HintergrundInformation München, 19. Februar 2016 Brummis parken „kompakt“ Wenn Lkw-Fahrer keinen Parkplatz finden, kommen sie schnell in die Bredouille. Sie müssen schließlich ihre Ruhezeiten einhalten – sonst drohen Strafen. Der Neubau von Parkplätzen aber dauert. Um den Brummifahrern jedoch schnell helfen zu können, setzt Siemens auf clevere Raumnutzung: Mehr Parkplätze bei gleicher Fläche. Aber wie soll das gehen? Das Prinzip: Künftig sollen in der Durchfahrt zwischen den beiden Parkreihen Lkw parken dürfen. Alle Brummis mit der gleichen Abfahrtszeit parken in Reihe, so können mehr Fahrzeuge als üblich hintereinander stehen. Durch genau geregelte An- und Ausfahrtzeiten auf den Anzeigetafeln sollen sie niemanden bei der Weiterfahrt behindern. Ein erster Pilot ging vor wenigen Tagen auf der A3 an der Ratsanlage Jura-West in Betrieb. Fahrzeuge werden nach Abfahrtszeit sortiert Beim Kompaktparken parken mehrere Lkw dicht hinter- und nebeneinander. Wo bislang getrennt durch eine Fahrgasse nur zwei Fahrzeuge parken, stehen beim Kompaktparken zukünftig drei und mehr Fahrzeuge. Damit es nicht zu Behinderungen bei der Abfahrt kommt, parken die Fahrzeuge nach ihrer Abfahrtszeit sortiert: Wer früher fährt, steht vorn. Dadurch kann eine Fahrgasse eingespart und die Fläche zum Parken genutzt werden. Einzigartig und für das Kompaktparken charakteristisch ist, dass dies mit Hilfe von dynamischen Anzeigen über den Parkgassen passiert. Sie zeigen den ankommenden Lkw die späteste Abfahrtszeit der Fahrzeuge an, die schon in einer Reihe parken. Den Fahrern wird also kein Parkplatz zugewiesen, sondern lediglich Parkraum für unterschiedliche Abfahrtszeiten. Dafür braucht es weder Eingabeterminals noch Schranken sondern lediglich dynamische Anzeigen und eine Detektion der einzelnen Parkreihen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kapazitätserhöhung auf 150 Prozent ohne teuren Ausbau, Anzeigentafeln lassen sich ohne große bauliche Eingriffe anbringen und die Verkehrssicherheit auf den Rastanlagen wird erhöht. Steuerungstechnik von Siemens macht’s möglich Zur intelligenten Steuerung der dynamischen Anzeigen ist der Einsatz von Detektionstechnik notwendig. Siemens entwickelte hierfür die so genannte Restlängenmessung. Die Detektionstechnik kann am Gitterrohrstahlträger montiert werden, so dass kein Eingriff in die befestigte Parkbereichsoberfläche erforderlich ist. Ankommende Fahrer sollen in der Reihe parken, in der die eigene geplante Abfahrtszeit angezeigt wird. Das System erfasst die Seite 1/2 Siemens AG Hintergrund-Information Länge der parkenden Fahrzeuge und ermittelt den Belegungsgrad. Das System hat also zu jedem Zeitpunkt die aktuelle Ist-Situation gespeichert. Der Algorithmus läuft vollautomatisch in einer Verkehrsleitzentrale, die die Detektionsdaten verarbeitet und entsprechend auf die dynamischen Anzeigen spielt. Noch dazu wurde die Anlage mit einem intelligenten Beleuchtungssystem ausgestattet, die in Abhängigkeit vom Füllgrad der einzelnen Parkreihen arbeitet. Somit kann zum einen die Sicherheit auf der Anlage erhöht werden und zum anderen die Beleuchtung von bereits gefüllten Parkreihen heruntergefahren werden, so dass Lkw-Fahrer nachts ihren verdienten Schlaf bekommen. Denn: Am besten morgen geht’s ja schon wiederfrüh raus. Informationen via Internet Über internetbasierte Medien erhält der Nutzer entsprechende Hilfestellungen. Um die höchstmögliche Transparenz für den Nutzer zu erzielen, sollen aktuelle Belegungspläne und zu jedem Zeitpunkt die noch verfügbaren Abfahrtszeiten über ein Internetportal bereitgestellt werden. So können Nutzer im Vorfeld die Verfügbarkeit von Parkständen prüfen oder bei spontanen Änderungen ihrer eignen Abfahrtszeit die voraussichtliche Abfahrtszeit des vorausparkenden Fahrzeuges einsehen. Hierzu wurde die Anlage mit einem frei zugänglichen WLAN-System zur Bereitstellung dieser Informationen an Smartphones ausgestattet. Seite 2/2
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