Benutzerhandbuch und Leitfaden Version 1.0 vom 28.6.2015 Vertrieb: Seite 1 Hergestellt bei: Lieber RcPara Freunde Mit dem DIDo kommt das 5. Modell von RcParaworld auf den Markt. Rund 5 Jahre nachdem ich mit dem FUN3 im Herbst 2010 mit dem FUN3 den ersten 3m RcPara auf den Markt brachte bringt der DIDo nun in praktisch gleicher Grösse ein ungemein angenehmeres und besseres Flugverhalten mit sich und dokumentiert damit eindrücklich die ganze Entwicklung, die sich im bereich der Modellgelitschirme in dieser Zeit ergeben hat. Der DIDo ist wie der FUN3 wieder ein Schirm für alle, also den Beginner als auch den gestandenen RcPara Piloten. Dies, weil mit dem DIDO einerseits ein absolut problemloses Fliegen möglich ist – vom Start bis zur Landung. Das kommt zum Beispiel in Dietmar Jägers Video sehr schön raus (Link siehe unten). Wer aber mit dem Modellgleitschirm mehr machen will, als gemütlich fliegen, also mehr in Richtung Akro interessiert ist, der kann mit dem DIDo in der Luft herumtollen nach Herzenslust. Darum schreibe ich „DIDo – einer für Alle!“ Nun, Du hast dieses Modell ja erworben, d.h. ich muss Dir nicht mehr viel Positives sagen, um Dich zu überzeugen. Mit diesem kleinen Handbuch möchte ich Dir vielmehr ein paar Hinweise und Ratschläge geben betreffend den Umgang mit dem Modell, damit Du möglichst von Anfang an mit Freude und Erfolg DIDO fliegst Herisau, Juni 2015 Die Geschichte des DIDO in Kürze Bekanntlich konstruiere ich selber keine Paraglider. Da ich bislang noch keinen single-skin im Programm hatte fragte ich bei Marcio Luis Bilck, dem für die Modellgleitschirme zuständigen Mitarbeiter der Firma SOL paragliders (Brasilien) an, ob er mir nicht einen single-skin bauen wolle. Ich bekam keine Antwort – aber dann kamen Fotos und ein erstes Video. Ich bestellte die ersten drei Vorserienmodelle in Testdesigns. Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit von Luis und SOL-paragliders - so finde ich - trägt klar die Handschrift von Profis. Saubere und aufwendige Verarbeitung, ein tolles Design, sehr grosse Flugruhe und wirklich eine tolle und abgerundete Leistung. Nach den ersten Flügen war klar, dass dieses Modell Potential hat und neben den anderen grossen Modellen von OPALE und HACKER klar bestehen kann. Ich hoffe, dass dem DIDO ein grosser Erfolg bevorsteht – das gönne ich seinem Entwickler Marcio und ich selber würde mich natürlich auch freuen, wenn der DIDo einmal in der Szene ein bekanntes Modell ist, von dem man viele schöne Erlebnisse zu berichten weiss! Gerne will ich erwähnen, dass aus meiner Sicht die Produktion und der Verkauf des DIDo möglichst zu fairen Bedingungen stattfinden soll. Er soll eine Art Fair-trade Produkt sein. Mehr dazu findest Du auf der homepage von SOL http://www.solparagliders.com.br/de/ Seite 2 Inhalt Haftungsausschluss ............................................................................................................................................................................3 Technische Daten ..............................................................................................................................................................................4 LEISTUNGSCHARAKTERISTIK .............................................................................................................................................................5 Einstellen der RC-Funktionen und der Bremsleinen ....................................................................................................................5 Startvorbereitungen ..........................................................................................................................................................................6 Fliegen .................................................................................................................................................................................................7 Kominationsmöglichkeit ...................................................................................................................................................................7 Pflege des Gleitschirmes ..................................................................................................................................................................7 Leinenreparaturen ............................................................................................................................................................................7 HAFTUNGSAUSSCHLUSS Die Haftung für die gelieferte Ware wird – soweit dies gesetzlich zulässig ist – auf die korrekte Ausführung/Lieferung beschränkt. Ausgeschlossen wird die Haftung für sämtliche Schäden und Auswirkungen, die sich aus dem Betrieb der Waren für den Betreiber oder Dritte ergeben sollten. Für Kinder ohne Aufsicht/Unterstützung eines Erwachsenen ungeeignet. Modellflugzeuge sind sorgfältig und unter Berücksichtung der Sicherheit des Betreibers, umstehender Personen und Sachen sowie der Natur im Allgemeinen zu betreiben. Eioe Haftpflichtversicherung für den Betrieb von Modellflugzeugen ist ratsam. Es gelten die AGB von rcparaworld.ch ( publiziert unter www.rcparaworld.ch/AGB.html) – Gerichtsstand ist Herisau (Schweiz). Seite 3 TECHNISCHE DATEN Der DIDo ist grundsätzlich aufgebaut wie ein manntragender Gleitschirm. Die Materialisierung, Konstruktion und Verarbeitung entsprechen mit gewissen Abweichungen der Produktionsweise beim manntragenden Gleitschirmbau. Nicht verwendet werden aber bei diesem Modell z.B. Diagonalzellen und selbstverständlich ist die Materialstärke angepasst. Die wesentlichen Konstruktionsmerkmale 4-Leiner, Zusammengeführt auf drei Gurte 0.4mm Trag- und Steuerleinen aus Dyneema Leinen geknüpft und geschlauft (d.h. der Ersatz einer defekten Leine kann wieder sauber eingeschlauft werden) Aufwendig vernähte Kappe mit leichten Versteifungen durch Plastikstäbchen Qualitativ sehr gutes und angepasstes Tuchmaterial (Porcher Skytex) Tolles Design von SOL-paragliders (abwechselnde Designs) Lieferumfang Standard: Der DIDo wird ausgeliefert mit einer Nylon Packhülle, bei der der Schirm nicht gefaltet zu werden braucht. Der DIDo besitzt einen einfachen Beschleuniger auf dem A-Gurt. Durch das umdrehen des Gurtes kann der Beschleuniger auf einen Beschleuniger mit Rutschgurt umgerüstet werden. Dabei wird die A-Ebene 100% und die B-Ebene 50% heruntergezogen. Fläche ausgelegt Fläche projeziert Spannweite ausgelegt Spannweite projeziert Streckung ausgelegt Streckung projeziert Zellenzahl Leinenebenen Leinenlänge max Leinenmaterial unten Leinenmaterial oben max Profiltiefe Kappenmaterial Gewichtsbereich soaring Gewichtsbereich m. Motor Seite 4 1.49 mq 1.26 mq 276 cm 216 cm 4.94 3.63 25 4 160 cm Kevlar 0.4 Dyneema 0.3 69 cm Porcher Skytex40 ab 1’500 gr 1’500 - 3’000 gr LEISTUNGSCHARAKTERISTIK Der DIDo hat eine mittlere Grundgeschwindigkeit von 15-20 km/h. Durch Zuladung kann die Geschwindigkeit leicht erhöht werden. Während im unteren Gewichtsbereich (ab 1‘500 Gramm) die Geschwindigkeit am niedrigsten ist, hat der Modellschirm dafür das beste geringste Sinken. Mit dieser tiefen Flächenbelastung geht meist aber auch ein leichtes Einklappen der Flügelenden (Stabilo) einher. Ich empfehle daher eine solch tiefe Flächenbelastung nur bedingt und im Sinne des Experimentierens. Eine sinnvolle ‚Einsteiger‘ Ballastierung beträgt rund 2 kg. Mit diesem Gewicht ist der DIDo bereits recht flott unterwegs und zeigt immer noch ein sehr ansprechendes geringstes Sinken und Ansprechen in der Thermik. Wer bei hohen Windgeschwindigkeiten noch RcPara bzw. DIDo fliegen will, der muss aufballastieren. Dafür gibt es keine eigentlichen Grenzen. Mit dem Aufballastieren geht aber neben der Geschwindigkeitszunahme auch ein höhers Sinken und eine zunehmende Steuerdynamik des Modelles einher. Man sollte sich daher langsam an hohe Ballastierungen heranarbeiten. Mit einem Gewicht von 3kg sind auch Windgeschwindigkeiten von 20 km/h noch fliegbar. Insgesamt sehe ich die Leistungscharakteristik des DIDo als sehr ausgewogen an. Der DIDo verbindet ein gutes Grundtempo mit sehr ruhigem Flugverhalten (kein Pendeln) und sehr gutem Ansprechen auf Aufwind. Das Abrissverhalten ist gut, das heisst, dass der bewusste Strömungsabriss mit genügendem Steuerweg problemlos herbeigeführt werden kann. Das ermöglicht das Fliegen des Stall und der Vrille sowohl motorisiert den Loop. Gegenüber einem double-skin Modellgleitschirm ist der DIDo als klassischer single-skin natürlich im Nachteil. Er kann nicht dieselbe Leistung im Gleiten zeigen und fliegt immer mit geringerer Grundgeschwindigkeit. Dies ist beim Fliegn mit Windeinfluss stets zu beachten, damit man nicht zuletzt dem Modell zuschauen muss, wie es vom Wind weggetragen wird. EINSTELLEN DER RC-FUNKTIONEN UND DER BREMSLEINEN Du brauchst grundsätzlich nur eine Funktion ‚Seite‘ oder ‚Quer‘ sowie eine Funktion ‚Bremse‘. Diese müssen mittels einem Mischer gemischt werden können, damit die beiden Steuerarme einerseits steuern (seitenverkehrter Ausschlag) und auch bremsen (gleichsinniger Ausschlag) können. Im Normalfall bewältigt das auch ein DELTA- bzw. V-Leitwerksmischer. Zusätzlich benötigst Du die Funktion ‚Gas‘, wenn es einen Antrieb gibt. Mit diesen Funktionen lässt sich der DIDo natürlich fliegen. Besser aber wäre es, wenn Du zusätzlich noch folgendes realisieren kannst: Seite 5 Um die Langsamflugeigenschaften des DIDo (also im angebremsten Zustand) wirklich ausfliegen zu können empfehle ich, über ‚Flugphasen‘ oder über das Zumischen einer ‚Flap-Funktion‘ die Möglichkeit zu schaffen, die Bremse in möglichst frei definierbare fixe Positionen zu bringen. Der Flügel kann so viel ruhiger abgleiten oder in der Thermik geflogen werden, als wenn Du immer über den Höhenruderhebel ‚bremsen‘ musst. Dual-rate empfiehlt sich, wenn Du viel Steuerweg realisierst. In diesem Fall hast Du viel Ausschlag, der beim normalen Fliegen schon eher hinderlich - weil zu heftig - ist. Mittels Dual-Rate kannst Du den Weg so wieder mässigen und bei Bedarf dennoch den vollen Weg abrufen. Eine Beschleunigungsfunktion, also ein mittels Servo angelenkter Beschleunigungsgurt. TIP: Stelle die Steuerleinen so ein, dass der Schirm, wenn die Steuerarme am Trike oder dem Piloten ganz oben sind, ungebremst ist. Für eine erste Einstellung genügt es, wenn Du den Schirm ‚ungebremst‘ aufziehen kannst und ‚angebremst‘ (Arme ganz unten) nicht. Dann ist eine Steuerbarkeit für das Einfliegen gegeben. Lässt sich der Schirm nicht aufziehen, dann sind die Bremsleinen wohl zu kurz eingestellt. Beim Einfliegen beobachte den Schirm beim langsamen Vorbeiflug. Dabei sollten die Bremsleinen beim Vorbeiflug nur ganz leicht nach hinten ausbauchen. Sind sie aber straff, so wird wohl an der Flügelhinterkante auch zu sehen sein, dass der Schirm bereits angebremst sit. In diesem Fall die Bremsleinen etwas weiter einstellen und wieder testen. Beachte: Wenn Du die Leinen zu locker einstellst (starkes Ausbauchen nach hinten im Flug) verschenkst Du Steuerweg für Kunstflug und hast beim Steuern viel ‚toten Weg‘. STARTVORBEREITUNGEN Handstart auf der Wiese/Ebene Lege den Gleitschirm ausgestreckt auf die Wiese (nach jeder Landung Leinen gut entwirren) Straffe und sortiere die Leinen, so dass diese nicht verknotet sind und frei liegen Zieh die Bremsleinen seitlich heraus, so dass diese frei liegen (kein ungewollter Steuerausschlag) Zieh den Schirm mit einem klaren Impuls auf. Dabei muss der Zug mittig erfolgen – ansonsten bricht der Schirm seitlich aus. Je mehr Wind, umso sanfter muss der Startimpuls erfolgen. In der Regel genügt es, wenn Du den Schirm nach dem Aufziehen mit einem leichten Schubs seinem Element übergibst. Handstart am Hang Seite 6 Nur einen leichten Startimpuls geben Am Hang kann bei guten Windverhältnissen der Schirm auch im Wind aufgestellt werden. Oftmals braucht es dann nur noch einen kleinen Schubs und er fliegt los. Bei starkem Wind hält mit Vorteil eine zweite Person den Schirm bis zum Startimpuls am Boden oder auf Hüfthöhe fest FLIEGEN Lass den DIDo grundsätzlich laufen. Single-skins sind schon langsam genug, oder . Es kann aber unter Umständen auch Sinn machen, den Schirm leicht angebremst zu fliegen. Z.B. verhindert das bei leichter Ballastierung das Klappen der Flügelenden. Je nach Windverhältnissen kann eine leichte Beschleunigung (bis 0.5cm) das Tempo und die Gangart verbessern. Es führt aber zu einer Destabilsierung der Flügelenden, die im beschleunigten Zustand eher einklappen. Bei höheren Ballastierungen ist die Klappneigung der Flügelenden geringer. Sollten die Flügelenden einmal einklappen so kannst Du mit einem festen aber kurzen Bremsimpuls diese wieder zum Oeffnen bringen. Dieses Verhalten kann bei den meisten single-skins beobachtet werden und ist keine Besonderheit des DIDo. Wenn der DIDo Dir einmal ausser Kontrolle geraten sollte, so kann es von Vorteil sein, wenn Du ihn einfach kurz ungesteuert fliegen lässt. Das setzt natürlich voraus, dass die Situation das erlaubt (d.h. keine Hindernisse, keine Personen etc.). Auch das Wegnehmen des Motorschubes beruhigt einen ‚wild‘ gewordenen RcPara sehr schnell. Beim Steigen mit Motor solltest Du darauf achten, dass der nicht zu steil nach oben will. Das bringt keine Leistung und die Fluglage neigt zu Strömungsabrissen. Eine leichte Beschleunigung kann die Steigleistung je nach Verhältnissen verbessern. Bei wenig Gas ist leichtes Anbremsen ebenfalls leicht leistungssteigernd. Wenn man beim DIDO die Beschleunigerfunktion stark betätigt (ca. 1.5cm Weg), führt das (ohne Motorschub) zum beidseitigen starken Einklappen der Flügelenden. Dazu sagt man im manntragenden Fliegen auch ‚Ohren anlegen‘. Diese Eigenschaft ist sehr positiv, auch wenn man vorerst meinen könnte, das sei ein negatives Verhalten. Der DIDo lässt sich ja sehr wohl beschleunigen – auch wenn nur in einem kleinen Ausmass. Stärkere Beschleunigung führt dann aber zum Ohren anlegen und damit verbunden zu einer deutlichen Erhöhung der Vorwärtsgeschwindigkeit und zu einem starken Sinken. Diese Eigenschaft ist prädestiniert dazu, den DIDo beim Fliegen in relativ grenzwertigen Windgeschwindigkeiten allenfalls noch retten zu können. Ich habe das gerade diese Tage selber eingesetzt. Der Schirm stand am Han und wurde vom Aufwind hochgetragen. Eine typische Situation, in der man sehr schnell einen RcPara verlieren kann. Durch das Anlegen der Ohren nahm die Vorwärtsgeschwindigkeit des der DIDo deutlich zu und zugleich kam er mit deutlichem Sinken abwärts. Dieses Verhalten ist so ausgeprägt, dass es tatsächlich bewusst eingesetzt werden kann – eigentlich sehr ähnlich wie beim manntragenden Gleitschirmfliegen. KOMINATIONSMÖGLICHKEIT Siehe http://www.rcparaworld.ch/html/passendes_zubehor.html PFLEGE DES GLEITSCHIRMES Der lange Packsack ist sehr gut, weil man nun den Schirm ohne zu Falten einpacken kann. Ansonsten solltest Du darauf schaun, dass die Stäbchen in der Profilnase beim Lagern nicht verbogen werden. Niemals feucht einpacken und lagern. LEINENREPARATUREN Defekte Leinen immer nach Massgabe der Gegenleine auf der anderen Flügelseite reparieren. Bei Bedarf kannst Du bei RcParaworld einen Leinenplan anfordern. Seite 7
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