PM Besichtigung Traglufthalle Haar

Landkreis München
Landkreis aktuell
Landratsamt
München
Pressestelle
Mariahilfplatz 17
81541 München
München, 18.02.2016
Pressesprecherin:
Siebte Traglufthalle eröffnet in Haar
Christine Spiegel
In Kürze ziehen in die Notunterkunft an der Vockestraße die ersten
Asylbewerber ein / Turnhalle des Ernst-Mach-Gymnasiums wird wieder frei
für Schul- und Vereinssport
Telefon:
089/6221-2621
Schon als vor etwas mehr als einem halben Jahr die erste Traglufthalle als
Notunterkunft für Asylbewerber im Landkreis München eröffnete, wurde deutlich:
Das Interesse der Bevölkerung ist groß. So auch am gestrigen Spätnachmittag in
der Gemeinde Haar. Hier hatten Landratsamt und Gemeinde zur Besichtigung
der mittlerweile siebten Halle im Landkreis eingeladen – gekommen sind weit
über 1.000 Bürgerinnen und Bürger.
Ein bisschen Fantasie mussten die Besucher allerdings mitbringen, um sich
vorstellen zu können, wie hier in wenigen Tagen bis zu 300 Menschen leben
werden. Während die Bürgerinnen und Bürger ihre Runden durch die Halle
drehten, arbeiteten die Handwerker noch mit Hochdruck an der Fertigstellung.
Weite Teile der Inneneinrichtung fehlten daher auch noch, als Erste
Bürgermeisterin Gabriele Müller und Ernst Weidenbusch, Stellvertreter von
Landrat Christoph Göbel, die Gäste begrüßten.
Müller und Weidenbusch versuchten den Besuchern vor Augen zu führen, wie
sich das Leben in einer solchen Traglufthalle gestaltet, welch große Nähe die
Menschen, die zu sechst in kleinen Kabinen schlafen, aushalten müssen und
dass es da verständlicherweise auch einmal zu Reibereien untereinander
kommen könne. Müller bekräftige auch noch einmal, dass sämtliche Polizeieinsätze, die die Bürger in Zusammenhang mit der Turnhallenunterbringung am
Ernst-Mach-Gymnasium beobachtet haben, auf Streitigkeiten unter den
Bewohnern zurückzuführen waren; kein einziges Mal seien Haarer Bürger
betroffen gewesen.
Applaus für ehrenamtliche Helfer
Einen großen Dank richteten die politischen Vertreter an den Helferkreis, der mit
der Anzahl der Asylsuchenden in der Gemeinde immer weiter wächst und
wichtige Aufgaben bei der Betreuung der Menschen übernimmt. „Ohne die
Ehrenamtlichen wäre diese Aufgaben nicht zu schaffen“, merkte Weidenbusch an
und forderte die Besucher zu einem kräftigen Applaus auf.
Ernst Weidenbusch dankte darüber hinaus der Gemeinde Haar, die den
Flüchtlingen einen kostenlosen Internetanschluss zur Verfügung stellt, denn die
Kommunikation mit Freunden und Familie in der Ferne sei für die Asylbewerber
immens wichtig.
Aufgrund von Verzögerungen im Baufortschritt werden die ersten Asylbewerber
frühestens Ende nächster, spätestens Anfang übernächster Woche die neue
Notunterkunft beziehen können. Als erste werden die bisher noch in der
Dreifachturnhalle des Ernst-Mach-Gymnasiums untergebrachten Asylbewerber
dort Quartier beziehen. Die Turnhalle soll schon in Kürze wieder für Schulen und
-1-
Telefax:
089/6221-442621
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.landkreismuenchen.de
Stabsstelle Asyl:
Leonhard Schmid
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.landkreismuenchen.de
Landkreis München
Vereine zur Verfügung stehen. Sobald die Asylbewerber ausgezogen sind, wird
die Halle geräumt und wieder für den Sportbetrieb hergerichtet.
Betreuung rund um die Uhr
In den klimatisierten Traglufthallen werden nach oben offene, separate Einheiten
mit jeweils sechs Betten gebildet. Jede Einheit erhält Spinde, einen Tisch und
Stühle. Darüber hinaus gibt es Speise- und Aufenthaltsbereiche sowie, wenn
Kinder kommen, einen Spielbereich. Die sanitären Anlagen befinden sich in
eigenen Containereinheiten innerhalb der Halle. Auch die Objekt- und
Sozialbetreuung bekommt eigene Arbeitsräume. Die Halle verfügt darüber hinaus
über ein Behandlungszimmer, in dem ärztliche Sprechstunden abgehalten
werden können.
Rund um die Uhr sind Objektbetreuer sowie Brandwachen anwesend, die sich
um die Sicherheit der Bewohner und die technische Bedienung der Halle
kümmern.
In der Traglufthalle stehen den Asylsuchenden außerdem Sozialbetreuer des
Vereins „Hilfe von Mensch zu Mensch e. V.“ als Ansprechpartner für alle Fragen
des täglichen Lebens zur Verfügung. Von Montag bis Freitag wird tagsüber
immer mindestens ein Mitarbeiter vor Ort sein. Die Verpflegung erfolgt über einen
Caterer.
„Das ist es dem Landkreis wert“
Die Kosten für diese Art von Notunterkunft sind nicht gerade gering. Rund
390.000 Euro streckt der Landkreis jeden Monat für eine Traglufthalle vor – darin
enthalten sind die Miet- und Mietnebenkosten wie Strom und Heizung,
Abfallentsorgung und Versicherung, das Catering und die Objektbetreuung.
Einen großen Teil der Kosten erhält der Landkreis jedoch vom Staat
zurückerstattet. Landratstellvertreter Ernst Weidenbusch betont: „Das ist es dem
Landkreis wert – und zwar über alle Parteigrenzen hinweg“. Denn die
Traglufthallen seien zwar im Vergleich zu einer Notunterkunft in einer Turnhalle
ungleich teurer, sie böten aber den Menschen wenigstens ein Fünkchen mehr an
Privatsphäre und Lebensqualität.
Sechs Traglufthallen bereits in Betrieb
Obwohl es sich bei den Traglufthallen explizit um Notunterkünfte handelt, ist die
Aufenthaltsqualität wesentlich höher als in einer Sporthalle, in der die
Stockbetten oft nicht einmal durch Trennwände in kleinere räumliche Einheiten
unterteilt werden können.
Im Juli 2015 war in Taufkirchen die erste Traglufthalle im Landkreis an den Start
gegangen. Seit September ist die Halle in Neubiberg in Betrieb. Im Oktober
kamen zwei weitere Notunterkünfte in Oberhaching und Unterhaching hinzu. Zum
Jahresende wurden auch Hallen in Grünwald und Unterföhring eröffnet.
BU [Eröffnung_Traglufthalle_Haar]: Zahlreiche Ansprechpartner aus der
Politik, dem Landratsamt und der Gemeinde standen den Anwesenden für
Fragen zur Verfügung (v. l. n. r.): Kerstin Onwuama, Koordinatorin des
Asylhelferkreises Haar, die Stellvertreter des Landrats Ernst Weidenbusch
und Annette Ganssmüller-Maluche, Haars Erste Bürgermeisterin Gabriele
Müller, Landratsstellvertreter Otto Bußjäger und Leonhard Schmid, Leiter
der Stabsstelle Asyl im Landratsamt.
-2-
Landkreis München
BU [Weidenbusch_Besucher]: Mehr als 1.000 Interessierte waren in die
Halle an der Vockestraße gekommen, um sich unter anderem von Ernst
Weidenbusch über die neue Notunterkunft informieren zu lassen.
-3-