4| Artikel über zwei Filme Wie geht Deutschland? & Eine Banane für Mathe Start in eine bessere Zukunft Als Hadi mit 6 Jahren miterleben musste, wie sein Vater in Afghanistan von den Taliban verhaftet wurde, wusste er noch nicht, dass sein weiteres Leben durch Obdachlosigkeit, Gefängnisaufenthalte, viel Leid und viel Elend geprägt sein würde. Den Anfang bildete der Missbrauch durch seinen Onkel, der nach der Flucht der Mutter in den Iran das Oberhaupt der Familie und zum Peiniger von Hadi wurde. Nachdem Hadi in seiner gewaltgeprägten Kindheit nur der Besuch der Koranschule erlaubt worden war und der Onkel ihn danach zur Bauarbeit zwang, die so weit ging, dass er nur auf der Baustelle schlafen durfte, hatte Hadi sich zur Flucht aus dem Iran entschlossen. Mit Hilfe seiner Freunde, die er auf dem Bau kennenlernte, konnte er sich in die Türkei schleusen lassen, wo er ein Jahr lang, obdachlos und in Drogenschmuggel und -verkauf involviert, sein Dasein auf den Straßen fristete. Während dieser Zeit kam es zu zahllosen gewalttätigen Übergriffen und Festnahmen, die sich mit dem Elend der Straßen und Obdachlosigkeit abwechselten. Nach diesem Jahr versuchte Hadi einige Male erfolglos und beim letzten Mal erfolgreich die Reise per Segelschiff nach Griechenland, wo er abermals als Flüchtling ein rastloses Leben zwischen den Straßen und Camps führte. Durch afghanische Freundschaften, die er in den Flüchtlingscamps schloss, gelang dann aber schließlich die Reise nach Italien, von Italien nach Frankreich und von Frankreich nach Aachen, wo er letztenendes eine vorläufige Bleibe fand. Im Jahre 2014 startete ein „Movies in Motion“ Projekt des BJF im Rahmen von „Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung“ mit dem Internationalen Zeitungsmuseum der Stadt Aachen, Maria im Tann Zentrum für Kinder-Jugend-und Familienhilfe und der Nadelfabrik FB Soziales und Integration der Stadt Aachen. Es war ein Kurzfilmprojekt von und mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen aus Aachen, die ihr zu Hause im Maria im Tann gefunden haben. Der bemerkenswerte Film mit dem Titel „Wie geht Deutschland?“ wurde von den Aachenern Filmemachern Miriam Pucitta und Michael Chauvistré zusammen mit jugendlichen Flüchtlingen entwickelt und mit einem unerwartet großen Erfolg uraufgeführt. Er zeigt in lustigen Sketchen die Alltagsbewältigung in einem fremden Land bzw. in einer fremden Stadt und lässt uns deutlich erkennen, mit welchen Schwierigkeiten, die wir uns gar nicht vorstellen können, diese traumatisierten Jugend-lichen zu kämpfen hatten. Aufgrund des enormen Erfolges haben die Filmemacher einen weiteren Film realisiert. Dieser neue Kurzfilm mit dem Titel „Eine Banane für Mathe - Angekommen in Deutschland“ erzählt, wie es mit Youssef, Mamin, Tanzid, Kemoko, Nardes und vielen Anderen weitergeht. Die meisten Jugendlichen haben im Sommer einen Schulabschluss absolviert und einen Ausbildungsplatz oder eine berufsbegleitende Schule gefunden. Dieser Film wurde teilweise in den Berufsschulen und Betrieben gedreht und zeigt den Alltag, der in Deutschland angekommenen Flüchtlinge. Da die Jugendlichen aktiv in die Produktion eingebunden wurden, kommt der Film authentisch einher. Inzwischen ist auch dieser Film mit noch größerem Erfolg vor noch mehr Publikum gezeigt worden. Zum ersten Mal am 18.01.2015 in der Aula der RWTH Templergraben 55 mit zwei Vorführungen bei ca. 1000 Anmeldungen und zum zweiten Mal im Seminarraum der Nadelfabrik Reichsstraße 30. Durch die Lebensfreude und Leichtigkeit, die der Film mitbringt, vergisst man kurzzeitig die schweren Schicksale dieser Flüchtlinge und bewundert sie für ihre Anpassungsfähigkeit und wie schnell sie sich hier eingelebt haben. Hier wurde er mit Unterstützung des Jugendamtes der Stadt Aachen und der pädagogischen Betreuung der AG ProDialog in einem Hotel untergebracht. Derzeitig besucht er ein Berufskolleg und wünscht sich, eines Tages Tischler zu werden. Es bleibt zu hoffen, dass seine Odysee mit dem Wahrwerden seines Wunsches ein positives Ende findet. Augus Juni 20 Impressum Herausgeber: Integrationsrat der Stadt Aachen | Kontakt: Geschäftsstelle des Integrationsrates, Pia Lander, Tel.: 0241/432-5636, Mail: [email protected] Redaktionsteam: Paola Blume ( v.i.S.d.P.), Hoshang Ghaei, Anahid Younessi, Eshetu Wondafrash, Safi Özbay Druck: Art + Image GmbH | Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier „Weltfest“ 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr Eurogress August 23 „Tag der Integration“ ab 11:00 Uhr Filmprojekte „Wie geht Deutschland?“ & „Eine Banane für Mathe“ in.tegriert Termine Veranstaltungen in der Stadt > Seite 4 > Seite 4 Der Integrationsrat der Stadt Aachen informiert www.aachen.de/integration 1/2015 Partizipation als Bedingung Ein buntes Schlussbild am Tag der Integration 2014. (Foto: A. Schmitter) für eine gelungene Integration! (Foto: S. Erkeling) „Multikultifest“ ab 12:00 Uhr An der Schanz stellt sich vor und gibt seine Ziele bekannt > Seite 3 Bei der Formulierung des „Problems“ und der Benennung der zu überwindenden Defizite, werden die Betroffenen in der Regel genauso wenig beteiligt wie bei der Ausarbeitung der Lösungsvorschläge. Die „integrierte Gesellschaft“ ist allerdings eine Gesellschaft, in der der Zustand der Integration von allen Gruppen und von fast allen Mitgliedern der Gesellschaft erreicht worden ist. Sie stellt also einen Idealzustand dar, dessen Erreichen angestrebt werden soll. Die Integration in einer demokratischen Gesellschaftsordnung kann nur nach demokratischen Prinzipien erfolgen. Diese Tatsache stellt das Fundament für alle Diskussionen über die Integration in der Bundesrepublik Deutschland. Hieraus wird deutlich, dass im Mittelpunkt des Diskussionskomplexes über die Integration, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht. Mögen sie auch weiterhin ihren Weg bei uns gehen und sich bei uns wohlfühlen und möge es hier immer genügend Menschen geben, die sie willkommen heißen, fördern und lieben. Diese beiden Filme sind so gut gemacht, so dass es ein „MUSS“ ist, sie zu sehen. Auf Grund der guten Rezensionen kann der Film über das Zeitungsmuseum der Stadt Aachen bei Frau Pia vom Dorp (0241-4324998) für Bildungseinrichtungen angefragt werden, auch mit Besuch der Filmemacher und Protagonisten. Kennedypark 14 Der Integrationsrat der Stadt Aachen Was ist das? > Seite 2 Unter dem Begriff der „Integration“ werden oft die Maßnahmen zusammengefasst, die zur Lösung des „Migrantenproblems“ beitragen sollen. Veranstaltungshinweise Juni Integrationskurs In Aachen leben Menschen aus mehr als 200 Ländern zusammen. Etwa ein Viertel der Aachener Gesamtbevölkerung hat eine Einwanderungsgeschichte. Die daraus resultierende kulturelle Vielfalt stellt eine Stärke und Chance dar, um das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt gemeinsam besser zu gestalten und die gemeinsame Zukunft zu sichern. Voraussetzung hierfür ist die Teilhabe möglichst vieler AachenerInnen, unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Alter, Lebensweise oder sozialem Status. Die Vielfalt unserer Stadt muss sich auch in ihren Institutionen und Einrichtungen widerspiegeln – deshalb brauchen wir die interkulturelle Öffnung von Staat und Gesellschaft. Integration ist keine Einbahnstraße Integration basiert nicht auf Anpassung oder gar Assimilation, sondern auf dem produktiven Zusammenspiel von unterschiedlichen Menschen auf der Grundlage von Partizipation, gleichen Zugangsrechten und den für alle geltenden Grund- und Menschenrechten. Integration ist ein Prozess der gegenseitigen Anerkennung und Veränderung. Er lässt sich nicht gesetzlich verordnen, aber er lässt sich gesetzlich mitgestalten. Ein Prozess also, der die Verschiedenheiten von Kultur, Weltanschauungen, Religionen und Lebensvorstellungen respektiert und allen Menschen zu mehr Teilhabe und Demokratie in unserer Stadt verhilft. Kurzum: Integration bedeutet, dass Menschen mit Migrationshintergrund Teil des gesellschaftlichen Lebens werden. Jeder ist eingeladen, das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben mitzugestalten und Einfluss auf rechtliche und politische Entscheidungen zu nehmen. Das gilt für Zugewanderte genauso wie für andere Bürger und Bürgerinnen in Aachen. Integration betrifft alle Bereiche - Schule ebenso wie Arbeitswelt, Freizeit und das Leben im Stadtteil. Nur wenn alle unterschiedlichen Bereiche ineinander greifen, ist die Integration erfolgreich. Die Teilhabe der MigrantInnen an und in der Gesellschaft ist derzeit begrenzt und hängt von einer Vielzahl von Faktoren im rechtlichen, ökonomischen, sozialen, Beschäftigungs- und Bildungsstatus ab. Interkulturelles Prinzip Viele der in den vergangenen Jahrzehnten zugezogenen Migrantinnen und Migranten wollen auf Dauer bleiben und als Mitbürgerinnen und Mitbürger mit allen Rechten und Pflichten leben. Im Alltag prägen die zugewanderten Menschen die hiesige Gesellschaft, in der kulturelle Vielfalt zur Realität geworden ist. Die Schule muss diese Folgen der Migration, gerade auch in Zeiten verstärkter Globalisierung, berücksichtigen und daraus einen bildungspolitischen Gewinn ziehen. Tatsache ist aber, dass man sich beginnend von der deutschen Schule bis heute nicht wirklich darauf eingestellt hat, dass Menschen sprachlich, sozial und kulturell heterogen sind. Eine adäquate Reaktion müsste zu einer interkulturellen Bildung schon im Kindergarten und der Schule führen. Damit würde die Befähigung zu einem überlegten Umgang mit kultureller Vielfalt und zum friedlichen Zusammenleben gewährleistet sein. Für den Aufbau unseres Wirtschafts- und Lebensstandortes waren Zuwanderer sehr wichtig und auch für die Gestaltung unserer Zukunft spielen sie eine entscheidende Rolle. Damit sie sich im interkulturellen Zusammenleben unserer Stadt wohl fühlen, muss sichergestellt werden, dass sie nach ihren Wünschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und ihre Interessen in die Entscheidungsprozesse der Stadt einfließen. Ziel ist es, die am gemeinsamen Lernen beteiligten Menschen zur Partizipation, d.h. zur Teilnahme an der Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft zu befähigen. Allgemein definiert gehört zu den Zielen interkulturellen Lernens die friedliche Koexistenz von Menschen verschiedener Herkunft, die jedoch ohne Dialog nicht möglich ist. Des Weiteren zielt sie darauf ab, ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein, z.B. ein „Wir-Gefühl“ zu entwickeln. Kurzfristiges Ziel in dieser Richtung soll es sein, Einzelförderungen zu vereinheitlichen und durch die Konzentration auf Schwerpunkte mehr Wirkung zu erlangen. Handlungsfelder sind: „Sprachförderung und Elternarbeit“, „Antidiskriminierung“ und „Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen“. Ziele der Integration: • • • • Grundsatz der „Vielfalt als Bereicherung“ Steigerung der Attraktivität für die „qualifizierte Zuwanderung“ Etablierung einer Anerkennungs- und Willkommenskultur mit einer weitgehenden Chancengleichheit für Migranten im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich durch interkulturelle Öffnung Erreichen einer offenen, pluralen Gesellschaft und Ablehnung von jeder Art von Rassismus ist das Ziel. Hoshang Ghaei Integrationsrat Aachen | 3 2| Der neue Integrationsrat der Stadt Aachen Politische Partizipation Können wir immer noch hoffen? stellt sich vor und gibt seine Ziele bekannt Der Integrationsrat besteht aus 21 Mitgliedern. 14 Migranten wurden direkt am 25. Mai 2014 von Migranten gewählt und 7 Ratsleute wurden vom Rat der Stadt Aachen gesendet. Die Vorsitzende ist Paola Blume (aus Italien). Sie gehört der Liste „Migranten für Integration und Teilhabe“ (MIT-Aachen) an; ihre StellvertreterInnen sind: Politische Gleichberechtigung muss am Anfang jeder gelungenen Integration stehen! Herr Safi Özbay (aus der Türkei) – Türk. Toplumu Herr Bülent Iscan (Kurde) – Kurdischer Freundschaftskreis Frau Elvire Ngouah-Bôh (aus Kamerun) – Afrika Liste Nur wer die Möglichkeit hat, sich durch die Wahl seiner Vertreterinnen und Vertreter an der Politik vor Ort zu beteiligen, wird ernst genommen! Diese Menschen sind dann keine Objekte des politischen Handelns mehr, sondern gestalten das Leben in ihrem Umfeld aktiv mit. Alle Mitglieder sind in Aachen mit Migranten-Themen aktiv und sind auch in vielen Institutionen der Stadt Aachen präsent. Unsere Ziele: Wir setzen uns für das kommunale Wahlrecht aller Migrantinnen und Migranten ein. Wir wollen noch mehr Kontakte in Aachen mit Migrantenselbstorganisationen und Netzwerken sowie mit religiösen Gruppen, Vereinen, Institutionen, der RWTH und dem Klinikum aufbauen. Wir werden dieses Jahr zwei Veranstaltungen mit interessanten Viele meiner Ex-Landsleute (türkischstämmige) leben seit den 60´er Jahren in Deutschland – ein halbes Jahrhundert. Seit fünfzig Jahren ist ihnen aber das Recht verwehrt, ein Parlament in Deutschland zu wählen. Während dieser Zeit kamen viele verschiedene Zuwanderergruppen nach Deutschland – die Russlanddeutschen und die Zuwanderer der verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. So selbstverständlich es für Deutschland war, dass die Russlanddeutschen als Deutsche nach dem wilhelminischen Blutsrecht die vollen BürgerInnenrechte erhielten und damit das aktive und passive Wahlrecht, so selbstverständlich war es, das kommunale Wahlrecht für BürgerInnen der EU einzuführen. Man änderte sogar das Grundgesetz dafür. So kann eine Bulgarin oder Rumänin, die seit ein paar Monaten ihren Wohnsitz in einer Deutschen Stadt hat, nicht nur bei den Kommunalwahlen ihre Stimme abgeben, sondern sich sogar selbst wählen, wenn sie sich für eine Kandidatur hat aufstellen lassen. Einen Nachweis über Sprachkenntnisse braucht sie nicht zu erbringen. Das ist auch gut so. So sehr die Rechte für Menschen aus der EU zu begrüßen sind, so sehr ist der Protest begründet – insbesondere der Zuwanderer außerhalb der Europäischen Union, die seit mehreren Jahrzehnten in unseren Kommunen wohnen, leben und arbeiten, wenn ihnen dieses Wahlrecht verwehrt bleibt. Jetzt mögen sich viele fragen, warum dies so ist, zumal Mensch von Seiten der PolitikerInnen tagtäglich immer wieder zu hören und lesen bekommt, dass die Zuwanderer ein Teil dieser Gesellschaft sind und diese auch bereichern. So sind die Reden von KollegInnen zur Integrationspolitik, in denen immer wieder betont wird, wie sehr man doch die Zuwanderer schätze und sie ja sogar bräuchte, wenig glaubwürdig. Denn wenn es um grundlegende Rechte geht, wie beispielsweise das Wahlrecht, aber auch die doppelte Staatsangehörigkeit oder auch die Visumsfreiheit, ist die Grenze der Toleranz auch bei den demokratischen Parteien erreicht. Die Integrationspolitik endet regelmäßig dort, wo es darum geht, Zuwanderern Rechte an die Hand zu geben, die andere schon längst besitzen. Nun, liebe Leserinnen und Leser, es gibt eine Hoffnung, dass die Einführung des kommunalen Wahlrechtes auf NRW-Ebene durch die Änderung der Landesverfassung ermöglicht wird. Zu diesem Ergebnis kam eine im letzten Jahr vom Landtag bestellte Expertenrunde. Wenn die Argumente auf breiter Basis gut vorbereitet und ausgetauscht werden, sehe ich für das Kommunalwahlrecht für nicht EU-Angehörige gute Chancen. Selbst wenn einer nach der Einführung des Wahlrechtes für die Nicht-EUBürger in NRW-Kommunen vor ein Bundesgericht zieht, ist durchaus eine positive Entscheidung des Gerichtes für uns Migranten möglich. Safi Özbay Integrationsrat Aachen Integrationskurs Was ist das? Sie wohnen hier in Aachen und möchten gerne Kontakt mit Ihren Nachbarn oder Kollegen sowie mitreden und richtig heimisch werden? Da hilft ein Integrationskurs: Hier können Sie Deutsch lernen oder Ihr Deutsch verbessern. Im Sprachkurs erfahren Sie zusammen mit anderen Neuankömmlingen vieles über Deutschland und die Deutschen, ihre Traditionen und ihre Geschichte. Wichtig: man lernt die Sprache für das Alltäg liche wie Kindererziehung, E-Mails und Briefe schreiben oder Behördenbesuche und Wichtiges für Arbeit und Beruf. Der Sprachkurs besteht normalerweise aus 600 Unterrichtseinheiten (UE) bzw. 900 UE, der Orientierungskurs aus 60 UE. Außerdem werden spezielle Kursarten für Frauen, Eltern oder junge Erwachsene bis 27 Jahre oder auch Alphabetisierungskurse angeboten. Der kostenlose Abschlusstest besteht aus der Sprachprüfung und dem Test zum Orientierungskurs. Am Ende erhält man das „Zertifikat Integrationskurs“. Wenn Sie die Sprachprüfung nicht auf dem Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens, sondern auf dem Niveau A2 absolviert haben, ist auf Antrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Wiederholung des Aufbausprachkurses mit 300 UE möglich (siehe Hinweis „Ansprechpartner“). und informativen Themen für die Migranten organisieren. Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit werden wir im April, August und Dezember unsere Zeitschrift veröffentlichen. Wir möchten auch Seminare für Ausbildung und Qualifizierung der Mitglieder des Integrationsrates und anderen Interessierten anbieten. Wir sind in den meisten Ausschüssen des Rats der Stadt Aachen präsent, damit wir uns in den Themen der Kommunalpolitik für unsere Migrantinnen und Migranten einsetzen können. Um die Arbeit von MigrantInnen, Institutionen und Vereinen hervorzuheben, hat der Integrationsrat den Integrationspreis der Stadt Aachen ins Leben gerufen. Zurzeit werden wir von der Stadtverwaltung bei jeder Integrationsratssitzung über die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen informiert. Für weitere Infos haben wir eine Geschäftsstelle des „Integrationsrats“ bei der Stadtverwaltung; erreichbar von Montag bis Freitag von 08:00 – 12:00 Uhr. Termine sind nach Vereinbarung möglich. Hackländerstraße 1 52064 Aachen Tel.: 0241 / 432-56 36 Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Pia Lander. Ihre Aufgaben sind telefonische und schriftliche Anfragen zu bearbeiten und an den Integrationsrat weiterzuleiten. Sie ist dafür zuständig, Kommunikation zwischen der Verwaltung und dem Integrationsrat sicherzustellen, die Veranstaltungen des Integrationsrats zu organisieren und unterstützen, Migrantinnen und Migranten in Bezug auf Fragen, die den Integrationsrat betreffen, persönlich zu betreuen und Vieles mehr. Um die Migrantinnen und Migranten persönlich zu beraten, haben wir ein Büro in der Nadelfabrik (Reichsweg 30), wo wir unsere Beratungen und Termine nach Verarbeitung ausüben können. Die Wahlbeteiligung der Migrantinnen und Migranten am 25. Mai 2014 war mit 14,11% viel höher als vor 5 Jahren, wofür wir uns bei allen Wählerinnen und Wählern herzlich bedanken möchten. In den nächsten Jahren werden wir unsere Bekanntheit steigern, präsenter sein und uns mehr für die Migrantinnen und Migranten auf Kommunalebene einsetzen, damit unsere Wählerzahl weiter ansteigt und unsere Arbeit noch mehr unterstüzt wird. DER INTEGRATIONSRAT DER STADT AACHEN IST SEIT DEM 25. MAI IM AMT besuchen. Einen Überblick zu allen Regelungen erhalten Sie auf der Website des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Übrigens: Sie selber bezahlen im Normalfall lediglich 1,20 Euro pro Unterrichtsstunde (es gibt Ausnahmen) – die restlichen Kosten übernimmt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Für Selbstzahler beträgt die Kursgebühr 180,00 Euro pro Modul (100 UE). In der Stadt Aachen (Fachbereich Soziales und Integration) findet man eine Erstanlaufstelle für MigrantInnen unter folgender Adresse: Paola Blume Ralf Demmer Bülent Iscan Hilde Scheidt Anahid Younessi Hoshang Ghaei Uschi Brammertz Leo Deumens Georg Georgiadis Ruslan Pivovarov Elvire Ngouah-Bôh Safi Özbay Leyla Kalkan Jana Petrovic Boris Linden Stadt Aachen Fachbereich Soziales und Integration / kommunales Integrationszentrum Frau Hildebrandt Verwaltungsgebäude Bahnhofplatz, Hackländerstr. 1, 52058 Aachen 5. Etage, Zimmer 505, 506 Tel.: 0241 / 432 - 33 34 Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo. und Fr. 10 - 12 Uhr, Mi. 15 - 17 Uhr Wer kann einen Integrationskurs besuchen? Die Integrationskurse sind für MigrantenInnen gedacht, die neu nach Deutschland kommen und sich dauerhaft hier aufhalten. Es hängt von Ihrem Herkunftsland und Ihren deutschen Kenntnissen ab, ob Sie einen Kurs besuchen dürfen oder zur Teilnahme verpflichtet werden. Als Staatsangehörige der EU können Sie auf Antrag an einem Integrationskurs teilnehmen, aber sind hierzu nicht verpflichtet. Als Nicht-EU-Staatsangehörige teilt Ihnen die Ausländerbehörde bei der Ausstellung Ihres Aufenthaltstitels mit, ob Sie einen Kurs besuchen dürfen oder müssen. Für Spätaussiedler und deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gibt es Sonderregelungen, ebenso für Kontingentflüchtlinge und Asylberechtigte, die eine Aufenthaltserlaubnis erhalten und auf Dauer in Deutschland leben werden. Minderjährige Flüchtlinge bis 16 Jahren müssen in die Regelschule gehen, in der sie Deutsch lernen. Später können sie in anderen Institutionen weitere Deutschkurse Hier werden alle zugewanderten Menschen auch auf Türkisch, Russisch, Polnisch, Französisch, Englisch, Kroatisch, Serbisch und Persisch beraten. In Aachen gibt es viele Institutionen, die Deutschkurse anbieten z.B. die Volkshochschule Aachen, die Sprachenakademie Aachen, die Werkstatt der Kulturen, etc. In einem Interview mit der Leiterin der Volkshochschule Aachen, Frau Dr. Beate Blüggel, stellte sie klar: „Ein Integrationskurs ist ein guter Einstieg. In den Kursen geht es nicht nur um die Grammatik, sondern auch und vor allem um die Kommunikation. Wer will, kann nach dem Integrationskurs weiter aufbauen und darüber hinaus andere Angebote in Anspruch nehmen, wie EDV-, Gesundheits-, oder Kunstkurse. Bei uns besuchen übrigens zurzeit gleich viele Männer und Frauen die Kurse.“ Paola Blume Vorsitzende des Integrationsrates Aachen „Wir engagieren uns für Integration in unserer Stadt!“ Eshetu Wondafrash Cengiz Ulug
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