Was die Mutter beim Kuchenbacken erzählt - von Christine Busta Gestern, gerade schlug`s Mitternacht, hör` ich auf einmal ein fernes Brummen. Ich denk` mir, das Feuer im Ofen wird summen oder ums Haus der Schnee. Aber wie ich zum Fenster geh`, seh` ich, es sind lauter Bienen, die haben sieben goldene Honigwaben für den Weihnachtskuchen gebracht. Und wie ich fortgehn will heute morgen, Milch und Brot für das Frühstück besorgen, trippelt`s vorm Küchenfenster ganz leise. Ich frag` mich: „Klopft schon die hungrige Meise?“ Doch ein Eichhörnchen war es mit buschigem Schweif, das braune Pelzchen dick weiß vom Reif, und im Schnupperschnäuzchen hält`s – seh` ich recht? – ein zierliches Haselrutengeflecht voller Nüsse, schon sauber geknackt und geschält. Ich hab` sie noch gar nicht alle gezählt, denn gleich darauf scharrt es vorm Tor, und ich schau`: steht ein Esel draußen, langohrig, grau, wirft zwei Säcklein vom Rücken und schreit, daß ich`s nehm`, er müsse gleich weiter nach Bethlehem. In einem war Zucker, im anderen Mehl, und wie ich so dasteh, meiner Seel`, gehen im Schnee zwölf weiße Schneehühner vorbei, und jedes legt mir ein schneeweißes Ei zu Füßen, während vom Dachrand die Tauben Zibeben fallen lassen zum Klauben. Mir tut noch jetzt alles weh vom Bücken. Aber der Kuchen wird himmlisch glücken. Hilf nur brav rühren! Dann finden wir gar heute noch ein silbernes Engelhaar. Das war „Was die Mutter beim Kuchenbacken erzählt“ von Christine Busta „Was die Mutter beim Kuchenbacken erzählt“ von Christine Busta, im Adventskalender von Tierparkinfo.de Seite 1 von 1
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