Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu

Medizinische Fakultät Heidelberg - Forschungsdekanat
BMBF-Ausschreibung
Förderung von europäischen Forschungsprojekten zu traumatischen Verletzungen des
zentralen Nervensystems - ERA-Net NEURON
Unter den vielen Erkrankungen, die die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, sind Erkrankungen des zentralen Nervensystems eine der Hauptursachen für Morbidität, Mortalität und verminderte Lebensqualität. Weltweit leiden Schätzungen zufolge mehr als eine Milliarde Menschen
unter Erkrankungen des zentralen Nervensystems. In Europa werden annähernd ein Drittel aller
Krankheitskosten durch solche Erkrankungen verursacht. Aus diesem Grund ist es von höchster
Priorität, Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu erforschen und die Forschungsergebnisse in verbesserte diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu übertragen. Im Rahmen des
von der EU geförderten ERA-Nets NEURON (Network of European Funding for Neuroscience Research) haben sich für die vorliegende Ausschreibung Förderorganisationen folgender Länder zusammengeschlossen, um gemeinsam transnationale Verbundvorhaben zu traumatischen Verletzungen des zentralen Nervensystems zu implementieren:
Deutschland (BMBF), Belgien, Frankreich, Israel, Italien, Kanada, Lettland, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Spanien, Türkei sowie Vereinigtes Königreich.
Traumatische Verletzungen des zentralen Nervensystems führen häufig zu bleibenden Behinderungen und stellen eine erhebliche Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen dar. Gefördert werden können Vorhaben, die die gesamte Breite von Forschungsansätzen von der Untersuchung grundlegender Krankheitsmechanismen über klinische Studien (bis zu Phase 2, „proofof-concept“) bis hin zur Neurorehabilitation umfassen. Der Fokus der Bekanntmachung richtet
sich auf Schädigungen des zentralen Nervensystems in Folge primärer, äußerer Gewalteinwirkungen. Dies umfasst akute Schädel-Hirn-Traumata und Rückenmarksverletzungen im gesamten
Lebensverlauf.
Von einer Förderung ausgeschlossen sind Vorhaben zu intrakraniellen Blutungen, Schlaganfall
und Hypoxie. Darüber hinaus werden psychische Folgen von Gewalteinwirkungen nicht im Rahmen dieser Bekanntmachung gefördert. Dies beinhaltet auch stressbedingte Erkrankungen, wie
z. B. posttraumatische Belastungsstörung. Ferner sind Vorhaben zu neurodegenerativen Erkrankungen von der Förderung ausgeschlossen.
Die Vorhaben sollen mindestens eines der folgenden Forschungsgebiete abdecken:
 Grundlagenorientierte Forschungsansätze zu Pathogenese und/oder Ätiologie von SchädelHirn-Traumata und Rückenmarksverletzungen.
 Klinische Forschungsansätze (inklusive der Nutzung neuer und/oder bereits vorhandener klinischer Datensätze) zur Entwicklung neuer Verfahren zur Diagnose, Therapie oder Technologie-basierter Neurorehabilitation (z. B. Brain-Computer-Interfaces, EEG und bildgebende Verfahren) nach Verletzungen des zentralen Nervensystems.
Es werden nur Forschungsvorhaben im Rahmen transnationaler Forschungsverbünde gefördert.
Zur Bearbeitung der geplanten Projekte sollen mindestens drei Forschungsgruppen aus 3 der
genannten Länder beteiligt sein. Ein Verbund darf maximal aus 5 Forschungsgruppen bestehen.
Es dürfen hierbei nicht mehr als 2 Forschungsgruppen aus einem Land stammen. Die Anzahl der
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Verbundpartner kann auf 6 erhöht werden, wenn ein Partner aus einem bisher bei der Förderung
durch NEURON unterrepräsentierten Land (Lettland, Rumänien, Slowakei und Türkei) beteiligt ist.
Die Verbünde können in der Regel für einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren gefördert werden. Mit
einem Förderbeginn ist in der ersten Hälfte des Jahres 2017 zu rechnen.
Für die deutschen Projektpartner stellt das BMBF max. 300.000 € pro Konsortium zur Verfügung
(d.h. bei 2 deutschen Partnern jeweils die Hälfte).
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF seinen Projektträger im DLR – Gesundheitsforschung – beauftragt. Ansprechpersonen sind Herr Dr. Sascha Helduser, Telefon:
0228/3821-1116, E-Mail: [email protected] sowie Frau Dr. Anna Gossen. Telefon:
0228/3821-1684, E-Mail: [email protected]. Es wird empfohlen, zur Beratung mit dem Projektträger Kontakt aufzunehmen. Der Projektträger fungiert als NEURON Cofund Joint Call Secretariat
für diese gemeinsamen Förderrichtlinien.
Das Förderverfahren ist zweistufig angelegt, in der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger
bis spätestens 14. März 2016, 14.00 Uhr MEZ, zunächst Projektskizzen über die Online-Plattform
https://www.pt-it.de/ptoutline/application/neuron_cofund vorzulegen.
Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte dem Internet unter
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/5773.php. Weitere Informationen finden Sie
ebenfalls auf der Homepage des ERA-Nets http://www.neuron-eranet.eu/en/613.php, dort erhalten Sie auch das Muster für eine Antragstellung.