Inbetriebnahme des Wasserwerkes Kaulsdorf im Jahre 1916 trockengelegt. Die Seen entstanden durch die Sand- und Kiesgewinnung. Die Seen werden durch Grundwasser gespeist. Das Wasserwerk sorgt für einen möglichst gleich bleibenden Wasserspiegel. Der Butzer See und der Habermannsee sowie der Kaulsdorfer Busch gehören zum Landschaftsschutzgebiet. Die Gesamtfläche beträgt 95 Hektar. Das Gebiet liegt zwischen der Straße am Niederfeld im Norden, dem Kressenweg im Osten, der Eschenstraße und Mannheimer Straße im Süden und den Kleingartenkolonien im Westen. Der in Mahlsdorf gelegene Elsensee gehört nicht zum Landschaftsschutzgebiet. Der Butzer See ist der älteste und zugleich der kleinste See. Er liegt am nächsten zur B1, S-Bahn und Bus. Ab 1935 wurde hier zur Sandgewinnung gebaggert. Die Ufer sind sandig und spärlich mit Büschen bewachsen. Das Nord- und Südufer sind flach, das Ostufer relativ sumpfig und das Westufer steil und durch einen Zaun gesichert. Der See hat eine Fläche von 7,47 Hektar und eine maximale Tiefe von 8,75 Metern. Der Habermannsee ist der größte und wohl schönste der Kaulsdorfer Seen. Er hat eine Gesamtfläche von 15,25 Hektar und eine maximale Tiefe von 6,00 Metern. Dieser See entstand durch die Ausbaggerung von Kies seit 1938. Seinen Namen hat er vom damaligen Kieswerksbetreiber. Neben dieser ursprünglichen Grube wurde in den 1960er Jahren eine zweite Grube gebaggert. Die Gruben hatten zwei Verbindungen. Die beiden Kiesgruben liefen durch nachlaufendes Grundwasser voll und bildeten somit einen See. Die ursprüngliche Trennung der Gruben ist heute eine Insel. Diese sollte nicht betreten werden, um den Lebensraum der Wasservögel zu erhalten. Der Habermannsee wird geprägt durch viele Bäume, Liegewiesen, mehrere Badestellen mit Sandstränden und sauberes Wasser. Der Elsensee ist der dritte und jüngste Kaulsdorfer See. Von 1968 bis 1995 wurden dort Sand und Kies zum Bau der Großsiedlungen in Marzahn und Hellersdorf gefördert. Er liegt auf einem privaten Grundstück und ist einer der wenigen Privatseen in Berlin. Ein geplantes Bad und eine Wasserskianlage wurden aus verschiedenen Gründen nicht realisiert. Heute ist der See ein eingezäuntes Biotop mit hohem Fischbestand, Fischreihern und Kormoranen. Zudem ist es Brutstätte vieler Vogelarten. Der Elsensee ist 13,30 Hektar groß und 14,50 Meter tief. Die Kaulsdorfer Seen sind nicht nur ein Landschaftsschutzgebiet, sondern auch ein Naherholungsgebiet. Hier kann man wandern, radeln, baden, picknicken oder einfach nur faulenzen. Die Seen sind offiziell keine Badeseen und gehören zum Trinkwasserschutzgebiet. Allerdings wird das Badeverbot nicht ausgeschildert und durchgesetzt. Das unerlaubte Baden und der hinterlassene Müll führen zu Schäden der Flora und Fauna. Die Wege im Landschaftsschutzgebiet sind nicht befestigt. Zweimal im Jahr findet der Crosslauf „Rund um die Kaulsdorfer Seen“ statt. Vom S-Bahnhof Mahlsdorf und vom U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz gelangt man mit dem Bus 398 zum Kressenweg und von dort ins Landschaftsschutzgebiet „Kaulsdorfer Seen“. Text und Fotos: Andreas Rinner, Februar 2016
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