Rüstige Rentner organisieren sich

Rüstige Rentner organisieren sich
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Aarberg Gestern Abend ist der Verein Aarsenior gegründet worden. Dieser will nicht nur Anlässe für Pensionierte
organisieren. Er hat sich auch das Ziel gesetzt, die Interessen der Aarberger Senioren öffentlich zu vertreten.
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Peter Staub
Am Anfang war die Idee, für die
über 75-jährigen Bewohner von
Aarberg eine Reise zu organisieren. Das war vor knapp drei Jahren. Seither hat sich für die Seniorinnen und Senioren in Aarberg
einiges getan. Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung ist
die Gründung des Vereins Aarsenior, die gestern im Rathaus über
die Bühne ging.
Dieser Verein will nicht nur die
Anlässe weiterführen, die in den
letzten zwei Jahren das Leben der
aktiven Rentnerinnen und Rentner im Stedtli bereichert haben.
Es ist das erklärte Ziel des Vereins,
die Interessen der älteren Bevölkerung besser zu vertreten. Vereinspräsident Samuel Ruggli erwähnt als Beispiel das Projekt zur
Sanierung des Stadtplatzes, wo
sich «Aarsenior» für einen hindernisfreien Zutritt einsetzen will.
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«Es dauerte etwas länger»
Als Ruggli Anfang 2013 das Präsidium des Seniorenrates «Aarberg
plus fünf» übernahm, wollte er
auch speziell etwas für die ältere
Generation in Aarberg unternehmen. Zusammen mit dem für das
Soziale zuständigen Gemeinderat
Peter Ryser (SVP) organisierte er
in einem ersten Schritt die Reise
für die über 75-Jährigen . «Es dauerte alles etwas länger, als ich gedacht habe», sagt Ruggli rückblickend. Im Mai 2014 war es dann
so weit, dass die Hälfte der damals
320 betagten Senioren die Reise
in den Jura antreten konnten.
Doch der aktive Rentner Ruggli, der nächstes Jahr auch bereits
den 70. Geburtstag feiern wird,
liess es nicht dabei bewenden. Parallel zur Erarbeitung eines
neuen Altersleitbildes (das BT berichtete) begann er zusammen
mit einem kleinen Team, Anlässe
für rüstige Senioren zu organisieren. Am ersten Donnerstag im
September des letzten Jahres
fand die erste Radwanderung für
Rentnerinnen und Rentner statt.
Mit dem Schulanfang 2014 startete auch das Projekt 3G – drei
Generationen im Schulzimmer.
Auf breitere Basis stellen
Weitere regelmässige Anlässe
folgten. So findet nun von Frühling bis Herbst jeweils am zweiten
Donnerstag des Monats eine
ganztägige Velotour und während
Reklame
Beim Brunnen vor dem Rathaus starten jeweils die Velotouren und die Wanderungen für fitte Seniorinnen und Senioren aus Aarberg. Der Präsident
von Aarsenior, Samuel Ruggli, möchte den Verein zudem nutzen, um stärker für die Anliegen der älteren Bevölkerung zu werben. Matthias Käser
Die Ziele des
Vereins Aarsenior
«Aarsenior» will sich unter anderem engagiereren
• für die Förderung der Lebensqualität und Autonomie der älteren Menschen,
• für eine nachhaltige Alterspolitik in Aarberg, für die Förderung
der Solidarität zwischen den Generationen,
• durch die Organisation von Anlässen für Menschen im Alter
von 60 plus sowie in der Entwicklung altersgerechter Wohnund Betreuungsformen.
Präsidiert wird der Verein von
Samuel Ruggli. Die weiteren
Vorstandsmitglieder sind Hanspeter Brunner, Gerhard Burri,
Rosmarie Möri, Käthi Pfäffli, Thomas Ritschard und Hansjörg Witschi. Dazu kommen als Beisitzer
von Amtes wegen Gemeindepräsident Fritz Affolter und Burgerpräsident Thomas Peter. pst
Link: www.aarsenior.ch
des ganzen Jahres am jeweils dritten Donnerstag eine Wanderung
statt. Die Teilnehmenden sind
zwischen 65 und 79 Jahren alt,
Frauen und Männer halten sich
die Waage.
Um diese Aktivitäten auf eine
breitere Basis zu stellen, entwickelte sich die Idee, einen Verein
zu gründen. Damit soll einerseits
sichergestellt werden, dass die
Veranstaltungen weiterhin stattfinden. Der Vereinsvorstand setzt
sich weitgehend aus Rentnerinnen und Rentnern zusammen.
«Wir wollen das Potenzial an Wissen und Erfahrung der rüstigen
Seniorinnen und Senioren besser
nutzen», sagt Ruggli.
Bekannte Persönlichkeiten
Der Vorstand von «Aarsenior» besteht neben dem Präsidenten Samuel Ruggli aus weiteren bekannten Persönlichkeiten. Etwa dem
demnächst in Rente gehenden
Seeländer Regierungsstatthalter
Gerhard Burri (siehe auch Seite
6), dem pensionierten Chefarzt
Thomas Ritschard oder der Be-
rufsbildnerin Rosmarie Möri; der
Vorstand liest sich wie das «Who is
Who» von Aarberg. Ergänzt werden die sieben Senioren durch die
Präsidenten der Einwohner- und
der Burgergemeinde (siehe Infobox).
Gründe für die Organisation der
Anlässe und das Lobbying des Vereins sind gemäss Ruggli die demografische Entwicklung in Aar-
«Wir wollen
das Potenzial
der Senioren
besser nutzen.»
Samuel Ruggli, Präsident Aarsenior
berg, die Bedürfnisse und die
Eigenverantwortung der älteren
Bevölkerung. Dazu zählt Ruggli
zum Beispiel, körperlich und geistig in Bewegung zu bleiben oder
soziale Kontakte zu pflegen. Dazu
gehört aber auch, «unnötige Risiken» zu vermeiden. So denkt er
daran, mit Partnern Kurse zur
Fahrsicherheit mit dem E-Bike
anzubieten.
«Wir wollen keine Konkurrenz
zu bestehenden Institutionen
oder Vereinen sein», sagt Ruggli.
Es gehe darum, in der Altersarbeit
Lücken zu füllen und als Netzwerk Dienstleistungen anderer
Anbieter sichtbar zu machen.
Dazu dient auch die Website von
«Aarsenior», die gestern pünktlich zur Gründungsversammlung
aufgeschaltet wurde.
Der Verein finanziert sich weitgehend durch Mitgliederbeiträge
von aktiven und passiven Einzelsowie von Kollektivmitgliedern.
Obwohl Aarsenior sich vor allem
auf die über 60-Jährigen aus Aarberg ausrichtet, können nicht nur
Bewohner von Aarberg Mitglied
werden. «Wir nehmen alle auf,
die einen Bezug zu Aarberg haben», verspricht Ruggli.
Weitere Informationen mit
bielertagblatt.ch/aarsenior
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