Theaterpädagogische Materialmappe

gerechtigkeit
Spielzeit
2015/16
. tapferkeit . mäßigung
Das Gesetz
schläft nie
Der Prozess
Im Abitur // Franz Kafka
Theaterpädagogische
Materialmappe
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Wir alle, die wir ein Buch zu lesen beginnen, wissen doch nach zwanzig oder
dreißig Seiten, wohin wir den Dichter zu tun haben; was das ist; wie es läuft; obs
ernst gemeint ist oder nicht; wohin man im Groben so ein Buch zu rangieren
hat. Hier weißt du gar nichts: Du tappst im Dunkel. Was ist das? Wer spricht? “
Kurt Tucholsky
Liebe Pädagoginnen und Pädagogen,
Kafkas Prozess gehört zu denjenigen Arbeiten Kafkas, bei denen sich ein direkter biografischer Beweggrund ableiten
lässt: Die Auflösung der Verlobung mit Felice Bauer. Kafka hat diese Trennung vor allem deshalb als traumatisch erlebt,
weil sie sich in Gegenwart zweier Zeuginnen abspielte, die ihm im Hotel Askanischer Hof in Berlin wie Geschworene
gegenüber saßen. Dass sich hier dem Juristen Kafka die Verbildlichung des Gerichtshofs aufdrängt, ist naheliegend.
Der Prozess gilt als Kafkas Hauptwerk, mit Sicherheit ist es sein meistzitiertes Werk. Die ausnahmslos anhaltende
Wirkung des Romans resultiert wohl vor allem daraus, dass Kafka hier eine fesselnde Kombination von Form und Inhalt
gelang. Kafka gibt niemals mehr preis als das, was auch der Beschuldigte erfährt. Dadurch wird der Leser in dessen
Perspektive hineingenötigt, es entsteht eine Sogwirkung ähnlich einem Kriminalroman. Andererseits gibt Kafka dem
Leser auch Mittel an die Hand, um sich aus der Identifizierung mit dem Helden zu lösen. Der Widerspruch zwischen der
mit Mühe aufrecht erhaltenen rationalen Fassade und der wirklichen Fassung des Angeklagten führt immer wieder zu
Szenen, die zwischen Grauen und Komik hin und herschwingen. Kafka selbst war Fan von Stummfilmslapstick und lachte
beim Referieren des 1. Kapitels seines Textes manchmal so sehr, dass er nicht weiterlesen konnte.
Unsere Inszenierung begibt sich auf die Suche nach den humorvollen Elementen des Romans und bringt ihn mit fünf
Schauspielern auf die Bühne, von denen vier in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen.
Die beiliegende Materialmappe fasst Übungen und Diskussionsgrundlagen zusammen, um den Vorstellungsbesuch
mit Ihren Schülern vorzubereiten oder ausklingen zu lassen. Dabei sollen ästhetische Mittel und Formen der aktuellen
Inszenierung und inhaltliche Annäherungen an Figuren oder Kafkas Sprache die Schüler zu einer Auseinandersetzung mit
Kafkas Stoff anregen.
Ihre
Theaterpädagogin und Dramaturgin Kinder- und Jugendtheater
Oberstr. 95
41460 Neuss
Tel. 0 21 31 - 26 99 - 32
Fax 0 21 31 - 26 99 - 25
[email protected]
Inhalt
Einführung
Das Stück in drei Sätzen
Der Autor
Franz Kafka: Kleine Fabel
Slapstick im Gericht
Der Prozess - Ein grotesk-komischer Roman
4
4
5
5
6
Aktionen
zur Vorbereitung des Theaterbesuchs
Aktion 1: Du sitzt auf meinem Platz
Aktion 2: Wer geht, der geht
Aktion 3: Alphabet
Aktion 4: Dramatisierung
8
8
8
9
zur Nachbereitung des Theaterbesuchs
Aktion 5: Standbilder zum Stück
Aktion 6: Inhalt und Form
10
Kopiervorlagen
Kopiervorlage zu Aktion 2
11
Zugabe
Beteiligte14
Die Schauspieler
15
Theaterknigge17
Impressum18
DER PROZESS
Einführung
Das Stück in drei Sätzen
Am Morgen seines 30. Geburtstags wird Josef K. verhaftet. Gründe werden
ihm keine genannt und er kann sich weiter frei bewegen. Obwohl er sich keiner
Schuld bewusst ist, stellt sich K. seinem Verfahren vor einem Gericht, das geheim und unter Ausschluss des Angeklagten zu tagen scheint. K. bekommt den
Richter niemals zu Gesicht und seine Situation wird zunehmend aussichtsloser.
Der Autor
Als Franz Kafka am 3. Juli 1883 in
Prag zur Welt kam, war ein Leben als
Schriftsteller alles andere als vorbestimmt. Sein Vater Hermann arbeitete
als Handelsvertreter. Mutter Julie war
zwar für die damalige Zeit ungewöhnlich gebildet, half aber ihrem Mann
bei seinen beruflichen Pflichten. Die
Schulzeit erlebte der junge Kafka in
Prag, wobei er immer wieder unter
dem dominanten Vater litt. Kafka
studierte in verschiedenen Richtungen und arbeitete anschließend in
eher ungeliebten Bereichen, bis er
beruflich zum Schreiben kam. Viele
Erzählungen Kafkas sind geprägt von
undurchschaubaren Beziehungen,
Verwicklungen und unklaren Strukturen der Personen oder Orte. Das
tritt besonders in »Das Urteil« oder in
»Die Verwandlung« zutage. Auch die
nach seinem Tode (am 3. Juni 1924
) veröffentlichten Erzählungen (»Das
Schloss«, »Der Prozess«) sind davon
geprägt.
4
Der Prozess
Franz Kafka: Kleine Fabel
„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie
so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich
rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so
schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ – „Du musst nur die Laufrichtung ändern“,
sagte die Katze und fraß sie.
Quelle: : Franz Kafka: Sämtliche Erzählungen, Frankfurt am Main 1970
Slapstick im Gericht
Man erzählt zum Beispiel folgende Geschichte, die sehr den Anschein der Wahrheit hat. Ein alter Beamter, ein guter stiller Herr, hatte eine schwierige Gerichtssache, welche besonders durch die Eingaben des Advokaten verwickelt worden
war, einen Tag und eine Nacht ununterbrochen studiert – diese Beamten sind
tatsächlich fleissig wie niemand sonst. Gegen Morgen nun, nach vierundzwanzigstündiger wahrscheinlich nicht sehr ergiebiger Arbeit, ging er zur Eingangstür, stellte sich dort in Hinterhalt und warf jeden Advokaten, der eintreten
wollte, die Treppe hinunter. Die Advokaten sammelten sich unten auf dem
Treppenabsatz und berieten, was sie tun sollten. Einerseits haben sie keinen
eigentlichen Anspruch darauf, eingelassen zu werden, können daher rechtlich
gegen den Beamten kaum etwas unternehmen und müssen sich, wie schon
erwähnt, auch hüten, die Beamtenschaft gegen sich aufzubringen. Andererseits
aber ist jeder nicht bei Gericht verbrachte Tag für sie verloren, und es lag ihnen
also viel daran einzudringen. Schliesslich einigten sie sich darauf, dass sie den
alten Herrn ermüden wollten. Immer wieder wurde ein Advokat ausgeschickt,
der die Treppe hinauf lief und sich dann unter möglichstem, allerdings passivem
Widerstand hinunterwerfen liess, wo er dann von den Kollegen aufgefangen
wurde. Das dauerte etwa eine Stunde, dann wurde der alte Herr, er war ja auch
von der Nachtarbeit schon erschöpft, wirklich müde und ging in seine Kanzlei
zurück. Die unten wollten es zuerst gar nicht glauben und schickten zuerst einen aus, der hinter der Tür nachsehn sollte, ob dort wirklich leer war. Dann erst
zogen sie ein und wagten wahrscheinlich nicht einmal zu murren.
________________________________________
Die Szene aus dem Roman Der Prozess ist eines der Beispiele dafür, dass Kafka
auch in seinen vielfach als düster oder fatalistisch empfundenen Hauptwerken
typische Motive des Slapstick einbaute, die er sehr wahrscheinlich dem frühen
Stummfilm abgeschaut hatte. Derartige Szenen einer körperlich agierenden
Komik gibt es auch im Verschollenen und selbst im Schloss-Roman, obwohl
Kafka, als er dieses späte Werk verfasste, bei weitem nicht mehr so häufig ins
Kino ging wie noch vor dem Krieg.
Quelle: Franz Kafka, Der Proceß, hrsg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main
(S.Fischer) 1990, S. 158f.
5
Der Prozess
Der Prozess - Ein grotesk-komischer Roman
Unabhängig von allen möglichen Deutungsansätzen, derer es – wie für alle Texte Kafkas – auch für den Prozeß
zahlreiche und widersprüchliche gibt, ist dieser Roman auch und vor allem ein grotesk-komischer Roman, der
immer wieder auch an Filme von Karl Valentin oder Charlie Chaplin erinnert.
Kafka ein Komiker? Diese auf den ersten Blick paradox erscheinende Kombination klingt nicht mehr so abwegig, wenn man sich das Wesen der Komik vor Augen führt. Denn Komik auf hohem Niveau, besonders in ihrer
grotesken Spielart, bewegt sich immer an der Grenze zum Tragischen. Vielfach bedarf es nur einer geringfügigen
Verschiebung der Perspektive, damit das Komische in echte Verzweiflung umschlägt.
So beginnt der Roman mit einem – scheinbaren – Scherz: Joseph K. kann seine Verhaftung zunächst gar nicht
anders deuten, als „einen groben Spaß“, den ihm „die Kollegen in der Bank veranstaltet hatten“. Er denkt, er
brauchte „nur auf irgendeine Weise den Wächtern ins Gesicht zu lachen und sie würden mitlachen [...].“ Dann
beschließt er jedoch, in dieser Komödie mitzuspielen. Allzu ernst scheint seine Verhaftung tatsächlich nicht
gemeint zu sein, denn er soll durch diesen Zustand nicht an seiner „gewöhnlichen Lebensweise [...] gehindert
sein.“
Ganz und gar unernst ist zunächst auch die Erscheinungsweise des Gerichts. Es residiert auf Dachböden armseliger Mietskasernen. Die erste Untersuchung K.s gleicht einer Farce, die unter „großem Gelächter“ der Zuschauer
aufgeführt wird. Slapstick ist die Episode von den Advokaten, die sich von einem gereizten Beamten solange die
Treppe hinunterwerfen lassen, bis dieser müde ist. Ebenso grotesk wirkt die Vorstellung, dass durch ein Loch im
Fußboden des Advokatenzimmers immer mal wieder jemand einbricht, dessen Bein dann „in den ersten Dachboden hinunter[hängt], und zwar gerade in den Gang, wo die Parteien warten.“ Aberwitzig-valentinesk ist auch
die Episode im Zimmer des Malers: Dessen Bett steht vor der Hintertür, so dass jeder Besucher erst einmal über
das Bett steigen muss. Der Eintritt durch den Vordereingang scheint dagegen nicht ratsam, da dort eine Horde
mänadenartiger Mädchen lauert. Die grotesk-komische Wirkung solcher Situationen lebt von der Differenz der
Darstellung des Widersinnigen im Gegensatz zu einer vernünftig geordneten Welt. Und genau der Einbruch
des mit Vernunft nicht Erklärbaren in die Lebensordnung von Josef K. ist der Gegenstand des Romans. Bis zu
seiner Verhaftung ist sein Leben von einer vernünftig-bürgerlichen Einteilung geprägt. Der Alltag ist aufgeteilt
zwischen regelmäßiger Arbeit, Spaziergängen, einem Stammtisch und dem wöchentlichen Besuch „zu einem
Mädchen namens Elsa.“ In diese Ordnung hat die Verhaftung nun Unordnung gebracht. Die Wiederherstellung
dieser alten Ordnung soll „jede Spur jener Vorfälle“ auslöschen. Alle Versuche K.s führen jedoch zu noch größerer Unordnung und Verwirrung. Da er sich gedanklich mehr als notwendig mit seinem Prozess befasst, verliert er
nach und nach seine Arbeitsfähigkeit; seine bürgerliche Position als höherer Bankangestellter ist gefährdet.
Quelle: www.xlibris.de/Autoren/Kafka
6
Der Prozess
Mädchen: Was wünscht der Herr? Wollen Sie sich nicht setzen? Sie haben
ein wenig Schwindel, nicht? [...] Was
die Luft betrifft, so ist sie an Tagen großen Parteienverkehrs [...] kaum mehr
atembar.
K: Ich kann schon gehen. Es geht doch
nicht.
Mädchen: Ich glaube das Unwohlsein
des herrn geht auf die Atmosphäre
hier zurück [...].
Zitat aus DER PROZESS
7
Der Prozess
Aktionen
zur Vorbereitung
des Theaterbesuchs
Titorelli: Ich habe vergessen, Sie zunächst zu fragen, welche Art der Befreiung Sie wünschen. Es gibt drei
Möglichkeiten, nämlich die wirkliche
Freisprechung, die scheinbare Freisprechung und die Verschleppung.
[...] Nur weiß ich von keiner wirklichen
Freisprechung.
Zitat aus DER PROZESS
Aktion 1: Du sitzt auf meinem Platz
Alle Schüler sitzen im Stuhlkreis. Ein Schüler macht den Anfang, geht zu einem
anderen Schüler und sagt: Du sitzt auf meinem Platz. Der Angesprochene sagt:
Tut mir leid und macht den Platz frei und sucht sich den nächsten. Das Ganze
geschieht in verschiedenen Stimmungen
Variante 1
höflich - höflich
Variante 2
freundlich - sauer
Variante 3
sauer - freundlich
Variante 4
freundlich - Handlung freundlich, Haltung sauer
Variante 5
anklagend - abwehrend
Aktion 2: Wer geht, der geht
Die Gruppe steht verteilt im Raum. Es beginnt genau eine Person durch den
Raum zu gehen. Irgendwann bleibt er stehen und sofort geht ein anderer (wieder genau einer) los usw. Das heißt, es geht immer ein Schüler.
In einer zweiten Runde gehen immer genau 2 Schüler.
In einer dritten Runde geht oder steht die ganze Gruppe, d.h. sobald ein Schüler losgeht, gehen alle los. Und sobald ein Schüler stehen bleibt, bleiben alle
stehen.
Aktion 3: Alphabet
Alle stehen im Kreis.
Ein Spieler hat einen Ball. Er wirft diesen zu einem anderen Spieler im Kreis
und sagt dabei ein Wort aus dem Stück mit dem Anfangsbuchstaben A. (z.B.
Anklage)
Der nächste wirft den Ball wieder zu einem anderen Spieler und sagt ein Wort
aus dem Stück mit B (z.B. Bankangestellter)
Die Übung ist beendet, wenn das Alphabet zu Ende ist.
Es geht um eine schnelle Reaktion, nicht darum möglichst exakte Worte zu
finden. Es sollen keine langen Pausen entstehen. Wenn einem Spieler kein Wort
einfällt, kann das vorige Wort wiederholt werden, damit der Spielfluss nicht
unterbrochen wird.
8
Der Prozess
K: Was für ein Naturspiel. Was für eine
hübsche Kralle!
Leni: Oh! Sie haben mich geküßt! Sie
haben mich eingetauscht! Sehen Sie,
nun haben Sie mich eingetauscht!
Jetzt gehörst du mir.
Zitat aus DER PROZESS
Aktion 4: Dramatisierung
1.Lesen Sie mit Ihren Schülern erst das Kapitel „Die Kanzleien“ des Romans.
(ab „Beim Eintritt wäre er fast hingefallen, denn hinter der Tür war noch eine
Stufe.“ Bis zum Ende des Kapitels)
2. Fragen Sie die Schüler: Wo spielt die Szene? Wer sind die Figuren und welche
Beziehungen haben sie zueinander? Warum sind die Figuren in der Szene, was
ist das Ziel? Mit wem sprechen sie und welche Haltung haben sie (z.B. wütend,
traurig, glücklich etc.)? Wie geht die Szene aus?
3. Lesen Sie nun den Auszug aus dem Stück (Kopiervorlage) mit den Schülern
laut in verteilten Rollen. Welche Unterschiede zum Roman können die Schüler
feststellen? Warum wurden diese Änderungen vorgenommen?
4. Lassen Sie die Schüler eine kurze Textstelle ihrer Wahl dramatisieren und in
kleinen Gruppen eine Szene mit dem eigenen Text erarbeiten. (insgesamt 30
Minuten Zeit. Wenn es nicht fertig wird, dann das zeigen, was man bis jetzt
hat) Eine Person der Gruppe übernimmt die Organisation und den Ablauf der
Szene (Regie), damit es nicht zu chaotisch wird. Fragestellungen in der Dramatisierung/Etablierung der Szene: Etablierung des Raums, klare Haltung (wütend,
traurig, hinterlistig etc.) und eine klare Aktion (Spieler A geht zu Spieler B, um
ihn zu entlassen…), Beziehung der Spieler muss deutlich werden. Die einzelnen
Gruppen spielen die Szenen vor.
5. Nach den gespielten Szenen besprechen Sie, wie es den Gruppen ergangen
ist. Wo liegen die Schwierigkeiten, wenn es darum geht einen Text zu dramatisieren bzw. zu spielen? Wie lassen sich die verschiedenen Aufgabenbereiche
Dramaturgie, Schauspiel und Regie beschreiben? Wo sind die Unterschiede in
der Herangehensweise? Wie stellt sich die Klasse die Inszenierung am RLT vor?
9
Der Prozess
zur Nachbereitung
des Theaterbesuchs
K: Wer war es? Ein Freund? Ein guter
Mensch? Einer, der teilnahm? Einer,
der helfen wollte? War es ein einzelner? Waren es alle? [...] Gab es
Einwände, die man vergessen hatte?
Gewiß gab es solche. Die Logik ist zwar
unerschütterlich, aber einem Menschen, der leben will, widersteht sie
nicht. Wo ist der Richter [...]? Wo ist
das hohe Gericht, bis zu dem ich nie
gekommen bin? Zitat aus DER PROZESS
Aktion 5: Standbilder zum Stück
1. Räumen Sie im Klassenraum Platz für eine kleine Bühne frei.
2. Fragen Sie die Schüler nach Szenen, die ihnen aus der Inszenierung noch in
Erinnerung sind. Welche war die brutalste Szene? Welche die schönste? Welche
war verblüffend? Welche langweilig? Welche berührend?
3. Bitten Sie die Schüler für die Antwort auf die „Bühne“ zu kommen und die
Szene mit den dafür notwendigen Figuren als Skulptur nachzustellen. Können
die anderen Schüler die Szene erkennen?
4. Sprechen Sie anschließend mit den Schülern über die dargestellten Szenen.
Gab es Unterschiede zum Leseeindruck des Romans? Wo hat die Inszenierung
deutliche Position bezogen? Welche?
Aktion 6: Inhalt und Form
1. Befragen Sie die Schüler zu ihren Eindrücken! Was hat die Schüler erstaunt?
Woran können sie sich erinnern und welche Emotionen sind damit verbunden?
Sammeln Sie, an welche Szenen die Schüler sich erinnern und halten Sie die
Situationen an der Tafel fest.
2. Analysieren Sie, welche Mittel in den Szenen eingesetzt worden sind und welche Wirkung das hatte. Gibt es kontroverse Empfindungen oder Beurteilungen?
Oder war die Wirkung einheitlich?
3. Was war an der Inszenierung/Spielweise befremdlich? Gibt es inhaltliche Verständnisfragen? Versuchen Sie es im Plenum zu klären.
10 Der Prozess
Kopiervorlagen
9. Szene In den Kanzleien
K
Wie gedemütigt er sein muss.
Worauf warten wir hier?
Gerichtsdiener Der Herr hier fragt ja nur, worauf Sie warten. Antworten Sie doch.
Block Ich warte Ich habe vor einem Monat einige Beweisanträge in meiner Sache gemacht und
warte auf die Erledigung.
K Sie scheinen sich ja viel Mühe zu geben.
Block Ja, es ist meine Sache.
K Ich zum Beispiel bin auch angeklagt, habe aber, weder einen Beweisantrag gestellt,
noch auch sonst irgendetwas Derartiges unternommen. Halten Sie denn das für
nötig?
Block
Ich weiß nicht genau. Was mich betrifft, ich habe Beweisanträge gestellt.
K
Sie glauben wohl nicht, dass ich angeklagt bin?
Block
O bitte, gewiss.
K
Sie glauben mir also nicht?
Sein lächerliches Schreien machte ihn K endgültig überdrüssig.
Gerichtsdiener Die meisten Angeklagten sind sehr empfindlich.
K
Nun habe ich gesehen, wie es hier aussieht, ich will jetzt weggehen.
Gerichtsdiener
Sie haben noch nicht alles gesehen.
K
Ich will nicht alles sehen, ich will gehen, wie kommt man zum Ausgang?
Gerichtsdiener
Sie haben sich doch nicht schon verirrt?
K
Kommen Sie mit, zeigen Sie mir den Weg, ich werde ihn verfehlen, es sind hier so
viele Wege.
Gerichtsdiener
Es ist der einzige Weg.
K
Kommen Sie mit!
Gerichtsdiener
Schreien Sie doch nicht so. Wenn Sie nicht allein zurückgehen wollen, so gehen Sie
noch ein Stückchen mit mir oder warten Sie hier, bis ich meine Meldung erledigt
habe, dann will ich ja gern mit Ihnen wieder zurückgehen.
11 Der Prozess
9.Szene
K
Kopiervorlage zu Aktion 2
nein, nein, ich werde nicht warten, und Sie müssen jetzt mit mir gehen.
Ein Mädchen
Mädchen
Was wünscht der Herr? Wollen Sie sich nicht setzen? Sie haben ein wenig Schwindel,
nicht? Machen Sie sich darüber keine Gedanken, das ist hier nichts
Außergewöhnliches. Sie sind zum ersten Mal hier? Aber was die Luft betrifft,
so ist sie an Tagen großen Parteienverkehrs, und das ist fast jeder tag, kaum mehr
atembar. Wenn Sie zum zweiten- oder drittenmal herkommen, werden Sie das
Drückende kaum mehr spüren. Fühlen Sie sich schon besser? Hier können Sie nicht
bleiben, hier stören wir den Verkehr - Ich werde Sie, wenn Sie wollen, ins
Krankenzimmer führen. Helfen Sie mir, bitte.
K
Ich kann schon gehen. Es geht doch nicht.
Mädchen
Ich glaube, das Unwohlsein des Herrn geht auf die Atmosphäre hier zurück, es wird
daher am besten sein, wenn wir ihn überhaupt aus den Kanzleien hinausführen.
K
Führen Sie mich nur zur Tür, mir wird gewiss sofort besser werden, nur ein wenig
Unterstützung unter den Achseln brauche ich. Ich leide nämlich gar nicht unter
solchen Anfällen. Ich bin doch auch Beamter und an Büroluft gewöhnt.
M
Sehen Sie. Dem Herrn ist nur hier nicht wohl, nicht im Allgemeinen. Messen Sie
dem Lachen nicht zuviel Bedeutung zu, dieser Herr - ich darf Sie doch vorstellen?
Dieser Herr also ist der Auskunftsgeber. Er gibt den wartenden Parteien alle
Auskunft, die sie brauchen, und da unser Gerichtswesen nicht sehr bekannt ist,
werden viele Auskünfte verlangt. Er weiß auf alle Fragen eine Antwort. Das ist aber
nicht sein einziger Vorzug, sein zweiter Vorzug ist die elegante Kleidung. Wir
anderen sind, leider sehr schlecht und altmodisch angezogen, es hat auch nicht
viel Sinn, für die Kleidung etwas zu verwenden, da wir fast unaufhörlich in den
Kanzleien sind, wir schlafen ja auch hier. Aber, für den Auskunftsgeber hielten wir
schöne Kleidung für nötig. Da sie aber von unserer Verwaltung, nicht erhältlich war,
machten wir eine Sammlung - auch Parteien steuerten bei - und wir kauften ihm
dieses schöne kleid und noch andere. Alles wäre jetzt vorbereitet, einen guten
Eindruck zu machen, aber durch sein Lachen verdirbt er es wieder und erschreckt
Leute.
Auskunftsgeber
Ich verstehe nicht, Fräulein, warum Sie dem Herrn alle unsere Intimitäten aufdrängen,
denn er will sie ja gar nicht erfahren. Sehen Sie nur, wie er, dasitzt.
Mädchen
Ich musste ihm Ihr Lachen erklären. Es war ja beleidigend.
Auskunftsgeber
Ich glaube, er würde noch ärgere Beleidigungen verzeihen, wenn ich ihn
schließlich hinausführe. Also auf, Sie schwacher Mann.
K
Ich danke Ihnen beiden vielmals.
12 Der Prozess
Kopiervorlage zu Aktion 2
Mädchen
Er hat kein hartes Herz. Er ist nicht verpflichtet, kranke Parteien
hinauszuführen, und tut es doch. Vielleicht ist niemand von uns hartherzig, wir
wollten vielleicht alle gern helfen. Wollen Sie sich nicht hier ein wenig setzen?
Block
Ich weiß, dass die Erledigung meiner Anträge heute noch nicht gegeben werden
kann. Ich bin aber doch gekommen, ich dachte, ich könnte doch hier warten, es ist
Sonntag, ich habe ja Zeit und hier störe ich nicht.
Auskunftsgeber
Sie müssen das nicht so sehr entschuldigen. Sie nehmen hier zwar unnötigerweise
den Platz weg, aber ich will sie trotzdem, solange es mir nicht lästig wird,
durchaus nicht hindern, den Gang Ihrer Angelegenheit genau zu verfolgen. Wenn
man Leut gesehen hat, die ihre Pflichten schändlich vernachlässigten, lernt man es,
mit Leuten, wie Sie sind, Geduld zu haben. Setzen Sie sich.
Mädchen
wie er mit den Parteien zu reden versteht.
Auskunftsgeber
Wollen Sie sich nicht hier niedersetzen?
K
Nein, ich will mich nicht ausruhen.
Auskunftsgeber
Zuerst will er weg, dann aber kann man ihm hundertmal sagen, dass hier der
Ausgang ist, und er rührt sich nicht.
KVielen Dank
13 Der Prozess
Zugabe
Wer macht
was am
Theater?
Rollen und Schauspieler
Josef K......................................................................... Philipp Alfons Heitmann
In weiteren Rollen.................................................................... Andreas Spaniol
..................................................................... Johanna Freyja Iacono-Sembritzki
........................................................................................................ Josia Krug
.................................................................................................Hergard Engert
Regieteam
Regie...............................................................................................Caro Thum
Bühne...............................................................................Daina Kasperowitsch
Kostüme.................................................................................Lena Peifer-Weiß
Dramaturgie.................................................................... Alexandra Engelmann
Regieassistenz................................................................................. Nicole Erbe
Soufflage........................................................................... Christina Schumann
Inspizienz...............................................................................Lutz-Steffen Orlet
PREMIERE
Freitag, 25.September 2015 | 20.00 Uhr |
Schauspielhaus, Oberstraße
Aufführungsdauer: 120 Minuten, eine Pause
Danke
Ein herzlicher Dank für die Zusammenarbeit an die Patenklasse, den
Deutsch LK von Frau Figura, der Neusser Privatschule.
Arbeiten hinter der Bühne:
Veranstaltungstechnik David Kreuzberg (Technische Leitung), Claudia
Kurras (stellvertretende Technische Leiterin/Bühnenmeisterin), Nikolaus Vögele (Beleuchtungsmeister), Fredo Helmert (Leiter der Tonabteilung), Lutz
Patten (Assistent der technischen Leitung), Ali Berdid, Reinhold van Betteraey, Tim Franke, Ralf Georg, Jens Gerhard, Thomas Heidemeyer, Markus Hermes, Marius Lauscher, Lutz Schalla, Alwin Stevens, Kathrin Vooren, Oliver
Waldhausen, Peter Zwinger Werkstätten Schreinerei/Schlosserei: Waldemar Rüttgers (Werkstättenleiter), Engelbert Rieksmeier (stellvertretender
Werkstättenleiter), Jorge-Dennis Corrales Mora, Peter Herbrand, Thomas
Schmitz Malsaal: Sarah Durry (Malsaalvorstand), Natalie Hatnik, Gerda KuxSieberath, Ivonne Theodora Storm, Dima Zhdankin Gewandmeisterei: Alide
Büld (Leiterin der Kostümabteilung), Waldemar Klein (Herrenschneidermeister), Ute Dropalla (Garderobiere), Pauline Gez (Garderobiere), Tatjana Henning, Maria Knop, Susanne Gruß Maske: Iris Beatriz Beerstecher (Chefmaskenbildnerin) Sahra Bahrampour, Renate Hahn Requisite: Annika Schmitz,
Birgit Drawer
Auszubildende Gian Luca Conigliello, Moritz Hurdalek, Jonathan Lumme,
Alexandros Kiriakidis-Apostolidis, Nicolai Königs, Katrin Otte, Martin PerezEscalona, Dominik Rogala, Dennis Schrötgens, Nina Anike Sohnemann
14 Der Prozess
Philipp Alfons Heitmann wurde 1976 in Bergisch Gladbach geboren,
wuchs in Johannesburg (Südafrika) und in Stuttgart auf. Nach einem Anglistikstudium in Leipzig und Berlin absolvierte er von 2000 bis 2004 die
Schauspielausbildung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater
„Felix-Mendelssohn-Bartholdy“ und spielte in dieser Zeit bereits in mehreren Produktionen des Theaters Chemnitz mit. Nach dem Schauspieldiplom
trat er ein dreijähriges Festengagement an der Württembergischen Landesbühne Esslingen an. Seit 2007 arbeitete er als freischaffender Schauspieler
unter anderem am Staatstheater Stuttgart, dem Renaissance-Theater
Berlin, dem Hans-Otto-Theater Potsdam und an den Wuppertaler Bühnen.
In dieser Zeit spielte er unter anderem die Titelrolle in „Macbeth“ und den
Paris in „Schöne Helena“ von Peter Hacks. Er war in diversen Fernsehproduktionen in ARD und ZDF zu sehen und ist regelmäßig als Sprecher
für den Rundfunk tätig. Dem Neusser Publikum stellte er sich 2013 als
Volker in NIBELUNGEN II vor, und verstärkt seit der vergangenen Spielzeit
2014/15 das Ensemble des RLT Neuss. Er spielte im HIMBEEREICH mit und
war unter anderem als Mister Sheldrake im Musical DAS APPARTEMENT
und als Bürgermeister in DER REVISOR zu sehen. In der aktuellen Spielzeit
gehört unter anderem Josef K. in DER PROZESS zu seinem Rollenrepertoire. www.philippalfonsheitmann.de
Johanna Freyja Iacono-Sembritzki, 1981 geboren, stammt
aus dem Ruhrgebiet und studierte von 2001 bis 2005 an der
Bayerischen Theaterakademie August Everding in München.
Während dieser Zeit stand sie bereits auf der Bühne des
Bayerischen Staatsschauspiels. Danach war sie für mehrere
Jahre am Schauspielhaus Bochum, am Theater Lübeck und
am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg im Festengagement.
Sie spielte Rollen wie die Lucy in der „Dreigroschenoper“,
Hermia in ein „Sommernachtstraum“ oder auch die Titelrolle
in „Ronja Räubertochter“. In der vergangenen Spielzeit war
sie als Prinzessin im Märchen DER TEUFEL MIT DEN DREI
GOLDENEN HAAREN zu sehen. Ab der Spielzeit 2015/16
verstärkt sie das Ensemble des RLT Neuss
Josia Krug wurde 1990 in Engelskirchen geboren. Er studierte von 2011 bis 2015 Schauspiel an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Während
seiner Studienzeit sammelte er beim Hessischen Rundfunk
Erfahrungen im Mikrophonsprechen und war in Inszenierungen am Staatstheater Darmstadt, am Schauspiel Frankfurt
und am Hessischen Landestheater Marburg zu sehen. Mit
der Spielzeit 2015/16 beginnt er sein erstes Festengagement
am RLT Neuss.
15 Der Prozess
Hergard Engert, 1966 in Graz geboren, absolvierte ihr
Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz: Es folgten Engagements u. a. am
Staatstheater Kassel, am Staatstheater Karlsruhe sowie am
Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg. Seit Juni 2004 gehört
Hergard Engert zum Ensemble des Rheinischen Landestheaters Neuss. Sie spielte Amanda in DIE GLASMENAGERIE,
Titania in EIN SOMMERNACHTSTRAUM, Klytaimestra in DIE
ORESTIE, Barbara in KASPAR HÄUSER MEER, Hermione in
EIN SOMMERNACHTSTRAUM, Carol in PEGGY PICKIT SIEHT
DAS GESICHT GOTTES sowie Ute in DIE NIBELUNGEN I.
Außerdem ist sie mit Lesungen und literarisch-musikalischen
Programmen unterwegs. 2008 und 2011 erhielt sie den
Publikumspreis am Rheinischen Landestheaters Neuss und
wurde als beste Schauspielerin in der Kritikerumfrage NRW
von Theater Pur genannt.
Andreas Spaniol absolvierte von 1993 bis 1997 seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Bern.
Danach folgte ein Engagement am Stadttheater Trier und im
Anschluss Gastverträge unter anderem am Ernst-DeutschTheater Hamburg und dem Theater an der Ruhr Mülheim. Seit
2002 war er Mitglied der Gruppe PLASMA (Zürich). Parallel
dazu arbeitete er unter anderem mit dem a.tonal Theater Köln
und als Sprecher im Hörfunk. In der Spielzeit 2012/13 wirkte er
als Gastschauspieler in den Stücken WEST-ÖSTLICHER DIVAN
und PEGGY PICKIT SIEHT DAS GESICHT GOTTES am RLT in
Neuss mit. Mit der Saison 2013/14 wurde er festes Ensemblemitglied und spielte unter anderem Hagen in DIE NIBELUNGEN
II, den Präsidenten von Walter in KABALE UND LIEBE, Smutek
in SPIELTRIEB, Alonso in DER STURM, Philipp Klapproth in
PENSION SCHÖLLER sowie den Hoteldirektor Strasser in ZUR
SCHÖNEN AUSSICHT.
16 Der Prozess
Theater-Knigge
Liebe Pädagoginnen und Pädagogen,
wir wissen, dass viele von Ihnen die Aufgabe übernehmen, Kinder und Jugendliche beim ersten Theaterbesuch zu
begleiten. Die folgende Gebrauchsanleitung will Sie bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen. Weil Sie Ihre
Gruppen am besten kennen, bitten wir Sie als erfahrene Pädagogen, eine der beiden Textversionen auf Ihr persönliches
Kommunikationsmuster zuzuschneiden und vor dem Theaterbesuch zu besprechen.
Wir bitten Sie auch, während der Vorstellung Ihre Gruppe zu beaufsichtigen und für eine reibungslose Vorstellung zu
sorgen.
Herzlichen Dank!
Version Wattebausch
Damit ein Vorstellungsbesuch für alle Besucher lustvoll erlebt werden kann, müssen nicht nur die Schauspieler, sondern
auch die Zuschauer gut sein. Kinder und Jugendliche, die zum ersten Mal ins Theater kommen und denen dieser Ort noch
nicht vertraut ist, wissen oft nicht, was ein Zuschauer alles können muss. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, sich im
Theater so zu verhalten, dass alle sich gemeinsam wohlfühlen können:
1.
Die Schauspieler stehen live für Euch auf der Bühne. Anders als im Kino kann man eine Stimme nicht einfach lauter
drehen, wenn das Publikum laut ist. Deshalb lautet die erste Bedingung im Zuschauerraum: Ruhe. Erlaubt sind alle
spontanen Äußerungen zum Stück wie Lachen, Weinen oder Klatschen, die aus einer Konzentration auf das Gesehene
entspringen.
2.
Anders als im Kino, wo das Erleben einseitig in den Zuschauersitzen stattfindet, ist eine Theatervorstellung eine Kommunikation zwischen Schauspielern und Publikum. Die Schauspieler nehmen ihr Publikum sehr genau wahr und müssen
bei jeder Vorstellung auf Lacher, Zwischenapplaus und andere Reaktionen spontan reagieren. Ein klingelndes Handy
oder eine raschelnde Bonbontüte können eine Vorstellung erheblich stören. Deshalb lautet die zweite Eigenschaft eines
Theaterbesuchers: Respekt. Wenn Ihr die Arbeit der Schauspieler respektiert, trinkt, esst, telefoniert und simst ihr nicht
während, sondern vor und nach der Vorstellung, und verlasst den Zuschauerraum während der Vorstellung nur im Notfall.
3.
Die Sitzreihen bieten nicht genug Platz, um dort dicke Winterjacken oder Rucksäcke zu verstauen. Diese behindern
die Nachbarn und Dich selbst beim gemütlichen Zusehen. Die dritte Bedingung für ein gelungenes Theatererlebnis ist:
Raum. Für Taschen und Jacken gibt es die Garderobe, wo all Eure Sachen während der Vorstellung verwahrt werden. Das
Vorstellungspersonal wird Euch deshalb auffordern, zu große Taschen kostenlos an der Garderobe abzugeben, um die
Fluchtwege im Zuschauerraum frei zu halten. Bitte lasst Unnötiges zu Hause und tragt Wertsachen am besten am Körper.
4.
Fotografieren oder Filmen während der Vorstellung stellt eine Verletzung der Rechte verschiedener Künstler dar und ist
deshalb verboten.
5.
Für alle anderen Voraussetzungen, wie spannende Geschichten, spielfreudige Schauspieler, Bühneneffekte und interessante Inszenierungen sorgen die Theaterleute. Für eine gelungene Vorstellung sorgt ganz entscheidend das Publikum,
also Ihr. Viel Vergnügen im Theater!
Version Trillerpfeife
Im Theater gelten vier ganz klare Regeln:
1. Ruhe!
2. Respekt!
3. Raum!
4.
Keine Bilder!
Im Klartext heißt das: Speisen, Getränke, Jacken, Handys, Laptops, Fotoapparate und Taschen bleiben draußen. Während
der Vorstellung sitzen alle konzentriert und ruhig auf ihren Sitzen. Fertig.
17 Der Prozess
Impressum
Spielzeit 2015/16 – #gerechtigkeit
Das Rheinische Landestheater Neuss
Intendantin: Bettina Jahnke
Redaktion: Anna-Lena Schulte
Layout und Gestaltung: Lena Schulz
Fotos: Björn Hickmann/stage-picture.de und Anke Sundermeier
Theaterkasse für Gruppenbestellungen:
02131.26 99-22
Mo-Do 9:00-16:30 h
Fr 9:00-15:00 h